DE421871C - Verfahren zur Erzeugung hochwertiger Mehle aus Mais und anderen Getreidesorten - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung hochwertiger Mehle aus Mais und anderen Getreidesorten

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DE421871C
DE421871C DEH75780D DEH0075780D DE421871C DE 421871 C DE421871 C DE 421871C DE H75780 D DEH75780 D DE H75780D DE H0075780 D DEH0075780 D DE H0075780D DE 421871 C DE421871 C DE 421871C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B02CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
    • B02BPREPARING GRAIN FOR MILLING; REFINING GRANULAR FRUIT TO COMMERCIAL PRODUCTS BY WORKING THE SURFACE
    • B02B1/00Preparing grain for milling or like processes

Landscapes

  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung hochwertiger 1Vlehle aus Mais und anderen Getreidesorten. Es ist bekannt, Früchte aller Art in der Weise zu trocknen, daß das rohe Gut durch eine weitgehende Zerkleinerung in einen gleichmäßigen Brei verwandelt, zerstäubt und in zerstäubtem Zustande durch -einen Luftstrom getrocknet wird. Bei diesen Verfahren ergibt sich ein Produkt, das sämtliche Bestandteile der Frucht in der gleichen Mischung enthält, wie sie in der rohen Frucht enthalten waren; sie eignen sich daher hauptsächlich zum Trocknen von Hackfrüchten und Gemüsen aller Art,. bei denen eine Trennung der einzelnen Bestandteile der Frucht nicht notwendig ist. Bei der Herstellung von Mehlen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln zeigen jedoch diese Verfahren den Übelstand, daß nach der durch die Zerstäubung erfolgten Trocknung noch ein umständlicher Sortierprozeß zur Scheidung der Mehl-, Kleber- und Kleiebestandteile notwendig ist.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß es möglich ist, diesem Übelstand in der Weise abzuhelfen, daß der zerstäubte Brei mit dem Trocknungsluftstrom in einer Kammer derart zusammengeführt wird, daß sich jedes einzelne Teilchen des Breies in dieser Kammer in ein und derselben fortschreitenden Rich tiung bewegt und die Mehl-, Kleber- und Kleiebestandteile nach ihren spezifischen Gewichten getrennt auf den Boden der Kammer niederfallen und so ohne Sortierung aus der Kammer entfernt werden körnen.
  • Als Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend das Verfahren zur Herstellung von Mehl aus Mais beschrieben. Die auf Mehl zu verarbeitende Frucht, z. B. Mais, wird vorerst entkeimt. Dies kann beispielsweise in besonders zweckmäßiger Weise durch die Einrichtung gemäß Patent q.zi6o8 erfolgen. Der entkeimte Mais wird hierauf unter Zusatz von Wasser verhältnismäßig kurze Zeit einer Temperatur von etwa 70 bis 9o° C ausgesetzt, bis die Aufschließung durch mikroskopisch nachweisbares Ersichtlichwerden von getrennten Stärkekörnern erfolgt ist. Diese Stärkekörner sind, wie der Erfinder' nachzuweisen vermochte, durch eiweißhaltige, kittartige Substanzen miteinander verbunden. Das auf die vorstehend beschriebene oder auf andere bekannteWeise aufgeschlossene Gut stellt eine breiige, von Knötchen, Klümpchen u.dgl. durchsetzte Masse dar. Die Klümpchenbildung vollzieht sich nicht in dem vollständig aufgeschlossenen Stärkegewebe des Maiskornes, sondern kommt dadurch zustande, daß die Kleberbestandteile der sogenannten Palisadenschicht der Frucht, die gleichfalls aufgeschlossen wurde, an sich zur Klümpchenbildung neigt.
  • Die so erhaltene Masse wird nun, falls notwendig, derErfindunggemäßhomogenisiert, das heißt beispielsweise durch Zerdrückender in der Masse befindlichen Klümpchen auf homogene Beschaffenheit gebracht. Dies läßt .sich auf maschinelle Weise durch Behandlung der aufgeschlossenen Masse zwischen Druckwalzen eventuell mit Differentialgeschwindigkeit oder durch Behandlung in Passiermaschinen u. dgl. leicht erreichen. Gleichzeitig mit der Homogenisierung des Breies kann zweckmäßig der Brei durch Zugabe von Flüssigkeit (z. B. Wasser) derart verdünnt werden, daß er leichtflüssig, das heißt gut verteilbar wird.
  • Der leichtflüssige und homogenisierte Brei wird nun durch mechanische Mittel beliebiger Art (z. B. Zentrifugen, Düsen, Zerstäuberrohre u. dgl.) zu Breistaub in kleine Teilchen zerrissen bzw. verteilt und in diesem Zustand in eine von Trockenluft durchströmte Kammer geschleudert bzw. getrieben. Diese Kammer sei auf Grund der später zu erläuternden, in ihr sich abspielenden Vorgänge für die Folge als »Trockensortierkammer« bezeichnet. Das Hineintreiben des Breistaubes in die Trocketrsortierkammer wird zweckmäßig durch die Zerreißvorrichtung des Breies, also die Zentrifuge oder den Zerstäuber selbst bewirkt. Die in die Trockensortierkammer immer in ein und derselben Richtung geschleuderten Partikelchen des zerrissenen bzw. verteilten Fruchtbreies bilden an sich ein Gemenge der verschiedenen Bestandteile der Frucht, also ein Gemenge von Stärke, Dextrin, Kleber, Cellulose, Salzen und Flüssigkeit. Besonders bedeutungsvoll für das vorliegerid-e Verfahren ist der Umstand, daß die spezifischen Gewichte dieser Bestandteile voneinander abweichen, und zwar sind die cellulösehaltigenBestandteile des Gerheriges, die alle in der Praxis unter dem Namen »Kleie« zusammengefaßten Zellschichten der Frucht bilden, die leichtesten, während die Stärke und Kleber enthaltenden Bestandteile die spezifisch schwereren sind. Wenn nun der nässe, zerrissene bzw. verteilte F rüchtbrei durch die von Luftströmen durchsetzte Trockensörtierkämmer geschleudert wird, so gelangt der Wassergehalt des Breistaubes zufolge der Berührung des immer erneuerten Luftstroms mit der durch Zerstäuburig gewonnenen großen. Oberfläche des Fruchtbreies zur Verdunstung. Wird der Wasserdunst aus der Trockensortierkämmer abgeführt, sä ist es auf diese Weise hach der an sich bekannten Wirkung der Zerstäubungströcknung möglich, aus dem in der Tröckensortierkammer schwirrenden Breistaub alle Trockensubstanzen seines Gemenges auszuscheiden. Die Ausscheidung bzw. Ablagerung der Trockensubstanzen erfolgt jedoch nach einem ganz bestimmten Gesetz, das durch die verschiedenen spezifischen Gewichte der Fruchtbestandteile (Stärke, Kleber, Dextrin, Cellulose u: dgl.) bestimmt ist. Mit anderen Worten: Von dem in die Trokkensortierkammer geschleuderten Gemenge werden die spezifisch schweren Bestandteile (Stärke, Dextriri, Kleberkörper) zufolge ihrer größeren Massenbeschleunigung beim Hiheinschleudern in die Tröckensortierkammer die größte Flugbahn beschreiben, bevor sie auf den Boden der Kammer niedersinken. Die spe2ifisch leichteren Bestandteile, wie die Cellulöse-' körper, hingegen werden nach verhältnismäßig kurzer Flugbahn auf den Boden der Kammer niederfallen. Die aus dem Breistaub trocken niedergeschlagenen Fruchtbestandteile sammeli sich daher automatisch in sortierter Anordnung auf dem Boden der Trockensortierkäimmer, und zwar derart, daß die spezifisch leichtesten Bestandteile (Cellulosebestandteile) der Eintrittsstelle der Breimasse in die Trokkenkammer am nächsten liegen, während die spezifisch schwereren Bestandteile (Stärke und Kleber) auf dem entgegengesetzten Ende des Bodens der Trockensortierkammer zu liegen kommen, von welchem sie leicht getrennt werden können: Auch kann der Boden der Trocken, sortierkammer, den Ablagerzonen der Fruchtbestandteile entsprechend, beispielsweise mit mehreren Entnahmebehältern versehen werden, wodurch es möglich ist, das niederfallende Produkt trocken und sortiert der Trokkensortierkammer zu entnehmen. Durch das vorliegende Verfahren wird somit eeben der Trocknung des Breistaubs eine vom Standpunkt der bisherigen Mehlfabrikation überraschend exakte Sortierung der Aufschließprodukte der Frucht nach Mehl und Kleienbestandteile gewährleistet, wie sie auch bei feinster Bauart durch die bisherigen bekarinten Putz= uhd Söttierinäschinen nicht zu er= zielen war.
  • Versuche häbeti bestätigt, daß überraschen= derweise auch die rin Breistaub vörhändenen Kleietischüppchen itii Fluge durch dieTrocken= sörtierkämmer vollständig trocknen, "sä üaß alle bei dem Verfahren gewönneneri Produkte in vollständig trockenem, verpäckungsfähigern Zustand erhalten werden.
  • Die Feinheit der Sortierung der Prüchfbe= stafidteile ini Trockenappärät kann nach dein Beobachtungen des Erfindets ganz wesentlich gefördert werden, wenn der Aufschließflüssigkeit der Frucht säurehaltige, insbesötidere salz= säurehaltige Lösungen zugesetzt werden. Det Säurezusatz Wirkt a1§ eine Art Kätäly'sätör, der nicht nur die vollständige und räsciie Aufschließung der Stätkekötnet äüßetgewöhiliith fördert, sondern auch eine sehr scharfe Sehei= dang aller in der Prä:5cis unter .dem Namen »Kleie« züsammengefäßteii Zellschicliten von den Kleber= und Stärkeschichten der Frucht bewirkt. J.
  • Bei dem vörsteheiid beschriebenen Verfäh= ren werden folgende Verbesserungen der sö gewonnenen Nahrungsmittel erzielt: Durch das Weicher! bei 7ö bis go° C wird nieht nur eine durch die mechanische Müllerei niemals ztt erreichende Aufschließung und dä= mit höheres $äckverfnögen und bessere Vet= daulichkeitsgrade erzielt, sondern auch eifre vollständige Zerstötufrg ällC ächädlichen Keime bewirkt, so däß das Endprodukt ä1§ pasteurisiertes Nahrungsmittel zu bezeichnen ist. Außerdem aber wird durch die Art der Aufschließung eine Scheidung der Bestandteile der Getreidefrucht in der Weise vollzogen, daß sämtliche in der Palisadenschicht vorhandenen, für die menschliche Ernährung so wichtigen Kleberbestandteiledem Mehl erhalten bleiben und damit auch die für den Stoffwechsel so wichtigen Vitamine, die ausschließlich in der Kleberschicht ihren Sitz haben. Auch diese Wirkungen können niemals bei den mechanischen Mahlverfahren erreicht werden, weil bei diesen Verfahren zur Erzielung möglichst kleiefreier Mehle ein Großteil der Kleberbestandteile in die Kleie und Futtermehle übergeht. Die so gewonnenen Vorteile erleiden aber durch die bisherigen Trocknungsmethoden der aufgeschlossenen Breimasse auf heißem Wege (Trockentrommeln) zufolge der dadurch bedingten wesentlichen Veränderungen der Trockensubstanz eine große Einbuße. Durch das neue Mehlgewinnungsverfahren jedoch, das ohne Anwärmung der Luft oder nur mit ganz geringfügiger Anwärmung arbeitet, bleibt die Trokkensubstanz in ihrer natürlichen und durch das Mazerierungsverfahren verbesserten Qualität vollständig erhalten und wird gleichzeitig auf geradezu ideale Weise sortiert.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPIzücHE: i. Verfahren zur Erzeugung hochwertiger Mehle aus Mais und anderen Getreidesorten durch Zerstäubung der in breiiger Form aufgeschlossenen Frucht, dadurch gekennzeichnet, daß der zerstäubte Brei mit einem Trocknungsluftstrom in einer Kammer derart zusammengeführt wird, daß sich in dieser Kammer jedes einzelne Teilchen des Breies in ein und derselben fortschreitenden Richtung bewegt und die Mehl-, Kleber- und Kleiebestandteile nach ihren spezifischen Gewichten getrennt auf den Boden der Kammer niederfallen und so aus der Kammer entfernt -,verden können.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschließung der Frucht .unter Zusatz von säurehaltigen, insbesondere salzsäurehaltigen Lösungen vorgenommen wird.
DEH75780D 1918-12-21 1918-12-21 Verfahren zur Erzeugung hochwertiger Mehle aus Mais und anderen Getreidesorten Expired DE421871C (de)

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