DE4224458A1 - Sitzkissenverstellung f}r Fahrzeugsitze - Google Patents
Sitzkissenverstellung f}r FahrzeugsitzeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sitzkissenverstellung für Fahrzeugsitze, insbe
sondere für Sitze von Kraftfahrzeugen, die vom Verstellweg wenigstens einer
Hauptverstellung des Sitzes abhängt und dient der individuellen
ergonomischen Anpassung der Ablaufkurve der Sitzkissenverstellung.
Die JP 61-181729 beschreibt eine Sitzkissenverstelleinrichtung, deren Sitz
kissenneigungsverstellung über eine Vielzahl von Hebeln direkt an den Ver
stellweg der Sitzhöhenverstellung gekoppelt ist. Durch die Anordnung der
Anlenkpunkte der Hebel untereinander bzw. am Sitzgestell wird die Ablauf
kurve der abhängigen Sitzkissenverstellung festgelegt. Ein Drehschiebege
lenk begrenzt die Ränder des Verstellbereichs. Beim Anheben des Sitzes wird
gleichzeitig eine Schwenkbewegung des gelenkig gelagerten vorderen Teils
des Sitzkissens eingeleitet, wodurch sich seine Neigung vergrößert.
Hingegen führt das Absenken des Sitzes zur Verringerung der Neigung des
Sitzkissens.
Der Nachteil der beschriebenen Lösung besteht darin, daß Personen, deren
Körperbau von der bei der Sitzkonstruktion zugrunde gelegten Norm abweicht,
kaum mehrere als ideal bzw. bequem zu bezeichnende Sitzpositionen finden
können. Dies aber ist vor allem dann wünschenswert, wenn eine lang
andauernde Fahrt zur körperlichen Ermüdung führt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Sitzkissenver
stellung zu entwickeln, die in Abhängigkeit vom Verstellweg wenigstens
einer Hauptverstellung gesteuert ist und deren Ablaufkurve außerdem inner
halb eines begrenzten Verstellbereichs an die individuellen Bedürfnisse an
gepaßt werden kann. Eine einfache, gut handhabbare und dennoch gut auf
einander abgestimmte Verstellung mehrerer Sitzparameter soll Ermüdungser
scheinungen vorbeugen und die Person entlasten.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine separate Justierung gelöst, mit
deren Hilfe die Ablaufkurve festlegbar ist. Die Extremstellungen des Sitz
kissens, also seine maximale oder minimale Neigung bzw. seine vorderste
oder hinterste Position, korrespondieren dabei mit den Extremlagen
wenigstens einer Hauptverstellung, also der Sitzlängsverstellung und/oder
der Sitzhöhenverstellung. Dadurch wird gewährleistet, daß eine verändert
festgelegte Ablaufkurve der abhängigen Sitzkissenverstellung nicht zum
Überschreiten der vorgegebenen äußeren Verstellbereichsgrenzen führt.
Die Steuerung der Sitzkissenverstellung in Abhängigkeit von einer Hauptver
stellung kann durch ein mechanisches Getriebe, z. B. durch ein ungleichför
mig übersetzendes Koppelgetriebe, erfolgen. Dazu besitzt der Koppelhebel,
der die Sitzkissenverstellung mit der Hauptverstellung verbindet, einen
verstellbaren Anlenkpunkt. Verwendet man eine Steckverbindung mit diskreten
Steckpunkten (Anlenkpunkten), so ist die Ablaufkurve ebenfalls diskret,
d. h. stufig innerhalb des Verstellbereichs festgelegt.
Bei Verwendung einer Kurvenscheibe oder dergleichen zur Justierung ist eine
stufenlose Verstellung möglich, die die Ablaufkurve des Sitzkissens inner
halb des Verstellbereichs ebenfalls stufenlos festlegt.
Eine andere Variante der Erfindung sieht den Einsatz eines ungleichförmig
übersetzenden Zahnradgetriebes vor. Die Veränderung des Übersetzungsver
hältnisses kann dabei sprunghaft oder kontinuierlich erfolgen. Eine sprung
hafte Veränderung kann dadurch realisiert werden, daß der in Bereiche auf
geteilte Verstellweg mit Zahnrädern unterschiedlicher Zähnezahl in Eingriff
gebracht wird, wie dies beispielsweise in der EP 0 443 745 dargestellt ist.
Aber auch eine kontinuierliche Veränderung des Übersetzungsverhältnisses
kann zum Einsatz können. Dabei verändert sich das Verzahnungsmodul der mit
einander im Eingriff stehenden Getriebeelemente gleichfalls kontinuierlich.
Eine Drehung derart verzahnter Getriebeelemente über 360° hinaus ist in
der Regel nicht möglich. Als Beispiel einer solchen Verzahnung kann die
technische Lösung gemäß der US 4,998,379 gelten.
Ein separater Antrieb für die Sitzkissenverstellung, der in Abhängigkeit
vom Verstellweg einer oder mehrerer Hauptverstellungen gesteuert wird,
bietet die meisten Freiheitsgrade. Mit ihm lassen sich praktisch beliebige
Abhängigkeiten von mehreren Hauptverstellungen schaffen und besonders
günstig bei schon vorhandener Steuerelektronik anwenden. Soweit der Sitz
darüber hinaus eine Memory-Einheit besitzt, sollte diese auch das Auffinden
der Justierungseinstellung ermöglichen.
Allerdings muß festgestellt werden, daß der Vorteil der Einsparung einer
Antriebseinheit für das abhängig verstellbare Sitzkissen bei dieser Aus
führungsvariante nicht zum Tragen kommen kann, es sei denn, daß ein Motor
unter Zwischenschaltung eines Verteilergetriebes mehrere Verstellungen
nacheinander antreibt.
In vorteilhafter Weise erfolgt die Sitzkissenverstellung sowohl in der
Tiefe als auch in ihrer Neigung. Dies kann durch separate Verwendung der
voran schon beschriebenen Getriebearten gewährleistet werden. Es kann aber
auch eine von der Sitzkissenlängsverstellung abhängige Sitzkissenneigungs
verstellung gewählt werden, in dem man z. ß. eine entsprechend geneigte
oder kurvenartig geformte Kulissenverschiebung verwendet.
Die Erfindung schafft somit vielfältige Voraussetzungen zur Anpassung der
Ablaufkurven mehrerer gekoppelter Sitzverstellwege an die individuellen
Bedürfnisse der Benutzer. Dadurch wird das Einstellen verschiedener
bequemer Sitzpositionen stark vereinfacht und in sehr kurzer Zeit erreicht.
Infolge dessen wird dem Verkehrsgeschehen bei der Sitzverstellung während
der Fahrt nur unbedeutend Aufmerksamkeit entzogen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der
dargestellten Figuren näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 Ablaufkurve einer Kissenlängsverstellung (KLV) in Abhängigkeit
von der Höhenverstellung (HV als Hauptverstellung) des Sitzes
gemäß des Standes der Technik.
Fig. 2a diskrete Schar von Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung
(KLV) mit stufenhaft einstellbarer Justierung in Abhängigkeit
von der Höhenverstellung (HV).
Fig. 2b Feld der Scharen von Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung
(KLV) mit stufenlos einstellbarer Justierung in Abhängigkeit
von der Höhenverstellung (HV).
Fig. 3a diskrete Schar von Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung
(KLV) mit sprunghaft verändertem Übersetzungsverhältnis und
stufenhaft einstellbarer Justierung in Abhängigkeit von der
Höhenverstellung (HV).
Fig. 3b diskrete Schar von Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung
(KLV) mit kontinuierlich verändertem Übersetzungsverhältnis und
stufenhaft einstellbarer Justierung in Abhängigkeit von der
Höhenverstellung (HV).
Fig. 4 Schar diskreter Ablaufkurven einer Kissenneigungsverstellung
(KNV) in Abhängigkeit von einer Höhenverstellung (HV) mit
Direkt-Justierung.
Fig. 5 Schar diskreter Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung (KLV)
in Abhängigkeit von der Längsverstellung (LV) mit stufenhaft
einstellbarer Justierung und sich sprunghaft änderndem
Übersetzungsverhältnis.
Fig. 6 Schar diskreter, stetig verlaufender Ablaufkurven einer Kissen
neigungsverstellung (KNV) in Abhängigkeit von der
Längsverstellung (LV) mit sprunghaft einstellbarer Justierung.
Fig. 7 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) an die
Höhenverstellung (HV) gekoppelt ist.
Fig. 8 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenneigungsverstellung (KNV) an die
Höhenverstellung (HV) gekoppelt ist.
Fig. 9 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) an die
Längsverstellung (LV) gekoppelt ist.
Fig. 9a Schnitt durch das Koppelgetriebe gemäß Fig. 9.
Fig. 10 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenneigungsverstellung (KNV) an die Längsver
stellung (LV) gekoppelt ist.
Fig. 11 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) durch Mehrfachkopplung
an die Höhenverstellung (HV) und die Längsverstellung (LV)
gekoppelt ist.
Fig. 12 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenneigungsverstellung (KNV) durch
Mehrfachkopplung an die Höhenverstellung (HV) und die Längsver
stellung (LV) gekoppelt ist.
Fig. 13 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) und die Kissen
neigungsverstellung (KNV) gleichzeitig an die Höhenverstellung
(HV) gekoppelt sind.
Fig. 14 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) und die Kissen
neigungsverstellung (KNV) gleichzeitig an die Längsverstellung
(LV) gekoppelt sind.
Fig. 14a Schnitt durch das Koppelgetriebe gemäß Fig. 14.
Fig. 15 schematische Darstellung eines verstellbaren Fahrzeugsitzes,
bei dem die Kissenlängsverstellung (KLV) von der Höhenver
stellung (HV) und die Kissenneigungsverstellung (KNV) von der
Längsverstellung (LV) abhängig ist.
Zunächst soll das Erfindungsprinzip anhand der Ablaufkurven von Sitzkissen
verstellungen erläutert werden, die von einer oder mehreren Hauptver
stellwegen abhängig sind. Die dargestellten Bereichsgrenzen können als Aus
schnitte eines H-Feldes verstanden werden.
Fig. 1 zeigt eine von der Höhenverstellung (HV) abhängige Sitzkissenlängs
verstellung (KLV), wie sie nach dem Stand der Technik bekannt ist. Durch
die feste Ablaufkurve A innerhalb der Grenze G des Verstellbereichs des
Sitzkissens ist jeder Sitzhöhe genau eine Sitzkissenlänge zugeordnet.
Variationen der Parameter von Höhenverstellung HV und Kissenlängsver
stellung KLV sind nicht möglich.
Fig. 2a zeigt eine Schar von drei Ablaufkurven A, A1, A2 einer Kissenlängs
verstellung KLV in Abhängigkeit von einer Höhenverstellung HV, die durch
eine stufenhaft einstellbare Justierung festlegbar sind. Gemäß dieser
schematischen Darstellung sind einer Sitzhöhe drei Sitzkissentiefen zuge
ordnet:
Bei einer Sitzhöhe von ca. 75% ihrer maximalen Höhe und Einstellung der
Ablaufkurve A ist das Sitzkissen zu etwa 55% seiner Verstellänge
ausgefahren. Wurden jedoch die Ablaufkurven A1 oder A2 gewählt, so erreicht
die Kissenlängsverstellung KLV 40% bzw. 70% ihres Verstellweges. Schon
bei dieser Variante, die nur zwei weitere Ablaufkurven A1, A2 rechts bzw.
links der üblichen Ablaufkurve A vorsieht, wird dem Benutzer des Sitzes ein
wesentlich variablerer Verstellbereich angeboten. Die Ablaufkurven A1 und
A2 liefern prinzipiell unterschiedliche Verstellcharakteristika des Sitzes.
So wird die Ablaufkurve A1 von einem Fahrer mit unterdurchschnittlich
langen Beinen als angenehmer empfunden, während ein Benutzer mit besonders
langen Beinen die Ablaufkurve A2 wählen wird.
In Fig. 2b ist ein Feld von Scharen von Ablaufkurven einer Kissenlängsver
stellung KLV angedeutet, das mit Hilfe einer stufenlos einstellbaren
Justierung in Abhängigkeit von der Höhenverstellung HV genutzt werden kann.
Hier ist praktisch jeder beliebige Punkt innerhalb des Verstellbereichs
einstellbar.
Während die bisher erläuterten Ablaufkurven die Folge von Koppelhebeln und
somit von ungleichförmig übersetzenden Getrieben sind, wird die Schar der
in Fig. 3a gezeigten Ablaufkurven einer Kissenlängsverstellung KLV von
einer Justierung erzeugt, die zwar ebenfalls von einer Höhenverstellung
abhängig ist, jedoch über mindestens einen Bereich mit gleichförmigem Über
setzungsverhältnis verfügt. Um die Grenzen G des Verstellbereichs nicht zu
überschreiten, besitzen die Ablaufkurven A1a und A2a einen sprunghaft ver
änderten Anstieg, der in den Bereich A1b bzw. A2b führt. Technisch umsetz
bar sind diese Ablaufkurven durch ein sprunghaft verändertes Übersetzungs
verhältnis eines Zahnstangengetriebes.
Fig. 3b stellt zur Fig. 3a analoge Verhältnisse dar. Jedoch geht das
kontinuierliche Übersetzungsverhältnis der Ablaufkurven A1c und A2c
kontinuierlich in das sich stetig verändernde Übersetzungsverhältnis der
Ablaufkurvenabschnitte A1d und A2d über.
Die Einstellung der einen oder anderen Ablaufkurve rechts bzw. links von
der Ablaufkurve A erfolgt durch Veränderung der relativen Lage der
Getriebeteile zueinander.
Während alle voranbeschriebenen Figuren lediglich die Abhängigkeit der
Kissenlängsverstellung von der Höhenverstellung beschrieben, zeigen die
nachfolgenden Fig. 4, 5 und 6 beispielhaft auch Abhängigkeiten von der
Sitzlängsverstellung, wobei die Kissenneigung als abhängige Größe auftritt.
Nach der schematischen Darstellung von Fig. 4 besteht eine Abhängigkeit
der Kissenneigungsverstellung KNV von der Höhenverstellung HV. Die stufen
haft einstellbare Justierung ermöglicht die Festlegung von insgesamt 5
verschiedenen Ablaufkurven A1, A2, A3, A4, A5, von denen jeweils zwei rechts
bzw. links von der Hauptablaufkurve A3 liegen. Die Zwangskopplung der Sitz
kissenneigung erfolgt derart, daß sie bei maximaler Höhe ihre flacheste
Position und bei minimaler Höhe des Sitzes ihre größte Neigung einnimmt.
Während beispielsweise bei Wahl der äußersten rechten Ablaufkurve A1 in
oberster Sitzposition minimal etwa 50% der möglichen Kissenneigung
erreicht werden, weist die Sitzkissenneigung gemäß der Ablaufkurve A5 in
der untersten Sitzposition noch etwa die Hälfte ihres Wertes auf.
Die Fig. 5 und 6 zeigen Ablaufkurven von Kissenlängsverstellungen bzw.
Kissenneigungsverstellungen, die von dem Hauptverstellweg der Sitzlängsver
stellung abhängig sind. Während die seitlichen Ablaufkurven der Sitzkissen
längsverstellung (Fig. 5) von einem sprunghaft verändertem Übersetzungsver
hältnis im Punkt P gekennzeichnet sind, besitzen die Ablaufkurven der
Kissenneigungsverstellung (Fig. 6) einen stetigen Verlauf. Beide Figuren
zeigen eine diskrete Schar von drei Ablaufkurven, deren individuelle Vor
wahl durch eine stufenhaft einstellbare Justierung erfolgen kann.
Ablaufkurven von mehrfach abhängig gekoppelten Sitzverstellungen, d. h. von
Sitzverstellungen, bei denen entweder zwei abhängige Verstellwege von einer
Hauptverstellung gesteuert sind oder bei denen zwei Hauptverstellwege eine
abhängige oder auch mehrere abhängige Sitzparameter steuern, wurden ihre
Aufwendigkeit wegen nicht dargestellt. Beispiele für technische Umsetzungen
hierfür jedoch werden nachfolgend (siehe Fig. 13 bis 15) gegeben.
In Fig. 7 ist schematisch ein verstellbarer Fahrzeugsitz in seitlicher
Ansicht dargestellt. Er ist auf einer Oberschiene 2, die mit der Unter
schiene 1 gleitend im Eingriff steht, befestigt. Über die Hebel 3, 4 sind
das Sitzseitenteil 5 und die Oberschiene 2 miteinander verbunden und bilden
eine Parallelogrammführung. In zwei Gleitführungen 10 ist das Sitzkissen
110 verschiebbar gelagert. Der Koppelhebel 9 schafft zwischen ihm und der
Oberschiene eine Verbindung, die eine Zwangsverstellung der Kissenlänge in
Abhängigkeit von der Höhenverstellung bewirkt. In der untersten
Sitzposition, in welcher der Sitz gleichzeitig leicht nach hinten schwenkt,
erreicht das Sitzkissen seine größte Länge. Die gezeigte Position der
Justierung 6a entspricht der Sitzkissennormalstellung mit einem voll zur
Verfügung stehenden Verstellweg, wie er auch gemäß der Ablaufkurve A von
Fig. 2a zur Verfügung steht. Erfolgt eine Justierung des Koppelhebels 9 im
Anlenkpunkt 61a, so befindet sich das Sitzkissen in einer zurückgesetzten
(hinteren) Stellung mit verkürztem Verstellweg, dessen Ablaufkurve in Fig.
2a mit A1 gekennzeichnet ist. Die Ablaufkurve A2 wird erzielt, in dem der
Koppelhebel im Anlenkpunkt 60a justiert wird. Das Sitzkissen befindet sich
nun in einer vorgeschobenen Stellung mit ebenfalls verkürztem Verstellweg.
Eine weitere Variante der Erfindung stellt Fig. 8 dar. Auch hierbei
handelt es sich um eine Parallelogrammverstellung, jedoch ist der Hebel 4a
als Kniehebel ausgebildet, an dessen oberem Ende der Ausgleichshebel 8 an
gelenkt ist. Das andere Ende des Ausgleichshebels 8 ist im Anlenkpunkt 6b
im vorderen Bereich des Sitzkissens justiert. Hierüber gewährleistet die
erfindungsgemäße Vorrichtung eine Zwangskopplung der Kissenneigungsver
stellung KNV an die Sitzhöhenverstellung HV. Die übrigen Anlenkpunkte 60b,
61b, wie auch die Anlenkpunkte im hinteren Bereich des Sitzkissens 7, 70,
gestatten eine individuelle Anpaßbarkeit des Bewegungsablaufs der Zwangs
verstellung des Sitzes an unterschiedliche Bedürfnisse.
Fig. 9 zeigt eine Erfindungsvariante, die die Kopplung verschiedener Sitz
verstellwege nicht über Hebel, sondern über ein Zahnstangen-Ritzel
getriebe realisiert. Danach ist im Verstellbereich des Sitzes eine Zahn
stange 13c angeordnet, die mit der Unterschiene 1 verbunden ist und mit dem
Ritzel 12c im Eingriff steht. Gleichzeitig kämmt dieses Ritzel 12c mit der
Zahnstange 140, die an der Justierplatte 14 angeformt ist. Gelagert ist das
Ritzel 12c am Mitnehmer 111, der von der Wanne des Sitzkissens 110 abkragt.
Über die Langlaufführungen 6c kann die Justierplatte 14 angehoben und zu
den übrigen Getriebeteilen 12c, 13c relativ verschoben werden. Dadurch
erfolgt die Festlegung der Ablaufkurve und eine Anpassung der Kissenlängs
verstellung KLV in Abhängigkeit von der Längsverstellung LV des Sitzes. In
Fig. 9a ist ein Schnitt zur Verdeutlichung des Getriebebereichs darge
stellt.
Die beschriebene Kinematik verursacht bei Betätigung der Sitzlängsver
stellung eine Relativbewegung zwischen dem Sitzseitenteil 5 und dem in den
Gleitführungen 10 geführten Sitzkissen 110. Da ein und dasselbe Ritzel 12c
in die beiden Zahnstangen 13c und 140 eingreift, beträgt das Übersetzungs
verhältnis 1 : 2, d. h., wenn der Sitz um 2 cm nach hinten verfahren wird,
dann erfolgt eine Verschiebung des Sitzkissens 110 gegenüber dem
Sitzseitenteil 5 um 1 cm nach vorn. Beim Verfahren des Sitzes nach vorn
wird eine entsprechende Relativbewegung des Sitzkissens 110 in die
entgegengesetzte Richtung erzwungen.
Wie in einfacher Weise eine Abhängigkeit zwischen der Sitzkissenneigungs
verstellung KNV und der Längsverstellung LV des Sitzes hergestellt werden
kann, zeigt Fig. 10. Im vorderen Sitzbereich ist eine Stütze 600
verschiebbar justiert. An ihrem unteren Ende trägt sie einen Gleitstein 16,
der in die Kulisse 15 eingreift. In seinem hinteren Bereich ist das Sitz
kissen 110 über den Anlenkpunkt 7 mit dem Sitzseitenteil 5 drehbar
verbunden. Die als Langlochführung ausgebildete Justierung 6d erlaubt in
einfacher Weise die Anpassung der Sitzkissenneigung an die Längsverstellung
des Sitzes.
Die erfindungsgemäße Ausführungsvariante nach Fig. 11 zeigt eine Mehrfach
kopplung der Sitzkissenverstellung an die Höhenverstellung und die Längs
verstellung des Sitzes.
Diese Variante stellt im wesentlichen eine Kombination der Koppel- und Ver
stellprinzipien gemäß Fig. 7 und Fig. 9 dar, wobei an einem an der Ober
schiene gleitend geführten Träger 19 das untere Ende des Koppelhebels 9
drehbar befestigt ist. Neben der Justierstelle 6e ist eine weitere die Ab
laufkurve verändernde Justierstelle 60 vorgesehen. Außerdem übergreift eine
ebenfalls mit der Oberschiene verbundene Zahnstange 21 das zweistufig aus
gebildete Ritzel. Sie kämmt mit dem größeren Ritzel 12d, das gleichzeitig
mit der gegenüber liegenden Zahnstange 13d im Eingriff steht. Das kleinere
Ritzel 12e aber kämmt mit einer am oberen Rand des verschiebbaren Trägers
19 angebrachten Zahnstange 13e.
Entsprechend dem Durchmesserverhältnis der Ritzel 12d, 12e erfolgt eine
Übersetzung der Relativbewegung in einem Verhältnis kleiner 1 : 2. Das heißt beim
Verfahren des Sitzes in die eine Richtung erfolgt eine Verschiebung des
Trägers und somit auch über die Koppelstange 9 des Sitzkissens 110 in die
andere Richtung mit einem kleineren Betrag entsprechend dem Übersetzungs
verhältnis. Dabei wälzt das zweistufige Ritzel 12d, 12e auf den Zahnstangen
13d, 21, 13e ab. Das Ritzel 12d, 12e wird in analoger Weise zu der in Fig. 14
dargestellten Schenkelführung axial geführt.
Die von der Höhenverstellung HV abhängige Kissenlängsverstellung KLV er
folgt in glatter Analogie zu der in Fig. 7 beschriebenen Variante.
Fig. 12 zeigt die schematische Darstellung eines Fahrzeugsitzes mit einer
Mehrfachkopplung des abhängigen Verstellweges. Seine Kissenneigungsver
stellung KNV ist sowohl an die Höhenverstellung HV wie auch an die Längs
verstellung LV gekoppelt. Während die Kopplung der Sitzkissenneigung an die
Höhenverstellung in analoger Weise zu Fig. 8 erfolgt, steuert die Längs
verstellung des Sitzes die Sitzkissenneigung über die Kulisse 15, in der
der Gleitstein 14 des Kniehebels 4 geführt ist. Dabei wird auf die Neigung
des gesamten Sitzoberbaues Einfluß genommen, der sowohl das Sitzkissen 110
als auch das Seitengestell 5 umfaßt.
Da der Kniehebel 4 im vorderen Sitzbereich nicht wie der Hebel 3 an der
Oberschiene 2 ortsfest angelenkt ist, sind die Hebel 3, 4 zur Gewährleistung
der Parallelogrammführung durch die Koppelstange 8 miteinander gelenkig
verbunden. Der Ausgleichshebel 8 verbindet das freie Ende des Kniehebels 4b
wahlweise mit den Justierstellen 6f, 60f, 61f.
Die technische Ausführung gemäß Fig. 13 realisiert ebenfalls eine Mehr
fachkopplung von Sitzverstellwegen, jedoch besteht hier eine Abhängigkeit
von zwei Nebenverstellwegen (Kissenlängsverstellung und Kissenneigungsver
stellung) von einem Hauptverstellweg (Höhenverstellung). Der technische
Grundaufbau dieser Variante ist der von Fig. 7 sehr ähnlich. Zur
Justierung des Koppelhebels 9 sind hier nicht unterschiedliche (diskrete)
Anlenkpunkte vorgesehen, sondern eine kontinuierlich stellbare kurbelartige
Justierung 6g, die über ein Handrad 17 betätigt werden kann. Im Ergebnis
dessen erhält man einen kontinuierlichen Bereich von Ablaufkurven, wie sie
schematisch in Fig. 2b abgebildet sind. Durch die kurvenartige Ausbildung
der vorderen Gleitführung 100 wird neben der Kissentiefenverstellung
gleichzeitig noch eine angemessene Kissenneigungsverstellung realisiert.
Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 14 zeigt eine Sitzverstellkinematik,
deren Kissenlängsverstellung KLV und Kissenneigungsverstellung KHV von der
Längsverstellung KV des Sitzes abhängig sind. Dazu wälzt das größere des
zweistufigen Ritzels 12d, 12e auf der Zahnstange 13d (verbunden mit der
Unterschiene 1) und der Zahnstange 140 (an der Justierplatte 14 angeformt)
ab. Die Justierplatte 14 ist am Sitzseitenteil 5 befestigt, das seinerseits
mit der Oberschiene 2 verbunden ist. Mit dem kleineren Ritzel 12e kämmt die
Zahnstange 13e, die mit der Sitzwanne des Sitzkissens 110 in Verbindung
steht. Sie ist bzgl. der Sitzschienen 1, 2 mit einer abgestimmten
umgekehrten Neigung wie die vordere Kulisse 15 angeordnet. Diese
Korrelation ist für die Funktionstüchtigkeit der erfindungsgemäßen Sitzver
stellung maßgebend.
Bei Betätigung der Längsverstellung wälzen die Zahnräder 12d, 12e frei,
jedoch axial geführt auf den Zahnstangen 13d, 140, 13e ab. Aufgrund des
Durchmesserunterschiedes der Zahnräder 12d, 12e erfolgt gleichzeitig ein
Rückholeffekt des Sitzkissens 110 bezüglich dem Sitzseitenteil 5, der im
Verhältnis zum Betrag der Längsverstellung kleiner 1 : 2 ist.
Das kann bspw. bedeuten, daß auf eine Vorwärtsbewegung des Sitzgestells um
10 cm mit einer Reversierbewegung des Sitzkissens 110 um 2 cm reagiert
wird, wodurch die Vorderkante des Sitzkissens 110 gegenüber dem Fahrzeugbo
den tatsächlich nur eine Bewegung von 8 cm ausführt.
Fig. 14a zeigt schematisch einen Querschnitt durch den Getriebebereich der
voran beschriebenen Sitzverstellung. Danach besitzt die Unterschiene 1 zwei
nach oben ragende Schenkel, die einen U-förmigen Querschnitt zur Führung
der frei abrollenden Ritzel 12d, 12e bilden.
Die von der Höhenverstellung HV abhängige Kissenlängsverstellung KLV gemäß
des Ausführungsbeispiels nach Fig. 15 benutzt das selbe Funktionsprinzip
wie in Fig. 7 erläutert. Hinzu wurde im vorderen Sitzbereich eine Kulis
senführung 15, 16 kombiniert, wie schon in Fig. 12 dargestellt. Durch die
Wahl einer bestimmten Neigung der Kulisse 15 bzw. einer bestimmten Kulis
senform wird bei einer Längsverschiebung des Sitzes über das Sitzseitenteil
5 Einfluß genommen auch auf die Kissenneigung.
Die auf der Unterschiene 1 geführte Oberschiene 2 erstreckt sich nur über
einen kleinen hinteren Teil des Sitzes. An ihr ist auch der Koppelhebel 9
angelenkt, für dessen Justierung verschiedene Stellen (6i, 60i, 61i)
vorgesehen sind.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
1 Unterschiene der Sitzlängsverstellung
2 Oberschiene der Sitzlängsverstellung
3 Hebel bzw. Antriebshebel
4 Hebel bzw. Antriebshebel
4a Kniehebel
4b Kniehebel
5 Sitzseitenteil
6 Justierung
6a Justierung in Form einer Steckverbindung
6b Justierung in Form einer Steckverbindung
6c Justierung in Form einer Langlochverbindung
6d Justierung in Form einer Langlochverbindung
6e Justierung in Form einer Steckverbindung
6f Justierung in Form einer Steckverbindung
6g Justierung in Form einer Kurbel
6h Justierung in Form einer Langlochverbindung
6i Justierung in Form einer Steckverbindung
7 Justierung am hinteren Ende des Sitzkissens
8 Ausgleichshebel
9 Koppelhebel
10 Gleitführung
12 Zahnrad
12c Zahnrad
12d Zahnrad
12e Zahnrad
13 Zahnstange
13c Zahnstange
13d Zahnstange
13dd Zahnstange
14 Justierplatte
15 Kulisse
16 Gleitstein
17 Handrad
18 Koppelstange
19 Träger
20 Gleitführung
60a Anlenkpunkt
60b Anlenkpunkt
60e Anlenkpunkt
60f Anlenkpunkt
60i Anlenkpunkt
61a Anlenkpunkt
61b Anlenkpunkt
61e Anlenkpunkt
61f Anlenkpunkt
61i Anlenkpunkt
70 Anlenkpunkt
100 Gleitführung
110 Sitzkissen
111 Mitnehmer
120 Rückenlehne
140 Zahnstange
HV Höhenverstellung
LV Längsverstellung
KLV Kissenlängsverstellung
KNV Kissenneigungsverstellung
A Ablaufkurve
G Grenze des Verstellbereichs des Sitzkissens
2 Oberschiene der Sitzlängsverstellung
3 Hebel bzw. Antriebshebel
4 Hebel bzw. Antriebshebel
4a Kniehebel
4b Kniehebel
5 Sitzseitenteil
6 Justierung
6a Justierung in Form einer Steckverbindung
6b Justierung in Form einer Steckverbindung
6c Justierung in Form einer Langlochverbindung
6d Justierung in Form einer Langlochverbindung
6e Justierung in Form einer Steckverbindung
6f Justierung in Form einer Steckverbindung
6g Justierung in Form einer Kurbel
6h Justierung in Form einer Langlochverbindung
6i Justierung in Form einer Steckverbindung
7 Justierung am hinteren Ende des Sitzkissens
8 Ausgleichshebel
9 Koppelhebel
10 Gleitführung
12 Zahnrad
12c Zahnrad
12d Zahnrad
12e Zahnrad
13 Zahnstange
13c Zahnstange
13d Zahnstange
13dd Zahnstange
14 Justierplatte
15 Kulisse
16 Gleitstein
17 Handrad
18 Koppelstange
19 Träger
20 Gleitführung
60a Anlenkpunkt
60b Anlenkpunkt
60e Anlenkpunkt
60f Anlenkpunkt
60i Anlenkpunkt
61a Anlenkpunkt
61b Anlenkpunkt
61e Anlenkpunkt
61f Anlenkpunkt
61i Anlenkpunkt
70 Anlenkpunkt
100 Gleitführung
110 Sitzkissen
111 Mitnehmer
120 Rückenlehne
140 Zahnstange
HV Höhenverstellung
LV Längsverstellung
KLV Kissenlängsverstellung
KNV Kissenneigungsverstellung
A Ablaufkurve
G Grenze des Verstellbereichs des Sitzkissens
Claims (10)
1. Sitzkissenverstellung für Fahrzeugsitze, die in Abhängigkeit von
einer Hauptverstellung gesteuert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine separate Justierung vorgesehen ist, die die Ablaufkurve der Sitz
kissenverstellung innerhalb eines begrenzten Verstellbereichs festlegt und
die Extremstellungen aufweist, die den Extremlagen wenigstens einer Haupt
verstellung zugeordnet sind, wodurch ein Überschreiten vorgegebener äußerer
Verstellbereichsgrenzen der Sitzkissenverstellung vermieden wird.
2. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ihre Steuerung durch ein mechanisches Getriebe erfolgt.
3. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das mechanische Getriebe ein ungleichförmig übersetzendes Koppelge
triebe ist, das einen verstellbaren Anlenkpunkt eines Koppelhebels zwischen
einer Hauptverstellung und der Sitzkissenverstellung aufweist.
4. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das mechanische Getriebe ein ungleichförmig übersetzendes Zahnradge
triebe ist, das ein sich sprunghaft oder kontinuierlich veränderndes Über
setzungsverhältnis aufweist.
5. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ihre Steuerung in Abhängigkeit von der Sitzverstellung und der
Sitzhöhenverstellung erfolgt.
6. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierung in Form einer Steckverbindung zwischen den koppelnden
Getriebeelementen ausgeführt ist und die Ablaufkurve innerhalb des Ver
stellbereichs stufig festlegt.
7. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Justierung in Form einer Kurvenscheibe ausgebildet ist und die
koppelnden Getriebeelemente miteinander verbindet, wodurch die Ablaufkurve
innerhalb des Verstellbereichs stufenlos festgelegt ist.
8. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1 und/oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerung durch eine elektrische bzw. elektronische Ein
heit erfolgt, indem sie einen separaten Antrieb in Abhängigkeit vom Ver
stellweg der Hauptverstellung ansteuert.
9. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ihre Verstellung gleichzeitig sowohl in der Tiefe als auch in der Neigung
erfolgt.
10. Sitzkissenverstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Justierung mit Mitteln zur Wiederauffindung einer gewünschten
Einstellung versehen ist.
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