DE4219517A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Magnetisieren eines Magnetrings im Hals einer Farbbildröhre - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Magnetisieren eines Magnetrings im Hals einer FarbbildröhreInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Magnetisieren eines Magnetrings im Hals einer Farbbildröhre
mit mehreren Elektronenstrahlen. Im folgenden wird durch
gehend auf Röhren vom sogenannten "In-line-Typ" Bezug genom
men, bei denen drei Elektronenstrahlen in einer horizontalen
Ebene erzeugt werden. Es gilt alles Folgende jedoch entspre
chend auch für Röhren vom "Delta-Typ".
Aufgrund von Toleranzen kommt es beim Herstellen von Farb
bildröhren zu Abweichungen der aktuellen Strahllagen von
Sollagen. Es handelt sich um statische Fehler, die unabhän
gig von Eigenschaften eines Ablenkers vorhanden sind, und um
dynamische Fehler, die durch den Ablenker verursacht werden.
Im folgenden interessieren nur die statischen Fehler. Es
sind dies: Landung (Farbreinheit), vertikale Rasterlage,
Konvergenz und Twist. Diese Fehler werden im folgenden er
läutert. Sie werden an verschiedenen Punkten eines Bild
schirms 10 ausgemessen, wie er in Fig. 7 schematisch darge
stellt ist. In der Mitte des Schirms werden Konvergenz und
vertikale Rasterlage ausgemessen, was durch einen mit KV be
zeichneten Kreis in Fig. 7 veranschaulicht ist. Dieser Kreis
stellt z. B. das Gesichtsfeld eines Mikroskops dar. Meßorte
für die Landungsmessung sind mit LL und LR bezeichnet, wäh
rend Meßorte für die Twistmessungen die Bezeichnungen TL und
TR tragen.
Fig. 8 veranschaulicht ein Rastermuster, wie es innerhalb
des Kreises KV sichtbar ist. Die drei Elektronenstrahlen der
Röhre erzeugen drei kreuzförmige Strichraster, die mit R, G,
bzw. B bezeichnet sind. Im Fall von Konvergenz müssen sich
die kreuzförmigen Strichraster im wesentlichen decken.
Außerdem sollen ihre horizontalen Striche im wesentlichen
mit der horizontalen Mittellinie H der Röhre zusammenfallen.
Im Beispiel von Fig. 8 weichen die drei horizontalen Striche
jeweils um einen Wert YR, YG bzw. YB von der horizontalen
Mittellinie H ab. Eine entsprechende Darstellung bestünde
darin, die Abweichung des grünen horizontalen Strichs von
der horizontalen Mittellinie sowie Abweichungen der roten
und blauen horizontalen Striche vom grünen horizontalen
Strich anzugeben. Die roten und blauen vertikalen Striche
liegen um XRGK bzw. XBGK vom vertikalen grünen Strich ab.
Alle Abweichungen betragen typischerweise bis zu einigen
Millimetern.
Die Fig. 9a und b veranschaulichen das, was innerhalb der
Kreise LL bzw. LR sichtbar ist. Hier ist die Auflösung viel
feiner als bei der durch Fig. 8 veranschaulichten Messung.
Es werden nämlich nicht makroskopisch Rasterstriche betrach
tet, sondern Landungsflecke 11 auf Leuchtstoffstreifen 12.
An der Meßstelle LL liegen die Mitten MSL der Leuchtflecke
11 um 40 µm nach links versetzt gegenüber den Mitten MDL der
Leuchtstreifen 12. Am Meßort LR fallen dagegen die entspre
chenden Mittel MSR und MDR zusammen. Zum Einstellen der Lan
dung wird man Elektronenstrahlen so verschieben, daß alle
Leuchtflecke um 20 µm nach rechts rücken, so daß die Leucht
flecke am Meßort LL um 20 µm nach links gegenüber den
Leuchtstreifenmitten verschoben sind, während rechts eine
entsprechende Verschiebung nach rechts vorliegt. Für dieses
Verschieben der Landung um 20 µm müssen die Elektronenstrah
len mit Hilfe eines statischen Magnetfeldes im Röhrenhals um
einige Millimeter verschoben werden.
Das vorstehende Landungsbeispiel macht deutlich, daß zwi
schen "Strahlabweichung" und "Strahlverschiebung" zu unter
scheiden ist. Unter Strahlabweichung wird im folgenden eine
Abweichung von einer Sollage verstanden. Unter Strahlver
schiebung wird derjenige Weg verstanden, um den ein Elektro
nenstrahl auf dem Bildschirm 10 mit Hilfe eines im Röhren
hals erzeugten Magnetfeldes verschoben werden muß, um eine
gewünschte Lage zu erzielen. Dies muß nicht unmittelbar die
Sollage sein, sondern es kann sich um eine Zwischenlage han
deln.
Die Fig. 10a bis c dienen zum Veranschaulichen des eingangs
5 genannten Twistfehlers. In Fig. 9a ist dargestellt, was an
den Meßorten TL und TR erkennbar ist. Die Auflösung ist ent
sprechend wie in Fig. 8, also so, daß Rasterlinien R, G, B
betrachtet werden. Es ist erkennbar, daß links die Linie R
über der Linie G liegt rechts dagegen unter dieser Linie,
und daß links der Abstand größer ist als rechts. Die Linie B
liegt symmetrisch zur Linie R. Die Fig. 10b und 10c veran
schaulichen, daß sich dieser Fehler aus einem Überkreuzungs
fehler (Fig. 10b) und eben dem Twistfehler (Fig. 10c) zusam
mensetzt. Durch die beiden Messungen an den Orten TL und TR
können die Einzeleinflüsse der beiden Fehler bestimmt wer
den.
Zum Abschluß der Begriffsbestimmungen sei erwähnt, daß im
folgenden von "Kalibrierröhren" und "Fertigungsröhren" die
Rede ist. Unter einer Kalibrierröhre wird eine beliebige
Röhre verstanden, mit deren Hilfe die Empfindlichkeit einer
Magnetisiervorrichtung beim Einstellen einer Magnetisierein
heit untersucht wird. Eine Fertigungsröhre ist dagegen eine
Röhre desselben Typs, an der die vorstehend erläuterten Feh
ler ausgemessen werden, und in der dann ein Magnetring mit
Hilfe eines Magnetisierfeldes magnetisiert wird, das auf
Grundlage der Kalibrierdaten und der gemessenen Abweichungen
bestimmt wird. Für hochgenaue Einstellungen kann jede ein
zelne Röhre zunächst als Kalibrierröhre und dann als Ferti
gungsröhre, jeweils im vorgenannten Sinn, verwendet werden.
In der Regel wird man jedoch eine Magnetisiervorrichtung mit
Hilfe nur einer Röhre kalibrieren und dann die mit dieser
Röhre gewonnenen Werte auf viele Fertigungsröhren anwenden.
Fig. 11 zeigt eine Magnetisiervorrichtung an einer Farbbild
röhre 13, die über ein nur schematisch angedeutetes Elektro
nenstrahlerzeugungssystem 14 im Röhrenhals 15 und über einen
Ablenker 16 verfügt. Das Elektronenstrahlerzeugungssystem 14
und der Ablenker 16 werden mit Hilfe einer Röhrenansteuerung
17 betrieben. Vor dem Bildschirm 10 der Farbbildröhre sind
fünf Meßeinrichtungen angeordnet, die dieselben Bezeichnun
gen tragen wie die Meßorte in Fig. 7. Die von diesen Meßein
richtungen erhaltenen Meßwerte sind zusammengefaßt mit MW
bezeichnet.
Am Elektronenstrahlerzeugungssystem 14 sind ein hinterer
Magnetring 18.H und ein vorderer Magnetring 18.V befestigt.
Typischerweise liegt der hintere Magnetring 18.H etwa in der
Mitte des sogenannten Fokussiergitters, während der vordere
Ring 18.V am Boden des sogenannten Konvergenztopfes liegt.
Der vordere Ring dient zum Korrigieren des Twistfehlers, der
hintere Ring zum Korrigieren der anderen oben genannten Feh
ler. Statt zweier Ringe kann auch ein Band vorhanden sein,
das in zwei voneinander getrennten Ebenen magnetisiert wird.
Viele Röhrenhersteller verzichten auch ganz auf die Korrek
tur des Twistfehlers und verwenden demgemäß nur einen Mag
netring.
Die Vorrichtung zum Magnetisieren z. B. des hinteren Magnet
rings 18.H ist z. B. aus DE-A-26 11 633 bekannt und weist
folgendes auf:
- - eine Magnetisiereinheit 19.H, eine Kalibriereinrichtung 20 zum Bestimmen, mit Hilfe einer Kalibrierröhre, welche Ströme durch die Magnetisiereinheit welche Strahlverschiebungen be wirken;
- - eine Berechnungseinrichtung 21 zum Berechnen von Magneti sierströmen für die Magnetisiereinheit auf Grundlage der Meßwerte MW und der kalibrierten Werte in solcher Weise, daß durch Magnetisieren des Magnetrings mit Hilfe der Magneti sierströme die Strahlen in die Sollagen gelenkt werden sol len; und
- - eine Treibereinrichtung 22.H zum Treiben der Magnetisier einheit 19.H. Darüber hinaus sind ein Kalibrierdatenspeicher 23, eine Drehfelderzeugungseinrichtung 24 und eine Ablauf steuerung 25 vorhanden.
Zum Magnetisieren des vorderen Magnetrings 18.V ist eine
vordere Magnetisiereinheit 19.V vorhanden, die von einem
Treiber 22.V angesteuert wird.
Die Fig. 12a und 12b veranschaulichen den Aufbau der hinte
ren Magneteinheit 19.H bzw. der vorderen Magneteinheit 19.V.
Die hintere Magneteinheit verfügt über acht Spulen W1H bis
W8H, von denen jede einzeln durch einen zugehörigen Strom
i1H bis i8H betreibbar ist. Die acht Spulen liegen in einer
rechtwinklig zum Röhrenhals 15 stehenden Ebene unter gegen
seitigen Winkeln von 45°. Die vordere Magnetisiereinheit
19.V verfügt über vier Spulen W1V bis W4V, die ebenfalls ge
sondert über einen jeweils zugehörigen Strom i1V bis i4V be
treibbar sind. Alle vier Spulen liegen ebenfalls in einer
rechtwinklig zum Röhrenhals 15 stehenden Ebene, mit paarwei
ser Anordnung jeweils um +30° bzw. -30° gegenüber der hori
zontalen Ebene versetzt. Aus Fig. 12 ist auch erkennbar, daß
der hintere Magnetring 18.H typischerweise oval ist, während
der vordere Magnetring 18.V typischerweise rund ist.
Zur Magnetisiervorrichtung gehört auch eine Anzeige 26, auf
der z. B. die Meßwerte MW und Daten dargestellt werden kön
nen, die in Zusammenhang mit dem von der Ablaufsteuerung 25
bewirkten Ablauf stehen.
Im praktischen Betrieb dieser Vorrichtung ist, wie bei sämt
lichen bekannten Vorrichtungen, deutlich zwischen Twistkor
rektur und Korrektur der anderen statischen Fehler zu unter
scheiden. Die Twistkorrektur erfolgt nämlich, falls über
haupt, von Hand, während die anderen Korrekturen automatisch
ausgeführt werden. Für die Twistkorrektur begutachtet der
Benutzer zunächst alle Fehler und stellt dann, wenn keine
weiteren Fehler vorliegen, den Magnetisierstrom so ein, daß
durch die dadurch bedingte Magnetisierung des vorderen Mag
netrings 18.V der Twistfehler gerade kompensiert sein soll
te. Liegen andere Fehler vor, bestimmt der Benutzer nach Er
fahrung, um wieviel unter- oder überkorrigiert wird.
Die Korrektur der anderen Fehler erfolgt dagegen mit den
folgenden Schritten:
- - Kalibrieren der Magnetisiereinheit mit Hilfe einer Kali brierröhre dahingehend, daß bestimmt wird, welche Ströme durch die Magnetisiereinheit welche Strahlverschiebungen be wirken;
- - Ausmessen von Abweichungen der Strahllagen von Sollagen;
- - Berechnen von Magnetisierströmen für die Magnetisierein heit auf Grundlage der gemessenen Abweichungen und der Kali brierwerte in solcher Weise, daß das Magnetisieren des Mag netrings mit Hilfe der Magnetisierströme die Strahlen in die Sollagen gelenkt werden sollen; und
- - Magnetisieren des Magnetrings mit Hilfe der Magnetisier ströme.
Das Ausmessen der Abweichungen der Strahllagen von Sollagen
kann durch den Benutzer mit Hilfe eines Meßmikroskops erfol
gen, woraufhin dieser die Meßwerte in die Berechnungsein
richtung 21 eingibt, oder die Meßwerte können automatisch
erfaßt werden, wie z. B. in DE-A-32 06 913 beschrieben.
Der vorstehend aufgelistete Verfahrensablauf zum Magnetisie
ren ist z. B. aus DE-A-26 11 633 bekannt. Hier werden Ströme
zum Erzeugen von 2-, 4- und 6-Polfeldern im Kalibriervorgang
bestimmt. Entsprechend werden gemessene Strahlabweichungen
in Magnetisierströme zum Erzeugen solcher Felder umgerech
net. DE-A-28 28 710 gibt an, daß ein derartiges Verfahren in
der Praxis zu keinen brauchbaren Ergebnissen führt. Zur Ab
hilfe wird ein Verfahren vorgeschlagen, das ohne Kalibrie
rung arbeitet, das Ströme durch einzelne Spulen einstellt,
und das ein Magnetisierfeld mit Hilfe eines Hilfsfeldes in
einen Magnetring einprägt. Zunächst werden die Ströme durch
einzelne Spulen einer Magnetisiereinheit so eingestellt, daß
alle Strahlen ihre jeweilige Sollage einnehmen. Die so er
mittelten Ströme werden dann mit einem Faktor multipliziert,
und die so vergrößerten Ströme werden im Vorzeichen umge
kehrt. Dem hierdurch erzeugten Magnetisierfeld wird ein
Drehfeld abklingender Amplitude überlagert, also ein Feld,
dessen zeitlich/räumliche Lage sich so ändert, daß es im
zeitlichen Mittel betreffend das Einprägen des Einstell-Mag
netisierfeldes in den Magnetring in allen Raumdichtungen
dieses Feldes im wesentlichen gleich wirkt.
Dieses Verfahren ist in mehrfacher Hinsicht nachteilig. Zum
einen ist es sehr schwierig, die Ströme durch die einzelnen
Spulen der Magnetisiereinheit so einzustellen, daß alle
Strahlen ihre jeweilige Sollage einnehmen, da ein Strom
durch eine Spule häufig nicht nur so wirkt, daß das erzeugte
Magnetfeld einen noch von der Sollage abweichenden Elektro
nenstrahl in seine Sollage verschiebt, sondern zugleich so
wirkt, daß ein bereits richtig eingestellter Elektronen
strahl wieder aus der Sollage verschoben wird. Es sind daher
viele Stromeinstellschritte erforderlich, um schließlich
alle Elektronenstrahlen im wesentlichen in ihre jeweilige
Sollage zu bewegen. Zum zweiten ist problematisch, daß es zu
unzufriedenstellenden Ergebnissen führt, wenn beim Umrechnen
von Einstellströmen in Magnetisierströmen für alle Ströme
derselbe Faktor verwendet wird.
Es bestand daher das Problem, ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Magnetisieren eines Magnetrings im Hals einer
Farbbildröhre anzugeben, die einfach und genau arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist die weiter oben aufge
listeten Schritte auf und ist dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Kalibrierablauf der folgende ist:
- - Betreiben der jeweiligen Spule m mit einem Kalibrierstrom im_KAL, um ein Kalibriermagnetisierfeld zu erzeugen;
- - Einprägen des von der jeweiligen Spule erzeugten Magnet feldes in den Magnetring der Kalibrierröhre mit Hilfe eines Hilfsfeldes, das im wesentlichen denselben zeitlich/räumli chen Verlauf aufweist wie ein solches, das beim Magnetisie ren des Magnetrings einer Fertigungsröhre verwendet wird;
- - Messen der Strahlverschiebungen Sn aller Elektronenstrah len für zwei rechtwinklig zueinanderstehende Richtungen, welche Strahlverschiebungen durch die Magnetisierung des zuvor unmagnetisierten Magnetrings hervorgerufen werden;
- - Berechnen der Einstellungsempfindlichkeit Emn für jeden Elektronenstrahl jeweils für die zwei rechtwinklig aufeinan derstehenden Raumrichtungen zu Emn = Sn/im_KAL;
- - der Ausmeßablauf darin besteht, daß die Strahlabweichungen aller Strahlen von einer jeweiligen Sollage in den zwei zu einander rechtwinklig stehenden Raumrichtungen ausgemessen werden;
- - der Berechnungsablauf die Magnetisierströme durch lineare Überlagerung von Einzelströmen erfolgt, wie sie angesichts der Einstellempfindlichkeiten erforderlich sind, um jeden der Strahlen in seine Sollage zu bewegen; und
- - der Magnetisierablauf dadurch erfolgt, daß
- - die Spulen mit den berechneten Magnetisierströmen betrie ben werden, um ein Einstell-Magnetisierfeld zu erzeugen; und
- - ein Hilfsfeld erzeugt wird, dessen Amplitude zeitlich ab nimmt und dessen zeitlich/räumliche Lage sich so ändert, daß es im zeitlichen Mittel betreffend das Einprägen des Ein stell-Magnetisierfeldes in den Magnetring der Fertigungsröh re in allen Raumrichtungen dieses Feldes im wesentlichen gleich wirkt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die oben aufgeliste
ten Einrichtungen auf, die hierbei so ausgebildet sind, daß
sie die eben genannten Verfahrensschritte ausführen.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Ströme, wie
sie beim Kalibrieren bestimmt wurden, zum späteren Korrigie
ren von Fehlern linear überlagert werden können, wenn die
Kalibrierung unter Berücksichtigung zweier Gesichtspunkte
erfolgte. Der erste ist der, daß zum Einprägen von Magneti
sierungen ein Hilfsfeld verwendet wird, dessen Amplitude
zeitlich abnimmt und dessen zeitlich/räumliche Lage so än
dert, daß es im zeitlichen Mittel betreffend das Einprägen
des Kalibrier- oder Einstellmagnetisierfeldes in einen Mag
netring in allen Raumrichtungen dieses Feldes im wesentli
chen gleich wirkt. Diese Vorgehensweise ist für sich aus
DE-A-28 28 710 bekannt. Der andere wichtige Gesichtspunkt
ist der, daß das Kalibrieren unter genau denselben Bedingun
gen erfolgt, wie das spätere messende Magnetisieren, daß al
so nicht unmittelbar die Einwirkung von Magnetisierströmen
auf Elektronenstrahlen untersucht wird, sondern daß mit Hil
fe der Magnetisierströme und des Hilfsfeldes eine Magneti
sierung eingeprägt wird und dann der Einfluß dieser Magne
tisierung auf die Strahlen untersucht wird. Der kalibrieren
de Zusammenhang zwischen Magnetisierströmen und Strahlver
schiebungen ist also nur ein mittelbarer.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es erstmals, auch
den Twistfehler automatisch mit Hilfe zweier Magnetisierein
heiten einzustellen. Hierzu wird wie folgt verfahren:
- - beim Kalibrieren jeder der beiden Magnetisiereinheiten wird untersucht, inwieweit eine durch Magnetisierung des gerade magnetisierten Magnetrings verursachte Strahlver schiebung in y-Richtung an einem Außenrand der Kalibrier röhre zu einer Verschiebung desselben Strahls in y-Richtung in der Röhrenmitte führt;
- - an der Fertigungsröhre wird zusätzlich gemessen, wie weit ein Strahl an einem Außenrand in y-Richtung von seiner Sollage abweicht;
- - es wird ermittelt, wie weit dieser Strahl durch Magneti sieren des einen Magnetrings mit Hilfe der einen Magneti siereinheit in y-Richtung am Außenrand zu verschieben ist, damit nach Magnetisieren beider Magnetringe der Strahl so wohl außen wie auch in der Mitte seine jeweilige Sollage einnimmt;
- - es wird die aus dieser Verschiebung am Außenrand resultie rende Verschiebung in y-Richtung für die Mitte bestimmt, wo zu die Kalibrierergebnisse verwendet werden; und
- - beim Berechnen der Einstellströme für die andere Magneti siereinheit werden nicht unmittelbar die genannten erforder lichen Strahlverschiebungen verwendet, sondern Werte, die dadurch gewonnen werden, daß zu diesen Strahlverschiebungen für den jeweiligen Strahl die genannten resultierenden Ver schiebungen in y-Richtung für die Mitte addiert werden.
Anschaulicher gesagt, bedeutet dies, daß die Magnetisier
ströme für die vordere Magnetisiereinheit so berechnet wer
den, daß sich beim Magnetisieren des vorderen Magnetrings
ein Vorhalt bei den Lagen der äußeren Elektronenstrahlen
gegenüber den Sollagen einstellt, welcher Vorhalt beim Mag
netisieren des hinteren Magnetrings aufgehoben wird.
Zur Erfindung:
Fig. 1 Flußdiagramm, das einen Überblick über ein gesamtes
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens gibt;
Fig. 2 Flußdiagramm zum Veranschaulichen des groben Ablaufs
eines Kalibrierverfahrens;
Fig. 3 Flußdiagramm zum Veranschaulichen des groben Ablaufs
zum Magnetisieren zweier Magnetringe zur Fehlerkompensation;
Fig. 4a und 4b detailliertes Flußdiagramm zum Ablauf gemäß
Fig. 2;
Fig. 5a und 5b detailliertes Flußdiagramm zum Ablauf gemäß
Fig. 3;
Fig. 6a, b, c schematische Diagramme zum Erläutern, wie
automatische Twistkorrektur erfolgt;
Figuren zum Stand der Technik (bereits beschrieben, wobei
Fig. 11 auch für die Erfindung gilt, jedoch mit anderen
Funktionen verschiedener Einrichtungen):
Fig. 7 schematische Darstellung zum Erläutern verschiedener
Meßorte;
Fig. 8 Darstellung zum Erläutern, wie ein Konvergenzfehler
und ein vertikaler Rasterversatz gemessen werden;
Fig. 9a und 9b Darstellung zum Erläutern, wie ein Landungs
fehler ausgemessen wird;
Fig. 10a, b, c Darstellungen zum Erläutern, wie ein Twist
fehler ausgemessen wird;
Fig. 11 Blockschaltbild einer Farbbildröhre und einer Vor
richtung zum Magnetisieren eines Magnetrings im Hals der
Röhre; und
Fig. 12a und 12b schematische Darstellungen einer hinteren
bzw. vorderen Magnetisiereinheit, wie sie um den Hals der
Röhre in Fig. 11 angeordnet sind.
Gemäß dem in Fig. 1 veranschaulichten allgemeinen Ablauf
wird in einem Schritt a1 durch die Ablaufsteuerung 25 auf
der Anzeige 26 eine Betriebsartabfrage dargestellt. Sobald
eine Eingabe erfolgt ist, was in einem Schritt a2 festge
stellt wird, wird in einem Schritt a3 die Art der Eingabe
untersucht. Ist Kalibrieren ausgewählt, läuft ein Kalibrier
unterprogramm a4 ab, wie es durch die Fig. 2 und 4 näher
veranschaulicht wird. Anschließend wird wieder Schritt a1
erreicht. Ist dagegen Magnetisieren ausgewählt, läuft ein
Magnetisierunterprogramm a5 ab, wie es durch die Fig. 3 und
5 näher veranschaulicht wird. Nach Abschluß dieses Unterpro
gramms folgt wieder Schritt a1. Sind weder Kalibrieren noch
Magnetisieren durch die Eingabe ausgewählt, erfolgen in
einem Unterprogramm a6 sonstige Abläufe, z. B. wird das gan
ze Verfahren beendet. Ansonsten erfolgt wieder Rückkehr zu
Schritt a1.
Das Verfahren gemäß diesem Überblicksablauf kann in vielfa
cher Weise geändert werden. Z. B. kann das Unterprogramm a5
des Magnetisierens wiederholt so lange ablaufen, bis es
durch Tasteneingabe unterbrochen wird. Dadurch läßt sich
eine Fertigungsröhre nach der anderen bearbeiten, ohne daß
jedesmal der Magnetisierablauf angewählt werden muß.
Das Flußdiagramm gemäß Fig. 2 weist drei Marken K1, K2 und
K3 jeweils vor einem Schritt s1, s2 bzw. s3 auf, welche Mar
ken den Überblick im ausführlicheren Programm von Fig. 4a
veranschaulichen sollen. Da diese Schritte in Fig. 2 aus
führlich beschriftet sind, wird in bezug auf ihren Inhalt
auf diese Figur verwiesen. Es handelt sich um drei Kali
brierschritte, nämlich für die hintere Magnetisiereinheit,
die vordere Magnetisiereinheit und beide Magnetisiereinhei
ten gemeinsam in bezug auf eine Wechselwirkung, wie sie bei
Twistkorrektur auftritt.
Im Flußdiagramm von Fig. 3 sind drei Marken F1, F2, F3 vor
einem jeweiligen Schritt s4, s5 bzw. s6 eingezeichnet, wel
che Marken die Orientierung im ausführlicheren Flußdiagramm
von Fig. 5 erleichtern sollen. Es handelt sich um einen Ab
lauf zum Messen von Strahlabweichungen, zum Berechnen von
Magnetisierströmen und zum Einprägen einer Magnetisierung in
einen Magnetring. In bezug auf den detaillierteren Ablauf
wird auf die ausführlich beschrifteten Schritte s4 bis s6 in
Fig. 3 verwiesen.
Der Schritt s1 von Fig. 2 ist in Fig. 4a in sechs Einzel
schritte s1.1 bis s1.6 untergliedert. Im Schritt s1.1 wird
die fortlaufende Numerierung für die hinteren Spulen WmH
(siehe Fig. 12a) auf den Wert 1 gesetzt. Dann wird ein vor
gegebener Kalibrierstrom imH_KAL, z. B. ein Strom von 1 A,
durch die Spule WmH geschickt, und diesem Strom wird ein ab
klingendes Drehfeld überlagert, das z. B. in 100 Schritten
von 40 A auf 5 A abnimmt. Sobald der untere Wert für die Am
plitude des Drehfeldes erreicht ist, werden das Drehfeld und
der Kalibrierstrom abgeschaltet (Schritt s1.2). Nachdem der
hintere Magnetring 18.H mit Hilfe des eben genannten Ablaufs
magnetisiert wurde, werden im Schritt s1.3 Strahlverschie
bungen SnH gemessen. Der Wert n läuft hierbei von 1 bis 6,
nämlich für die drei Elektronenstrahlen R, G, B für die bei
den rechtwinklig zueinanderstehenden Raumrichtungen x und y.
Aus den sechs gemessenen Strahlverschiebungen werden Em
pfindlichkeiten EmnH = SnH/imH_KAL berechnet und abgespei
chert (Schritt s1.4). Anschließend (Schritt s1.5) wird un
tersucht, ob die Abläufe der Schritte s1 bis s4 bereits für
alle der acht Spulen in der hinteren Magnetisiereinheit 19.H
erfolgten. Da dies noch nicht der Fall ist, wird ein Schritt
s1.6 erreicht, in dem die Spulennummer m um 1 erhöht wird,
woraufhin die Schritte s1.2 bis s1.4 erneut ablaufen. Dieses
Erhöhen der Spulennummer erfolgt so lange, bis die Kalibrie
rung für alle acht Spulen der hinteren Magnetisiereinheit
abgeschlossen ist.
Ebenso wie Schritt s1 in Fig. 4a in sechs Schritte s1.1 bis
s1.6 aufgegliedert ist, ist Schritt s2 von Fig. 2 in sechs
Schritte s2.1 bis s2.6 aufgegliedert, die sich von den
Schritten s1.1 bis s1.6 im wesentlichen nur dadurch unter
scheiden, daß Kalibrierschritte für die vier vorderen Spulen
W1V bis W4V ablaufen. In Schritt s2.3 werden jedoch nicht
wie in Schritt s1.3 sechs Strahlverschiebungswerte gemessen,
sondern nur vier, nämlich nur für die beiden äußeren Strah
len R und B für die beiden Raumrichtungen x und y. Wenn die
vier Spulen W1V bis W4V in der Praxis genau gleich wirkend
gebaut werden könnten, würde es ausreichend, nur eine einzi
ge Messung in y-Richtung vorzunehmen, z. B. die Verschiebung
des Strahles R. Da jedoch die vier Spulen in der Praxis et
was unterschiedlich wirken, sind vier unterschiedliche Mag
netisierströme zu berechnen, was vier Messungen erfordert.
Hierzu können von den insgesamt sechs zur Verfügung stehen
den Größen, also den Abweichungen für die drei Strahlen in
den beiden Koordinatenrichtungen, vier beliebige ausgewählt
werden, wobei jedoch mindestens eine Messung für einen
Außenstrahl in y-Richtung vorhanden sein muß. Dies, weil die
Kalibrierung zwischen den Marken K2 und K3 im Hinblick auf
spätere Twistkorrektur erfolgt, also auf einen Fehler, der
sich in y-Richtung bemerkbar macht. Daher ist es auch erfor
derlich, die Messungen gemäß Schritt s2.3 an einem Außenrand
der Kalibrierröhre vorzunehmen, während die Messungen gemäß
Schritt s1.3 in der Röhrenmitte ausgeführt werden.
Fig. 4b schlüsselt den Kalibrierschritt s3 von Fig. 2 in
sechs Einzelschritte s3.1 bis s3.6 auf. Da diese Einzel
schritte in Fig. 4b ausführlich beschriftet sind, wird in
bezug auf ihren Inhalt auf Fig. 4b verwiesen. Es sei hier
angemerkt, daß der Wert YRH_A die Abweichung des Strahls R
in y-Richtung bedeutet, wie sie durch den hinteren Magnet
ring verursacht wird und wie sie am Außenrand der Kalibrier
röhre gemessen wird. Der Wert YRH_M ist der entsprechende
Wert, wie er in der Mitte der Röhre gemessen wird. Für die
Werte YRV_A bzw. YRV_M von Schritt s3.5 gilt entsprechendes;
sie beziehen sich auf Wirkungen des vorderen statt des hin
teren Magnetrings.
Fig. 5a zeigt eine Aufschlüsselung des Schrittes s4 von Fig. 3
in sechs Einzelschritte s4.1 bis s4.6. Was den Inhalt der
Schritte s4.1 bis s4.3, wird auf die ausführlich beschrifte
te Fig. 5a und die Erläuterungen zu den Fig. 8 und 9 verwie
sen.
In Schritt s4.4 wird der Twist YRT bestimmt, wie er in Fig. 10c
dargestellt ist. Es handelt sich um die twistfehlerbe
dingte Abweichung in y-Richtung des Strahls R an einem
Außenrand. Um diese Abweichung zu korrigieren, sind in be
sonderer Weise Verschiebungen zu bestimmen, was in Schritt
s4.5 erfolgt. Zum Veranschaulichen von Schritt s4.5 wird nun
Fig. 6a, b, c erläutert.
Fig. 6a veranschaulicht einen reinen Twistfehler für den
Strahl R. Die horizontale Rasterlinie, wie sie von diesem
Strahl erzeugt wird, fällt nur in der Röhrenmitte mit der
horizontalen Mittellinie H überein, während sie an den bei
den Außenrändern um den Wert YRT höher liegt. Wird nun ein
äußerer Punkt um den Wert YRTV_A nach unten verschoben, ver
schiebt sich die Mitte um den Weg YRTV_M nach unten, wobei
diese beiden Größen das Verhältnis FV bilden, wie es im Ka
librierschritt s3.6 bestimmt wurde. Diese Beziehung ist
durch Gleichung (1) in Fig. 6 wiedergegeben und in Fig. 6b
veranschaulicht. Die Verschiebung YRTV_A nach unten ist grö
ßer, als es dem im Beispielsfall nach oben gehenden Twist
fehler YRT entspricht. Es entsteht dadurch ein Vorhalt, der
durch Magnetisieren des hinteren Magnetrings wieder aufgeho
ben wird. Dazu wird, wie dies in Fig. 6c veranschaulicht
ist, der äußere Punkt der Rasterlinie um den Weg YRTH_A nach
oben verschoben. In der Mitte erfolgt dabei eine größere
Verschiebung, nämlich um den Weg YRTH_M, wobei das Verhält
nis zwischen den beiden Wegen dem Verhältnis FH entspricht,
wie es im Kalibrierschritt s3.9 bestimmt wurde. Es gilt also
die Beziehung gemäß Gleichung (2) in Fig. 6. Beim Ausfüh
rungsbeispiel hat FV ungefähr den Wert 0,8 und FH ungefähr
den Wert 0,4.
Der Twistfehler ist genau dann korrigiert, wenn die Glei
chungen (3) und (4) gemäß Fig. 6 erfüllt sind, die besagen,
daß die Differenz zwischen den Verschiebungen nach unten und
dann nach oben gerade einer Verschiebung nach unten um den
Twistfehler entsprechen, und daß die Verschiebungen nach un
ten und nach oben in der Mitte sich gerade aufheben müssen.
Durch Umformen der Gleichungen (1) bis (4) ergeben sich
Gleichungen (5) und (6), aus denen sich schließlich in einer
Gleichung (7) ein Wert YRTH_M ergibt. Dieser Wert betrifft
die Verschiebung des Strahls R in y-Richtung, wie sie zur
Korrektur des Twistes T durch Magnetisierung des hinteren
Magnetrings 18.H in der Mitte M des Bildschirms erforderlich
ist, wenn dieser Strahl mit Hilfe der Magnetisierung des
vorderen Magnetrings 18.V am Außenrand um den Wert YATV_A
verschoben wird. Die entsprechenden Werte für den Strahl 3
werden betragsmäßig gleich, aber im Vorzeichen umgekehrt ge
wählt.
In Schritt s4.5 wird also aus dem in Schritt s4.4 gemessenen
Twistfehler YRT der Wert YRTV_A bestimmt. Dieser wird als
erster Korrekturwert T1V verwendet. Es handelt sich hier um
eine Korrektur, wie sie vom vorderen Magnetring 18.V zu be
werkstelligen ist. Der zweite Korrekturwert C2V wird dem er
sten betragsmäßig gleichgesetzt, bei umgekehrtem Vorzeichen.
Es handelt sich um die für den Strahl B erforderliche Ver
schiebung YBTV_A. Aus diesen Werten werden mit Hilfe des an
hand von Fig. 6 veranschaulichten Ablaufs die resultierenden
Verschiebungen YRTH_M und YBTH_M für die Schirmmitte be
stimmt. Außerdem werden zwei weitere Korrekturwerte C3V und
C4V jeweils auf 0 gesetzt, die die Werte XRTV_A bzw. XBTV_A
repräsentieren sollen, also Verschiebungen der beiden Außen
strahlen in x-Richtung, hervorgerufen durch die Magnetisie
rung des vorderen Magnetrings zur Korrektur des Twists T.
Diese Wahl für die Außenstrahlen in x-Richtung erfolgt in
Anpassung an die entsprechende Wahl im Kalibrierschritt
s2.3.
Mit Hilfe der in den Schritten s4.2, s4.3 und s4.5 bestimm
ten Werte für Verschiebungen, die durch den hinteren Magnet
ring zu bewerkstelligen sind, werden in Schritt s4.6 Korrek
turwerte C1H bis C6H berechnet, wie im genannten Schritt
aufgelistet.
Nach dem Ablauf der Schritte s4.1 bis s4.6 stehen somit
sechs Korrekturwerte CnH fest, die für den hinteren Magnet
ring gelten, sowie vier Korrekturwerte CnV, die für den vor
deren Magnetring gelten. Schritte s5.1 bis s5.8 veranschau
lichen, wie aus diesen Korrekturwerten Magnetisierströme für
die hintere Magnetisiereinheit 19.H berechnet werden.
In Schritt s5.1 werden sechs Gleichungen, nämlich jeweils
eine für jeden der sechs Korrekturwerte C1H bis C6H, aufge
stellt. Jeder Korrekturwert ergibt sich als Summe von Ein
zelkorrekturen, wie sie durch die acht einzelnen Spulenströ
me i1H bis i8H verursacht werden. Wie sich dabei ein jewei
liger Spulenstrom, gekennzeichnet durch den Index m, auf
einen jeweiligen der drei Strahlen in einer der beiden Rich
tungen, gekennzeichnet durch den Index n, auswirkt, ist
durch die Empfindlichkeiten EmnH gegeben, wie sie im Kali
brierschritt s1.4 gewonnen wurden. Da acht Ströme zu bestim
men sind, aber nur sechs Korrekturwerte zur Verfügung ste
hen, werden Werte für zwei Ströme aus einer Wertetabelle
vorgegeben. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich um Wer
te für die Ströme i3H und i7H. Nun kann das Gleichungssystem
für die sechs Ströme i1H, i2H, i4H, i5H, i6H und i8H gelöst
werden, was in Schritt s5.2 erfolgt. Es wird die mit diesen
Magnetisierströmen erforderliche Magnetisiergesamtleistung
berechnet, und der berechnete Wert wird abgespeichert
(Schritt s5.3). In einem folgenden Schritt s5.4 wird unter
sucht, ob bereits alle Werte für die Ströme i3H und i7H aus
der Wertetabelle abgearbeitet wurden. Ist dies nicht der
Fall, werden in einem Schritt s5.5 die nächsten Werte für
diese zwei Ströme ausgelesen, und die Schritte s5.2 bis s5.4
werden wiederholt. Ergibt sich schließlich, daß die gesamte
Tabelle abgearbeitet ist, wird in einem Schritt s5.6 unter
sucht, für welche Lösung sich die minimale Leistung ergab.
Die zugehörigen Werte für die acht Magnetisierströme imH
werden abgespeichert.
Nun sind noch die vier Magnetisierströme imV für die vordere
Magnetisiereinheit 19.V zu bestimmen. Dies ist relativ ein
fach, da vier Meßwerte für vier Spulen zur Verfügung stehen.
In einem Schritt s5.7 werden die vier Gleichungen für die
Ströme entsprechend aufgestellt, wie die sechs Gleichungen
in Schritt s5.1. Das Gleichungssystem wird gelöst, und die
Werte für die Magnetisierströme imV gemäß der Lösung werden
abgespeichert (Schritt s5.8).
Nun steht nur noch die Realisierung des Schrittes s6 aus.
Dies erfolgt gemäß Fig. 5b in zwei Unterschritten s6.1 und
s6.2. In Schritt s6.1 werden die Magnetisierströme imH an
der hinteren Magnetisiereinheit 19.H eingestellt, ein ab
klingendes Magnetfeld wird überlagert, und alle Ströme wer
den abgeschaltet, wenn die Amplitude des Drehfelds unter
einen Schwellenwert fällt. Es gelten völlig entsprechende
Werte wie beim Kalibriervorgang. In Schritt s6.1 werden ent
sprechend die Ströme imV an der vorderen Magnetisiereinheit
19.V eingestellt, und es erfolgt ein Magnetisieren mit Hilfe
eines abklingenden Drehfeldes. Auch hier wird wieder mit
entsprechenden Werten wie beim Kalibrieren verfahren. Es sei
an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß das vordere Dreh
feld mit größeren Strömen erzeugt wird, nämlich ausgehend
von etwa 60 A.
Das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel kann leicht
dahingehend vereinfacht werden, daß alle Verfahrensschritte
wegfallen, die mit der automatischen Twistkorrektur zu tun
haben. Es wird dann der Twist gar nicht korrigiert, wie bei
verschiedenen Herstellern üblich, oder es erfolgt eine Kor
rektur von Hand, unter Berücksichtigen eines Vorhalts, und
dann erfolgt die restliche Korrektur mit den verbliebenen
Verfahrensschritten.
Wird die Twistkorrektur automatisch vorgenommen, aber soll
sie weniger genau sein als im vorstehend genannten Ausfüh
rungsbeispiel, reicht es aus, eine einzige Twistabweichung
auszumessen und aus dieser einen einzigen Korrekturstrom zu
berechnen. Dieser wird dann durch die Spulen W1V und W2V so
geschickt, daß sie gleichsinnige Magnetpole erzeugen, wäh
rend ein Strom gleicher Stärke durch die Spulen W3V und W4V
in solcher Weise geschickt wird, daß gegensinnige Pole ent
stehen.
Die Konstruktion der Magnetisiereinheiten hängt stark von
praktischen Gegebenheiten ab. So werden z. B. für die vorde
re Magnetisiereinheit 19.V vier Spulen statt nur zweier, die
in der vertikalen Ebene liegen, verwendet, da über vier Spu
len die beim Magnetisieren auftretende Wärme besser abgelei
tet werden kann als bei nur zwei Spulen. Im Fall der hinte
ren Magnetisiereinheit 19.H werden acht statt sechs Spulen
verwendet, da dann alle Fehler mit praktisch vernünftig er
zielbaren Magnetisierströmen korrigiert werden können. Theo
retisch würde es zum Korrigieren der sechs möglichen Strahl
abweichungen ausreichen, sechs unabhängig voneinander steu
erbare Spulen zu verwenden. Bei symmetrisch angeordneten
Spulen würde dies jedoch im Fall verschiedener Abweichungen
fast unendlich hohe Magnetisierströme erfordern. Diese
Schwierigkeit wäre mit sechs unsymmetrisch angeordneten Spu
len überwunden, jedoch würde dann Platz verschenkt werden.
Der Raum um den Röhrenhals herum muß jedoch so gut wie mög
lich genutzt werden, um die erforderlichen Magnetfelder mit
vernünftigem Aufwand bereitstellen zu können. Es hat sich
gezeigt, daß das Anordnen von acht Spulen eine praktisch
sinnvolle Lösung darstellt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Magnetisieren eines Magnetrings im Hals
einer Farbbildröhre mit mehreren Elektronenstrahlen, im fol
genden Fertigungsröhre genannt, welche Magnetisierung mit
Hilfe einer Magnetisiereinheit erfolgt und folgende Schritte
aufweist:
- - Kalibrieren der Magnetisiereinheit mit Hilfe einer Kali brierröhre dahingehend, daß bestimmt wird, welche Ströme durch die Magnetisiereinheit welche Strahlverschiebungen be wirken;
- - Ausmessen von Abweichungen der Strahllagen von Sollagen;
- - Berechnen von Magnetisierströmen für die Magnetisierein heit auf Grundlage der gemessenen Abweichungen und der kali brierten Werte in solcher Weise, daß durch Magnetisieren des Magnetrings mit Hilfe der Magnetisierströme die Strahlen in die Sollagen gelenkt werden sollen; und
- - Magnetisieren des Magnetrings mit Hilfe der Magnetisier ströme; dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Kalibrierablauf der folgende ist:
- - Betreiben der jeweiligen Spule m mit einem Kalibrierstrom im_KAL, um ein Kalibriermagnetisierfeld zu erzeugen;
- - Einprägen des von der jeweiligen Spule erzeugten Magnet feldes in den Magnetring der Kalibrierröhre mit Hilfe eines Hilfsfeldes, das im wesentlichen denselben zeitlich/räumli chen Verlauf aufweist wie ein solches, das beim Magnetisie ren des Magnetrings einer Fertigungsröhre verwendet wird;
- - Messen der Strahlverschiebungen Sn aller Elektronenstrah len für zwei rechtwinklig zueinanderstehende Richtungen, welche Strahlverschiebungen durch die Magnetisierung des zu vor unmagnetisierten Magnetrings hervorgerufen werden;
- - Berechnen der Einstellungsempfindlichkeit Emn für jeden Elektronenstrahl jeweils für die zwei rechtwinklig aufeinan derstehenden Raumrichtungen zu Emn = Sn/im_KAL;
- - der Ausmeßablauf darin besteht, daß die Strahlabweichungen aller Strahlen von einer jeweiligen Sollage in den zwei zu einander rechtwinklig stehenden Raumrichtungen ausgemessen werden;
- - der Berechnungsablauf die Magnetisierströme durch lineare Überlagerung von Einzelströmen erfolgt, wie sie angesichts der Einstellempfindlichkeiten erforderlich sind, um jeden der Strahlen in seine Sollage zu bewegen; und
- - der Magnetisierablauf dadurch erfolgt, daß
- - die Spulen mit den berechneten Magnetisierströmen betrie ben werden, um ein Einstell-Magnetisierfeld zu erzeugen; und
- - ein Hilfsfeld erzeugt wird, dessen Amplitude zeitlich ab nimmt und dessen zeitlich/räumliche Lage sich so ändert, daß es im zeitlichen Mittel betreffend das Einprägen des Ein stell-Magnetisierfeldes in den Magnetring der Fertigungsröh re in allen Raumrichtungen dieses Feldes im wesentlichen gleich wirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Hilfsfeld ein Drehfeld mit zeitlich abklingender Ampli
tude verwendet wird, das mit Hilfe der Magnetisiereinheit
dadurch erzeugt wird, daß den Magnetisierströmen die Ströme
zum Erzeugen des Drehfeldes überlagert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Magnetisierströme so berechnet wer
den, daß sich minimale Magnetisierleistung ergibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß dann, wenn die Zahl ZS der Magnetisierspu
len größer ist als das Doppelte der Zahl ZE der unabhängig
voneinander verstellbaren Elektronenstrahlen, die Magneti
sierströme für ZS-2·ZE Spulen vorgegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß dann, wenn zwei Magnetringe innerhalb des
Halses einer Farbbildröhre mit Hilfe zweier Magnetisierein
heiten zu magnetisieren sind, wie folgt verfahren wird:
- - beim Kalibrieren jeder der beiden Magnetisiereinheiten wird untersucht, inwieweit eine durch Magnetisierung gerade magnetisierten Magnetrings verursachte Strahlverschiebung in y-Richtung an einem Außenrand der Kalibrierröhre zu einer Verschiebung desselben Strahls in y-Richtung in der Röhren mitte führt;
- - an der Fertigungsröhre wird zusätzlich gemessen, wie weit ein Strahl an einem Außenrand in y-Richtung von seiner Sollage abweicht;
- - es wird ermittelt, wie weit dieser Strahl durch Magneti sieren des einen Magnetrings mit Hilfe der einen Magneti siereinheit in y-Richtung am Außenrand zu verschieben ist, damit nach Magnetisieren beider Magnetringe der Strahl so wohl außen wie auch in der Mitte seine jeweilige Sollage einnimmt;
- - es wird die aus dieser Verschiebung am Außenrand resultie rende Verschiebung in y-Richtung für die Mitte bestimmt, wo zu die Kalibrierergebnisse verwendet werden; und
- - beim Berechnen der Einstellströme für die andere Magneti siereinheit werden nicht unmittelbar die genannten erforder lichen Strahlverschiebungen verwendet, sondern Werte, die dadurch gewonnen werden, daß zu diesen Strahlverschiebungen für den jeweiligen Strahl die genannten resultierenden Ver schiebungen in y-Richtung für die Mitte addiert werden.
6. Vorrichtung zum Magnetisieren eines Magnetrings (18.H)
im Hals (15) einer Farbbildröhre (13) mit mehreren Elektro
nenstrahlen, im folgenden Fertigungsröhre genannt, mit
- - einer Kalibriereinrichtung (20) zum Kalibrieren einer Mag netisiereinheit (19.H) mit Hilfe einer Kalibrierröhre dahin gehend, daß bestimmt wird, welche Ströme durch die Magneti siereinheit welche Strahlverschiebungen bewirken;
- - eine Berechnungseinrichtung (21) zum Berechnen von Magne tisierströmen für die Magnetisiereinheit auf Grundlage ge messener Abweichungen und der kalibrierten Werte in solcher Weise, daß durch Magnetisieren des Magnetrings mit Hilfe der Magnetisierströme die Strahlen in Sollagen gelenkt werden sollen; und
- - einer Treibereinrichtung (22.H) zum Betreiben der Magneti siereinheit mit den Magnetisierströmen, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Kalibriereinrichtung so ausgebildet ist, daß sie den folgenden Kalibrierablauf ausführt:
- - Betreiben der jeweiligen Spule m mit einem Kalibrierstrom im_KAL, um ein Kalibriermagnetisierfeld zu erzeugen;
- - Einprägen des von der jeweiligen Spule erzeugten Magnet feldes in den Magnetring der Kalibrierröhre mit Hilfe eines Hilfsfeldes, das im wesentlichen denselben zeitlich/räumli chen Verlauf aufweist wie ein solches, das beim Magnetisie ren des Magnetrings einer Fertigungsröhre verwendet wird;
- - Messen der Strahlverschiebungen Sn aller Elektronenstrah len für zwei rechtwinklig zueinander stehende Richtungen, welche Strahlverschiebungen durch die Magnetisierung des zu vor unmagnetisierten Magnetrings hervorgerufen werden;
- - Berechnen der Einstellungsempfindlichkeit Emn für jeden Elektronenstrahl jeweils für die zwei rechtwinklig aufeinan derstehenden Raumrichtungen zu Emn = Sn/im_KAL;
- - die Berechnungseinrichtung so ausgebildet ist, daß sie einen Berechnungsablauf ausführt, gemäß dem die Magnetisier ströme durch lineares Überlagern von Einzelströmen berechnet werden, wie sie angesichts der Einstellempfindlichkeiten erforderlich sind, um jeden der Strahlen in seine Sollage zu bewegen; und
- - die Treibereinrichtung so ausgebildet ist, daß sie
- - die Spulen mit den berechneten Magnetisierströmen be treibt, um ein Einstell-Magnetisierfeld zu erzeugen; und
- - ein Hilfsfeld erzeugt, dessen Amplitude zeitlich abnimmt und dessen zeitlich/räumliche Lage sich so ändert, daß es im zeitlichen Mittel betreffen das Einprägen des Einstell-Mag netisierfeldes in den Magnetring der Fertigungsröhre in al len Raumrichtungen dieses Feldes im wesentlichen gleich wirkt.
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