DE4224034A1 - Naehmaschine - Google Patents
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- DE4224034A1 DE4224034A1 DE19924224034 DE4224034A DE4224034A1 DE 4224034 A1 DE4224034 A1 DE 4224034A1 DE 19924224034 DE19924224034 DE 19924224034 DE 4224034 A DE4224034 A DE 4224034A DE 4224034 A1 DE4224034 A1 DE 4224034A1
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Nähmaschine,
insbesondere auf eine Einfassungsnähmaschine, die automatisch
einen geraden Schnitt und vier Eckenschnitte durch die gesamte
Dicke eines Nähgutes hindurch ausführt.
Es ist eine Einfassungsnähmaschine bekannt, die - wie in Fig.
10 gezeigt - ein Einfassungs- bzw. Bandstück 2, dessen gegen
überliegende Endabschnitte zurückgefaltet sind, womit es eine
insgesamt ringförmige Gestalt hat, durch Bildung zweier paral
leler Anordnungen von Stichen 3, 3 auf ein Basis-Nähgut 1 auf
näht und zusätzlich das so erhaltene Nähgut 4 durch dessen
gesamte Dicke hindurch schneidet, um einen geraden Schnitt 5
und vier Eckenschnitte 6, die sich von den gegenüberliegenden
Enden des geraden Schnittes 5 aus erstrecken, zu bilden.
Bei dieser Nähmaschine ist ein zentrales Messer oder eine zen
trale Klinge zur gleichzeitigen Bildung des geraden Schnittes 5
mit den beiden Stichreihen 3, 3 durch die jeweiligen Nadeln
zwischen zwei Nähnadeln angeordnet. Bei der Bildung der
Stichreihen 3, 3 und des geraden Schnittes 5 wird das Nähgut 4
einer Eckenschneidstellung zugeführt, in der vier Eckenschneid
klingen durch jeweilige Druckluftzylinder gleichzeitig nach
oben bewegt werden, um das Nähgut 4 zu schneiden, um die
jeweiligen Eckenschnitte 6 zu bilden.
In dem Falle, daß in einem Nähgut 4 eine kantenverzierte Tasche
mit einer diagonalen Öffnung gebildet wird, werden - wie in
Fig. 11 gezeigt - zwei parallele Stichreihen 3, 3 so gebildet,
daß die gegenüberliegenden Enden einer Stichreihe 3 gegenüber
den entsprechenden Enden der anderen Stichreihe 3 verschoben
oder nicht mit ihnen ausgerichtet sind. In diesem Falle ist es
erforderlich, daß die vier Eckenschnitte 6 mit unterschied
lichen Längen und unterschiedlichen Winkeln bezüglich des
geraden Schnittes 5 (im folgenden als "Öffnungswinkel" bezeich
net) gebildet werden. Es ist daher wünschenswert, daß die
Längen und Öffnungswinkel der vier Eckenschnitte 6 in Abhängig
keit von den Offset(Versetzungs)beträgen oder -längen zwischen
den beiden Stichanordnungen 3, 3 geändert werden können.
Bei der herkömmlichen Nähmaschine wird die Länge jedes Ecken
schnittes 4 durch Wählen einer geeigneten der vier Ecken
schneidklingen zur Bildung von Schnitten unterschiedlicher
Längen und manuelles Ersetzen der vorher benutzten Klinge durch
die nunmehr ausgewählte entsprechend einer gewünschten Art und
Weise des Einfaßnähvorganges verändert. Dabei wird der
Öffnungswinkel des Eckenschnittes 6 durch Justieren des Orien
tierungswinkels jeder an einem geeigneten Träger befestigten
Eckenschneidklinge verändert.
Damit macht es die oben beschriebene Einfassungsnähmaschine
nötig, daß ein Bediener jeweils manuell eine Klinge gegen eine
andere austauscht oder manuell den Orientierungswinkel jeder
Klinge einstellt, wenn er eine Veränderung der Art und Weise
des Einfaßnähvorganges beabsichtigt. Diese manuellen Bedien
vorgänge sind sehr umständlich und zeitraubend.
Jedoch besteht die Klingenantriebsvorrichtung aus einem
Zylinder, der die Klinge über eine konstante Strecke oder einen
konstanten Hub bewegt, und der Eckenschnittlängenregler be
steht aus einer Drehvorrichtung, die ein erstes, die Klinge
tragendes Halteteil um eine sich durch ein zweites, auf dem
Kolben des Zylinders befestigtes Halteteil erstreckende hori
zontale Drehachse dreht. Wenn die Klinge um die Drehachse ge
dreht wird, wird die Spitze der Schneidkante der Klinge so ver
schoben, daß sie eine gebogene Ortskurve relativ zu einem je
weiligen der einander gegenüberliegenden Enden des geraden
Schnittes beschreibt, der in dem Nähgut gebildet wurde. Außer
dem wird der Öffnungswinkel jedes durch das Nähgut gebildeten
Eckenschnittes mehr oder weniger vom Orientierungswinkel einer
durch die Winkeleinstellvorrichtung justierten entsprechenden
Klinge abweichen. Zur Kompensation der Verschiebung der Spitze
jeder Klinge relativ zum entsprechenden Ende des geraden
Schnittes ist die beschriebene Nähmaschine mit einer software
gesteuerten Vorrichtung ausgestattet, die die Verschiebung der
Klingenspitze auf der Grundlage des Drehwinkels des ersten
Halteteils berechnet. Im übrigen lehrt die angeführte Druck
schrift nichts in bezug auf eine Einrichtung zur Kompensation
des Öffnungswinkel jedes Kantenschnittes infolge der Drehung
jeder Klinge.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähma
schine bereitzustellen, die durch ein Nähgut hindurch Ecken
schnitte ausbildet, die für eine gewünschte Art eines Nähvor
ganges, insbesondere eines Einfaßnähvorganges, geeignete Längen
und Öffnungswinkel haben, ohne daß es erforderlich ist, daß ein
Bediener umständliche und zeitraubende manuelle Bedienungs
vorgänge ausführt.
Die genannte Aufgabe wird durch die vorliegende Erfindung
gelöst, mit der eine Nähmaschine bereitgestellt wird, die ein
Einfassungs-Nähgut auf ein Basis-Nähgut durch Bildung zweier
paralleler Anordnungen von Stichen aufnäht und das so erhaltene
Nähgut durch dessen ganze Dicke durchschneidet, um einen
zwischen den beiden parallelen Stichanordnungen gelegenen und
sich parallel zu diesen erstreckenden geraden Schnitt zu bil
den. Die Nähmaschine weist eine Eckenschneidvorrichtung auf,
die ein Paar von Eckenschnitten bildet, die sich von jedem der
gegenüberliegenden Enden des geraden Schnittes so erstrecken,
daß sie insgesamt eine V-förmige Konfiguration haben, wobei die
beiden Eckenschnitte jeweils auf beiden Seiten einer geraden
Linie gelegen sind, die sich von jedem Ende des geraden Schnit
tes aus erstreckt. Die Eckenschneidvorrichtung weist ein Paar
von unter einem das Nähgut haltenden Halter derart gelegenen
Klingen, daß jede Klinge längs einer geometrischen Achse, die
durch beide Enden des geraden Schnittes geht, bewegbar und um
diese schwenkbar ist, wobei die Schneidkante jeder Klinge
bezüglich der geometrischen Achse geneigt ist, und die Schneid
kante jeder Klinge das Nähgut durchschneidet, um einen ent
sprechenden Eckenschnitt zu bilden, wenn die Klinge länge der
geometrischen Achse nach oben bewegt wird, eine Winkel
einstellvorrichtung, die jede Klinge um die geometrische Achse
schwenkt und dadurch den Winkel der Orientierung der Schneid
kante jeder Klinge bezüglich der geometrischen Achse einstellt
und einen Klingenantrieb, der jede Klinge entlang der
geometrischen Achse nach oben und unten bewegt. Die Maschine
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Eingabeeinrichtung zum
Eingeben sich auf die Positionen, wo die beiden parallelen
Stichanordnungen gebildet werden, beziehender Positionsdaten,
eine Bestimmungseinrichtung, die auf der Grundlage der eingege
benen Positionsdaten einen Winkel der Orientierung der Schneid
kante jeder Klinge um die geometrische Achse und einen Betrag
der Aufwärtsbewegung jeder Klinge längs der geometrischen Achse
bestimmt, und eine Steuereinrichtung zum Steuern der Winkelein
stellvorrichtung und des Klingenantriebs entsprechend dem be
stimmten Orientierungswinkel und dem Betrag der Aufwärtsbewe
gung, um damit die Länge und Orientierung der durch das Wert
stück hindurchschneidenden Schneidkante einzustellen, aufweist.
Bei der auf diese Weise aufgebauten Nähmaschine ist jede Klinge
unter dem das Nähgut haltenden Halter derart angeordnet, daß
die Klinge längs einer durch jedes der gegenüberliegenden Enden
des durch das Nähgut hindurch gebildeten geraden Schnittes hin
durchgehenden geometrischen Achse bewegbar und um diese
schwenkbar ist und daß die Klinge eine bezüglich dieser geo
metrischen Achse geneigte Schneidkante aufweist. Wenn die
Klinge nach oben bewegt und in ihrer höchsten Stellung ange
halten wird, durchschneidet die Schneidkante das Nähgut zur
Bildung eines Eckenschnittes mit einer zur höchsten Stellung
der Spitze korrespondierenden Länge. Außerdem ist eine Winkel
einstellvorrichtung zum Einstellen eines beliebigen gewünschten
Winkels der Orientierung der Schneidkante jeder Klinge um die
geometrische Achse vorgesehen, und ein Klingenantrieb ist zur
Bewegung jeder Klinge um jeden gewünschten Betrag oder Abstand
nach oben vorgesehen. Weiterhin enthält die vorliegende Nähma
schine eine zum Eingeben von Positionsdaten, die sich auf die
Positionen der beiden zu bildenden Stichanordnungen beziehen,
vorgesehene Eingabeeinrichtung, eine Bestimmungseinrichtung,
die auf der Grundlage der eingegebenen Positionsdaten einen
Winkel der Orientierung der Schneidkante jeder Klinge um die
geometrische Achse und einen Betrag der Aufwärtsbewegung jeder
Klinge längs der geometrischen Achse bestimmt, und eine Steuer
einrichtung zum Steuern der Winkeleinstellvorrichtung und des
Klingenantriebs entsprechend dem bestimmten Orientierungswinkel
und dem Betrag der Aufwärtsbewegung. Damit ist die vorliegende
Nähmaschine zur Ausbildung von Eckenschnitten durch ein Nähgut
hindurch in der Lage, die eine für eine gewünschte Art und
Weise eines Nähvorgangs, insbesondere eines Einfaßnähvorgangs,
geeignete Längen und Öffnungswinkel haben, ohne daß es erfor
derlich wäre, daß ein Bediener umständliche manuelle Bedien
vorgänge ausführt.
Die vorliegende Nähmaschine weist eine Steuereinrichtung zum
Steuern der Winkeleinstellvorrichtung zum Einstellen des Orien
tierungswinkels jeder Klinge und außerdem des Klingenantriebes
zum Einstellen des Betrages der Aufwärtsbewegung jeder Klinge
auf. Damit ist die vorliegende Nähmaschine zur Bildung von
Eckenschnitten durch ein Nähgut hindurch in der Lage, die je
weils eine beliebige Länge und einen beliebigen Öffnungswinkel
haben. Die Bestimmungseinrichtung bestimmt speziell auf der
Grundlage der durch die Eingabeeinrichtung eingegebenen Posi
tionsdaten einen Orientierungswinkel der Schneidkante jeder
Klinge um die geometrische Achse und einen Betrag der Aufwärts
bewegung jeder Klinge längs der geometrischen Achse, und die
Steuereinrichtung steuert die Winkeleinstellvorrichtung und den
Klingenantrieb entsprechend dem bestimmten Orientierungswinkel
und dem Betrag der Aufwärtsbewegung. Damit wird ein Bediener
nur dazu benötigt, die eine gewünschte Art und Weise des Näh
vorgangs repräsentierenden Positionsdaten einzugeben. Danach
bildet die vorliegende Nähmaschine automatisch Eckenschnitte
mit jeweils für eine gewünschte Art des Nähvorganges, insbeson
dere eines Einfaßnähvorganges, geeigneten Längen und Öffnungs
winkel, ohne daß es erforderlich wäre, daß der Bediener zusätz
liche umständliche Bedienvorgänge ausführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Nähmaschine
weiter eine Korrekturdateneingabeeinrichtung zum Eingeben von
Korrekturdaten, die mindestens entweder eine korrigierte Länge
oder einen korrigierten Öffnungswinkel jedes Eckenschnittes be
zeichnen, und eine Korrektureinrichtung zum Korrigieren eines
Orientierungswinkels und/oder eines Betrages der Aufwärtsbewe
gung der Klinge zur Bildung jedes Eckenschnittes auf der Grund
lage der eingegebenen Korrekturdaten. In dieser Ausführungsform
ist die Nähmaschine bezüglich der Länge und des Öffnungswinkels
jedes Eckenschnittes fein auf jeden gewünschten Wert einstell
bar. Diese Anordnung erlaubt es einem Bediener, in Abhängigkeit
von der Art oder Beschaffenheit des verwendeten Nähgutes den
Orientierungswinkel und den Betrag der Aufwärtsbewegung jeder
Klinge, wie sie durch die Bestimmungseinrichtung bestimmt wur
den, zu korrigieren oder abzuwandeln.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben
sich aus der Erläuterung eines Ausführungsbeispiels anhand der
Figuren.
Von den Figuren zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Nähmaschine, auf die die
vorliegende Erfindung angewandt ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Eckenschneidvorrichtung
der Nähmaschine nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Vorderansicht der Eckenschneidvorrichtung nach
Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht der Eckenschneidvorrichtung nach
Fig. 2,
Fig. 5 eine Querschnittsdarstellung der Eckenschneidvor
richtung nach Fig. 2 längs der Linie 5-5 in Fig.
3,
Fig. 6 eine Darstellung des elektrischen Aufbaus der
Nähmaschine nach Fig. 1 in Art eines Block
schaltbildes,
Fig. 7 ein Flußdiagramm, das die Schritte des auf der
Nähmaschine nach Fig. 1 ausgeführten Einfaßnäh
vorganges darstellt,
Fig. 8 eine Darstellung des Verfahrens zur Berechnung der
Länge und des Öffnungswinkels jedes Eckenschnittes,
Fig. 9 eine Darstellung einer zur Bestimmung der Länge und
des Öffnungswinkels jedes Eckenschnittes verwen
deten Datentabelle,
Fig. 10 eine Draufsicht eines Nähgutes, auf dem ein Einfas
sungs-Nähvorgang ausgeführt wird, und
Fig. 11 eine Draufsicht eines Nähgutes, auf dem ein anderer
Einfassungs-Nähvorgang ausgeführt wird.
Nachfolgend wird, unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen, im einzelnen eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung beschrieben. Obgleich die Fig. 10 und 11 in der
Einleitung der Beschreibung zur Erklärung des Standes der
Technik verwendet wurden, werden diese Figuren auch zur Erklä
rung der Arbeitsweise einer Nähmaschine gemäß der Ausführungs
form verwendet. Die zur Erklärung des Standes der Technik ver
wendeten Bezugszeichen werden gleichermaßen zur Beschreibung
der Ausführungsform der Erfindung verwendet.
In Fig. 1 ist eine Einfassungsnähmaschine als Ausführungs
beispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Nähma
schine weist einen Arbeitstisch 11 auf, über dem ein Nähkopf 13
angeordnet ist. Der Nähkopf 13 trägt zwei Nadelstangen 12, 12
(von denen nur eine gezeigt ist) an seinem freien Ende derart,
daß die zwei Nadelstangen 12, 12 in einer zur Richtung A, die
in der Abbildung durch einen Pfeil gekennzeichnet ist, senk
rechten Richtung um einen vorbestimmten Abstand voneinander
entfernt sind.
Jede der Nadelstangen 12, 12 wird durch einen Nadelantriebs
mechanismus mit einem Hauptmotor 14 senkrecht hin und her be
wegt (Fig. 6). Jede Nadelstange 12 wirkt mit einem Schiffchen
oder Schlingenfänger (nicht gezeigt) zusammen, das bzw. der
unter dem Arbeitstisch 11 angeordnet ist, um eine Anordnung von
Stichen auf einem Nähgut 4 zu bilden (vgl. Fig. 10 oder 11).
Die Nähmaschine weist weiterhin eine (nicht gezeigte) zwischen
den beiden Nadelstangen 12, 12 gelegene zentrale Schneidvor
richtung auf. Die zentrale Schneidvorrichtung bildet einen
geraden zentralen Schnitt 5 durch die Dicke des Nähgutes 4 hin
durch, wenn die Nadelstangen 12, 12 zwei parallele Anordnungen
von Stichen 3, 3 auf dem Nähgut 4 bilden.
Bei der vorliegenden Ausführungsform ist eine der beiden Nadel
stangen 12 unter Steuerung durch die Steuereinrichtung 44 (vgl.
Fig. 6 und Beschreibung weiter unten) automatisch relativ zur
anderen Nadelstange 12 verschiebbar, so daß der Abstand zwi
schen den beiden Nadelstangen 12, 12 innerhalb eines Bereiches
von 8 bis 12 mm variabel ist. Damit ist der Abstand zwischen
den beiden parallelen Stichanordnungen 3, 3 (der nachfolgend
als "Stichabstand" bezeichnet wird) innerhalb des Bereiches von
8 bis 12 mm variabel. Daten, die einen gewünschten Stichab
stand kennzeichnen, werden durch den Bediener über die Bedie
nungstafel 37 (Fig. 6) eingegeben.
Auf dem Arbeitstisch 11 ist auch eine Klemmvorrichtung 15 ange
ordnet, die ein Basis-Nähgut 1 (oder das Nähgut 4) einklemmt
bzw. hält. Die Klemmvorrichtung 15 klemmt das Basis-Nähgut 1 an
zwei um mehr als den vorgegebenen Abstand zwischen den beiden
Nadelstangen 12, 12 voneinander entfernten Abschnitten ein,
wodurch es möglich ist, daß die zwei Nadelstangen 12, 12 auf
dem Nähgut 4 die beiden zueinander parallelen Stichanordnungen
3, 3 bilden. Die Klemmvorrichtung 15 ist zwischen einer Nähgut
anbringungsposition (die in Fig. 1 durch die Zwei-Punkt-
Strich-Linie angedeutet ist), in der das Basis-Nähgut 1 ange
bracht und eingeklemmt wird, und einer Eckenschneidposition (in
Fig. 1 durch die durchgezogene Linie bezeichnet), in der durch
das gehaltene Nähgut hindurch vier Eckenschnitte 6 gebildet
werden, bewegbar.
Die Klemmvorrichtung 15 wird durch einen Nähgutvorschubmecha
nismus 17, der einen Nähgutvorschubmotor 16 beinhaltet, in der
Richtung A vor- und rückwärts bewegt. Der Nähgutvorschubmecha
nismus 17 ist unter dem Arbeitstisch 11 angeordnet. Eine Ein
faßvorrichtung 18 ist oberhalb des Arbeitstisches 11 auf der
rechten Seite des Nähkopfes 13 vorgesehen, wie in Fig. 1 ge
zeigt. Die Einfaßvorrichtung 18 hält ein Einfaß-Nähgut oder
-stück 2 in Kontakt mit der oberen Oberfläche des durch die
Klemmvorrichtung 15 gehaltenen Basis-Nähgutes 1 derart, daß
gegenüberliegende Endabschnitte des Einfaßstückes 2 nach rück
wärts gefaltet sind, um diesem eine insgesamt ringförmige Ge
stalt auf dem Basis-Nähgut 1 zu geben.
Wenn die Klemmvorrichtung 15, die das Basis- und das Einfaß-
Nähgut 1 und 2 hält, von der Nähgutanbringungsstellung in
Richtung A bewegt wird, wird der Nadelantriebsmechanismus 14
betätigt, um eine Hin-und-Her-Bewegung der Nadelstangen 12, 12
auszulösen, so daß das Einfaßstück 2 mit zwei durch die Nadel
stangen 12, 12 gebildeten parallelen Stichreihen 3, 3 auf das
Nähgut 1 aufgenäht und auf diesem befestigt wird. Gleichzeitig
wird durch die zentrale Schneidvorrichtung das Nähgut 4, das
aus dem Basis-Nähgut 1 und dem aufgenähten Einfaßstück 2 be
steht, durchschnitten, um den geraden zentralen Schnitt 5 aus
zubilden.
Bei der vorliegenden Ausführungsform wird der zentrale Schnitt
5 durch die zentrale Schneidvorrichtung unter Steuerung durch
die Steuereinrichtung 44 (Fig. 6) so gebildet, daß die beiden
einander gegenüberliegenden Enden des zentralen Schnittes 5 in
einem vorbestimmten Abstand (z. B. 15 mm), gemessen in der Rich
tung A (nachfolgend als "Anfangs-Endabstand" bezeichnet) vom
entsprechenden Ende einer ausgewählten der beiden Stichanord
nungen 3, 3 gelegen sind, und daß das andere Ende des zentralen
Schnittes 5 in einem Abstand, der gleich dem Anfangs-Endabstand
ist, aber in der zur Richtung A entgegengesetzten Richtung
gemessen (nachfolgend als "Ende-Endabstand" bezeichnet), vom
entsprechenden Ende der anderen Stichanordnung 3 gelegen ist.
Die einen gewünschten Anfangs- oder End-Endabstand reprä
sentierenden Daten werden durch den Bediener über die Bedie
nungstafel 37 (Fig. 6) eingegeben.
Ein Paar Eckenschneidvorrichtungen 19, 19 ist unter dem
Arbeitstisch 10 in einer mit der Eckenschneidstellung der
Klemmvorrichtung 15 korrespondierenden Lage angeordnet. Wie in
Fig. 3 gezeigt, weist jede Vorrichtung 19 ein Paar Schneidein
richtungen 20, 20 auf, die weiter unten genauer beschrieben
werden. Die insgesamt vier Schneideinrichtungen 20 bilden je
weils die vier Eckenschnitte 6 durch das Nähgut 4 derart, daß
zwei Eckenschnitte 6 sich von jedem der gegenüberliegenden
Enden des geraden zentralen Schnittes so erstrecken, daß sie
eine insgesamt V-förmige Konfiguration aufweisen, wobei die
beiden Eckenschnitte 6 jeweils auf beiden Seiten einer sich vom
geraden zentralen Schnitt erstreckenden geraden Linie liegen.
Fig. 10 stellt ein Beispiel eines Einfassungs-Nähvorganges
dar, der durch die Nähmaschine ausgeführt wird. Die Nähmaschine
näht automatisch durch Bildung der beiden parallelen Stich
reihen 3, 3 das Einfaßstück 2 auf das Basisnähgut 1 und schnei
det automatisch das Nähgut 1, d. h. bildet den zentralen Schnitt
5 und die beiden Eckenschnitte 6 im Nähgut 4. Fig. 11 stellt
ein anderes Beispiel des Einfassungs-Nähvorganges zur Herstel
lung einer kantenverzierten Tasche mit einer diagonalen oder
schrägen Öffnung dar. Bei diesem zweiten Nähvorgang werden die
beiden parallelen Stichreihen 3, 3 so gebildet, daß sie gegen
einander verschoben sind, wie in der Figur gezeigt, so daß
durch die Verbindungslinien zwischen den gegenüberliegenden
Enden einer Stichreihe 3 und den entsprechenden Enden der
anderen Stichreihe 3 ein Parallelogramm bestimmt wird. Bei
diesem Nähvorgang ist es daher erforderlich, daß sich die
jeweiligen Längen der vier Eckenschnitte 6 und die jeweiligen
Winkel derselben, gemessen gegenüber dem zentralen Schnitt 5
(d. h. die "Öffnungswinkel") von denen bei dem in Fig. 10
dargestellten Nähvorgang unterscheiden.
Bei der beschriebenen Nähmaschine werden die beiden Ecken
schneidvorrichtungen 19, 19 benutzt, um die Länge und den
Öffnungswinkel jedes der vier Eckenschnitte 6 auf jede ge
wünschte Länge bzw. jeden Winkel einzustellen. Nachfolgend wird
eine der beiden identischen Eckenschneidvorrichtungen 19 (in
Fig. 1 die rechte) unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 5 im
einzelnen beschrieben.
Die Eckenschneidvorrichtung 19 weist ein Grundteil 21 und ein
Paar identischer Schneideinrichtungen 20, 20 auf, die durch das
Grundteil 21 getragen werden. Das Grundteil 21 beinhaltet eine
rechteckige Rückseitenplatte 22 und eine halbkreisförmige obere
Platte 23 sowie eine halbkreisförmige untere Platte 24, die
sich horizontal von der oberen bzw. unteren Kante der Rücksei
tenplatte 22 erstrecken. Wie in den Fig. 4 und 5 gezeigt,
haben die obere und untere Platte 23, 24 zwei erste lang
gestreckte Löcher 23a, 23a bzw. zwei zweite langgestreckte
Löcher 24a, 24a, die darin so gebildet sind, daß die beiden
ersten bzw. zweiten Löcher 23a, 23a bzw. 24a, 24a bezüglich
einer Mittelebene K, die durch die beiden Mittelpunkte O, O der
beiden halbkreisförmigen Platten 23, 24 hindurchgeht, symme
trisch sind. Eine erste gebogene (im wesentlichen halbkreis
förmige) Führungsnut 23b und eine zweite gebogene (im wesent
lichen halbkreisförmige) Führungsnut 24b sind in der unteren
Oberfläche des äußeren Randabschnitts der oberen Platte 23 und
in der oberen Oberfläche des äußeren Randabschnitts der Boden
platte 24 derart gebildet, daß die Mittelpunkte der gebogenen
Nuten 23b, 24b mit den Mittelpunkten O, O der halbkreisförmigen
Platten 23 bzw. 24 zusammenfallen.
Die beiden identischen Schneideinrichtungen 20, 20 sind auf je
weils einer Seite der Mittelebene K am Grundteil 21 angebracht.
Jede Schneideinrichtung 20 weist eine Klinge 25, eine Stange
26, an der die Klinge 25 befestigt ist, eine die Stange 26
tragende Halterung 27 und einen ersten und einen zweiten
Schrittmotor 28 und 29 auf.
Jede Halterung 27 weist einen oberen und einen unteren Ab
schnitt 30, 31, die beide etwa die Form eines Kreisausschnittes
haben, sowie einen Verbindungsabschnitt 32 auf, der die inneren
Ränder des oberen und unteren Abschnittes 30 und 31 verbindet.
Der obere Abschnitt 30 der Halterung 27 ist in Kontakt mit der
unteren Oberfläche der oberen Platte 23 des Grundteils 21 und
hat einen (nicht gezeigten) Fortsatz, der in gleitbarem
Eingriff mit der ersten Führungsnut 23a steht. Ähnlich ist der
obere Abschnitt 31 der Halterung 27 in Kontakt mit der oberen
Oberfläche der unteren Platte 24 des Grundteils 21 und hat
einen (nicht gezeigten) Fortsatz, der in gleitbarem Eingriff
mit der zweiten Führungsnut 24a steht. Damit ist die Halterung
27 in entgegengesetzten Richtungen B und C eine durch die
beiden Mittelpunkte O, O der halbkreisförmigen Platten 23 und
24 laufende Mittellinie frei bewegbar, während sie durch die
Führungsnuten 23b und 24b geführt wird. Wie in den Fig. 4
und 5 gezeigt, haben der obere und der untere Abschnitt 30, 31
der Halterung 27 ein erstes und ein zweites Verbindungsloch
30a, 31a, die mit den langestreckten Löchern 23a, 24a des
Grundteils 21 überlappen, wie in den Fig. 4 und 5 darge
stellt. Die äußere Umfangsfläche des unteren Abschnitts 31 der
Halterung 27 wirkt als erstes Zahnrad 31b. Ein Winkeleinstell
motor (der erste Schrittmotor) 28 ist unter der Bodenplatte 24
des Grundteils 21 angeordnet. Ein zweites Zahnrad 28a ist an
der Ausgangswelle des Winkeleinstellmotors 28 befestigt und
steht in Eingriff mit dem ersten Zahnrad 31b der Halterung 27.
Der Winkeleinstellmotor 28 wird unter Steuerung durch die
Steuereinrichtung 44 (die später beschrieben wird) betrieben,
so daß die Halterung 27 relativ zum Grundteil 21 in den Rich
tungen B und C verschiebbar ist.
Die Stange 26 jeder Schneideinrichtung 20 hat einen recht
eckigen Querschnitt und erstreckt sich vertikal durch die
langgestreckten Löcher 23a, 24a und die Verbindungslöcher 30a,
31a. Wie in Fig. 2 gezeigt, ist auf einer der vier Seiten
flächen der Stange 26 eine Zahnstange 26a ausgebildet, und
diese wird durch die Halterung 27 derart gehalten, daß sie nach
oben und unten bewegbar ist. Wenn die Halterung 27 in die Rich
tungen B und C bewegt wird, wird die Stange 26 zusammen mit der
Halterung 27, d. h. als eine Einheit, innerhalb des durch die
langgestreckten Löcher 23a, 24a bestimmten Bereiches bewegt.
Ein Motorbefestigungsteil 33 ist an seinen gegenüberliegenden
Enden mit dem oberen bzw. unteren Abschnitt 30, 31 jeder Halte
rung 27 verbunden. Ein Klingenantriebsmotor (der zweite
Schrittmotor) 29 ist am Motorbefestigungsteil 33 befestigt. Ein
Ritzel 29a ist an der Ausgangswelle des Klingenantriebsmotors
29 befestigt und steht im Eingriff mit der Zahnstange 26a der
Stange 26. Der Klingenantriebsmotor 29 wird auch unter Steue
rung durch die Steuereinrichtung 44 (die später beschrieben
wird) betätigt, so daß die Stange 26 relativ zur Halterung 27
(oder dem Grundteil 21) nach oben und unten bewegt wird.
Ein Klingenbefestigungsteil 34 ist am oberen Ende der Stange 26
befestigt. Eine Klinge 25 ist am Klingenbefestigungsteil 34
z. B. mittels einer Schraube derart befestigt, daß die Ebene der
Klinge 25 sich senkrecht erstreckt. Wie in den Fig. 2 und 4
gezeigt, hat die Klinge 25 eine plattenähnliche Gestalt in Art
eines rechtwinkligen Dreiecks. Die Klinge 25 ist eine ein
seitige Klinge, d. h. sie hat eine der Hypotenuse des recht
winkligen Dreiecks entsprechende Schneidklinge 25a und eine
sich senkrecht erstreckende, nicht-schneidende Rückseite 25b.
Damit ist die Schneidkante 25a gegenüber der Rückseite 25b
geneigt. Die Schneidkante 25a (oder Klinge 25) mündet in eine
Spitze 25c. Wie in Fig. 4 gezeigt, ist die Klinge 25 an der
Stange 26 derart befestigt, daß die Spitze 25c auf einer
senkrecht verlaufenden geometrischen Achse liegt, die durch die
beiden Mittelpunkte O, O der oberen und unteren halbkreis
förmigen Platte 23, 24 des Grundteils 21 hindurchgeht, und daß
die Rückseite 25b mit der senkrechten geometrischen Achse (die
nachfolgend als "Achse O-O" bezeichnet wird) ausgerichtet ist.
Damit erstreckt sich die Schneidkante 25a in radialer Richtung
der oberen und unteren Platte 23, 24 des Grundteils 21, wie in
Fig. 4 dargestellt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist eine der beiden Eckenschneid
vorrichtungen 19 an einem an der Unterseite des Arbeitstisches
11 angebrachten stationären Rahmen 35 befestigt, und die andere
Vorrichtung 19 ist an einem bewegbaren Rahmen 36 befestigt, der
horizontal bewegbar an der Unterseite des Tisches 11 ange
bracht ist. Beide Eckenschneidvorrichtungen 19, 19 werden durch
den Tisch 11 derart getragen, so daß die geometrische Achse O-O
des Grundteils 21 durch ein entsprechendes der gegenüberliegen
den Enden des geraden zentralen Schnittes 5 hindurchgeht und
die Mittelebene K des Grundteils 21 mit der Längsrichtung des
durch das Nähgut 4 hindurch gebildeten geraden zentralen
Schnittes 5 zusammenfällt. Der bewegbare Rahmen 36 wird in eine
geeignete, mit der Länge des geraden zentralen Schnittes 5
korrespondierende Position gebracht, so daß die beiden Vor
richtungen 19, 19 voneinander einen angemessenen, der Länge des
zentralen Schnittes 5 entsprechenden Abstand aufweisen.
Wenn die Halterung 27 durch den Winkeleinstellmotor 28 gedreht
wird, wird die Klinge 25 zusammen mit der Halterung 27 um die
Achse O-O gedreht. Damit wird der Orientierungs- bzw. Einstell
winkel der Schneidkante 25a der Klinge 25 bezüglich der Mittel
ebene K durch den Betrag des Drehwinkels des Winkeleinstell
motors 28 bestimmt. Währenddessen wird die Klinge 25 durch den
Klingenantriebsmotor 29 auf- und abwärts bewegt. Wenn die
Klinge 25 aufwärts bewegt wird, tritt die Klinge 25 durch eine
(nicht gezeigte) Öffnung im Arbeitstisch 11 hindurch, so daß
die Schneidkante 25a das durch die Klemmvorrichtung 15 gehal
tene und in der Eckenschneidstellung positionierte Nähgut 4
durchschneidet, wodurch ein entsprechender Eckenschnitt 6 ge
bildet wird. Der Betrag bzw. Hub der Aufwärtsbewegung der
Klinge 25, d. h. die höchste Stellung der Spitze 25c der
Schneidkante 25a, wo die Aufwärtsbewegung der Klinge 25 beendet
wird, wird durch den Betrag des Drehwinkels des Klingenan
triebsmotors 29 (oder die Anzahl der daran angelegten elek
trischen Impulse) bestimmt.
Eine Bedienungstafel 37, die in Fig. 6 gezeigt ist, ist auf
der Vorderseite der beschriebenen Nähmaschine angeordnet. Die
Tafel 37 weist einen Start-Schalter 38 zum Auslösen eines Ein
fassungs-Nähvorganges, einen Programmschalter 39 zur Auswahl
einer gewünschten Art und Weise eines Einfaßnähvorganges, einen
Korrekturschalter 40, einen Auswahlschalter 43 zur Auswahl
einer der beiden Stichanordnungen 3, 3 als eine Referenz-Stich
anordnung, zehn Tasten 41 und Displays 42.
Nachdem der Programmschalter 39 in seinen EIN-Zustand gebracht
wurde, wird der Auswahlschalter 43 zur Auswahl einer der beiden
Stichanordnungen 3, 3 als Referenz-Stichanordnung benutzt.
Nachfolgend werden die zehn Tasten 41 zur Eingabe von Posi
tionsdaten, die sich auf die Positionen, in denen die beiden
Stichanordnungen 3, 3 zu bilden sind, beziehen. Bei der vor
liegenden Ausführungsform enthalten, wie in Fig. 8 gezeigt,
die Positionsdaten einen Wert L, der einen gewünschten Stich
abstand (d. h. den Abstand zwischen den beiden Stichanordnungen
3, 3) angibt, und Werte d, die eine gewünschte Anfangs- und
Ende-Offsetlänge (von denen nur eine gezeigt ist) angeben.
Nachdem der Korrekturschalter 40 in seinen EIN-Zustand gebracht
wurde, werden die zehn Tasten 41 für die Eingabe von Korrektur
daten, die eine korrigierte Länge und/oder einen korrigierten
Öffnungswinkel jedes der vier Eckenschnitte 6 angeben, benutzt.
Beispielsweise können die Längen 1a und 1b und die Öffnungswin
kel a und b der beiden Eckenschnitte 6 (vgl. Fig. 8) auf ge
eignetere Werte korrigiert oder abgewandelt werden. Bei der
vorliegenden Ausführungsform dient die Bedienungstafel 37 als
Eingabeeinrichtung und Korrekturdateneingabeeinrichtung gleich
zeitig.
Die beschriebene Einfaßnähmaschine wird unter Steuerung durch
eine Steuereinrichtung 44 nach Fig. 6 betrieben.
Die Steuereinrichtung 44 besteht im wesentlichen aus einem eine
Zentralverarbeitungseinheit (CPU) 45, einen Nur-Lese-Speicher
(ROM) 46 und einen Direktzugriffsspeicher (RAM) 47 aufweisenden
Mikrocomputer. Die verschiedenen über den Start-Schalter 38,
den Programmschalter 39, den Auswahlschalter 40 und die zehn
Tasten 41 auf der Bedienungstafel 37 eingegebenen Daten werden
an die Steuereinrichtung 44 geliefert.
Die CPU 45 der Steuereinrichtung 44 verarbeitet die gelieferten
Daten entsprechend einem im ROM 46 vorgespeicherten Steuer
programm unter Nutzung der Funktion des zeitweiligen Speicherns
des RAM 47, um den Hauptmotor 14 über eine erste Ansteuerschal
tung 48 und den Nähgutvorschubmotor 16 über eine zweite An
steuerschaltung 49 zu steuern. Außerdem steuert die CPU 45
jeden der vier Winkeleinstellmotoren 28 der vier Schneidein
richtungen 20 durch Anlegen einer berechneten Anzahl elek
trischer Impulse an eine entsprechende der vier dritten An
steuerschaltungen 50 und analog die vier Klingenantriebsmotoren
29 durch Anlegen einer berechneten Anzahl elektrischer Impulse
an eine entsprechende der vier vierten Ansteuerschaltungen 51.
Genauer berechnet die Steuereinrichtung 44 die Positionen des
Anfangs- und Endpunktes jeder der beiden Stichreihen 3a und 3b
auf der Grundlage der verschiedenen, die Referenz-Stichanord
nung kennzeichnenden Daten, wie der eine Referenz-Stichan
ordnung bezeichnenden Daten, der die Länge der Referenz-Stich
anordnung angebenden Daten, der den Stichabstand L und die
Anfangs- und End-Offsetlängen d angebenden Daten, und veran
laßt die automatische Bildung der beiden Stichanordnungen 3, 3
auf dem Nähgut 4 entsprechend den berechneten Positionen. Bei
der vorliegenden Ausführungsform werden die Anfangs- und End-
Offsetbeträge unabhängig voneinander über die Bedienungstafel
37 eingegeben. Die Steuereinrichtung 44 berechnet die jeweili
gen Orientierungswinkel der vier Klingen 25, von den Mittel
ebenen K aus gemessen, d. h. die jeweiligen Drehwinkelbeträge
der vier Winkeleinstellmotoren 28, entsprechend den eingege
benen Positionsdaten und weiter die jeweiligen Längen der vier
Eckenschnitte 6, d. h. die jeweiligen Strecken der Aufwärtsbe
wegung der vier Klingen 25, ebenfalls entsprechend den eingege
benen Positionsdaten. Die berechneten Orientierungswinkel der
vier Klingen 25, d. h. die Öffnungswinkel der vier Eckenschnitte
6, und die berechneten Längen der vier Eckenschnitte 6 werden
auf den jeweiligen Displays 42 auf der Bedienungstafel 37 ange
zeigt.
Bei der beschriebenen Ausführungsform wirken die Steuereinrich
tung 44, die vier Winkeleinstellmotoren 28 und andere Teile
miteinander zusammen als Winkeleinstellvorrichtung, und die
Steuereinrichtung 44, die vier Klingenantriebsmotoren 29 usw.
wirken miteinander zusammen als Klingenantriebsvorrichtung.
Außerdem dient die Steuereinrichtung 44 als Bestimmungseinrich
tung und als Steuereinrichtung entsprechend der Erfindung.
Die beschriebene Einfaßnähmaschine bildet jeden der vier Ecken
schnitte 6 so, daß dieser einen Öffnungswinkel aufweist, der
gleich dem eingestellten Orientierungswinkel der entsprechenden
der vier Klingen 25 (oder deren Schneidkanten 25a) ist. Damit
wird der Öffnungswinkel jedes Eckenschnittes 6, der durch das
Nähgut 4 hindurch zu bilden ist, durch Verändern der Winkel
stellung bzw. des Drehwinkels des entsprechenden der vier Win
keleinstellmotoren 28 eingestellt.
Daneben wird der Betrag der Aufwärtsbewegung jeder Klinge 25
durch Verändern der Anzahl der an den entsprechenden der vier
Klingenantriebsmotoren 29 angelegten elektrischen Impulse ein
gestellt. Da die Schneidkante 25a jeder Klinge 25 bezüglich der
Achse O-O, längs derer die Klinge 25 auf- und abwärts bewegt
wird, um einen vorbestimmten Winkel ausgerichtet ist, wird die
jeweilige Länge eines der vier Eckenschnitte 6, die durch das
Nähgut 4 zu bilden sind, durch Verändern des Betrages des
Hervorstehens der Schneidkante 25a vom durch die Klemmvorrich
tung 15 gehaltenen Nähgut 4 eingestellt. Damit wird die Länge
jedes Eckenschnittes 6, der im Nähgut 4 zu bilden ist, durch
Verändern des Betrages der Aufwärtsbewegung der entsprechenden
der vier Klingen 25 eingestellt, wobei dieser Betrag durch
Verändern der Anzahl der an den entsprechenden der vier Klin
genantriebsmotoren 29 angelegten elektrischen Impulse verändert
wird.
Die vier Eckenschnitte 6 werden gleichzeitig im Nähgut 4 durch
gleichzeitiges Auslösen der Aufwärtsbewegung der vier Klingen
25 gebildet. Damit beginnen die vier Klingen 25 gleichzeitig
und mit gleichem oder gemeinsamem Schneiddruck, die vier Ecken
schnitte 6 auszubilden.
Wenn über die Bedienungstafel 37 Korrekturdaten die korrigierte
Öffnungswinkel und/oder korrigierte Längen der Eckenschnitte 6
betreffen, eingegeben werden, korrigiert bzw. modifiziert die
Steuereinrichtung 44 die entsprechenden Orientierungswinkel der
Klingen 25, gemessen von den Mittelebenen K (d. h. die Dreh
winkelbeträge der vier Einstellmotoren 28) entsprechend den
eingegebenen Korrekturdaten und korrigiert oder modifiziert die
entsprechenden Längen der Eckenschnitte 6 (d. h. die Anzahlen
der elektrischen Impulse, die an die Klingenantriebsmotoren 29
angelegt werden) entsprechend den eingegebenen Korrekturdaten.
Die modifizierten Öffnungswinkel und/oder Längen der Ecken
schnitte 6 werden auf den entsprechenden Displays 42 der Be
dienungstafel 37 angegeben. Bei der vorliegenden Ausführungs
form dient die Steuereinrichtung 44 als Korrektureinrichtung
entsprechend der Erfindung.
Nachfolgend wird der Betrieb der oben beschriebenen Einfaßnäh
maschine unter Bezugnahme auf Fig. 7, 8 und 9 beschrieben.
Nach Einschalten der Stromversorgung der Nähmaschine beginnt
die Nähmaschine mit der Ausführung eines Einfassungs-Näh
vorganges entsprechend dem Flußdiagramm nach Fig. 7.
Anfangs ist es erforderlich, daß ein Bediener über die Bedie
nungstafel 37 verschiedene Daten - etwa Positionsdaten, die
sich auf die Positionen beziehen, wo die beiden Stichanord
nungen 3, 3 durch die jeweiligen Nadelstangen 12, 12 zu bilden
sind - eingibt.
In dem Falle, daß der Bediener die Ausführung des Einfassungs-
Nähvorganges auf die gleiche Weise wie beim vorhergehenden
Nähvorgang wünscht, muß der Bediener nur den Start-Schalter 38
in den EIN-Zustand bringen, da die beim vorhergehenden
Nähvorgang verwendeten Daten in der Maschine gespeichert sind
und für den laufenden Nähvorgang wieder ausgelesen werden. Wenn
der Start-Schalter 38 in den EIN-Zustand gebracht wird, erfolgt
im Schritt S1 des Flußdiagramms nach Fig. 7 eine bestätigende
Bewertung (JA), und die Steuerung der CPU 45 der Steuereinrich
tung 44 geht zum Schritt S7.
Wenn anderenfalls der Bediener eine Abwandlung der im vorher
gehenden Nähvorgang verwendeten Daten wünscht, ist es erforder
lich, daß er den Programmschalter 39 in den EIN-Zustand bringt.
Wenn der Programmschalter 39 im EIN-Zustand ist, erfolgt im
Schritt S2 eine bestätigende Bewertung, und die Steuerung der
CPU 45 geht zum Schritt S3.
Im Schritt S3 wählt der Bediener zuerst als Referenz-Stichan
ordnung eine der beiden Stichanordnungen 3, 3 (folglich eine
der beiden Nadelstangen 12, 12) durch Betätigung des Auswahl
schalters 40 und der zehn Tasten 41 (beispielsweise wird die
Taste "1" zur Auswahl der beiden Nadelstangen 12 verwendet, und
die Taste "2" wird zur Auswahl der anderen Nadelstange 12 ver
wendet). Als zweites gibt der Bediener Daten ein, die die ge
wünschte Länge der Referenz-Stichanordnung kennzeichnen. Auf
den Schritt S3 folgt der Schritt S4, in dem der Bediener Daten
eingibt, die einen gewünschten Stichabstand L kennzeichnen, und
im nachfolgenden Schritt S5 gibt der Bediener gewünschte
Anfangs- und End-Offsetlängen d (d1, d2) ein. Bei der vorlie
genden Ausführungsform ist die Anfangs-Offsetlänge d1 als
Abstand vom Anfangspunkt einer Stichanordnung 3 als Referenz-
Stichanordnung zum Anfangspunkt der anderen Stichanordnung 3,
gemessen in der Richtung A definiert, während die End-Offset
länge d2 als Abstand zwischen dem Endpunkt der anderen Stichan
ordnung 3 zum Endpunkt der Referenz-Stichanordnung, gemessen
entgegengesetzt der Richtung A, definiert ist. Wenn der
Bediener die beiden Stichanordnungen 3, 3 - wie in Fig. 10
gezeigt - so auszubilden wünscht, daß sie keine Versetzung
(keinen Offset) gegeneinander aufweisen, gibt er für die beiden
Offset-Längen d1, d2 Null ein.
Auf den Schritt S5 folgt der Schritt S6, in dem die CPU 45 der
Steuereinrichtung 44 die Daten erzeugt, die zur Ausführung des
Einfaßnähvorganges auf der Grundlage der in den Schritten S4
und S5 eingegebenen Positionsdaten notwendig sind. Speziell be
stimmt die CPU 45 die Positionen des Anfangspunktes und des
Endpunktes jeder der beiden Stichreihen 3, 3 und die Positionen
des Anfangspunktes und des Endpunktes des geraden zentralen
Schnittes 5 auf der Grundlage der eine Referenz-Stichanordnung
bezeichnenden Daten, der die Länge der Referenz-Stichanordnung
angebenden Daten, des Wertes des Stichabstandes L, der die An
fangs- und End-Offsetlängen d (d1, d2) angebenden Daten und der
die weiter oben beschriebenen Anfangs- und End-Endabstände
(z. B. 15 mm) des zentralen Schnittes 5 angebenden Daten. Die
Positionen der Enden des zentralen Schnittes 5 werden so be
stimmt, daß der zentrale Schnitt 5 parallel zu den beiden
Stichreihen 3, 3 und in gleichem Abstand von diesen verläuft.
Außerdem berechnet die CPU 45 die Öffnungswinkel (in Fig. 8
z. B. a und b) und Längen (in Fig. 8 z. B. 1a und 1b) der vier
Eckenschnitte 6 auf die folgende Weise: Am Beispiel der Fig. 8
berechnet, wenn der Anfangs- und End-Endabstand des zentralen
Schnittes 5 als 15 mm gewählt wird, d. h. wenn eines der einan
der gegenüberliegenden Enden des zentralen Schnittes 5 in 15 mm
Abstand gegenüber dem entsprechenden Ende einer ausgewählten
(d. h. der Referenz-)Stichanordnung der beiden Stichanordnungen
3 nach innen zurückgezogen ist und gleichzeitig das andere Ende
des zentralen Schnittes 5 in einem Abstand von 15 mm nach innen
von dem entsprechenden Ende der anderen Stichanordnung 3 zu
rückgezogen ist, die Steuereinrichtung 44 die Längen 1a, 1b und
Öffnungswinkel a, b des Anfangspunktes und Endpunktes zweier
Eckenschnitte 6 auf der Grundlage des Stichabstandes L und der
Anfangs- und End-Offsetlänge d entsprechend den folgenden Glei
chungen
Auf der Grundlage der berechneten Werte 1a, 1b, a und b be
stimmt die Steuereinrichtung 44 die Orientierungswinkel der
Klingen 25 (d. h. die Drehwinkelbeträge der Winkelstellungen der
Winkeleinstellmotoren 28) und die Beträge oder Strecken der
Aufwärtsbewegung der Klingen 25 (d. h. die Anzahlen der an die
Klingenantriebsmotoren 27 angelegten elektrischen Impulse.
Fig. 9 zeigt eine Datentabelle, die verschiedene Sätze von
Ausgabewerten beinhaltet, die die Öffnungswinkel a, b und die
Längen 1a, 1b kennzeichnen, die auf der Grundlage verschiedener
Sätze von Eingangsdaten, die den Stichabstand L und die Offset
länge d bezeichnen, berechnet bzw. erzeugt wurden. Es ist daher
möglich, die Datentabelle nach Fig. 9 vorzubereiten und im ROM
46 der Steuereinrichtung 44 zu speichern, so daß die CPU 45 für
den aktuellen Einfaßnähvorgang einen Satz von Ausgangswerten
liest, der einem Satz von über die Bedienungstafel 37 eingege
benen Eingangswerten entspricht. Nach dem Schritt S6 geht die
Steuerung der CPU 45 zurück zum Schritt S1.
Vor dem Drücken des Start-Schalters 38 in den EIN-Zustand
bringt der Bediener ein Basis-Nähgut 1 auf der in der Nähgut
anbringungsstellung befindlichen Klemmvorrichtung 15 an und
plaziert ein Einfaßstücke 2 auf dem durch die Klemmvorrichtung
15 gehaltenen Basis-Nähgut 1. Nachfolgend betätigt der Bediener
die Einfaßvorrichtung 18, so daß diese das Einfaßstück 2 auf
dem Basis-Nähgut 1 derart hält, daß die gegenüberliegenden
Endabschnitte des Einfaßstückes 2 zurückgefaltet sind, so daß
eine insgesamt ringförmige Konfiguration entsteht. In dieser
Situation erfolgt, wenn der Bediener den Start-Schalter 38 in
die Stellung EIN drückt, im Schritt S1 eine bestätigende
Bewertung, und die Steuerung der CPU 45 geht zum Schritt S7.
Im Schritt S7 liefert die Steuereinrichtung 44 eine berechnete
Anzahl elektrischer Impulse an jeden der vier Winkeleinstell
motoren 28, so daß jeder Winkeleinstellmotor 28 um einen vorbe
stimmten Drehwinkel gedreht wird. Damit werden die vier Klingen
25 der beiden Eckenschneidvorrichtungen 20 so eingestellt, daß
sie bezüglich der Mittelebene K die bestimmten Öffnungswinkel
(a, b,) haben.
Auf den Schritt S7 folgt der Schritt S8 der Bildung einzelner
Stiche jeder der beiden Stichanordnungen 3, 3 und der Bildung
des geraden zentralen Schnittes 5. Speziell werden, während die
das Nähgut 4 (das Basis- und das Einfaßnähgut 1 und 2) haltende
Klemmvorrichtung 15 mit angemessener Geschwindigkeit in Rich
tung A bewegt wird, die beiden Nadelstangen 12, 12 werden ent
sprechend dem eingegebenen Stichabstand L und den eingegebenen
Anfangs- und End-Offsetlängen d (d1, d2) angetrieben, und die
zentrale Schneidvorrichtung wird entsprechend diesen eingege
benen Positionsdaten betätigt. Damit werden im Nähgut 4 zwei
parallele Stichanordnungen 3, 3 und der gerade zentrale Schnitt
5 gebildet.
Nach dem Schritt S8 geht die Steuerung der CPU 45 zum Schritt
S9 und hält die das Nähgut 4 haltende Klemmvorrichtung 15 in
der Eckenschneidstellung an, und nachfolgend werden im Schritt
S10 die vier Eckenschnitte 6 durch das Nähgut 4 hindurch gebil
det. Genauer gesagt, werden die vier Klingen 25 durch die vier
Klingenantriebsmotoren 29, die durch die jeweilige Anzahl von
der Steuereinrichtung 44 angelegter elektrischer Impulse ange
steuert werden, gleichzeitig nach oben bewegt. Die jeweilige
Anzahl der elektrischen Impulse entspricht den eingegebenen
Längen (1a, 1b) der vier Eckenschnitte 6, die im Schritt S6
bestimmt wurden.
Nachfolgend werden die vier Klingen 25 um die jeweils bestimm
ten Beträge bzw. Strecken nach oben bewegt, so daß die Spitzen
der jeweiligen Schneidkanten 25a in das durch die Klemmvorrich
tung 15 gehaltende Nähgut eindringen und in ihrer höchsten
Stellung angehalten werden, in der das Hervorstehen der
Schneidkante 25a vom Nähgut 4 bzw. deren Projektion auf dassel
be die gewünschte Länge hat. Damit werden die vier Ecken
schnitte 6 durch das Nähgut 4 hindurch so gebildet, daß sie
jeweils die gewünschte Länge (1a, 1b) haben, die mit dem Betrag
des Hervorstehens der Schneidkanten 25a aus dem Nähgut 4 korre
spondiert. In dieser Situation werden, da die vier Klingen 25
in den jeweiligen Winkelstellungen (a, b) bezüglich der senk
rechten Mittelebene K ausgerichtet sind, die vier Eckenschnitte
6 so gebildet, daß sie bezüglich des zentralen Schnittes 5 die
entsprechenden Öffnungswinkel (a, b) haben.
Auf diesen Schritt S10 folgt der Schritt S11 des Bewegens der
vier Klingen 25 nach unten in ihre Ausgangsposition, des Frei
gebens des Nähgutes 4 aus der Klemmvorrichtung 15 und des Zu
rückführens der Klemmvorrichtung 15 in die Nähgutanbringungs
stellung.
Bei dem durch die beschriebene Nähmaschine ausgeführten Einfas
sungs-Nähvorgang werden die Eckenschnitte 6 mit Öffnungswinkeln
(a, b) und Längen (1a, 1b) ausgeführt, die durch die Steuerein
richtung 44 automatisch bestimmt wurden. Die Länge eines Ecken
schnittes 6, der durch eine Klinge 25 gebildet wird, kann je
doch in Abhängigkeit von der Art und Beschaffenheit des einge
setzten Nähgutes 4 geringfügig variieren, so daß der Ecken
schnitt 6 nicht mit der angemessenen Länge und/oder dem geeig
neten Öffnungswinkel gebildet werden kann. Außerdem kann es
vorkommen, daß der Öffnungswinkel und/oder die Länge eines
Eckenschnittes 6, die durch die Steuereinrichtung 44 automa
tisch bestimmt wurden, den Bediener nicht zufriedenstellen.
Um diesen Fällen gerecht zu werden, hat die beschriebene Nähma
schine die Funktion des Korrigierens (oder Feineinstellens) des
automatisch bestimmten Öffnungswinkels und/oder der Länge jedes
Eckenschnittes 6. Diese Funktion wird durch die Schritte S12
bis S14 nach Fig. 7 ausgeführt.
Wenn der Bediener eine Korrektur oder Abwandlung des Öffnungs
winkels und/oder der Länge eines oder mehrerer der vier Ecken
schnitte 6, die durch die Steuereinrichtung 40 automatisch be
stimmt wurden, wünscht, ist es erforderlich, daß er den Korrek
turschalter 40 in den EIN-Zustand bringt. Dann erfolgt im
Schritt S12 eine bestätigende Bewertung. Im Ergebnis dessen
wird die Bedienungstafel 37 in den Korrekturdaten-Eingabemodus
gebracht. Auf den Schritt S12 folgt der Schritt S13, in dem der
Bediener unter Verwendung der zehn Tasten 41 Korrekturdaten
eingibt, die einen korrigierten Öffnungswinkel und/oder eine
korrigierte Länge eines oder mehrerer der Eckenschnitte 6 be
zeichnen.
Wenn der Bediener einen Wert eingibt, der die Beendigung der
Korrekturdateneingabe bezeichnet, folgt auf den Schritt S13 der
Schritt S14, in dem die CPU 45 auf der Grundlage der eingege
benen Korrekturdaten die Winkel (a, b) und/oder Längen (1a,
1b), die im Schritt S6 bestimmt wurden, der entsprechenden
Eckenschnitte 6 korrigiert. Nach dem Schritt S14 geht die
Steuerung der CPU 45 zurück zum Schritt S1 und wartet darauf,
daß der Bediener den Start-Schalter 38 in den EIN-Zustand
bringt. Wenn der Start-Schalter 38 im EIN-Zustand ist, bildet
die Nähmaschine in den Schritten S7 und S8 die Eckenschnitte 6
mit den korrigierten oder unkorrigierten Winkeln und Längen.
Aus der vorangehenden Beschreibung wird deutlich, daß bei der
beschriebenen Einfassungsnähmaschine die Steuereinrichtung 44
automatisch die Orientierungswinkel der Schneidkanten 25a, der
Klingen 25 und die Beträge der Aufwärtsbewegungen der Klingen
25 auf der Grundlage eines Satzes eingegebener Positionsdaten,
die eine gewünschte Art und Weise des Einfassungsnähvorganges
darstellen, bestimmt und die Winkeleinstellmotoren 28 und die
Klingenantriebsmotoren 29 entsprechend den bestimmten Orien
tierungswinkeln und Beträgen der Aufwärtsbewegung so steuert,
daß die Eckenschnitte 6 mit den gewünschten Öffnungswinkeln
gebildet werden.
Damit ist die beschriebene Nähmaschine dazu in der Lage, durch
das Nähgut 4 hindurch einen Eckenschnitt 6 einer gewünschten
Länge unter Verwendung nur einer einzelnen Klinge 25 zu bilden,
und es ist nicht erforderlich, daß der Bediener von Hand eine
Klinge gegen eine andere austauscht, um die Länge eines Ecken
schnittes 6 zu verändern. Außerdem wird bei der beschriebenen
Nähmaschine der Orientierungswinkel jeder Klinge 25 (oder deren
Schneidkante 25a) durch Ansteuern oder Drehen eines entsprech
enden Winkeleinstellmotors 28 auf einen gewünschten Wert geän
dert. Damit ist die beschriebene Nähmaschine dazu in der Lage,
durch das Nähgut 4 hindurch einen Eckenschnitt 6 mit einem be
liebigen gewünschten Öffnungswinkel zu bilden, ohne daß der
Orientierungswinkel von Hand einzustellen wäre. Wenn der Bedie
ner einen Satz von Positionsdaten eingibt, die sich auf die
Positionen beziehen, wo die Stichreihen 3, 3 zu bilden sind,
bildet die beschriebene Nähmaschine automatisch die Ecken
schnitte 6 mit den für die gewünschte Art und Weise des Ein
fassungs-Nähvorganges geeigneten Öffnungswinkeln und Längen,
die durch den Satz von Positionsdaten bestimmt sind.
Insbesondere ist die Nähmaschine in der vorliegenden Ausfüh
rungsform mit einer Funktion des Korrigierens oder Modifi
zierens des Öffnungswinkels und/oder der Länge eines oder
mehrerer der Eckenschnitte 6 ausgestattet. Damit ist die Näh
maschine auf geeignetere Werte des Öffnungswinkels und/oder der
Länge jedes Eckenschnittes 6 - beispielsweise in Abhängigkeit
von der Art oder Beschaffenheit des Nähgutes 4 (des Basis- und
des Einfassungs-Nähgutes 1 und 2) - fein einstellbar. D.h., bei
der vorliegenden Nähmaschine sind der Orientierungswinkel
und/oder der Betrag der Aufwärtsbewegung jeder Klinge 25 fein
einstellbar.
Es ist jedoch innerhalb des Blickfeldes der Erfindung auch
möglich, daß die Nähmaschine nicht mit der beschriebenen
Funktion der Feineinstellung der automatisch bestimmten Öff
nungswinkel und/oder Längen jedes Eckenschnittes 6 ausge
stattet ist. Auch ohne die Feineinstellungs-Funktion erfüllt
die erfindungsgemäße Lösung die zugrundeliegende Aufgabe des
Ausführens eines Nähvorganges, insbesondere eines Einfassungs-
Nähvorganges, durch automatische Bestimmung des Öffnungswinkels
und/oder der Länge jedes Eckenschnittes auf der Grundlage ein
gegebener Positionsdaten.
Obgleich bei der beschriebenen Ausführungsform die Positionen
der gegenüberliegenden Enden des zentralen Schnittes 5 so be
stimmt wurden, daß sie um einen vorgewählten Abstand (z. B.
15 mm im Beispiel nach Fig. 8) gegenüber den entsprechenden
Enden der beiden Stichreihen 3, 3 zurückgezogen sind, ist es
auch möglich, die Einfassungsnähmaschine so auszubilden, daß
sie automatisch jede dieser Positionen auf der Grundlage einer
entsprechenden Mittelstellung zwischen den Anfangspunkten oder
Endpunkten der beiden Stichreihen 3, 3 bestimmt, so daß der
zentrale Schnitt 5 an entsprechenden Punkten beginnt oder
endet, die jeweils um einen vorgewählten Abstand (z. B. 10 mm)
gegenüber der entsprechenden Mittelstellung zwischen den An
fangspunkten oder den Endpunkten der beiden Stichreihen 3, 3
nach innen zurückgezogen sind.
Claims (6)
1. Nähmaschine, die ein Nähgut (2) auf ein Basis-Nähgut (1)
durch Ausbildung zweier paralleler Stichanordnungen (3a, 3b)
aufnäht und das so erhaltene Nähgut (4) zur Bildung eines
zwischen den beiden parallelen Stichanordnungen gelegenen und
sich parallel zu diesen erstreckenden geraden Schnittes (5)
durch seine Dicke hindurch schneidet,
mit einer Eckenschneidvorrichtung (19), die ein Paar von Ecken schnitten (6, 6) bildet, welche sich von jedem der gegenüber liegenden Enden des geraden Schnittes (5) so erstrecken, daß sie insgesamt eine V-förmige Konfiguration haben, wobei die beiden Eckenschnitte jeweils zu beiden Seiten einer sich von jedem Ende des geraden Schnittes (5) erstreckenden geraden Linie gelegen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eckenschneidvorrichtung (19) aufweist:
ein Paar Klingen (25, 25), die unterhalb eines das Nähgut (4) haltenden Halters (15) so angeordnet sind, daß jede Klinge längs einer durch beide Enden des geraden Schnittes (5) hin durchgehenden geometrischen Achse bewegbar und um diese schwenkbar ist, wobei jede Klinge eine bezüglich der geome trischen Achse geneigte Schneidkante (25a) hat und die Schneid kante jeder Klinge das Nähgut (4) durchschneidet, um einen ent sprechenden Eckenschnitt (6) zu bilden, wenn die Klinge längs der geometrischen Achse nach oben bewegt wird,
eine Winkeleinstellvorrichtung (28), die jede Klinge (25) um die geometrische Achse schwenkt und dadurch den Winkel der Orientierung der Schneidkante (25a) jeder Klinge (25) um die geometrische Achse einstellt,
einen Klingenantrieb (29), der jede Klinge (25) längs der geo metrischen Achse nach oben und unten bewegt,
und daß die Nähmaschine aufweist:
eine Eingabeeinrichtung (37) zur Eingabe von Positionsdaten, die sich auf die Positionen beziehen, wo die beiden parallelen Stichanordnungen (3, 3) gebildet werden,
eine Bestimmungseinrichtung (44), die auf der Grundlage der eingegebenen Positionsdaten einen Orientierungswinkel der Schneidkante (25a) jede Klinge (25) um die geometrische Achse sowie einen Betrag der Aufwärtsbewegung jeder Klinge (25) längs der geometrischen Achse bestimmt, und
eine Steuereinrichtung (44), die die Winkeleinstellvorrichtung (28) und den Klingenantrieb (29) entsprechend dem bestimmten Orientierungswinkel und dem Betrag der Aufwärtsbewegung steuert, um damit die Länge und Orientierung der durch das Näh gut (4) hindurchschneidenden Schneidkante (25a) einzustellen.
mit einer Eckenschneidvorrichtung (19), die ein Paar von Ecken schnitten (6, 6) bildet, welche sich von jedem der gegenüber liegenden Enden des geraden Schnittes (5) so erstrecken, daß sie insgesamt eine V-förmige Konfiguration haben, wobei die beiden Eckenschnitte jeweils zu beiden Seiten einer sich von jedem Ende des geraden Schnittes (5) erstreckenden geraden Linie gelegen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eckenschneidvorrichtung (19) aufweist:
ein Paar Klingen (25, 25), die unterhalb eines das Nähgut (4) haltenden Halters (15) so angeordnet sind, daß jede Klinge längs einer durch beide Enden des geraden Schnittes (5) hin durchgehenden geometrischen Achse bewegbar und um diese schwenkbar ist, wobei jede Klinge eine bezüglich der geome trischen Achse geneigte Schneidkante (25a) hat und die Schneid kante jeder Klinge das Nähgut (4) durchschneidet, um einen ent sprechenden Eckenschnitt (6) zu bilden, wenn die Klinge längs der geometrischen Achse nach oben bewegt wird,
eine Winkeleinstellvorrichtung (28), die jede Klinge (25) um die geometrische Achse schwenkt und dadurch den Winkel der Orientierung der Schneidkante (25a) jeder Klinge (25) um die geometrische Achse einstellt,
einen Klingenantrieb (29), der jede Klinge (25) längs der geo metrischen Achse nach oben und unten bewegt,
und daß die Nähmaschine aufweist:
eine Eingabeeinrichtung (37) zur Eingabe von Positionsdaten, die sich auf die Positionen beziehen, wo die beiden parallelen Stichanordnungen (3, 3) gebildet werden,
eine Bestimmungseinrichtung (44), die auf der Grundlage der eingegebenen Positionsdaten einen Orientierungswinkel der Schneidkante (25a) jede Klinge (25) um die geometrische Achse sowie einen Betrag der Aufwärtsbewegung jeder Klinge (25) längs der geometrischen Achse bestimmt, und
eine Steuereinrichtung (44), die die Winkeleinstellvorrichtung (28) und den Klingenantrieb (29) entsprechend dem bestimmten Orientierungswinkel und dem Betrag der Aufwärtsbewegung steuert, um damit die Länge und Orientierung der durch das Näh gut (4) hindurchschneidenden Schneidkante (25a) einzustellen.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Eingabeeinrichtung (37) eine Eingabevorrichtung (39, 41) zum
Eingeben mindestens eines Abstandes (L) zwischen den beiden
parallelen Stichanordnungen (3, 3) oder eines Offsetbetrages (d)
zwischen jeweils mindestens einem der gegenüberliegenden Enden
einer Stichanordnung (3) und einem entsprechenden Ende der
anderen Stichanordnung (3).
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmungseinrichtung (44) eine Berechnungseinrichtung (S6)
zum Berechnen der Länge und des Öffnungswinkels jedes Ecken
schnittes (6) auf der Grundlage des eingegebenen Stichabstandes
(L) und des eingegebenen Offsetbetrages (d) aufweist.
4. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmungseinrichtung (44) eine Speichereinrichtung (46, 47)
zum Speichern einer Datentabelle, in der jeder der Sätze von
Eingangsdaten mit einem entsprechenden der Sätze von Ausgangs
daten in Beziehung gesetzt wird, wobei jeder Satz von Eingangs
daten Daten enthält, die den Abstand (L) zwischen den beiden
Stichanordnungen (3, 3) und den Offsetbetrag (d) zwischen den
beiden Stichanordnungen (3, 3) kennzeichnen und jeder Satz von
Ausgangsdaten Daten enthält, die die Länge und den Öffnungs
winkel jedes Eckenschnittes (6) kennzeichnen.
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung (37) eine weitere
Eingabevorrichtung (43, 41) zum Eingeben von Daten aufweist,
die eine der Stichanordnungen (3, 3) als Referenz-Stichan
ordnung bestimmen.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch eine Korrekturdateneingabeeinrichtung (37, 41, 42) zum
Eingeben von Korrekturdaten, die mindestens eine korrigierte
Länge oder einen korrigierten Öffnungswinkel jedes Ecken
schnittes (6) kennzeichnen und
eine Korrektureinrichtung (44, S14) zum Korrigieren des Orien
tierungswinkels und/oder des Betrages der Aufwärtsbewegung der
Klinge (25) zur Bildung jedes Eckenschnittes (6) auf der Grund
lage der eingegebenen Korrekturdaten.
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