DE4223761C2 - Bitumendachbahn - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bitumendachbahn mit einem an der Oberseite aufkaschierten Kunstfaservlies.

Bei der Abdichtung von Dächern mit Bitumendachbahnen, auf denen Dachgärten angelegt werden, besteht die Ge­ fahr, daß die auf den Dachgärten wachsenden Pflanzen mit ihren Wurzeln die Bitumendachbahn beschädigen und damit die Dichtwirkung zerstören.

Eine solche Bitumendachbahn mit einem an der Oberseite aufkaschierten Kunstfaservlies, die in keiner Weise wurzelfest ist, ist beispielsweise in der DE 82 28 354 U1 beschrieben.

Es ist bekannt, daß derartige Zerstörungen der Bitumen­ dachbahnen dadurch verhindert werden können, daß in die Bitumendachbahn Kupferfolien mit einer Stärke zwischen 0,05 und 0,1 mm eingebettet werden. Es ergibt sich da­ bei eine relativ aufwendige Herstellung, da diese dün­ nen Kupferfolien schwer hantierbar sind, außerdem ist die dabei benötigte Kupfermenge relativ groß, so daß hohe Kosten entstehen.

In der AT 388 643 B ist eine wurzeldichte Sperrschicht beschrieben, die aus zwei Lagen von Bitumenbahnen be­ stehen kann, wobei die Deckbahn eine Kupferbandeinlage zur Wurzelabweisung hat. Auch hier wird also eine durchgehende Kupferfolie benötigt, die im Bitumen ein­ gebettet ist. Dieses muß vollflächig und undurchdring­ lich sein, um Wirkung zu erzielen.

Es ist schließlich auch bekannt, daß die Durchwurzelung durch Einbringen von Wurzelgift in die Bitumenmasse verhindert werden kann (Klaus Ohlwein in Dachbegrünung, Ökologisch und Funktionsgerecht; Bauverlag Wiesbaden- Berlin 1984, Seite 32 bis 39). Im selben Artikel wird aber festgestellt, daß es ein Nachteil dieses Verfah­ rens ist, daß ein solches Wurzelgift zu einem großen Teil wieder ausdiffundiert.

Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Bitumendachbahn der gattungsgemäßen Art so auszugestalten, daß ein Einwach­ sen von Wurzeln und eine Beschädigung der Bitumendach­ bahn wirkungsvoll verhindert werden, ohne daß dazu Kup­ ferfolien in die Bitumendachbahn eingelegt werden müs­ sen.

Diese Aufgabe wird bei einer Bitumendachbahn der ein­ gangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kunstfaservlies elementares Kupfer enthält.

Im Gegensatz zur herkömmlichen Technik, bei der massive Kupferfolien in die Bitumendachbahn eingebettet werden, wird also auf die Bitumendachbahn ein Kunstfaservlies aufkaschiert, welches elementares oder metallisches Kupfer enthält.

Dabei kann das Kupfer in unterschiedlicher Form in das Kunstfaservlies eingebracht werden, beispielsweise kön­ nen bei einem ersten Ausführungsbeispiel Kupferfäden in das Kunstfaservlies eingebettet sein.

Es ist auch möglich, daß das Kunstfaservlies mittels einer Kupferpartikel enthaltenden Flüssigkeit imprä­ gniert ist, so daß sich an der Oberfläche der Fasern Kupferpartikel anlagern.

Ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel wird da­ durch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies einseitig oder beidseitig mit Kupfer bedampft ist. Kupferatome schlagen sich dabei auf den einzelnen Faseroberflächen nieder. Aufgrund des lockeren Volumens derartiger Kunstfaservliese werden dabei wesentlich geringere Kup­ fermengen benötigt als bei der Verwendung von massiven Kupferfolien.

Das Kunstfaservlies kann beispielsweise aus Polypropy­ len bestehen. Günstig ist die Verwendung eines Kunstfa­ servlieses mit einem Flächengewicht zwischen 8 und 50 g/m².

Das Kunstfaservlies kann bereichsweise thermisch ver­ dichtet sein, beispielsweise durch einen Durchlauf zwi­ schen beheizten Prägewalzen.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Bitumen­ dachbahn liegt darin, daß sie wesentlich leichter her­ stellbar ist als eine herkömmliche Bitumendachbahn mit eingebetteter Kupferfolie. Kunstfaservliese, die einen Kupfergehalt aufweisen, können auf Bitumendachbahnen der unterschiedlichsten Zusammensetzung und der unter­ schiedlichsten Abmessung in an sich bekannter Weise oh­ ne weiteres aufkaschiert werden, es ist dazu kein kom­ pliziertes Herstellungsverfahren mit einer Einbettung einer dünnen Metallfolie notwendig.

Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung:

Es zeigen:

Fig. 1 Eine Teilschnittansicht einer Bitumendachbahn mit einem einseitig mit Kupfer bedampften Kunstfaservlies und

Fig. 2 eine Draufsicht auf ein kupferbedampftes, be­ reichsweise thermisch verdichtetes Kunstfaservlies.

Die in Fig. 1 dargestellte Bitumendachbahn 1 umfaßt eine herkömmliche Bitumenbahn 2 des jeweils gewünschten Auf­ baus, beispielsweise auch unter Einbeziehung eines in der Zeichnung nicht dargestellten Trägermaterials, die auf der Oberseite mit einem Kunstfaservlies 3 kaschiert ist. Die­ ses Kunststoffvlies kann beispielsweise ein Polypropylen­ vlies sein mit einem Flächengewicht zwischen 8 und 50 g/m². Günstig ist es, wenn das Kunstfaservlies bereichs­ weise thermisch verdichtet ist, beispielsweise dadurch, daß man das Vlies zwischen zwei aneinanderliegenden, be­ heizten Prägewalzen hindurchlaufen lädt. Dadurch entstehen inselförmige Bereiche 4, in denen die Fasern des Kunst­ faservlieses miteinander verschmolzen sind. Zwischen die­ sen inselförmigen Bereichen 4 behält das Kunstfaservlies seine großvolumige, lockere Struktur bei.

Das Kunstfaservlies 3 ist vor dem Aufbringen auf die Bi­ tumendachbahn 1 einseitig oder beidseitig mit Kupfer be­ dampft, so daß die Oberfläche der Kunststoffasern mit einer dünnen Kupferschicht überzogen ist. In der Darstel­ lung der Fig. 1 ist dies durch eine durchgehende Schicht 5 symbolisiert, die aber weder maßstäblich ist noch die tatsächliche geometrische Verteilung des Kupfers auf der Oberfläche der Kunststoffasern vollständig richtig wieder­ gibt. Tatsächlich werden, insbesondere bei zweiseitiger Bedampfung, die Fasern des Vlieses weitgehend von einer dünnen Kupferschicht eingehüllt sein, wobei sich insbe­ sonders in den inselförmigen Bereichen 4 eine ebene und metallisch glänzende Kupferschicht ausbildet.

Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß Wur­ zelfäden in eine Bitumenbahn, die in dieser Weise mit einem Kupfer enthaltenden Kunstfaservlies 3 beschichtet ist, nicht einwachsen und diese Bitumenbahn auch nicht zerstören, obwohl durch die Verwendung des großvolumigen Kunstfaservlieses keine durchgehende Kupferschicht vorhanden ist.

Claims (7)

1. Bitumendachbahn mit einem an der Oberseite auf­ kaschierten Kunstfaservlies, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) elementa­ res Kupfer enthält.

2. Bitumendachbahn nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in das Kunstfaservlies (3) Kupferfäden eingebettet sind.

3. Bitumendachbahn nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) mit­ tels einer Kupferpartikel enthaltenden Flüssig­ keit imprägniert ist.

4. Bitumendachbahn nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) ein­ seitig oder beidseitig mit Kupfer bedampft ist.

5. Bitumendachbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) aus Polypropylen besteht.

6. Kunstfaservlies nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) ein Flächengewicht zwischen 8 und 50 g/m² aufweist.

7. Bitumendachbahn nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunstfaservlies (3) bereichsweise thermisch verdichtet ist.