DE4215575A1 - Zusammensetzungen aus Epoxidharzen und mindestens teilveretherten N-Methylolverbindungen - Google Patents
Zusammensetzungen aus Epoxidharzen und mindestens teilveretherten N-MethylolverbindungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Zusammensetzungen in Form von Lösungen oder Dispersionen in einem
organischen Lösungsmittel, welche Epoxidharze und Derivate bestimmter Stickstoffbasen enthalten. Sie
betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung solcher Zusammensetzungen.
Es ist seit langem bekannt, Gegenstände aus Epoxidharzen, z. B. aus dem aus Bisphenol A und Epichlorhydrin
gebildeten härtbaren System herzustellen. Die Epoxidharze oder die zu ihnen führenden
Ausgangsverbindungen werden dazu häufig in Form einer Lösung oder Dispersion in einem organischen
Lösungsmittel eingesetzt.
Für manche Anwendungszwecke von Epoxidharzen ist es wünschenswert, sie in Kombination mit einem
flammhemmenden Mittel einzusetzen. Ein Beispiel eines solchen Anwendungszwecks sind Leiterplatten für die
Elektronikindustrie. Nun hat es sich jedoch gezeigt, daß Schwierigkeiten bezüglich Stabilität von Lösungen
oder Dispersionen auftreten können, wenn ein Gemisch von Epoxidharz und einem flammhemmenden Mittel
in einem organischen Lösungsmittel vorliegt. Insbesondere dann, wenn das flammhemmende Mittel eine
organische, Stickstoff enthaltende, Base ist, ergibt sich vielfach das Problem, daß die entsprechenden
Lösungen oder Dispersionen bei Lagerung in zwei Phasen trennen.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Zusammensetzungen zur Verfügung zu stellen, welche
mindestens ein Epoxidharz, ein organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch und eine als
flammhemmendes Mittel wirkende Verbindung enthalten und welche bei üblichen Konzentrationen auch bei
längerer Lagerung noch als stabile Lösungen oder Dispersionen vorliegen.
Die Aufgabe wurde gelöst durch eine Zusammensetzung in Form einer Lösung oder Dispersion, welche
mindestens folgende Komponenten enthält:
- a) ein Epoxidharz
- b) eine substituierte organische Base, wobei die Base ausgewählt ist aus Dicyandiamid, Harnstoff, Cyanamid, Melamin, Guanylharnstoff und Guanidin oder einem Gemisch dieser Verbindungen und wobei die Substitution darin besteht, daß mindestens 20% der Gesamtzahl aller anwesenden N-H- Bindungen der Base durch N-CH2 OR-Bindungen substituiert sind, wobei mindestens 20% aller anwesenden Reste R für einen Alkylrest mit 1 bis 4-Atomen und die übrigen Reste R für Wasserstoff stehen.
- c) ein organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind im Normalfall Lösungen, ggf. liegen sie jedoch auch als
Dispersionen vor. Im letzteren Fall werden bei ihrer Herstellung einer oder mehrere Dispergatoren verwendet.
Die Zusammensetzungen sind mindestens über mehrere Wochen hinweg lagerstabil, vielfach auch bei relativ
hohen Konzentrationen. Sie lassen sich in vorteilhafter Weise für die Herstellung von Artikeln verwenden, die
neben Epoxidharz noch ein flammhemmendes Mittel enthalten sollen. Selbstverständlich ist es möglich, daß
die Zusammensetzungen außer den erwähnten Stickstoffverbindungen noch weitere flammhemmende
Substanzen oder sonstige Additive enthalten, sofern die Stabilität der Lösungen oder Dispersionen hierdurch
nicht auf ein unakzeptables Niveau absinkt.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten unter anderem ein Epoxidharz (Komponente a).
Unter Epoxidharzen werden in diesem Zusammenhang sowohl Substanzen verstanden, die bereits zu einem
mehr oder minder großen Grad ausgehärtet sind als auch Oligomere (härtbare Vorprodukte), die sich aus
bekannten Ausgangssubstanzen erhalten lassen und die schon Härter und/oder Härtungskatalysatoren
enthalten können. Als Komponente a) der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können allerdings
Produkte, die bereits bis zu einem gewissen Grad durch Polyaddition ausgehärtet sind, nur dann verwendet
werden, wenn sie noch in der gewählten Komponente c) löslich oder mindestens homogen dispergierbar sind
und wenn die entsprechenden Lösungen bzw. Dispersionen die gewünschte Lagerstabilität aufweisen. Durch
diese Anforderung sind dem Grad der bereits erfolgten Aushärtung bzw. dem Zusatz von Härtern und/oder
Härtungskatalysatoren Grenzen gesetzt. Im übrigen umfaßt der Begriff "Epoxidharze", der für Komponente a)
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet wird, die dem Fachmann geläufigen Systeme, wie
sie z. B. in "Römpp Chemie Lexikon" Georg Thieme Verlag Stuttgart, 9. Auflage, 1990, Seite 1196, aufgeführt
sind. Von besonderer Bedeutung für erfindungsgemäße Zusammensetzungen sind hierbei Reaktionsprodukte,
die durch Umsetzung von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl) propan (=Bisphenol A) mit 1.2-Epoxy-3-chlorpropan
(Epichlorhydrin) erhalten werden und die weiter zu Duroplasten umgesetzt werden können. Je nach den
Bedingungen der vorangegangenen Umsetzung von Bisphenol A mit Epichlorhydrin liegen diese Produkte mit
niedrigerem oder höherem Polymerisationsgrad vor; diese Produkte sind unabhängig davon als
Komponente a) für erfindungsgemäße Zusammensetzungen verwendbar, sofern die Löslichkeit und
Dispergierbarkeit im verwendeten Lösungsmittel (Komponente c)) gewährleistet ist.
Komponente b) der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist eine mindestens teilweise methylolierte
organische, Stickstoff enthaltende Base, wobei die N-Methylolgruppen der durch Methylolierung gebildeten
Verbindungen mindestens teilweise verethert sind. Die diesen Verbindungen zugrunde liegenden Basen sind
ausgewählt aus Dicyandiamid, Harnstoff, Cyanamid, Melamin, Guanylharnstoff und Guanidin. Es kann sich
auch um Gemische solcher Basen handeln. Diese Basen liegen in den erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen nicht als solche vor; vielmehr sind mindestens 20% der Gesamtzahl der in den Basen
vorliegenden N-H-Bindungen durch -N CH2 OR Bindungen ersetzt, d. h. der Methylolierungsgrad, bezogen auf
Gesamtzahl der NH-Bindungen, beträgt mindestens 20%. In Monomethylolharnstoff (Harnstoff enthält 4 NH-
Bindungen) liegt demzufolge gemäß dieser Definition ein Methylolierungsgrad von 25% vor. Mindestens 20
der Gesamtzahl der anwesenden Reste R in den genannten Substituenten (-N CH2 OR) stehen für einen
Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die übrigen Reste R sind Wasserstoffatome. Bei der Herstellung von
Komponenten b) für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen kann von den genannten zugrunde
liegenden Basen ausgegangen werden. Diese sind (mittels Formaldehyd oder Paraformaldehyd) zu
methylolieren, so daß mindestens 20 % der anwesenden NH-Bindungen zu N CH2 OH-Bindungen umgesetzt
werden. Anschließend ist zu verethern, was durch Reaktion mit den entsprechenden einwertigen aliphatischen
Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen, ggf. unter Verwendung eines Katalysators, erfolgen kann. Der
Veretherungsgrad muß mindestens 20% betragen, d. h. mindestens 20% aller anwesenden N CH2 OH-
Gruppen müssen mit den entsprechenden Alkoholen umgesetzt werden. Besonders bevorzugt ist es, wenn
mindestens 20% der Reste R für Methylreste stehen, was durch Veretherung mit Methanol erreicht werden
kann. Es ist günstig, wenn der oben definierte Methylolierungsgrad, d. h. die Anzahl an N CH2 OR-Bindungen,
bezogen auf die Gesamtzahl der in den zugrunde liegenden Basen anwesenden NH-Bindungen 20 bis 60%
beträgt. Der Veretherungsgrad, d. h. derjenige Anteil der Reste R, der für einen Alkylrest steht, beträgt
vorzugsweise 20 bis 80%, bezogen auf die Gesamtzahl der anwesenden N CH2 OR-Reste. Der
Methylolierungsgrad läßt sich, z. B. bei Herstellung der Komponente b) aus Base und (Para-)Formaldehyd
über das Mengenverhältnis dieser beiden Ausgangsverbindungen steuern. Der Veretherungsgrad läßt sich
beispielsweise über Reaktionstemperatur und -zeit steuern, wenn die Veretherung der N-Methylolverbindung
so durchgeführt wird, daß der zur Veretherung verwendete Alkohol (vorzugsweise Methanol) gleichzeitig als
Lösungsmittel für die Veretherungsreaktion dient; bei Verwendung eines inerten Lösungsmittels läßt sich der
Veretherungsgrad über die Mengenverhältnisse an N-Methylolverbindung und Alkohol steuern.
Bei der Herstellung von Komponenten b) für erfindungsgemäße Zusammensetzungen kann es vorkommen,
daß zwar nur eine der genannten Basen als Ausgangssubstanz für die mindestens teilweise Methylolierung
und Veretherung eingesetzt wird, daß aber im Verlauf der chemischen Umsetzungen auch Derivate von
anderen der genannten Basen gebildet werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn man von
Dicyandiamid ausgeht, denn bei Veretherung in Gegenwart von Wasser und bei Verwendung saurer
Veretherungskatalysatoren bildet sich Guanylharnstoff.
Die Bestimmung von Methylolierungsgrad und Veretherungsgrad der Komponente b) erfindungsgemäßer
Zusammensetzungen kann nach bekannten analytischen Methoden erfolgen. Geeignete Hilfsmittel hierbei
sind beispielsweise Hochdruckflüssigkeitschromatographie und NMR-Spektroskopie.
Es hat sich gezeigt, daß die genannten Mindestwerte von je 20% für Methylolierung und Veretherung
eingehalten werden müssen, um ausreichende Lagerstabilität der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu erzielen.
Komponente c) der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ist ein organisches Lösungsmittel oder
Lösungsmittelgemisch. Verwendbar sind solche Lösungsmittel oder Gemische, die zusammen mit den
genannten Komponenten a) und b) stabile Lösungen oder Dispersionen bei solchen Konzentrationen
ergeben, daß der Gehalt an Lösungsmittel (Komponente c)) 90 Gew.% nicht übersteigt. Im übrigen bestehen
hinsichtlich der Auswahl der Lösungsmittel keine Einschränkungen; bevorzugt verwendet man diejenigen
Lösungsmittel, welche als geeignet für die Weiterverarbeitung von Epoxidharzen (oder deren Vorstufen) aus
der Fachliteratur bekannt sind. Bevorzugt enthalten erfindungsgemäße Zusammensetzungen mindestens je 5
Gew.%, insbesondere mindestens je 10 Gew.% an den Komponenten a) und b).
Vor allem aromatische Verbindungen oder Gemische, welche aromatische Verbindungen enthalten, eignen
sich gut als Komponente c). Solche aromatischen Verbindungen sind z. B. Benzol oder Xylol, insbesondere
aber Toluol. Auch Gemische, welche Methanol und eines der genannten aromatischen Lösungsmittel, vor
allem Toluol, enthalten, haben sich als sehr geeignet erwiesen. Falls Xylol verwendet wird, kann es sich hierbei
um eines der Isomeren oder um ein Isomerengemisch handeln.
Ein Vorteil erfindungsgemäßer Zusammensetzungen besteht in ihrer Lagerstabilität. Die Zusammensetzungen
liegen als Lösungen oder Dispersionen vor, die auch bei relativ hohen Konzentrationen noch über längere Zeit
gelagert werden können, ohne daß Phasentrennung auftritt. In bestimmten Fällen ist dies allerdings nur dann
gegeben, wenn keine Härter oder Härtungskatalysatoren für die Epoxidharze (die oligomere Vorstufen von
Duroplasten sein können) anwesend sind. Bevorzugt weisen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
eine solche Konzentration auf, daß der Gehalt an Komponente c) (Lösungsmittel) 20 bis 70 Gew% der
Zusammensetzung beträgt. Das Gewichtsverhältnis von Komponente a) zu Komponente b) liegt
zweckmäßigerweise im Bereich von 1 : 0,1 bis 1 : 0,5, jeweils bezogen auf lösungsmittelfreie Produkte.
Erfindungsgemäße Zusammensetzungen lassen sich durch Mischen der Komponenten a), b) und c)
herstellen. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, Komponente c) vorzulegen und die Komponenten a)
und b) zuzugeben sowie ggf. noch eine Homogenisierung durchzuführen. Im Normalfall jedoch ist es
zweckmäßig, eine separat hergestellte Lösung der Komponente a) in einem organischen Lösungsmittel mit
einer Lösung der Komponente b), ebenfalls in einem organischen Lösungsmittel, zu vereinigen. Die hierfür
verwendeten Lösungsmittel können gleich oder voneinander verschieden sein, müssen jedoch miteinander
mischbar sein, um eine homogene Komponente c) ergeben zu können.
Ein besonders bevorzugtes Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer Zusammensetzungen wird
nachfolgend am Beispiel von Dicyandiamid (DCDA) als Ausgangssubstanz für die Herstellung einer
Komponente b) beschrieben. DCDA stellt eine bevorzugte Base als Ausgangsverbindung für die Herstellung
von Komponente b) dar.
Zur Herstellung einer besonders bevorzugten Ausführungsform von Komponente b) wird DCDA teilweise
methyloliert und anschließend erfolgt Veretherung eines Teils der gebildeten N-Methylolgruppen mit Methanol,
das gleichzeitig als Lösungsmittel für die Methylolierung und Veretherung dient. Anschließend an die teilweise
Veretherung kann ein Teil des Methanols, z. B. durch Destillation, entfernt werden. Die resultierende Lösung
von teilmethyloliertem, teilverethertem DCDA (bzw. dessen Folgeprodukten wie Guanylharnstoff, der in
Gegenwart des bei der Veretherung gebildeten Wassers entsteht) kann direkt mit einer Lösung eines
Epoxidharzes, z. B. in Toluol, zu einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung vereinigt werden.
Die teilweise Methylolierung bei der ein Teil der NH-Bindungen des DCDA in N CH2 OH-Bindungen überführt
wird, läßt sich vorteilhaft in demjenigen Alkohol als Lösungsmittel durchführen, mit dem anschließend ein Teil
der N CH2 OH-Gruppen verethert werden soll, also einem aliphatischen einwertigen Alkohol mit 1 bis 4
C-Atomen. Besonders geeignet hierfür ist Methanol. Für die Methylolierung verwendet man Formaldehyd der
zweckmäßigerweise als Paraformaldehyd eingesetzt wird. Die Methylolierung wird bevorzugt so durchgeführt,
daß pro Mol eingesetztem DCDA 1,1 bis 1,5 Mol Formaldehyd eingesetzt werden. Wenn Paraformaldehyd
verwendet wird, beziehen sich diese Mengenangaben auf die Anzahl der Mole an monomerem Formaldehyd,
die aus Paraformaldehyd erhalten werden können.
Zweckmäßigerweise setzt man nach Durchführung der Methylolierungsreaktion dem Gemisch einen
Veretherungskatalysator zu, und führt die Veretherung der gebildeten N-Methylolgruppen bis zum Erreichen
des gewünschten Veretherungsgrads durch. Als Katalysatoren sind sauer reagierende Verbindungen
geeignet, besonders günstig hierfür hat sich Amidosulfonsäure erwiesen. Nach der Veretherung, bei der
zweckmäßigerweise 20 bis 80% der Gesamtzahl der N-Methylolgruppen verethert werden, empfiehlt es sich,
den sauren Katalysator zu neutralisieren, um das Ausmaß einer Etherhydrolyse niedriger zu halten. Zur
Neutralisation des sauren Veretherungskatalysators, z. B. der Amidosulfonsäure, ist Ammoniumcarbonat
(NH4)2 CO3 besonders gut geeignet. Nach der Neutralisation kann die Konzentration des erhaltenen Produkts
(Komponente b)) auf den gewünschten Wert eingestellt werden, der zweckmäßigerweise bei 40 bis 60 Gew.%
liegt. Das Einstellen der Konzentration erfolgt beispielsweise durch Abdestillieren von Lösungsmittel.
Weitere anwendbare, günstige Varianten des beschriebenen Verfahrens sowie geeignete
Verfahrensbedingungen gehen aus der EP-A 0 469 339 hervor. Die Zugabe von Wasser, die gemäß dieser
EP-A nach der Veretherung erfolgt, wird natürlich bei der oben beschriebenen Herstellung von Komponente
- b) nicht durchgeführt.
Es hat sich gezeigt, daß besondere Vorteile bezüglich Lagerstabilität erfindungsgemäßer
Zusammensetzungen erhalten werden können, wenn bei der Herstellung einer Komponente b) kurz nach der
Veretherung, bzw. nach der Entfernung eines Teil des Lösungsmittels dem Reaktionsgemisch ein Epoxidharz
zugesetzt wird. Diese Zugabe eines Epoxidharzes kann entweder direkt durch die Vereinigung einer Lösung
von Komponente a) (Epoxidharz) mit einer Lösung von Komponente b) (veretherte, methylolierte Base)
erfolgen, wodurch bereits die endgültig gewünschte erfindungsgemäße Zusammensetzung resultiert. Es kann
aber auch so verfahren werden, daß nur eine kleine Menge Epoxidharz kurz nach der Veretherung zugegeben
wird und die Hauptmenge erst zu einem späteren Zeitpunkt. Es kann auch zweckmäßig sein, kurz nach der
Veretherung ein anderes Epoxidharz der methylolierten veretherten Base zuzusetzen als das später (als
Komponente a)) verwendete Epoxidharz. Das kurz nach der Veretherung zugesetzte Epoxidharz wird
zweckmäßigerweise ebenfalls in Form einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel eingesetzt. Als
Lösungsmittel hierfür besonders geeignet ist wiederum ein aromatisches Lösungsmittel, vor allem Toluol. Als
Epoxidharze, die kurz nach der Veretherung zugesetzt werden können, kommen die gleichen Produkte in
Frage, wie sie oben für Komponente a) als geeignet angegeben wurden, insbesondere die aus Bisphenol A
und Epichlorhydrin erhältlichen Produkte. Die Angabe, daß es günstig ist, ein Epoxidharz kurz nach der
Veretherung, bzw. kurz nach der Entfernung eines Teils des Lösungsmittels zuzusetzen, bedeutet daß die
Zugabe unmittelbar nach Veretherung bis maximal eine Stunde nach Veretherung erfolgen sollte, um optimale
Wirkung zu erzielen.
Die Erfindung wird nunmehr durch Ausführungsbeispiele veranschaulicht. Hierbei sind Mengenangaben, wenn
nicht anders angegeben, Gewichtsteile.
In einem Dreihals-Kolben, versehen mit Rührer, Thermometer und Kühler werden 168,16 Teile Dicyandiamid,
72,07 Teile Formaldehyd, in Form von Paraformaldehyd und 384,50 Teile Methanol (Molverhältnis 1 : 1,2 : 6)
auf Rückfluß aufgeheizt (68°C) und 90 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Nach Kühlen auf 45°C werden
22,5 Teile Amidosulfonsäure (0,23 mol) zugesetzt. Es wird 10 Minuten unter Rückfluß erhitzt, dann auf 40°C
gekühlt und portionsweise 25,0 Teile Ammoniumcarbonat zugegeben (0,26 mol) und 30 Minuten nachgerührt,
bis die CO2-Entwicklung beendet ist. Danach werden 45 Teile Bisphenol-A-diglycidylether eingebracht und
unter Vakuum bei 35 bis 45°C 160 Teile (Methanol) abdestilliert. Das Reaktionsprodukt, das eine
methanolische Lösung von teilverethertem, teilmethyloliertem Dicyandiamid und teilverethertem,
teilmethyloliertem Guanylharnstoff darstellt, wurde im Gewichtsverhältnis 3 : 7 mit einer Lösung eines
Epoxidharzes gemischt. Diese Epoxidharzlösung enthielt Toluol als Lösungsmittel und 15 Gew.% bezogen auf
Gesamtlösung, eines Epoxidharzes auf Basis Bisphenol A-diglycidether. Nach Vereinigen der beiden
Lösungen erhielt man eine klare stabile Lösung.
wie Beispiel 1; jedoch werden an Stelle von 45 Teilen Bisphenol A-Diglycdidylether 40 Teile Phenylglycidether
verwendet.
Claims (14)
1. Zusammensetzung in Form einer Lösung oder Dispersion, welche mindestens folgende Komponenten
enthält:
- a) ein Epoxidharz
- b) eine substituierte organische Base, wobei die Base ausgewählt ist aus Dicyandiamid, Harnstoff, Cyanamid, Melamin, Guanylharnstoff und Guanidin oder einem Gemisch dieser Verbindungen und wobei die Substitution darin besteht, daß mindestens 20% der Gesamtzahl aller anwesenden N-H-Bindungen der Base durch N-CH2 OR-Bindungen substituiert sind, wobei mindestens 20% aller anwesenden Reste R für einen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und die übrigen Reste R für Wasserstoff stehen.
- c) ein organisches Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 20 bis 60% der Gesamtzahl der
anwesenden -N-H-Bindungen der Base durch -NCH2 OR-Bindungen substituiert sind.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 20 bis 80% aller Reste R für
einen Alkylrest stehen.
4. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Alkylrest, für den mindestens 20% der Reste R stehen, der Methylrest ist.
5. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Komponente c) eine aromatische Verbindung ist oder eine aromatische Verbindung enthält.
6. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Komponente c) ein Gemisch aus Methanol einerseits und Benzol, Toluol oder Xylol andererseits ist.
7. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Komponente a) ein Epoxidharz ist, das aus Bisphenol A und Epichlorhydrin gebildet wird.
8. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
Komponente c) 20 bis 70 Gew.% der Zusammensetzung beträgt und daß das Gewichtsverhältnis von
Komponente a) zu Komponente b) 1 : 0,1 bis 1 : 0,5 beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8
durch Umsetzung von Dicyandiamid mit Formaldehyd oder Paraformaldehyd in einem aliphatischen
einwertigen Alkohol mit 1 bis 4 C-Atomen als Lösungsmittel, anschließende teilweise Veretherung der
gebildeten N-Methylolgruppen, ggf. unter Verwendung eines Katalysators und Vereinigen der
gebildeten Lösung, ggf. nach Neutralisation und Entfernung eines Teils des Lösungsmittels, mit der
Lösung eines Epoxidharzes in einem organischen Lösungsmittel.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der aliphatische einwertige Alkohol, der als
Lösungs- und als Veretherungmittel dient, Methanol ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator für die Veretherung
Amidosulfonsäure verwendet wird, daß die Lösung nach der Veretherung mit Ammoniumcarbonat
neutralisiert und daß anschließend die Konzentration der entstandenen Lösung auf 40 bis 60 Gew.%
eingestellt wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Methylolierung pro Mol Dicyandiamid 1,1 bis 1,5 Mol Formaldehyd eingesetzt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reaktionsmischung kurz nach der Veretherung ein Epoxidharz, ggf. gelöst in einem organischen
Lösungsmittel, zugesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung eines aus Bisphenol A und
Epichlorhydrin gebildeten Epoxidharzes in Toluol als Lösungsmittel zugesetzt wird.
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DE19924215575 Withdrawn DE4215575A1 (de) | 1992-05-12 | 1992-05-12 | Zusammensetzungen aus Epoxidharzen und mindestens teilveretherten N-Methylolverbindungen |
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