DE4215389A1 - Verfahren zum Entkälken von Häuten - Google Patents

Verfahren zum Entkälken von Häuten

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DE4215389A1
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Germany
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leather
deliming
hydrogen
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Withdrawn
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DE19924215389
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Hermann Dr Birkhofer
Brigitte Dr Wegner
Knut Dr Oppenlaender
Wolfgang Dr Guenther
Juergen Dr Mohr
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C1/00Chemical treatment prior to tanning
    • C14C1/08Deliming; Bating; Pickling; Degreasing

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

Das Äschern von Häuten zum Zweck der Enthaarung und des Hautaufschlusses im Rahmen der Lederherstellung erfolgt im alkalischen Medium, meist mit Hilfe von anorganischen oder auch organischen Sulfiden. Als alkalisches Agens wird norma­ lerweise Kalk, in der Regel allein, gelegentlich aber auch in Mischung mit Ätznatron, verwendet. Anschließend muß das Material zur Vorbereitung für die weitere Verarbeitung von den Äscherchemikalien, insbesondere dem Kalk, befreit, also "entkalkt" werden. Das geschieht bisher mit Säuren oder sau­ ren Salzen, z. B. Phthalsäure, Sulfophthalsäure, Ameisen­ säure, Essigsäure, aliphatischen Dicarbonsäuregemischen, Salzsäure, Schwefelsäure oder deren Ammoniumsalzen. Die dabei üblichen Bedingungen sind:
Flottenlänge:
10 bis 300, vorzugsweise 20 bis 200%, bezogen auf Blößengewicht
Temperatur: 5 bis 35, vorzugsweise 25 bis 35°C
pH-Wert (Flotte) am Ende: 6 bis 8,7
Entkalkungszeit: 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Stunden
Gravierende Nachteile saurer Entkalkungsverfahren beruhen darauf, daß zu Beginn der Entkalkung pH-Werte unter 5 auf­ treten können, wodurch beim Aschern in Lösung gegangene Eiweiß-Verbindungen gegebenenfalls mit weiteren Substanzen ausgefällt werden können und Schwefelwasserstoff in solchen Mengen freigesetzt wird, daß über den Entkalkungsflotten oft H2S-Konzentrationen von 2000 ppm und mehr auftreten.
Die ausgefällten Verbindungen schlagen sich zudem auf der Oberfläche des Hautmaterials in schwer entfernbarer Form nieder und stören bei späteren Verarbeitungsgängen, insbe­ sondere beim Färben. Auch der Griff wird ungünstig beein­ flußt. Dieses Problem versuchte man bisher zu lösen, indem man Ammoniumsalze verwendete. Da aber auch der pH-Wert wäß­ riger Ammoniumsalzlösungen unter 5 liegen kann, bieten auch diese Mittel nicht die erwünschte Sicherheit. Außerdem ist der Einsatz von Ammoniumsalzen auch aus ökologischer Sicht problematisch. Ammoniumsalze werden in Kläranlagen nur un­ vollständig abgebaut und erhöhen somit den CSB-Wert des Ab­ laufwassers.
Aus der EP-PS 59 909 ist es bekannt, 5- oder 6-ringgliedrige cyclische Carbonate eines mehrwertigen aliphatischen Alko­ hols, z. B. Ethylencarbonat oder Propylencarbonat, als Ent­ kalkungsmittel zu verwenden, bei deren Anwendung pH-Werte von 7,5 nicht unterschritten werden und die Entwicklung von gasförmigem Schwefelwasserstoff weitgehend vermieden wird.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß die cyclischen Car­ bonate bei dem Entkalkungsvorgang relativ langsam hydroly­ sieren, so daß bei Blößen von Stärken um etwa 4,5 mm zur vollständigen Entkalkung Zeiten von mindestens 2 Stunden erforderlich sind.
Auch beim Einsatz von reinem CO2 zur Entkalkung (WO 88/10 317) werden bei ungespaltenen Blößen von Spalt­ stärken über 4,5 mm, z. B. 5 bis 7 mm, die Entkalkungszeiten sehr lang oder es müssen zusätzlich Ammoniumsalze eingesetzt werden.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Entkal­ kungsverfahren zu entwickeln, das nicht nur die oben genann­ ten Nachteile der üblichen Entkalkungsmittel, sondern auch die Entwicklung von Schwefelwasserstoff stark einschränkt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in dem erfindungsgemäßen Verfahren gemäß Anspruch 1.
Es wurde nämlich überraschend festgestellt, daß Borsäure­ alkanolaminester zur Lösung der oben genannten Aufgabe ge­ eignet sind. Mit ihnen fällt der pH-Wert nicht unter 7,5, so daß Schwefelwasserstoff nicht in gefährlicher Konzentration freigesetzt wird.
Alkylen-Reste sind im einzelnen z. B.:
Die Alkylen1-Reste entsprechen den Formeln:
Bevorzugt sind für
R1 Wasserstoff,
R2 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R3 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
n 0 oder 1 und
m 2.
Unter den erfindungsgemäß zu verwendenden Borsäurealkanol­ aminestern sind solche von Alkanolaminen wie Monoethanol­ amin, Diethanolamin, Triethanolamin, Monoisopropanolamin, Diisopropanolamin, Triisopropanolamin, Methylethanolamin, Dimethylethanolamin, 2,2′-Aminoethoxyethanol, Aminoethyl­ ethanolamin, Diethylethanolamin, Butylethanolamin oder Butyldiethanolamin geeignet. Bevorzugt wird als Esterkom­ ponente Triethanolamin, das mit Borsäure zu einem tri­ zyklischen Trisester reagieren kann.
Die Einsatzmengen der Verbindungen der Formel I hängen vom Gehalt des Hautmaterials an Kalk und anderen basischen Ver­ bindungen, wie Natriumsulfid und Natriumhydroxid ab. Sie liegen in der Größenordnung von 0,8 bis 4, vorzugsweise 1 bis 2%, bezogen auf das Blößengewicht.
Die im Anwendungsbeispiel genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Blößengewicht.
Herstellungsbeispiel 1
149 g (1 mol) Triethanolamin werden bei 40°C vorgelegt. Man trägt unter Rühren 62 g (1 mol) Orthoborsäure ein. An­ schließend erwärmt man auf 80 bis 83°C und entfernt bei 25 mbar das entstehende Reaktionswasser. Gegen Ende der Reaktion erstarrt der Ansatz. Die Ausbeute an Trisester ist nahezu quantitativ.
Herstellungsbeispiel 2
191 g (1 mol) Triisopropanolamin werden bei 50°C vorgelegt. Man trägt unter Rühren 62 g (1 mol) Orthoborsäure ein. An­ schließend erwärmt man auf 90 bis 95°C und entfernt bei 25 mbar das entstehende Reaktionswasser. Gegen Ende der Reaktion erstarrt der Ansatz. Die Ausbeute an Trisester ist nahezu quantitativ.
Anwendungsbeispiel 1
100 Teile einer in üblicher Weise geweichten und geäscherten Rindshaut (Stärke: 4,5 mm) werden bei 30°C in 50%iger Flotte mit 2% Borsäuretriethanolaminester (aus Herstel­ lungsbeispiel 1) gewalkt. Nach 30 Minuten beträgt der pH- Wert der Flotte 8,9 und die H2S-Konzentration ca. 140 ppm. Nach weiteren 60 Minuten sind die Blößen durchgehend ent­ kalkt, die H2S-Konzentration geht gegen 0 ppm und der End- pH-Wert der Flotte ist etwa 9,2. Die Blößen sind sehr sauber und hell.
Anschließend wird in üblicher Weise mit Schwefelsäure gepik­ kelt, mit einem handelsüblichen basischen Chromsulfat ge­ gerbt und schließlich gefärbt und gefettet.
Man erhält ein sehr weiches, egal gefärbtes Leder mit sehr feinem Narben.
Anwendungsbeispiel 2
100 Teile einer in üblicher Weise geweichten und geäscherten Rindshaut (Stärke: 4,5 mm) werden bei 30°C in 50%iger Flotte mit 2% Borsäuretrispropanolaminester (aus Herstel­ lungsbeispiel 2) gewalkt. Nach 30 Minuten beträgt der pH- Wert der Flotte 8,5 und die H2S-Konzentration ca. 170 ppm. Nach weiteren 60 Minuten sind die Blößen durchgehend ent­ kalkt, die H2S-Konzentration geht gegen 0 ppm und der End- pH-Wert der Flotte ist etwa 9,0. Die Blößen sind sehr sauber und hell.
Anschließend wird das Leder, wie in Anwendungsbeispiel 1 be­ schrieben, weiterbehandelt.

Claims (2)

1. Verwendung von Borsäurealkanolaminestern der allgemeinen Formel I in der
R Wasserstoff oder einen Rest der Formel zwei Reste
R zusammen eine Gruppe der Formel und drei Reste
R zusammen einen Rest der Formel bedeuten, wobei
alkylen 2 bis 6 C-Atome und
alkylen1 2 oder 3 C-Atome haben,
R1 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R2 Wasserstoff, C1- bis C4-Alkyl oder Phenyl,
R3 Wasserstoff oder C1- bis C4-Alkyl,
n 0 bis 6 und
m 2 bis 10
sind und mindestens einer der Reste R von Wasser­ stoff verschieden ist, zur Entkalkung bei der Lederherstellung.
2. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1, bei denen R1 Wasserstoff,
R2 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
R3 Wasserstoff, Methyl oder Ethyl,
n 0 oder 1 und
m 2 sind.
DE19924215389 1992-05-11 1992-05-11 Verfahren zum Entkälken von Häuten Withdrawn DE4215389A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2607499A3 (de) * 2013-02-14 2013-07-10 Basf Se Verfahren zur Herstellung von Leder

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2607499A3 (de) * 2013-02-14 2013-07-10 Basf Se Verfahren zur Herstellung von Leder
WO2014124951A1 (de) * 2013-02-14 2014-08-21 Basf Se Verfahren zur herstellung von leder

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