DE421493C - Vergroesserungsgeraet mit selbsttaetiger Scharfeinstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein photographisches Gerät mit selbsttätiger Scharfeinstellung des Objektivs. Bekannt sind derartige Geräte, bei denen die Einstellung des Objektivs von einem Hebel o. dgl. bewirkt wird, der seinerseits von einem am ortsfesten Teil des Gerätes angeordneten Kurvenstück gesteuert wird. Die einzelnen Übertragungsglieder, die dem Objektiv die entsprechende Lage ίο zum Negativ vermitteln müssen, schließen nicht nur eine Reihe von unvermeidlichen Fehlerquellen in sich, sondern sie beeinflussen auch je nach ihrer Anordnung die Form der wirksamen Kurvenbahn. Hierdurch wird deren Berechnung, Bau und Herstellung wesentlich erschwert und oft nur annähernd richtig erreicht. Außerdem ist die für ganz bestimmte Verhältnisse der Bewegungsübertragung ermittelte Kurvenbahn auch nur für dieses Verhältnis und für die in Rechnung gezogene Brennweite des Objektivs verwendbar.

Um eine Übertragungsvorrichtung zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung das Objektiv oder der Objektivauszugteil am Vergrößerungsgerät unmittelbar von einem Kurvenstück gesteuert. Abgesehen von dem Fortfall aller Hebel, Getriebteile u. dgl. und der dadurch erzielten wesentlichen Vereinfachung des Gerätes nach der Erfindung, ist es für die Fertigung dieser Geräte von ίο großem Vorteil, daß. die wirksame Kurvenbahn nun lediglich die durch die optischen Gesetze und die Objektivbrennweite bedingte Form aufzuweisen hat. Eine solche läßt sich aber mit Hilfe von einfachen Geradführungen maschinell und mit , mathematischer Genauigkeit für jede beliebige Brennweite herstellen. Die auf diese Weise erzielte weitaus größere Genauigkeit in der Einstellung der Objektive bei solchen Verao größerungsgeräten ermöglicht es erst, Objektive von großer relativer öffnung und geringer Tiefenschärfe verwenden zu können. Daraus ergibt sich aber der Vorteil einer wesentlich geringeren Belichtungszeit.
Die Zeichnungen veranschaulichen mehrere Ausführungsformen des selbsttätigen Vergrößerungsgerätes nach der Erfindung in schematischer Darstellung, und zwar

Abb. ι eine Seitenansicht des Gerätes, auf einem wagerechten Untergestell stehend und darauf verschiebbar,

Abb. 2 eine Seitenansicht der Abb. 1,
Abb. 3 eine Seitenansicht eines auf einem wagerechten Tischgestell hängenden und darauf verschiebbaren Gerätes,

Abb. 4 ein Kurvenstück und seine Einstellung für verschiedene Brennweiten- des Objektivs.

In Abb. ι ist auf einem Grundbrett α ein Schlittengestell b verschiebbar, welches in seinem oberen Teil eine Beleuchtungshaube c und einen darunter befindlichen Negativhalter d trägt. An dem Schlittengestell b sind ferner Führungen e angebracht, an welchen ein Auszugteil f senkrecht zur Negativebene verschiebbar ist. Ein vom Negativ kommendes Strahlenbündel wird von einem unter 45 ° zur optischen Achse angebrachten und im Auszugteil f befindlichen Spiegel g· von einem ebenfalls am Auszugteil befestigten Objektiv h auf ein Reißbrett i geworfen. Eine das Auszugteil steuernde Kurve k ist unmittelbar unter diesem angebracht und läuft mit einer Rolle I auf dem Kurvenstück k. Bei einer Verschiebung des Schlittengestelles b und der mit zusammenhängenden Teile stellt sich das Auszugteil entsprechend der Steigung der Kurve k ein und verändert somit den Scheitelabstand des Objektivs h vom Negativ in der beabsichtigten Weise.

In Abb. 3 ist das Grundbrett als Tischgestell α ausgebildet, auf dem das Schlittengestell gleitet. Die ganze Vorrichtung ist der größtmöglichen Platzersparnis halber unterhalb des Tischgestelles angebracht. Eine Zugfeder m oder ein Gegengewicht sorgt für das Anlaufen des Auszugteiles / an die Kurve k. Im übrigen gelten die Buchstaben und Bezeichnungen wie bei Abb. 1 bzw. 2. Das Reißbrett ist am Tischgestell schwenkbar gelagert, so daß man es zwecks leichten Aufheftens des lichtempfindlichen Papieres sonach""" umklappen kann, daß es auf dem Tisch aufliegt.

Die Abb. 4 zeigt die verstellbare Befestigung des Kurvenstückes k, welches in dem angeführten Falle mit Schlitzen η versehen ist. Der Verlauf dieser Schlitze ist nun so gewählt, daß das Kurvenstück für alle Objektivbrennweiten, die nicht mehr als etwa + 10 Prozent von der mittleren, in Rechnung gezogenen Brennweite abweichen, mit hinreichender Genauigkeit eingestellt werden kann. Es ist also zwischen den Endstellungen k' und k" in genau zu bestimmender Weise verstellbar und wird nach dem Einsetzen des Objektivs in das Gerät entsprechend der geringen Abweichung der tatsächlichen Objektivbrennweite von der nominellen in die geeignetste Lage gebracht. _go Dann wird das Kurvenstück an allen Stellen seiner Gleitbahn das Objektiv mit hinreichender Genauigkeit steuern und somit ein scharfes Bild am Reißbrett gewährleisten.

Claims (3)

95 Patent-Ansprüche:

1. Vergrößerungsgerät mit selbsttätiger Scharfeinstellung, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszugteil (f), welcher einen Spiegel (g) und ein Objektiv (h) trägt, senkrecht zur optischen Achse des Objektivs verschiebbar ist und unmittelbar von einem Kurvenstück (k) gesteuert wird, während der Träger (&) des Auszugteiles sich parallel zur optischen Achse des Objektivs verschiebt.

2. Vergrößerungsgerät nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (&) mit einer Beleuchtungs- no haube (c) versehen ist.

3. ■ Vergrößerungsgerät nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Teile des Gerätes (b, c, d, e, f, g, h, I, m) an einem Gestell (α) hängen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.