DE4211530A1 - Sonnenschirm mit Betätigungsvorrichtung - Google Patents

Sonnenschirm mit Betätigungsvorrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft einen Sonnenschirm, mit einem Hohlmast und einer aus dem oberen Ende des Hohlmasts ausfahrbaren Hubstange, mit der Spannglieder zum Ver­ schwenken von Stützarmen für die Schirmbespannung ge­ lenkig gekoppelt sind; außerdem betrifft die Erfindung eine Betätigungsvorrichtung für einen derartigen Sonnenschirm.
Kleine und mittlere bekannte Sonnenschirme werden wie Regenschirme aufgespannt. Im Prinzip ähnlich funktioniert die Spannvorrichtung von größeren Sonnenschirmen, wobei das Aufspannen jedoch mittels eines Handkurbelmechanis­ mus erleichtert wird.
Es wurden bereits sehr große Sonnenschirme vorgeschla­ gen, die eine Spannfläche von über 100 bis 500 qm auf­ weisen. Derartige Sonnenschirme besitzen, wie oben er­ wähnt, in der Regel einen Hohlmast, in dem eine tele­ skopisch verfahrbare Hubstange gelagert ist. An dem oberen Kopfende der Hubstange sind gelenkig Spannglieder angebracht, deren äußere Enden gelenkig mit Stützarmen des Schirmgerippes verbunden sind. Durch Ausfahren der Hubstange legen sich die gelenkigen Stützarme des Sonnen­ schirms an den Hohlmast an. Beim Einfahren der Hubstange wird der Schirm aufgespannt.
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Antrieb für die Hub­ stange hydraulisch auszuführen. Die Hydraulikanlage nimmt jedoch viel Platz in Anspruch. Außerdem sind die Elemente des hydraulischen Antriebs nur schwer zugäng­ lich. Gewünscht wird außerdem ein Hilfsantrieb, der es gestattet, bei Ausfall des motorischen Antriebs den Schirm von Hand aufzuspannen oder zusammenzufalten. Dies kann z. B. wichtig sein, wenn bei aufgespanntem Schirm ein Gewitter aufzieht oder die Windstärke sehr groß wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sonnen­ schirm und eine zum Öffnen und Schließen des Sonnen­ schirms dienende Betätigungsvorrichtung anzugeben, die einen kompakten, leicht zugänglichen Aufbau aufweist und eine Handbetätigung ermöglicht.
Gelöst wird diese Aufgabe durch folgende Merkmale:
  • a) eine die Hubstange antreibende drehende Spindel;
  • b) einen in einem den Hohlmast tragenden Standgestell gelagerten motorischen Antriebsteil;
  • c) einen ebenfalls an dem Standgestell zwischen dem motorischen Antriebsteil und der Spindel gelagerten Hand-Hilfsantrieb; und
  • d) eine erste Kupplung, deren Antriebsseite an dem Hilfsantrieb fixiert ist, und deren Abtriebsseite mit der Spindel drehfest gekoppelt ist.
Der Begriff "Spindel" ist hier im weiteren Sinn zu ver­ stehen. Die Spindel kann z. B. mit einem Außengewinde in eine Innengewinde der axial verschieblich und dreh­ fest gelagerten Hubstange eingreifen, so daß eine Dreh­ bewegung der Spindel in eine Hubbewegung der Hubstange umgesetzt wird. Der Begriff "Spindel" umfaßt hier auch ein Torsionsrohr, eine Drehwelle und dgl., wobei dann in an sich bekannter Weise die "Spindel" mit einem Mecha­ nismus versehen ist, um die Drehbewegung in eine Hub­ wegung umzusetzten.
Der motorische Antriebsteil kann ein Hydraulikmotor sein, ist jedoch vorzugsweise als Elektromotor, insbe­ sondere als Drehstrommotor ausgelegt und hat für die großen Sonnenschirme der oben genannten Bauart bei­ spielsweise eine elektrische Leistung von 4 kW.
Ein solcher Elektromotor läßt sich in an sich bekann­ ter Weise einfach ein- und ausschalten, wobei durch eine geeignete Verschaltung ein Drehen des Motors in beide Richtungen, mithin ein Öffnen und ein Schließen des Sonnenschirms möglich sind. Zusätzlich kann der Motor mit einer elektrischen Haltebremse ausgestattet sein, damit sich der Motor nicht dreht und die Hub­ stange in ihrer jeweiligen Ruhestellung verbleibt.
Im Normalfall wird also der Sonnenschirm durch Ein­ schalten des Motors geöffnet bzw. geschlossen. Wenn nun aufgrund eines Defekts oder bei Stromausfall der motorische Antrieb nicht zur Verfügung steht, jedoch der Schirm, beispielsweise wegen eines auf­ kommenden Orkans, sofort geschlossen werden soll, wird erfindungsgemäß die erste Kupplung eingerückt, so daß mittels des Hilfsantriebs ein Drehmoment auf die Spindel aufgebracht werden kann.
Im Normalfall ist die erste Kupplung gemäß obigem Merkmal d) gelöst, wobei sich der Abtriebsteil frei mit der Spindel drehen kann, wenn sich der motori­ sche Antrieb dreht, während die Antriebsseite der ersten Kupplung sich in Ruhestellung befindet.
Es hat sich gezeigt, daß bei hydraulischen Antrieben der Hubstange der Öffnungsvorgang mit einer ruck­ artigen Bewegung beginnt. Dies ist bei Schirmen durch die spezielle Konstruktion bedingt.
Das ruckartige Beginnen eines Öffnungsvorgangs (auch eines Schließvorgangs) belastet aber die betroffe­ nen Bauteile des Schirms erheblich. Um dies zu ver­ meiden, sieht die Erfindung vor, daß ein stufenlos verstellbares Getriebe dem Motor nachgeschaltet ist, wobei das Getriebe vorzugsweise ein Friktionsgetriebe mit einem Verstellmotor aufweist, und der Verstell­ motor mit dem Antriebs-Elektromotor eingeschaltet wird und in eine vorbestimmte Zeitspanne eingeschal­ tet bleibt, um das Friktionsgetriebe allmählich auf maximale Leistungsüberträgung einzustellen.
Derartige Friktionsgetriebe sind an sich bekannt. Sie gestatten eine stufenlose Verstellung, so daß eine Änderung der Abtriebsdrehzahl von 0 bis zu einem be­ stimmten Bruchteil der Antriebsdrehzahl möglich ist. Durch Verwendung eines solchen, an sich bekannten Friktionsgetriebes gewährleistet die erfindungsge­ mäße Betätigungsvorrichtung ein sanftes Öffnen und Schließen des Schirms.
Damit bei Notbetrieb der Antriebsmotor den Hilfs­ antrieb nicht belastet, sieht die Erfindung vor, daß zwischen dem Antriebsteil und dem Hilfsantrieb eine zweite Kupplung angeordnet ist. Vorzugsweise sind die erste und die zweite Kupplung jeweils als Klauenkupplung ausgebildet und besitzen bin von Hand betätigbares Schaltgestänge.
Solche Klauenkupplungen sind als drehelastische Kupplungen verfügbar, wobei das Schaltgestänge be­ reits mitgeliefert werden kann. Mit Hilfe des Schaltgestänges läßt sich - je nach Einbaulage - z. B. das Abtriebsteil der Kupplung axial verschie­ ben, damit die Klauen der Kupplung wahlweise in­ einander greifen oder voneinander beabstandet sind. Während die erste Kupplung gemäß der Erfindung dreh­ fest mit der Spindel oder einem mit der Spindel drehen­ den Teil gekoppelt ist, ist die Abtriebsseite der zweiten Kupplung ebenfalls drehfest mit dem Spindel­ ende axial verschieblich verbunden. Im Normalfall ist die erste Kupplung gelöst, während die zweite Kupplung greift. Damit wird das Drehmoment von dem Elektromotor über das Getriebe und die zweite Kupp­ lung auf das Spindelende übertragen.
Beim Ausfall des motorischen Antriebs wird die erste Kupplung eingerückt, während die zweite Kupp­ lung ausgerückt wird. Hierzu sind lediglich zwei Handgriffe erforderlich. Damit ist der motorische Antriebsteil vom übrigen Teil der Betätigungsvor­ richtung getrennt, und man kann den Hilfsantrieb mühelos betätigen.
Der Hilfsantrieb ist bei der erfindungsgemäßen Be­ tätigungsvorrichtung ebenfalls aus einem handels­ üblichen Bauelement gebildet. Es handelt sich um einen sogenannten Rundtischteller (auch als Kreis­ teiltisch oder dgl. bezeichnet) mit Schneckenrad­ antrieb, wobei der Rundtischteller fest an dem Standgestell montiert ist, eine von einem Spin­ delende durchsetzte Mittelöffnung besitzt), wo­ bei an dem Rundtischteller der ebenfalls von dem Spindelende durchsetzte Antriebsteil der ersten Kupplung montiert ist.
Der Schneckenradantrieb besitzt einen Drehmoment­ aufnahme-Ausgang.
Im Normalfall erfolgt die Übertragung eines Dreh­ moments auf die Spindel durch den motorischen An­ trieb, wobei das Spindelende sich frei in der Mittelöffnung des Rundtischtellers drehen kann. Im Notbetrieb wird die Kupplung eingerückt, und an dem Drehmomentaufnahme-Ausgang des Schnecken­ radantriebs des Rundtischtellers wird eine Hand­ kurbel oder eine batteriebetriebene Bohrmaschine angesetzt. Auf diese Weise wird der Rundtisch­ teller mit dem daran fest montierten Antriebsteil der ersten Kupplung gedreht, und das Drehmoment wird auf die Spindel übertragen.
In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist das Spindelende in Form einer Andrehung als Welle ausgebildet, die die erste Kupplung und den Hilfsantrieb in der oben beschriebenen Weise durch­ setzt und bis zu dem Abtriebsteil der zweiten Kupp­ lung reicht, mit welchem sie drehfest verbunden ist.
Diese Anordnung ermöglicht ein Abnehmen des ge­ samten Antriebsteils von dem Standgestell des Hohlmasts, wobei das Standgestell vorzugsweise mehrere Lagerplatten aufweist, an denen der Antriebs­ teil, der Hilfsantrieb und die Schaltgestänge für die Klauenkupplungen angebracht sind. Bei Abnahme des motorischen Antriebsteils wird der Antriebsteil der zweiten Kupplung mit abgenommen.
Um nun auch beispielsweise zu Reparaturzwecken die erste Kupplung und den Hilfsantrieb abmontieren zu können, sieht die Erfindung in einer bevorzugten Aus­ führungsform vor, daß das Spindelende den Abtriebs­ teil einer dritten Kupplung trägt, deren Antriebs­ teil an einer Welle fixiert ist, die die erste Kupp­ lung und den Hilfsantrieb durchsetzt.
Durch diese Konstruktion läßt sich also nicht nur der Antriebsteil von dem Standgestänge des Hohlmasts lösen, sondern man kann auch den Antriebsstrang zwischen dem unteren Spindelende und dem Antriebsteil lösen und herausnehmen, wobei dieser Antriebsstrang dann die Antriebsseite der dritten Kupplung, die erste Kupp­ lung, den Hilfsantrieb und den Abtriebsteil der zwei­ ten Kupplung umfaßt.
Der oben genannte Antriebsstrang ist im Bereich des Standgestells des Hohlmasts leicht zugänglich unter­ gebracht, indem beispielsweise mehrere mit Abstand voneinander angeordnete, horizontale Lagerplatten über mehrere vertikale Stützbolzen verbunden sind.
Die erfindungsgemäße Betätigungsvorrichtung für einen Sonnenschirm zeichnet sich also durch kompakte Bau­ weise aus, wobei dennoch die einzelnen Teile der Be­ tätigungsvorrichtung mühelos zugänglich sind, so daß sie nicht nur im Fall eines Notbetriebs leicht erreicht, sondern auch rasch montiert und demon­ tiert werden können.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Sonnenschirms mit Betätigungsvorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Betätigungs­ vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine modifizierte Ausführungsform eines Teils der in Fig. 2 dargestellten Betätigungsvorrichtung, und
Fig. 4 eine Prinzip-Schaltskizze für den elektromo­ torischen Antrieb der Betätigungsvorrichtung.
Ein in Fig. 1 dargestellter Sonnenschirm 2 steht auf einem in den Erdboden E eingelassenen Beton-Funda­ ment 4 und besitzt hierzu ein aus Stahlelementen zu­ sammengeschweißtes Standgestell 6. Auf der Obersei­ te des Standgestells 6 ist ein Hohlmast 8 festge­ schweißt, durch den sich eine Spindel 26 erstreckt, deren oberes Ende über einen nicht näher dargestell­ ten Mechanismus mit einer Hubstange 20 gekoppelt ist.
Etwa in der mittleren Höhe des Hohlmasts 8 befindet sich ein Lagerring 12, an dem gelenkig mehrere Stütz­ arme 12 gelagert sind, deren obere Enden mit äußeren Teilen von Speichen 14 gelenkig verbunden sind. Das durch den Hohlmast 8, die Stützarme 12 und die Spei­ chen 14 gebildete Gerippe trägt eine Schirmbespan­ nung B.
Die Speichen 14 sind bei 24 mit Drehgelenken versehen, ihre inneren Enden sind gelenkig an einem Schwenklager­ teil 16 am oberen Ende des Hohlmasts 8 gelagert.
An einem Kopf 18 der Hohlstange 20 sind gelenkig Spannglieder 22 gelagert, deren äußere Enden bei Anlenkpunkten 25 an den einzelnen Speichen 14 be­ festigt sind.
In Fig. 1 ist der Sonnenschirm 2 im geöffneten Zustand dargestellt. Zum Schließen des Sonnenschirms wird die Hubstange 20 ausgefahren, so daß mit dem Kopf 18 die inneren Enden der Spannglieder 22 in Pfeilrichtung P1 nach oben gezogen werden. Hierdurch werden die inne­ ren Glieder der Speichen 14 hochgeschwenkt, was durch einen Pfeil P2 verdeutlicht ist. Da die Stützarme 12 bei Anlenkpunkten 15 mit den äußeren Gliedern der Speichen 14 verbunden sind, werden die Stützarme 12 nach oben und nach innen verschwenkt (Pfeil P3), während die äußeren Glieder der Speichen 14 gemäß Pfeil P4 nach unten und innen verschwenkt werden. Wenn die Hubstange 20 bis in ihre obere Endstellung ausgefahren ist, nehmen die inneren Glieder der Spei­ chen 14 ebenso wie die äußeren Glieder der Speichen 14 eine etwa vertikale Stellung ein, wobei die inne­ ren Glieder von dem Schwenklagerteil 16 nach oben stehen, während die äußeren Glieder der Speichen 14 von den Anlenkpunkten 24 aus vertikal nach unten ragen.
Das Öffnen des Schirms erfolgt analog in umgekehrter Weise durch Bewegen der Hubstange 20 nach unten.
Zum Betätigen des Sonnenschirms muß also die Hub­ stange 20 translatorisch nach oben und nach unten bewegt werden. Dies geschieht mit Hilfe der Spin­ del 26, die über einen an sich bekannten, hier nicht näher dargestellten Mechanismus derart mit dem unte­ ren Ende der Hubstange 20 gekoppelt ist, daß eine Drehbewegung der Spindel 26 in eine translatorische Bewegung der Hubstange umgesetzt wird.
Um die Spindel 26, die auch als Torsionsrohr, als Welle oder dgl. ausgebildet sein kann, zu drehen, ist in dem Standgestell 6 eine Betätigungsvorrich­ tung angeordnet, die im wesentlichen aus einem An­ triebsteil A, einem Kupplungsteil K und einem Not­ antriebs-/Kupplungsteil N besteht. Das Standge­ stell 6 ist, wie in Fig. 2 im einzelnen gezeigt, aus einfachen Stahlstäben und Stahlbolzen zusammen­ geschweißt, so daß die Elemente A, K und N von außen leicht zugänglich sind.
Fig. 2 zeigt die wesentlichen Elemente der Betäti­ gungsvorrichtung im einzelnen.
Die Betätigungsvorrichtung gemäß Fig. 2 läßt sich, wie oben erwähnt, grob in folgende Teile gliedern:
Den Antriebsteil A, den Kupplungsteil K und den Notantriebs-/Kupplungsteil N, an den sich oben der Spindelbereich S anschließt.
Das gemäß Fig. 1 auf dem Fundament angebrachte Stand­ gestell 6 enthält mehrere aus Stahlelementen beste­ hende Stützbeine, die etwas schräg angeordnet sind und auf deren oberen Enden eine untere Lagerplatte 54 angeschweißt ist, die eine Mittelöffnung 59 auf­ weist. Unterhalb der Mittelöffnung 59 der unteren Lagerplatte 58 ist ein Getriebe 40 angeschraubt. An den unteren Teil des Getriebes 40 ist ein mit einer elektrischen Haltebremse 32 versehener Drehstrommotor 30 angeschraubt.
Der Drehstrommotor 30 hat hier eine Leistung von 4kW. Mit der elektrischen Haltebremse 32 läßt sich der jeweilige Ruhezustand des Motors fixieren, damit von der Abtriebsseite zurückwirkende Lasten die Stellung des Motors nicht verändern können.
Das Getriebe 40 setzt sich zusammen aus einem Friktionsgetriebe 34, einem Stirnradgetriebe 36 und einem seitlich an dem Gehäuse des Friktions­ getriebes 34 befestigten elektrischen Verstell­ motor 38.
Das Einschalten und Ausschalten des Motors 30 erfolgt in bekannter Weise unter Berücksichtigung der je­ weiligen Drehrichtung, wie es z. B. von elektrischen Rolladenantrieben und dgl. bekannt ist. Abhängig von der Drehrichtung des Motors dreht sich die oben in Fig. 2 angedeutete Spindel 26 in Pfeilrichtung oder gegen die Pfeilrichtung, um die Hubstange 20 anzu­ heben oder abzusenken und mithin den Sonnenschirm 2 zu schließen oder zu öffnen.
Bei dem Friktionsgetriebe 34 handelt es sich, wie bei den oben beschriebenen und im Folgenden noch zu be­ schreibenden Bauelementen auch, um ein käuflich er­ werbbares Bauteil. Das auch als Nullgetriebe bezeich­ nete Friktionsgetriebe ist ein stufenlos verstell­ bares Getriebe, bei dem die übertragene Leistung so verstellbar ist, daß die Abtriebsdrehzahl sich zwi­ schen dem Wert 0 und einem bestimmten Bruchteil der Antriebsdrehzahl ändern kann.
Mit dem Einschalten des Elektromotors 30 wird auch der elektrische Verstellmotor 38 eingeschaltet, und der Verstellmotor 38 bleibt eine vorbestimmte Zeit­ spanne eingeschaltet, um während dieser Zeitspanne das Friktionsgetriebe allmählich auf die maximale Leistungsübertragung einzustellen.
Fig. 4 zeigt das Prinzip des Anschlusses des elek­ trischen Verstellmotors 38 und des für den Spindel­ antrieb vorgesehenen Elektromotors 30. Wenn ein Schalter S1 geschlossen wird, um den Motor 30 z. B. in der einen Richtung zu drehen, so gelangt ein Signal an ein Verzögerungsglied, z. B. ein Relais R1, welches ein Schaltsignal an einen Schalter S2, gibt, so daß der Schalter S2 für eine bestimmte Zeitspanne geschlossen wird. Während dieser Zeitspanne dreht sich der Verstellmotor 38, um das Friktionsgetriebe zu verstellen.
Der Ausgang des Stirnradgetriebes 36 ist mit einem Antriebsteil 42 einer Klauenkupplung 46 gekoppelt. Das Abtriebsteil 44 der Klauenkupplung sitzt axial verschieblich und drehfest an dem Ende einer Welle 46, die als Andrehung der Spindel 26 ausgebildet ist und bis in das Abtriebsteil 44 der Klauenkupplung 46 hineinreicht.
Mit einem gewissen Abstand von der unteren Lagerplatte 58 ist oberhalb von dieser eine mittlere Lagerplatte 54 angeordnet. Diese wird von über den Umfang verteil­ ten Stützbolzen 56 getragen. Auf der Unterseite der mittleren Lagerplatte 54 ist ein Halteflansch 52 fixiert, der ein Schaltgestänge 48 der Klauenkupplung 46 lagert. Mit diesem handbetätigbaren Schaltgestänge läßt sich der Abtriebsteil 44 der Klauenkupplung 46 am unteren Ende der Welle 64 nach oben und nach unten verstellen, um die Klauenkupplung zu lösen bzw. einzurücken.
Die mittlere Lagerplatte 54 besitzt eine Mittelöffnung, in der sich ein Radiallager 66 für das untere Ende der Welle 64 befindet. Auf der Oberseite der mittle­ ren Lagerplatte 54 ist als Not- oder Hilfsantrieb ein sog. Rundtisch 68 befestigt, der eine mittlere Durch­ gangsöffnung aufweist, durch die hindurch sich die Welle 64 erstreckt. Der Rundtisch 68 besitzt einen Schneckenradantrieb, auf den seitens eines Drehmoment­ aufnahme-Ausgangs 69 ein Drehmoment übertragen werden kann. Das Teil 69 kann z. B. mit einer Handkurbel oder einer batteriebetriebenen Bohrmaschine gekoppelt wer­ den. Durch Drehen des Teils 49 dreht sich ein Teller des Rundtischs 68 um die vertikale Achse, die der Spindel 26 und der Welle 64 gemeinsam ist.
Die Welle 64 durchsetzt außerdem den Antriebsteil 70 einer Klauenkupplung 76. Das Antriebsteil 70 ist fest auf dem drehbaren Teller des Rundtisches 68 befestigt und bleibt in dem in Fig. 2 skizzierten Zustand in Ruhe, während sich die Welle 64 bei Antrieb seitens des Antriebsteils A mit der Spindel 26 dreht.
Zu der Klauenkupplung 76 gehört noch ein Abtriebs­ teil 72 sowie ein Schaltgestänge 74. Die beiden Kupplungen 46 und 76 sind beide identisch ausge­ bildet. Das Schaltgestänge 74 ist am oberen Ende eines Halteflansches 78 fixiert, der von der mittle­ ren Lagerplatte 54 getragen wird.
Der Abtriebsteil 72 der Klauenkupplung 76 ist axial verschieblich und drehfest auf der Welle 64 gelagert, die hier als Andrehung der Spindel 26 ausgebildet ist.
Das untere Ende der Spindel 26 ist in einem Spindel­ lager 62 aufgenommen, welches die Spindel axial und radial lagert. Das Spindellager 62 ist von einer oberen Lagerplatte 60 auf den oberen Enden der Stützbolzen 56 aufgenommen.
In dem in Fig. 2 skizzierten Zustand dreht der ein­ geschaltete Motor 30 über das Getriebe 40 und das Antriebsteil 42 der Klauenkupplung 46 den Antriebs­ strang, der das Abtriebsteil 44 der Klauenkupplung 46 und die Welle 64 umfaßt, so daß die Spindel 26 in die eine oder andere Richtung gedreht wird.
Bei Stromausfall oder bei einem Defekt des Antriebs­ teils A wird mittels des Schaltgestänges 74 der Klauenkupplung 76 dessen Abtriebsteil 72 mit dem Antriebsteil 70 gekoppelt, wozu der Handgriff des Schaltgestänges 74 nach unten gedrückt wird. Ferner wird der Handgriff des Schaltgestänges 48 der ande­ ren Klauenkupplung 46 nach oben bewegt, so daß die Kupplung 46 gelöst wird. Auf den Drehmomentaufnahme- Ausgang 69 wird eine Handkurbel oder einer batterie­ betriebene Bohrmaschine aufgesetzt, und durch Drehung des Teils 69 wird die drehbare Platte des Rundtischs 68 gedreht. Damit überträgt das mitdrehende Antriebs­ teil 70 das Drehmoment von dem Rundtisch 68 auf das Abtriebsteil 72 der Klauenkupplung 76, so daß über die Welle 64 die Spindel 26 gedreht wird.
Dabei dreht sich die Welle 46 im Leerlauf innerhalb der Mittelöffnung des Rundtisches 46, wobei das Ab­ triebsende 44 der Klauenkupplung 46 frei mitdreht.
In diesem Zustand lassen sich der Motor 30 und das Getriebe 40 oder dann beide Teile zusammen von der Unterseite der unteren Lagerplatte 58 abschrau­ ben.
Um wieder den Hauptantrieb seitens des Antriebsteils A zu aktivieren, wird der Handhebel des Schaltge­ stänges der Klauenkupplung 76 wieder nach oben und der Handhebel des Schaltgestänges der Klauenkupp­ lung 46 wieder nach unten bewegt.
Um nun auch die Teile zwischen der Spindel 26 und dem Antriebsteil A montieren und abmontieren zu können, ohne daß dazu die Spindel mit erheblichem Aufwand entfernt werden müßte, ist bei einer ab­ gewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 3 die in Fig. 2 dargestellte, mit der Spindel 26 einstückige Welle 46 ersetzt durch eine separate Welle 164u, die über eine Flanschkupplung 166 mit einem unteren Ansatz 164o unten an der Spindel 26 in Eingriff steht. Bei eingerückter Flanschkupplung 166 arbei­ tet diese Anordnung genauso, wie es für die Aus­ führungsform nach Fig. 2 beschrieben wurde. Man kann aber beispielsweise den Antriebstrang zwischen dem Antriebsteil der Flanschkupplung 166 und dem Ab­ triebsteil 44 der Klauenkupplung 46 separat heraus­ nehmen, indem man die Flanschkupplung 166 und die Klauenkupplung 46 löst.

Claims (9)

1. Sonnenschirm, mit einem Hohlmast (8) und einer aus dem oberen Ende des Hohlmasts ausfahrbaren Hub­ stange (20), mit der Spannglieder (22) zum Ver­ schwenken von Stützarmen (12, 14) für die Schirmbe­ spannung (B) gelenkig gekoppelt sind, gekennzeichnet durch eine Betätigungsvorrichtung mit folgenden Merkmalen:
  • a) eine die Hubstange (20) antreibende, drehende Spindel (26);
  • b) einen in einem den Hohlmast (8) tragenden Stand­ gestell (6) gelagerten motorischen Antriebsteil (A);
  • c) einen ebenfalls an dem Standgestell (6, 66) zwi­ schen dem motorischen Antriebsteil (A) und der Spin­ del (26) gelagerten Hand-Hilfsantrieb (68, 69); und
  • d) eine erste Kupplung (76), deren Antriebsseite (70) an dem Hilfsantrieb (68, 69) fixiert ist, und deren Abtriebsseite (72) mit der Spindel (26) drehfest gekoppelt ist.
2. Sonnenschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsteil einen Motor, vorzugsweise einen Elektromotor (30) und ein stufenlos verstellbares Getriebe (40) aufweist.
3. Sonnenschirm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (30) ein Friktionsgetriebe (34) mit einem elektrischen Verstellmotor (38) aufweist, wo­ bei der Verstellmotor (38) mit dem Antriebs-Elektro­ motor (30) eingeschaltet wird und in einer vorbe­ stimmten Zeitspanne eingeschaltet bleibt, um das Friktionsgetriebe (34) allmählich auf maximale Leistungsübertragung einzustellen.
4. Sonnenschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Antriebsteil (A) und dem Hilfsantrieb (68, 69) eine Kupplung (46) angeordnet ist.
5. Sonnenschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Kupplung als Klauenkupplung (46, 76) mit von Hand betätigbarem Schaltgestänge (48, 74) ausgebildet ist.
6. Sonnenschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsantrieb einen Rundtischteller (68) mit Schneckenradantrieb aufweist, daß der Rundtisch­ teller fest an dem Standgestell (6, 54) montiert ist und eine von einem Spindelende (64; 164u) durch­ setzte Mittelöffnung besitzt, daß an dem Rundtisch­ teller (68) der ebenfalls von dem Spindelende durchsetzte Antriebsteil (70) der ersten Kupplung (76) montiert ist und daß der Schneckenradantrieb einen Drehmomentaufnahme-Ausgang (69) besitzt.
7. Sonnenschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Spindelende in Form einer Andrehung als Welle (64) ausgebildet ist, welche die erste Kupplung (76) und den Hilfsantrieb durchsetzt.
8. Sonnenschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Spindelende den Abtriebsteil einer dritten Kupplung (166) trägt, deren Antriebsteil an einer Welle (164a) fixiert ist, die die erste Kupplung und den Hilfsantrieb (68) durchsetzt.
9. Betätigungsvorrichtung für einen Sonnenschirm mit den Kennzeichnungsmerkmalen eines der Ansprü­ che 1 bis 8.
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