DE42217C - Einrichtung zur ununterbrochenen Circulation der Lösung und Reinigung der Elektrodenplatten bei dem HERMITE?schen Bleichverfahren - Google Patents
Einrichtung zur ununterbrochenen Circulation der Lösung und Reinigung der Elektrodenplatten bei dem HERMITE?schen BleichverfahrenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Auf beiliegenden Zeichnungen ist ein Apparat für das Hermite'sche Bleichverfahren dargestellt,
bei welchem gleichzeitig eine ununterbrochene Circulation der elektrolytischen Flüssigkeit
im Bade, sowie eine ununterbrochene Reinigung der negativen Elektrodenplatten
durch Abschaben stattfindet. Das erwähnte elektrolytische Bleichverfahren von Hermite
besteht darin, dafs man die zu bleichenden Textilstoffe über Elektroden, welche durch
poröse, mit Seesalzlösung gefüllte Zellen von einander isolirt sind, in einen mit Seesalzlösung
gefüllten Trog lagert. Nachdem der Seesalzlösung Wasser und eine kleine Menge Salzsäure
zugesetzt ist, zerlegt der durch die Elektroden geleitete elektrische Strom die ,gebildete
Chlormetalllösung, und das frei werdende Chlor bleicht die Textilstoffe.
Anstatt Seesalzlösung kann auch eine Lösung von Chlormagnesium als Flüssigkeit für das
Bad angewendet werden, während als positive Elektrode Platin und als negative Zink genommen
werden kann.
Fig. ι ist ein Vertical-Längsschnitt durch die positiven Elektrodenplatten D,
Fig. 2 ein Theil des Apparates von oben gesehen,
Fig. 3 ein Verticalschnitt durch einen Theil des Apparates und
Fig. 4 der Bewegungsmechanismus für die Elektrodenplatten im Grundrifs,
Fig. 5 ein Vertical - Längsschnitt durch die negativen Elektroden E;
Fig. 6 sind dieselben von oben gesehen;
Fig. 7 ist ein Verticalschnitt, die Verbindung der Elektrodenplatten mit der Stange G und
die Befestigung der Schaber zeigend,
Fig. 8 ein Verticalquerschnitt in gröfserem Mafsstabe, die Anordnung der Schaber zeigend.
A ist ein Trog aus Schiefer, Cement oder irgend einem anderen entsprechenden Material;
bei B strömt die aus Chlormagnesium bestehende Badflüssigkeit in denselben ein und
bei C wieder heraus, so dafs eine ununterbrochene Circulation stattfindet. In dem Troge
sind die Elektroden angeordnet, und zwar die positiven aus Platinplatten D, die negativen
aus Zinkplatten E bestehend. Die positiven Elektrodenplatten bestehen aus einer dünnen
Metallscheibe, welche von einem Rahmen F von nicht leitendem Material, wie Schiefer,
Glas, Elfenbein, Holzstoff, gebranntem Thon u. s. w., getragen wird. Dieser Rahmen kann
aus zwei dünnen, mit Löchern versehenen Platten, auf welchen die Platinscheiben befestigt
sind,· bestehen. Diese Platten sind zusammengeschraubt und halten die Platinscheiben
ringsum an deren Rand; der obere Theil der Rahmen F bildet eine nicht leitende Umhüllung
für eine Metallschiene, in welche der obere Rand jeder Platinscheibe eingelassen ist.
Die genannten Schienen sind an der Längsstange G befestigt, welche letztere mit dem
positiven Pol der Dynamo-Maschine oder des sonstigen Elektricitäts-Erzeugers verbunden ist.
Die positive Platte kann aus einem Niederschlag von Platin auf einem entsprechenden
nicht metallischen Körper, wie Glas, gebranntem Thon, Elfenbein, Schiefer u. s. w., bestehen.
Die positive Elektrode besteht aus einer gewissen Anzahl dieser Rahmen, deren jeder in
Nuthen in den Trägern H sich ein- und ausschieben lä'fst, wenn man seine Verbindung mit
der Stange G löst.
Die negative Elektrodenplatte besteht aus einer Anzahl von kreisförmigen Zinkplatten E,
welche gröfser als die Platinplatten und auf den Wellen / / befestigt sind. Diese Wellen
drehen sich langsam in der durch die Pfeile angegebenen Richtung mit Hülfe der Riemscheibe J und vermittelst der Räder KK.
Die aus Zink oder mit Zink überzogenem Metall bestehenden Wellen / sind durch die
Contactbürsten Q. Q, Fig. 2, mit dem negativen Pol verbunden. Gegen die Oberflächen der
Zinkplatten werden die Schneiden der Schaber L L durch eine Feder oder ein Gummiband,
wie bei M, Fig. 8, geprefst; diese Schaber werden von den Trägern H unterstützt und
sind in die Löcher N, Fig. 7 und 8, eingepafst. Der durch die Thätigkeit des elektrischen
Stromes auf der Zinkplatte sich bildende Niederschlag wird auf diese Weise abgeschabt, und
die Platte bleibt vollkommen rein, weil der Niederschlag auf den Boden des Troges fällt
und sich mit der Badflüssigkeit vermischt.
Die Träger H sind den Zinkplatten gegenüber mit Schlitzen O O, Fig. 2, versehen, wodurch
eine vollständige Circulation hergestellt wird.
Die Fig. 9 und 10 stellen eine veränderte Anordnung eines Apparates zur Reinigung der
Elektroden dar, und zwar ist Fig. 9 ein Längs-Verticalschnitt und Fig. 10 der Grundrifs des
Apparates. A ist der Trog, in welchem die Chlormagnesiumlösung ununterbrochen circulirt,
und zwar ist B die Oeffnung für die Einströmung und C die Ausströmung.
Die positive Elektrode besteht aus Platinrohren D, welche entweder einen runden,
rechteckigen oder quadratischen Querschnitt haben können, oder sie kann aus einer Platte
bestehen, welche im Innern eines nicht metallischen Rohres befestigt ist, oder aus einem
Platinniederschlag auf einem nicht metallischen Rohr, wie z.B. auf einem Rohr von gebranntem
Thon, von Elfenbein, von Glas, Schiefer, Holzstoff oder jedem anderen passenden Material.
Die Platinrohre sind vermittelst einer Querstange E an einander befestigt und mit dem
positiven Pol bei F verbunden. Die negativen Elektrodenplatten bestehen aus Zinkstäben G
von rundem, quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, welche die Rohre D beinahe ausfüllen;
zwischen letzteren und der inneren Wand des Rohres circulirt die elektrolytische
Flüssigkeit; der Zinkstab mufs sich durch die Einwirkung der Kurbel H, welche durch einen
über die Rolle / gelegten Riemen getrieben wird, in dem Rohr hin- und herbewegen.
Die Verbindung des Zinkstabes mit dem negativen Pol K ist vermittelst der Contactbürste
L hergestellt.
Der bei der Hin- und Zurückbewegung des Zinkstabes oder der negativen Elektrodenplatte
angestrebte Zweck ist das Abschaben des Niederschlages, welcher sich auf dieser Platte
durch die Wirkung des durch die Chlormagnesiumlösung gehenden elektrischen Stromes
bildet. Bei der Bewegung des Stabes von einem Ende des Rohres zum anderen passirt
derselbe den Schaber J, welcher aus Zink oder
Gummi hergestellt ist und an einigen Punkten gespalten sein kann, damit er sich genau an
den Stab anlegt.
Werden Bürsten zum Reinigen angewendet, so müssen die Borsten derselben aus Zinkdraht
bestehen.
Auf der Zeichnung sind nur drei Rohre neben einander angeordnet; es kann aber eine
beliebige Anzahl derselben angewendet werden. Die ganze Badflüssigkeit strömt durch die
Rohre, so dafs sie beim Passiren des Troges der Wirkung des elektrischen Stromes ausgesetzt
ist.
Die Fig. 11, 12 und 13 stellen eine veränderte
Anordnung des Apparates dar, und zwar ist Fig. 11 ein Vertical - Längsschnitt,
Fig. 12 der Grundrifs und Fig. 13 ein Aufrifs,
von der Seite gesehen, mit dem Bewegungsmechanismus.
A ist der Trog, durch welchen die elektrolytische
Lösungsflüssigkeit ununterbrochen circulirt, bei B einströmend und bei C ausströmend,
wobei sie sich zwischen den beiden Elektroden hindurchbewegt. D ist der positive
Pol, E das mit den Klötzen F verbundene Platinblech; die Enden der Platinbleche gehen
dabei durch den Boden des Troges, wie Fig. 11 zeigt.
Die positiven oder Platin-Elektroden sind entweder aus Platinblech gebildet, welches auf
einem entsprechenden nicht metallischen Körper befestigt ist, oder sie bestehen aus einem Platin-Niederschlag
auf einem nicht metallischen Körper.. .. . . ■.,;.
Die negativen Elektroden bestehen aus Zinkcylindern G. Diese Cylinder sind mit radialen
Armen / versehen, welche mit der Nabe aus einem Stück gegossen sind. Letztere sitzen auf
den aus Zink hergestellten oder mit Zink überzogenen und vermittelst der Bürsten K K mit
dem negativen Pol / verbundenen Wellen HH. Die Cylinder drehen sich langsam in der durch
Pfeile angegebenen Richtung; sie werden durch einen Riemen vermittelst der Riemscheibe L
Claims (3)
1. die in Rahmen befestigten, neben einander angeordneten positiven ElektrodenscheibenD
in Verbindung mit den zwischen denselben sich langsam drehenden negativen Elektrodenscheiben
E mit den an letztere angeprefsten Schabern G (Fig. ι bis 8);
2. die aus Rohren D bestehenden positiven Elektroden, in welchen sich die negativen
Elektrodenstangen E hin- und herbewegen und hierbei mittelst konischer, gespaltener
Schaber / gereinigt werden (Fig. 9 und 10);
3. die den Boden oder Deckel des Troges bildenden positiven Elektroden E in Verbindung mit den aus Cylindern G bestehenden
negativen Elektroden, welche sich über oder unter den positiven Elektroden E
langsam nach entgegengesetzten Richtungen drehen, und gegen deren Oberfläche die
Schaber iVangeprefst werden (Fig. 11 bis 13).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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