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Antrieb für hin und her gehende Förder-, Sieb- und Waschvorrichtungen
für Kohle o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf einen Antrieb für hin und her gehende
Förder-, Sieb-und Waschvorrichtungen für Kohle o. dgl., bei der die Fördervorrichtung
durch eine Stange von einer Kurbel oder einem Exzenter aus einer Vorgelegewelle
betätigt wird, deren Kurbel durch einen Lenker mit einer Kurbel auf der Antriebswelle
verbunden ist, die ihrerseits parallel zur Vorgelegewelle, aber nicht in Linie mit
ihr liegt.
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Die durch diese Teile erzielte Bewegung ist die sogenannte Marcusbewegung,
welche, wenn sie auch zum Antrieb von Förder- oder Siebvorrichtungen besonders geeignet
ist, e@-hebliche Beanspruchungen auf die Lager und Unterstützungen verursacht.
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Zum Ausgleich der auftretenden Zug- und Druckkräfte ist bereits vorgeschlagen
worden, durch eine mit gleichförmiger Geschwindigkeit umlaufende Antriebswelle mittels
Kurbeln und Lenker zwei Vorgelegewellen anzutreiben, die ineinandergesteckt sind
und mit veränderlicher Geschwindigkeit in derselben Richtung umlaufen. Auf jeder
dieser Wellen ist hierbei ein Exzenter befestigt, und beide Exzenter arbeiten in
entgegengesetzten Richtungen, so daß bei der Vorbewegung des einen Exzenters das
andere sich zurückbewegt. Der vorwärts treibende Hub wird also stets durch das emporsteigende
obere Exzenter und die Zurückbewegung durch das heruntergehende untere Exzenter
ausgeführt. Demzufolge verläuft die die Vorwärtsbewegung bewirkende Kraft des Exzenters
stets oberhalb der Vorgelegewellen und die die Zurückbewegung verursachende Kraft
stets unterhalb der letzteren.
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Demgegenüber sind gemäß der vorliegenden Erfindung zwei in entgegengesetzten
Richtungen rotierende Antriebswellen vorgesehen, und auf jeder von ihnen sitzt eine
Kurbel, die durch einen Lenker mit einer Kurbel auf der Vorgelegewelle verbunden
ist, wobei beide Vorgelegewellen hintereinanderliegen und die auf ihnen sitzenden
Exzenter um r8o° gegeneinander versetzt und mit den Fördervorrichtungen verbunden
sind. Es liegen somit die Achsen der beiden Vorgelegewellen in einer wagerechten
Ebene, während eine die Achsen der Antriebswellen verbindende Linie schräg zu dieser
wagerechten Ebene verläuft, so daß die eine Antriebswelle unter und hinter der einen
Vorgelegewelle und die andere Antriebswelle über und hinter der anderen V orgelegewelle
liegt.
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Hierdurch wird erreicht, daß, wenn das auf der einen Vorgelegewelle
sitzende Exzenter emporgeht und seine vorwärts treibende Bewegung ausführt, auch
das auf der anderen Vorgelegewelle sitzende Exzenter gleichzeitig emporgeht und
die Rückwärtsbewegung ausführt. Geht andererseits das auf der letztgenannten Vorgelegewelle
vorhandene Exzenter hinunter und führt seine vorwärts treibende Bewegung aus, so
geht auch zu derselben Zeit das 'auf der zuerst genannten Vorgelegewelle sitzende
Exzenter nach unten und führt die Zurückbewegung aus. Es verlaufen somit die gleichzeitig
von den Exzentern ausgeübten Stoß- und Zugkräfte praktisch in einer geraden Linie,
die sich abwechselnd über und unter die die Vorgelegewellen verbindende Mittellinie
bewegt, so daß in äußerst vollkommener Weise die ungünstige Einwirkung der Zug-
oder Druckkräfte auf die Lager und Unterstützungen aufgehoben wird.
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Gegenüber der erwähnten bekannten Anordnung wird ferner noch der Vorteil
erreicht, daß die Anordnung von ineinandergesteckten Vorgelegew eilen vermieden
wird, die in der Bauart ungünstig ist und oft zu Betriebsstörungen Anlaß gibt.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsformen von Antrieben nach der Erfindung
beispielsweise dargestellt.
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Abb. r ist eine Ansicht von oben auf einen Antrieb für zwei parallele
Fördervorrichtungen, wobei eine Vorgelegewelle parallel zu der anderen, jedoch hinter
ihr liegt.
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Abb. 2 zeigt in größerem Maßstabe scheinatisch die Stellungen der
Wellen und Exzenter.
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Abb. 3 und q. sind ähnliche Darstellungen einer Anordnung, bei der
die beiden Vorgelegewellen miteinander in Linie liegen und von einer einzigen Antriebswelle
angetrieben werden, die zwischen, über und hinter ihnen liegt.
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Abb. 5 ist eine Ansicht von oben auf eine Anordnung zur Erzielung
des Ausgleichs von Stößen, wenn die beiden Fördervorrichtungen das Gut in entgegengesetzten
Richtungen fördern.
Abb. 6 ist eine schematische Darstellung in
größerem Maßstabe.
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In Abb. i ist A die Hauptwelle, welche von einer Schwungradriemenscheibe
B angetrieben wird. Auf der Welle A sitzt ein Zahnrad C fest, welches mit einem
anderen Zahnrad D in Eingriff steht, das auf einer Welle A1 befestigt ist. Auf den
beiden Antriebswellen A und A1 sind Kurbeln F und F1 angeordnet, welche durch Verbindungsstücke
G und G1 mit Kurbeln H und Hl verbunden sind, die auf Vorgelegewellen I und J1 sitzen.
Auf diesen Vorgelegewellen sitzen ferner Exzenter K und K1, die um 18o° gegeneinander
in ihren äußersten Hubstellungen versetzt sind. Die Bügel dieser Exzenter sind mittels
zweier Stangen L und L1 mit zwei Fördervorrichtungen 111 und 11,11 verbunden, welche
das auf sie aufgebrachte Gut von links nach rechts (in Abb. i) fördern.
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Durch die dargestellte Anordnung des Antriebs wird erreicht, daß bei
der Auswärtsbewegung der einen Fördervorrichtung die andere nach innen bewegt wird,
wodurch die Stöße ausgeglichen und die Beanspruchungen der Tragkonstruktion auf
ein Minimum beschränkt werden.
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Bei der abgeänderten Ausführungsform nach Abb. 3 und q. ist nur eine
einzige Antriebswelle A vorgesehen, auf welcher die Scheibe B und die Kurbeln F
und F1 unmittelbar sitzen: Die beiden Vorgelegewellen J und Il liegen in Linie miteinander,
und die auf ihnen angeordneten Exzenter K und K1 sind wie vorher um 18o° gegeneinander
versetzt.
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Die Lage der Antriebswelle mit Bezug auf die Vorgelegewelle und die
Drehungsrichtung ergeben den Vorteil, daß der von den Exzenterstangen ausgeübte
Zug und Druck den Druck der Fördervorrichtungen auf die Schienen oder Walzen, auf
welchen sie ruhen, zu vermindern bestrebt ist.
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Abb. 5 und 6 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform, bei der das
Gut auf den Fördervorrichtungen in entgegengesetzten Richtungen gefördert wird.
Hier ist auf der einzigen Antriebswelle A die Scheibe B fest aufgesetzt
und nur eine Kurbel F durch ein Verbindungsstück G mit einer Kurbel H der Vorgelegewelle
J verbunden, auf der zwei Exzenter K und K1 sitzen, die wieder urn i8o° gegei:einander
versetzt sind. Die beiden Fördervorrichtungen sind in diesem Fall vorzugsweise in
verschiedenen Höhen angeordnet. Ebenso %vie die Anordnung nach Abb. 3 und .4 ergibt
die Anordnung nach Abb. 5 den Vorteil, daß der Druck und Zug der Exzenter-Stangen
den Druck der Fördervorrichtungen auf ihre Träger zu vermindern bestrebt ist.
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Mit dieser Anordnung fördert die durch den Exzenter K angetriebene
Förderv orrichtung das auf ihr liegende Gut nach links, während die durch das Exzenter
K1 angetriebene Fördervorrichtung nach rechts fördert.