DE4229799A1 - Wechselaufbausystem für Müllsammelfahrzeuge - Google Patents
Wechselaufbausystem für MüllsammelfahrzeugeInfo
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- B65F3/00—Vehicles particularly adapted for collecting refuse
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Description
Die Erfindung betrifft ein Wechselaufbausystem für
Müllsammelfahrzeuge mit auf das Chassis des Fahrzeuges
auf setzbarem Müllsammelbehälter sowie einem
daran - insbesondere heckseitig - ankuppelbaren Einschüttgehäuse,
in das der Müll durch eine Einschüttöffnung, an der eine
Schüttung zur Entleerung von Müllgefäßen angeordnet sein
kann, eingeschüttet bzw. eingeschoben und aus dem der
Müll mittels einer im Einschüttgehäuse untergebrachten
Ausschub- bzw. Verdichtungsvorrichtung durch eine Öffnung
im Müllsammelbehälter in denselben eingeschoben wird.
Ein derartiges Wechselaufbausystem ist aus dem DE-GM 88 16 629
bekannt. Das als komplett abnehmbares und an andere Müll
sammelbehälter umsetzbares Modul ausgebildete Einschütt
gehäuse besitzt ein- und ausfahrbare Stützen bzw. Stütz
räder, auf denen sich das Einschüttgehäuse separat vom
Fahrzeug bzw. Müllsammelbehälter abstellen läßt und welche
motorisch höhenverstellbar sind, derart, daß eine hinreichende
Hub- bzw. Absenkbewegung ausgeführt werden kann, durch die
sich das Einschüttgehäuse aus Kupplungsteilen am Müllsammel
behälter ausheben bzw. in die Kupplungsteile einkuppeln
läßt.
Die motorisch antreibbaren Stützen bzw. Stützräder haben
einen unerwünscht großen konstruktiven Aufwand zur Folge,
durch den die Wirtschaftlichkeit des Wechselaufbausystems
in Frage gestellt wird.
Aus der DE-OS 28 16 959 ist ein weiteres Wechselaufbausystem
für Müllfahrzeuge bekannt. Hier läßt sich nur der Müllsammel
behälter vom Fahrzeug abnehmen. Das beim Einsatz des Müllfahr
zeuges zur Müllentsorgung heckseitig des Müllsammelbehälters
angeordnete Einschüttgehäuse ist am Chassis des Fahrzeuges
in Seitwärtsrichtung schwenkbar angeordnet, derart, daß sich
der Müllsammelbehälter bei seitwärts verschwenktem Einschütt
gehäuse in Fahrzeuglängsrichtung nach rückwärts vom Chassis
trennen läßt.
Aus der DE-OS 34 20 058 ist es bekannt, ein Müllsammelfahr
zeug mit einem abnehmbaren Müllsammelbehälter auszurüsten
und am Fahrzeug eine Einschüttvorrichtung anzuordnen, mit der
Müllgefäße in einem Bereich vor dem Fahrerhaus des Fahrzeuges
erfaßt und über das Fahrerhaus hinweg angehoben und in ein
Einschüttgehäuse hinein entleert werden können, welches hinter
dem Fahrerhaus, vor dem Müllsammelbehälter, fahrzeugfest
angeordnet ist.
Bei allen diesen bekannten Wechselaufbausystemen besteht
zwar die an sich vorteilhafte Möglichkeit, auf entsprechenden
Depotstationen nahe des Einsatzgebietes der Müllfahrzeuge
bei einem mit gefülltem Müllsammelbehälter zurückkommenden
Müllfahrzeug den gefüllten Müllsammelbehälter gegen einen
leeren Müllsammelbehälter auszutauschen, so daß das Müll
fahrzeug sofort wieder zur Müllentsorgung zur Verfügung
steht. Der jeweils gefüllte Müllsammelbehälter kann dann
zusammen mit gefüllten Müllsammelbehältern anderer Müllfahr
zeuge auf üblichen Transportfahrzeugen zur Entleerung zu
einer Müllentsorgungsstation, beispielsweise einer Deponie,
transportiert werden. Auf diese Weise wird vermieden,
daß die aufgrund ihrer Sonderausrüstungen relativ teuren
Müllfahrzeuge in größerem Umfange reine Transportaufgaben
übernehmen müssen. Vielmehr stehen die Müllfahrzeuge
ständig für ihren eigentlichen Einsatzzweck zur Verfügung.
Gleichwohl sind die bekannten Wechselaufbausysteme
in bezug auf die Wirtschaftlichkeit noch nicht
optimal.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein besonders wirtschaft
liches Wechselaufbausystem für Müllfahrzeuge zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum
An- bzw. Abkuppeln des Einschüttgehäuses eine vom Fahrzeug
sowie vom Fahrzeugaufbau getrennte Hubvorrichtung mit
höhenbeweglichem sowie in einer Längs- und einer Querrich
tung bewegbarem Huborgan vorgesehen ist.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, weder am
Fahrzeug noch am Müllsammelbehälter oder am Einschüttgehäuse
aufwendige bzw. motorisch antreibbare Organe zum Kuppeln
bzw. Entkuppeln von Müllsammelbehälter und Einschüttgehäuse
anzuordnen; vielmehr wird erfindungsgemäß für diesen Zweck
eine gesonderte und eigenständige Hubvorrichtung vorgesehen,
mit dem Vorteil, daß eine einzige solche Hubvorrichtung für
eine Vielzahl von Müllfahrzeugen genügt.
Im übrigen werden die Trennung von Einschüttgehäuse und
Müllsammelbehälter bzw. das Ankuppeln des Einschüttgehäuses
an den Müllsammelbehälter mit der gesonderten Hubvorrichtung
besonders schnell ausgeführt, weil es aufgrund der Längs-
und Querbeweglichkeit der Huborgane genügt, wenn das Müll
fahrzeug lediglich in eine Position in der Nähe der Hubvor
richtung gebracht wird. Durch die genannte Beweglichkeit
der Huborgane lassen sich diese dann ohne weiteres in eine
zur Manipulation des jeweiligen Einschüttgehäuses geeignete
Stellung bringen.
Weiterhin ist vorteilhaft, daß die Hubvorrichtung grundsätz
lich für verschiedenartige Müllfahrzeuge bzw. Einschütt
gehäuse geeignet ist. Im wesentlichen müssen die Huborgane
lediglich so ausgebildet sein, daß sie zu unterschiedlichen
Einschüttgehäusen passen.
Vorzugsweise ist die Hubvorrichtung fahrbar, um die Möglich
keit zu bieten, Einschüttgehäuse vorübergehend auf Lager
plätzen abzusetzen. Damit steht die Hubvorrichtung auch
während der Zeit, in der der Müllsammelbehälter eines
Müllfahrzeuges ausgetauscht wird, zum Abkuppeln bzw.
Ankuppeln eines Einschüttgehäuses bei einem anderen
Müllfahrzeug zur Verfügung. Im übrigen wird auf diese Weise
auch der Austausch beschädigter Einschüttgehäuse wesentlich
erleichtert.
Dabei kann die Hubvorrichtung grundsätzlich als spurgebun
denes oder auch als nicht spurgebundenes Fahrzeug ausgebil
det sein. Im ersteren Fall müssen die Huborgane zumindest
quer zur Fahrrichtung der Hubvorrichtung relativ zum Fahr
werk beweglich angeordnet sein, um die gewünschte Quer-
und Längsbeweglichkeit bieten zu können. Falls die Hubvor
richtung dagegen als nicht spurgebundenes Fahrzeug
ausgebildet ist, kann die Längs- und Querbeweglichkeit
auch durch entsprechende Fahrwerkskonstruktionen gewähr
leistet werden.
Im übrigen ist das Müllfahrzeug für das erfindungsgemäße
Wechselaufbausystem vorzugsweise als sogenannter Abroll
kipper ausgebildet, d. h. der Müllsammelbehälter ist auf
einem Hilfsrahmen od. dgl. auf dem Chassis des Fahrzeuges
in Längsrichtung verschiebbar angeordnet, derart, daß der
Müllsammelbehälter nach Abtrennung des Einschüttgehäuses
in Rückwärtsrichtung des Fahrzeuges vom Hilfsrahmen herab
geschoben bzw. von einem Standplatz aus in Vorwärtsrich
tung des Fahrzeuges auf den Hilfsrahmen aufgeschoben
werden kann.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf die Ansprüche sowie die nachfolgende
Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnung verwiesen,
in der eine vorteilhafte Ausführungsform schematisiert
dargestellt ist.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Müllfahrzeuges
mit erfindungsgemäßem Aufbau sowie
zugehöriger Hubvorrichtung zum Abkuppeln
bzw. Ankuppeln des Einschüttgehäuses,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht
nach dem Abkuppeln bzw. vor dem Ankuppeln
des Einschüttgehäuses,
Fig. 3 eine Draufsicht entsprechend dem Pfeil III
in Fig. 2 und
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Müllfahrzeuges
beim Wechsel des Müllsammelbehälters.
Das in der Zeichnung dargestellte Müllfahrzeug 1
besitzt einen großen Müllsammelbehälter 2, welcher sich
in weiter unten dargestellter Weise auswechseln läßt.
Heckseitig ist am Müllsammelbehälter 2 ein Einschütt
gehäuse 3 angekuppelt, welches sich leicht vom Müllsammel
behälter 2 abtrennen läßt, wie nachfolgend dargestellt
wird. Das Einschüttgehäuse 3 besitzt eine heckseitige
Öffnung, durch die sich Müll einwerfen läßt bzw. durch
die hindurch Müllgefäße entleert werden können. Der in das
Einschüttgehäuse 3 eingebrachte Müll wird dann mittels
einer im Einschüttgehäuse 3 angeordneten (nicht dargestellten)
Einschubvorrichtung in den Müllsammelbehälter 2 eingeschoben.
Das Einschüttgehäuse 3 ist am Müllsammelbehälter 2 mittels
hakenartiger Kupplungsorgane 4 angeordnet, derart, daß ein
Entkuppeln von Müllsammelbehälter 2 und Einschüttgehäuse 3
durch Anheben des Einschüttgehäuses und ein Ankuppeln des
Einschüttgehäuses 3 durch Absenkung desselben möglich ist.
Zur Handhabung des Einschüttgehäuses 3 beim An- bzw.
Abkuppeln dient eine fahrbare Hubvorrichtung 5, welche
ähnlich einer Hebebühne ausgebildet ist und ein höhenbeweg
liches, beispielsweise plattformartiges Huborgan 6 aufweist.
Dieses Huborgan 6 ist darüber hinaus durch entsprechende
Beweglichkeit des Fahrwerkes der Hubvorrichtung 5 und/oder
durch bewegliche Anordnung relativ zum Fahrwerk der Hub
vorrichtung 5 in Längs- und Querrichtung verschiebbar
sowie vorzugsweise auch um eine Vertikalachse drehbar.
Dementsprechend kann das Huborgan 6 ohne größere Rangier
manöver des Müllfahrzeuges 1 schnell in eine Lage gebracht
werden, in der es unter Ausführung einer Hub- und Abrück
bewegung ein Einschüttgehäuse 3 vom Müllsammelbehälter 2
abzutrennen bzw. unter Ausführung einer Anrück- und Absenk
bewegung ein Einschüttgehäuse 3 an einen Müllsammelbehälter 2
anzukuppeln vermag.
Darüber hinaus kann die Hubvorrichtung 5 aufgrund ihrer
Fahrbarkeit auch dafür verwendet werden, vorübergehend nicht
benötigte Einschüttgehäuse 3 auf Lagerplätzen abzustellen
bzw. von Lagerplätzen auf zunehmen und wieder an ein Einschütt
gehäuse 3 eines Müllfahrzeuges 1 anzukuppeln.
Das Müllfahrzeug 1 ist als sogenannter Abrollkipper ausge
bildet, d. h. auf dem Chassis des Fahrzeuges ist ein kipp
barer Hilfsrahmen 7 angeordnet, der zur Aufnahme des Müll
sammelbehälters 2 dient. Wenn der Hilfsrahmen 7 in der aus
Fig. 4 ersichtlichen Weise gekippt wird, läßt sich der
Müllsammelbehälter 2 nach rückwärts vom Hilfsrahmen 7
herunterschieben bzw. mittels einer fahrzeugseitigen Seil
winde od. dgl. auf den Hilfsrahmen 7 heraufziehen. Soweit
entsprechende Rampen vorhanden sind, kann der Müllsammel
behälter 2 auch ohne Kippung des Hilfsrahmens 7 herunter-
bzw. heraufgeschoben werden.
Auf diese Weise können also Müllsammelbehälter 2 ohne
größeren Aufwand ausgetauscht werden. Ein mit einem gefüll
ten Müllsammelbehälter 2 ankommendes Müllfahrzeug 1 kann
also nach Abtrennung des Einschüttgehäuses 3 den gefüllten
Müllsammelbehälter 2 gegen einen leeren Müllsammelbehälter 2
austauschen und steht sodann nach Ankupplung eines Einschütt
gehäuses 3 innerhalb kürzester Zeit wieder für eine Fahrt
zur Müllentsorgung zur Verfügung.
Die gefüllten Müllsammelbehälter 2 können dann von entspre
chenden Transportfahrzeugen aufgenommen und zur Entleerung
zu einer gegebenenfalls weiter entfernt liegenden Müllent
sorgungsstation bzw. Deponie transportiert werden.
Zur Entleerung besitzen die Müllsammelbehälter 2 eine
heckseitige Klappe, welche um Gelenke an der Oberkante
des Müllsammelbehälters 2 schwenkbar ist und eine
verschließbare Öffnung aufweist, durch die mittels der
obengenannten Einschubvorrichtung Müll aus dem Einschütt
gehäuse 3 in den Müllsammelbehälter 2 eingeschoben
werden kann.
Die Einschubvorrichtung kann beispielsweise hydraulisch
antreibbar sein und über schnell auftrennbare bzw.
miteinander kuppelbare Hydraulikleitungen mit einer
fahrzeugseitigen hydraulischen Druckquelle bzw. Pumpe
verbindbar sein.
In diesem Zusammenhang ist zweckmäßig, wenn die Einschub
vorrichtung bei Verbindung bzw. Abtrennung von der
hydraulischen Druckquelle bzw. Pumpe immer eine vorgege
bene Lage hat. Dadurch wird gewährleistet, daß im hydrau
lischen System der Einschubvorrichtung des Einschütt
gehäuses 3 immer eine vorgegebene Menge des Hydraulik
mediums vorhanden ist.
Um sicher zu gewährleisten, daß die Einschubvorrichtung
jeweils die gewünschte Lage einnimmt, kann vorgesehen
sein, daß sich das Einschüttgehäuse 3 nur in der gewünsch
ten Lage der Einschubvorrichtung vom Müllsammelbehälter 2
und/oder von der fahrzeugseitigen Druckquelle bzw. Pumpe
trennen läßt.
Claims (5)
1. Wechselaufbausystem für Müllsammelfahrzeuge, mit auf das
Chassis des Fahrzeuges aufsetzbarem Müllsammelbehälter
sowie einem daran - insbesondere heckseitig - ankuppel
baren Einschüttgehäuse, in das der Müll durch eine
Einschüttöffnung, an der eine Schüttung zur Entleerung
von Müllgefäßen angeordnet sein kann, eingeschüttet
bzw. eingeschoben und aus dem der Müll mittels einer
im Einschüttgehäuse untergebrachten Ausschub- bzw.
Verdichtungsvorrichtung durch eine Öffnung im Müllsammel
behälter in denselben eingeschoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum An- bzw. Abkuppeln des Einschüttgehäuses (3)
eine vom Fahrzeug sowie vom Fahrzeugaufbau getrennte
Hubvorrichtung (5) mit höhenbeweglich sowie in einer
Längs- und einer Querrichtung bewegbarem Huborgan (6)
vorgesehen ist.
2. Wechselaufbausystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Huborgan (6) auch um
eine Vertikalachse drehbar ist.
3. Wechselaufbausystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Huborgan (6) nach Art
einer Hebebühne bzw. Plattform ausgebildet ist.
4. Wechselaufbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hubvorrichtung (5)
als Fahrzeug ausgebildet ist und ein Absetzen bzw.
Aufnehmen eines Einschüttgehäuses (3) an einem Lager
platz ermöglicht.
5. Wechselaufbausystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Müllsammelbehälter (2)
nach Art eines Abrollbehälters ausgebildet ist,
welcher auf einem fahrzeugseitigen Trag- bzw. Hilfs
rahmen (7) aufschiebbar bzw. von diesem Rahmen (7)
herunterschiebbar ist.
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