DE4226112A1 - Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Partikelmenge und/oder -größe im Dieselabgas - Google Patents
Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Partikelmenge und/oder -größe im DieselabgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Katalysators
zur Verringerung der Partikelmasse und/oder -größe im
Abgas einer Dieselkraftmaschine mittels eines bifunk
tionellen Katalysators, der ein Übergangsmetalloxid und
einen sauren Zeolith enthält.
Bekanntlich besteht ein Problem beim Einsatz von Diesel
kraftmaschinen, insbesondere als Antriebsmaschinen für
Kraftfahrzeuge, darin, daß Dieselkraftmaschinen Ruf
partikel emittieren, deren Austritt in die Umwelt nur
mit Schwierigkeiten verhindert werden kann.
Eine bekannte übliche Maßnahme zum Verhindern des Aus
tritts der Rußpartikel besteht im Einsatz von Filtern.
Nachteilig bei derartigen Filtern ist die Gefahr des
Zersetzens durch die Rußpartikel nach relativ kurzer
Betriebszeit. Demgemäß müssen Maßnahmen zum Regenerieren
der Partikelfilter getroffen werden, die beispielsweise
in einem kurzzeitigen Erhitzen derselben durch geeignete
Vorrichtungen auf die Zündtemperatur der abgelagerten
Rußpartikel bestehen. Derartige Vorrichtungen sind auf
wendig und teuer und stellen z. B. für den Diesel-PKW
noch keine technische Lösung dar.
Es ist auch bekannt, auf katalytischem Wege die
Partikelmasse zu verringern. Hierzu werden Oxidations
katalysatoren eingesetzt, die Platin als aktive
Komponente auf Aluminiumoxid enthalten. Nachteilig bei
derartigen monofunktionellen Edelmetallkatalysatoren
ist, daß sie zwar die Partikelmasse im Abgas vermindern,
aber auch stark oxidierend auf den SO2-Bestandteil der
Abgase wirken. Die damit verbundene Sulfatbildung macht
die Partikelmasse hygroskopisch und führt unter be
stimmten Bedingungen sogar zur Erhöhung der Partikel
masse. Daneben ist mit einer Ablagerung von Sulfat
partikeln auf dem Katalysator zu rechnen, wodurch die
Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.
Gemäß der deutschen, nicht vorveröffentlichten Anmeldung
P 41 05 534 ist bekannt, daß die Partikelmasse ohne zu
sätzliche Sulfatbildung reduziert werden kann. Es wurde
gefunden, daß Zeolith-haltige Katalysatoren mit sauren
bzw. crackenden Eigenschaften die Partikelmasse und/oder
-größe und die Kohlenwasserstoffmenge verringern, ohne
jedoch das SO2 im Abgas zu Sulfaten zu oxidieren. Nach
teilig ist, daß immer noch geringe Partikelmengen ent
stehen, vor allem bei Temperaturen 200°C.
Aufgabe war es daher, die Partikelmasse und/oder -größe
weiter zu verringern.
Es wurde nun gefunden, daß Zeolith-haltige Katalysatoren
mit sauren bzw. crackenden Eigenschaften, die außerdem
noch Oxide der Übergangsmetalle enthalten, die Partikel
masse und/oder -größe deutlich gegenüber dem Stand der
Technik verringern, ohne jedoch das SO2 im Abgas zu
Sulfaten zu oxidieren. Überraschenderweise zeigen die
Zeolith-Katalysatoren mit den metalloxidischen Zusätzen
auch bei höheren Abgastemperaturen keine oxidierende
Wirkung auf das SO2 im Abgas.
Besonders günstig wirkt sich der metall-oxidische Zusatz
auch auf die Partikelminderung bei niedrigeren Tempera
turen aus, so daß hier die Partikelminderung bis zu 50%
höher als bei einem sauren Zeolith-Katalysator ohne
metalloxidischen Zusatz liegt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun die Ver
wendung eines Katalysators zur Verringerung der
Partikelmasse und/oder -größe im Abgas einer Diesel
maschine mittels eines Katalysators, der eine Kombina
tion aus einem Zeolith mit sauren Eigenschaften und
einem oder mehreren Übergangsmetalloxiden und/oder
Oxiden der seltenen Erden.
Geeignete metalloxidische Zusätze sind vorzugsweise
TiO2, V205, Cr2O3, MnO2, Fe2O3, CoO, NiO, CuO, Y2O3,
ZrO2, Nb2O5, Ta2O5, WO3, MoO3, La2O3, Ce2O3, WO3 u. a.
oder Mischungen dieser Oxide.
Vorzugsweise werden die Oxide in Mengen von 0,1 bis
20 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,5 bis 10 Gew.-%,
eingesetzt.
Besonders geeignete metalloxidische Zusätze sind TiO2,
V2O5, WO3, MoO3, La2O3 und Ce2O3.
Die metalloxidischen Zusätze werden üblicherweise dem
Zeolith zugemischt, wobei außerdem noch ein Bindemittel
zugesetzt wird, damit dieses Gemisch auf dem Träger
(z. B. aus Cordierit, aus Metall) haftend aufgebracht
oder zu selbsttragenden Formkörpern verpreßt werden
kann. Die Mischung wird durch intensive Mahlung, z. B.
mit Rührwerkskugelmühlen, homogenisiert. Anschließend
werden die Mischungen durch Trocknen granulierfeucht
gestellt und mit geeigneten Aggregaten, z. B. Walzen
granulatoren, Extrudern, zu Formlingen verpreßt. Eine
Beschichtung von Trägern, wie z. B. Formlingen oder mo
nolithischen Wabenkörpern mit einer Suspension aus den
aktiven Komponenten kann wie oben bereits erwähnt eben
falls vorgenommen werden.
Eine Tränkung von zeolithhaltigen Katalysatoren mit
Salzen der Übergangsmetalle oder Seltenen Erden, die
sich anschließend thermisch zersetzen lassen, ist
ebenfalls möglich.
Für die erfindungsgemäße Verwendung besonders geeignete
Zeolithe umfassen folgende Strukturtypen: Faujasite,
Pentasile, Mordenite, ZSM 12, Zeolith β, Zeolith L,
Zeolith Ω, PSH-3, ZSM 22, ZSM 23, ZSM 48, EU-1, NU-86,
Offretith, Ferrierit u. a.
Bevorzugt weist der Zeolith vom Pentasil-Typ ein SiO2/
Al2O3 von 25 bis 2000, besonders bevorzugt zwischen 40
und 600 auf.
Zeolithe sind durch die allgemeine Formel (I)
charakterisiert:
M1 2/nO·xM2 2O3·ySiO2·qH2O (I)
Hierin bedeuten:
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, wobei n die Wertigkeit bedeutet und die Anzahl ent sprechend dem Ladungsausgleich von M2;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
y/x das SiO2/M2 2O3-Verhältnis;
q die Menge des adsorbierten Wassers.
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, wobei n die Wertigkeit bedeutet und die Anzahl ent sprechend dem Ladungsausgleich von M2;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
y/x das SiO2/M2 2O3-Verhältnis;
q die Menge des adsorbierten Wassers.
Zeolithe sind von ihrer Grundstruktur her kristalline
Alumosilikate, die aus einem Netzwerk von SiO4- bzw.
M2O4-Tetraedern aufgebaut sind. Die einzelnen Tetraeder
sind mit Sauerstoffbrücken über die Ecken der Tetraeder
untereinander verknüpft und bilden ein räumliches
Netzwerk, das gleichmäßig von Kanälen und Hohlräumen
durchzogen ist. Die einzelnen Zeolithstrukturen unter
scheiden sich durch die Anordnung und Größe der Kanäle
und Hohlräume sowie durch ihre Zusammensetzung. Als Aus
gleich für die negative Ladung des Gitters, die durch
den Anteil an M2 zustande kommt, sind austauschbare
Kationen eingelagert. Die adsorbierte Wasserphase qH2O
ist reversibel entfernbar, ohne daß das Gerüst seine
Struktur verliert.
M2 ist vielfach Aluminium, kann aber durch bestimmte
andere dreiwertige Elemente teilweise oder ganz substi
tuiert sein.
Eine ausführliche Darstellung von Zeolithen ist bei
spielsweise in der Monographie von D.W. Breck "Zeolite
Molecular Sieves, Structure, Chemistry and Use", J.
Witey & Sons, New York, 1974, gegeben. Eine weitere
Darstellung, insbesondere der SiO2-reicheren Zeolithe,
die für katalytische Anwendungen interessant sind, fin
det sich in der Monographie von F.A. Jacobs and J.A.
Martens "Synthesis of High-Silica Aluminosilicate Zeo
lites", Studies in Surface Science and Catalysis, Vo.
33, Ed. B. Delmon und J.I. Yates, Elsevier, Amsterdam-
Oxford-New York-Tokyo 1987.
In den erfindungsgemäß verwendeten Zeolithen ist M2 ein
oder mehrere Elemente aus der Gruppe Al, B, Ga, In, Fe,
Gr, V, As und Sb, in bevorzugter Weise ein oder mehrere
Elemente aus der Gruppe Al, B, Ga und Fe.
Als austauschbare Kationen M1 können die genannten Zeo
lithe Seltene Erden und/oder Protonen enthalten. Eben
falls als austauschbare Kationen sind beispielsweise
solche des Mg, Ca, Sr, Ba, Zn, Cd sowie Übergangsmetall
kationen wie z. B. Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, V, Nb, Mo, Ru,
Rh, Pd, Ag, Ta, W, Re oder Pt geeignet.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind solche Katalysatoren, die
Zeolithe der vorher genannten Struktur-Typen, bei denen
mindestens ein Teil der Metallkationen gegen Wasser
stoffionen ausgetauscht worden ist, bevorzugt 50 bis
100%, besonders bevorzugt 80 bis 100% aller ursprüng
lich vorhandenen Metallkationen, und die zusätzlich die
metalloxidischen Zusätze enthalten.
Die sauren H⁺-Formen der Zeolithe werden bevorzugt da
durch hergestellt, daß man Metallionen gegen Ammonium
ionen austauscht und den so ausgetauschten Zeolith an
schließend calciniert. Eine Wiederholung des Austausch
verfahrens und nachgeschaltete Calcinierung unter defi
nierten Bedingungen führt bei Zeolithen des Faujasit-
Typs zu sogenannten aluminium-ärmeren, ultrastabilen
Zeolithen, die durch diesen Dealuminierungsvorgang ther
misch und hydrothermal stabiler werden. Eine weitere
Möglichkeit, SiO2-reiche Zeolithe vom Faujasit-Typ zu
erhalten, besteht in der gezielten Behandlung des was
serfreien Zeoliths bei höheren Temperaturen ( 150°C)
mit SiCl4. Hierbei wird Aluminium entfernt und gleich
zeitig Silicium in das Gitter eingebaut. Eine Behandlung
mit Ammoniumhexafluorosilicat führt unter bestimmten Be
dingungen ebenfalls zu einem SiO2-reichen Faujasit.
Eine weitere Möglichkeit des Ein-/Austausches von Pro
tonen besteht darin, bei Zeolithen, die ein ausreichend
hohes SiO2/Al2O3-Verhältnis (<5) aufweisen, das Verfah
ren mit Mineral sauren vorzunehmen. Hierbei kann man
ebenfalls dealuminierte Zeolithe erhalten.
Ebenfalls bekannt ist, daß der Ionenaustausch mit drei
wertigen Seltenerd-Metallionen, einzeln und/oder als Ge
mische, die bevorzugt Lanthan- bzw. Cerreich sein kön
nen, zu sauren Zentren vor allem beim Faujasit führt.
Weiterhin ist bekannt, daß beim Eintausch von mehrwer
tigen Metallkationen in Zeolithe saure Zentren entste
hen.
In den nachfolgenden Beispielen ist die Wirksamkeit der
sauren zeolithischen bzw. zeolithhaltigen Katalysatoren,
die zusätzlich metalloxidische Zusätze enthalten, bei
der Partikelkonversion und der Kohlenwasserstoffkonver
sion in Abgasen von Dieselmotoren dargestellt. Durch die
beispielhaften Ausführungsformen ist dabei keine Ein
schränkung der Erfindung zu sehen.
Die Ergebnisse werden an einem Dieselmotor unter den in
den Tabellen genannten Bedingungen erhalten. Die Kataly
satorgröße beträgt 102 mm Durchmesser und 152 mm Länge.
Es handelt sich um beschichtete Monolithe.
SE-Zeolith Y, Seltenerd-ausgetauschter, saurer Zeolith Y
mit einem SiO2/Al2O3-Verhältnis von 4,9 und einem Aus
tauschgrad von ca. 90% sowie mit 2% WO3, bezogen auf
den Zeolith-Anteil.
SE-Zeolith Y, Seltenerd-ausgetauschter, saurer Zeolith Y
mit einem SiO2/Al2O3-Verhältnis von 4,9 und einem Aus
tauschgrad von ca. 90% sowie mit 2% MoO3, bezogen auf
den Zeolith-Anteil.
H-Zeolith Y, dealuminierter, saurer Zeolith Y mit einem
molaren SiO2/Al2O3-Verhältnis von 50 und einem Zusatz
von 2% WO3, bezogen auf den Zeolith.
H-Zeolith Y, dealuminierter, saurer Zeolith Y mit einem
molaren SiO2/Al2O3-Verhältnis von 50 und einem Zusatz
von 2% MoO3, bezogen auf Zeolith.
SE-Zeolith Y, Seltenerd-ausgetauschter, saurer Zeolith Y
mit einem SiO2/Al2O3-Verhältnis von 4,9 und einem Aus
tauschgrad von ca. 90% (ohne metalloxidischen Zusatz).
Claims (14)
1. Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der
Partikelmasse und/oder -größe im Abgas einer
Dieselmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der
Katalysator eine Kombination aus einem Zeolith mit
sauren Eigenschaften und einem oder mehreren Über
gangsmetalloxiden und/oder Oxiden der Seltenen
Erden ist.
2. Verwendung eines Katalysators gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith mit sauren
Eigenschaften die allgemeine Formel
M1 2/nO·xM2 2O3·ySiO2·qH2Oworin
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, dessen Anzahl dem Anteil von M2 entspricht, wobei n die Wertigkeit des Kations, bedeutet;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
y/x das SiO2/M2 2O3-Verhältnis
q die Menge des adsorbierten Wassers bedeuten.
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, dessen Anzahl dem Anteil von M2 entspricht, wobei n die Wertigkeit des Kations, bedeutet;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
y/x das SiO2/M2 2O3-Verhältnis
q die Menge des adsorbierten Wassers bedeuten.
3. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Zeolith vom Faujasit-
Typ ist.
4. Verwendung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Zeolith ein dealuminierter Faujasit
ist.
5. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Zeolith vom Pentasil-
Typ ist.
6. Verwendung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Zeolith vom Pentasil-Typ ein SiO2/
Al2O3-Verhältnis von 25 bis 2000, bevorzugt zwi
schen 40 bis 600, aufweist.
7. Verwendung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Zeolith ein Zeolith
vom Mordenit-Typ ist.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Zeolith ein dealuminierter Mordenit
ist.
9. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith
als ausgetauschte Kationen eines oder mehrere Ele
mente aus der Gruppe der Elemente der 2. Hauptgrup
pe des Periodischen Systems der Elemente und/oder
der Seltenerd-Elemente enthält.
10. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith
als ausgetauschte Kationen ein oder mehrere Über
gangselemente enthält.
11. Verwendung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Übergangselemente Cu, Ni, Co, Fe, Cr,
Mn und/oder V sind.
12. Verwendung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Zeolith als Übergangselement Cu ent
hält.
13. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Übergangsmetalloxide und/oder als
Oxide der Seltenen Erden TiO2, V2O5, Cr2O3, MnO2,
Fe2O3, CoO, NiO, CuO, Y2O3, ZrO2, Nb2O5, Ta2O5,
WO3, MoO3, La2O3, Ce2O3, WO3 oder Mischungen davon
eingesetzt werden.
14. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Oxide in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%
bezogen auf Zeolith eingesetzt werden.
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