DE4224220C2 - Schneepflug - Google Patents
SchneepflugInfo
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- E01H5/04—Apparatus propelled by animal or engine power; Apparatus propelled by hand with driven dislodging or conveying levelling elements, conveying pneumatically for the dislodged material
- E01H5/06—Apparatus propelled by animal or engine power; Apparatus propelled by hand with driven dislodging or conveying levelling elements, conveying pneumatically for the dislodged material dislodging essentially by non-driven elements, e.g. scraper blades, snow-plough blades, scoop blades
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schneepflug nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
In der Praxis sind bisher unterschiedlichste Aufhäng- und
Ausweichkonstruktionen für Schneepflüge bekannt geworden.
Es sind Konstruktionen bekannt, bei denen die ausweich
baren Pflugscharsegmente um eine mehr oder weniger fest
stehende Horizontalachse entgegen der Kraft einer Rück
stelleinrichtung verschwenkbar sind. Bei anderen Konstruk
tionen werden die Pflugscharsegmente über eine Parallel- oder
Trapezlenker-Anordnung in Form von starren Lenkern
oder auch sogenannten elastomeren Bändern ausweichbar auf
gehängt. Dabei haben sich in der Praxis insbesondere
Schneepflüge gemäß der DE-AS 12 78 465 unter Verwendung
von mehreren parallelogrammartig verlaufenden elastomeren
Bändern bewährt.
Insbesondere bei starren Lenkeranordnungen hat sich das
Problem erwiesen, daß die einzelnen Pflugscharsegmente,
d. h. deren Schürfleisten nur nach hinten und oben auswei
chen können. Bei einem Anfahren an ein Bodenhindernis
lediglich an einer Seite eines Pflugscharsegmentes unter
Einleitung eines Verkipp- und Drehmomentes kann dies je
doch zu Nachteilen und zum Auftreten von beachtlichen
Kraft- und Beanspruchungsspitzen mit der Folge einer Be
schädigung zumindest von Teilen des Pfluges führen.
Ein gattungsbildender Schneepflug ist aus der AT-PS 392 993 B
bekannt geworden, der ein Traggestell für eine ein- bzw.
mehrteilige Pflugschar umfaßt, wobei die Pflugschar
mittels in mindestens zwei Führungen beweglichen Rollen
und mindestens eines am Traggestell und an der Pflugschar
verschwenkbar gelagerten Lenkers entgegen der Wirkung
einer Rückstelleinrichtung beim Anfahren an ein Bodenhin
dernis verstellbar ist.
Ferner ist ein Schneepflug auch aus der DE-AS 10 97 463
bekannt geworden, der ebenfalls eine Pflugschar umfaßt,
die über untere seitlich an der Pflugschar angebrachte
Kniegelenkhebel in ihrer Räumstellung gehalten und ent
gegen der Kraft eines Federspeichers in angehobener Aus
weichstellung verschwenkbar ist. Neben den seitlich ange
brachten Kniegelenkhebeln ist die Pflugschar über zwei
seitlich in Ausgangsstellung im wesentlichen senkrecht
verlaufende Stützführungen gehalten, die pflugrahmenträ
gerseitig, also fahrzeugseitig festgehalten und verankert
sind. Durch diese im wesentlichen vertikal und parallel
zueinander verlaufenden Schlitzführungen ragt eine an der
Rückseite der Pflugschar befestigte horizontal ausgerich
tete Längsstange, die bei einer Verschwenkung zwischen der
Ausweich- und der Räumstellung in der Schlitzführung ange
hoben und abgesenkt wird. Schließlich ist noch eine weite
re obenliegende Rückholfeder vorgesehen.
Bei dieser Ausführungsform ist die Verbindung jeweils
zwischen den zweiarmigen Schwenkhebeln und der Pflugschar
über Kugelgelenke realisiert, um gegenüber einer einfachen
Bolzenlagerung eine bessere Beweglichkeit der Pflugschar
beim Überlaufen von nur einseitigen Fahrbahnhindernissen
zu gewährleisten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher, ausge
hend von dem zuletzt genannten gattungsbildenden Stand der
Technik einen Schneepflug zu schaffen, dessen Räumverhal
ten und zusätzlich auch dessen Ausweichverhalten selbst
bei einem einseitigen Anfahren an ein Bodenhindernis
oder gar Seitenhindernis verbessert ist. Die Verbesserung
soll dabei in einer Weiterbildung der Erfindung auch bei
einer unterschiedlichen Einstellung des Räumwinkels, d. h.
des Winkels der Schürfleiste zur Fahrbahnoberfläche pro
blemlos möglich sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im An
spruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Aus
gestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die erfindungsgemäße Schneepflugschar zeichnet sich da
durch aus, daß auch bei Verwendung mehrerer nebeneinander
angeordneter Pflugscharsegmente die einzelnen Pflugschar
segmente relativ zueinander nicht nur unabhängig zwischen
ihrer Räum- und ihrer Ausweichstellung angehoben und abge
senkt werden können, sondern auch bei einseitigem Anfahren
an Seiten- oder Bodenhindernissen in einem gewissen Maß
eine einseitige Ausweichbewegung einschließlich der Mög
lichkeit einer geringen Verdrehbewegung (um eine gedachte
im wesentlichen horizontal in Fahrtrichtung verlaufende
Achse) durchführen können. Um aber im Räumbetrieb zu
gewährleisten, daß die einzelnen nebeneinanderliegenden
Pflugscharsegmente nicht miteinander kollidieren, ist fer
ner eine Ausricht-, d. h. Zentriereinrichtung integriert, mittels der je
weils das zugehörige Pflugscharsegment gegenüber dem
fahrzeugseitigen Tragrahmen in vordefinierter exakter
Ausrichtlage gehalten wird.
Um auch bei einem einseitigen Anfahren an ein Bodenhin
dernis eine Verkippbewegung zu ermöglichen, wird das ein
zelne Pflugscharsegment bevorzugt nach Art einer Trapez- oder
Dreipunktaufhängung an dem Tragrahmen gehalten.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform mit einer
untenliegenden, mehr oder weniger starren paarweisen Par
allellenkeranordnung und einer obenliegenden mittig ver
laufenden Kulissenführung, in welcher ein Gleitstein ein
greift. Die Kulissenführung und der darin verschieblich
geführte Gleitstein sind wechselweise zumindest mittelbar
mit dem Tragrahmen bzw. dem zugehörigen Pflugscharsegment
verbunden.
Die Drehlager der Lenker sind zumindest in einem Mindest
bereich als räumlich verschwenkbare Drehlager, d. h. vor
zugsweise als räumlich bewegbare Gummibuchsen ausgebildet.
Möglich ist es auch, den Lenker aus elastomerem Werkstoff
auszubilden, unter Umständen mit einer eingearbeiteten
Verstärkung oder Armierung. Diese kann bevorzugt aus einem
Lochgitter bestehen, um eine möglichst gute Verbindung
zwischen integrierter Armierung und elastomerem Werkstoff
zu erzielen.
Die Kulissenführung weist bevorzugt einen geradlinig ver
laufenden Verfahrweg für den Gleitstein oder Schlitten
auf. Der darin eingreifende Gleitstein ist mit gegenüber
liegenden planparallelen Flächen versehen.
Die Kulissenführung und der darin verschieblich gelagerte
Gleitstein sind um ein vorwählbares Maß seitlich zuein
ander verstellbar, um bei einseitigen Bodenunebenheiten
auch eine seitliche Verstellmöglichkeit des einzelnen
Pflugscharsegmentes in vorwählbarem Maße zu ermöglichen.
Das einzelne Pflugscharsegment kann auch in dem Verstell
bereich zwischen der Räum- und der maximalen Ausweichstel
lung über eine Federeinrichtung in seine zentrierte Mit
tellage vorgespannt gehalten sein.
Schließlich kann in einer besonders bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung die Kulissenführung und damit der
Räumwinkel an der Räumleiste voreinstellbar verändert
werden, um insbesondere bei unterschiedlichen Fahrge
schwindigkeiten auch während der Fahrt jeweils die ge
wünschten optimalen Räumverhältnisse zu erzielen und ein
stellen zu können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1: eine schematische Seitenansicht quer zur
Fahr- und Räumrichtung einer erfindungs
gemäßen Pflugschar in Räumstellung;
Fig. 2: eine entsprechende Darstellung eines ein
zelnen Pflugscharsegmentes bei Erreichen
der endgültigen Ausweichstellung;
Fig. 3: eine rückwärtige Ansicht eines Pflugschar
segments mit der erfindungsgemäßen Aus
richt- und Zentriereinrichtung (bei einer
Ausführung ohne bewegliche Kulisse);
Fig. 4: eine vergrößerte Detaildarstellung eines
zu Fig. 1 abgewandelten Ausführungsbei
spieles;
Fig. 5: eine ausschnittsweise Schnittdarstellung
längs der Linie A-A in Fig. 4;
Fig. 6: ein Diagramm zur Verdeutlichung der Räum
kraft-Ausweich-Kurve;
Fig. 7: eine Seitendarstellung eines einzelnen
Pflugscharsegments ähnlich dem Beispiel
gemäß Fig. 11, jedoch bei dazu steiler
eingestelltem Räumwinkel (bei einer Aus
führung mit beweglicher Kulisse);
Fig. 8a-8c: drei Ansichten des steiler eingestellten
Pflugscharsegmentes in Räum-, einer Zwi
schen- und der endgültigen Ausweichstel
lung (bei einer Ausführung mit beweglicher
Kulisse) und;
Fig. 9a-9b: ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel ei
nes Pfluglenkers in Draufsicht bzw. Sei
tenansicht in Richtung der Verschwenkach
se.
In der Seitendarstellung gemäß Fig. 1 ist die erfindungs
gemäße Pflugschar bzw. ein Pflugscharsegment 1 mit unterer
Räumleiste 3 gezeigt, welches jeweils von einem benachbar
ten Pflugscharsegment unabhängig gegenüber einem fahrzeug
seitigen, in der Regel höhenverstellbaren Tragrahmen 5 zwi
schen der in Fig. 1 dargestellten Räumstellung und der in
Fig. 2 gezeigten oberen Ausweichstellung verschwenkbar
gehalten ist.
Dazu sind pro Pflugscharsegment 1 zwei untenliegende, je
weils zum Seitenabschnitt eines Pflugscharsegmentes be
nachbart liegende Schublenker 7 vorgesehen, die an ihren
jeweils gegenüberliegenden Ende in einem Drehlager 9′ bzw.
9′′ abgestützt sind.
Pro Pflugscharsegment 1 werden in der Regel jeweils zwei,
d. h. ein Paar untenliegende Schublenker 7, verwandt.
Das vorlaufende Drehlager 9′ ist beispielsweise an einer
vertikal verlaufenden rückseitigen Verstärkungsrippe 11
und das nachlaufende Drehlager 9′′ an einem entsprechenden
Abschnitt des Tragrahmens 5 ausgebildet. Die Drehlager er
lauben nicht nur ein Verschwenken um ihre horizontale
Lagerachse, sondern in einem zumindest begrenzten Bereich
auch in einer dazu abweichenden Richtung. Dies kann bei
spielsweise durch Verwendung von Kugelgelenken oder, wie im
vorliegenden Ausführungsbeispiel, in Form von räumlich be
weglichen Gummibuchsen erfolgen, die preis
günstiger sind. (Möglich ist auch ein Lenker aus elastome
rem Material mit einer eingearbeiteten Verstärkung, wie
dies nachfolgend noch anhand von Fig. 9a und 9b erläutert
wird.)
Jedes Pflugscharsegment 1 ist außer über die beiden starren
Schublenker 7 noch über eine weitere zu den Len
kern 7 obenliegende Verstelleinrichtung gegenüber dem Trag
rahmen 5 abgestützt, die oberhalb der horizontalen Äqua
torebene bezogen auf den in seitlicher Betrachtung bogen
förmigen Krümmungsverlauf der Pflugscharsegmente 1 ange
ordnet ist.
Dazu ist eine langlochähnliche mit dem Tragrahmen 5 fest
verbundene Kulissenführung 13 vorgesehen, die eine sich
gerade erstreckende in Seitenrichtung der Pflugschar offe
ne Schlitzausnehmung oder Führungsbahn 15 aufweist.
Die Kulissenführung 13 ist über den Tragrahmen 5
abgestützt und gehalten, im vorliegenden Fall mittels
eines feststehenden Trägers 17, z. B. in Form einer Trag
platte 17.
In die Kulissenführung 13 greift ein Gleitstück 19 mit
gegenüberliegenden planparallelen Flächen ein und ist in
Längsrichtung der Kulissenführung 13 verschiebbar.
In Fig. 3 ist eine rückwärtige Schnittdarstellung längs
der Linie III-III in Fig. 1 gezeigt. Daraus ist auch
ersichtlich, daß das Gleitstück 19 von der Breite her die
Kulissenführung 13 in Querrichtung überragt und durch
seitliche Haltebleche 21 mittels einer Schraubverbindung
23 gehalten ist. Die Haltebleche 21 sind mit der Rückseite
des betreffenden Pflugscharsegmentes 1 bzw. den daran im
Querabstand von oben nach unten verlaufenden Verstärkungs
rippen 11 verschweißt.
Am unteren Ende der Kulissenführung 13 ist ein zur Hori
zontalen winkel- oder dachförmiger Anschlag 25 vorgesehen,
der bei Fig. 1 und 2 mit dem Tragrahmen 5 oder mit dem
Träger 17 fest verbunden ist. Auf der der Kulissenführung
13 zugewandt liegenden Seite des winkelförmigen Anschlages
25 ist jeweils ein Puffer, vorzugsweise ein Gummipuffer 27,
fest angeschraubt. Aus der Darstellung gemäß Fig. 2 ist
ersichtlich, daß die benachbart zu dem winklig bzw. dach
förmig verlaufenden Anschlag 25 vorgesehenen pflugschar
seitigen Haltebleche 21 komplementär zum Anschlag 25 aus
gerichtet sind und in der in Fig. 2 dargestellten unteren
Räumstellung auf dem Gummipuffer 27 aufliegen. Durch diese
Ausricht- und Zentriereinrichtung 24 wird eine automati
sche Selbstausrichtung und -zentrierung des jeweiligen
Pflugscharsegmentes 1 gegenüber dem zugehörigen Tragab
schnittes des Tragrahmens 5 gewährleistet, so daß in Räum
stellung zwei seitlich benachbart liegende Pflugscharseg
mente nicht miteinander kollidieren.
Bei einem Anfahren an ein Bodenhindernis wird dann das
jeweilige Pflugscharsegment 2 von der in Fig. 1 darge
stellten Räumstellung in die in Fig. 2 dargestellte maxi
male Ausweichstellung angehoben, wobei die unteren Paar-
Schublenker 7 um ihre tragrahmenseitig nach laufenden Dreh
lager nach oben verschwenken und in der Kulissenführung 13
das Gleitstück 19 in seine obere Endlagenstellung ver
schoben wird. Dazu ist, wie in den Zeichnungen dargestellt
ist, das Gleitstück 19 an seiner durch die horizontale
Schraubverbindung 23 gebildete Verschwenkachse 19′ gegen
über den pflugscharseitigen Tragblechen 21 verdrehbar
gehalten. An einer geeigneten Stelle kann auch noch eine
Anschlagbegrenzung für die maximale Ausweichstellung vor
gesehen sein. Bei dieser Ausweichbewegung wird ein zwi
schen dem Pflugscharsegment 1 und dem Tragrahmen 5 zwi
schen den Punkten 29 und 31 eingehängter Federkraftspei
cher 33 auf Zug beansprucht, über den dann auch die Rück
stellbewegung eingeleitet wird. Bei dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel kann der entsprechende Räumwinkel α zwischen
der Ebene des Räumblechs und der Vertikalen von beispielsweise
31° bis zu 10° verstellt werden. Die überfahrbaren
Höhen können durchaus 18 cm und mehr erreichen.
Grundsätzlich wird bereits hier angemerkt, daß die Kulis
senführung 15 auch mit dem jeweiligen Pflugscharsegment 1
fest verbunden und der darin verschiebbare Gleitstein 19
an einer mit dem Tragrahmen 5 fest verbundenen Halteab
schnitt drehbar abgestützt und gelagert sein kann.
Nachfolgend wird auf Fig. 4 Bezug genommen, in der ein
leicht abgewandeltes Ausführungsbeispiel gezeigt ist.
Abweichend zu Fig. 1 und 2, bei welchen der Federkraft
speicher 33 zwischen einem im oberen Endbereich des Pflug
scharsegmentes 1 vorgesehenen Einhängepunkt 29 und einem
obenliegenden tragrahmenseitigen Einhängepunkt 31 veran
kert ist, ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 die
Rückholfeder 11 im Bereich der Haltebleche 21 des Gleit
stückes 19 und zum anderen an einem tiefliegenden Einhän
gepunkt am Tragrahmen 5 verankert.
Darüber hinaus ist in dieser Ausführungsform auch noch
eine über eine Feder 35 vorgespannte Kraftbegrenzerklinke
37 vorgesehen, deren Stirnseite 38 durch die Feder 35 in
Räumstellung auf einen seitlichen Vertiefungsabschnitt 39
der Kulissenführung 13 wirkt, und dort an einer in Aus
weichstellung nach Art einer geneigten Ebene ausgebildeten
Schulter 41 anliegt.
Beim Anfahren an ein Bodenhindernis müssen zunächst die
auch durch die Neigungsfläche der Schulter 41 (die einer
entsprechenden Phase im Stirnseitenbereich der Kraftbegren
zerklinke 37 entspricht) und die Feder 35 mitbeeinflußten
Auslösekräften überschritten werden, damit das betreffende
Pflugscharsegment in Ausweichstellung beim Anfahren an
ein Hindernis ausweichen kann. Bei Überschreiten einer
bestimmten Räumkraft wird dann die Kraftbegrenzerklinke 37
in ihrer auf der Rückseite des Pflugscharsegmentes 1 an
geschweißten Führung 43 aus dem Vertiefungsabschnitt 39
heraus und über die Schulter 41 hinweg gedrückt, so daß
das Gleitstück in der Kulissenführung weiter verschoben
und das Pflugscharsegment ausweichen kann. Bei der Rück
stellbewegung des Pflugscharsegmentes 1 rastet die Kraft
begrenzerklinke 37 wieder an der Schulter 41 in den Ver
tiefungsabschnitt 39 ein.
Es können auch andere Kraftbegrenzer vorgesehen sein.
Möglich wäre beispielsweise die Verwendung einer sogenann
ten Gasfeder, mittels der das betreffende Pflugscharseg
ment bis zum Überschreiten einer bestimmten Auslösekraft
in Räumstellung gehalten wird. Eine Gasfeder besitzt durch
den Vorspanndruck eine Vorspannkraft, die, um eine Längs
änderung hervorrufen zu können, erst überschritten werden
muß. Für die nach dem Ausweichen des Pflugscharsegmentes
1 notwendige Rückstellwirkung sorgt ebenfalls die Gasfe
der.
Insbesondere in diesem Zusammenhang erweist sich der beson
ders flache Kraft-Hub-Kennlinienverlauf gemäß Fig. 6 als günstig.
Daraus ist ersichtlich, daß bezogen auf die Ausweichhöhe
eine fast auf Null abfallende Räumkraft-Ausweichhöhen-
Kennlinie möglich ist, mit der Folge, daß auch für die
Rückstellbewegung nur relativ schwach dimensionierte
Schrauben-Zugfedern 11 notwendig sind.
Aus den Fig. 4 und 5 ist auch ersichtlich, daß der
Kraftbegrenzer, d. h. die bolzenförmig in einer Führung 43
verfahrbare Kraftbegrenzerklinke 37 über in fluchtende
Bohrungen in der pflugscharseitig befestigten Führung 43
und in die bolzenförmige Kraftbegrenzerklinke 37 einge
brachten Bohrungen 45 ein Sperrbolzen 47 eingesteckt wer
den kann. In diesem Falle ist ein Ausweichen der Pflug
schar unmöglich gemacht. Eine derartige Anordnung eignet
sich insbesondere auch im Falle von Bodenverschiebearbei
ten, bei denen ja ein Ausweichen gerade nicht möglich sein
soll.
Nachfolgend wird auf Fig. 7 Bezug genommen.
Die Seitendarstellung eines Pflugscharsegmentes 1 ent
spricht vom Prinzip her der Ausführungsform gemäß Fig. 1.
In dieser Ausführungsform ist jedoch zum einen der Träger
17 um eine am Tragrahmen 5 obenliegende Schwenkachse 53
in einer Vertikalebene verschwenkbar gehalten, wobei der
Träger und die mit ihm drehfest verbundene Kulissenführung
15 über einen Verstellzylinder 51 beispielsweise von der
in Fig. 1 gezeigten, in die in Fig. 7 dargestellte Lage
verschwenken kann. Dazu ist der Verstellzylinder 51 an
einer horizontalen Drehachse 55 am Tragrahmen 5 und an
einer zumindest mittelbar mit der Kulissenführung 13 ver
bundenen weiteren Drehachse 57 abgestützt. Durch Ein- und
Ausfahren des Stellantriebes 51 wird darüber auch das
betreffende Pflugscharsegment 1 und damit vor allem der
Winkel α der Räumleiste unterschiedlich eingestellt. Wäh
rend bei der eingefahrenen Stellung des in Fig. 1 nicht
näher gezeigten Verstellzylinders 51 der Räum- und Schürf
winkel α von der Ebene in der Räumleiste zur vertikalen
etwa 31° beträgt, wird durch die Verstellung des Verstell
zylinders 51 beispielsweise ein Winkel α von 13,5° einge
stellt. Auch andere Räumwinkel sind einstellbar. Die Ver
änderung des Einstellwinkels α kann auch während der Fahrt
vom Fahrerhaus des Fahrzeuges aus vorgenommen werden.
Durch Verstellen und Fixieren der Kulissenführung in einer
vorwählbaren Lage durch entsprechende Betätigung des
Stellantriebes 51 kann eine Anpassung an die Räumsituation
und das vorteilhafte Ausweichverhalten wie Auswurfverhal
ten des wegzuräumenden Schnees kontinuierlich auch während
der Räumung vorgenommen werden. Denn insbesondere bei
unterschiedlichen Geschwindigkeiten verändert sich das
Auswurfverhalten des wegzuräumenden Schnees in Abhängig
keit der Geschwindigkeit.
Der Stellantrieb 51 kann in Form eines sperrbaren Hydrau
likzylinders, eines Hydraulikmotors, Pneumatikzylinders
oder beispielsweise eines Elektro- bzw. Elektrogetriebemo
tors oder in sonstiger Weise erfolgen.
Obgleich die Kulissenführung in diesem Ausführungsbeispiel
abweichend zur Fig. 1 von der dort gezeigten geneigten in
eine fast vertikale Lage verschwenkt wurde, ist die weitere
Verstell- und Ausweichcharakteristik praktisch unverän
dert, wie dies auch anhand der Fig. 8a bis 8c gezeigt
ist. Auch die Rückstellkräfte erfahren hierdurch kaum eine
Änderung.
Vor allem auch die anhand von Fig. 3 erläuterte Ausricht- und
Zentriereinrichtung 24, die bei dieser Ausführungsform
mit der Kulisse 13 verbunden ist, ist bei unterschiedli
cher Voreinstellung des Räumwinkels α stets funktionstüch
tig. Beim Verstellen der Kulisse 13 ändern sich auch die
Winkellagen der Anschlagflächen zueinander. Aus diesem
Grund werden ballige Gummi-Anschlag-Puffer 27 verwendet.
Befindet sich die Kulisse genau zwischen den zwei Endla
gen, so sind die Anschlagflächen winkelgleich. Auf diese
Weise ergibt sich eine Halbierung der Winkeldifferenz
zwischen den Anschlagflächen. Diese Winkeldifferenz wird
von balligen Puffern 27 gut ausgeglichen und verkraftet.
Dies ermöglicht die Verwendung einheitlicher Pflugscharen.
Die erläuterte Ausricht- und Zentriervorrichtung 24 ist
jeweils im Endverschwenkbereich in Richtung der Räumstel
lung wirksam. In dem dazwischenliegenden Verstell- und
Ausweichbereich ist sie nicht wirksam. Wie aber aus Fig.
3 unmittelbar ersichtlich ist, könnte zwischen den Halte
blechen 21 und der Kulissenführung 13 (wodurch der
maximal mögliche Seitenversatz eines Schneepflugsegmentes
gegenüber dem Tragrahmen festgelegt ist)
eine Federeinrichtung vorgesehen sein, worüber ein Pflugscharsegment in seine in Fig. 3 dargetellte Lage
vorzentriert wird, da auch zwischen der Räum-
und der maximalen Ausweichstellung eine der
gewählten Federvorspannung entsprechende Vorspannung auf das Pflugscharsegment zu dessen
Zentrierung wirkt.
Abschließend wird noch auf Fig. 9 Bezug genommen, in der
ein für besonders harte Räumeinsätze bestimmter Schublen
ker 7′ dargestellt ist.
Dieser Schublenker 7′ ist aus einem elastomeren Werkstoff
wie Vulkollan hergestellt. Damit dieser Lenker Längskräfte
aufnehmen kann, ist in seinem Inneren ein Lochblech 69 aus
Stahl miteingegossen. Für die Lagerung sind in den Lager
augen Stahl- oder Kunststoffrohre miteingegossen. Da die
Verbindung des Lochblechs 69 und der Rohre für die Lager
augen 71 nur aus Vulkollan besteht, besitzt dieser Lenker
besondere räumliche Ausweichmöglichkeiten. Durch die Lö
cher im Lochblech und den dadurch verlaufenden Kunst
stoffbrücken wird zudem ein optimales Verschweißen des
elastomeren Werkstoffes mit dieser internen Armierung 69
ermöglicht.
Wie aus der Seitenansicht des Schublenkers gemäß Fig. 9b
hervorgeht, ist dieser an seinem vorliegenden Gelenk oder
Abstützpunkt mit einem tragrahmenseitig ausgerichtet
liegenden Puffer 75 versehen. Bei einer Verschwenkung
eines Pflugscharsegmentes in Ausweichstellung gemäß Fig.
2 würde dann - der dort in Fig. 2 nicht eingezeichnete
Puffer 75 - mit seiner vorstehenden Nase unmittelbar am
Tragrahmen bzw. an dem am Tragrahmen 5 fest angebrachten
ebenfalls feststehenden Träger 17 anschlagen. Hierdurch
werden zusätzliche Rückstellkräfte zur Einleitung und
Rückführung des in Ausweichstellung befindlichen Pflug
scharsegmentes in Räumstellung bewirkt.
Claims (21)
1. Schneepflug mit ausweichbarer Pflugschar, mit den fol
genden Merkmalen
- - es sind zumindest zwei seitlich versetzt zueinander angeordnete und unabhängig voneinander ausweichbar auf gehängte Pflugscharsegmente (1) vorgesehen,
- - die Pflugscharsegmente (1) sind an einem an einem Fahr zeug anbringbaren Tragrahmen (5) aufgehängt,
- - die Aufhängung umfaßt eine zumindest dreipunktförmige Abstützung zwischen Pflugscharsegment (1) und Tragrahmen (5) mit, vorzugsweise zwei, unten und nebeneinander lie genden Lenkern (7) und einer demgegenüber obenliegenden Führungseinrichtung, in Draufsicht vorzugsweise zwischen den beiden Lenkern (7),
- - die Führungseinrichtung umfaßt zwei Teile, nämlich ein Führungselement und eine in einer Vertikalebene liegende Führungsbahn (15), längs welcher das Führungselement verfahrbar ist,
- - der eine Teil der Führungseinrichtung ist am Pflugschar segment (1) und der andere Teil ist am Tragrahmen (5) abgestützt gehalten,
gekennzeichnet durch die weiteren Merkmale
- - die zumindest beiden Pflugscharsegmente (1) sind zumin dest in einem Teilschwenkbereich des gesamten Ausweich bereiches des betreffenden Pflugscharsegmentes (1) auch mit seitlicher Ausweichkomponente gehalten,
- - die zumindest beiden Pflugscharsegmente (1) sind zumin dest in einem geringfügigen Winkelbereich um eine im we sentlichen horizontale, in Fahrtrichtung verlaufende Achse verdrehbar gehalten,
- - die Lenker (7) sind an ihrem vor- wie an ihrem nachlau fenden Ende mittels eines eine räumliche Ausweichbewe gung erlaubenden Schwenklagers (9′, 9′′) angelenkt,
- - es ist eine das betreffende Pflugscharsegment (1) in Räumstellung in einer vorbestimmten Relativlage gegen über dem Tragrahmen (5) haltende Zentriervorrichtung (24) vorgesehen, und
- - die Zentriervorrichtung (24) besteht aus in Räumstellung des jeweiligen Pflugscharsegmentes (1) wechselwirkenden, zum einen pflugscharseitig und zum anderen tragrahmen seitig abgestützten Anschlägen (21, 25), worüber das betreffende Pflugscharsegment (1) in Räumstellung zu seiner Stabilisierung gegenüber einer Ausweichbewegung in Seitenrichtung lagestabilisiert gegenüber dem Tra grahmen (5) gehalten ist.
2. Schneepflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahn (15) aus einer Kulissenführung (13)
und das Führungselement aus einem Gleitstück (19) beste
hen.
3. Schneepflug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lenker (7) starr oder zumindest im we
sentlichen starr ausgebildet sind.
4. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungselement oder Gleitstück
(19) an seinen in Horizontalrichtung gegenüberliegenden
Seiten zwischen zwei in Horizontalrichtung versetzt lie
genden Tragblechen (21) angeordnet ist, wobei das Füh
rungselement oder Gleitstück (19) gegenüber den Tragble
chen (21) um seine horizontale Verschwenkachse (19′) ver
drehbar gehalten ist.
5. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Führungselement oder Gleitstück
(19) in der zugehörigen Führungsbahn (15) der Führungs
einrichtung (13) relativ zu dieser um ein vorwählbares Maß
in Seitenrichtung ausweichbar angeordnet ist.
6. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die pflugschar- und tragrahmenseitig
abgestützten und in Räumstellung zusammenwirkenden An
schläge (21, 25) der Zentriervorrichtung (24) gegensinnig
winkel- oder dachförmig verlaufend gestaltet sind.
7. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem pflugscharseitig abge
stützten Anschlag (21) und dem tragrahmenseitig abgestütz
ten Anschlag (25) ein Puffer (27) vorgesehen ist.
8. Schneepflug wenigstens nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die das Führungselement oder Gleitstück (19)
haltenden Tragbleche (21) gleichzeitig den einen Anschlag
(21) der beiden zusammenwirkenden Anschläge (25, 21) bil
den.
9. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung und damit der
Einstellwinkel (α) zwischen der Räumleiste (3) und einer
Vertikalen in unterschiedlichen Winkeleinstellungen vor
einstellbar und fixierbar ist.
10. Schneepflug wenigstens nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Stellantrieb (51) zur Winkelverstel
lung der Führungsbahn (15) vorgesehen ist.
11. Schneepflug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsbahn (15) über eine Drehachse (53) gegen
über dem Tragrahmen (5) verschwenkbar ist, wobei der
Stellantrieb (51) zwischen dem Tragrahmen (5) und der
Führungsbahn (15) zumindest mittelbar abgestützt ist.
12. Schneepflug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stellantrieb (51) auch während der Fahrt
betätigbar und in gewünschter Stellung arretier- bzw.
sperrbar ist.
13. Schneepflug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der Stellantrieb (51) aus einem
Hydraulikmotor, Hydraulikzylinder, Pneumatikzylinder oder
einem elektrischen Stellantrieb besteht.
14. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß ferner noch ein an der Führungsein
richtung ansetzender Kraftbegrenzer vorgesehen ist,
der erst nach Überschreiten einer Auslösekraft eine Aus
weichbewegung des Pflugscharsegmentes (1) erlaubt.
15. Schneepflug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftbegrenzer sperrbar, vorzugsweise manuell
sperrbar ist.
16. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenker (7) eine Stoßdämpfereinrich
tung umfassen.
17. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lenker (7) aus elastomeren Werk
stoff und einer Armierung, vorzugsweise einer innenliegen
den Armierung (69) bestehen.
18. Schneepflug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Armierung aus einem Lochblech (69) besteht.
19. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Lenkern (7) an den Lagerstellen
Rohre (71) vorzugsweise aus Stahl oder Kunststoff einge
gossen sind.
20. Schneepflug nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu den Lenkern (7) vor- wie nach
laufenden Schwenklager (9′, 9′′) in Form von eine räumliche
Bewegung erlaubenden Buchsen aus elastomerem Material
vorzugsweise in Form von Gummibuchsen ausgebildet sind.
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