DE4119788A1 - Seitenaufprallschutzeinrichtung - Google Patents
SeitenaufprallschutzeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Seitenaufprallschutzein
richtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Einrichtung ist aus der GB 22 20 620 A bekannt.
Beim Auslösen dieser Einrichtung wird eine Klappe innerhalb der
Seitenteilverkleidung um einen stumpfen Winkel vollständig
weggeschwenkt, wodurch eine der Form der Klappe entsprechende,
in einer in der Vertikalebene der Verkleidung liegende Durch
trittsöffnung freigegeben wird, durch die hindurch sich das in
Einbaulage vollständig zusammengefaltete Schutzkissen beim
Aufblasen in Richtung Fahrzeuginnenraum ausdehnt. Die Aus
dehnung des Schutzkissens erfolgt hierbei entlang einer etwa
S-förmigen Kurve zunächst nach oben, dann horizontal durch die
vertikale Durchtrittsöffnung und schließlich erneut nach oben.
Auch aus der DE 39 13 034 A1 ist es bekannt, Seitenaufprall
schutzeinrichtungen mit einem aufblasbaren Schutzkissen vor
zusehen, wobei dort ein vollständig zusammengefaltetes Kissen
an der Oberseite einer Fahrzeugtürverkleidung oder an einer
Türarmlehne angebracht ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Seitenaufprall
schutzeinrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sich bei geringem Aufwand eine weiter verbesserte Schutz
wirkung für einen Fahrzeuginsassen ergibt.
Diese Aufgabe wird durch eine Seitenaufprallschutzeinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Die vor dem
Aufblasen an der Rückseite der Verkleidung im Bereich seiner
Gaszuführöffnung teilentfaltete Anordnung des Schutzkissens
bewirkt eine vorteilhafte Verkürzung der Aufblaszeit sowie eine
günstige Entfaltungscharakteristik. Das Herausschwenken des
abdeckenden Verkleidungsteils lediglich um einen spitzen Winkel
kann ebenfalls in sehr kurzer Zeit erfolgen. Aufgrund dieser
Art der Schwenkbewegung dient das herausgeschwenkte Verklei
dungsteil in diesem Bereich als Auftrefffläche und kann dort
zusätzlich zum dahinterliegenden Teil des aufgeblasenen Schutz
kissens zum Insassenschutz beitragen. Der Insasse kann früh
zeitig an dem auf ihn in Richtung Fahrzeuginnenraum zuge
schwenkten Verkleidungsteil abgestützt werden, wodurch ein
langer Deformationsweg der Seitenaufprallschutzeinrichtung zur
Verfügung steht.
Eine hinsichtlich geringen Raumbedarfs und wünschenswerter
Entfaltungscharakteristik günstige Ausgestaltung der Erfindung
ist durch Anspruch 2 gegeben.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind nach Anspruch 3
Deformationselemente vorgesehen, die beim Auftreffen des
Insassen auf das herausgeschwenkte Verkleidungsteil zusätzlich
zum aufgeblasenen Schutzkissen kinetische Energie absorbieren.
Ein vorteilhafter Entfaltungsvorgang des aus der Seitenteil
verkleidung durch die Durchtrittsöffnung heraustretenden, sich
ausdehnenden Schutzkissens ergibt sich durch die Merkmale des
Anspruchs 4.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 5 tritt das
Schutzkissen beim Aufblasen nach oben aus der vom herausge
schwenkten Verkleidungsteil gebildeten in etwa in einer
Horizontalebene liegenden Öffnung heraus, während der untere
Teil des Schutzkissens hinter dem herausgeschwenkten Verklei
dungsteil verbleibt und dort einen Aufprallschutz für den
Insassen im Becken-/Thoraxbereich bietet. Diese Lösung bietet
des weiteren den Vorteil, daß sich das Schutzkissen im wesent
lichen geradlinig ausdehnt, was einen optimalen Entfaltungs
vorgang ermöglicht.
Eine gestalterisch besonders günstige Lösung nach Anspruch 6
sieht die Seitenaufprallschutzeinrichtung unterhalb einer Arm
lehne einer Fahrzeugtüre vor.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeich
nungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Innenseite einer Fahrzeugtür
im Ausschnitt mit einer Seitenaufprallschutzeinrich
tung mit aufblasbarem Schutzkissen in Einbaulage
unterhalb einer Armlehne,
Fig. 2 einen schematischen Querschnitt längs der Linie II-II
der Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht der Fig. 1 nach einem erfolgten Aufblas
vorgang des Schutzkissens und
Fig. 4 eine Seitenansicht in Richtung des Pfeiles IV der
Fig. 3.
An einer in den Fig. 1 und 3 ausschnittweise dargestellten vor
deren Kraftfahrzeugtüre (1) ist innenraumseitig eine Türver
kleidung (2) angebracht. In die Verkleidung (2) ist eine Arm
lehne (3) sowie im rückwärtigen Türbereich sich von der Arm
lehne (3) zur Unterseite der Verkleidung (2) erstreckend ein
herausschwenkbares Verkleidungsteil (2a) integriert. Das Ver
kleidungsteil (2a) ist von seiner in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Ausgangslage in eine in den Fig. 3 und 4 dargestellte
Funktionsstellung herausschwenkbar, indem es um eine entlang
seiner Unterseite (2b) horizontal verlaufende Achse um einen
spitzen Winkel (α) gekippt wird. Durch dieses Herausschwenken
des Verkleidungsteils (2a) bildet sich eine im wesentlichen in
einer Horizontalebene liegende Öffnung (9) auf der der Schwenk
achse gegenüberliegenden Seite (2c) des Verkleidungsteils (2a).
Im Bereich der Schwenkachse an der Unterseite (2b) der Verklei
dung (2) ist ein Gasgenerator (6) angebracht, mit dem wiederum
ein aufblasbares Aufprallschutzkissen (4) über dessen Gaszu
fuhröffnung (7) verbunden ist. In der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Montagelage befindet sich das Aufprallschutzkissen
(4) vollständig hinter dem herausschwenkbaren Verkleidungsteil
(2a) und wird von diesem sichtgeschützt abgedeckt. Dabei ist
ein erster, an die Gaszufuhröffnung (7) anschließender Bereich
(4a) des Schutzkissens (4) entfaltet in etwa parallel zur Ver
kleidung (2) aufgehängt, währenddessen sich ein zweiter, der
Zufuhröffnung (7) abgewandter Bereich (4b) zusammengefaltet
im oberen Bereich des Verkleidungsteils (2a) befindet.
Zusammen mit weiteren, nicht gezeigten Elementen, wie zum Bei
spiel Sensoren, bilden das herausschwenkbare Verkleidungsteil
(2a) und das Aufprallschutzkissen (4) samt Gasgenerator (6)
eine Seitenaufprallschutzeinrichtung, welche einen Fahrzeug
insassen bei einem Seitenaufprall und damit verbundenen Defor
mationen des Seitenteils (1) vor Verletzungen schützt. Wird ein
solcher Seitenaufprall erkannt, bläst der Gasgenerator (6) das
Aufprallschutzkissen (4) auf. Der bereits entfaltete Schutz
kissenbereich (4a) kann sich sofort ausdehnen, ohne daß er noch
entfaltet werden muß, was den Aufblasvorgang beschleunigt.
Durch die Ausdehnung des Schutzkissens (4) im Raum zwischen dem
herausschwenkbaren Verkleidungsteil (2a) sowie einem fahrzeug
außenseitig anschließenden Türinnenblech (8), an das wiederum
außenseitig ein Türaußenblech (8a) anschließt, entsteht ein zu
nehmender Druck auf die diesen Raum begrenzenden Wandungen. Das
herausschwenkbare Verkleidungsteil (2a) ist an seiner Oberseite
(2c) und an den Seiten mit der übrigen Türverkleidung (2) über
eine Sollbruchnaht verbunden, welche dem Druck des Schutz
kissens (4) zuerst nachgibt, wonach dieses Verkleidungsteil
(2a) um seine die Schwenkachse bildende Unterseite (2b) durch
den Druck des Aufprallschutzkissens (4) selbsttätig herausge
schwenkt wird.
Die Schwenkbewegung wird von Elementen (5) begrenzt, welche die
oberseitigen Eckbereiche des Verkleidungsteils (2a) mit einem
feststehenden Bereich der Fahrzeugtüre verbinden. Zur Be
grenzung der Schwenkbewegung können auch dreieckförmige Seiten
wandungen zwischen den herausschwenkenden Seiten des Verklei
dungsteils (2a) und der übrigen Verkleidung (2) vorgesehen
sein, die in der Montagelage gefaltet sind. Die begrenzenden
Elemente (5) dienen gleichzeitig als Deformationselemente, die
sich unter Energieabsorption bei Einwirken einer Druckkraft
deformieren. Die Schwenkbewegung ist auf einen spitzen Winkel
(α) kleiner als 90° begrenzt. Ein von einem Seitenaufprall
herrührendes Auftreffen des Fahrzeuginsassen in Richtung
Fahrzeugtüre (1) wird daher sowohl vom Aufprallschutzkissen (4)
als auch von den Deformationselementen (5) abgefangen. Letzte
res geschieht insbesondere im Fall, daß der Fahrzeuginsasse
gegen das herausgeschwenkte Verkleidungsteil (2a) auftrifft.
Dieses überträgt die Aufprallkraft einerseits zu den Deforma
tionselementen (5) und andererseits zu dem dahinter befind
lichen Bereich des Aufprallschutzkissens (4), welcher im
wesentlichen dem bereits in der Einbaulage entfaltet ange
brachten gaszufuhrseitigen Kissenbereich (4a) entspricht. Der
in der Einbaulage zunächst gefaltete Kissenbereich (4b)
erstreckt sich hingegen nach dem Aufblasen, wie aus den Fig. 3
und 4 zu erkennen, durch die durch das Herausschwenken des
Verkleidungsteils (2a) frei gewordene, etwa horizontale Öffnung
(9) heraus im wesentlichen geradlinig nach oben, wo er den
Insassen vor einem Aufprall auf die Seitentüre (1) oberhalb des
Bereichs der Armlehne (3) schützt.
Bei der beschriebenen Seitenaufprallschutzeinrichtung kommt
somit auch dem herausgeschwenkten Verkleidungsteil (2a) im
Zusammenwirken mit den Deformationselementen (5) und dem Auf
prallschutzkissen (4) eine Schutzfunktion zu. Selbstverständ
lich ist es je nach Anwendungsfall auch möglich, das heraus
schwenkbare Verkleidungsteil in einem anderen Bereich der Fahr
zeugtüre (1) oder aber einem anderen Seitenteil des Fahrzeuges
anzuordnen, wobei zweckentsprechend auch die Lage der Schwenk
achse und damit die Austrittsrichtung des Schutzkissens beim
Aufblasen variiert werden können. Selbstverständlich ist es
auch möglich, das Herausschwenken des Verkleidungsteils nicht
auf Druck des teilgefüllten Schutzkissens, sondern mittels
einer separaten Vorrichtung zu bewirken. Die Deformations
elemente (5) sind so gestaltet, daß sie nur in einer Richtung,
nämlich bei Druck auf das herausgeschwenkte Verkleidungsteil
(2a) dämpfend wirken, während sie das schnelle Herausschwenken
des Verkleidungsteils (2a) nicht behindern.
Claims (6)
1. Seitenaufprallschutzeinrichtung, welche an einem ver
kleideten Seitenteil (1) eines Kraftfahrzeuges, insbesondere an
einer Fahrzeugtür, angeordnet ist, mit einem hinter der Seiten
teilverkleidung (2) angebrachten, durch Zuführen von Gas auf
blasbaren Schutzkissen (4), wobei ein das Schutzkissen in
Einbaulage abdeckender Bereich (2a) der Seitenteilverkleidung
in Richtung Fahrzeuginnenraum zur Bildung einer Öffnung (9) für
den Durchtritt eines Teils (4b) des sich beim Aufblasen
ausdehnenden Schutzkissens herausschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schutzkissen (4) in Einbaulage in einem an die Gas
zufuhröffnung (7) anschließenden Bereich (4a) teilentfaltet
angeordnet ist und daß das abdeckende Verkleidungsteil (2a) zur
Bildung der Durchtrittsöffnung (9) um einen spitzen Winkel
(α; 0°<α<90°) herausschwenkbar ist.
2. Seitenaufprallschutzeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der teilentfaltet angeordnete Schutzkissenbereich (4a) etwa
parallel zur Seitenverkleidung (2) verläuft.
3. Seitenaufprallschutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
wenigstens ein Deformationselement (5), welches das heraus
schwenkbare Verkleidungsteil (2a) mit einem dagegen ortsfest
verbleibenden Fahrzeugteil verbindet und sich bei Überschreiten
eines vorbestimmten Wertes einer Druckkraft auf das herausge
schwenkte Verkleidungsteil (2a) nachgiebig deformiert.
4. Seitenaufprallschutzeinrichtung nach einem der An
sprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das herausschwenkbare Verkleidungsteil (2a) um eine entlang
einer (2b) seiner Seiten verlaufende Achse schwenkbar ist, und
daß ein in Einbaulage gefalteter Schutzkissenbereich (4b) der
dieser Schwenkachsenseite (2b) gegenüberliegenden Seite (2c)
des Verkleidungsteils (2a) zugewandt ist, an der beim Heraus
schwenken des Verkleidungsteils (2a) die Durchtrittsöffnung (9)
entsteht.
5. Seitenaufprallschutzeinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das herausschwenkbare Verkleidungsteil (2a) um eine hori
zontal entlang seiner Unterseite (2b) verlaufende Achse
schwenkbar ist, wobei sich an dessen herausgeschwenkter Ober
seite (2c) eine etwa in einer Horizontalebene liegende Durch
trittsöffnung (9) bildet.
6. Seitenaufprallschutzeinrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das herausschwenkbare Verkleidungsteil (2a) innerhalb eines
sich an eine Armlehne (3) nach unten anschließenden Bereichs
einer Fahrzeugtüre (1) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914119788 DE4119788A1 (de) | 1991-06-15 | 1991-06-15 | Seitenaufprallschutzeinrichtung |
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DE4119788A1 true DE4119788A1 (de) | 1992-07-23 |
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ID=6434030
Family Applications (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |