DE4209925A1 - Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von cyclischen IminoethernInfo
- Publication number
- DE4209925A1 DE4209925A1 DE19924209925 DE4209925A DE4209925A1 DE 4209925 A1 DE4209925 A1 DE 4209925A1 DE 19924209925 DE19924209925 DE 19924209925 DE 4209925 A DE4209925 A DE 4209925A DE 4209925 A1 DE4209925 A1 DE 4209925A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymerization
- alkyl
- starter
- acid
- salts
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G73/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
- C08G73/02—Polyamines
- C08G73/0233—Polyamines derived from (poly)oxazolines, (poly)oxazines or having pendant acyl groups
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Macromolecular Compounds Obtained By Forming Nitrogen-Containing Linkages In General (AREA)
Description
Die im folgenden vorgestellte Erfindung liegt auf dem Gebiet der Polymeri
sation von cyclischen Iminoethern mit Δ2-Oxazolin- oder 5,6-Dihydro-4H-
1,3-oxazinstruktur.
Iminother mit den vorgenannten Oxazolin- oder Dihydrooxazinstrukturen las
sen sich auf kationischem Wege unter Ringöffnung zu N-Acylpolyalkylenimi
nen polymerisieren. Die Oxazoline und Dihydrooxazine können an den Kohlen
stoffen in verschiedenster Weise substituiert sein, so daß auf diesem Wege
Polymere mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften zugänglich sind. Weitere
Variationsmöglichkeiten eröffnen sich durch die Möglichkeit, Copolymeri
sate aus verschiedenen Oxazolinen und/oder Dihydrooxazinen, gegebenenfalls
zusammen mit weiteren kationisch polymerisierbaren Monomeren herzustellen
(siehe beispielsweise WO 90/8175). Werden als Monomere Verbindungen ver
wendet, die mehrere Oxazolin- bzw. Oxazingruppen enthalten, resultieren
vernetzte Polymere (siehe beispielsweise WO 91/1344).
Als Starter für die Polyerisation, die bei erhöhter Temperatur in Lösung
oder als Substanzpolymerisation durchgeführt wird, dienen üblicherweise
starke Brönstedsäuren, Lewis-Säuren oder starke Alkylierungsmittel, wie
Sulfonsäuremethylester. Die Fragmente der Startermoleküle finden sich als
Endgruppen in den Polymermolekülen wieder.
Prinzipiell sind auch Alkyl- und Acylhalogenide als Starter brauchbar. Die
Reaktion läuft dann aber, insbesondere mit Bromiden und Chloriden, sehr
viel langsamer ab, als mit den oben genannten Startern. Andererseits er
öffnen die leicht zugänglichen Acyl- und Alkylhalogenide über den Einbau
der Fragmente des Startermoleküls in das Polymere ein außerordentlich wei
tes Feld für die Modifizierung der Poly-N-acylalkylenimine, sei es durch
Einbau verschiedenster Endgruppen, durch Bildung von Blockpolymerisaten
oder durch Pfropfpolymerisation an Polymeren, die diese Startergruppen
tragen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde sind Versuche unternommen worden,
die Polymerisation mit Alkyl- oder Acylhalogeniden als Startern durch ge
eignete Zusätze zu beschleunigen.
So beschreiben A. Dworak und R. C. Schulz in Bull. Soc. Chim. Belge, Vol.
90, 881-888 (1990) den Zusatz von Kaliumjodid oder Silbertrifluormethan
sulfonat bei der Polymerisation von 2-Methyl- und 2-Phenyl-Δ2-Oxazolin
unter Verwendung von Chlorameisensäureestern als Startern. Bei diesen
Reaktionen, die in Acetonitril bei 80°C durchgeführt wurden, zeigte das
Silbersalz nur an 2-Phenyloxazolin eine stärkere Beschleunigung, wobei
Silberchlorid ausfiel. Da diese Ausfällung bei der Polymerisation von
2-Methyloxazolin nicht auftrat, wurde der Schluß gezogen, daß die Bildung
von unlöslichem Silberchlorid maßgebend für den Beschleunigungseffekt sei.
Demgegenüber verlief bei Zusatz von KJ die Polymerisation von 2-Methyl
oxazolin schneller als die von 2-Phenyloxazolin. Hier wurde die bessere
Löslichkeit des Jodids in organischen Lösungsmitteln als treibende Kraft
angesehen.
Von den von A. Dworak und R. C. Schulz vorgeschlagenen Katalysatoren kommt
für einen großtechnischen Einsatz das Silbersalz aus Kostengründen, aber
auch, weil AgCl aus dem Endprodukt wegen seiner Lichtempfindlichkeit sorg
fältig entfernt werden muß, nicht in Betracht. Die andere Alternative, Ka
liumjodid, zeigte unter technischen Bedingungen, d. h. bei lösungsmittel
freier Polymerisation von Δ2-Oxazolinen mit Alkyl- und Acylhalogeniden als
Startern nur noch eine geringe, für die Praxis unzureichende Beschleuni
gung der Reaktion.
Es bestand daher die Aufgabe, wirksamere Beschleuniger für diese Polymeri
sation zu finden, die nach Möglichkeit universell anwendbar sein und auch
unter technischen Bedingungen zu ausreichend schnellem Reaktionsablauf
führen sollten. Die hier vorgestellte Erfindung bietet eine Lösung dieser
Aufgaben.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Polymerisation von cycli
schen Iminoethern mit Δ2-Oxazolin- oder 5,6-Dihydro-4H-1,3-oxazinstruktur
mit Alkyl- oder Acylhalogeniden als Startern, bei dem der Reaktionsmi
schung vor oder während der Polymerisation Alkali-, Erdalkali- oder Quar
tärammoniumsalze von Sauerstoffsäuren mit einem pks-Wert kleiner 0 zuge
setzt werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Zusatz läßt sich die Polymerisation der Imino
ether sehr viel stärker beschleunigen als durch den Zusatz einer gleichen
molaren Menge an Kaliumjodid. Damit erlaubt das neue Verfahren die Poly
merisation auch unter technischen Bedingungen, d. h. als Substanzpoly
merisation durchzuführen. Dies gilt selbst dann, wenn sehr hochmolekulare
Polymere mit Polymerisationsgraden über 100 angestrebt werden, also mit
wenig Starter gearbeitet werden muß. Die erfindungsgemäß zugesetzten Salze
können im Polymersat verbleiben und beeinträchtigen dessen Qualität in der
Regel nicht.
Als Monomere für die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegende
Polymerisation eignen sich prinzipiell alle Δ2-Oxazoline und 5,6-Dihydro-
4H-1,3-oxazine, besonders aber die in 2-Stellung substituierten Δ2-Oxa
zoline und 5,6-Dihydro-4H-1,3-oxazine, die der Formel I entsprechen:
Darin bedeuten Z entweder eine direkte Bindung oder die Gruppe CR5R6 und
die Reste R1 bis R6 jeweils unabhängig voneinander H, Alkyl oder Aryl mit
bis zu 8 C-Atomen. R stellt einen über Kohlenstoff gebundenen aliphati
schen, aromatischen oder araliphatischen Rest mit bis zu 21 C-Atomen, vor
zugsweise bis zu 17 C-Atomen dar, der gegebenenfalls Ethergruppierungen
enthalten und weitere Substituenten, die die Polymerisationsreaktion nicht
stören, tragen kann.
Bevorzugt werden solche Iminoether, bei denen wenigstens 4 von den Resten
R1 bis R6 Wasserstoffatome sind und die übrigen aus C1-C3-Alkyl bestehen.
Weiterhin bevorzugt sind die Verbindungen, in denen Z eine direkte Bindung
bedeutet. Von diesen werden wiederum diejenigen mit den folgenden Substi
tutionsmustern besonders bevorzugt:
R1 = CH3, R2-R4 = H
R3 = CH3, CH2H5 oder Phenyl; R1, R2 und R4 = H.
R3 = CH3, CH2H5 oder Phenyl; R1, R2 und R4 = H.
Ganz besonders bevorzugt werden Iminoether, in denen sämtliche Reste R1
bis R6 Wasserstoff sind.
Im Hinblick auf die Substitution in 2-Stellung werden neben aromatisch
substituierten Iminoethern wie 2-Phenyloxazolin vor allem die aus Fett
säuren zugänglichen Iminoether, in denen R einen langkettigen alipha
tischen Rest mit 7 bis 17 C-Atomen darstellt, bevorzugt.
Die vorstehend beschriebenen Iminoether, wie sie im erfindungsgemäßen Ver
fahren als Monomere Verwendung finden, sind in der Mehrzahl bekannte Ver
bindungen und können nach bekannten Verfahren, wie sie beispielsweise in
der WO 90/8175 genannt sind, hergestellt werden. Um Wiederholungen zu ver
meiden, sei an dieser Stelle auf diese Druckschriften und die darin zi
tierte Literatur verwiesen.
Neben Monoiminoethern können für die Polymerisation selbstverständlich
auch Verbindungen eingesetzt werden, die mehrere Iminoethergruppen im
Molekül enthalten, wie dies beispielsweise in der WO 91/1344 beschrieben
ist. Geeignete Verbindungen werden in großer Zahl in dieser Druckschrift
genannt, auf die deshalb in dieser Hinsicht ausdrücklich Bezug genommen
wird. Bevorzugte cyclische Polyiminoether sind die Verbindungen, die gemäß
WO 91/1344 aus Hydroxyalkylmonoiminoethern und Polyisocyanaten zugänglich
sind. Beim Einsatz cyclischer Polyiminoether bilden sich naturgemäß
vernetzte Polymere.
Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Verfahren allein mit cyclischen
Iminoethern als polymerisierbaren Monomeren durchgeführt. Es ist aber
nicht ausgeschlossen und kann in manchen Fällen auch wünschenswert sein,
andere kationisch polymerisierbare Monomere, beispielsweise Lactone, zu
sammen mit den Iminoethern zu polymerisieren. Geeignete Lactone sind ins
besondere solche mit 4, 5, 6 oder 7 Ringgliedern.
Als Starter für die erfindungsgemäß beschleunigte Reaktion können prin
zipiell alle Alkylhalogenide und Acylhalogenide Verwendung finden, bei
spielsweise 1-Bromdecan, Benzylchlorid oder Benzoylchlorid. Durch Auswahl
der geeigneten Startermoleküle ist die Synthese einer Vielzahl von Poly
meren mit verschiedensten Endgruppen möglich. Besondere Vorteile bietet
die Verwendung von Alkyl- oder Acylhalogeniden als Starter dann, wenn
durch die Einfügung ihrer Molekülteile in das Polymere Produkte mit be
sonderen Eigenschaften entstehen. Besonders bevorzugt werden deshalb
Alkyl- und Acylhalogenide, die im Alkyl- bzw. Acylteil weitere funkti
onelle Gruppen tragen, die während der Polymerisation unverändert bleiben,
so daß aus der Polymerisation Makromoleküle entstehen, die an dieser
funktionellen Gruppe weiteren gezielten Reaktionen zugänglich sind. Ver
wendet man beispielsweise Chloressigsäureethylester als Starter, so re
sultieren Poly-N-acylalkylenimine mit einer Esterfunktion am Ende. An
dieser Estergruppe ist dann beispielsweise über eine Kondensationsreaktion
mit langkettigen Diolen die Synthese von ABA-Blockcopolymerisaten mög
lich. Ein weiteres wichtiges Beispiel ist der Einsatz von Startermole
külen, die olefinische Doppelbindungen enthalten, beispielsweise Chlor
methylstyrol, Allylbromid und Acrylsäurechlorid. Das Makromolekül, in das
die olefinische Doppelbindung am Ende eingebaut wird, ist dadurch einer
späteren radikalischen Polymerisation zugänglich. Auf diese Weise sind
Pfropfpolymerisate erhältlich, die an einer C-C-Hauptkette Poly-N-acyl
alkylenimin-Seitenketten tragen. Zur Herstellung der letztgenannten Mo
leküle ist es im übrigen nicht notwendig, die kationische und die radi
kalische Polymerisation nacheinander ablaufen zu lassen, sondern es be
steht auch die Möglichkeit, beide Reaktionen gleichzeitig durchzuführen.
In diesem Falle werden neben den Startern und Beschleunigern für die ka
tionische Polymerisation gleichzeitig geeignete Radikalstarter zugesetzt.
Verwendet man als Startermoleküle bifunktionelle Alkyl- bzw. Acylhaloge
nide, beispielsweise Dibrombuten, so erhält man in der Polymerisationsre
aktion Poly-N-acylalkylenimine mit zwei kationischen wachsenden Ketten
enden, die als Ausgangsmaterial für Telechele dienen können. Sind die bi
funktionellen Startermoleküle selbst Makromoleküle, beispielsweise Chlor
ameisensäure- oder Chloressigsäureester von beliebigen hydroxylgruppen
terminierten Polymeren, so erhält man in der erfindungsgemäßen Polymeri
sation ABA-Blockcopolymere. Entsprechend liefern polyfunktionelle Halo
genverbindungen, beispielsweise Pentaerythrityltetrabromid oder der
Chlorameisensäureester von Pentaerythrit, als Starter mehrarmige Poly-
N-acylalkylenimine. Polymere Alkyl- oder Acylhalogenide, beispielsweise
Polychlormethylstyrol, liefern im erfindungsgemäßen Polymerisationsver
fahren Pfropfcopolymerisate mit N-Acylalkylenimin-Seitenketten. Besonders
bevorzugte Startermoleküle sind die Alkyl- und Acylhalogenide aus der
Gruppe der Chloride und Bromide. Von diesen wiederum werden die Chlor
ameisensäureester und Chloressigsäureester ganz besonders bevorzugt.
Die Menge an Starter, die im erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzen ist,
richtet sich in erster Linie nach dem beabsichtigten Molekulargewicht und
der Zusammensetzung des Endproduktes. Hohe Molekulargewichte erfordern
niedrige Konzentrationen an Starter. Bezogen auf monomeren Iminoether wer
den vorzugsweise 0,05 bis 20 Molprozent, vorzugsweise 0,1 bis 5 Molprozent
an Startern verwendet. Bei mehrfunktionellen Startern sind hier ent
sprechend Äquivalentprozente einzusetzen.
Entscheidend für den schnellen Verlauf des erfindungsgemäßen Polymerisa
tionsverfahrens ist der Zusatz von Alkali-, Erdalkali- oder Quartärammo
niumsalzen, die sich von Sauerstoffsäuren mit einem pKs-Wert kleiner 0 ab
leiten. Als Sauerstoffsäuren werden in diesem Zusammenhang solche Säuren
bezeichnet, in denen das saure Proton über ein Sauerstoffatom an ein an
deres Heteroatom gebunden ist. Enthalten diese Säuren, wie beispielsweise
Schwefelsäure, mehrere acide Wasserstoffe, so soll zumindest der pKs-Wert
für das am stärksten acide Wasserstoffatom kleiner 0 sein. Die pKs-Werte
selbst können geeigneten Tabellenwerken entnommen oder auch nach Stan
dardmethoden bestimmt werden (siehe hierzu beispielsweise A. Albert und E.
P. Serjeant, The Determination of Ionization Constants, London (1984)).
Besonders bevorzugt sind Salze solcher Sauerstoffsäuren, die einen
pKs-Wert kleiner -1, insbesondere kleiner -2 aufweisen. Beispiele für
Säuren, von denen sich besonders geeignete Salze ableiten, sind die
Perchlorsäure, die p-Toluolsulfonsäure, die Trifluormethansulfonsäure und
die p-Nitrobenzolsulfonsäure. Die Kationen der erfindungsgemäß
einzusetzenden Salze werden so ausgewählt, daß während der Polymerisation
keine unerwünschten Ausfällungen auftreten. Erfindungsgemäß verwendet wer
den deshalb die Alkali-, Erdalkali- oder Quartärammoniumsalze der oben
definierten Sauerstoffsäuren. Bei den verwendeten Quartärammoniumkationen
handelt es sich vorzugsweise um Tetraalkylammoniumkationen mit 4 bis 16
C-Atomen im Ion, wobei die einzelnen Alkylgruppen auch verzweigt oder sub
stituiert sein können. Beispiele derartiger Ionen sind Tetrabutylammonium,
Tetramethylammonium und Methylpyridinium. Besonders bevorzugte Salze im
Rahmen der Erfindung sind die Lithium- und die Quartärammonium-, insbeson
dere Tetrabutylammoniumsalze. Die beschleunigende Wirkung der Salze hängt
in gewissen Grenzen von der eingesetzten Menge ab. Üblich sind 25 bis 500
Molprozent Salz, bezogen auf Starteräquivalente; vorzugsweise werden 100
bis 200 Molprozent eingesetzt. Als Starteräquivalent wird dabei das Mole
kulargewicht des Starters dividiert durch die Anzahl der Alkyl- und Acyl
halogenidgruppen bezeichnet.
Durch die höhere Polymerisationsgeschwindigkeit gestattet das erfindungs
gemäße Verfahren, die Polymerisation innerhalb kürzerer Zeiten oder bei
niedrigeren Temperaturen durchzuführen als dies bei den bisher bekannten
Verfahren möglich war. Die Geschwindigkeit erreicht auch bei Polymerisa
tion in Substanz Werte, wie sie bei Verwendung herkömmlicher Starter, etwa
Trifluormethansulfonsäure beobachtet werden. Im allgemeinen wird der Be
schleuniger bereits vor Beginn der Polymerisation zugesetzt, doch ist es
selbstverständlich möglich, ihn auch nach bereits begonnener Reaktion
einzumischen. Die übrigen Bedingungen der Polymerisation, wie Zusatz von
Lösungsmitteln und Füllstoffen, können in weiten Grenzen frei gewählt
werden.
Als Modellreaktion für die Bestimmung der Wirkung verschiedener Be
schleuniger wurde die Polymerisation von 2-Undecyl-Δ2-oxazolin mit
1 Mol-% Chlorameisensäuremethylester als Starter untersucht. Die Re
aktion wurde bei 160°C unter Rühren in Stickstoffatmosphäre durch
geführt, wobei Starter und Beschleuniger bereits bei Raumtemperatur
zugesetzt wurden. Gerechnet vom Erreichen der Solltemperatur wurden
nach 30 Minuten, 1 Stunde, 2, 4 und 8 Stunden Proben entnommen und
in diesen mit Hilfe der 1H-NMR-Spektroskopie das Verhältnis von
unverändertem 2-Undecyloxazolin zu Polymeren bestimmt. Art und Menge
der einzelnen Beschleuniger sowie die erreichten Umsetzungsgrade
sind in Tabelle 1 angegeben. Aus dem Vergleich mit den Reaktionen
ohne Beschleuniger und unter Zusatz von KJ ist die erheblich höhere
Geschwindigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens klar erkennbar.
2-Heptadecyloxazolin wurde bei 160°C mit 0,25 Mol-% Pentaerythrityltetra
bromid und 2 Mol-% Tetrabutylammoniumperchlorat unter Stickstoff gerührt.
Nach 2,5 Stunden war die Polymerisation beendet. Ohne Perchloratzusatz
wurden unter ansonsten gleichen Bedingungen innerhalb von 7 Stunden nur 15%
Umsatz erzielt.
2-Undecyloxazolin wurde bei 160°C mit 2 Mol-% Chloressigsäureethylester
und 4 Mol-% Lithiumperchlorat 1 Stunde unter Stickstoff gerührt. Nach die
ser Zeit war die Polymerisation vollständig abgelaufen. Das Polymer trug
nach 1H-NMR-Spektrum eine Ethoxycarbonylmethylendgruppe.
2-Heptadecyloxazolin und 2-Ethyloxazolin wurden im Molverhältnis 4 : 1 bei
160°C mit 10 Mol-% Bromethylacetat und 10 Mol-% Lithiumperchlorat 30 Mi
nuten unter Stickstoff gerührt. Nach dieser Zeit war die Polymerisation
vollständig abgelaufen. Das Polymer trug eine Acetoxyethylendgruppe.
46,2 g des Reaktionsproduktes aus Beispiel 8 wurden mit 19,2 g Hycar HTBN
(hydroxylgruppenterminiertes Butadien-Acrylnitril-Copolymerisat, Fa.
Goodrich) unter Zusatz von 0,6 g Tetrabutyltitanat 4 Stunden bei 200°C
gerührt, zuletzt unter Durchleiten von Stickstoff. Unter den gewählten
Kondensationsbedingungen waren nach NMR etwa 60% Blockcopolymerisat ent
standen, wie an mit Hilfe von Essigester fraktionierten Proben bestätigt
werden konnte.
Ein Gemisch von 20,3 g Styrol, 0,76 g Chlormethylstyrol, 11,3 g Undecyl
oxazolin, 0,49 g Benzoylperoxid und 3,4 g Tetrabutylammoniumperchlorat
wurde in Stickstoffatmosphäre unter Rühren 45 Minuten auf 160°C und an
schließend 60 Minuten auf 180°C erwärmt. Nach dieser Zeit waren alle
Monomeren umgesetzt. Das erhaltene Polymere hatte nach Umfällen aus
Chloroform/Methanol einen Erweichungspunkt von ca. 140 °C. Durch
fraktioniertes Fällen und Lösen konnten keine Homopolymerisate isoliert
werden.
Ein Gemisch von 20,3 g Styrol, 0,76 g Chlormethylstyrol und 0,49 g Benzo
ylperoxid wurden unter Stickstoff 1 Stunde bei 180°C und eine weitere
Stunde bei 200°C gerührt. Danach wurden bei 180°C 2,3 g Undecyloxazolin
und danach 3,4 g Tetrabutylammoniumperchlorat und 9 g Undecyloxazolin zu
gegeben und 1 Stunde bei 200°C weitergerührt. Das erhaltene Produkt ent
sprach dem in Beispiel 11 erhaltenen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern mit Δ2-Oxazo
lin- oder 5,6-Dihydro-4H-1,3-oxazinstruktur mit Alkyl- oder Acylhalo
geniden als Startern, dadurch gekennzeichnet, daß Alkali-, Erdalkali-
oder Quartärammoniumsalze von Sauerstoffsäuren mit einem pKs-Wert
kleiner 0 der Reaktionsmischung vor oder während der Polymerisation
zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Polymerisation in Substanz
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem Lithium- oder
Quartärammoniumsalze zugesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem Salze von Per
chlorsäure, p-Toluolsulfonsäure, Trifluormethansulfonsäure oder p-Ni
trobenzolsulfonsäure oder Gemische dieser Salze zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem als cyclische
Iminother solche der Formel I
eingesetzt werden, in der Z entweder eine direkte Bindung oder die
Gruppe CR5R6 und die Reste R1 bis R6 jeweils unabhängig voneinander,
Alkyl oder Aryl mit bis zu 8 C-Atomen bedeuten und R einen über Kohlen
stoff gebundenen aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Rest
mit bis zu 21 C-Atomen, vorzugsweise bis zu 17 C-Atomen darstellt, der
gegebenenfalls Ethergruppierungen enthalten und weitere Substituenten,
die die Polymerisationsreaktion nicht stören, tragen kann.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem in Formel I die Gruppe Z eine di
rekte Bindung darstellt, R1 bis R4 Wasserstoffe bedeuten und R eine
Phenylgruppe oder eine Alkyl- oder Alkenylgruppe mit bis zu 17 C-
Atomen ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem als Starter Al
kyl- oder Acylhalogenide aus der Gruppe der Chloride oder Bromide ein
gesetzt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem als Starter Chlorameisensäurester
oder Chloressigsäureester eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem ein Starter eingesetzt wird, der im
Molekül zwei oder mehr Alkyl- oder Acylhalogenidgruppen enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem radikalisch polymerisierbare Acyl-
oder Alkylhalogenide, vorzugsweise Chlormethylstyrol, als Starter ein
gesetzt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem gleichzeitig eine radikalische
Polymerisation der Startermoleküle durchgeführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209925 DE4209925A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern |
PCT/EP1993/000656 WO1993020128A1 (de) | 1992-03-27 | 1993-03-18 | Verfahren zur polymerisation von cyclischen iminoethern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209925 DE4209925A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209925A1 true DE4209925A1 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=6455120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924209925 Withdrawn DE4209925A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209925A1 (de) |
WO (1) | WO1993020128A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2336221A1 (de) * | 2010-12-10 | 2011-06-22 | Henkel AG & Co. KGaA | Härtbare Zusammensetzungen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110713595B (zh) * | 2019-10-18 | 2022-03-15 | 江苏海洋大学 | Dmc双金属配合物在制备端羟基聚醚季铵盐中的应用 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4613662A (en) * | 1985-08-07 | 1986-09-23 | Ashland Oil, Inc. | Process for catalytic preparation of poly(ether-amide) polymeric composition from oxazoline and polyphenol |
US4658011A (en) * | 1985-08-15 | 1987-04-14 | Ashland Oil, Inc. | Polymerization of oxazoline using alkali or alkaline earth metal complex catalyst |
DE3900859A1 (de) * | 1989-01-13 | 1990-07-19 | Henkel Kgaa | Neue lackbindemittel |
DE3924164A1 (de) * | 1989-07-21 | 1991-01-24 | Henkel Kgaa | Verfahren zur herstellung neuer vernetzter polymerer |
-
1992
- 1992-03-27 DE DE19924209925 patent/DE4209925A1/de not_active Withdrawn
-
1993
- 1993-03-18 WO PCT/EP1993/000656 patent/WO1993020128A1/de active Application Filing
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2336221A1 (de) * | 2010-12-10 | 2011-06-22 | Henkel AG & Co. KGaA | Härtbare Zusammensetzungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1993020128A1 (de) | 1993-10-14 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69817466T2 (de) | Bockcopolymere durch stabile freie Radikale polymerisiert | |
EP1989259B1 (de) | Synthese von polyester-pfropf-poly(meth)acrylat-copolymeren | |
DE842407C (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymeren | |
DE2945383C2 (de) | ||
WO2009083083A1 (de) | Spiroverbindungen | |
DE2646218A1 (de) | Neue phosphor-enthaltende verbindungen | |
EP0172450A2 (de) | Flüssigkristalline Phasen aufweisende Polymerzusammensetzungen | |
DE60118007T2 (de) | Verfahren zur herstellung von blockcopolymeren durch eine kontrollierte radikalpolymerisation in gegenwart von einer disulfidverbindung | |
DE1100960B (de) | Verfahren zur Herstellung von dreidimensionalen, unloeslichen, harten und unschmelzbaren Polymeren und Copolymeren | |
DE60303228T2 (de) | Polyhydroxyalkanoate enthaltend eine Vinylphenyl-Struktur in der Seitenkette und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE102014212662A1 (de) | Polyester-/polycarbonat-blockcopolymere über reine ein-topf-ringöffnungspolymerisation | |
DE2049744A1 (de) | Plastifizierte Cyanoacrylatkleb stoff Zusammensetzungen | |
DE1102407B (de) | Verfahren zur Herstellung von fluoreszierenden Polymerisaten | |
DE2422764A1 (de) | Herstellung und verwendung von dinitriloxyden | |
DE2052961B2 (de) | Mischpolymerisierbare massen und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE2400517A1 (de) | Thermoplastische massen und ihre verwendung | |
EP0665240A1 (de) | Polymethylacrylat-Polymethacrylsäure-Blockcopolymere | |
DE69921366T2 (de) | Polyoxyethylenderivate mit einer endständigen, geschützten aminogruppe und verfahren zu deren herstellung | |
DE10058829B4 (de) | Verwendung von Polysäuren mit enger Molmassenverteilung | |
EP0905192B1 (de) | Synthese von Copolymeren aus einem Polyarylensulfid und einem aromatischen Polyester sowie deren Verwendung zur Kompatilisierung von Blends | |
DE4209925A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation von cyclischen Iminoethern | |
DE69835316T2 (de) | Festelektrolyt | |
DE69930807T2 (de) | Zusammensetzung aus Acryloylmonomeren, Acrylatcopolymerisat und wärmefestes Harz | |
DE2461558A1 (de) | Block-copolymerisat und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2208340A1 (de) | Polymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |