DE4226111A1 - Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Partikelmenge und/oder -größe im Dieselabgas - Google Patents
Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Partikelmenge und/oder -größe im DieselabgasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Par
tikelmasse und/oder -größe im Abgas einer Dieselkraftmaschine mittels eines bifunk
tionellen Katalysators, der ein Edelmetall und einen sauren Zeolith enthält.
Bekanntlich besteht ein Problem beim Einsatz von Dieselkraftmaschinen, insbesondere
als Antriebsmaschinen für Kraftfahrzeuge, darin, daß Dieselkraftmaschinen
Rußpartikel emittieren, deren Austritt in die Umwelt nur mit Schwierigkeiten ver
hindert werden kann.
Eine bekannte übliche Maßnahme zum Verhindern des Austritts der Rußpartikel
besteht im Einsatz von Filtern. Nachteilig bei derartigen Filtern ist die Gefahr des
Zersetzens durch die Rußpartikel nach relativ kurzer Betriebszeit. Demgemäß müssen
Maßnahmen zum Regenerieren der Partikelfilter getroffen werden, die beispielsweise
in einem kurzzeitigen Erhitzen derselben durch geeignete Vorrichtungen auf die
Zündtemperatur der abgelagerten Rußpartikel bestehen. Derartige Vorrichtungen sind
aufwendig und teuer und stellen z. B. für den Diesel-PKW noch keine technische
Lösung dar.
Es ist auch bekannt, auf katalytischem Wege die Partikelmasse zu verringern. Hierzu
werden Oxidationskatalysatoren eingesetzt, die Platin als aktive Komponente auf
Aluininiumoxid enthalten. Nachteilig bei derartigen Edelmetallkatalysatoren ist, daß
sie zwar die Partikelmasse im Abgas vermindern, aber auch oxidierend auf den
SO2-Bestandteil der Abgase wirken. Die damit verbundene Sulfatbildung macht die
Partikelmasse hygroskopisch und führt unter bestimmten Bedingungen sogar zur Er
höhung der Partikelmasse. Daneben ist mit einer Ablagerung von Sulfatpartikeln auf
dem Katalysator zu rechnen, wodurch die Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.
Gemäß einer früheren, nicht vorveröffentlichten Anmeldung P 4 105 534 ist bekannt,
daß die Partikelmasse ohne zusätzliche Sulfatbildung reduziert werden kann. Es wur
de gefunden, daß Zeolith-haltige Katalysatoren mit sauren bzw. crackenden Eigen
schaften die Partikelmasse und/oder -größe und die Kohlenwasserstoffmenge verrin
gern, ohne jedoch das SO2 im Abgas zu Sulfaten zu oxidieren. Unbefriedigend an
diesen Zeolith-haltigen Katalysatoren ist die relativ geringe Kohlenwasserstoff-Kon
version von ca. 30 bis 35%.
Aufgabe dieser Erfindung ist es nun, eine Lösung zu finden, die die beschriebenen
Nachteile nicht beinhaltet.
Es wurde nun gefunden, daß Zeolith-haltige Katalysatoren mit sauren bzw. cracken
den Eigenschaften, die außerdem noch Edelmetalle, wie z. B. Pt, Pd, Ru, Ir, Re und
Rh, enthalten, die Partikelmasse und/oder -größe und gleichzeitig die Kohlenwasserstoffmenge
deutlich verringern, ohne jedoch das SO2 im Abgas zu Sulfaten zu oxi
dieren.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun die Verwendung eines Katalysators
zur Verringerung der Partikelmasse und/oder -größe im Abgas einer Dieselmaschine
mittels eines Edelmetall- und Zeolith-haltigen Katalysators mit sauren Eigenschaften.
Die erfindungsgemäß verwendeten Zeolith-haltigen, sauren Katalysatoren mit Edel
metallen weisen bevorzugt crackende und oxidierende Eigenschaften auf. Die Kon
versionsrate für Kohlenwasserstoffe des Edelmetall-haltigen, erfindungsgemäß ver
wendeten, sauren Zeolithkatalysators liegt deutlich höher (ca. 50%) als für edel
metallfreie Zeolithkatalysatoren.
Für die erfindungsgemäße Verwendung besonders geeignete Zeolithe umfassen z. B.
folgende Strukturtypen: Faujasite, Pentasile, Mordenite, ZSM12, Zeolith β, Zeolith L,
Zeolith Ω, PSH-3, ZSM 22, ZSM 23, ZSM 48, EU-1 u. a.
Bevorzugt weist der Zeolith vom Pentasil-Typ ein SiO2/Al2O3-Verhältnis von 25 bis 2000, besonders bevorzugt zwischen 40 und 600, auf.
Bevorzugt weist der Zeolith vom Pentasil-Typ ein SiO2/Al2O3-Verhältnis von 25 bis 2000, besonders bevorzugt zwischen 40 und 600, auf.
Zeolithe sind durch die allgemeine Formel (I) charakterisiert:
M1 2/nO · xM2 2O3 · ySiO2 · qH2O (I)
Hierin bedeuten
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, wobei n die Wertigkeit des Kations bedeutet und die Anzahl dem Ladungsausgleich von M2 entspricht;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
yx das SiO2/M2 2O3-Verhältnis
q die Menge des adsorbierten Wassers.
M1 ein Äquivalent eines austauschbaren Kations, wobei n die Wertigkeit des Kations bedeutet und die Anzahl dem Ladungsausgleich von M2 entspricht;
M2 ein dreiwertiges Element, welches gemeinsam mit dem Si das oxidische Gerüst des Zeoliths bildet;
yx das SiO2/M2 2O3-Verhältnis
q die Menge des adsorbierten Wassers.
Zeolithe sind von ihrer Grundstruktur her kristalline Alumosilikate, die aus einem
Netzwerk von SiO4- bzw. M2O4-Tetraedern aufgebaut sind. Die einzelnen Tetraeder
sind mit Sauerstoffbrücken über die Ecken der Tetraeder untereinander verknüpft und
bilden ein räumliches Netzwerk, das gleichmäßig von Kanälen und Hohlräumen
durchzogen ist. Die einzelnen Zeolithstrukturen unterscheiden sich durch die Anord
nung und Größe der Kanäle und Hohlräume sowie durch ihre Zusammensetzung. Als
Ausgleich für die negative Ladung des Gitters, die durch den Anteil an M2 zustande
kommt, sind austauschbare Kationen eingelagert. Die adsorbierte Wasserphase qH2O
ist reversibel entfernbar, ohne daß das Gerüst seine Struktur verliert.
M2 ist vielfach Aluminium, kann aber durch bestimmte andere dreiwertige Elemente
teilweise oder ganz subsituiert sein.
Eine ausführliche Darstellung von Zeolithen ist beispielsweise in der Monographie von
D. W. Breck "Zeolite Molecular Sieves, Structure, Chemistry and Use", J. Wiley &
Sons, New York, 1974, gegeben. Eine weitere Darstellung, insbesondere der SiO2
reicheren Zeolithe, die für katalytische Anwendungen interessant sind, findet sich in
der Monographie von P. A. Jacobs and J. A. Martens "Synthesis of High-Silica
Aluminosilicate Zeolites", Studies in Surface Science and Catalysis, Vol. 33, Ed.,
B. Delmon und J. I. Yates, Elsevier, Amsterdam-Oxford-New York-Tokyo 1987.
In den erfindungsgemäß verwendeten Zeolithen ist M2 ein oder mehrere Elemente aus
der Gruppe Al, B, Ga, In, Fe, Cr, V, As und Sb, in bevorzugter Weise ein oder
mehrere Elemente aus der Gruppe Al, B, Ga und Fe.
Als austauschbare Kationen M1 können die genannten Zeolithe Seltene Erden und
Protonen enthalten. Ebenfalls als austauschbare Kationen sind beispielsweise solche
des Mg, Ca, Sr, Ba, Zn, Cd sowie Übergangsmetallkationen wie z. B. Cr, Mn, Fe, Ni,
Co, Cu, V, Nb, Mo, Ru, Rh, Pd, Ag, Ta, W, Re oder Pt geeignet.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind solche Zeolithe der vorher genannten Struktur-Ty
pen, bei denen mindestens ein Teil der Metallkationen gegen Wasserstoffionen
ausgetauscht worden ist, bevorzugt 50 bis 100%, besonders bevorzugt 80 bis 100%,
aller ursprünglich vorhandenen Metallkationen und die neben den Wasserstoffionen
Metalle der Edelmetallgruppe enthalten.
Besonders bevorzugt sind saure Zeolithe der vorher genannten Struktur-Typen, die
Ru, Rh, Pd, Re, Ir oder Pt enthalten.
Das Einbringen von diesen Edelmetallen in die Zeolithe, die in granulierter Form oder
auch als aktive Schicht auf einem Wabenkörper vorliegen können, erfolgt nach dem
Stand der Technik, wie er beispielsweise in Metal Microstructures in Zeolites,
Preparation - Properties - Applications, Studies in Surface Science and Catalysis
Vol. 12, Ed. P. A. Jacobs, N. I. Jaeger, P. Jiru und G. Schulz-Ekloff, Elsevier,
Amsterdam-Oxford-New York, 1982, beschrieben wird. Eine Tränkung des Zeolith
haltigen Katalysators mit einem Edelmetallsalz ist ebenfalls geeignet. Die erfin
dungsgemäßen Zeolith-haltigen Katalysatoren können 0,05 bis 2 Gew.-% eines Edel
metalls enthalten, bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-%.
Die sauren H⁺-Formen der Zeolithe werden bevorzugt dadurch hergestellt, daß man
Metallionen gegen Ammoniumionen austauscht und den so ausgetauschten Zeolith
anschließend calciniert. Eine Wiederholung des Austauschverfahrens mit nachge
schalteter Calcinierung unter definierten Bedingungen führt bei Zeolithen des Fau
jasit-Typs zu sogenannten ultrastabilen Zeolithen, die durch diesen Dealuminierungsvorgang
thermisch und hydrothermal stabiler werden. Eine weitere Möglichkeit,
SiO2-reiche Zeolithe vom Faujasit-Typ zu erhalten, besteht in der gezielten
Behandlung des wasserfreien Zeoliths bei höheren Temperaturen ( 150°C) mit SiCl4.
Hierbei wird Aluminium entfernt und gleichzeitig Silicium in das Gitter eingebaut.
Eine Behandlung mit Ammoniumhexafluorosilicat führt unter bestimmten
Bedingungen ebenfalls zu einem SiO2-reichen Faujasit.
Eine weitere Möglichkeit des Ein-/Austausches von Protonen besteht darin, bei
Zeolithen, die ein ausreichend hohes SiO2/Al2O3-Verhältnis (<5) aufweisen, das
Verfahren mit Mineralsäuren vorzunehmen.
Ebenfalls bekannt ist, daß der Ionenaustausch mit dreiwertigen Seltenerd-Metallionen,
einzeln und/oder als Gemische, die bevorzugt Lanthan- bzw. Cer-reich sein können,
zu sauren Zentren vor allem bei Faujasit führt. Weiterhin ist bekannt, daß beim
Eintausch von mehrwertigen Metallkationen in Zeolithe saure Zentren entstehen.
Im nachfolgenden Beispiel ist die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Verwendung
eines Edelmetall-haltigen, sauren, zeolithischen Katalysators bei der Partikelkon
version und der Kohlenwasserstoffkonversion dargestellt. Durch die beispielhafte
Ausführungsform ist dabei keine Einschränkung der Erfindung zu sehen.
Ein Katalysator mit H-Zeolith Y mit einem molaren SiO2/Al2O3-Verhältnis von 60
und 0,1 Gew.-% Pt, bezogen auf Gesamtgewicht des Katalysators, wurde in einen
Passat Variant mit 55 Kw-Umweltdieselmotor eingebaut. Die Ergebnisse sind bei
Rollenprüfstandtests (gemäß US-75) ermittelt worden. Als Kraftstoff eingesetzt
wurde dabei ein Europa-Referenz-Dieselkraftstoff mit 0,05% Schwefelgehalt.
Folgende Meßergebnisse wurden erhalten:
Das obige Beispiel wurde unter Verwendung eines Katalysators mit H-Zeolith Y mit
einem molaren SiO2/Al2O3-Verhältnis von 60 und ohne Edelmetall wiederholt.
Folgende Meßergebnisse wurden erhalten:
Claims (13)
1. Verwendung eines Katalysators zur Verringerung der Kohlenwasserstoffmenge
und der Partikelmasse und/oder -größe im Abgas einer Dieselmaschine, dadurch
gekennzeichnet, daß der Katalysator einen Zeolith mit sauren Eigenschaften und
zusätzlich Edelmetallen enthält.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith vom
Faujasit-Typ ist.
3. Verwendung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith ein
dealuminierter Faujasit ist.
4. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith vom
Pentasil-Typ ist.
5. Verwendung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith vom
Pentasil-Typ ein SiO2/Al2O3-Verhältnis von 25 bis 2000, bevorzugt zwischen
40 bis 600, aufweist.
6. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith ein
Zeolith vom Mordenit-Typ ist.
7. Verwendung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith ein
dealuminierter Mordenit ist.
8. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeolith eines oder mehrere Elemente aus der Gruppe
der Elemente der 2. Hauptgruppe des Periodischen Systems der Elemente
und/oder der Seltenerd-Elemente enthält.
9. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeolith ein oder mehrere Übergangselemente enthält.
10. Verwendung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangs
elemente Cu, Ni, Co, Fe, Cr, Mn und/oder V sind.
11. Verwendung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith als
Übergangselement Cu enthält.
12. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Edelmetalle in einer Menge von 0,05 bis
2 Gew.-%, bezogen auf Gesamtkatalysator, vorliegen.
13. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Edelmetalle aus der Gruppe Ru, Rh, Pd, Re, Ir und Pt
stammen.
Priority Applications (4)
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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- 1993-08-03 JP JP5209966A patent/JPH06182157A/ja active Pending
- 1993-08-06 FR FR9309738A patent/FR2694599B1/fr not_active Expired - Fee Related
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