DE4223335A1 - Flussbauwerk und bauteil zum bau eines flussbauwerks - Google Patents
Flussbauwerk und bauteil zum bau eines flussbauwerksInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Flußbauwerk,
insbesondere ein Einschränkungsbauwerk zur Flußregulie
rung und/oder zur Abgrenzung von Still- oder Flach
wasserzonen von der Fahrrinne.
Flußbauwerke wie Einschränkungsbauwerke sind in
Fließgewässern quer- oder längsliegende Regelbauwerke,
die auch Buhnen oder Leitwerke genannt werden. Wasserbau
technisch sollen sie den Wasserlaufquerschnitt auf das
gewollte Maß einengen mit der Wirkung, daß die Durchfluß
breite verringert wird und dadurch eine größere Wasser
tiefe erzielt wird. Mit steigendem Wasserspiegel steigt
auch die Schleppspannung, was wiederum eine Vertiefung
der Sohle bewirkt.
Die Folge der getroffenen wasserbautechnischen Maß
nahmen ist, daß zur bereits vorhandenen Geschiebefracht
noch der Sohlenabtrag hinzukommt, der sich vorwiegend
in den Stillwasserbereichen ablagert und, was ökologisch
noch nachteiliger ist, die Höhlungen der üblichen Schütt
stein- oder Steinwurfbauwerke zusetzt. Dies ist zwar
wasserbautechnisch ohne Bedeutung. Im Interesse des
Naturschutzes müßten jedoch die Ablagerungen regelmäßig
beseitigt werden, was aus Kostengründen meist unter
bleibt. Erfolgt eine Beseitigung, dann können nur die
Ablagerungen in den Buhnen- oder Leitwerksfeldern ge
baggert werden. Die Höhlungen in den Steinschüttungen
selbst bleiben verschlossen.
Aus der EP 00 51 680 B1 ist ein Senkkasten für das
Brechen von Wellen bekannt, der aus einem Hohlkörper mit
einem im Inneren des Hohlkörpers ausgebildeten Paar
trapezförmiger Flügelteile besteht. Der äußere Aufbau
des Hohlkörpers ist ein kastenförmiger Rahmen, der mit
Ausnahme einer mit zahlreichen Öffnungen durchsetzten
Bodenwand im übrigen allseitig vollkommen offen ist.
Der als Wellenbrecher dienende Senkkasten funktioniert
derart, daß eine über die offene Stirnseite eindringende
Welle von dem im Inneren ausgebildeten Flügelteilpaar
in Richtung auf die offene Oberseite und die offenen
Längsseiten abgelenkt und aufgespalten wird. Hierbei
tritt in dem Senkkasten eine beachtliche Turbulenz auf,
die ihn für Fische unbewohnbar macht.
Aus der DE 39 30 997 A1 ist eine zweischalige,
flächenhafte Hohlkörperstruktur bekannt, die auf der
dem Wellenschlag ausgesetzten geneigten Fläche eines
bereits bestehenden Flußbauwerks ausgebildet ist, bei
spielsweise auf einer Ufer- oder Deichaußenböschung,
Stauwand oder dergleichen. Die im oberen Bereich im
wesentlichen vollkommen offene, flächenhafte Hohlkörper
struktur dient zur Rückleitung des nach dem Wellenbre
chungsvorgang vorhandenen Rücklaufwassers in das vor
dem Bauwerk vorhandene Wasservolumen unterhalb des
Bezugswasserspiegels. Angesichts der Turbulenz und der
starken Rückströmung in dieser bekannten Hohlkörper
struktur sowie der flachen, im wesentlichen "zweidimen
sionalen" Bauweise ist das bekannte flächenhafte Hohl
raumgebilde für eine Besiedlung durch Fische vollkommen
ungeeignet und dafür auch nicht in Betracht gezogen.
Die Erfindung nach den Ansprüchen 1 und 10 löst die
Aufgabe, bei Beachtung aller wasserbautechnischen Not
wendigkeiten ein im Vergleich zu den üblichen Stein
haufenkonstruktionen ökologisch günstigeres Flußbauwerk
zu schaffen sowie ein Bauteil zum Bau solcher Flußbau
werke vorzusehen.
Im Gegensatz zu der oben beschriebenen bekannten
flächenhaften Zweischalenkonstruktion zur Abdeckung von
Schrägflächen von bestehenden Flußbauwerken handelt es
sich bei dem Erfindungsgegenstand um das Flußbauwerk
selbst und damit um ein räumliches, im wesentlichen
"dreidimensionales" Hohlraumgebilde, d. h. um einen
Raumkörper. Entsprechendes gilt auch für das nach der
Erfindung geschaffene Bauteil, das ein Raumkörperbau
element darstellt. Das nach der Erfindung ausgebildete
Bauwerk könnte man auch als "Hohlbuhne" und das nach
der Erfindung ausgebildete Bauteil als "Hohlbuhnenbau
element" bezeichnen.
Die Erfindung erfüllt nicht nur die wasserbauliche
Funktion herkömmlicher Flußbauwerke, sondern berücksich
tigt auch ökologische Belange. In dem nach der Erfindung
geschaffenen Flußbauwerk sind äußerst großvolumige zu
gängliche Hohlräume vorhanden, die als Unterstände für
Fische sowie Lebensraum für Wasserpflanzen dienen können.
Die Nachteile der bisherigen Flußbauwerke, insbesondere
schnelles Verlanden und Zusetzen der Hohlräume der seit
langem üblichen Steinhaufenkonstruktionen wird vermieden.
Durch die Dimensionierung der gelochten Seitenwände
bzw. der Löcher in den seitlichen Umfangswänden ist eine
derartige Durchströmung des Hohlraumes sichergestellt,
daß dort keine zu hohen Strömungsgeschwindigkeiten und
Wasserstandsschwankungen auftreten. Der hohle Innenraum
des Flußbauwerks bzw. der Buhne steht daher zur Besied
lung durch Wasserpflanzen und Wassertiere, insbesondere
als Unterstand für Fische, zur Verfügung.
Darüber hinaus gewährleistet ein nach der Erfindung
ausgebildetes Flußbauwerk über die durchlochten Seiten
wände auch einen Wasseraustausch zwischen dem Fluß und
einem abgesperrten oder abgegrenzten Buhnenfeld. Ent
sprechendes gilt für die Wassertiere. Grundsätzlich sind
die nach der Erfindung geschaffenen Flußbauwerke so
ausgelegt, daß sie einen harten auftreffenden Wellen
schlag in eine für Fauna und Flora des Still- oder
Flachwasserbereichs positive Strömung umwandeln. Die
gelochten Seitenwände gestatten eine kontrollierte
Durchströmung in Absperrichtung und damit einen Schutz
der landseitigen Flachwasserzonen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die nach
der Erfindung geschaffenen Hohlbauteile leicht transport
fähig sind. Sie können mit Hebezeug oder durch Auf
schwimmen versetzt werden, damit im Bedarfsfalle
zugesetzte Flachwasserzonen etwa nach Art einer
"Mehrfelderwirtschaft" wieder auf natürliche Weise
entlandet und einer Selbstsäuberung unterzogen werden
können.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung sind die
Hohlräume selbst mit wassertechnisch wirkenden Struk
turen nicht verbaut, so daß für die Fische äußerst
großvolumige Hohlräume zur Verfügung stehen. Die Steue
rung der Wasserströmung erfolgt über die Dimensionie
rung der Löcher in den Seitenwänden und kann in Ab
hängigkeit vom Anwendungsfall vorteilhafterweise so
getroffen sein, daß die dem Wellenschlag ausgesetzte
Seitenwand eine größere durchlochte Fläche als die der
Stillwasserzone zugewandte Seitenfläche hat. Dies kann
durch die Anzahl der Löcher oder aber auch durch unter
schiedliche Größe der Löcher in den betreffenden Seiten
wänden erreicht werden.
Vorteilhafterweise sind die Hohlbauteile so ausgebil
det, daß höhere Wasserpflanzen nicht nur in den Hohlräu
men der Hohlbauteile, sondern auch auf diesen geschaffe
nen Kunstgebilden wachsen können. Eine weitere vorteilhaf
te Ausgestaltung besteht darin, daß die Außen- und Innen
haut des Hohlbauteils zumindest über einen großen Bereich
strukturiert ist und eine rauhe, poröse und löchrige
Oberfläche aufweist. Dadurch können Kleinfische und Krebse,
generell Fischnährtiere, optimale Lebensbedingungen vor
finden. Dies bedeutet mehr Fischnahrung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Hohlbau
teile besteht darin, daß sie aufgrund ihrer Außengestalt
stapelfähig sind, so daß größere Bauwerkeinheiten
geschaffen werden können.
Einige Fischarten mögen möglichst helle Lebensräume.
Wenn daher aus wasserbautechnischen Gründen das Hohlbau
teil eine im wesentlichen geschlossene seitliche Umfangs
wand hat bzw. nur kleinere Löcher in einer solchen Um
fangswand vorhanden sind, ist gemäß einer bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung das Hohlbauteil nach oben
hin zumindest teilweise offen.
Die Erfindung schafft somit Lebensraum für Fauna
und Flora und bringt einen beachtlichen Fortschritt auf
dem Gebiet des Naturschutzes mit sich.
Die Erfindung einschließlich einiger bevorzugter
Weiterbildungen läßt sich wie folgt zusammenfassen:
Aus ökologischen Gründen sollen Flußbauwerke Hohl
räume für im Wasser lebende Tiere und Wasserpflanzen
haben, ohne daß dadurch die wasserbautechnischen Anfor
derungen gestört werden. Es wird eine diese beiden Funk
tionen erfüllende strukturierte Hohlbuhne und ein vorge
fertigtes Hohlbauteil zum Erstellen einer solchen Hohl
buhne vorgeschlagen. Das Hohlbauteil hat einen großvolu
migen Hohlraum, der über größere Öffnungen an den Stirn
seiten und kleinere durchgehende Löcher in den
Seitenwänden mit der Außenwelt in Verbindung steht. Zum
besseren Stand auf unebenem Flußgrund sind am Hohlbau
teil entsprechende Füße ausgebildet. Zum Erstellen der
Hohlbuhne können mehrere der Hohlbauteile stirnseitig
aneinandergereiht werden. Die Löcher in den Seitenwänden
gestatten hierbei eine begrenzte Durchströmung in der
Absperrichtung. Die Hohlbauteile bieten mit ihren Hohl
räumen nicht nur Unterstände für Fische, sondern aufgrund
ihrer strukturierten Innen- und Außenhaut auch Lebensraum
für Fischnährtiere. Ferner können nicht nur in den durch
die Buhnen geschützten Bereichen, sondern in den Hohl
buhnen selbst höhere Wasserpflanzen wachsen, die es in
den Wasserstraßen stromseitig aufgrund von Sog und
Schwall nicht mehr gibt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den
beigefügten Zeichnungen dargestellt und sollen im
folgenden näher beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes
Ausführungsbeispiel eines nach der Erfindung ausge
bildeten Hohlbauteils,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Hohl
bauteil nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Stirnansicht eines zweiten Aus
führungsbeispiels eines nach der Erfindung ausge
bildeten Hohlbauteils,
Fig. 4 eine Stirnansicht eines dritten Aus
führungsbeispiels eines nach der Erfindung ausge
bildeten Hohlbauteils,
Fig. 5 eine Seitenansicht des dritten Aus
führungsbeispiels nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht mehrerer aneinander
gereihter Hohlbauteile nach Fig. 4 und 5,
Fig. 7 einen Querschnitt durch ein Flußbau
werk aus mehreren aneinandergereihte und aufeinander
gestapelten Hohlbauteilen gemäß einem vierten Aus
führungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Teils des
Flußbauwerks nach Fig. 7,
Fig. 9 einen Querschnitt durch ein fünftes Aus
führungsbeispiel eines nach der Erfindung ausgebildeten
Hohlbauteils,
Fig. 10 einen Querschnitt durch ein sechstes
Ausführungsbeispiel eines nach der Erfindung ausgebildet
en Hohlbauteils und
Fig. 11 einen Querschnitt durch ein siebtes
Ausführungsbeispiel eines nach der Erfindung ausgebil
deten Hohlbauteils.
Fig. 1 und 2 zeigen im Quer- bzw. Längsschnitt
ein nach der Erfindung ausgebildetes Hohlbauteil 10.
Ein nahezu den gesamten Innenraum des Hohlbauteils 10
einnehmender Hohlraum 12 ist an den Stirnseiten 22 des
Hohlbauteils offen. An den Längsseiten des Hohlbau
teils 10 ist der Hohlraum 12 von Seitenwänden 14 be
grenzt, in denen mehrere durchgehende Löcher 20 vor
gesehen sind. An der Oberseite des Hohlbauteils 10
ist der Hohlraum 12 durch eine Kopfwand 18 begrenzt,
in der eine wannenartige Vertiefung 24 ausgebildet
ist. An der Unterseite ist der Hohlraum 12 durch eine
Bodenwand 16 begrenzt. Am unteren Rand der Seitenwände
14 sind mehrere voneinander beabstandete Füße 26 aus
gebildet. Wie man es den Figuren entnehmen kann, ist
die Innen- und Außenhaut des Hohlbauteils 12 grob
strukturiert und weist eine rauhe, poröse und löch
rige Oberfläche auf.
Zur Bildung von Flußbauwerken, beispielsweise
Buhnen, können mehrere der Hohlbauteile 10 stirn
seitig aneinandergereiht auf den Flußgrund gestellt
werden. Die Füße 26 sind bezüglich ihrer Anzahl, Anord
nung und Ausbildung so vorgesehen, daß auch auf einem
unebenen Flußgrund ein fester und sicherer Stand er
zielt wird.
Das Hohlbauteil 10 hat vorzugsweise eine solche
Höhenabmessung, daß sich der Kopf des Hohlbauteils
etwa auf der Höhe des Normalwasserstands befindet oder
geringfügig darüber hinausragt. Die wannenartige Ver
tiefung 24 kann dann mit Kieselsteinen gefüllt werden
und beispielsweise als Brutplatz für Vögel dienen. Zum
anderen kann das Hohlbauteil etwa 0,5 m über den Nor
malwasserstand hinausragen, so daß fahrwasserseitig
Radarmarkierungen angebracht werden können
Der großvolumige Hohlraum 12 dient als Unterstand
für Fische, und die strukturierte sowie rauhe, poröse
und löchrige Oberfläche auf der Außen- und Innenhaut
des Hohlbauteils schafft optimale Lebensbedingungen für
Kleinfische, Krebse und generell Fischnährtiere. Glei
chermaßen wird die Flora gefördert. So können insbeson
dere auch höhere Wasserpflanzen auf oder in den Hohl
bauteilen wachsen.
Die durchgehenden Löcher 20 sind derart angeord
net und ausgebildet, daß sie zur Wellendämpfung bei
tragen und eine Durchströmung des Hohlbauteils in
Querrichtung zulassen.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Hohlbauteil kann
beispielsweise eine Länge von 4 bis 6 m, eine Höhe von
etwa 2 m und an seiner Unterseite eine Breite von 3
bis 4 m haben. Es kann beispielsweise aus armiertem
Beton hergestellt sein. Es kann auch aus Kunststoff
bestehen, muß jedoch dann gegen Aufschwimmen gesichert
werden. Das geschaffene Hohlbauteil ist einfach her
stellbar und leicht transportfähig. Es kann mit Hebe
zeug oder durch Aufschwimmen versetzt werden.
Fig. 3 zeigt eine Stirnansicht eines weiteren nach
der Erfindung ausgebildeten Hohlbauteils 30. Dieses
Hohlbauteil 30 hat ein etwa dreieckförmiges Hohlprofil
mit einem Hohlraum 32. Der Hohlraum ist an seinen
Längsseiten durch zwei Seitenwände 34 begrenzt. In der
einen Seitenwand sind mehrere durchgehende Löcher 40
vorgesehen. Am unteren Rand der Seitenwände 34 befin
den sich Füße 46. Der Hohlraum 32 ist an den beiden
Stirnseiten des Hohlbauteils sowie am Boden offen. Im
oberen Teil des Hohlraums 32 befindet sich zwischen den
beiden Seitenwänden 34 eine Versteifung 48. Das Hohl
bauteil 30 kann an seiner Unterseite eine Breite von
beispielsweise 2,5 bis 3,5 m haben. Die Seitenwände 34
können etwa 0,3 m stark sein.
Fig. 4 und 5 zeigen schematisch ein weiteres Aus
führungsbeispiel eines nach der Erfindung ausgebildeten
Hohlbauteils 50. Das Hohlbauteil 50 hat einen im wesent
lichen dreieckförmigen Querschnitt mit einem Hohlraum 52.
Der Hohlraum 52 ist an den Stirnseiten 62 des Hohl
bauteils 50 offen und an den Längsseiten durch Seiten
wände 54 begrenzt. Im oberen Teil des Hohlraums 52 ist
zwischen den Seitenwänden 54 eine Dreieckversteifung 68
vorgesehen. Am unteren Rand der Seitenwände 54 befin
den sich Füße 66, die längs jeder Seitenwand kammartig
vorgesehen sind und sich nach unten verjüngen, wie
es auch bei den anderen Ausführungsbeispielen der
Fall ist.
In den Seitenwänden 54 können je nach Bedarf
durchgehende Löcher vorgesehen sein, die jedoch bei
diesem Ausführungsbeispiel nicht eingezeichnet sind.
Fig. 6 zeigt schematisch ein aus mehreren stirn
seitig nebeneinander angeordneten Hohlbauteilen 50
gebildetes Flußbauwerk, beispielsweise eine Buhne
oder ein als Wellenbrecher dienendes Leitwerk.
Das Hohlbauteil 50 kann an seiner Unterseite bei
spielsweise 3,5 bis 4,5 m breit und etwa 2 m lang sein.
Die Höhe kann etwa 2 m betragen. Die kammartig ausge
bildeten Füße 66 können eine Länge von 0,4 m haben.
Die Seitenwände 54 können etwa 0,2 bis 0,3 m stark
sein. Ein Hohlbauteil 50 mit den oben genannten Abmes
sungen wiegt etwa 6 bis 7 t. Es ist daher, wie auch
die übrigen Ausführungsbeispiele, hinreichend schwer
und standsicher, um auch auftretendem Eisgang stand
zuhalten.
Fig. 7 und 8 zeigen schematisch eine strukturierte
Hohlbuhne aus einem weiteren Ausführungsbeispiel eines
nach der Erfindung ausgebildeten Hohlbauteils 70. Das
Hohlbauteil 70 hat eine kastenförmige Gestalt mit einem
Hohlraum 72. Der Hohlraum 72 ist mit Ausnahme der bei
den Stirnseiten 82 des Hohlbauteils 70 mit Wänden
begrenzt. In den beiden Seitenwänden 74 sind durchge
hende Löcher 80 vorgesehen. Die beiden Seitenwände 74
werden an ihrem einen Ende durch eine Wand 76 und an
ihrem anderen Ende durch eine Wand 78 abgeschlossen.
Die Wand 76 weist eine über ihre gesamte Länge laufende
Vertiefung 86 und die Wand 78 eine über ihre gesamte
Länge verlaufende Vertiefung 84 auf, die etwa halb so
breit wie die Vertiefung 86 ist. Die Innenhaut des
Hohlraums 72 weist eine strukturierte sowie rauhe,
poröse und löchrige Oberfläche 87 auf. Gleichermaßen
weist die Außenhaut der Seitenwände 74 eine struktu
rierte sowie rauhe, poröse und löchrige Oberfläche 89
auf.
Wie es aus Fig. 7 ersichtlich ist, bilden die
Wände 76 und 78 je nach der Lage des Hohlbauteils 70
in der Buhne entweder die Ober- oder Unterseite des
Hohlbauteils 70 und erzielen aufgrund der Vertiefungen
84 und 86 einen Verbund in horizontaler Richtung. Die
Hohlbauteile 70 lassen sich daher im Verbund aufeinander
stapeln, so daß auch größere Flußbauwerke geschaffen
werden können.
Das Hohlbauteil 70 kann beispielsweise eine Länge
von 4 m, eine Breite von 3 m und eine Höhe von 1,5 m
haben. Die in Fig. 7 dargestellte Hohlbuhne hätte
dann an ihrem Fuß eine Breite von etwa 9 m und eine
Höhe von etwa 3,9 m. Der Kopf wäre etwa 3 m breit.
Wie man ferner Fig. 7 entnehmen kann, sind die
Löcher 80 so angeordnet, daß die Hohlbuhne auch in
Absperrichtung durchströmt werden kann.
Fig. 9, 10 und 11 zeigen weitere Ausführungsbei
spiele nach der Erfindung ausgebildeter Hohlbauteile.
Ein Hohlbauteil 90 hat einen Hohlraum 92, der nach oben
offen ist und von Seitenwänden 94 mit darin vorgesehenen
durchgehenden Löchern 100 begrenzt ist. Diese nach oben
offene Bauweise gestattet es, daß das Hohlbauteil aus
wasserbautechnischen Gründen stirnseitig vollkommen ge
schlossen sein kann.
Ein in Fig. 10 dargestelltes Hohlbauteil 110 hat
einen Hohlraum 112, der durch Seitenwände 114 mit darin
vorgesehenen durchgehenden Löchern 120 begrenzt ist. Das
Hohlbauteil 110 ist nach unten offen und weist eine
obere Wand 118 auf, in der eine oder mehrere Öffnungen
124 vorgesehen sind. Gleichermaßen wie bei dem Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 9 hat bei dem Hohlbauteil 110
das Tageslicht von oben her Zutritt zu dem Hohlraum 112.
Die Stirnseiten solcher nach oben offener Hohlbauteile
können daher vollkommen geschlossen sein oder Stirn
wände mit nur kleinen Öffnungen haben.
Ein in Fig. 11 veranschaulichtes Hohlbauteil 130
mit mehreren Hohlräumen 132 und durchgehenden Löchern 140
in seitlichen Umfangswänden soll veranschaulichen, daß
das Hohlbauteil auch ein aus mehreren einfachen Quer
profilen zusammengesetztes Gesamtprofil haben kann.
Die Lehre der Erfindung gestattet es, im Interesse
des Naturschutzes unter Schaffung von Lebensraum für
Fische und Fischnährtiere Flußbauwerke zu erstellen,
die den üblichen wasserbautechnischen Anforderungen
genügen. Es wird darauf hingewiesen, daß die oben be
schriebenen Ausführungsbeispiele nicht als Begrenzung
des Erfindungsgedankens in ökologischer Hinsicht anzu
sehen sind. Veränderungen und Abwandlungen können viel
mehr vom Fachmann leicht durchgeführt werden, ohne den
Grundgedanken und den Rahmen der Erfindung im Sinne
einer Verbesserung des Lebensraums in fließenden Ge
wässern zu verlassen. In Verbindung mit den Ausführungs
beispielen genannte Abmessungs- und Gewichtsangaben sind
lediglich Beispiele. Die tatsächlichen Maße hängen von
dem jeweiligen Umfeld ab. Die Löcher in den Seitenwänden
der betrachteten Ausführungsbeispiele haben vorteilhafter
weise einen Durchmesser von 20 bis 30 cm.
Claims (32)
1. Flußbauwerk, insbesondere Einschränkungsbauwerk zur
Flußregulierung und/oder zur Abgrenzung von Still- oder
Flachwasserzonen von der Fahrrinne,
dadurch gekennzeichnet,
daß es aus mehreren, nebeneinander angeordneten, aus
baubaren, vorgefertigten Hohlbauteilen (10; 30; 50;
70; 90; 110; 130) mit einem als Unterstand für Fische
geeigneten Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92; 112; 132)
und mit den Hohlraum begrenzenden durchlochten Seiten
wänden (14; 34; 54; 74; 94; 114) aufgebaut ist, die
derart bemessen sind, daß das Flußbauwerk wellendämpfend
wirkt und in Absperrichtung begrenzt durchströmbar ist.
2. Flußbauwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Durchströmen des Flußbauwerks in Absperr
richtung dienende durchlochte Fläche der Seitenwände
(14; 34; 54; 74; 94; 114) weniger als ein Drittel der
Gesamtfläche der Seitenwände beträgt.
3. Flußbauwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Durchströmen des Flußbauwerks in Absperr
richtung dienende durchlochte Fläche der Seitenwände
(14; 34; 54; 74; 94; 114) weniger als ein Viertel, vor
zugsweise weniger als ein Zehntel, der Gesamtfläche der
Seitenwände beträgt.
4. Flußbauwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92; 112; 132) im we
sentlichen unverbaut und großvolumig ist.
5. Flußbauwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlbauteile (10; 30; 50; 70; 90; 110; 130)
stirnseitig aneinandergrenzen und an ihren Stirnseiten
vollkommen oder zumindest teilweise offen sind.
6. Flußbauwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlbauteile (90; 110; 130) nach oben zumindest
teilweise offen sind.
7. Flußbauwerk nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hohlbauteile (10; 30; 50; 90; 110; 130) auf dem
Flußgrund stehen und in ihrer Höhe derart bemessen sind,
daß zumindest einige der Hohlbauteile mindest bis zum
Normalwasserspiegel nach oben ragen.
8. Flußbauwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einige der Hohlbauteile um ein vorbestimm
tes Ausmaß über den Normalwasserspiegel hinausragen.
9. Flußbauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgefertigten Hohlbauteile (70) eine solche
äußere Form haben, daß sie im Verbund unter Bildung einer
größeren Einheit aufeinandergestapelt sind.
10. Bauteil für Flußbauwerke, insbesondere Einschränkungs
bauwerke zur Flußregulierung und/oder zur Abgrenzung von
Still- oder Flachwasserzonen von der Fahrrinne,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als transportfähiges, vorgefertigtes Hohlbauteil
(10; 30; 50; 70; 90; 110; 130) mit einem als Unterstand
für Fische dienenden Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92; 112;
132) und mit den Hohlraum begrenzenden durchlochten Sei
tenwänden (14; 34; 54; 74; 94; 114) ausgebildet ist,
die derart bemessen sind, daß sie wellendämpfend wirken
und das Hohlbauteil in Querrichtung begrenzt durch
strömbar ist.
11. Bauteil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Durchströmen des Hohlbauteils (10; 30; 50;
70; 90; 110; 130) dienende durchlochte Fläche der Sei
tenwände (14; 34; 54; 74; 94; 114) weniger als ein
Drittel der Gesamtfläche der Seitenwände beträgt.
12. Bauteil nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zum Durchströmen des Hohlbauteils (10; 30; 50;
70; 90; 110; 130) dienende durchlochte Fläche der Sei
tenwände (14; 34; 54; 74; 94; 114) weniger als ein
Viertel, vorzugsweise weniger als ein Zehntel, der
Gesamtfläche der Seitenwände beträgt.
13. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92; 112; 132) im
wesentlichen unverbaut ist.
14. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92; 112; 132) mehr
als 70% des Gesamtvolumens des Hohlbauteils (10; 30;
50; 70; 90; 110; 130) einnimmt.
15. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12; 32; 52; 72; 92, 112; 132) mehr
als 80%, vorzugsweise 90% des Gesamtvolumens des
Hohlbauteils (10; 30; 50; 70; 90; 110; 130) einnimmt.
16. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die durchlochten Seitenwände (14; 34; 54; 74; 94;
114) mehrere durchgehende Löcher (20; 40; 80; 100; 120;
140) aufweisen.
17. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den durchlochten Seitenwänden aufeinander ausge
richtete durchgehende Löcher (20; 80) vorgesehen sind.
18. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (12; 32; 52; 72) an den Stirnseiten
(22; 62; 82) des Hohlbauteils vollkommen oder im wesent
lichen offen ist.
19. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (92; 112) an den Stirnseiten des Hohl
bauteils (90; 110) vollkommen oder im wesentlichen ge
schlossen ist.
20. Bauteil nach den Ansprüchen 10 bis 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (92; 112) des Hohlbauteils (90; 110)
nach oben hin offen ist.
21. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (32; 52; 112) an der Unterseite des
Hohlbauteils (30; 50; 110) im wesentlichen offen ist.
22. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (10; 30; 50; 70; im Längsschnitt
eine im wesentlichen rechteckförmige Gestalt hat.
23. Bauteil nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (10) im Querschnitt eine im wesent
lichen trapezförmige Gestalt mit nach oben aufeinanderzu
laufenden Seitenwänden (14) aufweist.
24. Bauteil nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Oberseite des Hohlbauteils (10) eine
wannenförmige Vertiefung (24) ausgebildet ist.
25. Bauteil nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (30; 50) im Querschnitt eine im
wesentlichen dreieckförmige Gestalt mit nach oben auf
einanderzulaufenden Seitenwänden (34; 54); aufweist.
26. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (90; 110) im Querschnitt eine im
wesentlichen U-förmige Gestalt hat.
27. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 26,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Unterseite des Hohlbauteils (10; 30; 50)
Füße (26; 46; 66) vorgesehen sind.
28. Bauteil nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (70) im wesentlichen senkrechte, par
allel zueinander verlaufende durchlochte Seitenwände
(74) aufweist.
29. Bauteil nach Anspruch 28,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil (70) durch aufeinander abgestimmte
Vertiefungen (84, 86) in den die beiden Seitenwände (74)
miteinander verbindenden Wänden (86, 78) als Verbund
bauteil ausgebildet ist.
30. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 29,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Hohlbauteils zumindest stellenweise
strukturiert ist.
31. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 30,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche des Hohlbauteils zumindest stellenweise
rauh, porös und löchrig ist.
32. Bauteil nach einem der Ansprüche 10 bis 31,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hohlbauteil ein einstückiges Betonformteil ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223335 DE4223335A1 (de) | 1991-07-17 | 1992-07-16 | Flussbauwerk und bauteil zum bau eines flussbauwerks |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4123616 | 1991-07-17 | ||
DE19924223335 DE4223335A1 (de) | 1991-07-17 | 1992-07-16 | Flussbauwerk und bauteil zum bau eines flussbauwerks |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223335A1 true DE4223335A1 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=25905551
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924223335 Withdrawn DE4223335A1 (de) | 1991-07-17 | 1992-07-16 | Flussbauwerk und bauteil zum bau eines flussbauwerks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4223335A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2702784A1 (fr) * | 1993-03-17 | 1994-09-23 | Fontaine Ets | Elément de construction d'un ouvrage de soutènement et mur de soutènement. |
US5429450A (en) * | 1993-10-08 | 1995-07-04 | Meidinger; Louise | Erosion control barrier |
DE29715260U1 (de) * | 1997-08-26 | 1997-10-23 | Lage, Karl, 24768 Rendsburg | Elementensatz zum Erstellen eines Damms |
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NL1029538C2 (nl) * | 2005-07-15 | 2007-01-16 | Konink Bam Groep Nv | Golfbeschermingsconstructie, werkwijze voor het vervaardigen van een teenelement voor een golfbeschermingsconstructie, en werkwijze voor het vervaardigen van een golfbeschermingsconstructie. |
-
1992
- 1992-07-16 DE DE19924223335 patent/DE4223335A1/de not_active Withdrawn
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8130 | Withdrawal |