DE19602390A1 - Arbeitszylinder - Google Patents
ArbeitszylinderInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F15—FLUID-PRESSURE ACTUATORS; HYDRAULICS OR PNEUMATICS IN GENERAL
- F15B—SYSTEMS ACTING BY MEANS OF FLUIDS IN GENERAL; FLUID-PRESSURE ACTUATORS, e.g. SERVOMOTORS; DETAILS OF FLUID-PRESSURE SYSTEMS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F15B15/00—Fluid-actuated devices for displacing a member from one position to another; Gearing associated therewith
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Description
Die Erfindung betrifft einen Arbeitszylinder gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Arbeitszylinder können zum fluidgesteuerten Kuppeln von zwei Bauteilen
eingesetzt werden. Nachteilig bei bekannten derartigen Einrichtungen ist, daß der
Kupplungsvorgang über mechanisch bewegte Bauteile ausgeführt wird und damit
einen erhöhten Verschleiß bewirkt. Nachteilig ist weiterhin, daß wegen der erforder
lichen Fluidströmung über Zuleitungen die maximale Verfahrensgeschwindigkeit
sowie die Koppelzeit vorhandener Einrichtungen erheblich eingeschränkt ist.
In der PS DE 42 33 115 wird eine Einrichtung beschrieben, die diese Nachteile
deutlich vermindert. Durch das Ankuppeln des innerhalb eines Zylinderraumes frei
beweglichen Kolbens in einer Endlage mit Hilfe der Drucksteuerung eines
Schaltraumes wird das Problem des Verschleißes und der zu geringen Verfahrge
schwindigkeiten gelöst.
Die in der PS DE 42 33 115 angegebene Lösung weist je doch noch bestimmte Ver
besserungsmöglichkeiten auf.
Bei Aufsetzen des in dieser Schrift dargestellten Kolbens auf einen weiteren, ver
schieblichen Kolben muß der angegebene Schaltraum über eine Druckleitung, die
durch die untere Kolbenstange verläuft, angesteuert werden. Eine derartige Lei
tungsführung ist ungünstig, wenn die untere Kolbenstange einen Pressenstößel be
tätigt wodurch die Betätigung des Schaltraums vom verschieblichen Pressenstößel
aus erfolgen muß. Besser ist es, den Schaltraum stets vom Zylinderboden aus an
zusteuern.
Desweiteren ist der aufgezeigte Zylinder anfällig gegen seitliche Kräfte auf die Kol
benstange, die dazu führen können, daß der Kupplungszustand ungewollt unterbro
chen wird. Nachteilig ist weiterhin noch, daß bei der dargestellten Variante mit Auf
setzen des Kolbens auf einen weiteren verschieblichen Kolben der untere Kolben
raum nicht drucklos werden darf, da sonst gleichfalls der Kupplungszustand unge
wollt unterbrochen wird.
Weitere Nachteile des Zylinders sind:
- - Wenn der Zylinder längere Arbeitshübe auszuführen soll, ist ein zusätzlicher Kol ben erforderlich, der eine aufwendig durch Honen zu erstellende Zylinderwan dung erfordert.
- - Der Lösevorgang für den Kolben nach einem Arbeitshub bzw. die Einleitung des Rückhubs erfordert eine bestimmte Zeit. Nach Unterbrechung des Kupplungsvor gangs durch Beaufschlagung des kleinen Schaltraums mit Druck dauert es eine bestimmte Zeit, bis sich der Kolben vom verschieblichen Kolben löst, da Öl zu nächst über einen sehr engen Spalt in den sich dann langsam vergrößernden Schaltraum einfließen muß.
Für sehr viele Anwendungsfälle ist es notwendig, daß der Kolben in der Nähe der
Endlage noch einen Hub ausführen kann, wobei für die meisten Anwendungen ein
relativ geringer Hub ausreichend ist. Meist ist lediglich der Ausgleich von Ungenauig
keiten oder aber die Kompensation elastischer Verformungen (Verriegelungs- und
Spannelemente) erforderlich. Bei vielen Anwendungen ist es aber auch wün
schenswert, in Nähe der Endlage noch einen bestimmten Arbeitshub ausführen zu
können. Dies ist beispielsweise der Fall bei Preßmaschinen. Wegen der immer vor
handenen Gestellfederung und der gewünschten Werkstückverformung muß der
Kolben bei diesen Einrichtungen immer einen bestimmten Weg fahren können. Die
in der Schrift DE PS 42 33 115 angegebene Möglichkeit, nach Aufsetzen auf einen
Kolben noch einen bestimmten Kolbenweg zu fahren, ist wegen der dort vorliegen
den Ansteuerung eines im Zylinder bewegten Kolbens noch zu verbessern. Eine
Einrichtung zum Kuppeln von Bauteilen in Arbeitsmaschinen muß weiterhin sehr
zuverlässig arbeiten. Bekannte Lösungen wie schnell verschleißende mechanische
Hebel, Stifte und dgl. sind für diesen Zweck ebenfalls ungeeignet. Zudem soll die
Herstellung der Einrichtung sehr kostengünstig sein.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Arbeitszylinder
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß folgende Anforderungen erfüllt
werden:
- - Der Zylinder ist in der Lage längere Arbeitshübe auszuführen, ohne daß hierfür eine aufwendige Honbearbeitung der Zylinderinnenwandung erforderlich ist,
- - Übliche Verkantungen des Kolbens durch exzentrische Belastung beeinträchtigen den Kupplungszustand des Zylinders in keiner Weise,
- - Der Lösevorgang für den Kolben zum Beenden des Arbeitshubs bzw. die Einlei tung des Rückhubs mit Hilfe extern angebrachter; kleinerer Eilgangzylinder soll schnell und präzise ausführbar sein
- - Im Rückhub ist der Zylinder in der Lage, eine Kraft auszuüben.
Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Durch das Aufsetzen eines Kolbens auf einen veschieblichen, über einen Ringraum
steuerbaren Schaltring ist sowohl der Einkuppelvorgang als auch der Auskuppelvor
gang auf einfache und zuverlässige Weise möglich. Die Aufteilung der Flächenver
hältnisse am Schaltring kann so ausgeführt werden, daß zum Ankuppeln des
Schaltrings an den Kolben im Ringraum der gleiche Druck wie im Zylinderraum herr
schen kann, wodurch die Steuerung vereinfacht wird.
Soll der Kolben an der vom Schaltring separierten Kolbenfläche mit einem höheren
Druck als an der gegenüberliegenden Fläche beaufschlagt werden, so wird der
Druck des Ringraums, der wiederum den Anpreßvorgang zwischen Kolben und
Schaltring steuert, mit einem Ventil vorgegeben. Je nach Anordnung des Ringraums
wird dieser mit einem höheren oder einem geringeren Druck beaufschlagt, als er im
Zylinder herrscht. Befindet sich der Ringraum zwischen Schaltring und Kolben, so
wird der Ringraum mit einem geringeren Druck als der Zylinderraum beaufschlagt.
Befindet sich der Ringraum an der Seite, die der Anlageseite zwischen Schaltring
und Kolben gegenüberliegt, so wird der Ringraum mit einem höheren Druck als er im
Zylinder herrscht beaufschlagt. Der Kolben kann dabei je nach Ausführungsform auf
dem Schaltring aufsetzen oder aber auch in den Innenbereich des Schaltrings ein
tauchen.
Ein Ablösen des Schaltrings vom Kolben, wodurch der Kupplungszustand zwischen
Kolben und Zylinder in kürzester Zeit aufgehoben wird, wird gleichfalls durch die
Drucksteuerung des Ringraums, die dabei der Drucksteuerung des Ankuppelns von
Schaltring und Kolben entgegengesetzt ist, realisiert. Weil während des Lösens des
Schaltrings vom Kolben das Abströmen geringer Ölmengen aus dem im Verhältnis
zum Zylinderraum sehr klein ausgebildeten Ringraum die Ausbildung eines großen
Überströmquerschnitts zwischen Schaltring und Kolben in sehr kurzer Zeit bewirkt, ist
der erfindungsgemäße Zylinder geeignet für Arbeitsvorgänge, bei denen im unteren
Umkehrpunkt kürzeste Schaltzeiten gewünscht sind (z. B. Schmiedepressen, Über
lastzylinder). Der Schaltring wirkt damit bezüglich der Herstellung einer Druckverbin
dung zwischen den beiderseits des Kolbens angeordneten druckbeaufschlagten Flä
chen als eine zusätzliche Verstärkerstufe, die in ihrer Wirkung einer zusätzlichen
Verstärkerstufe bei mehrstufigen Ventilen entspricht. Gegenüber der letzten Verstär
kerstufe von mehrstufigen Ventilen, die sehr groß ausgeführte und damit träge Ven
tilkolben aufweisen, kann der Schaltring mit einer geringen axialen Ausdehnung ver
sehen werden, so daß dessen Trägheit sehr gering ist und damit die Verstärkerstufe
Schaltring ein sehr gutes dynamisches Verhalten aufweist. Ein weiterer Vorteil ist
hierbei noch, daß der ohnehin funktionsbedingte Schaltring es ermöglicht, auf große,
mehrstufige Steuerventile zu verzichten und kleine Steuerventile zu verwenden, wo
durch sich gleichzeitig eine Kostenersparnis und eine weitere Verbesserung des ge
samten dynamischen Verhaltens ergibt.
Dem Schaltring wird aufgrund bestimmter, vorgebbarer Toleranzen eine Beweglich
keit zwischen axialer und radialer Richtung zugeordnet, er kann sich so in einem
bestimmten Bereich schrägstellen und damit Verformungen des Zylinders, beispiels
weise infolge außermittiger Maschinenbelastungen, zuverlässig ausgleichen.
Bei dem Arbeitszylinder gemäß vorliegender Erfindung ist wegen des nahezu unge
hinderten Überströmen von Fluid innerhalb des Zylinders eine hohe Eilgangge
schwindigkeit (entkuppelter Zustand) gewährleistet. Hierdurch ergeben sich we
sentliche Vorteile. Wegen der selbst bei großen Eilganggeschwindigkeiten äußerst
geringen Strömungsverluste des aufgezeigten Zylinders ist es mit diesem Zylinder
möglich, auch bei geforderten größten Hüben und sehr hohen Kolbengeschwindig
keiten einen Zylinder mit gleich großen Kolbenstangen einzusetzen. Weil ein Zylin
der mit gleich großen Kolbenstangen das im Zylinder befindliche Fluidvolumen nicht
verändert, ist es bei Zylindern mit gleich großen Kolbenstangen möglich, den Druck
aufbau zu beliebiger Zeit vorzunehmen, beispielsweise im Stillstand des Zylinders
und auch noch während des Leerhubes. Dem verstärkten Einsatz von Zylindern mit
gleich großen Kolbenstangen mit Beibehaltung des Zylinderdruckes nach dem
Arbeitshub standen bisher die hohen Strömungsverluste bei größeren Kolbenge
schwindigkeiten entgegen.
Mit Hilfe von Nachsaugeinrichtungen mit großen Strömungsquerschnitten war es
möglich, die Verfahrgeschwindigkeit von Kolben in Zylindern zu erhöhen. Ein sehr
wesentlicher Nachteil ist hier jedoch der mit jedem Hub notwendige erneute Druck
aufbau im Zylinder, woraus erhebliche Energieverluste resultieren. Die sich beim
Einsatz von Nachsaugeinrichtungen sowie Öl als Druckmedium ergebenden Ver
luste an Energie können beispielhaft anhand eines Zylinders mit einer Hublänge von
1000 mm abgeschätzt werden. Wegen der starken Kompressibilität von Hydrauliköl
speichern Hydraulikzylinder mit großen Zylinderräumen eine erhebliche Menge an
Federenergie. In erster Näherung rechnet man bei einer Druckänderung von
100 Bar mit einer Federung der Ölsäule im Zylinder von 1%. Bei einem Druck von
300 Bar und einer Länge der Ölsäule im Zylinder von 1000 mm ergibt sich damit
eine Federung der Ölsäule von 30 mm. Diese Federenergie wird bei Entlastung des
Kolbens wieder frei. Umgekehrt muß für einen Druckaufbau von 300 Bar in diesem
Zylinder Hydrauliköl mit einem Volumen von 30 mm multipliziert mit der Zylinderflä
che unter ansteigendem Druck in den Zylinder eingebracht werden. Bei vielen von
Hydraulikzylindern ausgeführten Arbeitsvorgängen beträgt dagegen der eigentliche
Zylinderhub unter Last nur wenige Millimeter. Beispiele hierfür sind Schneidvor
gänge bei Blechen, Prägevorgänge und Zuhaltevorgänge bei Kunststoffmaschinen.
Wegen des großen Anteils der bei diesen Vorgängen für die Ölfederung aufzu
wendenden Energie beträgt der Wirkungsgrad für derartige Vorgänge oft weniger
als 10%. Es ergibt sich auf diese Weise für jeden Arbeitsvorgang eine ganz erheb
liche Verlustenergie, die neben einer unerwünschten Ölerwärmung im Hydrauliksy
stem zu einem großen Verbrauch von Antriebsenergie führt.
Mit dem erfindungsgemäßen Aufbau ist es möglich, die im Öl gespeicherte Feder
energie auch nach erfolgtem Arbeitshub im Zylinder zu halten und gleichzeitig
höchste Kolbengeschwindigkeiten im Eilgang zu realisieren. Das Öl muß bei einer
Kolbenrückbewegung nicht aus dem Zylinder herausgedrückt werden. Die gespei
cherte Energie ist für den nächsten Arbeitshub wieder nutzbar. Es ist lediglich für
den nächsten Arbeitshub das infolge des abgelaufenen Arbeitsvorganges aus dem
Funktionsraum 9 zum Tank abgelassene Ölvolumen wieder aufzufüllen. Der Druck
aufbau im Zylinder kann während des Kolbenstillstandes, im Eilgang und bei Bedarf
noch während des Arbeitshubes erfolgen. Durch Ausnutzung der Ölfederung wird es
so möglich, bei Arbeitsvorgängen mit geringen Hüben die erforderliche Energie im
Zylinder "vor Ort" zu halten und in kürzester Zeit freizusetzen. Der Zylinder ist mit
der so gespeicherten Energie in der Lage, nach dem nächsten Einkuppeln wieder
einen Arbeitshub entsprechend der Federkennlinie der Ölsäule im Zylinder auszu
führen. Beispielsweise kann ein derartiger Zylinder bei einer Länge der Ölsäule von
1000 mm und einem Anfangsdruck von 300 Bar einen Weg von 30 mm mit abneh
mender Kraft ausführen. Nach einem Weg des Kolbens von beispielsweise 10 mm
stehen damit immer noch zwei Drittel der anfänglichen Maximalkraft des Kolbens zur
Verfügung. Damit wird es möglich, eine Vielzahl von Arbeitsvorgängen, bei
spielsweise Zuhalte- oder Prägevorgänge, allein mit der im Zylinder gespeicherten
Federenergie vorzunehmen. Die bisher für den Wirkungsgrad der Hydraulikein
richtung sehr schädliche Ölfederung wird bei dem erfindungsgemäßen Hydraulikzy
linder damit sinnvoll zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades der Hydraulikein
richtung und zur Erhöhung der Taktzahl der Maschinen eingesetzt. Ein weiterer
Vorteil ist die mögliche hohe Geschwindigkeit des Kraftaufbaues im Zylinder wegen
der im Zylinder gespeicherten Federenergie. Ein Druckaufbau ist bei kleinen Hüben
des Kolbens nicht erforderlich, der Kraftaufbau wird pumpenunabhängig über die
Druckentlastung des Funktionsraumes erreicht. Dies ist beispielsweise bei Kunst
stoffmaschinen vorteilhaft, auf denen Kunststoffe in einer Form durch molekulare
Vernetzungsvorgänge ausgehärtet werden. Die Vernetzungsvorgänge beginnen
bereits bei Einlegen der Materialkomponenten in die Form. Je länger dann der Eil
gang der Maschine sowie der Kraftaufbau am Kolben dauern, um so weiter schreitet
die Aushärtung der Materialien vor dem endgültigen Verpressen in die Form voran
und um so höher wird die dann erforderliche Maschinenkraft.
Eine weitere Verstärkung der angegebenen Speicherwirkung kann erreicht werden
durch zusätzliche im oder am Zylinder angebrachte Speicher, beispielsweise Kol
benspeicher. In Verbindung mit den äußerst geringen Strömungsverlusten des Zy
linders im Eilgang können mit dem erfindungsgemäßen Arbeitszylinder Maschinen
mit größeren Taktzahlen gebaut werden bei gleichzeitiger erheblicher Verminderung
der benötigten Antriebsenergie.
Durch die erfindungsgemäße Anwendung von mehreren konzentrisch angeordneten
Schaltringen und deren höhenmäßige Staffelung ihres Eingriffsweges ist es außer
dem möglich, den Aufbau des Arbeitszylinders an gegebene Kraft-Weg-Verläufe des
Arbeitshubes anzupassen.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Innenraum des Zylinders 1
nicht mehr durch Honen oder andere hochgenaue Verfahren bearbeitet werden
muß. Damit einher gehen Kostenersparnisse, die dem Mehraufwand für die Schalt
ringe entgegenwirken bzw. ihn aufheben. Besonders bei Zylindern für Wasserhy
draulik ist die Möglichkeit, den Zylinderinnenraum beliebig beschichten zu können
ohne dabei auf höchste Präzision oder eine bestimmte Abriebsfestigkeit achten zu
müssen, von besonderem Vorteil.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von in der beigefügten Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen; Fig. 1 bis 18 verschiedene Ausführungsformen eines Arbeitszylinders.
Gleiche Bauteile in den Figuren der Zeichnungen sind mit den gleichen Bezugszei
chen versehen.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung,
bei welcher ein Schaltring 3 durch Druckbeaufschlagung eines unterhalb des Schalt
rings 3 befindlichen Ringraums 11 an einen Kolben 21 angepreßt und durch
Druckentlastung des Ringraums 11 wieder gelöst wird. Die Drucksteuerung des
Ringraums 11 erfolgt über ein Ventil 12, das den Ringraum mit dem Steuerdruck aus
einer Zuleitung 34 beaufschlagt oder den Ringraum 11 über eine Leitung 27 mit dem
Tank verbindet. Im Leerhub bzw. im Eilgang kann sich der Kolben 21 innerhalb
eines Zylinders 1 unbehindert durch größere Strömungswiderstände frei bewegen.
Die Bewegung des Kolbens 2 ist dabei durch Eingangsmechanismen von außen auf
geprägt. In der Regel werden hierfür wiederum Hydraulikzylinder Anwendung finden.
Die Fläche der Eingangszylinder ist dabei geringer als die Fläche des erfindungs
gemäßen Arbeitszylinders, woraus geringe Energieaufwendungen für die Eilgang
zylinder sowie hohe Geschwindigkeiten resultieren. Neben hydraulisch betätigten
Eilgangszylindern sind beliebige andere Antriebsmechanismen denkbar. Für den
Antrieb im Eilgang kommen beispielsweise Kurbeltriebe, Spindeltriebe oder Linear
motoren in Betracht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist eine obere Kol
benstange 2 einen etwas größeren Durchmesser als eine untere Kolbenstange 29
auf. Auf diese Weise ist ein Druckübersetzereffekt im Eilgang erzielbar. Weiterhin
kann es aus Gründen der Maschinensicherheit vorteilhaft sein, einen mit der unteren
Kolbenstange 29 verbundenen Stößel einer senkrecht aufgestellten Arbeits
maschine im Ruhzustand der Maschine sicher in seiner oberen Lage zu halten. In
den meisten Fällen werden jedoch Kolbenstangen mit gleich großen Durchmessern
Verwendung finden.
Bei Aufsetzen des Kolbens 2 auf den Schaltring 3 wird von Kolben und Schaltring
ein abgeschlossener Raum, der Funktionsraum 9 gebildet. Innerhalb des Zylinders 1
liegt dabei während des gesamten Vorganges Fluiddruck an. Durch Druckentlastung
des Funktionsraumes 9 über ein Steuerventil 10 wird eine Veränderung der Flä
chenverhältnisse für den am Kolben 21 angreifenden Fluiddrzuck erzielt, die eine
Veränderung der am Kolben angreifenden Kraftkomponenten bewirkt. Die Kolben-
Zylinder-Einheit nun in der Lage, große Kräfte auszuüben bzw. zu übertragen.
Die Flächenaufteilung am Schaltring 3 sorgt während des Arbeits
hubes dafür, daß während der gekuppelten Kolbenstellung der
Schaltring an den Kolben 21 gepreßt
wird und so abdichtend zwischen Kolben und dem Innenraum des Zylinders 1 wirkt.
Dazu wird die oben liegende Fläche des Schaltrings 3 mit dem verringerten Druck
des Funktionsraums 9 beaufschlagt während auf die unten liegende Fläche des
Schaltrings 3 der höhere Druck aus dem Zylinderraum 7 anliegt, wodurch insgesamt
auf den Schaltring 3 eine Kraftkomponente in Richtung Kolben 21 wirkt.
Während des Arbeitshubs des Zylinders ist es dabei ausreichend, den Ringraum 11
mit dem gleichen Druck wie den Zylinderraum 7 zu beaufschlagen. Ist es erforder
lich, zu Beginn des Rückhubs des Zylinders Kräfte aufzubringen, beispielsweise zum
Lösen des Werkstücks aus Formhälften, werden zunächst der Ringraum 11 und da
nach der Funktionsraum mit einem höheren Druck als der Zylinderraum 7 beauf
schlagt. Die am Schaltring 3 herrschenden Kräfteverhältnisse gewährleisten in die
sem Modus, daß der Schaltring 3 zuverlässig den Funktionsraum 9 gegen den Kol
ben 21 abdichteL Eine Druckbeaufschlagung des Funktionsraums mit einem höhe
ren Druck als dem im Zylinderraum 7 herrschenden Druck ergibt entsprechend der
vorhandenen Flächenverhältnisse dann eine ausreichende Rückhubkraft am Kol
ben 21.
Der Schaltring 3 wird in seinem Hub begrenzt mittels des Halterings 4. Die Federn 5
gewährleisten, daß der Schaltring zu Beginn des gewünschten Kuppelvorgangs in
seiner oberen Ausgangsposition gehalten wird. Nach dem Verkuppeln von Zylin
der 1 und Kolben 21 mit Hilfe des Schaltrings kann der Funktionsraum zum Tank
druckentlastet werden. Der Kolben kann dann einen Arbeitshub ausführen.
Das Entkuppeln kann auf zweierlei Weise realisiert werden. Zum einen durch eine
Druckbeaufschlagung des Funktionsraumes 9. Voraussetzung ist, daß in dem unter
halb des Schaltrings 3 befindlichen Ringraum 11 der gleiche Druck wie im Zylinder
raum 7 herrscht (Wenn der unterhalb des Schaltrings 3 befindliche Ringraum 11 mit
einem höheren Druck als der Zylinderraum 7 beaufschlagt ist, bei Aufbringen von
Kräften im Rückhubmodus, so ist es immer erforderlich, den Ringraum 11 vom an
stehenden Druck zu entlasten). Die Druckveränderung in dem vorher drucklosen
oder mit vermindertem Druck beaufschlagten Funktionsraum 9 bewirkt eine Verän
derung der Kräfteverhältnisse an Kolben 21 und Schaltring 3, wodurch die bisher
kraftschlüssige Verbindung zwischen Kolben 21 und Schaltring 3 gelöst wird. Ein
nicht dargestellter Eilgangzylinder löst den Kolben 21 vom Schaltring 3 und bewegt
den Kolben 21 nach oben. Dieser Vorgang verläuft relativ sanft, da bei Anliegen
einer Kraft zwischen Kolben 21 und Zylinder 1 immer erst wieder Fluid in den Funk
tionsraum 9 über das Steuerventil 10 nachfließen muß bis zur völligen Rückbewe
gung des Schaltrings 3 in seine obere Ausgangsposition (wenn im Zylinderraum 7
noch Druck herrscht). Der zur Druckbeaufschlagung des Funktionsraumes 9 erfor
derliche Fluidstrom kann sowohl vom Fluidsystem als auch vom Zylinderraum 7
selbst entnommen werden.
Eine weitere Möglichkeit für das Entkuppeln besteht im Druckentlasten des unter
halb des Schaltrings 3 befindlichen Ringraums 11. Infolge dieser Druckentlastung
wird der Schaltring 3 nicht mehr gegen den Kolben 21 gepreßt und durch die nun am
Schaltring vorherrschende Kraftkomponente vom Druck des Zylinderraums 7 bewegt
sich der Schaltring 3 nach unten und gibt die Verbindung zwischen dem Zylinder
raum 7 und dem Funktionsraum 9 plötzlich frei. Durch den sich dabei am Schaltring
öffnenden großen Strömungsquerschnitt zwischen dem Zylinderraum 7 und dem
Funktionsraum 9 ist die Kupplungsfunktion sofort unterbrochen. Anwendung findet
dieser Anwendungsfall beispielsweise bei Notabschaltungen oder bei Pressen, die
eine möglichst kurze Verweilzeit im unteren Umkehrpunkt aufweisen sollen
(Schmiedepressen). Zur Begrenzung des dabei aus dem Zylinderraum 7 abströmen
den Fluids ist es zweckmäßig, daß sich durch das Anlegen des Schaltrings 3 in sei
ner Endlage am Zylinderboden 30 die Öffnung für das VentiI 12 zum Tank selbsttätig
verschließt.
Ein Verklemmen des Schaltrings wird vermieden, indem zwischen dem Schaltring 3
und der am Schaltring anliegenden Fläche des Zylinderbodens 30 ein Spiel vorge
sehen ist. Ein Verkanten innerhalb des durch den Haltering 4 eingeschränkten
Hubbereichs des Schaltrings ist damit unschädlich und wird bei Anlegen des
Schaltrings 3 an den Haltering 4 in seiner oberen Ausgangsstellung wieder aufge
hoben.
Aufgrund des zwischen dem Zylinder 1 und Kolben 21 vorhandenen Zwischenraums
ist die Innenform des Zylinders 1 prinzipiell von beliebiger Gestalt beispielsweise
kann ein rechteckiger Querschnitt als Bestandteil des Gestells als Zylinderinnen
raum Anwendung finden, weswegen man eigentlich von Gehäuse oder Kolbenraum
sprechen könnte. Es soll jedoch der Begriff Zylinder weiter verwendet werden. Vor
teilhaft kann der Zwischenraum zwischen Zylinder 1 und Kolben 21 beispielsweise
genutzt werden, wenn aggressive Medien als Fluid eingesetzt werden. So ist es bei
spielsweise möglich, den Innenraum des Zylinder mit Kunststoff oder ähnlichen, kor
rosionsschützenden Materialien zu beschichten ohne auf eine Gleitbewegung des
Kolbens Rücksicht nehmen zu müssen.
Fig. 2 gibt eine mögliche Ausbildung an, bei der sich der Schaltring 3 gegen einen
als Anschlag 23 ausgebildeten Vorsprung am Zylinder 1 abstützt. Ein separater
Haltering ist hier nicht erforderlich. Der Vorteil dieser Ausführung liegt in der Ver
minderung des Herstellungsaufwandes. Der Haltering ließe sich bei gleicher Ausbil
dung des Schaltrings 3 weiterhin auch vermeiden, wenn der Schaltring beispiels
weise mit einer durch den Schaltring geführten und sich am Zylinderboden 30 ab
stützenden Bolzen- oder Schraubenkonstruktion in seiner oberen Lage begrenzt
würde. Der Spalt 65 zwischen Schaltring 3 und Zylinderboden 30 ist so ausgebildet,
daß in Höhe der Dichtung 6 ein für die Zuverlässigkeit der Dichtung 6 vertretbarer
Spalt vorgesehen ist. Beiderseits der Dichtung 6 vergrößert sich der Spalt 65 in
axialer Richtung. Diese Ausführung bietet den Vorteil, daß während des Rückhubes
des Schaltrings 3 mit Hilfe der Federn 5 ein relativ starkes Verkanten des
Schaltrings 3 in Kauf genommen werden kann, ohne ein Verklemmen des
Schaltrings 3 zu riskieren. Die Vergrößerung des Spaltes 65 kann sowohl durch eine
konische als auch eine ballige Ausführung der entsprechenden Fläche am Zylin
derboden 30 erzielt werden. Zur Vermeidung von Verklemmungen des Schaltrings 3
mit dem Zylinder 1 ist der Schaltring an seiner dem Zylinder zugewandten Mantel
fläche ebenfalls ballig oder konisch ausgeführt. Diese Mantelfläche kann wieder zy
lindrisch ausgebildet werden, wenn der Spalt 64 ausreichend breit ausgeführt ist.
Zur Verbesserung der Führung zwischen Schaltring 3 und Zylinderboden 30 können
zusätzlich Kunststofführungsringe oberhalb bzw. unterhalb des Dichtrings 6 vorge
sehen werden. Bei entsprechender Auswahl des Dichtrings 6 kann jedoch auf zu
sätzliche Führungsringe verzichtet werden, da der Dichtring 6 keiner radialen Bela
stung ausgesetzt ist.
Bei einer passenden Dimensionierung des Spaltes 64 ist es möglich, den unterhalb
des Schaltrings 3 gelegenen Raum 11 mit dem ausreichend dimensionierten Ven
til 12 trotz des vorhandenen Spaltes 64 schnell vom herrschenden Druck zu entla
sten und so bei Bedarf den Kupplungszustand zwischen Kolben und Zylinder in
kürzester Zeit zu unterbrechen. Während des Arbeitshubs des Zylinders ist das
Ventil 12 geschlossen und über den Spalt 64 wird die der Ringraum 11 mit dem
Druck aus dem Zylinderraum 7 beaufschlagt und sorgt damit für das sichere Anlegen
des Schaltrings 3 an den Kolben 21. In vorliegender Ausführung ist der Zylinder nicht
in der Lage, im Rückhub Kräfte auszuüben. Er findet beispielsweise Anwendung
beim Prägen. Durch Ersetzen des Spaltes 64 durch eine Dichtung sowie des 2/2-
Wege-Ventils 12 durch ein 3/2-Wege-Ventil und die Beaufschlagung von Ring
raum 11 sowie Funktionsraum 9 mit einem höheren Druck als er im Zylinderraum 7
anliegt ist es wieder möglich, im Rückhub analog zur Ausführung nach Fig. 1 Kräfte
durch den Zylinder auszuüben.
Für die Rückbewegung des Schaltrings 3 sorgen die Federn 5. Bei Anschlagen des
Schaltrings 3 an den Anschlag 23 ist die Rückbewegung des Schaltrings 3 beendet
während der Kolben 21 durch die Eilgangzylinder (nicht dargestellt) in seine obere
Ausgangslage gebracht wird.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung, bei welcher die obere Kolben
stange 2 entfällt. Die Einrichtung wird damit insgesamt kompakter und gleichzeitig
verringert sich der Fertigungsaufwand. In Verbindung mit der Feder 5 benötigt dieser
Zylinder weiterhin keinen separaten Zylinder zur externen Aufprägung des Eilgangs,
wodurch sich Anwendungsgebiete im Spannzylinderbereich ergeben. Bei Druckbe
aufschlagung des Innenraumes des Zylinders 1 bewegt sich der Kolben 21 im Leer
hub nach unten. Hierbei sind die Ventile 15 und 12 geschlossen. Bei Aufsetzen des
Kolbens auf den Schaltring 3 öffnet das hier als ÜberdruckventiI ausgelegte Steuer
ventil 15 des Funktionsraumes 9 infolge der weiteren Erhöhung des Druckes im In
nenraum des Zylinders 1 über das Steuerventil 8. Der Kolben ist nun in der Lage,
entsprechend der Druckdifferenz zwischen Funktionsraum 9 und Zylinderraum 7,
große Kräfte auszuüben. Die Rückbewegung des Kolbens 2 in seinen obere Aus
gangsposition wird von der Feder 16 ausgeführt, während über das Ventil 8 Fluid
aus dem Zylinderraum herausfließen kann. Alternativ zum Überdruckventil 15 kann
ein Druckabschaltventil eingesetzt werden und das Ventil 12 kann auch entfallen.
Fig. 4 zeigt eine Möglichkeit, den oberen Kupplungspunkt zwischen Kolben 21 und
dem Schaltring 3 durch axiale Lageveränderung des Justierrings 67 zu verändern.
Der Justierring 67 stützt sich über ein Ölpolster 66 am Haltering 4 ab und der Halte
ring 4 befindet sich innerhalb des Schaltrings 3. Das Ölpolster 66 kann während
eines Einstellungsvorgangs durch das Regelventil 19 in seiner Höhe verändert wer
den. Durch Beaufschlagen des Ölpolsters 66 mit einem Druck, der höher als der
Druck im Zylinderraum 7 ist, wird die Höhe des Ölpolsters 66 vergrößert. Der Kol
ben 21 befindet sich dabei außer Kontakt mit dem Schaltring 3. Damit können die
Federn 5 auf den Schaltring 3 eine Kraft ausüben, so daß der Schaltring 3 in Kontakt
mit dem Justierring 67 gehalten wird. Dies ist erforderlich, um ein Verkanten des
Justierrings 67 während der Einstellung seiner axialen Lage zu unterbinden. Bei ei
ner möglichen größeren Ausdehnung des Justierrings 67 in axialer Richtung ist es
auch möglich, den Justierring 67 sicher am Zylinderboden 30 zu führen. Eine Ver
größerung des Ölpolsters 66 zwischen dem Haltering 4 und dem Justierring 67 be
wirkt, daß der Kupplungspunkt zwischen Kolben 21 und Schaltring 3 nach unten
verlegt wird. Umgekehrt kann durch Herstellen einer Verbindung zwischen dem
Ölpolster 66 und dem Tank über das Regelventil 19 die Höhe des Ölpolsters 66 ver
ringert werden. Damit wird der Kupplungspunkt zwischen Kolben 21 und Schaltring 3
nach oben verlegt. Der im Zylinderraum 7 stets herrschende Druck wirkt bei diesem
Vorgang über die Bohrungen 32 auf den Justierring 67, der den hierfür erforderli
chen Druck auf das Ölpolster 66 ausübt. Der Führungsring 37 verhindert ein Ver
kanten des Schaltrings 3. Gleichzeitig vermindert der Führungsring 37 die radiale
Verformung des Schaltrings 3 wenn der Funktionsraum 9 druckentlastet ist.
Wird der Spalt zwischen dem Schalring 3 und dem Zylinder 1 mit einer Dichtung ver
schlossen, so ist der Schaltring 3 wieder separat steuerbar. Damit ist es dann wieder
möglich, durch Druckbeaufschlagung des Ringraums 11 und des Funktionsraums 9
im Rückhub des Kolbens höhere Kräfte aufzubringen.
Fig. 5 zeigt eine Ausbildung als Hydraulikzylinder bei Verwendung von mehreren
konzentrisch angeordneten Schaltringen 3a, 3b, 3c zur bestmöglichen Ausnutzung
der Federenergie, die im Fluid des Zylinders gespeichert ist.
Die Kraft-Weg-Kurve bei Arbeitsvorgängen verläuft meist ansteigend von einen
Kleinstwert auf einen Größtwert. Beispielsweise steigen die Kräfte bei Zuhaltevor
gängen an Kunststoffmaschinen oder bei Spann- und Prägevorgängen vom Wert
Null auf einen bestimmten Maximalwert an. Es ist damit wünschenswert, die Ener
gieabgabe des Zylinders entsprechend der Kennlinie des Arbeitsvorganges zu ge
stalten. Durch die konzentrische Anordnung der Schaltringe 3 und das von innen
nach außen gestaffelte Ineingriffbringen der Schaltringe 3 beim Arbeitshub ist dies
realisierbar. Durch unterschiedliche, von innen nach außen abnehmende Höhenla
gen der Kopplungspunkte zwischen dem Kolben 21 und den Schaltringen 3a bis 3c
steigt die Größe der wirksamen Fläche am Kolben 21 mit dem Ausfahren der unte
ren Kolbenstange 29 an. Die Größe der nacheinander durch die Schaltringe 3a bis
3c gebildeten, in ihrer Größe zunehmenden Wirkflächen am Kolben 21 ist dabei so
abgestimmt, daß mit dem vorhandenen Druck die erforderlichen wegabhängigen
Kräfte gerade erreicht werden.
Die Funktion des aufgezeigten Zylinders ist folgende: Nach Ende des von außen
aufgeprägten Eilgangs setzt der Kolben 21 zuerst auf den inneren Schaltring 3a auf.
Die Sitzfläche der Schaltringe 3 mit dem Kolben 21 ist dabei schräg ausgebildet.
Dies bietet den Vorteil, daß die von der Unterseite der Schaltringe 3 nach dem Kup
peln wirkende Kraftkomponente über die Schrägen eine nach außen gerichtete
Kraftkomponente an den Schaltringen 3 bewirkt. Diese Kraftkomponente wirkt dem
von außen angreifenden Druck entgegen und vermindert damit die radiale Verfor
mung der Schaltringe. Gleichzeitig wird infolge des von den Schaltringen 3 und den
Ausnehmungen 22 gedämpften Abströmens von Öl aus den Funktionsräumen 9 in
den Zylinderraum ein sanftes Abbremsen des Kolbens 21 auf die Arbeitsgeschwin
digkeit erreicht.
Die Druckentlastung der Funktionsräume 9 geschieht hier durch die Freigabe von
Überströmquerschnitten zwischen den Schaltringen 3 und den Ringnuten 24 in den
Halteringen 4. Dabei bewirken die außen angreifenden Eilgangzylinder (nicht dar
gestellt) in Verbindung mit der Bewegungsenergie des Kolbens und der mit ihm ver
bundenen Teile die Freigabe eines anfänglich kleinen Überströmquerschnitts. Durch
die nachfolgende Druckverringerung in den Funktionsräumen 9 werden die
Schaltringe 3 nach unten bewegt und es stehen ausreichende Querschnitte für das
Anströmen des Öls zum Tank über das Ventile 28 zur Verfügung. Die Druckentla
stung der Funktionsräume 9 geschieht damit selbsttätig und wegabhängig. Damit
wird die Ansteuerung des Zylinders vereinfacht und gleichzeitig zuverlässiger. Die
Druckentlastung des Funktionsraumes 9a verringert die an der Unterseite des Kol
bens 21 wirksame Fläche und leitet damit den Arbeitshub ein, wobei entsprechend
der hier insgesamt wirksamen Flächen zunächst nur kleinere Kräfte möglich sind.
Wegen der in dieser Position kleinen wirksamen Fläche ist gleichzeitig die Ent
nahme der im Öl gespeicherten Federungsenergie noch relativ gering. Bei Aufset
zen des Kolbens 21 auf den Schaltring 3b vergrößert sich die wirksame Fläche in
der gleichen Weise wie bei Aufsetzen auf den Schaltring 3a. Gegen Ende der Hub
bewegung des Kolbens 21 setzt dieser auf den Schaltring 3c auf. In diesem Zustand
ist die nahezu die gesamte Unterseite des Kolbens 21 druckentlastet und der Kol
ben 21 ist in der Lage, den letzten Abschnitt des Hubes mit maximaler Fläche und
damit maximaler Kraft zu fahren. Gleichzeitig erreicht die Entnahme der im Öl ge
speicherten Federenergie einen Maximalwert (bezogen auf den Kolbenweg).
Die Rückhubbewegung des Kolbens 21 kann wieder auf zweierlei Arten eingeleitet
werden. Durch Umschaltung der Ventile 28 kann einerseits die Unterseite der
Schaltringe 3 zum Tank entlastet werden. Die Oberseite der Schaltringe 21 ist wäh
renddessen zum Teil noch mit dem Druck im Zylinder 1 beaufschlagt, wodurch die
Kraft an der Oberseite der Schaltringe größer als an der Unterseite wird und die
Schaltringe 3 sich vom Kolben 21 lösen. Das Lösen erfolgt dabei zuerst beim äuße
ren Schaltring. Die schräge Ausbildung der am Kolben 21 anliegenden Sitzflächen
der Schaltringe 3 bewirkt hier, daß das Lösen ausreichend sanft abläuft. Die Zulei
tungen der Ringnuten 24 in den Halteringen 4 werden dabei vom Ventil 28 zugehal
ten um abzusichern, daß über die Leitungen der Ringnuten 24 kein Öl zum Tank
fließen kann was den Verlust der im Zylinder gespeicherten Energie zur Folge hätte.
Nach ausreichendem Lösen der Schaltringe 3 vom Kolben 21 wird der Raum an der
Unterseite der Schaltringe 3 mit dem Zylinderraum verbunden. Der nicht dargestellte
Eilgangzylinder der Preßmaschine bewegt den Kolben 21 nach oben und die Fe
dern 5 heben die Schaltringe wieder in ihre Ausgangsposition.
Die alternative Möglichkeit der Einleitung des Rückhubes ist die Verbindung der
Funktionsräume 9 mit dem Zylinderraum 7. Ein nicht dargestellter Eilgangkolben
bewegt den Kolben 21 nach oben. Die Federn 5 bewegen die Schaltringe 3 in ihre
obere Ausgangsposition. Die Ringräume 11 unter den Schaltringen 3 sind dabei so
beschaltet, daß vom Zylinderraum 7 unter die Schaltringe 3 Öl einfließen kann.
Weiterhin ist es prinzipiell auch möglich, die Einleitung des Rückhubes (ähnlich wie
die Entlastung der Funktionsräume 9 bei Aufsetzen auf die Schaltringe 3) selbsttätig
auszulösen, beispielsweise durch Betätigung von Ventilkolben bei Erreichen einer
bestimmten unteren Kolben- oder Schaltringlage.
Um die Veränderung der während des Hubes am Kolben 21 wirksamen Flächen so
gestalten zu können, daß die Kraft-Weg-Kurve des Arbeitshubes mit minimalen
Energieverlusten nachgefahren werden kann, können bei Bedarf Schaltringe außer
Eingriff gebracht werden. Dies ist beispielhaft mit dem Schaltring 3c erläutert (rechte
Bildhälfte). Dazu wird der Ringraum 11c unter dem Schaltring 3c vom Ventil 28c
druckentlastet zum Tank. Über den Ringspalt 25c kann weniger Öl vom Zylinder
raum 7 nachfließen als über das Ventil 28 zum Tank abfließt, der Schaltring 3c
bewegt sich nach unten. Der Absatz 31c am Schaltring 3c dichtet in der unteren
Endlage des Schaltrings 3c den Ringspalt 25c gegen den Zylinderboden 30 ab und
die Ringnut 26c ist druckentlastet zum Tank. Der an der Oberseite des Schaltrings 3
wirkende Druck hält diesen Zustand aufrecht bis das Ventil 28 wieder umgesteuert
wird. Der äußere Schaltring kann beispielsweise dann außer Eingriff gebracht
werden, wenn der Kraftbedarf im Arbeitshub geringer ist, als der Kolben 21 bei
Normaldruck und größtmöglicher Wirkfläche erzeugen kann.
Fig. 6 stellt eine Variante dar, bei der die Eilgangbewegung durch Steuerung des
Drucks im Eilgangraum 76 innerhalb des Zylinders 1 ausgeführt wird. Während der
Eil-ab-Bewegung des Kolbens 21 wird der Eilgangraum 76 über das Ventil 8 mit dem
Druck beaufschlagt, der ständig im Zylinderraum 7 herrscht. Die Fläche, die sich aus
dem Durchmesser der unteren Kolbenstange 73b des Kolbenrohrs 73 ergibt wird mit
einem Druck beaufschlagt, der abwärtsgerichtete Kräfte am Kolben 21 ergibt. Auf die
Flächendifferenz, die sich aus dem Querschnitt von oberer Kolbenstange 73a des
oberen Kolbenrohrs 73 und dem Querschnitt der unteren Kolbenstange ergibt, wirkt
der Druck des Zylinderraums 7 und erzeugt eine nach oben gerichtete Kraftkompo
nente. Entsprechend der Auslegung der entsprechenden Durchmesser überwiegen
bei Beaufschlagung des Eilgangraums mit Druck die nach unten gerichteten Kräfte
auf den Kolben 21. Nach Aufsetzten des Kolbens 21a auf den Schaltring 3 wird
durch Druckentlastung des Funktionsraums 9 mit dem Ventil 10 wieder der Arbeits
hub eingeleitet. Der Rückhub des Kolbens 21 kann auf zweierlei Weise eingeleitet
werden.
Zum Einen wird der Rückhub durch Beaufschlagung des Funktionsraums 9 mit dem
Ventil 10 eingeleitet. Der unterhalb des Schaltrings 3 befindliche Ringraum 11 darf
dabei maximal mit dem Druck des Zylinderraums 7 beaufschlagt sein. Gleichzeitig
wird der Eilgangraum 76 über das Ventil 8 mit dem Tank verbunden. Damit überwie
gen am Kolben 21 die Kraftkomponenten, die nach oben gerichtet sind. Der Über
gang in den Rückhubmodus kann zusätzlich beschleunigt werden, wenn mit dem
Ventil 12 der unterhalb des Schaltrings 3 befindliche Ringraum 11 mit dem Ventil 12
zum Tank druckentlastet wird. Dadurch löst sich der Schaltring 3 in kürzester Zeit
vom Kolben 21 und gibt schnell einen großen Überströmquerschnitt zwischen Funk
tionsraum 9 und Zylinderraum 7 frei. Dieser Modus ist sinnvoll, wenn mit dem Zylin
der hohe Hubzahlen erreicht werden sollen. Während des gesamten Vorgangs liefert
eine nicht dargestellte Pumpe über die Leitung 39 ständig Fluidvolumen in den Zy
linderraum 7. lnsbesondere bei hochkompressibler Luft (Pneumatik) dient der
Zylinderraum 7 damit gleichzeitig als Druckspeicher. Aber auch bei Öl als Druckfluid
ist noch eine erhebliche Druckspeicherwirkung im Zylinderraum 7 vorhanden. Die
Druckspeicherwirkung kann bei Bedarf dadurch unterstützt werden, daß die Länge
des Zylinderraums 7 wesentlich größer als der eigentliche Kolbenhub ist. Deswei
teren ist es prinzipiell denkbar, daß die Pumpe beim Ansaugen stets etwas Luft mit
ansaugt, so daß Hydrauliköl mit Luft angereichert wird. Auf diese Weise wird das
Energiespeichervermögen des Hydrauliköls zusätzlich erhöht. Damit kann der An
trieb des Zylinders insgesamt recht preisgünstig sowie energiesparend konzipiert
werden. In Verbindung mit dem geringen Fluidverbrauch für den Eilgang können bei
gegebener Antriebsleistung mit dem aufgezeigten Zylinder relativ hohe Hubzahlen
erreicht werden, ohne daß eine schlecht beherrschtere Fluiderwärmung im System
auftritt. Zur Erzielung größter Hubzahlen ist es möglich, die Steuerventile des
Zylinders durch eine mechanische Zwangssteuerung zu schalten.
Fig. 7 zeigt eine Ausführung als hydraulischer Arbeitszylinder die es gestattet, einen
größeren Arbeitshub ohne Energiezufuhr von der Pumpe auszuführen bzw. die
Energie zum Zylinder kontinuierlich, unabhängig vom jeweiligen Arbeitszustand des
Zylinders zuzuführen. Vorteilhaft ist dies, wenn größere Arbeitshübe verfahrensbe
dingt möglichst schnell ausgeführt werden sollen. Die schnelle Ausführung größerer
Arbeitshübe ist verfahrensbedingt beispielsweise bei Schmiedepressen erwünscht,
damit die Wärmeübergangszeit zwischen dem heißen Schmiedeteil und dem
Schmiedewerkzeug möglichst kurz gehalten wird. Unabhängig vom jeweiligen Zweck
der Zylinderbewegung ist es aus wirtschaftlichen Gründen immer wünschenswert,
einen Arbeitsvorgang möglichst schnell auszuführen. Die kontinuierliche
Energiezufuhr zum Arbeitszylinder bietet den Vorteil, daß der Aufwand für den Ma
schinenantrieb minimal gehalten wird. Die Energie wird bei der aufgezeigten Vari
ante mittels eines Kolbenspeichers direkt im Zylinder gehalten (zusätzlich zur nicht
geringen, hier im Öl gespeicherten Kompressionsenergie). Dazu befindet sich im
oberen Teil des Zylinders der Speicherkolben 45, der vom Außenring 42 und vom
Innenring 43 gegen den Zylinderraum 7 abgegrenzt ist. Der Außenring 42 weist
oben einen Flansch auf, mit dem er im Zylinder 1 eingelassen ist. Unten weist der
Außenring 42 einen Bund auf, der den Maximalhub des Speicherkolbens 45 be
grenzt. Über die Bohrung 32 und das Gasventil 44 ist der gasgefüllte Speicher
raum 47 mit einem externen Gasspeicher zu verbinden. Für die Beaufschlagung des
Speicherraumes 47 mit Gasdruck kommen dabei zwei Möglichkeiten in Frage. Die
Verbindung des Speicherraums 47 mit einem Gasspeicher kann einmal zum Zwecke
der Befüllung des Speicherraums 47 mit dem gewünschten Gasdruck erfolgen. Wäh
rend der Zylinder seine Arbeitshübe ausführt, ist die Verbindung mit dem Gasven
til 44 dann unterbrochen. Die Kennlinie des Speichers wird wegen des begrenzten
Gasvolumens bei dieser Möglichkeit relativ steil. Dies hat den Vorteil, daß auch bei
relativ großen Druckschwankungen im Zylinder der Speicher jederzeit wirksam ist.
Die andere Möglichkeit der Druckbeaufschlagung des Speicherraums 47 mit Gas
druck ist die permanente Verbindung des Speicherraums 47 über das Gasventil 44
mit einem externen Gasspeicher. Vorteilhaft ist dabei die relativ flache Speicher
kennlinie, die auch bei großen Arbeitshüben des Kolbens 21 für einen weitgehend
konstanten Druck im Zylinderraum 7 und damit für ein hohes Arbeitsvermögen des
Zylinders sorgt. Eine weitere einfache Möglichkeit ist das direkte Anbringen von
Speichern auf dem Zylinder. Eine andere Möglichkeit anstelle der Kraftausübung
durch ein Gas auf den Kolben 44 stellt der Einsatz von Federn, beispielsweise von
Tellerfedern dar.
Die im Zylinder gespeicherte Energie wird mit den konzentrisch gestuften Schaltrin
gen optimal ausgenutzt. Zu Beginn des Umformvorgangs, bei dem in der Regel klei
nere Kräfte erforderlich sind (Biegen, Stufenwerkzeuge), kommt der innere
Schaltring zum Eingriff. Am Ende des Umformvorgangs (Prägen in der Endphase bei
Stufenwerkzeugen) kommen alle Schaltringe zum Einsatz und der Zylinder ist in der
Lage, maximale Kräfte auszuüben. Die Führungsringe 37 verhindern ein Verkanten
der Schaltringe während ihres Rückhubes. Die Verbindungsnuten 40 gewährleisten
in Verbindung mit den Bohrungen 32, daß eine definierte Ausbildung der
druckbeaufschlagten Flächen am Kolben 21 erfolgen kann.
Fig. 8 gibt eine Lösung an die es gestattet, im Arbeitshub, d. h. nach verkuppeln von
Kolben 21 und Schaltring 3, große Hübe zu fahren. Der Schaltring 3 weist dazu eine
ausreichende Länge auf. Die sich an der unteren Kolbenstange 21 abstützenden
Führungsringe 37 stellen sicher, daß bei den größeren Hüben kein Verkanten des
Schaltrings 3 eintreten kann. Die Bohrungen 32 gewährleisten die ungehinderte
Ausbreitung des Drucks unter den Kolben 21.
Die Ringnut 26 im Schaltring 3 hat die Aufgabe, daß der Funktionsraum 9 bei Bedarf
mit einem höheren Druck als den Zylinderraumdruck beaufschlagt werden kann,
ohne daß ein Lösen des Schaltrings 3 vom Kolben 21 erfolgt. Dies ist erforderlich,
wenn die untere Kolbenstange 29 nicht nur während des Ausfahrens hohe Kräfte
aufbringen muß sondern auch während des Einfahrens. Der Schaltring 3 weist dazu
an seiner Oberseite eine Ringnut 26 auf, die mit einem Schaltventll 28 angesteuert
wird. Vor der Beaufschlagung des Funktionsraumes 9 mit einem Druck der höher ist
als der Druck im Zylinderraum ist, wird die Ringnut 26 über das Schaltventll 28 druck
entlastet zum Tank. Die wirksame druckbeaufschlagte Fläche unterhalb des
Schaltrings 3 ist damit wesentlich größer als die Ringfläche, die sich zwischen der
Ringnut 26 und dem Funktionsraum 9 befindet und die vom hohen Druck des Funk
tionsraumes 9 über den sich ausbildenden Dichtspalt teilweise beaufschlagt wird.
Entsprechend der wirksamen Flächenverhältnisse kann der mögliche Druck im
Funktionsraum 9 wesentlich höher sein als der Druck im Zylinderraum, ohne daß
sich der Schaltring 3 vom Kolben 21 lösen wird. Die aufgezeigte Variante bietet
zudem den Vorteil, daß das Lösen des Schaltrings 3 vom Kolben 21 mit Druckbe
aufschlagung der Ringnut 26 jederzeit elektronisch initiiert werden kann.
Die Federn 5 sorgen wieder für die Rückbewegung des Schaltrings 3 in seine Aus
gangslage. Eine Veränderung der Hublage des Schaltrings 3 ist bei der hier darge
stellten Variante nicht möglich. Prinzipiell können jedoch bekannte, zusätzliche
Elemente wie Stellzylinder und Wegmeßsysteme in die dargestellte Variante inte
griert werden, so daß eine Einstellung der Hublage und damit die Einstellung des
Weges für den Beginn des Arbeitshubes möglich wird.
Fig. 9 gibt eine Lösung an die in Frage kommt, wenn von der unteren Kolben
stange 29 nur kurze Hübe gefahren werden sollen, diese jedoch in unterschiedlichen
Höhenpositionen erfolgen müssen. Hierzu sind der Schaltring 3 und der Haltering 4
nicht mehr auf dem Zylinderboden 30 sondern auf einem separaten verstellbaren
Zusatzkolben 38 aufgesetzt. Die Höhenjustierung des Kolbens 38 erfolgt hier durch
das Regelventil 19. Durch Ablassen von Öl zum Tank bzw. das Hineindrücken von
Öl über die Druckleitung 29 in die Zylinderräume 7a und 7b wird die Höhenlage des
Kolbens 38 verändert. Die Erfassung der Höhenlage des Kolbens 38 erfolgt hier in
einfacher Weise über ein Wegmeßsystem 20, das die Lage der oberen Kolben
stange in Bezug zum Zylinder 1 erfaßt. Dazu ist es erforderlich, den Kolben 21 mit
dem Schaltring 3 mit Hilfe des Ventils 10 zu verkuppeln. Zur reproduzierbaren Lage
definition zwischen Kolben 21 und verstellbarem Zusatzkolben 38 darf währenddes
sen an den Kolbenstangen keine Last angreifen. Durch Entlastung des Funktions
raums 9 setzt der Kolben 21 beim Justiervorgang definiert auf den verstellbaren Zu
satzkolben 38 auf. Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, am verstellbaren Zu
satzkolben 38 selbst ein separates Wegmeßsystem anzubringen, wodurch der
Justiervorgang vereinfacht wird.
Fig. 10 zeigt eine Variante, deren konstruktive Ausführung einen Überlastzylinder
darstellt. Eine derartige Einrichtung kann dem Schutz mechanisch bewegter Teile
dienen, beispielsweise in Preßmaschinen. Der Kraftangriff erfolgt hier an der oberen
Kolbenstange 2, beispielsweise vom Pleuel einer Preßmaschine mit Kurbelantrieb.
Der Zylinder leitet die Kraft innerhalb der Preßmaschine weiter. Bei Überlastung der
Preßmaschine ist es Aufgabe des Kolbens, sich innerhalb kürzester Zeit innerhalb
des Zylinders zu verschieben, um so eine Maschinenüberlastung sicher zu verhin
dern.
In der gezeichneten Stellung ist der Funktionsraum 9 über das Steuerventil 10 zum
Tank druckentlastet. Der Schaltring 3 sorgt für die Abdichtung zwischen dem Zylin
derraum 7 und dem Funktionsraum 9. Der an der Unterseite des Kolbens 21 angrei
fende Druck sorgt für eine sichere Anlage des Kolbens 21 an den Zylinder 1 und der
Kolben 21 ist so in der Lage, die an der oberen Kolbenstange 2 angreifende Kraft in
den Zylinder zu leiten. Übersteigt die an der oberen Kolbenstange 2 angreifende
Kraft F den durch die wirksame Kolbenfläche und dem herrschenden Zylinderdruck
vorgegebenen Wert, so bewegt sich der Kolben 21 nach unten, weg von seinem Sitz
am Zylinder 1. Infolge dieser Bewegung bewegt sich der Schaltring 3, der mit dem
Kolben 21 über die am Schaltring wirksamen druckbeaufschlagten Flächen verkup
pelt ist, mit dem Kolben 21 zunächst gemeinsam nach unten. Dabei fließt Öl vom
Zylinderraum 7 in den oberhalb des Schaltrings 3 liegenden Ringraum 11 nach. Bei
ausreichend schnellem Lösen des Kolbens 21 vom Zylinder 1 findet dabei ein
Druckabfall bei Einströmen von Öl über den Ringspalt 25 in den Ringraum 11 statt.
Dadurch wird die Oberseite des Schaltrings 3 druckentlastet. Der an der Unterseite
des Schaltrings 3 weiterhin herrschende Druck löst den Schaltring 3 vom Kolben 21.
Jetzt kann Öl in größeren Mengen über den zwischen Schaltring 3 und Kolben 21
entstandenen Spalt in den Funktionsraum 9 einströmen. Damit wird der Schaltring 3
endgültig vom Kolben 21 abgekuppelt. Über den sich bildenden großen Querschnitt
zwischen Schaltring 3 und Kolben 21 kann nun Öl in großen Mengen in den Funkti
onsraum 9 fließen und die Kraftübertragung zwischen Kolben und Zylinder ist unter
brochen, eine Zerstörung nachgeschalteter mechanischer Bauteile durch zu große
Kräfte ist verhindert. Nachteilig bei dieser Art der Unterbrechung des Kraftflusses ist
hier die Abhängigkeit des Schaltvorganges von der Geschwindigkeit des Lösens des
Kolben 21 vom Zylinder 1 und damit vom Betrag der an der oberen Kolbenstange 2
angreifenden Kraft. Über eine Begrenzung des Hubes des Schaltrings 3 durch den
Haltering 4 ist es jedoch auch bei langsam verlaufenden Kraftänderungen möglich,
für eine sichere Unterbrechung des Kraftflusses bei Überlastung zu sorgen. Beträgt
der durch den Haltering 4 begrenzte Hub des Schaltrings 3 nur Bruchteile eines
Millimeters, so findet spätestens nach Anschlagen des Schaltrings an den Halte
ring 4 ein Lösen des Schaltrings 3 vom sich weiter bewegenden Kolben 21 statt und
eine Überlastung ist sicher vermieden.
Eine andere Lösung stellt die Unterbrechung des Kraftflusses zwischen Kolben 21
und Zylinder 1 mit Hilfe des Steuerventils 12 dar. ln der gezeichneten Stellung ist
das Ventil 12 geschlossen und der Ringraum 11 ist über den Ringspalt 25 mit dem
Zylinderraum 7 verbunden. Der Druck des Zylinderraumes 7 sorgt für ein sicheres
Anlegen des Schaltrings 3 am Kolben 21 und damit für eine exakte Definition der
wirksamen druckbeaufschlagten Flächen am Kolben 21. Überschreitet die an der
oberen Kolbenstange 2 angreifende Kraft einen zulässigen Maximalwert, so wird das
Steuerventil 12 geschaltet. Dadurch wird der Ringraum 11 mit dem Tank verbunden
und die Oberseite des Schaltrings 3 druckentlastet. Die infolgedessen eintretende
Gleichgewichtsänderung am Schaltring 3 sorgt für dessen Bewegung nach oben,
wodurch ein Spalt zum Überströmen von Öl zwischen Zylinderraum 7 und
Funktionsraum 9 freigegeben wird. Der Kraftfluß zwischen Kolben 21 und Zylinder 1
ist damit ebenfalls unterbrochen. Die Messung der Kraft erfolgt mit bekannten Sy
stemen und wird nicht näher erläutert. Der wesentliche Vorteil der aufgezeigten Ein
richtung besteht darin, daß das Fluid bei einer durch Maschinenüberlastung hervor
gerufenen Bewegung des Kolbens 21 innerhalb des Zylinders verbleibt und zudem
die Kolbenbewegung nicht behindert. Dadurch werden kürzeste Zeiten für Notab
schaltungen ermöglicht. Bei einem reichlich dimensionierten Ventil 10 kann die un
tere Kolbenstange 29 auch entfallen, da das beim Eindringen der oberen Kolben
stange 2 in den Zylinderraum verdrängte Öl dann über das Ventil 10 zum Tank ab
fließen kann.
Fig. 11 gibt eine weitere Lösung an, mit welcher es möglich ist, lange Arbeitswege
zu realisieren und gleichzeitig den Arbeitshub des Kolbens 21 in beliebiger Position
einzuleiten. Der Schaltring 3 ist hier um den Kolben 21 herum angeordnet und ist
unabhängig von der Bewegung des Kolbens 21 im Zylinder 1 verschieblich. Im
Leerhub des Kolbens 21 wird der Schaltring 3 durch Beaufschlagung des Zylinder
raums 17 mit Druck in seiner oberen Position gehalten. Die Tellerfedern 41 sind
dabei gespannt und definieren die Endlage des Schaltrings, so daß separate Halte
ringe oder andere Anschläge nicht erforderlich sind. Das Fluid kann zwischen den
oberhalb und unterhalb des Kolbens 21 befindlichen Räumen über den zwischen
dem Schaltring 3 und dem Zylinder 1 gebildeten Raum praktisch ohne Strömungs
widerstand umfließen.
Die Ausbildung des Funktionsraums 9 erfolgt hier durch die Verschiebung des
Schaltrings 3, die unabhängig von der Bewegung des Kolbens 21 extern steuerbar
ist. Dabei wird der externe Zylinderraum 17 zum Tank druckentlastet und die Teller
federn 41 bewegen den Schaltring in Richtung Zylinderboden 30. Bei Aufsetzen des
Schaltrings 3 auf den Zylinderboden bildet sich wiederum der zum Zylinderraum 7
abgedichtete Funktionsraum 9 aus und über die Beaufschlagung von Zylinderraum 7
und Funktionsraum 9 mit verschiedenen Drücken kann der Zylinder nun Arbeitshübe
ausführen. Die Drucksteuerung im Zylinderraum 17 mittels des Regelventils 19 er
laubt die feinfühlige Umsteuerung zwischen Eilgang und Arbeitsgang.
Vorteilhaft an der Lösung mit einem extern steuerbarem Schaltring ist, daß die Um
schaltung von Eilgang in Arbeitsgang am Zylinder an beliebiger Stelle erfolgen kann.
Nachteilig ist, daß der Schaltring 3 hier einer aufwendigen Innenbearbeitung unter
zogen werden muß.
Fig. 12 gibt eine Lösung an, bei welcher der Schaltring 3 den Kolben 21 umgebend
angeordnet ist. Die Federn 5 und der Haltering 4 halten im Leerhub den Schaltring 3
in der dargestellten Lage. Nach Aufsetzen des Schaltrings 3 auf den Zylinderbo
den 30 stellt das Ventil 10 eine Verbindung zwischen der Ringnuten 33a und 33b im
Zylinderboden 30 und dem Tank her, wodurch wiederum ein druckdichtes Anlegen
des Schaltrings 3 an den Zylinderboden 30 erreicht wird. Die Ringnuten 33a
und 33b sind über Verbindungsnuten 40 miteinander verbunden. Über die Bohrun
gen 32b breitet sich die Druckverringerung in den Zylinderraum 7 aus und der Kol
ben ist damit in der Lage, einen Arbeitshub auszuführen.
Wird auf die Bohrung 32b verzichtet und die Ringnut 33a gleichzeitig von einem se
paratem Ventil angesteuert, so wird es möglich, durch Beaufschlagung des Funk
tionsraums 9 mit einem höheren Druck als er im Zylinderraum 7 herrscht zu Beginn
des Rückhubs des Zylinders Kräfte zu erzeugen, beispielsweise für das Lösen eines
Werkstücks aus seinen Formhälften.
Fig. 13 zeigt eine Ausbildung, bei der Kolben 21 bei Annäherung an den Zylinder
boden 30 zunächst in den Innenraum des inneren Schaltrings 3b eintaucht und dann
von diesem umschlossen wird (erste Arbeitsphase, kleinere Kräfte). In der zweiten
Arbeitsphase setzt der Kolben 21 auf den äußeren Schaltring 3a auf und erzeugt
über die größere Wirkfläche des Funktionsraums 9a eine hohe Endkraft. Vorteilhaft
einsetzbar ist eine derartige Zylinderanordnung beispielsweise bei mehrstufigen
Umformoperationen, bei denen in der Endlage bestimmte Prägevorgänge mit hohen
Endkräften ausgeführt werden.
Der Schaltring 3b dichtet dabei den Zylinderraum 7 vom Funktionsraum 9b über den
sich zwischen der inneren Mantelfläche des Schaltrings 3b und der inneren
Mantelfläche des Kolbens 21 ausbildenden Dichtspalt 57 ab. Ein definierter, auf mi
nimalen Verschleiß des dichtenden Schaltrings 3b ausgerichteter Anpreßdruck zwi
schen dem Schaltring 3b und dem Kolben 21 wird hier mittels des Überdruckven
tils 61 realisiert. Wäre der Ringraum 60, dessen Druck auf die äußere Mantelflä
che 58 des Schaltrings 3b wirkt, direkt mit dem Zylinderraum 7 verbunden, so würde
der Anpreßdruck zwischen Schaltring 3b und Kolben 21 mit abnehmendem Druck im
Funktionsraum 9b und der damit zunehmenden Druckdifferenz zwischen Zylinder
raum 7 und Funktionsraum 9b ansteigen, eine übermäßige Erhöhung der Reibung
wäre die Folge. Bei Abfall des Druckes im Funktionsraum 9b infolge der Druckent
lastung mit dem Ventil 10b während der ersten Phase des Arbeitshubs steigt die
Druckdifferenz zwischen dem Ringraum 60 und dem Funktionsraum 9b zunächst an
und sorgt über eine Verringerung des Dichtspalts 57 für eine ausreichende Dicht
wirkung. Bei Anstieg der Druckdifferenz über den an der Regelfeder 62 eingestellten
Wert läßt das Überdruckventil 61 Druck aus dem Ringraum 60 in den Funktions
raum 9b ab. Ein übermäßiges Anpressen des Schaltrings 3b an den Kolben 21 wird
auf diese Weise sicher unterbunden. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß bei
Verschleiß, der sich im Laufe der Zeit an der inneren Mantelfläche des
Schaltrings 3b oder an der äußeren Mantelfläche des Kolbens 21 ausbilden kann,
durch Nachstellen der Regelfeder 62 ein höherer Anpreßdruck an die äußere Man
telfläche 58 des Schaltrings 3 eingestellt werden kann, wodurch der Verschleiß
durch eine stärkere elastische Verformung des Schaltrings 3b kompensiert wird. Der
Haltering 4b sorgt für eine definierte axiale Lage des Schaltrings 3b.
In der zweiten Arbeitsphase setzt der Kolben 21 auf den außen sitzenden, zweiten
Schaltring 3a auf, der den Funktionsraum 9a ausbildet. Über die Wirkfläche der
Funktionsräume 3a und 3b ist der Kolben 21 nun in der Lage bei Druckentlastung
der Funktionsräume 9a und 9b mit den Ventilen 10a und 10b eine hohe Endkraft
aufzubringen, beispielsweise um kurzhubige Prägevorgänge mit hohen Endkräften
auszuführen.
Fig. 14 zeigt eine Variante auf, bei welcher der Schaltring die Abgrenzung zwischen
Zylinderraum 7 und Funktionsraum 9 nicht durch axiale Verschiebung sondern durch
radiale, vom Druckunterschied zwischen Zylinderraum 7 und Funktionsraum 9
gesteuerte, Verformung realisiert.
Dazu ist der Schaltring 3 so ausgelegt, daß er bei Druckentlastung des Funktions
raums 9 so verformt wird, daß er sich an den Kolben 21 anlegt und dabei über die
Ausbildung des Dichtspaltes 57 eine hinreichende Dichtwirkung erzeugt. Dabei greift
der Druck aus dem Zylinderraum 7 an der äußeren Mantelfläche 58 des
Schaltrings 3 an und verformt diesen in radialer Richtung zum Kolben 21 hin. Zur
Verbesserung des Verformungsverhaltens des Schaltrings 3 weist dieser eine ring
nutförmige Einkerbung 59 auf. Über die Dimensionierung des Dichtspalts 57 ist es
möglich, den Reibverschleiß zwischen Schaltring 3 und Kolben 21 auf ein Minimum
zu beschränken. Während des elastischen Anliegens des Schaltrings 3 an den
Kolben 21 ist bei Verwendung von Öl als Fluid stets ein minimaler Ölfilm vorhanden.
Wird hingegen für den Rückhub der Funktionsraum 9 wieder mit Öldruck be
aufschlagt, so federt der Schaltring 3 infolge des veränderten Kräftegleichgewichts
radial nach außen zurück und gibt wieder einen ausreichenden Spalt für die rei
bungsarme bzw. reibungsfreie Rückbewegung des Kolbens 21 frei. Bei Verwendung
von Druckluft als Fluid ist der Verschleiß hingegen wegen der geringeren Drücke
ohnehin gering.
Fig. 15 gibt eine erfindungsgemäße Ausbildung des Zylinders an, die insbesondere
für pneumatisch betätigte Spannzylinder geeignet ist. Der Schaltring 3 ist wegen der
relativ geringen Drücke bis zu 10 Bar als elastisch verformbarer Rohrstutzen aus
gebildet, der im Zylinderboden 30 fest eingesetzt ist. Der Haltering 4 ist leicht ko
nisch ausgebildet, so daß bei verschrauben des Halterings 4 mit dem Zylinderbo
den 30 der rohrartige Schaltring 3 kraftschlüssig mit dem Zylinderboden verbunden
wird. Andere Fügeverbindungen , wie beispielsweise Kleben, sind möglich. Der
Schaltring 3 ist dabei so ausgeformt, daß bei Eintauchen des Kolbens 21 in den
feststehenden Schaltring zunächst die am Schaltring 3 angeformte Einlaufrundung
zum Eingriff gelangt. Dieser Eintauchvorgang bewirkt eine Dämpfung der Eilgang
bewegung des Kolbens 21. Je nach erforderlicher Dämpfung können der Kolben 21
und der Schaltring 3 mit ausreichend groß ausgebildeten Einlaufschrägen ausgebil
det sein. Bei weiterem Eintauchen des Kolbens 21 in den Schaltring 3 legt sich der
Schaltring durch seine elastische Verformung mit geringem Druck an die Mantel
fläche des Kolbens 21 an. Die endgültige Ausbildung des Funktionsraumes 9 wird
dann vollzogen, wenn der noch nicht abgedichtete Funktionsraum 9 über das Ven
til 10 druckentlastet wird. Infolge des dann an der Außenseite des elastischen
Schaltrings 3 ständig herrschenden Systemdrucks wird der Schaltring dichtend ge
gen die Mantelfläche des Kolbens 21 gedrückt. Der Kolben 21 ist damit in der Lage,
eine Spannkraft entsprechend der Flächen- und Druckverhältnisse am Kolben 21
auszuüben. Die erforderliche Information, daß der Kolben sich ausreichend an den
Zylinderboden angenähert hat, erhält die Ansteuerung des Zylinders vom Nähe
rungsinitiator 69. Anstelle des elektrisch gesteuerten Ventils 10 sind auch Ventile
einsetzbar, die bei Annäherung des Kolbens 21 an den Zylinderboden 30 mecha
nisch betätigt werden und oder durch die Druckänderung innerhalb der unteren
Kolbenstange gesteuert werden. Auch sind zeitliche Folgesteuerungen der Ventile
möglich. Für den Rückhub des Kolbens 21 werden die Ventile 10 und 8 geschaltet.
Das Ventil 10 stellt über die Leitung 39 eine Verbindung zwischen dem Funktions
raum 9 und dem Systemdruck her. Damit verbleiben als Kraftkomponenten noch die
Kraft der Feder 16, die von außen an der Kolbenstange angreifende Kraft sowie die
auf die Fläche der rohrförmigen unteren Kolbenstange 29 wirkende Druckkraft, die
an der Oberseite des Kolben 21 wirksam wird. Die Feder 16 ist so ausgelegt, daß
ihre Kraft größer ist, als die Druckkraft auf die untere Kolbenstange 29 zuzüglich der
an der Kolbenstange angreifenden Kräfte, beispielsweise einer Gewichtskraft. Das
Ventil 8 entlastet zusätzlich den Innenraum der unteren Kolbenstange 29. Damit
kann die Feder den Kolben 21 in seine obere Ausgangslage zurückbewegen.
Wegen der erforderlichen Abstimmung der Kraftkomponenten aufeinander (der
Druck im Zylinderraum muß innerhalb eines bestimmten Bereichs liegen), sorgt das
Druckminderventil 77 ständig für einen definierten Druck im Zylinderraum 7. Bei Er
reichen der oberen Endlage des Kolbens 21 sorgt der Dämpfungsbund 70 dafür,
daß der Kolben 21 sich sanft an den Kolbendeckel 63 anlegt. Zur Einleitung des
Spannhubes beaufschlagt das Ventil 8 über die Bohrung im Kolbenrohr 73 den
Innenraum der unteren Kolbenstange mit dem Druck des Pneumatiksystems. Die
damit auf den Stopfen 72 wirkende Kraft ist nun gemeinsam mit der Kraft, die vom
Druck im Zylinderraum 7 auf die Rohrfläche der unteren Kolbenstange 29 ausgeübt
wird, in der Lage, den Kolben in Richtung Schaltring 3 zu schieben. Durch Druckent
lasten des entstehenden Funktionsraums 9, der bei Eintauchen des Kolbens 21 in
den rohrartigen Schaltring 3 gebildet wird, kann der Zylinder wieder sein Spannkraft
ausüben. Der wesentliche Vorteil dieser gezeigten Ausbildungsvariante besteht in
einer erheblichen Verminderung der Verbrauchs an Druckluft bei Verwendung eines
rein pneumatisch betriebenen Zylinders. Bei bekannten Pneumatikzylindern muß der
gesamte Zylinderraum stets mit dem vollen Volumen an Druckluft gefüllt werden, um
die gewünschte Kraft zu erzielen. Zum Abbau der Kraft muß wieder das gesamte
unter Druck stehende Luftvolumen den Zylinder verlassen. Über den veränderlichen
Druck und das abströmende Luftvolumen summieren sich auf diese Weise erheb
liche Energieverluste auf. Beim aufgezeigten Zylinder wird lediglich der relativ kleine
Innenraum der Kolbenstange 29 bei jedem Hub mit Druck beaufschlagt und wieder
vom Druck entlastet. Als Verlustvolumen kommt noch das Volumen, das aus dem
Funktionsraum 9 während des Spannvorgangs austretende Volumen hinzu. lnsge
samt machen diese Volumina jedoch nur einen Bruchteil des Volumens aus, das für
eine vollständige Zylinderbefüllung erforderlich ist, woraus eine entsprechende
Energieeinsparung resultiert. Gleichzeitig mit der Einsparung von Druckluft vermin
dern sich auch die umgewälzten Luftmengen. Die bei großen Pneumatikzylindern
auftretende Geräuschentwicklung, das sehr störende Zischen, wird damit gleichzei
tig erheblich eingeschränkt. Eine weitere Möglichkeit zum Betreiben des Zylinders
besteht darin, die untere Kolbenstange und damit den Eilgang hydraulisch zu reali
sieren, während der Zylinderraum 7 mit Druckluft beaufschlagt wird. Das umzuwäl
zende Ölvolumen zur Beaufschlagung des Innenraums der Kolbenstange 29 mit
Druck kann dabei sehr klein gehalten werden, so daß keinerlei Erwärmungspro
bleme des Fluids auftreten können und der Energieverbrauch gering gehalten wird.
Da der Verbrauch an Druckluft für die Steuerung des Zylinderraums 7 und den
Funktionsraums 9 sehr gering ist, lassen sich auf diese Weise sehr schnelle und
dabei energiesparende Antriebe realisieren. Für die schnelle Ausführung des Rück
hubes ist dabei durch ausreichend kräftig ausgebildete Federn 16 zu sorgen. Um
höhere Rückhubkräfte aufzubringen, kann der Kolben in der Endphase zusätzlich
auf Tellerfedern 41 aufsetzen.
Fig. 16 zeigt eine Ausführung, die bis auf den Schaltring 3 der Ausführung nach
Fig. 15 entspricht. Im Unterschied zu Fig. 15 ist der Schaltring 3 hier als Metallbalg
ausgeführt. Der Schaltring 3 wird vom Haltering 4 am Zylinderboden 30 befestigt.
Bei Annäherung des Kolbens 21 an den Schaltring 3 taucht zunächst der Konus 74
in den als Metallbalg ausgeführten Schaltring 3 ein. Der Konus 75 zentriert dabei
den elastisch verformbaren Schaltring. Durch Abströmen von Fluid aus dem Funk
tionsraum 9 ist zusätzlich eine Dämpfungswirkung erzielbar. Durch den Druck, der in
der unteren Kolbenstange (Eilvorschub) ansteht, wird der Kolben 21 mit geringer
Kraft auf den Schaltring 3 gedrückt. Wird jetzt der Funktionsraum 9 mit dem Ven
til 10 druckentlastet, so legt sich die Kontaktfläche 75 des Schaltrings 3 infolge des
vom Zylinderraum 7 her wirkenden Drucks an den Kolben 21 an und der Funktions
raum 9 ist gegen den Zylinderraum 7 sicher abgedichtet. Vorteilhaft ist bei dieser
Ausführung neben dem geringen Aufwand zur Fertigung des als Metallbalg ausge
führten Schaltrings 3, daß die Kolbenreibung minimal gehalten ist, da nur die Dich
tungen der Kolbenstangen Reibungskräfte erzeugen. Der Vorteil vorliegender Aus
führung besteht darin, daß der als Metallbalg ausgeführte Schaltring 3 bei entspre
chender Auslegung in der Lage ist, Drücken standzuhalten, die im Hydraulikbereich
üblich sind.
Fig. 17 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführung, bei der der Kolben 21 während
des Arbeitshubs in den Innenbereich des Schaltrings 3 eintaucht. Über die Steue
rung des Schaltrings 3 können während des Eintauchens des Schaltrings 3 die Modi
Arbeitshub und Leerhub mit Hilfe des Ventils 12 eingestellt werden. Beaufschlagt
das Ventil 12 über die Zuleitung 39b den Kolben für Schaltringverstellung 18 mit
einem höheren Druck als den im Zylinderraum 7 herrschenden Druck, so schiebt der
Kolben 18 den Schaltring an den oberen Anschlag 23 und über die am Umfang des
Schaltrings 3 angebrachten Bohrungen 32 ist der ungehinderte Fluidaustausch
zwischen dem Zylinderraum 7 und dem Funktionsraum 9 möglich. Entlastet hinge
gen das Ventil 12 über den Anschluß 27b die Unterseite des Kolbens 18 zum Tank,
so schieben die am Umfang des Zylinders 1 befindlichen Federn den Schaltring 3
mit seinem Absatz 31 auf seine Sitzfläche und der Schaltring 3 unterbricht die Ver
bindung zwischen dem Zylinderraum 7 und dem Funktionsraum 9. Über die Druck
entlastung des Funktionsraums 9 durch das Ventil 10 kann nun der Kolben 21 einen
Arbeitshub ausführen. Der Rückhub wird wieder durch externe Eilgangzylinder rea
lisiert. Dabei wird der Funktionsraum 9 mit dem Druck aus dem Zylinderraum 7 be
aufschlagt. Durch Anheben des Schaltrings 3 mittels der Kolben 18 wird der Fluid
austausch zwischen dem Funktionsraum 9 und dem Zylinderraum 7 durch Freigabe
der Bohrungen 32 verbessert und der Rückhub kann von Anfang an mit einer hohen
Geschwindigkeit ausgeführt werden.
Zur Vermeidung von Verschleißerscheinungen zwischen dem Kolben 21 und dem
Schaltring 3 ist der Schaltring durch die Ausbildung eines Ringspaltes 25 in Grenzen
radial verschieblich. Beim Eintauchen des Kolbens 21 in den Innenraum des
Schaltrings 3 zentriert sich der Schaltring 3 somit selbständig und die Toleranzen
zwischen Schaltring 3 und Kolben 21 können sehr eng gehalten werden. Ein mög
liches Verkanten zwischen Schaltring 3 und Kolben 21 wird vermieden durch eine
lediglich geringe axiale Verschieblichkeit des Schaltrings 3, die ein mögliches
Schrägstellen des Schaltrings 3 toleriert. Wegen des großen Umfangs des
Schaltrings bei Einsatz in größeren Zylindern verbleibt trotzdem ein ausreichend
großer Überströmquerschnitt zwischen Zylinderraum 7 und Funktionsraum 9 wäh
rend des Leerhubs im unteren Bereich.
Fig. 18 gibt eine erfindungsgemäße Ausbildung des Zylinders an, die geeignet ist,
innerhalb des Funktionsraums 9 gelegene Elemente zu betätigen. lm dargestellten
Beispiel befindet sich innerhalb des Funktionsraumes eine bekannte Reibkupplung
mit der Kupplungsscheibe 78. In Durchbrüchen der Kupplungsscheibe 78 sind die
Reibklötze 79 lose eingelassen. Im Ausgangszustand herrscht im Funktionsraum 9
der gleiche Druck wie im Zylinderraum 7. Zu beiden Seiten des Kolbens 21 wirken
damit gleiche Drücke und der Kolben 21 wird über die Haltebolzen 36 von den Tel
lerfedern 41 gegen die Anschlagbolzen 80 gehalten. Der Schaltring 3 wird von den
Federn 5 mit einer kleinen Kraft gegen den Kolben 21 angedrückt. Der hier als
Schwungrad 83 ausgebildete Zylinder läuft ständig um. Die Reibklötze 79 liegen
dabei wie bei bekannten Kupplungen lose auf dem Zylinderboden 30 auf. Zum Ein
kuppeln beaufschlagt das Ventil 8 den Zylinderraum 7. Wegen der erfindungsge
mäßen Ausbildung des Betätigungszylinders der Kupplung unter Verwendung des
Schaltrings 3 ist es gleichfalls möglich, den Zylinderraum 7 ständig unter Druck zu
halten. Zur Verminderung der Druckverluste ist es dabei vorteilhaft, die Welle 82
gegen das rotierende Schwungrad mit einer Wellendichtung 85 abzudichten. Damit
der Kolben 21 die erforderliche Betätigungskraft für die im Funktionsraum 9 befind
liche Reibkupplung ausüben kann, stellt das Ventil 10 eine Verbindung 27 vom
Funktionsraum 9 zur Umgebungsluft her. Damit überwiegt liegt oben am Kolben 21
der pneumatische Betätigungsdruck für die Kupplung an. Erfindungsgemäß beste
hen zum Aufheben des Kraftschlusses des Betätigungszylinders und damit zum
Lösen der Kupplung wieder die Alternativen Druckbeaufschlagung des Funktions
raumes 9 oder Druckentlastung des unter dem Schaltring 3 befindlichen Ringrau
mes 11 (s. Fig. 1). Bei Reibkupplungen besteht oft der Wunsch, das Auskuppeln in
möglichst kurzer Zeit auszuführen. Beispielsweise ist es wünschenswert, bei einer
Überlastung der Welle 82 in kürzester Zeit auszukuppeln. Auch bei Auskuppeln un
ter Last (Spindelpressen) ist man bestrebt, in kürzester Zeit auszukuppeln um eine
längere Phase des Rutschens der Reibklötze und damit verbundene Verschleißer
scheinungen zu vermeiden. Durch die Druckentlastung des unter dem Schaltring 3
gelegenen Ringraums 11 mit dem Ventil 12 läßt sich die Unterbrechung des Kraft
schlusses zwischen Kolben 21 und dem als Schwungrad 83 ausgebildeten Zylinder
in kürzester Zeit realisieren. Bei Druckentlastung des Ringraums 11 bewegt sich der
Schaltring 3 nach unten und gibt einen großen Überströmquerschnitt zwischen dem
Zylinderraum 7 und dem Funktionsraum 9 frei. Vom Zylinderraum 7 strömt Druckluft
in den relativ kleinen Funktionsraum 9 ein, wo ein rascher Druckaufbau stattfindet.
Dadurch wirken zu beiden Seiten des Kolbens 21 innerhalb kürzester Zeit gleiche
Drücke und die Kupplung ist gelöst. Die Zeit zum Lösen des Schaltring 3 vom
Kolben 21 kann zusätzlich verringert werden, indem der Schaltring 3 aus einem
leichten Material, beispielsweise Aluminium oder Kunststoff gefertigt wird. Durch das
schnelle Unterbrechen des Kraftflusses ist es möglich, Überlastungen der Welle 82
bzw. der Welle 82 nachgeordneter Bauteile zu vermeiden. Gleichfalls wird bei Aus
kuppeln unter Last der Verschleiß der Reibklötze 79 vermindert. Ein weiterer Vorteil
der aufgezeigten Anwendung der Erfindung auf eine pneumatische Kupplung be
steht noch im Vermeiden großer Luftströme zwischen Kupplung und Umgebungsluft,
weil nur der Druck im recht kleinen Funktionsraum 9 gesteuert wird. Aus der
geringen Menge der zur Betätigung erforderlichen Luftmengen ergeben sich gerin
gere Geräuschpegel und ein verminderter Energiebedarf. Prinzipiell ist es in analo
ger Weise möglich, weitere Elemente innerhalb des Funktionsraumes 9 durch den
Kolben 21 zu betätigen, beispielsweise hydraulische Kupplungen.
Bezugszeichenliste
1 Zylinder
2 Obere Kolbenstange
3 Schaltring
4 Haltering
5 Feder
6 Dichtung
7 Unter Druck stehender Zylinderraum
8 Steuerventil Zylinderraum
9 Funktionsraum
10 Steuerventil Funktionsraum
11 Ringraum unter Schaltring
12 Steuerventil für Ringraum unter Schaltring
13 Führungstraverse
14 Traversenbolzen
15 Überdruckventil
16 Feder
17 Zylinderraum für Schaltringverstellung
18 Kolben für Schaltringverstellung
19 Regelventil
20 Wegmeßeinrichtung
21 Kolben
22 Ausnehmung
23 Anschlag
24 Ringnut im Haltering
25 Ringspalt
26 Ringnut im Schaltring
27 Verbindung zum Tank (Flüssige Medien) oder zur Umgebungsluft (Druckluft)
28 Schaltventil
29 Untere Kolbenstange
30 Zylinderboden
31 Absatz am Schaltring
32 Bohrungen
33 Ringnut im Zylinderboden
34 Verbindung zum Zylinderraum
35 Schweißnaht
36 Haltebolzen
37 Führungsring
38 Verstellbarer Zusatzkolben
39 Verbindung zum Systemdruck
40 Verbindungsnut
41 Tellerfeder
42 Außenring Speicher
43 Innenring Speicher
44 Gasventil Speicher
45 Speicherkolben
46 Verbindung zu Gasdruck
47 Speicherraum
48 Eilgangzylinder
49 Pressenstößel
50 Rohteil
51 Ausformwerkzeug
52 Fertigteil
53 Pressenrahmen
54 Fast ausgeformtes Teil
55 Auszuformendes Werkstück
56 Einlaufrundungen
57 Dichtspalt
58 Außere Mantelfläche Schaltring
59 Ringnutförmige Einkerbung
60 Ringraum
61 Überdruckventil
62 Regelfeder
63 Zylinderdeckel
64 Spalt zwischen Schaltring 3 und Zylinder 1
65 Spalt zwischen Schaltring 3 und Zylinderboden 30 oder Zylinderdeckel 63
66 Ölpolster
67 Justierring
68 Führungsband
69 Näherungsinitiator
70 Dämpfungsbund
71 Verbindung zur Umgebungsluft
72 Stopfen
73 Kolbenrohr
74 Konus
75 Kontaktfläche des Schaltrings 3 zum Kolben 21
76 Eilgangraum
77 Druckminderventil
78 Kupplungsscheibe
79 Reibklötze
80 Anschlagbolzen
81 Drehdurchführung
82 Welle
83 Schwungrad
84 Lager
85 Wellendichtring
2 Obere Kolbenstange
3 Schaltring
4 Haltering
5 Feder
6 Dichtung
7 Unter Druck stehender Zylinderraum
8 Steuerventil Zylinderraum
9 Funktionsraum
10 Steuerventil Funktionsraum
11 Ringraum unter Schaltring
12 Steuerventil für Ringraum unter Schaltring
13 Führungstraverse
14 Traversenbolzen
15 Überdruckventil
16 Feder
17 Zylinderraum für Schaltringverstellung
18 Kolben für Schaltringverstellung
19 Regelventil
20 Wegmeßeinrichtung
21 Kolben
22 Ausnehmung
23 Anschlag
24 Ringnut im Haltering
25 Ringspalt
26 Ringnut im Schaltring
27 Verbindung zum Tank (Flüssige Medien) oder zur Umgebungsluft (Druckluft)
28 Schaltventil
29 Untere Kolbenstange
30 Zylinderboden
31 Absatz am Schaltring
32 Bohrungen
33 Ringnut im Zylinderboden
34 Verbindung zum Zylinderraum
35 Schweißnaht
36 Haltebolzen
37 Führungsring
38 Verstellbarer Zusatzkolben
39 Verbindung zum Systemdruck
40 Verbindungsnut
41 Tellerfeder
42 Außenring Speicher
43 Innenring Speicher
44 Gasventil Speicher
45 Speicherkolben
46 Verbindung zu Gasdruck
47 Speicherraum
48 Eilgangzylinder
49 Pressenstößel
50 Rohteil
51 Ausformwerkzeug
52 Fertigteil
53 Pressenrahmen
54 Fast ausgeformtes Teil
55 Auszuformendes Werkstück
56 Einlaufrundungen
57 Dichtspalt
58 Außere Mantelfläche Schaltring
59 Ringnutförmige Einkerbung
60 Ringraum
61 Überdruckventil
62 Regelfeder
63 Zylinderdeckel
64 Spalt zwischen Schaltring 3 und Zylinder 1
65 Spalt zwischen Schaltring 3 und Zylinderboden 30 oder Zylinderdeckel 63
66 Ölpolster
67 Justierring
68 Führungsband
69 Näherungsinitiator
70 Dämpfungsbund
71 Verbindung zur Umgebungsluft
72 Stopfen
73 Kolbenrohr
74 Konus
75 Kontaktfläche des Schaltrings 3 zum Kolben 21
76 Eilgangraum
77 Druckminderventil
78 Kupplungsscheibe
79 Reibklötze
80 Anschlagbolzen
81 Drehdurchführung
82 Welle
83 Schwungrad
84 Lager
85 Wellendichtring
Claims (37)
1. Arbeitszylinder mit einem Kolben und einem Zylinder, des
sen Innendurchmesser größer ist als der maximale Kolben
durchmesser und der ein ringförmiges Bauteil aufweist, mit
dem der Kolben beim Arbeitshub in Anlage tritt, wobei zwi
schen dem Kolben, dem ringförmigen Bauteil und dem Zylinder
ein Funktionsraum gebildet ist, der gegenüber dem restlichen
Zylinderraum abgedichtet ist und dessen Druck über ein Steu
erventil steuerbar ist, und das ringförmige Bauteil mit einem
Ringraum in Wirkverbindung steht, dessen Druck über ein Steu
erventil steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei An
ordnung des Ringraumes (11) auf der der Anlageseite gegen
überliegenden Seite des ringförmigen Bauteiles (3) der Ring
raum (11) während des Arbeitshubes mit wenigstens dem glei
chen Druck wie der Zylinderraum (7) beaufschlagt ist und der
Funktionsraum (9) gleichzeitig druckentlastet ist, und
daß während des Rückhubes der Ringraum (11) und der Funk tionsraum (9) mit höherem Druck als der Zylinderraum (7) be aufschlagt sind.
daß während des Rückhubes der Ringraum (11) und der Funk tionsraum (9) mit höherem Druck als der Zylinderraum (7) be aufschlagt sind.
2. Arbeitszylinder mit einem Kolben und einem Zylinder, des
sen Innendurchmesser größer ist als der maximale Kolben
durchmesser und der ein ringförmiges Bauteil aufweist, mit
dem der Kolben beim Arbeitshub in Anlage tritt, wobei zwi
schen dem Kolben, dem ringförmigen Bauteil und dem Zylinder
ein Funktionsraum gebildet ist, der gegenüber dem restlichen
Zylinderraum abgedichtet ist und dessen Druck über ein Steu
erventil steuerbar ist, und das ringförmige Bauteil mit einem
Ringraum in Wirkverbindung steht, dessen Druck über ein Steu
erventil steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei An
ordnung des Ringraumes (11) auf der Anlageseite des ringför
migen Bauteiles (3) der Ringraum (11) während des Arbeits
hubes mit einem geringeren Druck als der Zylinderraum (7)
beaufschlagt ist und der Funktionsraum (9) gleichzeitig
druckentlastet ist, und
daß während des Druckhubes der Ringraum (11) mit einem gerin geren und der Funktionsraum (9) mit einem höheren Druck als der Zylinderraum (7) beaufschlagt ist.
daß während des Druckhubes der Ringraum (11) mit einem gerin geren und der Funktionsraum (9) mit einem höheren Druck als der Zylinderraum (7) beaufschlagt ist.
3. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur schnellen Beendigung des Arbeitshubes das
den Ringraum (11) druckmäßig steuernde Steuerventil (12) zur
Druckentlastung oder Druckerhöhung des Ringraumes (11) an
steuerbar ist.
4. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das ringförmige Bauteil (3) in Form eines oder
mehrerer axial bewegbarer Schaltringe ausgebildet ist.
5. Arbeitszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltring oder die Schaltringe (3) im Zylinderboden
(30) oder Zylinderdeckel (63) geführt ist bzw. sind.
6. Arbeitszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltring oder die Schaltringe (3) am Kolben (21)
oder an wenigstens einer Kolbenstange (2, 29) geführt ist
bzw. sind.
7. Arbeitszylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaltring oder die Schaltringe in einem im Zylinder
abgedichtet geführten Zusatzkolben (38) geführt sind.
8. Arbeitszylinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (21) bei Ausführung seines Arbeits
hubes auf den oder die Schaltringe (3) aufsetzt.
9. Arbeitszylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der um den Kolben (21) konzentrisch angeordnete Schalt
ring (3) bei Ausführung des Arbeitshubes des Kolbens auf den
Zylinderboden (30) aufsetzt.
10. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hub des bewegbaren Schaltringes (3)
durch einen Haltering (4) begrenzt ist.
11. Arbeitszylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Haltering (4) und dem Schaltring (3) der
Fluiddurchfluß mittels eines Ringspaltes (25) herabgesetzt
ist.
12. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Arbeitshub des Kolbens (21) durch Beauf
schlagung des Funktionsraumes (9) mit Fluiddruck über das
Steuerventil (10) unterbrechbar ist.
13. Arbeitszylinder nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Steuerventil (12) zur Druckentlastung des
zwischen dem Haltering (4) und dem Schaltring (3) gebildeten
Ringraumes (11) vorgesehen ist, wobei die Druckentlastung ein
Entkuppeln des Kolbens (21) vom Zylinder (1) bewirkt.
14. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere konzentrisch angeordnete
Schaltringe (3a, 3b, 3c) vorgesehen sind, deren Unterseite
mit Druck belastbar ist, um die Schaltringe in Eingriff mit
dem Kolben (21) zu bringen, und deren Unterseite druckent
lastbar ist, um die Schaltringe außer Eingriff mit dem Kolben
(21) zu bringen.
15. Arbeitszylinder nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltringe unterseitig einen ringförmigen Ansatz
(31a, 31b, 31c) aufweisen, der bei Druckentlastung der Unter
seite der Schaltringe auf dem Zylinderboden (30) abdichtend
aufsetzt.
16. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinderraum (7) ständig mit
einem Druckspeicher in Verbindung steht.
17. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringraum (11) durch eine auf
der kolbenseitigen Fläche des Schaltringes (3) ausgebildete
Ringnut gebildet ist.
18. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schaltring (3) und des
sen Führung im Zylinderboden (30) oder im Kolben (38) ein
Spalt (65) ausgebildet ist.
19. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Schaltring (3) und Kol
benstange (29) wenigstens ein Führungsring (37) angeordnet
ist.
20. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) und der Hal
tering (4) auf einem separaten verstellbaren Kolben (38) an
geordnet sind.
21. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen (2, 19) des
Kolbens (21) gleiche Durchmesser aufweisen.
22. Arbeitszylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangen (2, 29) des Kol
bens (21) unterschiedliche Durchmesser aufweisen.
23. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering durch Anschläge
gebildet wird.
24. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (21) federvorgespannt
ist.
25. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinderboden (30) oder im
Kolben (21) Ringnuten (33) und diese Ringnuten verbindende
Verbindungsnuten (40) ausgebildet sind.
26. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinder (1) ein zusätzlicher
Speicherkolben (45) angeordnet ist.
27. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen dem Schaltring (3)
und dem Kolben (21) gebildete Sitzfläche eben oder konisch
ausgebildet ist.
28. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) und der Kolben
(21) Einlaufrundungen (56), Einlaufschrägen oder Ein
laufkanten aufweisen.
29. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) mit dem Zy
linderboden (30) oder einem im Zylinder (1) beweglichen Kol
ben (38) fest verbunden ist.
30. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Funktionsraum (9) gegen den
Zylinderraum (7) durch einen Dichtspalt (57) abgegrenzt ist.
31. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) elastisch ver
formbar ausgebildet ist.
32. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) oder der Kol
ben (21) elastische Dichtungen aufweisen, die während des
Arbeitshubes des Kolbens (21) zum Eingriff gelangen.
33. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltring (3) oder der Kol
ben (21) Einkerbungen, Lippen, Ringnuten oder dgl. aufweisen
zur gezielten Beeinflussung der Dichtwirkung zwischen dem
Schaltring (3) und dem Kolben (21) durch elastische Verfor
mung.
34. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Ventil (61) zur Steuerung des
Anpreßdruckes des Schaltringes (3) an den Kolben (21) vor
gesehen ist.
35. Arbeitszylinder nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der zwischen dem Schaltring (3) und dem Zylinderbo
den (30) befindliche Spalt (65) beiderseits des Dichtringes
(6) in axialer Richtung verbreitert.
36. Arbeitszylinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Lage des Aufsetzpunktes des Kolbens (21) auf
den oder die Schaltringe (3) durch Einstellung der axialen
Lage des oder der Schaltringe (3) zu Beginn des Aufsetzens
einstellbar ist.
37. Arbeitszylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Lage des Aufsetzpunk
tes des Kolbens (21) auf den oder die Schaltringe (3) durch
Einstellung der axialen Lage des Halteringes (4) oder eines
sich am Haltering (4) über ein Ölpolster (66) abstützenden
Justierringes (67) einstellbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19602390A DE19602390A1 (de) | 1995-01-28 | 1996-01-24 | Arbeitszylinder |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19502707 | 1995-01-28 | ||
DE19602390A DE19602390A1 (de) | 1995-01-28 | 1996-01-24 | Arbeitszylinder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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