DE10031278A1 - Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen - Google Patents
Kraftstoffeinspritzvorrichtung für BrennkraftmaschinenInfo
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Abstract
Bei einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung (1) für Brennkraftmaschinen, umfassend ein elektrisch angesteuertes Steuerventil (9) mit einer axialen Durchgangsbohrung (10), die durch zwei Ventilsitze (19, 20) in drei Ringräume (11, 12, 13) unterteilt ist, an die jeweils eine Zufuhrleitung (7) für unter Hochdruck stehenden Kraftstoff, eine zu einem Einspritzventil (8) abführende Hochdruckleitung (15) und eine Entlastungsleitung (17) angeschlossen sind, und mit einem in der Durchgangsbohrung (10) geführten Steuerkolben (14), der zwei jeweils mit den beiden Ventilsitzen (19, 20) zusammenwirkende Ventildichtflächen (24, 27) aufweist, weist der Steuerkolben (14) erfindungsgemäß eine mit dem ersten Ventilsitz (19) zusammenwirkende weitere Ventildichtfläche (25) auf, deren Abstand (h1) zur ersten Ventildichtfläche (24) mindestens gleich dem Abstand (h2) zwischen zweiter Ventildichtfläche (27) und zweitem Ventilsitz (20) bei geschlossenem ersten Dichtsitz ist. So ist eine Verbindung zwischen der Zuführleitung (7) und der Entlastungsleitung (17) sicher verhindert.
Description
Die Erfindung geht von einer Kraftstoffeinspritzvorrich
tung nach der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Eine sol
che aus der DE 197 01 879 A1 bekannte Kraftstoffeinspritz
vorrichtung verwendet zur Steuerung der Einspritzzeiten
und Einspritzmengen ein elektrisch angesteuertes 3/2-Wege-
Steuerventil mit einem in einer axialen Durchgangsbohrung
geführten Steuerkolben, der eine zu einem Einspritzventil
abgehende Hochdruckleitung wechselnd mit einer Kraftstoff
aus einem Hochdruckspeicher (Common Rail) zuführenden Zu
fuhrleitung oder mit einer Entlastungsleitung verbindet.
Dazu ist die Durchgangsbohrung durch zwei Ventilsitze in
drei Ringräume unterteilt, in die die Zufuhrleitung, die
Hochdruckleitung und die Entlastungsleitung jeweils mün
den. Der Steuerkolben verschließt bei einer Hubbewegung
jeweils den einen Ventilsitz, wenn er den anderen Ventil
sitz freigibt. Dazu weist der Steuerkolben zwei mit den
Ventilsitzen zusammenwirkende Ventildichtflächen auf, de
ren Abstand größer ist als der Abstand der beiden Ventil
sitze. Daher ist die Zufuhrleitung, d. h. die Hochdrucksei
te, während einer Hubbewegung des Steuerkolbens kurzzeitig
auch mit der Entlastungsleitung, d. h. mit Lecköl, direkt
verbunden, so daß ein Teil des Kraftstoffs über die Entla
stungsleitung abgesteuert wird. Die abgesteuerte Menge ist
von dem im Hochdruckspeicher herrschenden Druck abhängig
und liegt teilweise erheblich über der Einspritzmenge.
Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung für
Brennkraftmaschinen mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß durch
die weitere Ventildichtfläche eine direkte Verbindung zwi
schen Hochdruckseite und Lecköl sicher verhindert ist.
Dies führt zu deutlich reduzierten Absteuermengen und er
höht den hydraulischen Wirkungsgrad.
Bei einem druckgesteuerten Einspritzventil kann das Steu
erventil eingesetzt werden, um einen von einer Ventilnadel
des Einspritzventils aufsteuerbaren Einspritzquerschnitt
des Einspritzventils entweder mit der Zufuhrleitung oder
mit der Entlastungsleitung zu verbinden. Die erforderliche
Fördermenge der die Hochdruckseite, z. B. einen Hochdruck
speicher, versorgenden Kraftstoffhochdruckpumpe ist somit
geringer, und außerdem ist die Temperaturbelastung des
Kraftstofftanksystems durch reduzierte Rücklaufmengen mit
hoher Absteuertemperatur verringert.
Bei einem druck- und querschnittsgesteuerten Einspritzven
til kann das Steuerventil auch zur Steuerung des Ein
spritzquerschnitts eingesetzt werden. Vorteilhafterweise
können gleiche Ventile für die Steuerung der Einspritzmen
ge und des Einspritzquerschnitts verwendet werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Ge
genstands der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeich
nung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kraftstof
feinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen sind in der
Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Be
schreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel in einer schemati
schen Gesamtdarstellung, wobei ein für die Ein
spritzung verwendetes Steuerventil in vergrößerter
Detailansicht dargestellt ist;
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht durch das Steuer
ventil der Fig. 1;
Fig. 3 und 4
Diagramme, die Öffnungsquerschnitte des Steuer
ventils der Fig. 2 in Abhängigkeit seiner Hubbe
wegung zeigen;
Fig. 5 das Blockschaltbild des Steuerventils der Fig. 2;
und
Fig. 6 ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem das
Steuerventil der Fig. 2 zur Querschnittssteuerung
von Einspritzventilen verwendet wird.
Das in Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete erste Ausfüh
rungsbeispiel einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung für
Brennkraftmaschinen weist eine Kraftstoffhochdruckpumpe 2
auf, die saugseitig über eine Kraftstofförderleitung 3 mit
einem kraftstoffgefüllten Niederdruckraum 4 und drucksei
tig über die Förderleitung 5 mit einem Hochdruckspeicher
(Common Rail) 6 verbunden ist. Von diesem Hochdruckspei
cher 6 wird der unter Hochdruck stehende Kraftstoff über
Zufuhrleitungen 7 zu den einzelnen, in den Brennraum der
zu versorgenden Brennkraftmaschine ragenden druckgesteuer
ten Einspritzventile 8 abgeführt. Zur Steuerung des Ein
spritzvorganges ist jedem Einspritzventil 8 jeweils ein
elektrisch betätigbares Steuerventil 9 in Form eines 3/2-
Wegeventils zugeordnet.
Das Steuerventil 9 weist eine axiale Durchgangsbohrung 10
mit einem oberen, mittleren und unteren Ringraum 11, 12,
13 und als Steuerventilglied einen in der Durchgangsboh
rung 10 geführten Steuerkolben 14 auf. In den oberen Ring
raum 11 mündet die Zufuhrleitung 7, und vom mittleren
Ringraum 12 geht eine Hochdruckleitung 15 ab, die in be
kannter Weise im Einspritzventil 8 bis an einen von einer
Ventilnadel 16 des Einspritzventils 8 aufsteuerbaren Ein
spritzquerschnitt des Einspritzventils 8 mündet. Der Steu
erkolben 14 verbindet den mittleren Ringraum 12 wechselnd
mit dem oberen Ringraum 11 oder mit dem unteren Ringraum
13, von dem eine zum Niederdruckraum 4 führende Enla
stungsleitung 17 abgeht. Die Verstellbewegung des Steuer
kolbens 14 wird dabei von einem Magnetventil 18 gesteuert,
das von einem elektrischen Steuergerät (nicht dargestellt)
angesteuert wird, welches eine Vielzahl von Betriebspara
metern der zu versorgenden Brennkraftmaschine verarbeitet.
Wie die in Fig. 2 gezeigte vergrößerte Schnittansicht des
Steuerventils 9 zeigt, ist der mittlere Ringraum 12 vom
oberen Ringraum 11 durch einen konischen ersten Ventilsitz
19 und vom unteren Ringraum 13 durch einen zweiten Ventil
sitz 20 getrennt. Der Querschnitt des Steuerkolbens 14
verjüngt sich von seinem oberen Ende zunächst über zwei
konisch ausgebildete obere Ringstirnflächen auf einen
mittleren Kolbenabschnitt 21, gegenüber dem ein Schieber
kopf 22 an seinem unteren Ende verbreitert ist. Der Durch
messer des mittleren Kolbenabschnitts 21 ist jeweils klei
ner als der Öffnungsdurchmesser des oberen und des unteren
Ventilsitzes 19, 20. Die erste obere Ringstirnfläche 23
ist im Bereich des oberen Ringraums 11 vorgesehen, und die
zweite obere Ringstirnfläche bildet eine erste konische
Ventildichtfläche 24, die mit dem ersten Ventilsitz 19 zu
sammenwirkt. Dieser zwischen der Ventildichtfläche 24 und
dem ersten Ventilsitz 19 gebildete erste Dichtsitz ver
schließt den oberen Ringraum 11 gegenüber dem mittleren
Ringraum 12. An seine konische erste Ventildichtfläche 24
unten angrenzend weist der Steuerkolben 14 eine weitere
Ventildichtfläche 25 auf, die durch die Unterkante eines
Ringbundes 26 gebildet ist. Der Ringbund 26 ist paarungs
geschliffen mit geringem Spiel im ersten Ventilsitz 19 ge
führt, und seine Unterkante bildet zusammen mit ersten
Ventilsitz 19 ein Schieberventil. Der Abstand der Ventil
dichtfläche 25 zur ersten Ventildichtfläche 24, d. h. die
Länge des Ringbunds, ist mit h1 bezeichnet. Mit dem zwei
ten Ventilsitz 20 wirkt eine als Ventilsteuerkante ausge
bildete zweite Ventildichtfläche 27 am Schieberkopf 21 zu
sammen, wobei der dazwischen gebildete zweite Dichtquer
schnitt die Verbindung zwischen dem mittleren und dem un
teren Ringraum 12, 13 verschließt. Der Schließhub des
durch den zweiten Ventilsitz 20 und die Ventildichtfläche
27 gebildeten Schieberventils ist mit h2 bezeichnet und
höchstens so groß wie die Länge h1, d. h. h1 ≧ h2. Die
Kraftstoffabfuhr aus dem unteren Ringraum 13 in die Entla
stungsleitung 17 erfolgt über eine zur unteren Stirnfläche
28 des Steuerkolbens 14 offene Sackbohrung 29, von der ei
ne als Drosselstelle ausgebildete Querbohrung 30 abführt
und in den unteren Ringraum 13 mündet.
Zur Betätigung des Steuerkolbens 14 ist ein hydraulischer
Arbeitsraum 31 vorgesehen, der in der Durchgangsbohrung 10
durch die obere Stirnfläche 32 des Steuerkolbens 14 und
zum Magnetventil 18 durch eine Zwischenscheibe 33 begrenzt
ist. In dieser Zwischenscheibe 33 ist ein vom Arbeitsraum
31 abführender Entlastungskanal 34 vorgesehen, der über
das Magnetventil 18 mit dem Niederdruckraum 4 verbindbar
ist (Fig. 1). Zur Befüllung des Arbeitsraumes 31 mit unter
hohem Druck stehendem Kraftstoff sind im Steuerkolben 14
eine Füllbohrung 35 mit einer Queröffnung 36 vorgesehen,
deren Querschnitt kleiner als der Querschnitt des Entla
stungskanals 34 ist und die daher eine Drosselstelle bil
det. Die Queröffnung 36 geht unterhalb der ersten Ring
stirnfläche 23 des Steuerkolbens 14 ab, so daß der Ar
beitsraum 31 über die Füllbohrung 35 jederzeit mit der Zu
fuhrleitung 7 verbunden ist.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Kraftstoffeinspritzvor
richtung 1 arbeitet in folgender Weise. Beim Anlaufen des
Systems wird zunächst über die Kraftstoffhochdruckpumpe 2
ein Kraftstoffhochdruck im gemeinsamen Hochdruckspeicher 6
aufgebaut, der sich über die verschiedenen Zufuhrleitungen
7 bis an die jeweiligen Steuerventile 9 fortsetzt. Das Ma
gnetventil 18 ist vor Beginn der Einspritzphase stromlos
geschaltet, so daß der Entlastungskanal 34 verschlossen
ist. Dabei wird der Arbeitsraum 31 über die Füllbohrung 35
mit Kraftstoffhochdruck befüllt und preßt den Steuerkolben
14 aufgrund des Flächenverhältnisses zwischen der Stirn
fläche 32 und der ersten Ringstirnfläche 23 mit der ersten
Ventildichtfläche 24 gegen den ersten Ventilsitz 19. Somit
ist die Verbindung zwischen der Zufuhrleitung 7 und der an
den Einspritzquerschnitt am Einspritzventil 8 mündenden
Hochdruckleitung 15 verschlossen. Gleichzeitig ist der
zweite Dichtquerschnitt zwischen der zweiten Ventildichtfläche
27 und dem zweiten Ventilsitz 20 geöffnet, so daß
sich der Druck im Hochdruckkanal 15 bis auf einen bestimm
ten Restdruck in die Entlastungsleitung 17 entspannen
kann. Soll eine Einspritzung am Einspritzventil 8 erfol
gen, wird zunächst das Magnetventil 18 bestromt und damit
der Entlastungskanal 34 zum Niederdruckraum 4 freigegeben.
Da der Querschnitt des Entlastungskanals 34 größer ist als
der der Queröffnung 36 in der Füllbohrung 35, entspannt
sich der Druck im Arbeitsraum 31 sehr rasch über den Ent
lastungskanal 34 in den Niederdruckraum 4. Der an der
Ringstirnfläche 23 anstehende Kraftstoffhochdruck reicht
nunmehr aus, den Steuerkolben 14 zu verschieben. Bei die
ser Öffnungshubbewegung hebt zunächst die erste Ventil
dichtfläche 24 vom ersten Ventilsitz 19 ab, wobei trotz
dieses geöffneten ersten Dichtsitzes die Ventildichtfläche
25 die Verbindung zum mittleren Ringraum 12 noch ver
schließt. Nach einem Hub h2 wird der zweite Dichtsitz
durch Anlage der Ventilsteuerkante 27 am zweiten Ventil
sitz 20 verschlossen. Entweder gleichzeitig, wenn h1
gleich h2 ist, oder erst nach einem zusätzlichen Hub, wenn
h1 größer als h2 ist, gibt die Ventildichtfläche 25 den
ersten Dichtsitz frei, und der in der Zufuhrleitung 7 be
findliche, unter hohem Druck stehende Kraftstoff strömt am
mittleren Kolbenabschnitt 21 entlang in den Hochdruckkanal
15 zum Einspritzventil 8 und hebt dort in bekannter Weise
die Ventilnadel 16 entgegen der Rückstellkraft einer Ven
tilfeder 37 von deren Nadelsitz, so daß der Kraftstoff am
Einspritzventil 8 über Einspritzöffnungen 38 in den Brenn
raum der zu versorgenden Brennkraftmaschine eingespritzt
wird.
Die Hochdruckeinspritzung am Einspritzventil 8 wird durch
erneutes Stromlosschalten des Magnetventils 18 beendet.
Aufgrund des nun verschlossen Entlastungskanal 34 kann
sich über die Füllbohrung 35 erneut ein Schließdruck im
Arbeitsraum 31 aufbauen, so daß die Ventildichtfläche 25
erneut den ersten Ventilsitz 19 verschließt und damit die
Verbindung der Zufuhrleitung 7 zum Hochdruckkanal 15 wie
der verschlossen ist. Entweder gleichzeitig, wenn h1
gleich h2 ist, oder erst nach einem zusätzlichen Hub, wenn
h1 größer als h2 ist, wird der zweite Dichtsitz zwischen
der Ventilsteuerkante 27 und dem zweiten Ventilsitz 20 er
neut aufgesteuert, so daß sich der im Hochdruckkanal 15
befindliche Kraftstoffhochdruck sehr rasch in die Entla
stungsleitung 17 entspannt, was ein rasches Nadelschließen
am Kraftstoffeinspritzventil 8 zur Folge hat.
In dem Diagramm der Fig. 3 sind die geometrischen Öff
nungsquerschnitte A1, A2 am ersten und zweiten Ventilsitz
19, 20 in Abhängigkeit der Hubbewegung des Steuerkolbens
14 aufgetragen, wobei h1 gleich h2 ist. Erst wenn bei ei
nem Hub h1 = h2 der Steuerkolben 14 die Verbindung zwi
schen der Hochdruckleitung 15 und der Enlastungsleitung 17
verschließt, öffnet der Steuerkolben 14 die Verbindung
zwischen Zufuhrleitung 7 und Hochdruckleitung 15.
Der Verlauf der geometrischen Öffnungsquerschnitte A1, A2,
wenn h1 größer als h2 ist, ist im Diagramm der Fig. 4 auf
getragen. In einer Zwischenhubphase zwischen h2 und h1
sind beide Öffnungsquerschnitte A1, A2 verschlossen, bis
bei einem Hub h1 dann der Steuerkolben 14 die Verbindung
zwischen Zufuhrleitung 7 und Hochdruckleitung 15 öffnet.
Fig. 5 zeigt das Blockschaltbild des als 3/2-Wegeventil
wirkenden Steuerventils 9, bei dem der zweite Ringraum 12
entweder im stromlosen Zustand mit dem dritten Ringraum 13
oder im bestromten Zustand mit dem ersten Ringraum 11 ver
bunden ist.
In Fig. 6 ist mit 40 ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen mit
druck- und querschnittsgesteuerten Einspritzventilen 41
bezeichnet. Vom Hochdruckspeicher 6 geht zu jedem Ein
spritzventil 41 eine Einspritzleitung 42 ab, die in be
kannter Weise im Einspritzventil 41 bis an einen von einer
Ventilnadel 43 des Einspritzventils 41 aufsteuerbaren Ein
spritzquerschnitt des Einspritzventils 41 mündet. Die Ein
spritzung wird von dem Steuerventil 9 in der Einspritzlei
tung 42 gesteuert. Die den Einspritzöffnungen 44 des Ein
spritzventils 41 abgewandte Stirnfläche 45 der Düsennadel
43 begrenzt eine Kammer 46, die über eine Entlastungslei
tung 47 mit dem Niederdruckraum 4 verbindbar ist. Diese
Verbindung wird hydraulisch durch ein 2/2-Wege-Steuerven
til 48 gesteuert, dessen als Hochdruckleitung 49 ausgeleg
te Steuerleitung über das Steuerventil 9' mit einer Zu
fuhrleitung 50 des Hochdruckspeichers 6 oder mit der Ent
lastungsleitung 17 verbindbar ist. Bei mit Hochdruck be
aufschlagter Steuerleitung, d. h. bei unbestromtem Steuer
ventil 9', ist das 2/2-Wege-Steuerventil 48 verschlossen.
Durch Bestromen des Steuerventils 9 wird über einen Druck
anstieg die Ventilnadel 43 entgegen der Rückstellkraft ei
ner Ventilfeder 51 von ihrem Nadelsitz angehoben, so daß
der Kraftstoff am Einspritzventil 8 über die Einspritzöff
nungen 44 in den Brennraum der zu versorgenden Brennkraftmaschine
eingespritzt wird. Aufgrund des unbestromten
Steuerventils 9' ist das 2/2-Wege-Steuerventil 48 ver
schlossen, und es kommt daher bei dem in der Kammer 46
eingeschlossenen Kraftstoff zu einem Druckanstieg, der zur
Steuerung des Einspritzquerschnittes dient. Wird durch Be
stromen des Steuervehtils 9' der Druck in der Hochdruck
leitung 49 über die Entlastungsleitung 17 abgebaut, öffnet
das 2/2-Wege-Steuerventil 48, so daß sich der in der Kam
mer 46 herrschende Druck über die Entlastungsleitung 47
abbaut. Dies bewirkt einen weiteren Hub der Ventilnadel
43, wodurch ein größerer Einspritzquerschnitt 52 an der
Ventilnadel 43 freigegeben wird.
Durch Stromlosschalten des 3/2-Wegeventils 9 wird die Ein
spritzung beendet, und die Ventilnadel 43 verschließt un
ter der Wirkung der Ventilfeder 51 die Einspritzöffnungen
44, wobei die Kammer 46 wieder mit Kraftstoff aus dem Nie
derdruckraum 4 aufgefüllt wird. Dann wird auch das Steuer
ventils 9' stromlos geschaltet.
Wenn das alle Einspritzventile 41 steuernde gemeinsame
Steuerventil 9' und die Steuerventile 9 am Hochdruckspei
cher (Common Rail) 6 integriert angeordnet sind, sind
kleine Injektorabmessungen möglich. Die Hochdruckleitung
49 kann entweder zumindest teilweise ebenfalls am Hoch
druckspeicher 6 integriert angeordnet sein, was den Bau
aufwand reduziert, oder aber eine separat angeordnete
Steuerleitung sein.
Claims (9)
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung (1; 40) für Brenn
kraftmaschinen, umfassend ein elektrisch angesteuer
tes Steuerventil (9; 9') mit einer axialen Durch
gangsbohrung (10), die durch zwei Ventilsitze (19,
20) in drei Ringräume (11, 12, 13) unterteilt ist, an
die jeweils eine Zufuhrleitung (7; 50) für unter
Hochdruck stehenden Kraftstoff, eine zu einem Ein
spritzventil (8; 41) abführende Hochdruckleitung (15;
49) und eine Entlastungsleitung (17) angeschlossen
sind, und mit einem in der Durchgangsbohrung (10) ge
führten Steuerkolben (14), der zwei jeweils mit den
beiden Ventilsitzen (19, 20) zusammenwirkende Ventil
dichtflächen (24, 27) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerkolben (14) eine mit dem ersten Ventil
sitz (19) zusammenwirkende weitere Ventildichtfläche
(25) aufweist, deren Abstand (h1) zur ersten Ventil
dichtfläche (24) mindestens gleich dem Abstand (h2)
zwischen zweiter Ventildichtfläche (27) und zweitem
Ventilsitz (20) bei geschlossenem ersten Dichtsitz
ist.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand (h1) von weite
rer Ventildichtfläche (25) zur ersten Ventildichtflä
che (24) bei geschlossenem ersten Dichtsitz größer
als der Abstand (h2) zwischen zweiter Ventildichtflä
che (26) und zweitem Ventilsitz (20) ist.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1 oder
2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Ventil
dichtfläche (25) durch einen Ringbund (26) am Steuer
kolben (14) ausgebildet ist.
4. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Ringbund (26) an die
erste Ventildichtfläche (24) angrenzt.
5. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Ventildichtfläche (27) und der zweite Ventil
sitz (20) zusammen ein Schieberventil bilden.
6. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die erste Ventildichtfläche (24) und/oder der erste
Ventilsitz (19) in Schließrichtung des Steuerkolbens
(14) konisch verjüngen.
7. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zufuhrleitung (7; 50) an einen Hochdruckspeicher (6)
angeschlossen ist.
8. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
von einer Ventilnadel (16; 43) des Einspritzventils
(8; 41) aufsteuerbarer Einspritzquerschnitt des Ein
spritzventils (8; 41) über das Steuerventil (9) ent
weder mit der Zufuhrleitung (7) oder mit der Entla
stungsleitung (17) verbindbar ist.
9. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steuerventil (9') zur Querschnittssteuerung des Ein
spritzventils (41) vorgesehen ist.
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