DE4224647A1 - Haarpflegegeraet mit einer vorrichtung zur temperaturbereitschaftsanzeige - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein gas- oder elektrisch beheiztes Gerät des persönlichen Bedarfs, wie Haarpflegegerät, mlt einem Gehäuse zur Aufnahme der Heizung.

Es ist bereits ein Haarpflegegerät mit einem Gehäuse und einer Vorrichtung zur Temperaturbereitschaftsanzeige bekannt, die dem Benutzer anzeigt, wann das Gerät die zur Benutzung geeignete Tem­ peratur aufweist. Es besteht damit nicht die Gefahr, daß das Ge­ rät bei zu niedriger Temperatur benutzt wird und somit unbefrie­ digende Ergebnisse erzielt werden oder daß der Benutzer unnötig lange mit dem Beginn der Haarformung wartet. Ein solches Gerät wird z. B. in der DE 91 01 589 U1 beschrieben. Die Vorrichtung weist einen Stößel und ein Thermobimetall-Element auf, wobei letzteres als Auslöseelement für die Temperaturbereitschaftsan­ zeige als Schnappscheibe ausgebildet ist. Die Schnappscheibe be­ stimmt im wesentlichen den Hub des Stößels der Bereitschaftsan­ zeige, wobei dieser relativ gering ist und unter Umständen die Signalwirkung der Temperaturbereitschaftsanzeige in manchen Fäl­ len beeinträchtigt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Gerät der eingangs genannten Art mit verbessertem Gebrauchswert zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch ge­ löst, daß die Vorrichtung zur Temperaturbereitschaftsanzeige ein als Klemmelement ausgebildetes Thermobimetall-Element aufweist, der Stößel mit dem Thermobimetall-Element verrastbar und mittels eines Federelements über einen Gehäuseabschluß soweit hinaus be­ wegbar ist, daß dieser als Festhalteelement während der Benutzung des Gerätes handhabbar ist.

Der Hauptvorteil der Erfindung besteht darin, daß der Stößel, der auch als "cool-tip" bezeichnet werden kann und während der Hand­ habung des Lockenstabes äußerst nützlich und beim Nichtgebrauch des Gerätes versenkbar ist, erst dann sichtbar und gegebenenfalls hörbar aus dem Gerät herausspringt, wenn dieses die erforderliche Betriebstemperatur erreicht hat. Dadurch, daß der Stößel versenk­ bar ist, kann das gesamte Gerät während des Nichtgebrauchs in seinen Dimensionen verkleinert werden, was insbesondere zur Mit­ nahme auf Reisen vorteilhaft ist. Das Zurückstellen, also Hinein­ schieben des Stößels, geschieht einfach z. B. durch Aufsetzen einer Schutzkappe auf das Haarpflegerät. Wenn die Schutzkappe nicht verwendet werden soll, kann der Stößel auch durch den Be­ nutzer in das Gerät hineingedrückt werden. Damit der Stößel als Temperaturbereitschaftsanzeige verwendet werden kann, ist dieser jedenfalls vor der Benutzung des Gerätes in dieses hineinzu­ drücken.

Der Stößel ist ein Abschnitt des Lockenstabes, der beim Gebrauch des beheizten Gerätes kühl bleibt und von dem Benutzer beim Ein­ drehen bzw. Ausdrehen der Haare von den Fingern elner Hand er­ griffen werden kann, um den Lockenstab um die Längsachse zu dre­ hen.

Bei Erreichen einer bestimmten Soll-Temperatur des Rohres wird die optische Temperaturbereitschaftsanzeige in Form eines Schau­ zeichens sichtbar. Bei dieser Temperatur wird die zwischen dem Thermobimetall-Element und dem Stößel vorhandene Klemmwirkung ge­ löst. Durch ein Federelement, insbesondere eine Druckfeder, wird dann der Stößel nach oben über den Gehäuseabschluß hinaus betä­ tigt.

Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß durch die Druckfeder ein Anzeigeweg für den Stößel erreicht wird, der von der Eigenbewegung des Thermobimetall-Klemmelements unabhängig ist. Erst durch diesen erfindungsgemäßen Aufbau konnte ein großer Anzeigeweg erreicht werden, so daß die Bereitschafts­ anzeige gleichzeitig als Festhalteelement für den Benutzer dienen kann. Als besonders vorteilhaft erweist sich hierbei, daß das Halteelement erst dann aus dem Gerät herausspringt, wenn die er­ forderliche Betriebstemperatur erreicht wird, so daß ein Gebrauch des Geräts bei noch nicht erreichter Soll-Temperatur erschwert ist bzw. der Benutzer hierauf hingewiesen wird.

Im kalten Zustand kann das Anzeigeelement gegen die Kraft der Druckfeder eingeschoben werden, um mit dem Thermobimetall-Element zu verrasten.

Durch das Aufweiten des Thermobimetall-Klemmelements im heißen Zustand und dem damit einhergehenden Herausspringen des Stößels aus einem Gehäuseabschnitt des Gerätes kommt es zu einem gut hör­ baren Knacklaut, so daß die Vorrichtung auch als akustisches An­ zeigeelement dienen kann.

Die Bereitschaftsanzeige reagiert stets direkt auf die Rohrtem­ peratur, da eine gute Wärmeleitung zwischen dem Rohr, insbeson­ dere bei einem Lockenstabrohr, und dem Thermobimetall-Klemm­ element besteht. Das Rohr weist eine gute thermische Anbindung und Wärmeleitung auf. Somit kann das Prinzip der Bereitschaftsan­ zeige auch in solchen Geräten verwirklicht werden, in denen ohne Einsatz elektrischer Spannung eine Temperatur angezeigt werden soll. Das ist insbesondere bei netzunabhängigen Geräten, wie gas­ beheizten Haarpflegegeräten, der Fall. Da hierbei neben der Ener­ giequelle Gas keine zweite Energiequelle benutzt werden soll, wird für die Betätigung der Temperaturbereitschaftsanzeige die Temperatur ausgenützt, die bereits durch diese Energiequelle er­ zeugt werden kann.

Weitere Vorteile bestehen zum einen darin, daß die gesamte Tem­ peraturtoleranz der Bereitschaftsanzeige und +/-5°C einstellbar ist und zum anderen, daß die Bereitschaftsanzeige auch bei mög­ lichen Übertemperaturen des Gerätes nicht wesentlich beeinträch­ tigt wird.

Die Temperaturbereitschaftsanzeige weist auch keine oder nur ge­ ringe Alterungserscheinungen auf, so daß die Anzeige über die Lebensdauer des Haarpflegegerätes hinaus praktisch konstant bleibt.

Besonders vorteilhaft hat sich ein Thermobimetall-Element erwie­ sen, daß zwei U-förmige, zueinander geneigte Bestandteile auf­ weist, deren äußere Schenkel jeweils mit einer Ausbuchtung bzw. Ausnehmung des Stößels verrastbar und deren innere Schenkel mit­ einander verbunden sind. Trotz geringer Baugröße übt das Thermo­ bimetall-Element eine ausreichende Klemmkraft auf den Stößel aus und ist darüber hinaus thermisch gut mit dem Gehäuse des Haar­ pflegegerätes o. ä. gekoppelt.

In einer besonderen Ausführungsform weist das Thermobimetall-Ele­ ment eine Ansprechtemperatur von etwa 120°C auf. Die Angabe 120°C bedeutet, daß der Stößel aus dem Thermobimetall-Element bei 120°C durch Aufweiten desselben herausspringt.

Das Thermobimetall-Element wird vorteilhaft von einer Abstütz­ platte gehalten und ist an diese angepaßt. Es ist jedoch auch möglich, daß es von einem oder mehreren Rastarmen des Gehäuses oder Teilen hiervon gehalten wird, so daß separate Haltemittel für die Abstützplatte an sich entfallen können.

Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfin­ dung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen des Aus­ führungsbeispiels, das in der Zeichnung näher dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den An­ sprüchen und deren Rückbeziehung.

Es zeigt

Fig. 1 eine größtenteils als Längsschnitt und teilweise als Seitenansicht dargestellte Ausführungsform eines gasbe­ heizten Haarwellgerätes;

Fig. 2 eine als Längsschnitt dargestellte, erfindungsgemäße Ausführungsform der Vorrichtung zur Temperaturbereit­ schaftsanzeige in einem rohrförmigen Gehäuse im nicht betriebsbereiten Zustand, wobei eine spezielle Ausfüh­ rungsform des Thermobimetall-Elements im verrasteten Zu­ stand dargestellt ist, und

Fig. 3 eine als Längsschnitt dargestellte, erfindungsgemäße Ausführungsform der Vorrichtung zur Temperaturbereit­ schaftsanzeige in einem rohrförmigen Gehäuse im be­ triebsbereiten Zustand.

Das in Fig. 1 dargestellte Haarwellgerät besteht im wesentlichen aus einem Griffteil 1, in dem ein Ende eines Stabkörpers 2 gehal­ ten ist. Im Stabkörper 2 ist eine gasbetriebene Heizung 3 ange­ ordnet, der Gas über eine Gaszuführeinrichtung 4 zugeleitet wird, so daß dieses in einem Brennraum 5 verbrennen kann. Die Gaszu­ führeinrichtung 4 weist eine Ventileinrichtung 6 auf, die manuell mittels eines Schalters 7 zu öffnen und zu schließen ist, wodurch Gaszufuhr vom Brennstofftank 8 zur Heizung 3 freigegeben bzw. ge­ sperrt wird.

Der Brennstofftank 8 ist als Brennstoffkartusche 9 ausgebildet, die in das Griffteil 1 eingeschoben ist. Das Gas gelangt aus der Brennstoffkartusche 9 über die hohle Einstechnadel 10 zur Gaszu­ führeinrichtung 4 und damit zur Heizung 3. Aus Fig. 1 wird er­ sichtlich, daß die Brennstoffkartusche 9 durch die Kappe 11, wel­ che von der rückwärtigen Stirnseite her auf das Griffteil 1 ge­ schraubt ist, daran gehindert wird, aus dem Griff 1 herauszufal­ len. Diese Kappe 11 hat eine stirnseite Öffnung 12, durch die die in das Griffteil 1 eingeschobene Brennstoffkartusche 9 von außen sichtbar ist.

Die in Fig. 2 und 3 dargestellte Vorrichtung zur Temperaturbe­ reitschaftsanzeige besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Gehäuse 13, das mit einer Abstützplatte 18 für ein Thermobime­ tall-Element 14 verbunden ist. Das als Klemmelement ausgebildete Thermobimetall-Element 14 steht in Kontakt mit dem als optisches Anzeigeelement dienenden Stößel 16, der im betriebsbereiten Zu­ stand durch eine Druckfeder 17 aus dem Gehäuseabschnitt herausge­ drückt wird und der durch ein Zurückstellen im kalten Betriebs­ zustand in die mit dem Thermobimetall-Element 14 verrastete Aus­ gangsposition gebracht werden kann.

Das Thermobimetall-Element 14 weist zwei U-förmige Bestandteile auf, die leicht gegeneinander geneigt sind und deren äußere Schenkel 20 jeweils mit einer Ausbuchtung 19 bzw. Ausnehmung des Stößels 16 verrastbar sind. Die inneren Schenkel 21 sind mitein­ ander verbunden und stützen sich auf einer Abstützplatte 18 ab. Nach Erreichen der Betriebstemperatur des Gerätes haben sich die Schenkel 20 so weit radial nach außen bewegt, daß die Verrastung zwischen dem Stößel 16 und den Schenkeln 20 gelöst und der Stößel 16 durch die Wirkung der Druckfeder 17 nach außen aus dem Gehäuseteil 17 herausgedrückt wird.

Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Temperaturbereitschaftsan­ zeige ist in gleicher Weise auch zum Einbau in ein elektrisch be­ heiztes Haarpflegegerät geeignet.

Der Stößel 16 kann als Kunststoffstift mit jeweils einem Anschlag am oberen und/oder unteren Teil des Stiftes ausgestaltet sein. Der Anschlag am oberen Ende des Stößels 16 verhindert ein Hinein­ drücken über den Gehäuseabschnitt 15 hinaus. Der Anschlag am un­ teren Ende des Stößels 16 verhindert, daß der Stößel 16 aus dem Gehäuseabschnitt 15 herausgezogen werden kann.

Von Vorteil ist das Thermobimetall-Element 14 einstückig mit der Abstützplatte 18 verbunden, wobei die Abstützplatte 18 mittels zwei oder mehreren federnden Haltearmen am Gehäuseabschnitt 15 festgelegt ist. Eine Hubbewegung der Haltearme radial nach außen ist im eingebauten Zustand des Gehäuseabschnittes 15 durch ein Anliegen derselben an der Innenwand des rohrförmigen Gehäuses 13 nicht möglich. Eine nach innen gerichtete Hubbewegung der Halte­ arme wird durch die Abstützplatte 18 selbst unterbunden, so daß diese nach Einbau des Gehäuseabschnitts 15 in das Gehäuse 13 sicher festgelegt ist.

Obwohl die einstückige Ausbildung des Termobimetall-Elements 14 mit der Abstützplatte 18 den Vorteil eines geringen Montageauf­ wandes aufweist, besteht auch die Möglichkeit, beide Elemente durch Schrauben, Nieten, Kleben o. ä. zu verbinden, wodurch der Vorteil einer freien Materialwahl der Abstützplatte 18 erzielt wird.

Claims (6)

1. Gas- oder elektrisch beheiztes Gerät des persönlichen Be­ darfs, wie Haarpflegegerät, insbesondere Lockenstab, Warm­ luftbürste oder ähnliches, mit einem Gehäuse (13) zur Auf­ nahme der Heizung (3) und einer Vorrichtung zur Temperatur­ bereitschaftsanzeige mit einem Stößel (16) und einem Thermo­ bimetall-Element (14), dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Temperaturbereitschaftsanzeige ein als Klemmelement ausgebildetes Thermobimetall-Element (14) aufweist, der Stößel (16) mit dem Thermobimetall-Element (14) verrastbar und mittels eines Federelements (17) über einen Gehäuseabschnitt (15) soweit hinaus bewegbar ist, daß dieser als Festhalteelement während der Benutzung des Gerä­ tes handhabbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermobimetall-Element (14) zwei U-förmige, zueinan­ der geneigte Bestandteile aufweist, deren äußere Schenkel (20) jeweils mit einer Ausbuchtung (19) bzw. Ausnehmungen des Stößels (16) verrastbar und deren innere Schenkel (21) miteinander verbunden sind.

3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermobimetall-Element (14) eine Ansprechtemperatur von 120°C aufweist.

4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (17) eine Druckfeder ist.

5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermobimetall-Element (14) von einer Abstützplatte (18) gehalten wird.

6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermobimetall-Element (14) einstückig mit der Abstützplatte (18) verbunden ist.