DE4231424A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben, deren Glastafeln durch einen plastischen Abstandhalter auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sind - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben, deren Glastafeln durch einen plastischen Abstandhalter auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sindInfo
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Description
Aus der EP-B-0 152 807 ist es bekannt, beim Zusammenbauen
von Isolierglasscheiben, deren Glastafeln durch einen
plastischen Abstandhalter auf Abstand gehalten und mitein
ander verklebt sind, zunächst den strangförmigen Abstand
halter auf eine erste der beiden Glastafeln längs ihrer
Ränder aufzubringen, wobei zwischen den Enden des Abstand
halters im Bereich einer Ecke der Glastafel eine Lücke ver
bleibt. Dann wird die zweite Glastafel deckungsgleich zur
ersten Glastafel an den Abstandhalter gelegt und dann wer
den die beiden Glastafeln gegeneinander verpreßt, wodurch
ein fester Verbund zwischen den beiden Glastafeln herge
stellt wird; der plastische Abstandhalter wird bei der An
näherung der Glastafeln aneinander gestaucht. Trotz der
damit verbundenen Verringerung des Volumens, welches zwischen
den beiden Glastafeln und dem Abstandhalter eingeschlossen ist,
entsteht in der Isolierglasscheibe kein Überdruck, weil der
Luftüberschuß durch die Lücke zwischen den Enden des Abstand
halters entweichen kann. Wenn die Isolierglasscheibe auf ihre
Solldicke verpreßt ist, muß die Lücke jedoch hermetisch ver
schlossen werden, damit keine Feuchtigkeit in den Innenraum
der Isolierglasscheibe eindringen kann. Aus der EP-B-0 152 807
ist es bekannt, die Lücke dadurch zu schließen, daß man mit
einem erwärmten Formkörper um jene Ecke des plastischen Ab
standhalters, an welcher sich die Lücke befindet, herumfährt,
wodurch der thermoplastische Kunststoff, aus welchem der Ab
standhalter besteht, erweicht und die beiden Enden des Stranges,
aus dem er gebildet ist, sich miteinander verbinden. Bei der
praktischen Durchführung stößt dies jedoch auf Probleme: Ist
die Lücke zu breit, ist ein Verbinden der beiden Enden nicht
möglich, es sei denn man würde die Lücke mit zusätzlichem
Material schließen. Ist die Lücke zu eng, behindert sie ein
Entweichen der überflüssigen Luft aus dem Innenraum der Isolier
glasscheibe zu stark. In jedem Fall kann man mit dem erwärmten
Formkörper die Stoßflächen zwischen den beiden Enden des Ab
standhalters nicht erreichen und auch nur schwierig Druck
auf diese ausüben, weil man nur von der Außenseite auf den
Abstandhalter einwirken kann. Die Verbindungsstelle zwischen
den beiden Enden des Abstandhalters ist und bleibt deshalb
eine Schwachstelle in der sonst zuverlässigen Abdichtung des
Innenraums der Isolierglasscheibe.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Weg aufzuzeigen, wie man bei einer Isolierglasscheibe, deren
Glastafeln durch einen plastischen Abstandhalter auf Abstand
gehalten und miteinander verklebt sind, die Stelle, an wel
cher die Enden des Abstandhalters miteinander verbunden sind,
zuverlässiger gegen Feuchtigkeit abdichten kann als bisher.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den im An
spruch 1 angegebenen Merkmalen. Eine zur Durchführung des
Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung ist Gegenstand
des Anspruchs 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Im Gegensatz zum Stand der Technik wird erfindungsgemäß die
Lücke zwischen den Enden des Abstandhalters nicht erst ge
schlossen, wenn die Isolierglasscheibe bereits zusammenge
baut und verpreßt ist, sondern bevor die zweite Glastafel
mit der ersten Glastafel verbunden wird, auf welche der
plastische Abstandhalter zunächst aufgebracht wird. Das hat
den Vorteil, daß der Abstandhalter im Bereich der Lücke
bzw. des Spaltes zwischen den Enden nicht nur von einer
Seite (der Außenseite), sondern von drei Seiten her zugäng
lich ist. Man kann deshalb nicht nur von einer Seite, son
dern von zwei oder sogar von drei Seiten auf den Abstand
halter einwirken, insbesondere mit Wärme, z. B. mit erwärmten
Formkörpern. Die Enden des Abstandhalters können deshalb
leicht mit soviel Druck miteinander verbunden werden, daß
ein feuchtigkeitsdichtes Verschließen der Lücke bzw. des
Spaltes zwischen den Enden des Abstandhalters gewähr
leistet ist. Dadurch, daß man von zwei oder sogar drei
Seiten an die kritische Stelle herankommt, kann darüber
hinaus Wärme, die bei dem für plastische Abstandhalter üb
licherweise verwendeten thermoplastischen Material für ein
dichtes Schließen der Lücke wichtig ist, viel einfacher und
wirksamer zugeführt werden. Das hat den weiteren Vorteil,
daß die Zeit, die für das Abdichten der Lücke erforderlich
ist, nur gering ist, was für die Arbeitsgeschwindigkeit einer
Isolierglasfertigungslinie wichtig ist.
Als plastischer Abstandhalter sind Stränge aus vorgefertigtem
Kunststoff, insbesondere aus einem Butylkautschuk wie Poly
isobutylen bekannt, in welche eine Substanz, die Feuchtigkeit
bindet (z. B. Molekularsiebe), sowie zur Aussteifung ein ge
welltes Metallband eingebettet sind (EP-B-0 152 807). Ein
solcher Strang, der unter dem Handelsnamen "Swiggle Strip"
bekannt ist kann unmittelbar mit den Glastafeln verklebt wer
den.
Darüberhinaus sind bekannt und für die Zwecke der Erfindung
geeignet auch vorgefertigte Stränge aus einem Butylkaut
schuk, in welche eine Feuchtigkeit bindende Substanz einge
bettet ist und welche einseitig, nämlich auf der späteren
Außenseite des Abstandhalters, mit einer Aluminiumfolie
kaschiert sind.
Darüberhinaus ist es aus dem Prospekt der LENHARDT Maschinen
bau GmbH mit dem Titel "Vertikale Isolierglasfertigungsanlage,
System BIVER, mit automatischer Applikation des thermoplasti
schen Abstandhalters" bekannt und für Zwecke der Erfindung
geeignet, einen plastischen Abstandhalter dadurch zu bil
den, daß man eine plastische Masse, insbesondere wiederum
einen Butylkautschuk, in welchen eine Feuchtigkeit bilden
de Substanz eingebettet ist, in situ erzeugt, d. h., mittels
einer Düse auf eine der Glastafeln längs ihres Umfangs auf
trägt; hinsichtlich dieses Standes der Technik sei ergänzend
auf die EP-A-176 388 verwiesen.
Das Problem, beim Zusammenbau der Isolierglasscheiben ein
Entweichen des Luftüberschusses aus dem Innern der Isolier
glasscheibe zu ermöglichen, löst die Erfindung dadurch, daß
wenigstens eine der beiden Glastafeln vor dem Zusammenbau
längs eines Teils ihres Umfangs elastisch gebogen wird, so
daß, wenn die beiden Glastafeln zusammengebaut werden, zwi
schen dem Abstandhalter und einer der Glastafeln im Bereich
der Biegung ein Spalt offen bleibt, durch den beim Verpressen
der beiden Glastafeln gegeneinander die überschüssige Luft
entweichen kann. Deswegen werden die Glastafeln zweckmäßigerweise
in einem solchen Ausmaß gebogen, daß die durch das
Biegen bewirkte lokale Vergrößerung des Abstandes von zwei
einander gegenüberliegenden Glastafelrändern wenigstens so
groß ist wie die beim Verpressen erfolgende Stauchung des
Abstandhalters. In diesem Fall schließt sich der Spalt genau
am Ende des Preßvorganges, wenn die Isolierglasscheibe ihre
Solldicke erreicht hat. Vorzugsweise wählt man das Ausmaß
der Abbiegung aus Sicherheitsgründen jedoch etwas größer,
so daß am Ende der Verpressung der von der Biegung her
rührende Spalt zwischen dem Abstandhalter und der einen Glas
tafel noch etwa 0,5 bis 1 mm breit ist. Erst nachdem das Ver
pressen der Isolierglasscheibe in dem Bereich, in dem sich
die Biegung nicht auswirkt, abgeschlossen ist, wird die
Biegung rückgängig gemacht und damit auch im Biegebereich
der Spalt geschlossen und die Isolierglasscheibe dort unter
Stauchung des Abstandhalters abschließend verpreßt. Auf
diese Weise kann die überschüssige Luft praktisch vollständig
aus dem Innenraum der Isolierglasscheibe entweichen.
Daß man eine Glastafel im Verlauf des Zusammenbaus einer
Isolierglasscheibe biegen kann, ist aus der EP-B-0 406 325
bekannt, um einen Zugang zum Innenraum der Isolierglasscheibe
zu schaffen, durch den hindurch die Isolierglasscheibe mit
einem von Luft verschiedenen Gas gefüllt werden kann. Zu
diesem Zweck wird auf eine erste der beiden Glastafeln ein
in Umfangsrichtung geschlossener rahmenförmiger Abstandhal
ter aufgelegt, der üblicherweise aus einem Aluminiumhohl
profilstab besteht, welcher mit einem körnigen Trockenmittel
(Molekularsiebe) gefüllt und an seinen beiden Flanken mit
einem thermoplastischen Klebstoff (Butylkautschuk) beschichtet
ist, durch den die beiden Glastafeln mit dem rahmenförmigen
Abstandhalter verklebt werden. Bevor die zweite Glastafel
mit dem rahmenförmigen Abstandhalter verklebt wird, wird
sie gemäß EP-B-0 406 325 an einem Teil ihres Umfangs ge
bogen, dann mit leichtem Andruck mit dem rahmenförmigen Ab
standhalter verklebt, wobei ein spaltförmiger Zugang zum Innen
raum offen bleibt, durch den hindurch das von Luft verschiedene
Gas eingeleitet wird. Ist der Gasaustausch im Innern der Iso
lierglasscheibe abgeschlossen, wird die Biegung der einen
Glastafel rückgängig gemacht und die Isolierglasscheibe wie
allgemein üblich auf ihr Sollmaß verpreßt.
Demgegenüber kommt es erfindungsgemäß nicht darauf an, ob
die Isolierglasscheibe mit einem von Luft verschiedenen
Gas gefüllt wird, sondern es geht darum, bei einem plasti
schen Abstandhalter dessen Enden vor dem Zusammenbau der
Isolierglasscheibe dicht miteinander zu verbinden und während
des Zusammenbaus und während des Verpressens auf Sollmaß
ein Entweichen des Luftüberschusses aus dem Innenraum der
Isolierglasscheibe zu ermöglichen, was in dieser Form nur
auftritt bei Verwendung eines plastischen Abstandhalters
der beim Verpressen zwangsläufig gestaucht werden muß, um
die beiden Glastafeln feuchtigkeitsdicht miteinander zu
verbinden.
In Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es aller
dings möglich, auch Isolierglasscheiben, deren Glastafeln
durch einen plastischen Abstandhalter miteinander verbunden
sind, mit einem von Luft verschiedenen Gas zu füllen. Solche
Isolierglasscheiben sind bislang nicht bekannt. Um das zu
erreichen, leitet man in den Zwischenraum zwischen den bei
den Glastafeln vor dem Rückgängigmachen der Biegung ein von
Luft verschiedenes Gas, z. B. Argon oder SF6, insbesondere
Krypton ein, denn es hat sich gezeigt, daß man mit Isolier
glasscheiben, deren Glastafeln durch einen plastischen Ab
standhalter auf Abstand gehalten sind, in Kombination mit
einer Krypton-Füllung eine hervorragende, mit Isolierglas
scheiben bislang nicht erreichbare Wärmedämmung erzielen
kann; vorzugsweise führt man das Verpressen in zwei Stu
fen durch und leitet das Gas zwischen der ersten und der
zweiten Stufe ein. Würde man statt dessen so vorgehen, wie
es aus der EP-B-0 406 325 bekannt ist, daß man die Glastafeln
zunächst nur mit leichtem Andruck zusammenfügt, dann den Gas
austausch vornimmt und anschließend verpreßt, würde man bei
der relativ starken Stauchung des plastischen Abstandhalters
(sie beträgt typisch 3 bis 4 mm) erhebliche Mengen des einge
füllten Gases verlieren und unnötig Kosten verursachen. Durch
das zweistufige Verpressen und das Einleiten des Gases zwischen
den beiden Preßstufen besteht aber die Möglichkeit, den weitaus
größten Teil der Stauchung in der ersten Preßstufe durchzu
führen, so daß das abschließende Verpressen keinen nennens
werten Gasverlust mehr verursacht. Wenn die Glastafel stark
genug abgebogen wird, so daß der Spalt, der noch verbleibt,
nachdem die Glastafeln im nicht gebogenen Bereich auf ihr Soll
maß verpreßt worden sind, groß genug ist, um in der Isolier
glasscheibe den Gasaustausch hinreichend rasch vorzunehmen
(diese Zeit ist durch die Taktzeit einer modernen Isolierglas
fertigungslinie vorgegeben und beträgt ca. 20 s), dann kann
der Gasaustausch auch vorgenommen werden, wenn die Isolier
glasscheibe im nicht gebogenen Bereich auf ihr Sollmaß ver
preßt ist und bevor die Biegung rückgängig gemacht wird und
die Isolierglasscheibe auch in ihrem ehemals elastisch ge
bogenen Bereich ihr Sollmaß erhält.
Für Zwecke der Erfindung kann die Glastafel an unterschied
lichen Stellen ihres Umfangs gebogen werden. Vorzugsweise
wird sie längs eines ihrer Ränder gebogen. Das hat den Vor
teil, daß während des Verpressens eine große Öffnung besteht,
aus welcher der Luftüberschuß entweichen kann. Wird die Biegung
schließlich rückgängig gemacht, verengt sich die Öffnung fort
schreitend unter gleichzeitiger Verminderung des Luftvolumens
in der Isolierglasscheibe, so daß sich trotz des Schließens
der zunächst großen Öffnung in der Isolierglasscheibe kein
schädlicher Überdruck aufbauen kann.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die eine Glastafel
an einer ihrer Ecken abzubiegen (DE-U-90 14 304).
Die Vorrichtung gemäß Patentanspruch 9 geht im Oberbegriff
von dem aus der EP-B-0 152 807 bekannten Stand der Technik
aus und unterscheidet sich vom Stand der Technik darin, daß
das Werkzeug zum Abdichten einer Lücke bzw. eines Spaltes im
plastischen Abstandhalter, welches nach der Lehre der EP-B-
0 152 807 in der Zusammenbau- und Preßstation oder danach
angeordnet ist, nunmehr bereits in der ersten Station an
geordnet ist, in welcher der plastische Abstandhalter auf
die eine (im Sinne des Anspruchs 1 auf die "erste" Glastafel)
aufgebracht wird und ferner dadurch, daß in der Zusammenbau-
und Preßstation der Stützeinrichtung für die eine Glastafel
und/oder der Halterung für die andere Glastafel eines Glas
tafelpaares eine Glastafelbiegeeinrichtung zugeordnet ist,
die es erlaubt, wenigstens eine der beiden Glastafeln während
des Zusammenbau- und Preßvorganges elastisch gebogen zu hal
ten.
In der Station zum Aufbringen eines plastischen Abstandhal
ters auf eine Glastafel ist der Abstandhalter an seiner
Innenseite, an seiner Außenseite und an seiner der Stütz
einrichtung abgewandten Flanke noch frei zugänglich, so daß
das Werkzeug zum Abdichten einer Lücke bzw. eines Spaltes
im Abstandhalter im Umgebungsbereich der Lücke bzw. des
Spaltes optimal auf den Abstandhalter einwirken kann, ins
besondere mit einem Andrückteil auf die Außenseite und mit
einem Widerlager auf die Innenseite des Abstandhalters ein
wirken kann. Ergänzend kann auch auf die noch freie Flanke
des Abstandhalters mit einem Niederhalter eingewirkt und
dadurch konzentriert Druck ausgeübt werden, dem das plasti
sche Material nicht ausweichen kann, sondern zwangsläufig
zu einem vollständigen Schließen der Lücke bzw. des Spal
tes führt. Sollte die Lücke so groß sein, daß ihr Ab
dichten ohne Beeinträchtigung des Profilquerschnitts des
Abstandhalters nicht möglich ist, besteht darüberhinaus
die Möglichkeit, im Andrückteil und/oder im Widerlager und/
oder im Niederhalter eine Einspritzdüse vorzusehen, durch
die die fehlende Menge des plastischen Materials nach
träglich in die Lücke eingespritzt werden kann. Da das
plastische Material, aus dem der Abstandhalter besteht,
dazu bestimmt ist, an den Glastafeln zu haften, müssen
die Oberflächen des Werkzeugs, welche mit diesem Material
in Berührung kommen, natürlich aus einem solchen Werkstoff
bestehen, an welchem das plastische Material nicht oder
nur schlecht haftet, z. B. aus einem Polytetrafluoräthylen.
Da das plastische Material, aus welchem der Abstandhalter
besteht, im allgemeinen ein Thermoplast wie z. B. Polyiso
butylen ist, ist das Werkzeug zum Abdichten der Lücke bzw.
des Spaltes im Abstandhalter vorzugsweise beheizbar, um
das Fließen des plastischen Materials in die Lücke bzw.
den Spalt hinein zu begünstigen.
Liegt die Lücke im Bereich einer Ecke des Abstandhalters,
dann enthält das Werkzeug vorzugsweise ein der Kontur der
Außenecke angepaßtes Andrückteil und ein der Kontur der
Innenecke angepaßtes Widerlager, welches bei einer recht
winkligen Ecke also eine rechtwinklige Keilform hat, während
das Andrückteil eine entsprechende rechtwinklige Ausnehmung
hat. Bei abgerundeten Ecken können das Andrückteil und das
Widerlager entsprechend abgerundet sein. Um die beiden
Teile in Eingriff mit der Ecke bringen zu können und wieder
aus der Ecke herausbewegen zu können, sind sie abstandsver
änderlich, und zwar in Richtung der Winkelhalbierenden der
Ecke. Damit das Werkzeug beim Zufördern und Abfördern der
Glastafeln nicht stört, ist es zweckmäßigerweise quer zur
Stützeinrichtung verschiebbar und dadurch aus dem Förder
weg der Glastafeln herausbewegbar.
Die Stützeinrichtung für die Glastafeln kann unterschied
lich ausgebildet sein, z. B. ein Stützrollenfeld oder eine
Luftkissenwand wie in der DE-C-28 16 438, ein Stützwalzen
feld wie in der DE-U-79 02 624 , zwei waagerechte Stütz
rollenzeilen, von denen die höhere höhenverstellbar ist
wie in der DE-C-28 20 630 oder Saugförderbänder wie in der
EP-B-0 222 349. Für ebene Glastafeln definieren diese
Stützeinrichtungen eine Glastafellaufebene. In der Zusammen
bau- und Preßstation ist die Stützeinrichtung zweckmäßigerweise
eine Luftkissenwand und die ihr gegenüberliegende Halte
rung eine Wand mit Ansaugöffnungen, weil damit die Preßkraft
am gleichmäßigsten übertragen werden kann; es wäre aber auch
möglich, als Halterung eine Anordnung von Saugförderbändern
gemäß der EP-B-0 222 349 einzusetzen. Um die an der Halte
rung gehaltene Glastafel biegen zu können, ist der Halterung
vorzugsweise wenigstens ein Sauger zugeordnet, der hinter die
Vorderseite der betreffenden Wand zurückziehbar und bis zur
Vorderseite der betreffenden Wand vorschiebbar ist (EP-B-0
406 325, WO 92/01 137).
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur auf ebene,
sondern auch auf gekrümmte Isolierglasscheiben anwendbar,
welche z. B. in Automobilen als Seitenscheiben Verwendung
finden und wegen ihrer Krümmung keinen metallischen, sondern
nur einen plastischen Abstandhalter haben können. Der Zu
sammenbau einer solchen gekrümmten Isolierglasscheibe kann
beispielsweise in einer Vorrichtung erfolgen, wie sie in der
DE-A-39 35 991 offenbart ist. Dabei wird eine der beiden
einzelnen Glasscheiben durch Sauger gehalten, von denen einer
zum Zweck des elastischen Biegens der Glasscheibe zurückzieh
bar ausgebildet sein kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt in einer Vorderansicht eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einer Station zum Auf
bringen eines plastischen Abstandhalters auf
Glastafeln, gefolgt von einer Station mit einem
Werkzeug zum Schließen der Lücke im plastischen
Abstandhalter und weiter gefolgt von einer Zu
sammenbau- und Preßstation in einer Vorderan
sicht,
Fig. 2 zeigt als Detail das Einwirken des Werkzeugs aus
Fig. 1 auf den plastischen Abstandhalter in
einer Vorderansicht,
Fig. 3 zeigt als Detail das Werkzeug zum Abdichten der
Lücke zwischen den Enden eines plastischen Ab
standhalters in einer teilweise geschnittenen
Seitenansicht, und
Fig. 4 zeigt eine Ansicht auf die Zusammenbau- und Preß
station von oben, und zwar parallel zu den bei
den Preßplatten.
Fig. 1 zeigt einen Abschnitt einer Fertigungslinie für Iso
lierglas, welche in Richtung des Pfeils 1 durchlaufen wird.
Die Fertigungslinie enthält hintereinander eine Station 2
zum Aufbringen eines plastischen Abstandhalters auf Glas
tafeln, eine Station 3 mit einem Werkzeug zum Schließen der
Lücke im plastischen Abstandhalter, eine Zusammenbau- und
Preßstation 4 und einen Auslaufförderer 5.
Durch alle Stationen der Fertigungslinie erstreckt sich ein
Waagerechtförderer 6, bestehend aus einer Zeile von ange
triebenen Rollen 7, welche abschnittsweise getrennt antreib
bar sind. Oberhalb der Rollen 7 ist jeweils eine Stützwand
8, 9, 10 und 11 angeordnet, welche zusammen mit dem Waage
rechtförderer 6 auf einem Sockel 12 montiert und dabei in
einer um ungefähr 60°. gegenüber der Vertikalen nach hinten
geneigten Lage abgestützt ist. Die Drehachsen der Rollen 7
verlaufen im rechten Winkel zur Ebene der Stützwände 8 bis
11, welche als Luftkissenwände ausgebildet sind, d. h. sie
bestehen aus einer Platte, in welcher eine Anzahl von
Schlitzen 13 und/oder Bohrungen verteilt ist, welchen durch
ein hinter der jeweiligen Station angeordnetes Gebläse
Druckluft zugeführt wird.
Der Aufbau der Station ist im Detail in der EP-B-0 152 807
beschrieben; danach hat diese Station 2 ein hier nicht dar
gestelltes stationäres Werkzeug, mit welchem ein vorge
fertigter plastischer Abstandhalter auf eine Glastafel 14
geklebt wird, indem diese auf dem Waagerechtförderer 6
an dem Werkzeug entlangbewegt wird. Das Auftragen des
plastischen Abstandhalters beginnt an einer Ecke der Glas
tafel 14 und erfolgt längs des unteren Glastafelrandes
bis zur nächsten Ecke; wenn diese erreicht ist, wird die
Glastafel durch eine zweiarmige Schwenkeinrichtung 15 ent
gegen der Förderrichtung 1 um 90° verschwenkt. Auf diese
Weise wird der plastische Abstandhalter nacheinander längs
aller vier Ränder der Glastafel 14 aufgetragen, wobei die
beiden Enden des Abstandhalters schließlich an der ersten
Ecke, an welcher begonnen wurde, zusammentreffen.
Die konkrete Ausführungsform der Station 2 ist jedoch nicht
Teil der vorliegenden Erfindung; die Erfindung geht viel
mehr davon aus, daß ein plastischer Abstandhalter irgend
wie auf eine Glastafel 14 aufgetragen wird.
Die mit dem Abstandhalter belegte Glastafel 14 wird von
der Station 2 in die Station 3 gefördert, an deren Beginn
sich ein Werkzeug 16 zum Schließen der zwischen den bei
den Enden des Abstandhalters noch verbliebenen Lücke be
findet. Diese Lücke befindet sich - bezogen auf die Förder
richtung 1 - an der hinteren unteren Ecke der in die Station
3 einlaufenden Glastafel 14.
Die Art und Arbeitsweise des Werkzeugs 16 sollen nun an
hand der Fig. 2 und 3 erläutert werden. Fig. 2 zeigt
die hintere untere Ecke der Glastafel 14 mit dem darauf
haftenden plastischen Abstandhalter 17, zwischen dessen
Enden eine Lücke besteht. Um diese zu schließen, sind ein
erstes Andrückteil 18, welches von unten her gegen die Unter
seite des waagerechten Abschnitts des Abstandhalters 17
anlegbar ist, ein zweites Andrückteil 19, welches von
hinten in Förderrichtung 1 an den vertikalen Abschnitt
des Abstandhalters 17 anlegbar ist, sowie ein keilförmi
ges Widerlager 20 vorgesehen, welches in Richtung der
Winkelhalbierenden 21 den Andrückteilen 18 und 19 ent
gegengerichtet in den Bereich der Ecke des Abstandhalters
17 eingeführt werden kann, so daß die beiden Enden des
Abstandhalters 17 zwischen den Andrückteilen 18 und 19
einerseits und dem Widerlager 20 andererseits eingeklemmt
werden. Um deren Bewegung zu vollführen, sind sie mit ge
trennten Druckmittelzylindern 22, 23 und 24 verbunden,
welche an einer Montageplatte 25 befestigt sind, welche
sich parallel zur Stützwand 9 erstreckt und - durch den
Doppelpfeil 26 angedeutet - motorisch, z. B. pneumatisch,
von der Stützwand 9 weg und auf die Stützwand zu bewegt
werden kann, um das Werkzeug 16 nach dem Schließen der
Lücke im Abstandhalter aus dem Förderweg der Glastafel 14
herauszubewegen in eine unwirksame Stellung bzw. zum
Schließen der Lücke im Abstandhalter 17 in eine wirksame
Stellung hineinzubewegen.
Durch den gemeinsamen Druck der Andrückteile 18 und 19 sowie
des Widerlagers 20 kann die Lücke im Abstandhalter 17 unter
Beibehaltung des rechten Winkels zwischen den beiden dort
zusammentreffenden Abschnitten des Abstandhalters leicht
und zuverlässig geschlossen werden. (Durch entsprechende An
passung der Andrückteile und des Widerlagers können auch
Lücken geschlossen werden, wenn die Enden des Abstandhal
ters anders als rechtwinklig zusammentreffen, z. B. an einem
gekrümmten oder geraden Randabschnitt der Glastafel.) Dies
kann dadurch unterstützt werden, daß die Andrückteile
18 und 19 und das Widerlager 20 beheizt sind, wodurch
das gegenseitige Verkleben einer thermoplastischen Masse
begünstigt wird. Für den Fall, daß eine größere Lücke
vorliegt, die nicht so einfach unter Beibehaltung des
rechten Winkels geschlossen werden kann, ist ergänzend
im Widerlager 20 eine Düse 27 vorgesehen, die genau in
die Lücke zielt und über einen Leitungsanschluß 28 mit
einem Kleber versorgt wird, vorzugsweise mit demselben
Material, aus welchem der Abstandhalter 17 hauptsächlich
besteht, um dieses in die Lücke einzuspritzen.
Es ist nicht erforderlich, wäre aber möglich, noch einen
Niederhalter vorzusehen, welcher - bei Betrachtung der
Fig. 2 - senkrecht zur Zeichenebene und damit senkrecht
zu Glastafel 14 auf die noch freie Flanke des Abstandhal
ters 17 gelegt werden kann.
Nach dem Schließen der Lücke werden die Andrückteile 18
und 19 sowie das Widerlager 20 durch ihre Druckmittelzylin
der 22 bis 24 zurückgezogen und die Montageplatte 25 von
der Stützwand 9 entfernt, so daß die Glastafel 14 abge
fördert werden kann in einen Pufferbereich 9a der Station
3. Im Pufferbereich 9a können die Glastafeln die Freigabe
des Einlaufs in die Zusammenbau- und Preßstation 4 erwarten.
Die Zusammenbau- und Preßstation 4 (Fig. 1 und 4) hat
vor der als Luftkissenwand ausgebildeten Stützwand 10 eine
Preßplatte 30, welche sich parallel zur Stützwand 10 er
streckt und deren Abstand von der Stützwand 10 motorisch,
z. B. hydraulisch, verändert werden kann. Über die Fläche
der Preßplatte 30 verteilt hat diese ähnlich wie die Luft
kissenwand 10 eine Anzahl von Bohrungen, durch die Ge
bläseluft nach Wahl austreten oder angesaugt werden kann.
Unterhalb der Preßplatte 30 ist ein waagerechter Hub
balken (nicht dargestellt) angeordnet, der eine Reihe von
Auflagern hat, die in die Zwischenräume zwischen den
Rollen 7 eingreifen.
An dem in Bezug auf die Förderrichtung 1 auslaufseitigen
Ende der Preßplatte 30 befindet sich eine streifenförmige,
sich vom unteren Rand bis zum oberen Rand der Preßplatte
erstreckende Saugvorrichtung 31, welche aus einer Reihe
von übereinander angeordneten Saugern besteht, die über
Rohrleitungen 32 mit einem nicht dargestellten Saug
aggregat verbunden sind und einzeln oder in Gruppen akti
viert werden können.
In Förderrichtung 1 an die Saugvorrichtung 31 anschließend
ist ein Abdeckelement 33 vorgesehen, welches in den Förder
weg einer Isolierglasscheibe 34 und aus dem Förderweg
heraus bewegt werden kann. Die Isolierglasscheibe 34 be
steht aus zwei Glastafeln 14 und 14a und dem dazwischen
angeordneten Abstandhalter 17.
Wie die Fig. 4 zeigt, umfaßt die Saugvorrichtung 31 ein
Blech 35, insbesondere ein 3 bis 5 mm dickes Stahlblech,
welches sich an den auslaufseitigen Rand der mit Bohrungen
versehenen Preßplatte 30 anschließt, welche die zu biegen
de Glastafel 14a durch Ansaugen festhält. Das Blech 35 er
streckt sich von der unteren Ecke bis zur oberen Ecke der
Preßplatte 30, welche an ihrem auslaufseitigen Rand starr
mit einer Metallplatte 36 verbunden ist, deren Vorder
seite gegenüber der Vorderseite der Preßplatte 30 zurück
versetzt ist, um Platz für den Anschluß des Blechs 35 zu
schaffen, welches fest mit der Vorderseite der Metall
platte 36 verbunden ist und in Förderrichtung 1 über die
Metallplatte 36 hinausragt. Das Blech 35 ist auf diese
Weise durch einseitige Einspannung am auslaufseitigen
Rand der Preßplatte 30 angebracht. Infolge der einseitigen
Einspannung kann das Blech 35 quer zu seiner Oberfläche
durch elastisches Biegen ausgelenkt werden. Um das zu be
werkstelligen, ist am auslaufseitigen Rand des Blechs 35
mittels eines Scharniers 37 gelenkig eine Platte 38 ange
bracht, welche rückseitig durch Streben 39 und 40, welche
im rechten Winkel zur Oberfläche der Platte 38 verlaufen,
mit einer weiteren Platte 41 verbunden ist, so daß die Plat
ten 38 und 41 mit den Streben 39 und 40 einen Rahmen bilden,
welcher parallel zu sich selbst und zur vorderen Oberfläche
der Preßplatte 30 vor und zurück bewegbar ist. Die Parallel
führung des Rahmens wird durch ein Gelenkviereck gewähr
leistet, welches durch die Einspannstelle des Blechs 35
an der Metallplatte 36, durch das Scharnier 37 sowie durch
zwei in entsprechendem Abstand angeordnete, hinter der
Platte 41 liegende Gelenke 42 und 43 gebildet ist, von
denen das Gelenk 42 fest mit der Platte 41 und das Gelenk
43 fest mit dem Grundrahmen der Preßplatte 30 verbunden
ist, wobei die beiden Gelenke 42 und 43 durch einen Lenker
44 miteinander verbunden sind.
Der Mechanismus zum Verschieben des Rahmens 38 bis 41 um
faßt zwei aufblasbare Schläuche 45 und 46. Der Schlauch
45 ist zwischen der Platte 38 und der Vorderseite einer
zwischen den Platten 38 und 41 verlaufenden Säule 47 an
geordnet, welche zum Grundrahmen 48 der Station gehört
und somit gestellfest ist. Der Schlauch 46 ist zwischen
der Platte 41 und der Rückseite der Säule 47 angeordnet.
Wird der hintere Schlauch 46 aufgeblasen und der vordere
Schlauch 45 entlüftet, wie es in Fig. 4 dargestellt ist,
dann wird die Platte 38 zurückgezogen bis sie mit einem
justierbaren Anschlag 49 geben den Grundrahmen 48 stößt.
Mit der Platte 38 bewegt sich der auslaufseitige Rand
des Bleches 35 zurück, welches dadurch gebogen wird (siehe
Fig. 4). Werden beide Schläuche 45 und 46 entlüftet,
kehrt das Blech 35 durch elastisches Rückfedern in seine
Ausgangslage zurück, in welche es mit seiner beschichteten
Vorderseite im wesentlichen in der Flucht der Preßplatte
30 liegt. Wird ergänzend der vordere Schlauch 45 aufge
blasen, dann wird das Blech 35 in seiner Lage stabilisiert,
wobei an der hinteren Platte 41 vorgesehene justierbare
Anschläge 50, welche am Grundrahmen 48 anschlagen, sicher
stellen, daß die Saugvorrichtung 31 mit ihrer Vorderseite
nicht über die Vorderseite der Preßplatte 30 hinaus vorge
schoben wird.
Die Vorderseite des Blechs 35 ist zweckmäßigerweise mit
einer Schicht aus einem elastomeren Werkstoff, insbesondere
aus Gummi, versehen, wobei zur Unterteilung und Begrenzung
der einzelnen Sauger streifenförmige, kompressible Dichtungen
51, welche z. B. aus Moosgummi bestehen können, in die Schicht
eingelassen sind. Diese streifenförmigen Dichtungen 51 geben
jedem Sauger eine rechteckige Umrißgestalt, in deren Mitte
eine Saugöffnung liegt, die Verbindung mit einer der Saug
leitungen 32 hat. Die streifenförmigen Dichtungen 51 stehen
über die Vorderseite der Beschichtung des Blechs 35 vor
und werden beim Ansaugen der Glasplatte 14a zusammenge
drückt.
Beim Biegen des Blechs 35 wird die daran angesaugte Glas
tafel 14a mit gebogen.
Die Zusammenbau- und Preßstation 4 arbeitet wird folgt:
Zunächst wird eine erste Glastafel 14a auf den Rollen 7 stehend und gegen die Stützwand 10 gelehnt in die Station 4 hereingefördert. Die Lage, Länge und Höhe der Glastafel 14a wird in an sich bekannter Weise durch Sensoren erfaßt.
Zunächst wird eine erste Glastafel 14a auf den Rollen 7 stehend und gegen die Stützwand 10 gelehnt in die Station 4 hereingefördert. Die Lage, Länge und Höhe der Glastafel 14a wird in an sich bekannter Weise durch Sensoren erfaßt.
Die Glastafel 14a wird bis zum auslaufseitigen Rand der
Stützwand 10 gefördert und bündig mit deren Rand gestoppt.
Nunmehr wird die Preßplatte 30 gegen die Glastafel 14a
bewegt, diese durch den dafür vorgesehenen Hubbalken ge
ringfügig angehoben, von der Preßplatte angesaugt und
mit dieser von der Stützwand 10 entfernt. Nun kann auf
den Rollen 7 eine zweite, gleich große, jedoch mit einem
plastischen Abstandhalter 17 belegte Glastafel 14 heran
gefördert und deckungsgleich zur Glastafel 14a positioniert
werden, deren vorderer Randbereich zwischenzeitlich durch
Aufpumpen des Schlauches 46 abgebogen wurde (siehe Fig.
4).
Nunmehr wird die Preßplatte 30 der Stützwand 10 angenähert,
bis die Glastafel 14a zur Anlage am Abstandhalter 17 ge
langt. Dadurch wird der Zwischenraum zwischen den beiden
Glastafeln geschlossen bis auf eine spaltförmige Öffnung in
dem Bereich, in dem die Glastafel 14a abgebogen ist. Durch
weiteres Annähern der Preßplatte 30 an die Stützwand 10 um
weitere 3 bis 4 mm wird der plastische Abstandhalter 17 ge
staucht und die Isolierglasscheibe außerhalb des abgebogenen
Bereichs der Glastafel 14a auf ihre endgültige Dicke ver
preßt. Die dabei aus dem Innenraum der Isolierglasscheibe
34 zu verdrängenden Luft kann aus der noch vorhandenen
spaltförmigen Öffnung entweichen. Wenn das geschehen ist,
wird der Schlauch 46 entlüftet, wodurch das Blech 35
elastisch zurückfedert und den noch verbliebenen Spalt zwi
schen der Glastafel 14a und dem Abstandhalter 17 fortschrei
tend schließt und den Abstandhalter 17 auch in diesem Be
reich staucht, wobei die Rückfederung des Blechs 35 unter
stützt wird durch Aufpumpen des Schlauches 45. Der Vorgang
des Schließens der Isolierglasscheibe und des Verpressens
auf ihre endgültige Dicke auch im zunächst abgebogenen Be
reich ist beendet, wenn die Anschläge 50 am Grundrahmen 48
anschlagen und das Blech 35 genau parallel zur Stützwand
10 ist. Der die Isolierglasscheibe unterstützende Hubbal
ken wird nun abgesenkt, die Preßplatte 30 zurückbewegt und
die fertig verpreßte Isolierglasscheibe 44 auf den Rollen
7 stehend aus der Zusammenbau- und Preßstation 4 herausge
fördert auf den Auslaufförderer 5 zur weiteren Bearbeitung
(Füllen der Randfuge mit einer Versiegelungsmasse und Ab
nahme).
Wenn gewünscht, kann die Isolierglasscheibe 34 in der Zu
sammenbau- und Preßstation mit einem von Luft verschiedenen
Gas gefüllt werden. Zu diesem Zweck ist eine Düse 53
vorgesehen, welche in der Nachbarschaft der unteren
Ecke der Isolierglasscheibe 34 an deren auslaufseitigem
Rand zur Anlage gebracht wird. Die Düse 53 befindet sich
an einer langgestreckten Winkelschiene 53, welche zum
Abdecken des gesamten auslaufseitigen Randes der Iso
lierglasscheibe 34 dient und oberhalb der Düse 53 in
regelmäßigen Abständen eine Reihe von Absaugdüsen ent
hält.
Die Vorderseite der Winkelschiene 54 ist mit einer
Dichtung 55 belegt, welche einerseits am auslaufseiti
gen Rand des Blechs 35 und andererseits am auslaufseiti
gen Rand der Stützwand 10 zur Anlage gebracht wird. Zur
Abdeckung der waagerechten Spalte am unteren und oberen
Rand der Isolierglasscheibe 34 können weitere Dichtungen
vorgesehen sein.
Um die Isolierglasscheibe 34 in Förderrichtung 1 aus der
Station 4 herausfördern zu können, muß das Abdeckele
ment 33 aus dem Förderweg herausbewegt werden können.
Zu diesem Zweck sind Druckmittelzylinder 56 vorgesehen,
die an der Winkelschiene 54 angreifen, um sie vor und
zurückzubewegen, wobei durch Lenker 57 und 58 die am
Druckmittelzylinder 56 bzw. an der Winkelschiene 54 an
gelenkt sind, ein Gleichlauf der Winkelschiene bei der
Vor- und Zurückbewegung gewährleistet wird. Die Druck
mittelzylinder 56 wiederum sind durch einen oder zwei
Druckmittelzylinder 59, welche am Grundgestell ange
bracht sind, in Förderrichtung 1 und entgegen der Förder
richtung verschiebbar.
Soll eine Isolierglasscheibe 34 mit einem von Luft ver
schiedenen Gas gefüllt werden, wird die Winkelschiene 54
mit der Düse 53 in der in Fig. 4 dargestellten Art und
Weise an den auslaufseitigen Rand der Isolierglasscheibe
angelegt und durch die Düse 53 das Gas in den Innenraum
der Isolierglasscheibe 34 eingeblasen, nachdem die Preß
platte 30 ihren vorderen Umkehrpunkt erreicht hat, aber
bevor die Biegung des Blechs 35 rückgängig gemacht wird,
also in einer Phase, in welcher die Isolierglasscheibe 34
außerhalb des abgebogenen Bereichs auf Endmaß verpreßt
ist, im abgebogenen Bereich aber noch ein Spalt zum Innen
raum der Isolierglasscheibe offen ist. Nach Abschluß des
Füllvorganges wird dann in der bereits beschriebenen Weise
die Biegung des Blechs 35 rückgängig gemacht und auch in
diesem Bereich die Isolierglasscheibe auf Endmaß ver
preßt, die Winkelschiene 53 aus dem Förderweg der Iso
lierglasscheibe 34 bewegt und die Isolierglasscheibe ab
gefördert. Eine detailliertere Beschreibung des Füllvor
gangs findet sich in der EP-B-0 406 325.
Claims (19)
1. Verfahren zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben,
deren Glastafeln durch einen plastischen Abstandhal
ter auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sind durch
Aufbringen des strangförmigen Abstandhalters (17) auf eine erste von zwei Glastafeln (14, 14a) längs ihrer Ränder,
Abdichten der Lücke bzw. des Spaltes zwischen den Enden des Abstandhalters (17),
elastisches Biegen wenigstens einer der beiden Glastafeln (14, 14a) längs eines Teils ihres Umfangs,
Verbinden der zweiten Glastafel (14a) mit dem Abstandhalter (17) in der Weise, daß zwischen dem Abstandhalter (17) und der zweiten Glastafel (14a) im Bereich der Biegung ein Spalt offen bleibt,
Verpressen der beiden Glastafeln (14, 14a) gegeneinander, und
Rückgängigmachen der Biegung.
Aufbringen des strangförmigen Abstandhalters (17) auf eine erste von zwei Glastafeln (14, 14a) längs ihrer Ränder,
Abdichten der Lücke bzw. des Spaltes zwischen den Enden des Abstandhalters (17),
elastisches Biegen wenigstens einer der beiden Glastafeln (14, 14a) längs eines Teils ihres Umfangs,
Verbinden der zweiten Glastafel (14a) mit dem Abstandhalter (17) in der Weise, daß zwischen dem Abstandhalter (17) und der zweiten Glastafel (14a) im Bereich der Biegung ein Spalt offen bleibt,
Verpressen der beiden Glastafeln (14, 14a) gegeneinander, und
Rückgängigmachen der Biegung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nur eine der Glastafeln (14, 14a) gebogen wird, vorzugs
weise die zweite (14).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Glastafel (14) längs eines ihrer Ränder
gebogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Glastafel (14) an einer ihrer Ecken ge
bogen wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die durch das elastische Bie
gen bewirkte lokale Vergrößerung des Abstandes zweier gegen
überliegender Glastafelränder wenigstens so groß ist wie die
beim Verpressen erfolgende Stauchung des Abstandhalters (17).
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die lokale Vergrößerung des Abstandes um 0,5 bis 1 mm
größer ist als die Stauchung des Abstandhalters (17).
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Zwischenraum zwischen den
beiden Glastafeln (14, 14a) vor dem Rückgängigmachen der Biegung
ein von Luft verschiedenes Gas eingeleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verpressen in zwei Stufen durchgeführt und das Gas
zwischen der ersten und der zweiten Stufe eingeleitet wird.
9. Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben
(34), deren Glastafeln (14, 14a) durch einen plastischen
Abstandhalter (17) auf Abstand gehalten und miteinander ver
klebt sind,
mit einem Waagerechtförderer (6), auf dem die Glastafeln (14, 14a) stehend und gegen eine oberhalb des Waagerecht förderers (6) angeordnete Stützeinrichtung (8-11) gelehnt gefördert werden, wobei auf eine erste Glastafel (14) ein strangförmiger, plastischer Abstandhalter (17) aufgebracht ist,
mit einer längs des Waagerechtförderers (6) angeordneten Zusammenbau- und Preßstation (4), in welcher eine parallel zur Stützeinrichtung (10) angeordnete Halterung (30) für eine zweite Glastafel (14a) vorgesehen ist, die zur Ver änderung ihres Abstandes von der Stützeinrichtung (10) parallel zu dieser verschiebbar ist,
und mit einem Werkzeug (16) zum Abdichten einer Lücke bzw. eines Spaltes im plastischen Abstandhalter (17),
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (16) zum Abdich ten einer Lücke bzw. eines Spaltes im plastischen Abstand halter (17) in einer Station (3) vor der Zusammenbau- und Preßstation (4) angeordnet ist, und daß in der Zusammen bau- und Preßstation (4) der Stützeinrichtung (10) und/oder der Halterung (30) eine Glastafelbiegeeinrichtung (35-50) zugeordnet ist.
mit einem Waagerechtförderer (6), auf dem die Glastafeln (14, 14a) stehend und gegen eine oberhalb des Waagerecht förderers (6) angeordnete Stützeinrichtung (8-11) gelehnt gefördert werden, wobei auf eine erste Glastafel (14) ein strangförmiger, plastischer Abstandhalter (17) aufgebracht ist,
mit einer längs des Waagerechtförderers (6) angeordneten Zusammenbau- und Preßstation (4), in welcher eine parallel zur Stützeinrichtung (10) angeordnete Halterung (30) für eine zweite Glastafel (14a) vorgesehen ist, die zur Ver änderung ihres Abstandes von der Stützeinrichtung (10) parallel zu dieser verschiebbar ist,
und mit einem Werkzeug (16) zum Abdichten einer Lücke bzw. eines Spaltes im plastischen Abstandhalter (17),
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (16) zum Abdich ten einer Lücke bzw. eines Spaltes im plastischen Abstand halter (17) in einer Station (3) vor der Zusammenbau- und Preßstation (4) angeordnet ist, und daß in der Zusammen bau- und Preßstation (4) der Stützeinrichtung (10) und/oder der Halterung (30) eine Glastafelbiegeeinrichtung (35-50) zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (16) zum Abdichten einer Lücke bzw.
eines Spaltes im plastischen Abstandhalter (17) ein Andrück
teil (18, 19) zur Einwirkung auf die Außenseite des Ab
standhalters (17) und ein Widerlager (20) zur Einwirkung auf
die Innenseite des Abstandhalters (17) umfaßt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (16) zum Abdichten einer Lücke bzw.
eines Spaltes an der Ecke des plastischen Abstandhalters (17)
ein der Kontur der Außenecke angepaßtes Andrückteil (18, 19)
und ein der Kontur der Innenecke angepaßtes Widerlager (20)
hat, welche in Richtung der Winkelhalbierenden der Ecke ab
standsveränderlich sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Werkzeug (16) zum Abdichten einer
Lücke- bzw. eines Spaltes im Abstandhalter (17) einen Nieder
halter zur Einwirkung auf die der Stützeinrichtung (9) abge
wandte Flanke des Abstandhalters (17) hat.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (16) zum Ab
dichten einer Lücke bzw. eines Spaltes im Abstandhalter (17)
beheizbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (16) zum
Abdichten einer Lücke bzw. eines Spaltes im Abstandhalter
(17) quer zur Stützeinrichtung (9) beweglich ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß im Werkzeug (16) zum Ab
dichten einer Lücke im Abstandhalter (17) eine in die
Lücke gerichtete Einspritzdüse (27) für plastisches Ma
terial vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß in der Zusammenbau- und
Preßstation (4) die Stützeinrichtung (10) eine Luftkissen
wand und die Halterung (30) eine Platte mit Ansaugöffnungen
ist, und daß wenigstens einer (30) von beiden (10, 30)
wenigstens ein Sauger (31) zugeordnet ist, der hinter die
Vorderseite der betreffenden Platte (30) bzw. Wand zurück
ziehbar und bis zu deren (30) Vorderseite vorschiebbar ist.
17. Isolierglasscheibe (34), deren Glastafeln (14, 14a)
durch einen nicht-metallischen Abstandhalter (17)
auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sind, da
durch gekennzeichnet, daß sie Krypton enthält.
18. Isolierglasscheibe nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie überwiegend Krypton ent
hält.
19. Isolierglasscheibe nach Anspruch 16 oder 17, da
durch gekennzeichnet, daß sie einen plastischen,
insbesondere thermoplastischen Abstandhalter (17) hat.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924231424 DE4231424C2 (de) | 1992-09-19 | 1992-09-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben, deren Glastafeln durch einen plastischen Abstandhalter auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sind |
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DE19924231424 DE4231424C2 (de) | 1992-09-19 | 1992-09-19 | Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenbauen von Isolierglasscheiben, deren Glastafeln durch einen plastischen Abstandhalter auf Abstand gehalten und miteinander verklebt sind |
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DE4231424A1 true DE4231424A1 (de) | 1994-03-24 |
DE4231424C2 DE4231424C2 (de) | 1998-04-09 |
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