DE4225805A1 - Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoff-Einspritzdüse für BrennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftstoff-Einspritzdüse nach
der Gattung des Anspruchs 1. Einspritzdüsen dieser Gattung haben zum
Senken des Verbrennungsgeräusches eine Vor- und eine Hauptein
spritzung durch Hubsteuerung der Ventilnadel.
Bei einer durch die EP-A 240 683 bekannten Einspritzdüse dieser Art
stößt die Ventilnadel am Ende des Vorhubs am Kolben der Drucküber
tragungseinrichtung an, der die Weiterbewegung der Ventilnadel
stoppt, bis der Kraftstoffdruck so weit angestiegen ist, daß seine
in Öffnungsrichtung auf die Ventilnadel ausgeübte Kraft die Kraft
der Schließfeder und die vom Kolben ausgeübte Kraft überträgt. Die
bekannte Einspritzdüse baut zwar klein, jedoch unterliegt die
Zwischenwand wegen der Ausbildung der Druckkammer und deren An
schlußkanal einem komplizierten Fertigungsverfahren.
Die erfindungsgemäße Kraftstoff-Einspritzdüse mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, daß zum
Erzielen eines gestuften Öffnungshubes der Schließnadel bis auf den
Kolben die gleichen Teile wie bei einem Ein-Federhalter verwendet
sind, wobei der Kolben durch besondere, aber dennoch einfach her
stellbare Gestaltung des die Schießkraft der Schließfeder auf die
Ventilnadel übertragenden Druckbolzens gebildet ist.
Durch die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale sind vorteil
hafte Weiterbildungen der Einspritzdüse nach dem Anspruch 1 möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine
Einspritzdüse im Längsschnitt, Fig. 2 einen Ausschnitt A aus Fig.
1 in vergrößertem Maßstab, links in Schließ- und rechts in Offen
stellung der Ventilnadel, und Fig. 3 eine Alternative zu dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 2, ebenfalls links in Schließ- und
rechts in Offenstellung der Ventilnadel.
Die Einspritzdüse hat einen Düsenkörper 10, der zusammen mit einer
Zwischenscheibe 11 mit einer Überwurfmutter 13 an einem Haltekörper
12 festgespannt ist. Im Düsenkörper 10 ist eine Ventilnadel 15 ver
schiebbar gelagert, die mit einem nach innen gekehrten Ventilsitz 16
im Düsenkörper 10 zusammenarbeitet, der mehreren Spritzöffnungen 17
vorgelagert ist. Die Führungsbohrung 18 der Ventilnadel 15 ist wie
üblich an einer Stelle zu einem Druckraum 19 erweitert, in dessen
Bereich die Ventilnadel 15 eine Druckschulter 19 hat und der über
einen Kanal 22 und einen Filterkörper 23 mit einem Stutzen 24 am
Haltekörper 12 zum Anschließen einer Kraftstoffleitung verbunden
ist. Der an der Druckschulter 20 der Ventilnadel 15 angreifende
Kraftstoff schiebt die Ventilnadel 15 entgegen dem abgestuften
Kraftverlauf einer im folgenden beschriebenen Schließkraftanordnung
nach oben, wobei der Kraftstoff in einer Voreinspritzphase und einer
Haupteinspritzphase durch die Spritzöffnungen 17 ausgespritzt wird.
Im Haltekörper 12 ist eine Federkammer 26 zur Aufnahme einer
Schließfeder 27 gebildet, die sich einerseits über eine Scheibe 28
am Boden der Kammer 26 und andererseits auf einem Druckstück 29 ab
stützt. Das Druckstück 29 liegt auf einem Kolben 30 auf, der in
einer zylindrischen Durchgangsbohrung 31 in der Zwischenscheibe 11
dicht geführt ist. Der Kolben 30 durchsetzt die Durchgangsbohrung 31
vollständig und stützt sich auf der Ventilnadel 15, diese in
Schließrichtung belastend, ab.
Die einander zugewandten Seiten des Kolbens 30 und der Ventilnadel
15 begrenzen zusammen mit einer Erweiterung 32 der Führungsbohrung
18 im Düsenkörper 10 nahe der Zwischenscheibe 11 und einer nahe
liegenden Teilfläche der Zwischenscheibe 11 eine Druckkammer 33.
Eine Längsnut 35 im Mantel des Kolbens 30 verbindet diese Druck
kammer 33 zeitweise mit der Federkammer 26, die über einen Leckkanal
38 und einen Anschlußstutzen 39 druckentlastet ist. Nahe der die
Druckkammer 33 begrenzenden Seite des Kolbens 30 ist die Längsnut 35
von einer Steuerkante 36 begrenzt, welche in Schließstellung der
Ventilnadel 15 und sich auf dieser abstützendem Kolben 30 von der
Ringkante 37 am Übergang der Teilfläche in die Durchgangsbohrung 31
der Zwischenscheibe 11 einen Abstand hv hat, der dem erforder
lichen Vorhub der Ventilnadel 11 entspricht. Anstelle einer Längsnut
35 im Umfang des Kolbens 30 kann alternativ auch eine flache Ab
tragung, beispielsweise ein Flächenanschliff am Kolben 30 angeordnet
sein.
Der Durchmesser dK bzw. die hydraulische Wirkfläche des Kolbens 30
ist kleiner als der Durchmesser DN bzw. die Wirkfläche der Ven
tilnadel 15. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind die die
Druckkammer 33 begrenzende Stirnseite 41 der Ventilnadel 15 eben und
die gegenüberliegende Stirnseite 42 des Kolbens 30 ballig ausge
bildet. Alternativ dazu hat beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
die Ventilnadel 15, wie auch üblich, einen über eine Schulter 43 ab
gesetzten Druckzapfen 44, der mit Spiel in eine Sackbohrung 45 des
Kolbens 30 ragt und diesen am Grund 46 der Sackbohrung 45 abstützt.
Die bekannte Einspritzdüse arbeitet wie folgt: Beim Zuführen von
Kraftstoff von einer Einspritzpumpe durch den Kanal 22 in den Druck
raum 19 wird bei Erreichen eines bestimmten Öffnungsdruckes die
Ventilnadel 15 entgegen der Wirkung der Schließfeder 27, welche die
Ventilnadel 15 mittelbar über den Kolben 30 belastet, vom Ventilsitz
16 abgehoben; die Einspritzung beginnt. Bei steigendem Druck hebt
die Ventilnadel 15 weiter vom Ventilsitz 16 ab und verschiebt dabei
den Kolben 30, bis dessen Steuerkante 36 nach einem Vorhub hv die
Verbindung der Druckkammer 33 mit der Federkammer 26 unterbricht.
Während dieser Vorhubphase verdrängt die Ventilnadel 15 aufgrund
ihres großen Durchmessers mehr Kraftstoffvolumen in der Druckkammer
33 als durch unmittelbares Verschieben des Kolbens 30 frei wird, der
einen kleineren Durchmesser hat. Das Differenzvolumen wird dabei aus
der Druckkammer 33 durch die Längsnut 35 im Kolben 30 in die druck
entlastete Federkammer 36 verdrängt. Die Schließfeder 27 wird wäh
rend dieser Vorhubphase mit einer Kraft gespannt, die sich aus dem
ansteigenden Kraftstoffzuführdruck in Verbindung mit der Wirkfläche
der Ventilnadel 15 unter Vernachlässigung der Reibungsverluste er
gibt. Am Ende des Vorhubs hv, wenn die Steuerkante 36 des Kolbens
30 die Druckkammer 33 absperrt, baut sich anschließend unter der
Pumpwirkung der Ventilnadel 15, die weiterhin vom steigenden Zuführ
druck beaufschlagt ist, in der Druckkammer 33 ein Steuerdruck auf,
der den Kolben 30 beaufschlagt. Dieser Steuerdruck ist, da die Wirk
fläche an der Zuführseite der Ventilnadel 15 und die Wirkfläche an
der die Druckkammer 33 begrenzenden Seite gleich groß sind, im
wesentlichen gleich dem Zuführdruck. Ab dem Zeitpunkt aber, wo die
Druckkammer 33 abgesperrt worden ist, verdrängt das von der Ventil
nadel 15 verdrängte Volumen den Kolben 30, der von der um den Vorhub
hv weiter vorgespannten Schließfeder 26 belastet ist. Da aber die
Wirkfläche des Kolbens 30 kleiner ist als die der Ventilnadel 15,
und damit am Ende des Vorhubs hv die vom Kolben 30 erzeugte Kraft
kleiner als die von der Ventilnadel 15 erzeugte Kraft ist, die der
Schließfederkraft gleich ist, verbleibt der Kolben 30 so lange in
Anlage an der Ventilnadel 15, bis der Zuführdruck und damit auch der
Steuerdruck in der Druckkammer 33 so weit gestiegen sind, daß die
vom Kolben 30 erzeugte Kraft die am Ende des Vorhubs erreichte Vor
spannkraft der Schließfeder 27 in der Vorhubstellung übersteigt.
Während dieser Zeit verbleibt auch die Ventilnadel 15 in Vorhub
stellung. Erreicht dann der Zuführdruck und damit auch der Steuer
druck in der Druckkammer 33 einen Wert, aufgrund dessen der Kolben
30 mit einer Kraft belastet wird, die der der vorgespannten Schließ
feder 26 gleichkommt und größer wird, setzt eine hydraulische Hub
umsetzung von der Ventilnadel 15 auf den Kolben 30 ein, aufgrund der
das Spannen der Schließfeder 27 nun vom Kolben 30 durchgeführt wird.
In Abhängigkeit von der Differenz des Durchmessers der Ventilnadel
15 und des Kolbens 30 verschiebt sich nun der Kolben 30 bei weiterem
Druckanstieg pro Hubeinheit der Ventilnadel 15 um eine größere Hub
einheit. Der Kolben 30 hebt dadurch von der Stirnseite 41 der Ven
tilnadel 15 ab und entfernt sich von dieser immer mehr, bis die Ven
tilnadel 15 mit ihrer Stirnseite 41, bzw. Schulter 43 nach Durch
laufen des Gesamthubes hg an der Zwischenscheibe 11 anschlägt. Da,
wie oben erwähnt, die Wirkfläche des Kolbens 30 kleiner ist als die
der Ventilnadel 15, wird nach Zurücklegen des Vorhubs hv der Weg
des Kolbens 30 größer als der der Ventilnadel 15. Dies hat zur Fol
ge, daß bei gleicher Federsteifigkeit die vom Kolben 30 über das hy
draulische Kissen in der Druckkammer 33 auf die Ventilnadel 15 aus
geübte Schließkraft größer wird, die Charakteristik der beschrie
benen Einspritzdüse also der eines Zweifederhalters entspricht.
Claims (6)
1. Kraftstoff-Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen mit einem Düsen
körper, in dem eine nach innen öffnende Ventilnadel verschiebbar ge
lagert ist, mit einem den Düsenkörper über eine Zwischenwand tragen
den Haltekörper, in welchem eine Kammer zur Aufnahme einer die Ven
tilnadel im Schließsinn belastende Schließfeder gebildet ist, und
mit einer die Zwischenwand durchsetzenden, die Kraft der Schließ
feder auf die Ventilnadel übertragenden Kraftübertragungseinrich
tung, welche einen einen Druckraum begrenzenden Kolben aufweist,
dessen hydraulische Wirkfläche kleiner ist als die der Ventilnadel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilnadel (15) mit ihrer der Ven
tilseite entgegengesetzten Seite den Druckraum (33) begrenzt, daß der
Kolben (30) einerseits den Druckraum (33) zur Ventilnadel (15) hin
begrenzt und andererseits von der Schließfeder (27) belastet ist,
daß der Kolben (30) eine eine Verbindung zu einer druckentlasteten
Seite (26) und der Druckkammer (33) steuernde Steuerkante (36) auf
weist, über welche in der Schließstellung und während des Vorhubs
der Ventilnadel (15), während dessen der Kolben (30) unter der Kraft
der Schließfeder (27) gegen die Ventilnadel (15) gedrückt wird, eine
Verbindung zwischen der Druckkammer (33) und der druckentlasteten
Seite (26) besteht und diese Verbindung nach Zurücklegen des Vorhubs
(vh) beim Resthub der Ventilnadel (15) und des Kolbens 30 unter
brochen wird, so daß der Resthub des Kolbens (30) durch hydraulische
Hubumsetzung erfolgt.
2. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zwischenwand (11) von einer zwischen dem Düsenkörper (10)
und dem Haltekörper (12) eingespannten Zwischenscheibe (11) gebildet
ist, und daß die Druckkammer (33) im Bereich der beiden aneinander
angrenzenden Endbereiche des Druckkörpers (10) und der Zwischen
scheibe (11) liegt.
3. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (33) von einer Erweiterung (32) der Führungs
bohrung (18) für die Ventilnadel (15) an dem der Zwischenscheibe
(11) nahen Ende des Düsenkörpers (10) umfaßt wird.
4. Kraftstoff-Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß sich an die Steuerkante (36) des Kolbens
(30) eine in die Federkammer (26) des Haltekörpers (12) führende
Längsnut (35) oder Abtragung anschließt.
5. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (30) an seiner der Ventilnadel (15) zugewandten
Stirnseite ballig ausgebildet ist und die gegenüberliegende Stirn
seite (41) der Ventilnadel (15) eben ist.
6. Kraftstoff-Einspritzdüse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (30) eine Sackbohrung (45) hat, in die ein Druck
zapfen (44) der Ventilnadel (15) eingreift.
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