DE3151694C2 - Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Glutaraldehyd enthaltenden Lösung mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung bzw. zum Freisetzen von Glutaraldehyd aus einer wäßrigen Gleichgewichtsmischung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Glutaraldehyd enthaltenden Lösung mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung bzw. zum Freisetzen von Glutaraldehyd aus einer wäßrigen GleichgewichtsmischungInfo
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Abstract
Verfahren zur schnellen Herstellung einer wäßrigen mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung, bei dem einem Dialdehyd und einem aliphatischen Alkohol und/oder Polyol eine katalytische Menge einer starken Säure zugefügt wird, sowie ein Verfahren zum Freisetzen eines Dialdehyds aus einer wäßrigen Lösung durch Verdünnung mit Wasser und Zugabe einer katalytischen Menge einer starken Säure.
Description
15
JO
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen. Glutaraldehyd enthaltenden
Lösung mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung bzw. zum Freisetzen vGn Glutaraldehyd aus einer wäßrigen
Gleichgewichtsmischung.
Wäßrige Lösungen von Glutaraldehyd sind bekannte im Handel erhältliche Materialien, die zum Abtöten oder
zur Wachstumshemmung von Mikroorganismen nützlich sind. Diese wäßrigen Lösungen von Glutaraldehyd
wurden verwendet, um das Wachstum von Mikroorganismen unter einer Anzahl verschiedener Bedingungen unter
Kontrolle zu halten. Beispielsweise wurden Glutaraldchydlösungen verwendet, um medizinische und chirurgische
Geräte und Haushaltsgeräte zu desinfizieren. Wie in der US-PS 28 01 216 beschrieben ist. wurden Glutaraldehydlösungen
weiterhin verwendet, um Bakterien bei Wasserflutungsverfahren für die Sekundärgewinnung
von Öl zu kontrollieren und auch zur Verhinderung der Korrosion und des Lochfraßes von Eisengeräten, die
durch die Wirkung von Bakterien in den Vorratsgefäßen und damit verbundenen Installationen und Ausrüstungen
auftreten. Daraus gehl hervor, daß es vorkommen kann, daß Glularaldehydlösungcn im Freien gelagert
werden und Gefrierbedingungen ausgesetzt werden. Der Gefrierpunkt einer 25%igen wäßrigen Lösung von GIularaldchyd
liegt bei etwa -5.5° C. Es wäre deshalb wünschenswert,
den Gefrierpunkt von wäßrigen Glutaraldchydlösungen unter diesen Bedingungen weiter herabzusetzen.
Jedoch dürfen die Zusätze zu den wäßrigen Gliitaraldehydlösungen. die den Gefrierpunkt der Lösung
weiter herabsetzen könnten, die chemische oder biologische Aktivität der Lösung zur Zeit des Gebrauchs
nicht vermindern und müssen den Gefrierpunkt bei den gewünschten Temperaturen aufrechterhalten. Das heißt,
daß die Zusätze ebenfalls über einen ausgedehnten Zeitraum die gewünschten Temperaturen aufrechterhalten
müssen. Beispielsweise ist es sowohl von Alkoholen als auch von Glykolen. wie 7. B. Methanol und Äthylenglykol,
bekannt, daß sie mit Glutaraldehyd reagieren, so daß selbst dann, wenn die Zugabe von Methanol oder Äthylenglykol
zu einer wäßrigen Lösung von Glutaraldehyd anfangs den Gefrierpunkt erniedrigt, beim Lagern der bo
Gefrierpunkt ansteigt, da der Alkohol und das Glykol
mit dem Glutaraldehyd unter Ausbildung einer Mischung,
die Acetalbindiingen enthält, reagieren. Daher ist es erwünscht, einen stabilen festgelegten Gefrierpunkt
/u haben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es. ein Verfahren
zur Herstellung einer wäßrigen Glutaraldehyd enthaltenden
Lösung mit einer stabilen Gefrierpiinkt-Er-
b5 niedrigüng bzw. zum Freisetzen von Glutaraldehyd aus
einer wäßrigen Gleichgewichtsmischung zu schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß einer Mischung aus dem Glutaraldehyd und eineai aliphatischen
Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder aliphatischem Poiyol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Mischungen
der genannten Alkohole und Polyole eine katalytische Menge einer starken Säure zugesetzt wird.
Die Zugabe einer katalytischen Menge einer starken Säure zu der wäßrigen Glutaraldehyd enthaltenden Lösung
katalysiert rasch die Bildung einer Gleichgewichtsmischung des Glutaraldehyds, Acetals und Hefrierpunktserniedrigungsmittels,
wobei die Gleichgewichtsmischung einen stabilen und festgelegten Gefrierpunkt aufweist.
Es wurde weiterhin gefunden, daß zur schnellen und wirksamen Freisetzung des Aldehyds für aktive chemische
oder biologische Reaktionen eine Verdünnung der Gleichgewichtsmischung mit Wasser und weiterhin die
Zugabe einer katalytischen Menge einer starken Säure erforderlich ist.
Die aliphatischen Alkohole mil I bis 4 Kohlenstoffatomen,
die als Gcfrierpunktserniedriger verwendet werden können, sind z.B. Methanol, Äthanol sowie deren Mischungen.
Der bevorzugte Alkohol ist Methanol.
Die aliphatischen Polyole mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen,
die als Gefrierpunktserniedriger verwendet werden können, sind z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol, Glyzerin
sowie deren Mischungen. Das bevorzugte Poiyol ist Äthylenglykol.
Selbstverständlich können einer oder mehrere der genannten aliphatischen Alkohole mit einem oder mehreren
der genannten aliphatischen Polyole gemischt werden.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Säuren sind solche, mit denen in wäßrigen Lösungen ein
pH-Wert unterhalb von etwa 3, vorzugsweise unterhalb von etwa 2, erhalten werden und umfassen Phosphorsäure.
Chlorwasserstoffsäure. Schwefelsäure, Trifluormethylsullbnsäure,
para-Toluolsulfonsäure, und auch saure
Trägerkatalysatoren, wie z. B. Arylsulfonsäure auf einem geeigneten Träger und Fluorsulfonsäure auf einem geeigneten
Teflon-Träger.
Um ein Produkt mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung zu erhalten, enthalten die wäßrigen Lösungen
im allgemeinen etwa 0,1 bis etwa 50 Gew.-% des Glutaraldehyds. etwa 5 bis etwa 40 Gew.-% des Alkohols
und/oder Glykols, wobei der Rest der Lösung aus Wasser besteht, so daß die Gesamtlösung 100 Gew.-% ergibt.
Eine bevorzugte Lösung enthält 25 Gew.-% Glutaraldehyd. 30 Gew.-% Alkohol und/oder Glykol und
45 Gew.-% Wasser.
Um den Glutaraldehyd rasch und wirksam für aktive chemische oder biologische Reaktionen freizusetzen,
sollte die wäßrige Lösung etwa 0,01 bis etwa 10 Gew.-% des Glutaraldehyds und eine katalytische Menge Säure
enthalten, und sie kann bis etwa 40 Gew.-% des Alkohols und/oder Polyols enthalten, wobei der Rest der
Lösung aus Wasser besteht, so daß die Gesamtlösung 100 Gew.-% ergibt.
Die Lösung kann weiterhin weitere Zusätze, wie Farbstoffe,
oberflächenaktive Mittel, Gelierungsmittel, pH-Puffcrsubstanzen und dergleichen enthalten.
Die folgenden Bespiele erläutern die Erfindung näher, sie sollen sie jedoch nicht beschränken.
Kontrolle A
Der Gefrierpunkt einer Mischungaus 25 Gew.-% GIutaraldehyd
und 75 Gew.-% Wasser liegt bei -5,5° C (bestimmt nach dem Verfahren nach ASTM D-1177-65).
Kontrolle B
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
25 Gew.-% Glutaraldehyd,
25 Gew.-% Methanol, und
50 Gew.-% Wasser.
25 Gew.-% Methanol, und
50 Gew.-% Wasser.
Der Gefrierpunkt der Mischung lag bei -29CC und
der pH-Wert lag bei etwa 4,0. Nach 55 Tagen Lagerung bei etwa 250C wurde der Gefrierpunkt der Mischung
gemessen und lag bei —23° C.
Kontrolle C
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
25 Gcw.-% Glutaraldehyd,
25 Gew.-% Äthylenglykol, und
50 Gew.-% Wasser.
25 Gew.-% Äthylenglykol, und
50 Gew.-% Wasser.
Der Gefrierpunkt der Mischung lag bei — 25,5°C und
der pH-Wert war etwa 4,0. Nach 55 Tagen Lagerung bei etwa 25°C wurde der Gefrierpunkt der Mischung gemessen
und lag bei -22° C.
Beispiel 1
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
25 Gew.-% Glutaraldehyd,
25 Gew.-% Methanol, und
50 Gew.-% Wasser.
25 Gew.-% Methanol, und
50 Gew.-% Wasser.
Eine einprozentige Phosphorsüurelösung wurde hinzugegeben,
bis ein pH-Wert von 1 bis 2 erreicht worden war.
Der Gefrierpunkt der Gleichgewichtsmischung lag bei -22,8°C.
Beispiel 2
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
Die folgenden Bestandteile wurden gemischt:
25 Gew.-% Glutaraldehyd,'
25 Gew.-% Äthylenglykol, und
50 Gew.-% Wasser.
25 Gew.-% Äthylenglykol, und
50 Gew.-% Wasser.
Eine einprozentige Phosphorsäurelösung wurde zu der Lösung hinzugegeben, bis ein pH-Wert von 1 bis 2 erreicht
war.
Der Gefrierpunkt der Mischung lag bei - 16,10C.
Die Gleichgewichtsmischungen nach den Beispielen 1 und 2 wurden in weniger als 3 Stunden gebildet. Diese
Gleichgewichtsmischungen konnten den festgestellten Gefrierpunkt über eine lange Zeit stabil halten, selbst
nach einer Lagerung von 6 Monaten.
Im Gegensatz hierzu schwanken die Gefrierpunkte der Mischungen der Kontrollen A und B bereits nach 55
Tagen beträchtlich und es wurde ein Zeitraum von 2 Monaten benötigt, bis die Lösungen ein Gleichgewicht
erreichten.
Beispiele 3 bis 7
In diesen Beispielen wurden die folgenden Bestandteile gemischt:
25 Gew.-% Glutaraldehyd,
30 Gew.-% Methanol, und
45 Gew.-% Wasser.
30 Gew.-% Methanol, und
45 Gew.-% Wasser.
Diese Mischungen wurden etwa 6 Monate gelagert. Das endgültige Gleichgewicht der Mischung war zu diesem
Zeitpunkt erreicht. Die Mischung wurde bis auf einen theoretischen Gehalt von 0,1 % Glutaraldehyd verdünnt.
Um Teile der Mischung abzutrennen, wurde eine einprozentige Phosphorsäurelösung hinzugegeben, bis
der gewünschte pH-Wert erreicht war. Die Prozentmengen an aus der Mischung wiedergewonnenen Glutaraldehyd
bei verschiedenen Zeiten und pH-Werten sind in Tabelle I gezeigt. Die Glutaraldehydgehalte wurden
durch Gaschromatographie bestimmt.
Beispiel | 20 | 3 | Zeit | pH | 3 | 4 | 5 | 10 |
4 | (Std.) | 77% | 58% | _ | ||||
5 | 1,0 | 90% | 78% | — | -- | |||
25 6 | 3,0 | 93% | 81% | 58% | ||||
7 | 5,0 | 93% | 93% | 69% | 37% | 44 % | ||
24,0 | 97% | 93% | 73 % | 37% | 44% | |||
48,0 | 94% | Beispiel | 8 bis 13 | |||||
3υ In diesen Beispielen wurden die folgenden Bestandteile gemischt:
25 Gew.-% Glutaraldehyd,
30 Gew.-% Äthylenglykol, und
45 Gew.-% Wasser.
30 Gew.-% Äthylenglykol, und
45 Gew.-% Wasser.
Die Mischungen wurden 6 Monate gelagert. Das endgültige
Gleichgewicht der Mischung war zu diesem Zeitpunkt erreicht. Die Mischung wurde auf einen theoretischen
Gehalt von 0.1 % Glutaraldehyd verdünnt. Um Teile der Mischung abzuscheiden, wurde eine einprozentige
Phosphorsäurelösung hinzugegeben, bis der gewünschte pH-Wert erreicht war. Die Prczcntmcngen an
Glutaraldehyd, das zu verschiedenen Zeiten und pH-Werten aus der Mischung wiedergewonnen worden war,
sind in Tabelle II gezeigt. Die Glutaraldehydgehalte wurden durch Gaschromatographie bestimmt.
Beispiel Zeil pH
(Std.) 2 3 4 5 10
1,0 1,67 77%
2,17 81%
3,0
2,17 81%
3,0
24,0 99%
72,0 —
72,0 —
54%
66%
50%
76 % 54 %
59 % 57 %
61% 52%
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Herstellung einer wäßrigen Lösung mit einer stabilen
Gefrierpunktserniedrigung, bei dem einem Dialdehyd und einem aliphatischen Alkohol und/oder Polyol eine
katalytisch^ Menge einer starken Säure zugefügt wird, sowie ein Verfahren zum Freisetzen eines Dialdehyds aus
einer wäßrigen Lösung durch Verdünnung mit Wasser und Zugabe einer kalalytischen Menge einer starken Säure.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen, Gluiaraldehyd enthaltend: si Lösung mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung bzw. zum Freisetzen von Glutaraldehyd aus einer wäßrigen Gleichgewichtsmischung, dadurch gekennzeichnet, daß einer Mischung aus dem Glutaraldehyd und einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder aliphatischem Poiyol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen oder Mischungen der genannten Alkohole und PoIyole eine katalytische Menge einer starken Säure zugesetzt wird.10
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US22150680A | 1980-12-30 | 1980-12-30 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3151694A1 DE3151694A1 (de) | 1982-07-08 |
DE3151694C2 true DE3151694C2 (de) | 1983-12-08 |
Family
ID=22828108
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3151694A Expired DE3151694C2 (de) | 1980-12-30 | 1981-12-29 | Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Glutaraldehyd enthaltenden Lösung mit einer stabilen Gefrierpunktserniedrigung bzw. zum Freisetzen von Glutaraldehyd aus einer wäßrigen Gleichgewichtsmischung |
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---|---|
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GB (1) | GB2090140B (de) |
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Families Citing this family (4)
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---|---|---|---|---|
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GB2171307A (en) * | 1985-02-27 | 1986-08-28 | White S S Ltd | Sterilising composition containing a dialdehyde |
BR8907663A (pt) * | 1988-09-19 | 1991-07-30 | Henkel Kgaa | Processo para a desinfeccao de massas de moldagem medicas |
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-
1981
- 1981-11-30 CA CA000391189A patent/CA1173058A/en not_active Expired
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- 1981-12-29 DE DE3151694A patent/DE3151694C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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GB2090140A (en) | 1982-07-07 |
DE3151694A1 (de) | 1982-07-08 |
NO814404L (no) | 1982-07-01 |
NO156784C (no) | 1987-11-25 |
GB2090140B (en) | 1984-04-11 |
NO156784B (no) | 1987-08-17 |
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