DE3927910A1 - Falschdrallduese fuer pneumatisches falschdrallspinnen - Google Patents
Falschdrallduese fuer pneumatisches falschdrallspinnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Falschdralldüse für pneumatisches
Falschdrallspinnen mit einem aus einem oder mehreren Teil
stücken gebildeten Düsenkörper, der mit einem durchlaufenden
Fadenkanal versehen ist, in welchen wenigstens ein Blaskanal
tangential einmündet.
Bei Falschdralldüsen ist es anzustreben, daß die Blaskanäle
möglichst exakt tangential in den Fadenkanal einmünden und
möglichst eine geringe Ausdehnung zur Mitte des Fadenkanals hin
haben. Es soll dadurch erreicht werden, daß sich ein klar
definierter Luftwirbel ausbildet, der die aus einem verzogenen
Faserband gebildete Fadenlunte an ihrem äußeren Umfang erfaßt
und in Drehungen versetzt. Wenn die Blasstrahlen von der
tangentialen Richtung abweichen und/oder in relativ großem
Abstand von der Innenwand des Fadenkanals austreten, so besteht
die Gefahr, daß dadurch die Faserordnung in der Faserlunte be
einträchtigt wird. Es wird deshalb angestrebt, einen möglichst
kleinen Einblasquerschnitt und eine möglichst exakt tangentiale
Einblasrichtung vorzusehen. Es ist bisher jedoch schwierig ge
wesen, beide Forderungen gleichzeitig zu erfüllen.
Es ist bekannt (DE-C 37 34 566), die Blaskanäle als Bohrungen
anzubringen, die einen Durchmesser von 0,2 mm bis 0,6 mm auf
weisen sollen. Insbesondere wenn die Durchmesser weniger als
0,4 mm betragen sollen, besteht die Gefahr, daß die Bohrung
verläuft, so daß die tangentiale Richtung nicht sicher genug
eingehalten werden kann.
Es ist auch bekannt (DE-A 37 32 708, DE-A 37 18 656), die Blas
kanäle zwischen zwei Teilstücken eines Düsenkörpers anzu
bringen, wobei in eines der Teilstücke Schlitze eingearbeitet
werden, die von dem anderen Teilstück abgedeckt werden. Auch
bei dieser Bauart ist es schwierig, bei kleinen Schlitzbreiten
eine exakte Ausrichtung der Schlitze zu gewährleisten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Falschdralldüse
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen oder mehrere
Blaskanäle mit einer exakt tangentialen Ausrichtung zum Faden
kanal und mit einer geringen Ausdehnung von der Innenwand des
Fadenkanals hinweg zur Kanalmitte aufweisen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Verringerung des
Querschnittes der Austrittsöffnung wenigstens ein Teil der
Innenwandung des Blaskanals mit einer Beschichtung versehen
ist.
Dadurch ist es möglich, den Blaskanal durch eine zerspanende
Bearbeitung zunächst mit einer relativ großen Abmessung her
zustellen, so daß die Richtungsgenauigkeit gewährleistet werden
kann. Anschließend wird dann der endgültige Querschnitt durch
die auf die Innenwandung oder einen Teil der Innenwandung auf
gebrachte Beschichtung festgelegt, so daß trotz des ursprüng
lich größeren Querschnittes ein sehr kleiner Querschnitt er
halten werden kann, ohne daß dadurch die Richtungsgenauigkeit
verlorengeht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
als Beschichtung chemisch auf die Innenwandung des Blaskanals
abgeschiedenes Nickel dient. Eine derartige Nickelschicht läßt
sich mit sehr hoher Genauigkeit auch bei komplizierten Formen
anbringen, so daß die ursprüngliche Genauigkeit nicht verloren
geht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
der wenigstens eine Schlitz in einem Abschnitt des Fadenkanals
mündet, der ebenfalls mit der Beschichtung versehen ist. Da
durch wird einerseits der Vorteil erhalten, daß die Form der
Mündungsbereiche zur Innenwand des Fadenkanals in der herge
stellten Gestalt erhalten bleibt, während zusätzlich noch der
Vorteil erreicht wird, daß ein Verschleißschutz in diesem Be
reich durch die Beschichtung erhalten werden kann, insbesondere
wenn in die Nickelbeschichtung Diamantkörner eingelagert
werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
der oder die Blaskanäle zwischen zwei aneinanderstoßende Teil
stücke des Düsenkörpers eingearbeitet sind, und daß zur Aus
bildung eines Blaskanals eines der Teilstücke mit einem zu dem
anderen Teilstück offenen Schlitz versehen ist, wobei nur der
Schlitzbereich mit einer Beschichtung versehen ist. Ein der
artiger Schlitz läßt sich mit einer hohen Richtungsgenauigkeit
bis zu einer Schlitzbreite von 0,4 mm mit einem handelsüblichen
Stirnfräser herstellen. Mittels der Beschichtung werden dann
die gewünschten kleineren Schlitzbreiten geschaffen. In weite
rer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Schlitz einen U-för
migen Querschnitt aufweist, und daß die Tiefe des Schlitzes
größer als seine Breite ist. Dadurch wird es möglich, den Blas
kanal mit einem ausreichend großen Querschnitt zum Ausblasen
eines ausreichenden Luftvolumens herzustellen, während anderer
seits dennoch die Ausdehnung des Blaskanals in Richtung zur
Mitte des Fadenkanals klein gehalten werden kann.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Falschdralldüse mit einem zugehörigen Traggehäuse,
Fig. 2 eine axiale Ansicht in Fadenlaufrichtung auf ein
Teilstück eines Düsenkörpers der Falschdralldüse und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das Teilstück nach Fig. 2
entlang der Linie III-III.
Die in Fig. 1 dargestellte Falschdralldüse wird zum pneumati
schen Falschdrallspinnen eingesetzt. In Fadenlaufrichtung (A)
läuft in die Falschdralldüse ein von einem Streckwerk auf die
gewünschte Feinheit verstrecktes Faserband ein, das mittels
einer nachgeschalteten Abzugseinrichtung abgezogen und an
schließend auf eine Spule aufgewickelt wird. Die Falschdrall
düse erteilt dem verstreckten Faserband einen Falschdrall, der
bis zu dem Streckwerk zurückläuft. Der Falschdrall löst sich
nach der Falschdralldüse wieder auf, wobei jedoch Faserenden um
den Fadenkern herumgeschlungen bleiben, die die Festigkeit des
Fadens bestimmen.
Die Falschdralldüse der Fig. 1 weist ein Traggehäuse (6) auf,
in welchem die eigentliche Falschdralldüse gehalten ist. Diese
Falschdralldüse besitzt einen aus zwei Teilstücken (1 und 2)
zusammengesetzten Düsenkörper. Die beiden Teilstücke (1 und 2)
sind in einem Düsengehäuse (15) gehalten, das seinerseits in
dem Traggehäuse (6) gehalten ist. Das Teilstück (1) liegt mit
einem Ringbund (17) an einer Ringschulter des Düsengehäuses an.
In das Düsengehäuse (15) ist weiter das Teilstück (2) einge
steckt, das aus noch zu erläuternden Gründen an dem Außenumfang
mit Längsschlitzen (13) versehen ist. Das Düsengehäuse (15)
stützt sich mit einem Ringbund (20) an einer Ringschulter des
Traggehäuses (6) ab. In das Traggehäuse (6) ist ein Spannein
satz (7) eingeschraubt, der mit einer Stirnfläche (19) gegen
eine Stirnfläche (18) des Teilstücks (2) des Düsenkörpers an
drückt und der dieses mit einer Stirnfläche (4) gegen eine
Stirnfläche (5) des Teilstückes (1) andrückt und letztendlich
dieses mit dem Ringbund (17) gegen die Ringschulter des Düsen
gehäuses (15) andrückt. Dabei wird auch der Ringbund (20) gegen
die Ringschulter des Traggehäuses (6) gespannt. Das Spannstück
(7) ist mit einer Ringdichtung (25), insbesondere einem O-Ring,
versehen, der sich beim Herstellen der Spannverbindung an eine
Dichtungskante des Tragehäuses (6) anlegt.
Das Tragegehäuse (6) ist mit einem Druckluftanschluß (8) ver
sehen, der zu einer Ringkammer (9) führt, die zwischen dem
Traggehäuse (6) und dem Spannstück (7) vorgesehen ist. Von
dieser Ringkammer (9) führen nicht dargestellte Verbindungen,
beispielsweise Längsschlitze des Spannstückes (7) zu dem Be
reich der Längsschlitze (13) des Teilstücks (2) des Düsen
körpers. Von diesen Längsschlitzen (13) führen in noch zu
erläuternder Weise Blaskanäle (11) zu einem Abschnitt (12) des
Fadenkanals (14), der sich in Längsrichtung der Falschdralldüse
erstreckt. Das erste Teilstück (1) des Düsenkörpers ist mit
einem Einsatz (21) versehen, der vorzugsweise aus Keramik her
gestellt ist und der einen ersten Abschnitt des Fadenkanals
(14) bildet, der den geringsten Durchmesser hat. Daran schließt
sich der von dem Teilstück (2) gebildete Abschnitt (12) an.
Nach diesem Abschnitt (12), der eine nur relativ kurze axiale
Erstreckung aufweist, ist in dem Teilstück (12) ein Einsatz
(22) angeordnet, der ebenfalls aus Keramik besteht und der den
gleichen Innendurchmesser wie der Abschnitt (12) aufweist. Auf
diesen Einsatz (22) folgt ein weiterer Einsatz (23), der eben
falls aus Keramik hergestellt ist und der einen nochmals er
weiterten Innendurchmesser aufweist. An diesem Einsatz schließt
sich eine Durchgangsbohrung des Spannstückes (7) in Verlänge
rung des Fadenkanals (14) an.
Die Blaskanäle (11) sind zwischen dem Teilstück (1) und dem
Teilstück (2) angeordnet. Sie bestehen aus in das Teilstück (2)
eingearbeiteten Schlitzen (11), die jeweils um 90° versetzt
und die tangential zu dem Abschnitt (12) des Fadenkanals (14)
gerichtet sind. Diese U-förmigen Schlitze (11) werden durch das
Teilstück (1) abgedeckt und so zu den Blaskanälen vervollstän
digt.
Die in die Stirnflächen (4) des Teilstücks (2) eingearbeiteten
Schlitze (11) werden bevorzugt mit einem Fräswerkzeug, bei
spielsweise einem Fingerfräser eingearbeitet. Sie besitzen
einen U-förmigen Querschnitt, wie insbesondere aus Fig. 3 zu
erkennen ist. Die Breite (B) dieser Schlitze ist kleiner als
die Tiefe (H). Die Schlitze (11) verlaufen so, daß eine Seiten
wand der Schlitze (11) exakt tangential zu dem zylindrischen
Abschnitt (12) des Fadenkanals (14) ausgerichtet ist, so daß
die Mündungen (10) weitgehend tangential in dem Abschnitt (12)
einmünden.
Die Schlitze (11) werden zunächst in einer Breite hergestellt,
die mittels eines handelsüblichen Fräswerkzeuges herstellbar
ist, d.h. es läßt sich eine Schlitzbreite von 0,4 mm erzielen.
Anschließend wird der Bereich der Schlitze (11) und der Bereich
des Abschnittes (12) mit einer Beschichtung (24) versehen, ins
besondere mit einer chemisch abgeschiedenen Nickelschicht. Um
insbesondere in dem Bereich des Abschnittes (12) eine faser
freundliche und gleichzeitig verschleißfeste Oberfläche zu er
halten, können in die Nickelschicht Diamantkörner eingelagert
sein. Diese können gleichzeitig mit der Nickelschicht in einem
chemischen Bad abgeschieden werden. Die Beschichtung (24)
lagert sich formtreu auf den Schlitzen (11), den Mündungen (10)
und dem Abschnitt (12) ab, so daß eine Verringerung der Breite
(B) der Schlitze bis auf Werte von 0,2 mm ohne weiteres möglich
ist.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, ist die Tiefe (H) der Schlitze
deutlich größer als deren Breite (B), so daß über eine ausrei
chende Tiefe ein Querschnitt im Bereich der von den Schlitzen
(11) gebildeten Blaskanäle erzielt werden kann, der trotz der
geringen Breite einen ausreichend großen Luftdurchsatz ermög
licht.
Bei dem Erstellen der Schlitze (11) kann das dabei benutzte
Fräswerkzeug und/oder das Teilstück (2) so geführt werden, daß
das gleiche Fräswerkzeug auch den zylindrischen Abschnitt (12)
herstellen kann. Das Teilstück (2) braucht dann nur einmal
eingespannt werden, so daß auch dadurch eine sehr hohe Genaug
keit bezüglich der Richtung der Blaskanäle und ihrer Lage zu
dem Abschnitt (12) gewährleistet werden kann.
Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform werden Blaskanäle
in Form von zylindrischen Bohrungen in einen Düsenkörper derart
eingearbeitet, daß sie tangential zu einem Fadenkanal ver
laufen. Auch dabei werden die Bohrungen mit einem Durchmesser
gebohrt, der zunächst größer als der endgültig benötigte Durch
messer ist. Der endgültige Querschnitt wird danach durch An
bringen einer Beschichtung erzeugt, die in den Bohrungen
wenigstens im Mündungsbereich und in dem Abschnitt abgeschieden
wird, in welchem die Mündungen liegen.
Claims (8)
1. Falschdralldüse für pneumatisches Falschdrallspinnen
mit einem aus einem oder mehreren Teilstücken gebildeten Düsen
körper, der mit einem durchlaufenden Fadenkanal versehen ist,
in welchen wenigstens ein Blaskanal tangential einmündet,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Verringerung des Querschnitts
der Austrittsöffnung (10) wenigstens ein Teil der Innenwandung
(11) des Blaskanals mit einer Beschichtung (24) versehen ist.
2. Falschdralldüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß als Beschichtung (24) chemisch auf die Innenwandung
(11) des Blaskanals abgeschiedenes Nickel dient.
3. Falschdralldüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der wenigstens eine Blaskanal in einem Abschnitt
(12) des Fadenkanals (14) mündet, der ebenfalls mit der Be
schichtung versehen ist.
4. Falschdralldüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Blaskanäle zwischen
zwei aneinander stoßende Teilstücke (1, 2) des Düsenkörpers
eingearbeitet sind, und daß zur Ausbildung eines Blaskanals
eines der Teilstücke (2) mit einem zum anderen Teilstück (1)
hin offenen Schlitz (11) versehen ist, wobei nur der Schlitz
bereich mit einer Beschichtung (24) versehen ist.
5. Falschdralldüse nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der wenigstens eine Schlitz (11) einen U-förmigen
Querschnitt aufweist, und daß die Tiefe (H) des Schlitzes (11)
größer als seine Breite (B) ist.
6. Falschdralldüse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das den wenigstens einen Schlitz (11) abdeckende
Teilstück (1) mit einem verschleißfesten, vorzugsweise aus
Keramik hergestellten Einsatz (21) versehen ist, der einen
kleineren Innendurchmesser aufweist als der die Mündungen (10)
des wenigstens einen Blaskanals aufweisende Abschnitt (12).
7. Falschdralldüse nach einem der Ansprüche 4 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das den die Mündung (10) des
wenigstens einen Blaskanals aufweisenden Abschnitt (12) ent
haltende Teilstück (2) des Düsenkörpers in Fadenlaufrichtung
nach diesem Abschnitt (12) mit einem Einsatz (22) aus ver
schleißfestem Material, vorzugsweise Keramik, versehen ist, der
den gleichen Innendurchmesser wie der vorausgehende Abschnitt
(12) aufweist.
8. Falschdralldüse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Einsatz (22) sich nur über einen Teil der Länge
des Teilstückes (2) des Düsenkörpers erstreckt und mit einem
zweiten Einsatz (23) fortgesetzt ist, der einen vergrößerten
Innendurchmesser aufweist.
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