DE4216876C1 - Treppengängiger Rollstuhl - Google Patents
Treppengängiger RollstuhlInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen treppen
gängigen Rollstuhl für gehbehinderte Personen entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie er aus der DE-PS 31 27 204
bekannt ist.
Im Rahmen der zunehmenden Mobilität der Menschen werden
heutzutage vielfach mit einem elektrischen Antrieb
versehene Rollstühle eingesetzt, mit welchen gehbehinderte
Personen sich relativ frei außerhalb des eigenen
Hauses bewegen können. Für Rollstuhlbenutzer erweist es
sich dabei als vorteilhaft, daß in Büro- und Wohngebäuden
heutzutage vielfach Fahrstühle eingebaut werden, so daß
auch die oberen Stockwerke von derartigen Gebäuden mit
Rollstühlen ohne weiteres erreichbar sind.
Ein erhebliches Hindernis für gehbehinderte Personen
stellen allerdings Stufen und Treppen dar, welche bei
Verwendung von Rollstühlen nicht oder nur mit Einsatz
fremder Hilfe überwunden werden können. Derartige Stufen
und Treppen sind vielfach in älteren Wohnanlagen sowie
Einfamilienhäusern vorhanden, was dadurch bedingt ist, daß
der nachträgliche Einbau von Fahrstühlen nur unter sehr
hohem Kostenaufwand möglich erscheint und zudem ein
störungsfreier Betrieb von Fahrstühlen nur mit hohem
Wartungsaufwand zu gewährleisten ist.
Eine gewisse Stufen- oder Treppengängigkeit von Rollstühlen
läßt sich entweder durch den Einsatz relativ groß dimen
sionierter Räder oder durch die Verwendung von biegsamen
Laufketten erreichen, welche jeweils um zwei Laufräder
herumgeführt sind (siehe beispielsweise DE-PS 31 50 193
sowie US-PS′n 2 592 023 und 4 077 483). Dabei erweist es
sich jedoch als nachteilig, daß beim Herunterfahren steiler
Treppen die den jeweiligen Rollstuhl benutzende Person
unter Einfluß der Schwerkraft noch vorne aus dem Sitz
herausgedrückt wird. Wegen der vorhandenen Gehbehinderung,
d. h. der mangelnden Einsatzbereitschaft der Beine der
diesen Rollstuhl benutzenden Person kann diese Vorwärts
bewegung des Körpers vielfach auch nicht durch ein Ab
stemmen an den vorhandenen Fußstützen abgefangen werden, so
daß das Befahren steiler Treppen auch mit derartigen
Rollstühlen weiterhin problematisch erscheint.
Um somit zu verhindern, daß beim Befahren steiler Treppen
die den jeweiligen Rollstuhl benutzende Person in
ungewünschter Weise aus ihrer vertikalen Sitzposition
herausgeschwenkt wird, sind somit Rollstühle bereits
bekannt, welche mit einer schwenkbaren Sitzgondel versehen
sind (siehe DE-PS 39 21 384 und 31 27 204). Auch wenn durch
das Vorsehen von schwenkbaren Sitzgondeln in sehr
zufriedenstellender Weise erreicht werden kann, daß die den
Rollstuhl benutzende Person unabhängig von der Neigung der
befahrenen Strecke in einer gewünschten vertikalen
Sitzposition gehalten wird, so erweisen sich die bekannten
Konstruktionen als relativ aufwendig, während zudem
erhebliche Schwierigkeiten verbleiben, falls aus gewissen
Gründen vorhandene Stufen und Treppen schräg angefahren
werden müssen.
Es ist demzufolge Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
mit einer schwenkbaren Sitzgondel versehenen Rollstuhl ent
sprechend dem zuletzt genannten Stand der Technik dahin
gehend weiterzubilden, daß bei relativ einfachem Aufbau
innerhalb von Gebäuden vorhandene Stufen und Treppen sowohl
beim Hochfahren als auch beim Herunterfahren ohne große
Schwierigkeiten und fahrerisches Geschick überwunden werden
können.
Erfindungsgemäß wird dies durch Vorsehen der im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale
erreicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
anhand der Unteransprüche 2 bis 6.
Durch die im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehenen
Rahmenteile, welche getrennt voneinander an den beiden
Seiten der verschwenkbaren Sitzgondel angelenkt sind,
ergibt sich die Möglichkeit, daß die beiden Rahmenteile mit
ihren Rädern sich unabhängig voneinander den Terrain
bedingungen anpassen können, so daß auf diese Weise auch
Stufen und Treppen schräg angefahren werden können, so wie
dies beispielsweise beim Überfahren von Bordkanten im
Straßenverkehr oder beim Befahren von gewundenen Treppen in
Altbauten schlecht vermeidbar erscheint. Die an der
schwenkbaren Sitzgondel angelenkten Rahmenteile mit ihren
Rädern führen dabei die erforderliche Anpassung des Roll
stuhls an die vorhandenen Bodenunebenheiten durch, so daß
auch unter schwierigen Fahrbedingungen der Rollstuhl sicher
auf dem Boden mit seinen Unebenheiten gehalten wird.
Die Erfindung soll nunmehr an Hand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben
werden, wobei auf die beigefügte Figur Bezug genommen ist,
welche eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen
Rollstuhls zeigt.
Die Figur zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rollstuhls. Derselbe weist ein Sitzkissenteil 1 und ein
Rücklehnenteil 2 auf, welche verstellbar miteinander ver
bunden sind. Diese zwei Sitzteile 1 und 2 sind auf einem
Sitzrahmen 3 befestigt, welcher nach unten hin mit Trag
blechen 4 versehen ist, die der Halterung der Antriebs
batterien dienen und nach vorne hin zusätzlich eine
Fußstütze bilden. Auf beiden Seiten des Sitzrahmens 3 sind
Bügel 5 vorgesehen, welche als Armstützen ausgebildet sind.
Diese Bügel 5 weisen nach außen hin Zapfen 6 auf, welche
die Gelenkachse der aus den Elementen 1 bis 6 bestehenden
Sitzgondel 7 bilden.
Erfindungsgemäß besteht der Fahrzeugrahmen des Rollstuhls
aus zwei L-förmigen Rahmenteilen 8, welche jeweils einen
nach vorne hin ragenden kurzen Schenkel 9 und einen nach
rückwärts ragenden langen Schenkel 10 aufweisen. An den
Verbindungspunkten der Schenkel 9 und 10 weisen die beiden
L-förmigen Rahmenteile 8 jeweils Bohrungen 11 auf, durch
welche die an der Sitzgondel 7 vorgesehenen zwei Zapfen 6
hindurchschiebbar sind. Die Befestigung der L-förmigen
Rahmenteile 8 an der Sitzgondel 7 erfolgt mit Hilfe von
Rändelmuttern 13, welche auf entsprechende Außengewinde der
Zapfen 6 aufgeschraubt sind. Die freien Enden der beiden
Schenkel 9, 10 tragen wiederum nach außen ragende Zapfen 14
und 15, auf welchen die Naben 16 und 17 von entsprechenden
Laufrädern 18 und 19 aufgesteckt sind. Diese Laufräder 18
und 19 sind dabei als Keilriemenscheiben ausgebildet,
zwischen welchen entsprechende Keilriemen 20 eingesetzt
sind, die entlang ihrer Außenfläche mit zahnartigen
Vorsprüngen 21 versehen sind. Die Spannung der beiden
Keilriemen 20 kann mit Hilfe von Spannmechanismen
eingestellt werden, welche im Bereich der langen Schenkel
10 der L-förmigen Rahmenteile 8 vorgesehen sind. Die im
vorderen Bereich des Rollstuhls vorgesehenen Laufräder 18
besitzen einen größeren Durchmesser als die im hinteren
Bereich angeordneten Laufräder 19, was sich im Hinblick auf
die gewünschte Treppengängigkeit des Fahrzeugs als
förderlich erweist.
Der Antrieb des Rollstuhls erfolgt mit Hilfe von zwei Elek
tromotoren 22, welche im Bereich der freien Enden der
Schenkel 10 angeordnet sind. Diese Elektromotoren 22 wirken
dabei auf die im rückwärtigen Bereich des Rollstuhl ange
ordneten Laufräder 19. Die Speisung der beiden Elektromo
toren 22 erfolgt mit Hilfe von nicht dargestellten
Antriebsbatterien, welche auf den Tragblechen 4 der
schwenkbaren Sitzgondel 7 angeordnet sind. Die Steuerung
der beiden Elektromotoren 22 wird mit Hilfe einer manuellen
Steuereinheit erreicht, welche je nach den Fähigkeiten der
gehbehinderten Person an einer geeigneten Stelle der
schwenkbaren Sitzgondel 7 vorgesehen ist.
Bei der in der Figur dargestellten Ausführungsform wird die
Spannung der beiden Keilriemen 20 mit Hilfe von besonderem
Spannmechanismen vorgenommen. Es erscheint jedoch einleuch
tend, daß die erforderliche Spannung der Keilriemen 20 auch
durch eine gelenkige Verbindung der beiden Schenkel 9 und
10 der L-förmigen Rahmenteile 8 erreicht werden kann. In
diesem Fall wird allein durch das Gewicht der innerhalb der
Sitzgondel 7 sitzenden Person und dem Gewicht der Antriebs
batterien bewirkt, daß die beiden gelenkig miteinander
verbundenen Schenkel 9 und 10 auseinandergespreizt werden,
so daß auf diese Weise die gewünschte Spannung der
Keilriemen 20 zustande kommt.
Claims (6)
1. Treppengängiger elektrisch angetriebener Rollstuhl für
gehbehinderte Personen, mit einer der Aufnahme der
gehbehinderten Person dienenden Sitzgondel, bestehend
aus einer Sitzfläche mit Rückenlehne, einer Armstütze,
sowie einer unterhalb der Sitzfläche angeordneten
Stromquelle, wobei diese Sitzgondel im Bereich ihrer
beiden Armstützen an einem mit Rädern versehenen
Transportmechanismus um eine horizontale Querachse
schwenkbar derart aufgehängt ist, daß der Schwerpunkt
der Sitzgondel einschließlich der Person unterhalb der
horizontalen Querachse liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportmechanismus aus zwei nicht starr
miteinander verbundenen L-förmigen Rahmenteilen (8)
mit jeweils nach vorne und hinten ragenden Schenkeln
(9, 10) besteht, wobei die horizontale Querachse
jeweils durch den oben liegenden Verbindungspunkt der
beiden Schenkel (9, 10) geführt ist und an den freien
Enden der beiden Schenkel (9, 10) jeweils Räder (18, 19)
gelagert sind, an denen zwei getrennte Elektromotore
(22) zum Angreifen gelangen, mit welchem der Antrieb
sowie die Lenkung des Fahrzeugs erfolgen.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die an den Schenkeln (9, 10) drehbar gelagerten Räder
(18, 19) über Keilriemen (20) untereinander verbunden
sind, welche auf ihrer Außenseite mit zahnartigen
Vorsprüngen (21) versehen sind.
3. Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die vorderen Räder (18) größer als die
hinteren Räder (19) dimensioniert sind.
4. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die schwenkbare Sitzgondel (7) im
Bereich ihrer Armstützen (5) mit nach außen ragenden
Zapfen (6) versehen ist, auf welchem die im Bereich
der Verbindungspunkte der beiden Schenkel (9, 10) mit
Bohrungen (11) versehenen L-förmigen Rahmenteile (8)
aufsteckbar und mit Rändelmuttern (13) fixierbar
sind.
5. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Bereich der nach rückwärts ge
führten Schenkel (10) der L-förmigen Rahmenteile (8)
jeweils Spannmechanismen vorgesehen sind, mit welchen
die Spannung der die beiden Räder (18, 19) verbindenden
Keilriemen (20) einstellbar ist.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 2-4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Schenkel (9, 10) der
L-förmigen Rahmenteile (8) gelenkig untereinander ver
bunden sind, so daß allein durch das Gewicht der
innerhalb der Sitzgondel (7) sitzenden Person und der
Antriebsbatterien eine Spannung der die beiden Räder
(18, 19) verbindenden Keilriemen (20) erzielbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4216876A DE4216876C1 (de) | 1992-05-21 | 1992-05-21 | Treppengängiger Rollstuhl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4216876A DE4216876C1 (de) | 1992-05-21 | 1992-05-21 | Treppengängiger Rollstuhl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4216876C1 true DE4216876C1 (de) | 1994-01-05 |
Family
ID=6459453
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4216876A Expired - Fee Related DE4216876C1 (de) | 1992-05-21 | 1992-05-21 | Treppengängiger Rollstuhl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4216876C1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1992-05-21 DE DE4216876A patent/DE4216876C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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