DE4218074A1 - Verfahren zur Entwässerung von feinteiligen Feststoffsuspensionen - Google Patents
Verfahren zur Entwässerung von feinteiligen FeststoffsuspensionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entwässerung fein
teiliger Feststoffdispersionen, bei dem man Dialkylcarbonate
als Hilfsmittel einsetzt.
In zahlreichen Industriezweigen, z. B. im Bergbau oder in
Klärwerken, fallen große Mengen an stark wasserhaltigen,
feinteiligen Feststoffen an, die vor der Weiterverarbeitung
oder Deponierung entwässert werden müssen. So ist z. B. die
Entwässerung von Steinkohle bzw. Koks ein zentraler Prozeß
innerhalb der Aufbereitung von Brennstoffen auf Kohlebasis.
Dabei können die vom Markt geforderten oberen Grenzwerte für
den Wassergehalt dieser Materialien oft nur schwer eingehal
ten werden, da z. B. geförderte Steinkohle aufgrund der weit
gehenden Mechanisierung des untertägigen Kohleabbaus sehr
feinkörnig anfällt. Zur Zeit bestehen etwa 38 % der Rohför
derung aus Feinkohle mit einem Teilchendurchmesser im Bereich
von 0,5 bis 10 mm; weitere 14 % bestehen aus Feinstkohle mit
einem darunter liegenden Teilchendurchmesser.
Es ist bekannt, daß als Hilfsmittel zur Entwässerung von was
serhaltigen feinteiligen Feststoffsuspensionen, insbesondere
Eisenerzkonzentraten, Quarzsanden oder Steinkohlen, durch die
die Restfeuchte herabgesetzt werden kann, manche Tenside ge
eignet sind. Als tensidische Entwässerungshilfsmittel der
vorstehend genannten Art sind beispielsweise Dialkylsulfo
succinate (US-2 266 954) und nichtionische Tenside vom Typ
der Fettalkoholpolyglycolether (Erzmetall 30, 292 (1977))
beschrieben worden. Diese Tenside sind jedoch mit dem Nach
teil einer erheblichen Schaumbildung behaftet, die insbeson
dere bei der üblicherweise angewendeten Kreislaufführung des
Wassers in den Aufbereitungsbetrieben zu erheblichen Proble
men führt.
Aus der Deutschen Offenlegungsschrift DE-A1-39 18 274 (Hen
kel) sind alkyl-endgruppenverschlossene β-Hydroxyalkylether,
sogenannte Hydroxymischether, bekannt, die durch Ringöffnung
von alpha-Olefinepoxiden mit Fettalkoholethoxylaten herge
stellt und als schaumarme Hilfsmittel in der Entwässerung von
Feststoffsuspensionen eingesetzt werden. Obschon mit diesen
Mitteln in der Feststoffentwässerung gute Ergebnisse erzielt
werden, weisen sie den Nachteil eines unbefriedigenden Käl
teverhaltens auf. Insbesondere bei Außenlagerung kann es
schon bei Temperaturen von 10 bis 15°C zur Bildung von Kri
stallen kommen, wodurch das Pump- und Fließverhalten dieser
Produkte und damit ihre bestimmungsgemäße Verwendung erheb
lich beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, ein Verfahren
zur Entwässerung von Feststoffsuspensionen zur Verfügung zu
stellen, das frei von den geschilderten Nachteilen ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entwässerung
von feinteiligen Feststoffsuspensionen, bei dem man als
Hilfsmittel Dialkylcarbonate der Formel (1) einsetzt,
in der
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl- und/oder Alke nylreste mit 1 bis 22 Kohlenstoffatome und
m und n unabhängig voneinander für 0 oder Zahlen von 1 bis 10
stehen.
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl- und/oder Alke nylreste mit 1 bis 22 Kohlenstoffatome und
m und n unabhängig voneinander für 0 oder Zahlen von 1 bis 10
stehen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß
zu verwendenden Dialkylcarbonate gegenüber den Hilfsmitteln
des Stands der Technik ein deutlich besseres Schaum- und
Kälteverhalten, insbesondere niedrigere Stockpunkte, bei
vergleichbar guten, z. T. sogar leicht verbesserten anwen
dungstechnischen Eigenschaften aufweisen.
Dialkylcarbonate stellen bekannte Stoffe dar, die nach den
einschlägigen Methoden der präparativen organischen Chemie
erhalten werden können, zu ihrer Herstellung kann man bei
spielsweise von Dimethyl-, vorzugsweise aber Diethylcarbonat
ausgehen und dieses einer Umesterung mit einem entsprechenden
Alkohol bzw. Alkoholethoxylat in Gegenwart basischer Kataly
satoren unterwerfen (vgl. Houben-Weyl, Methoden der Organi
schen Chemie, 4. Aufl., Bd. E4, S. 66ff).
Als Dialkylcarbonate, die im Sinne der Erfindung eingesetzt
werden können, kommen beispielsweise Mono- und Di-Umeste
rungsprodukte von Dimethylcarbonat und insbesondere Diethyl
carbonat mit gesättigten und/oder ungesättigten primären Al
koholen mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie deren Addukte
mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid in Betracht. Im Hinblick auf
geringe Schaumentwicklung und niedrige Stockpunkte sind Di
alkylcarbonate der Formel (1) bevorzugt, in der R1 für Al
kylreste mit 8 bis 18 Kohlenstoffatome, R2 für Alkylreste mit
2 oder 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und n und m für 0 oder
Zahlen von 2 bis 7 stehen. Als besonders vorteilhaft haben
sich solche Dialkylcarbonate erwiesen, die über eine kurze
und eine lange Alkylgruppe verfügen, beispielsweise Mono-
Umesterungsprodukte des Diethylcarbonats.
Entsprechend ihrer erfindungsgemäßen Verwendung müssen die
Dialkylcarbonate der Formel (I) wasserdispergierbar sein. Es
ist möglich, daß eine befriedigende Wasserdispergierbarkeit
in den Fällen nicht gegeben ist, in denen niedrigen Werten
des Ethoxylierungsgrades n bzw. m langkettige Reste R1 und/
oder R2 gegenüberstehen. Die geforderte Wasserdispergierbar
keit läßt sich jedoch problemlos erreichen, indem man den
Wert für n bzw. m innerhalb des vorstehend genannten Berei
ches erhöht.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Dialkylcarbonate können
einzeln eingesetzt werden; für die Entwässerung bestimmter
Feststoffe kann es jedoch vorteilhaft sein, Produkte unter
schiedlicher Kettenlänge bzw. unterschiedlichen Ethoxylie
rungsgrades miteinander zu kombinieren, um Synergien ihrer
physikochemischen Eigenschaften auszunutzen. In gleicher
Weise kann es vorteilhaft sein, die innenständigen Hy
droxymischether in Kombination mit weiteren bekannten io
nischen und/oder nichtionischen Entwässerungshilfsmitteln
einzusetzen.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Dialkylcarbonate unter
stützen die Entwässerung von Feststoffsuspensionen, sind
biologisch leicht abbaubar, schaumarm und zeichnen sich durch
niedrige Stockpunkte aus. Sie eignen sich daher zur Entwäs
serung von Suspensionen verschiedenster Feststoffe, wie bei
spielsweise Eisenerzkonzentrate, Quarzsand, Steinkohle oder
Koks.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens setzt man die Dialkylcarbonate in Mengen von
10 bis 500, vorzugsweise 100 bis 400 und insbesondere 150 bis
350 g - bezogen auf Feststoffgehalt - pro Tonne Feststoff
ein.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
A9 wurde auf Basis eines technischen, gesättigten C16/18-
Talgfettalkohols (Lorol® T, Iodzahl <5, Fa. Henkel KGaA,
Düsseldorf, FRG), A10 auf Basis eines technischen, ungesät
tigten Fettalkohols gleicher Kettenlänge (HD-Ocenol® 50/55,
Iodzah1 = 52, Fa. Henkel KGaA, Düsseldorf, FRG) hergestellt.
Für die Entwässerungsversuche wurde Quarzsand der folgenden
Körnung verwendet:
< 125 µm: 2,8 Gew.-%,
125 bis 200 µm: 26,4 Gew.-%,
200 bis 315 μm : 60,1 Gew.-%,
< 315 µm: 10,7 Gew.-%.
125 bis 200 µm: 26,4 Gew.-%,
200 bis 315 μm : 60,1 Gew.-%,
< 315 µm: 10,7 Gew.-%.
Durchgeführt wurden die Versuche in einer Becherzentrifuge,
mit der Zentrifugenkennwerte von 15 bis 2000 realisierbar
sind. Als Siebbelag wurden Lochplatten mit Sieböffnungen von
0,1×2 mm verwendet. Die Entwässerungshilfsmittel wurden in
wäßrigen Lösungen eingesetzt; alle Konzentrationsangaben
verstehen sich bezogen auf den Feststoffgehalt dieser Lö
sungen.
Nach Einwaage des Quarzsandes in die Zentrifugenbecher wurden
die wäßrigen Lösungen der Entwässerungshilfsmittel zugegeben
und gleichmäßig verteilt. Nach einer Abtropfzeit von 1 min
wurde der Feststoff über einen Zeitraum von 30 s bei einer
Drehzahl von 500 Upm entwässert. Anschließend wurden die
feuchten Feststoffe ausgewogen, bei 100°C bis zur Gewichts
konstanz getrocknet und die Restfeuchte in %-rel. bestimmt.
Alle Versuchsergebnisse stellen Mittel von Doppelbestimmungen
dar. Die Ergebnisse sind in Tab. 2 zusammengefaßt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entwässerung von feinteiligen Feststoff
suspensionen, bei dem man als Hilfsmittel Dialkylcarbo
nate der Formel (I) einsetzt,
in der
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 1 bis 22 Kohlenstoffatome und
m und n unabhängig voneinander für 0 oder Zahlen von 1 bis 10
stehen.
R1 und R2 unabhängig voneinander für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 1 bis 22 Kohlenstoffatome und
m und n unabhängig voneinander für 0 oder Zahlen von 1 bis 10
stehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Dialkylcarbonate der Formel (I) einsetzt, in der R1
für Alkylreste mit 8 bis 18 Kohlenstoffatome, R2 für
Alkylreste mit 2 oder 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und n
und in für 0 oder Zahlen von 2 bis 7 stehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Suspensionen von Eisenerzkonzentraten, Quarzsand,
Steinkohle oder Koks entwässert.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Dialkylcarbonate in Mengen von 10 bis 500 g pro
Tonne Feststoff einsetzt.
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