DE4226025A1 - Vorrichtung zum spleissen von multifilamentgarnen - Google Patents
Vorrichtung zum spleissen von multifilamentgarnenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung
zum Spleißen von Multifilamentgarnen mit einer Spleißkammer
und mindestens einer Fluidzuführung in die Spleißkammer.
Derartige Vorrichtungen sind bestens bekannt. Beispielsweise
wird auf den Artikel in Textilpraxis International 1984,
April, Seiten 325 bis 329 von P. Heinen und H.W. Louis mit
dem Titel "Luftspleißen von technischen Filamentgarnen"
hingewiesen, in welchem Spleißer beschrieben sind, deren
Spleißkammer aus einem Unterteil und einem Deckel gebildet
wird, wobei die Form der symmetrischen Spleißkammer
überwiegend als Nut in das Unterteil eingearbeitet ist. Dort
wird ausgeführt, daß durch mittiges Einführen des Fluids in
die Spleißkammer (parallel zur Symmetrieebene der
Spleißkammer) ein sogenannter Doppelspleiß hergestellt
werden kann, wodurch die Festigkeit des Spleißes in Bezug
auf die Festigkeit des zum Spleißen verwendeten
Multifilamentgarnes deutlich verbessert werden kann. Wie aus
den Fig. 18 und 19 hervorgeht, sind relative Festigkeiten
von bis zu 95% (relative Festigkeit=
Doppelspleißfestigkeit/Garnfestigkeit) möglich. Es wird dort
weiter beschrieben, daß die relative Festigkeit des Spleißes
von der Oberflächenbeschaffenheit der verwendeten Multi
filamentgarne abhängt. Hierbei spielen insbesondere der
Werkstoff, aus dem die Multifilamentgarne hergestellt
wurden, und die auf die Multifilamentgarne aufgebrachte
Präparation eine wesentliche Rolle. Insbesondere beim
Spleißen von Aramidgarnen bzw. von sehr feinen Garnen für
textilen Einsatz lassen sich nur noch relative Festigkeiten
erreichen, die unter 50% liegen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
zum Spleißen von Multifilamentgarnen mit einer symmetrischen
Spleißkammer, die aus einem Unterteil und einem Deckel
gebildet wird, und mindestens einer, parallel in die
Symmetrieebene des im Unterteil angeordneten
Spleißkammerteils einmündende Fluidzuführung zur Verfügung
zu stellen, mit welcher es möglich wird, die Festigkeit des
Spleißes auch bei Problemgarnen deutlich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
mindestens eine weitere, auf Abstand von der jeweils
benachbarten Spleißkammer gehaltene Spleißkammer mit jeweils
eigener Fluidzuführung aufweist, wobei alle Spleißkammern
zumindest in etwa auf derselben Fluchtlinie ange
ordnet sind.
Zur Verbesserung der äußeren Erscheinung des Spleißes, hat
es sich besonders bewährt, wenn an der Außenseite der
jeweils außenliegenden Spleißkammern Schneideinrichtungen
zum Ablängen der Garnenden angeordnet sind. Es versteht sich
von selbst, daß an der erfindungsgemäßen Vorrichtung geeig
nete Einrichtungen zum Festhalten der Garne beim Mischen und
zum Spannen der Garne beim Schneiden vorgesehen sind. Hierzu
haben sich Klemmeinrichtungen bestens bewährt. Zum Mischen
können an der Vorrichtung im Bereich der Messer Haltedüsen,
die als Saugdüsen ausgebildet sind, angeordnet sein, die die
abgeschnittenen Garnenden bis zum vollständigen Vermischen
elastisch halten.
Zum sauberen Abschneiden der Garnenden, insbesondere von
sehr widerstandsfähigen Multifilamentgarnen aus beispiels
weise Aramid oder Glas, werden als Schneidvorrichtungen
insbesondere Messerpaare aus Keramik bevorzugt eingesetzt.
Als Keramikwerkstoff hat sich insbesondere Zirkonoxid
bestens bewährt.
Der Abstand benachbarter Spleißkammern muß derart gewählt
sein, daß der aus der jeweiligen Spleißkammer in Richtung
der jeweils benachbarten Spleißkammer austretende Teilstrom
des zum Spleißen verwendeten Fluids weitgehend, jedoch nicht
vollständig ungehindert abfließen kann, um der Bedingung zu
genügen, daß jeweils benachbarte Spleißkammern auf Abstand
gehalten sind. Es hat sich nämlich überraschend
herausgestellt, daß durch eine geringfügige Beeinflussung
der gegeneinander strömenden Fluidströme benachbarter
Spleißkammern die Vermischung der Filamente deutlich
intensiviert und eine deutlich verbesserte Festigkeit des
Spleißes erreicht wird. Hierzu ist es erforderlich, daß der
zwischen benachbarten Spleißkammern bestehende Freiraum
entsprechend ausgebildet ist.
Im Unterschied zu der zum Spleißen von Fasergarnen
bekannten Vorrichtung (DE-OS 30 04 721, Fig. 5), bei der
die Fluidzuführung außerhalb der Symmetrieebene der
Spleißkammer erfolgt, weisen die Spleißkammern im Sinne der
Erfindung jeweils eine Fluidzuführung in der Symmetrieebene
der Spleißkammer auf. Bei der bekannten Vorrichtung wird ein
Spleiß erzeugt, welcher die beiden zu verspleißenden Faser-
Garne miteinander verzwirnt (Dralldüsen). Dort hat die
zweite Spleißkammer hauptsächlich die Aufgabe, lediglich die
Schönheit des zu erzeugenden Spleißes dadurch zu erreichen,
daß die beiden benachbarten Spleißkammern derart mit Fluid
beschickt werden, daß die Zwirnung in den beiden Spleiß
kammern gegenläufig ist, so daß die Gesamtdrehungszahl
möglichst nahe an Null liegt. Es war nicht vorhersehbar,
daß die bei Spleißern für Fasergarne zur Verschönerung des
Spleißes bekannte Verdoppelung der Spleißkammern bei
Spleißern für Multifilamentgarne, bei welchen die Spleißung
durch Mischen (nicht durch Zwirnen) erfolgt, eine sehr
deutliche Steigerung der Festigkeit des Spleißes bewirkt.
Die Erhöhung der Festigkeit des mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung herstellten Spleißes gelingt vorzüglich, wenn
zwischen benachbarten Spleißkammern ein Abstand X definiert
ist, der in Abhängigkeit der Länge L der Spleißkammer
folgender Bedingung genügt
0,4×LXL.
Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung das Verhältnis von der größten
Querschnittsabmessung D der Spleißkammer zu dem
hydraulischen Durchmesser d des Querschnitts der
Fluidzuführung der Bedingung genügt
2vD/d3.
Besonders vorteilhaft zeichnet sich die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch aus, daß zumindest ein Teil des durch
den Abstand X bestimmten Freiraumes zwischen benachbarten
Spleißkammern durch einen elastischen, luftdurchlässigen
Körper, der bevorzugt ein Schaumkörper ist, ausgefüllt ist.
Beim Schließen der Spleißkammern wird der elastische Körper
etwas zusammengedrückt und das Filamentgarn im Bereich des
elastischen Körpers zwischen dem elastischen Körper und dem
Deckel leicht fixiert. Dies gelingt besonders günstig, wenn
der elastische, luftdurchlässige Körper bei geöffnetem
Deckel die dem Deckel zugewandte Ebene des Unterteils
geringfügig überragt. Die Luftdurchlässigkeit des
elastischen Körpers sollte derart gewählt sein, daß das
Abströmen des Fluids, in der Regel Druckluft, aus den
Spleißkammern nur unwesentlich behindert wird. Durch die
Elastizität des elastischen Körpers behalten die Filamente
überraschend trotz Fixierung ihre für den Mischvorgang
erforderliche Beweglichkeit. Der Einsatz derartiger
elastischer, luftdurchlässiger Körper ist insbesondere zum
Spleißen feiner Multifilentgarne für den textilen Einsatz
geeignet, wobei die Garne glatt oder texturiert vorliegen
können. Insbesondere bei feinen textilen Multifilamentgarnen
bewirkt der Einsatz von elastischen luftdurchlässigen
Körpern, daß die Multifilamentgarne während des Spleißvor
ganges wirksam fixiert sind und somit nicht durch den
Fluidstrom aus den Spleißkammern herausgeblasen werden.
Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Längsschnitt,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 1 mit
eingesetztem elastischen Körper in geöffnetem
Zustand,
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 im Querschnitt,
Fig. 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 2 in
geschlossenem Zustand,
Fig. 5 die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig. 3 in
geschlossenem Zustand.
In ein feststehendes Unterteil 1 sind die beiden Spleiß
kammern 3 und 4 eingearbeitet, die mit Hilfe eines beweg
lichen Deckels 2 verschlossen werden können. In beide
Spleißkammern sind zwei Garne in gegenläufiger Richtung
eingelegt. Diese beiden Garne wurden mit F1 und F2 be
zeichnet, wobei deren Ende mit X markiert wurden. Ein Fluid,
in der Regel Druckluft, wird in Richtung des Pfeiles 9 über
eine Verteilung 8, die durch einen Stopfen 10 nach außen
verschlossen ist, und über die Zuführungen 5 und 6 den
beiden Spleißkammern 3 und 4 zugeführt. Ein zur Umgebung
offener Hohlraum 7 (Fig. 1) gewährleistet den Abstand der
beiden benachbarten Spleißkammern 3 und 4. Die beiden
Messerpaare 11/13 und 12/14 sorgen für eine saubere
Ablängung der Garnenden, wobei die Messer 11 und 12 fest am
Deckel 2 befestigt sind, während die Messer 13 und 14 in
Richtung der Messer 11 und 12 beweglich angeordnet sind.
Es hat sich als besonders günstig herausgestellt, wenn
zwischen benachbarten Spleißkammern ein Abstand X definiert
ist, der in Abhängigkeit der Länge L der Spleißkammer der
Bedingung 0,4×LXL genügt. Zur Verdeutlichung wurden
in Fig. 4 der Abstand X und die Spleißkammerlänge L
bezeichnet, wobei aufgrund gleich dargestellter Teile wie in
Fig. 2 auf eine nummernmäßige Bezeichnung verzichtet wurde.
Gemäß den Fig. 2 bis 5 ist in die in Fig. 1 dargestellte
Vorrichtung in den zwischen den beiden Spießkammern
angeordneten Freiraum 7 (Fig. 1) ein elastischer,
luftdurchlässiger Körper 7a eingesetzt. Fig. 2 und 3
stellen diese Vorrichtung im geöffneten Zustand dar, wobei
in Fig. 2 ein Längsschnitt und in Fig. 3 ein Querschnitt
A - A nach Fig. 2 dargestellt ist. Der elastische quader
förmige und luftdurchlässige Körper überragt die dem Deckel
2 zugewandte Oberfläche des Unterteils 1 und erstreckt sich
gemäß Fig. 3 zweckmäßigerweise bis zu den Außenkanten des
Unterteils 1. Aus den Fig. 4 und 5, in denen die
Vorrichtung gemäß Fig. 2 und 3 in geschlossenem Zustand
dargestellt ist, ist ersichtlich, daß der elastische luft
durchlässige Körper 7a leicht zusammengepreßt ist, wobei
innerhalb des Bereichs D die beiden Garne F1 und F2 wirksam
fixiert sind.
Die Wirksamkeit der Spleißkammern ist dann besonders
günstig, wenn das Verhältnis von der größten
Querschnittsabmessung D der Spleißkammer zu dem
hydraulischen Durchmesser d des Querschnitts der
Fluidzuführung der Bedingung 2D/d3 genügt. Zur
Verdeutlichung wurden in Fig. 5 die größte Querschnitts
abmessung D der Spleißkammer und der hydraulische Durch
messer d der Fluidzuführung angegeben.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Spleißen von Multifilamentgarnen mit
einer symmetrischen Spleißkammer (3), die aus einem
Unterteil (1) und einem Deckel (2) gebildet wird, und
mindestens einer, parallel in die Symmetrieebene des im
Unterteil angeordneten Spleißkammerteils einmündende
Fluidzuführung (5), dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung mindestens eine weitere, auf Abstand von der
jeweils benachbarten Spleißkammer (3) gehaltene
Spleißkammer (4) mit jeweils eigener Fluidzuführung (6)
aufweist, wobei alle Spleißkammern (3, 4) zumindest in
etwa auf derselben Fluchtlinie angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Außenseite der jeweils außenliegenden Spleiß
kammern (3, 4) Schneideinrichtungen (11/13, 12/14) zum
Ablängen der Garnenden angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidvorrichtungen (11/13, 12/14) Messerpaare aus
Keramik sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen benachbarten
Spleißkammern ein Abstand X definiert ist, der in
Abhängigkeit der Länge L der Spleißkammer folgender
Bedingung genügt
0,4×LXL.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von der
größten Querschnittsabmessung D der Spleißkammer zu dem
hydraulischen Durchmesser d des Querschnitts der
Fluidzuführung folgender Bedingung genügt
2D/d3.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des
durch den Abstand X bestimmten Freiraumes zwischen
benachbarten Spleißkammern durch einen elastischen,
luftdurchlässigen Körper ausgefüllt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der elastische, luftdurchlässige Körper aus einem
Schaumstoff besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der elastische, luftdurchlässige Körper
bei geöffnetem Deckel die dem Deckel zugewandte Ebene
des Unterteils geringfügig überragt.
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