DE4217176C2 - Seitenaufprall-Airbag-System - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Seitenaufprall-Airbag-System
für Fahrzeuge, mit einem seitlich eines Fahrzeugsitzes
an einer Seitenwand oder -tür des Fahrzeuges angeordneten
Airbag (Gaskissen) welcher bei einer Seitwärtskollision
des Fahrzeuges automatisch aufgeblasen wird, um die Person
auf dem vorgenannten Fahrzeugsitz zu schützen.
Airbag-Systeme sind grundsätzlich bekannt und werden bereits
serienmäßig in Fahrzeuge eingebaut. Bei diesen serienmäßigen
Airbags handelt es sich um Frontalaufprall-Systeme, die den
Fahrer bzw. Beifahrer eines Personenkraftwagens od. dgl.
gegenüber einem Aufprall auf die Windschutzscheibe bzw. das
Armaturenbrett od. dgl. schützen sollen. Bei derartigen
Airbags ist ein Gasgenerator mit einem zusammengefalteten
Gaskissen kombiniert, welches in der Regel unter einer
Schutzabdeckung angeordnet ist, die beim Aufblasen des
Gaskissens geöffnet bzw. aufgesprengt wird und das sich
entfaltende Gaskissen in eine gewünschte Richtung lenkt.
Aus der nachveröffentlichten DE 43 01 193 A1, die auf
einer prioritätsälteren Patentanmeldung beruht, geht
ein gattungsgemäßes Seitenaufprall-Airbag-System hervor,
bei dem der Airbag bereits in weitgehend entfaltetem
Zustand sowie im wesentlichen in der bei der Seitwärts
kollision gewünschten Sollage angeordnet ist, und zwar
zwischen einer Türinnenwand und einer mit zumindest
einer Sollbruchstelle versehenen Türabdeckung.
Im Zusammenhang mit Frontalaufprall-Airbag-Systemen zum
Schutz des Beifahrers ist es aus der DE-OS 20 63 478 bekannt,
das zusammengefaltete Gaskissen so in die Polsterung einer
Vorderwand bzw. eines Armaturenbrettes einzubetten, daß die
Oberflächen dieser Teile in einer gemeinsamen Ebene liegen.
Auf diese Weise läßt sich ein im aufgeblasenen Zustand
besonders großer Airbag verwirklichen, welcher im Notfall
einen Großteil des Raumes zwischen Beifahrer und Fahrzeug
vorderwand bzw. Armaturenbrett auszufüllen vermag. Bei
Airbag-Systemen, die den Fahrer bei einem Frontalaufprall
schützen sollen, genügt regelmäßig eine-geringere Größe,
weil sich hier der Airbag zwischen Lenkrad und Fahrer
und damit in einem relativ kleinen Freiraum entfaltet.
Aus der GB 22 20 620 A ist es grundsätzlich bekannt,
auch an Fahrzeugseitenwänden bzw. -türen Airbag-Systeme
anzuordnen, um den Schutz der Fahrzeuginsassen bei einer
Seitwärtskollision des Fahrzeuges zu verbessern. Dabei ist
gemäß der GB 22 20 620 A vorgesehen, daß der Airbag nach
Aufblasen und Entfaltung ein relativ großes Volumen hat und
sich praktisch über die gesamte Höhe der Seitenwand bzw.
-tür erstreckt und dabei auch eine Fensteröffnung überdeckt.
Nach der DE 41 19 788 A1, welche nicht vorveröffentlicht ist,
jedoch auf einer älteren Anmeldung beruht, kann ein zum
Schutz bei Seitwärtskollisionen dienender Airbag in einem
unteren Bereich einer Seitenwand bzw. -tür hinter einem
Verkleidungsteil angeordnet sein, welches beim Aufblasen
des Airbags unter Schwenkung in Richtung des Fahrzeuginnen
raumes gedrängt wird und an der Seitenwand bzw. -tür eine
nach oben gerichtete Öffnung freigibt, aus der dann ein
normalerweise zusammengefalteter Teil des Airbags unter
Bildung eines Kissens auszutreten vermag.
Eine ähnliche Anordnung ist aus der US 49 66 388 bekannt.
Auch hier ist der Airbag unter einem Verkleidungsteil ange
ordnet, welches bei Beginn des Aufblasvorganges des Airbags
von demselben zum Fahrzeuginnenraum hin weggedrängt wird.
Danach wird dann ein zuvor zusammengelegter Teil des Airbags
unter Bildung eines Kissens aufgeblasen.
Aus der US 37 91 667 ist es bekannt, im Fahrzeuginnenraum
eine Vielzahl kleinerer Airbags anzuordnen, auch an den
Fahrzeugseitenwänden bzw. -türen. Dabei werden die Airbags
durch stark expandierbare Membranen gebildet, welche
normalerweise eine glatte Seitenwand eines Hohlkörpers
bilden, in den sich Luft einleiten läßt.
Aus der JP 2-249 740 A ist es bekannt, in Fahrzeugseiten
wänden bzw. -türen einen Lufttank anzuordnen, welcher bei
einer Seitwärtskollision des Fahrzeuges zusammengedrückt
wird, wobei dann ein mit dem Lufttank kommunizierender
Airbag aufgeblasen wird.
Die bisher konzipierten Seitenaufprall-Airbag-Systeme haben
noch keine zufriedenstellende Wirkung. Dies liegt vor allem
daran, daß die Zeitspanne, welche benötigt wird, um den
Airbag in einen schutzwirksamen Zustand zu bringen, im
Vergleich zu der zur Verfügung stehenden Zeit sehr groß
ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß Fahrzeuge in
Seitwärtsrichtung nur minimale Knautschzonen besitzen,
welche die Kollisionswirkung auf die Insassen abzumildern
vermögen. Insofern liegen für Seitenaufprall-Airbag-Systeme
grundsätzlich andere Verhältnisse vor als für Frontalaufprall-
Airbag-Systeme.
Aus der GB 14 41 598 ist die Anordnung dicker Polster
teile im Fahrzeuginnenraum an den Seitenwänden bzw. -türen
bekannt. Diese Polsterteile sind zwar ständig wirksam.
Jedoch ist die Schutzwirkung gegenüber Airbag-Systemen
deutlich geringer. Im übrigen schränken die ständig vor
handenen Polsterteile den Freiraum im Fahrzeuginnenraum
deutlich ein.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, die Wirksamkeit von
Seitenaufprall-Airbag-Systemen wesentlich zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Airbag in vollständig entfaltetem Zustand sowie weitest
gehend in der bei der Seitwärtskollision gewünschten Soll
lage angeordnet ist, um bei Gaseinleitung möglichst
verzögerungsfrei wirksam zu werden, und daß der Airbag
unter einer folienartigen Seitenwand- oder Seitentürver
kleidung angeordnet ist, welche ausdehnbar ausgebildet ist
und die Ausdehnungsbewegung des Airbags im Kollisionsfall
mitmacht.
Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen
Airbag bereits entfaltet und in Sollage anzuordnen, so daß
in einem Gefahrenfalle lediglich eine Befüllung des Airbags
notwendig wird, die mit besonders großer Geschwindigkeit
erfolgen kann, weil die bei bisherigen Airbag-Systemen zur
Entfaltung des Airbags benötigte Zeit bereits zur Erzeugung
des gewünschten Innendruckes nutzbar ist.
Gleichzeitig wird die Erkenntnis genutzt, daß in Fahrzeug
seitenwänden bzw. -türen vergleichsweise große Hohlräume
zur Verfügung stehen, in denen sich der entfaltete Airbag
weitestgehend in Sollage unterbringen läßt, so daß der vom
Airbag eingenommene Raum beim Gefahrenfall nur noch durch
den Aufblasvorgang vergrößert werden muß, um die gewünschte
Schutzwirkung erzielen zu können.
Im übrigen wird mit der Erfindung die Erkenntnis berücksich
tigt, daß für die gute Schutzwirkung eines Seitenaufprall-
Airbag-Systems das maximale Volumen des Airbags im prall
aufgeblasenen Zustand eine geringere Bedeutung als die
Schnelligkeit hat, mit der der prall aufgeblasene Zustand
erreicht wird. Bei der Erfindung ist die Schnelligkeit auch
deshalb so hoch, weil die Hülle des Airbags bei Einleitung
des Gases praktisch sofort gestrafft und im weiterhin straff
gehaltenen Zustand unter Vergrößerung des Airbag-Volumens
gedehnt wird.
Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der
Erfindung auf den Unteranspruch sowie die nachfolgende
Erläuterung einer in der Zeichnung dargestellten vorteil
haften Ausführungsform verwiesen.
Dabei zeigt die einzige Figur eine Fahrzeugseitentür mit
erfindungsgemäß ausgebildetem Seitenaufprall-Airbag-System.
Auf der in der Zeichnung sichtbaren Innenseite einer
Fahrzeugseitentür ist im Hohlraum zwischen der Türinnen
verkleidung 1 und der Türaußenseite im Bereich eines nicht
dargestellten Fahrzeugsitzes ein Seitenaufprall-Airbag-
System 2 angeordnet. Dieses besteht aus einem Gasgenerator 3,
welcher parallel zur Türunterkante ausgerichtet ist, sowie
einem bereits entfalteten Gaskissen 4, welches annähernd
in der Sollage angeordnet ist, die es bei einem Seiten
aufprall-Unfall einnehmen soll. Dementsprechend ist das
Gaskissen 4 praktisch in gebrauchsfertigem Zustand angeord
net; es muß noch lediglich mit Gas beliefert werden, um die
Kissenhülle straff zu spannen und unter Vergrößerung des
Volumens des Gaskissens 4 auszudehnen.
Damit die Ausdehnung des Gaskissens 4 durch die Innenver
kleidung 1 nicht behindert werden kann, ist vorgesehen, daß
die Innenverkleidung 1 aus einem
hinreichend nachgiebigem Material besteht, welches die
Ausdehnungsbewegung des Gaskissens 4 mitmachen kann.
Im übrigen ist es prinzipiell auch möglich, das Gaskissen 4
als Teil der Innenverkleidung 1 anzuordnen bzw. auszubilden.
Statt dessen ist es auch möglich, eine
Dehnungsfuge 5 anzuordnen, so daß sich die Innenverkleidung 1
durch das sich ausdehnende Gaskissen 4 vergleichsweise leicht
zum Fahrzeuginnenraum hin verlagern läßt.
Claims (2)
1. Seitenaufprall-Airbag-System für Fahrzeuge mit einem
seitlich eines Fahrzeugsitzes an einer Seitenwand oder
-tür des Fahrzeuges angeordneten Airbag (Gaskissen),
welcher bei einer Seitwärtskollision des Fahrzeuges
automatisch aufgeblasen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Airbag (4) in vollständig entfaltetem Zustand sowie weitestgehend in der bei der Seitwärtskollision gewünschten Sollage angeordnet ist, um bei Gaseinleitung möglichst verzögerungsfrei wirksam zu werden und
daß der Airbag (4) unter einer folienartigen Seitenwand- oder Seitentürverkleidung (1) angeordnet ist, welche aus dehnbar ausgebildet ist und die Ausdehnungsbewegung des Airbags (4) im Kollisionsfall mitmacht.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Airbag (4) in vollständig entfaltetem Zustand sowie weitestgehend in der bei der Seitwärtskollision gewünschten Sollage angeordnet ist, um bei Gaseinleitung möglichst verzögerungsfrei wirksam zu werden und
daß der Airbag (4) unter einer folienartigen Seitenwand- oder Seitentürverkleidung (1) angeordnet ist, welche aus dehnbar ausgebildet ist und die Ausdehnungsbewegung des Airbags (4) im Kollisionsfall mitmacht.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die folienartige Seitenwand- bzw. Seitentürverkleidung (1)
mit der Seitenwand bzw. -tür über eine Dehnfuge (5) verbunden
ist.
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