DE4209606A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln mindestens einer Bahn von Fäden aufweisenden Filtermaterial für Zigarettenfilter - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln mindestens einer Bahn von Fäden aufweisenden Filtermaterial für ZigarettenfilterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln minde
stens einer Bahn von Fäden aufweisendem Filtermaterial (Tow)
für Zigarettenfilter.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Behan
deln mindestens eines Streifens von Fäden aufweisendem Fil
termaterial (Tow) für Zigarettenfilter.
Unter Fäden werden Einzelfäden oder Einzelfasern oder mit
einander verbundene Fäden oder Fasern verstanden, soweit sie
vereinzelbar sind.
Bei der Erzeugung von Filterstäben wird das von einem Ballen
in einem endlosen Streifen abgezogene Filtertow, das aus
einzelnen Fäden oder Fasern (z. B. aus Celluloseacetat) be
steht, aufbereitet, bevor es zu einem Filterstrang zusammen
gerafft, mit einem Umhüllungsstreifen, dessen Nahtbereich
mit Klebstoff versehen ist, umhüllt und in Einzelfilterstäbe
einfacher oder mehrfacher Gebrauchslänge zerschnitten wird.
Die Aufbereitung geht in der Praxis meist so vor sich, daß
der Filtermaterialstreifen nach dem Abziehen vom Ballen zu
nächst von Luftdüsen gelockert und verbreitert und an
schließend in einer Reckzone sehr stark ausgebreitet und in
diesem Zustand anschließend mit Tröpfchen von Weichmacher
(z. B. Triacetin) besprüht wird, der die Oberfläche der Fä
den oder Fasern klebfähig macht, worauf diese verkleben. Der
so vorbereitete Streifen wird anschließend zu dem Strang
zusammengerafft, umhüllt und in Einzelfilterstäbe einfacher
oder mehrfacher Gebrauchslänge zerschnitten.
Von großer Wichtigkeit für die Qualität der Aufbereitung ist
eine gute Vereinzelung der einzelnen Fäden oder Fasern
und/oder ein gleichmäßiger Auftrag von feinverteilten Weich
macherteilchen in Form von Tröpfchen oder Feinpartikeln.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
bei streifenförmigem bewegtem Filtermaterial eine weitere
Art der Vereinzelung der Fäden oder Fasern während der
Förderung zum schaffen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine weitere Art des
Aufbringens von feinverteilten Partikeln (z. B. Tröpfchen)
von Weichmacher auf einen Filtermaterialstreifen während
dessen Förderung vorzusehen.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine gleichmäßige Aufbe
reitung von zwei oder mehr Filtermaterialstreifen vorzuse
hen, die zusätzlich noch aus unterschiedlichen Materialien
bestehen können.
Die Lösung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die
Filtermaterialbahn während ihrer Förderung mit elektri
schen Ladungen beaufschlagt wird, durch deren Einfluß die
Fäden (Fasern) vereinzelt werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, der selbstän
diger erfinderischer Rang zukommt, besteht darin, daß die
mit elektrischen Ladungen einer bestimmten Polarität beauf
schlagte Filtermaterialbahn während ihrer Förderung besprüht
wird mit feinverteilten Weichmacherpartikeln, die mit elek
trischen Ladungen der entgegengesetzten Polarität beauf
schlagt sind.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, der
ebenfalls selbständiger erfinderischer Rang zukommt, besteht
darin, daß mehrere, vorzugsweise zwei Bahnen aus Filtermate
rial gefördert werden, auf die Ladungen von
Ladungsquellen zum Vereinzeln der Fäden oder Fasern aufge
bracht werden, und daß die Größen der Ladungen jeweils auf
einen konstanten Wert geregelt werden, wobei die konstanten
Werte unterschiedlich sein können entsprechend der Art des
Filtermaterials in den einzelnen Bahnen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den untergeordne
ten Verfahrensansprüchen zu entnehmen.
Die vorgenannte Erfindung ist gekennzeichnet durch eine
Anordnung zum Aufbringen elektrischer Ladungen auf den Fil
termaterialstreifen während seiner Förderung zwecks Verein
zelung der Fäden oder Fasern.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung gemäß der
Erfindung, der selbständiger erfinderischer Rang zukommt,
ist gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Beaufschlagen
des mit Ladungen einer bestimmten Polarität aufweisenden
Filtermaterialstreifens während seiner Förderung mit Parti
keln von Weichmacherflüssigkeit, die Ladungen der entgegen
gesetzten Polarität haben.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, der
ebenfalls selbständiger erfinderischer Rang zukommt, ist
gekennzeichnet durch mehrere, vorzugsweise zwei Filtermate
rialstreifen, auf die Ladungen von Ladungsquellen aufbring
bar sind, und durch Regelanordnungen zum Konstanthalten der
elektrischen Ladungen (Feldstärken) in den Bereichen der
einzelnen Filtermaterialstreifen, wobei die Aufladung der
Filtermaterialstreifen mit unterschiedlichen Ladungsstärken
vorteilhaft sein kann, wenn die Streifen aus unterschiedli
chen Filtermaterialien bestehen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den untergeordne
ten Vorrichtungsansprüchen zu entnehmen.
Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile bestehen darin,
daß infolge der Abstoßungskräfte der auf das Filtermaterial
aufgebrachten Ladungen eine gute Vereinzelung der Fäden oder
Fasern erreichbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung mit selb
ständigem erfinderischem Rang können die auf das Filtermate
rial aufgebrachten Ladungen dazu genutzt werden, mit Ladun
gen entgegengesetzter Polarität versehene Weichmacherparti
kel, z. B. Weichmachertröpfchen, gleichförmig aufzubringen,
so daß ein homogen mit Weichmacher versehener Filterstrang
gebildet werden kann.
Schließlich können gemäß einer weiteren bevorzugten Weiter
bildung der Erfindung mit selbständigem erfinderischem Rang
zwei oder mehr Filtermaterialstreifen, die sogar aus unter
schiedlichen Filtermaterialien bestehen können, aufbereitet
werden, ohne daß für jeden Filtermaterialstreifen eine ge
samte Aufbereitungsanordnung mit Reckeinrichtung und der
gleichen vorgesehen werden muß.
Die Erfindung wird anhand einer Ausführungsbeispiele enthal
tenden Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vereinzelungsvorrichtung innerhalb einer
Aufbereitungsanlage für in einer ebenen Bahn
geführtes Filtertow, auf das Ladungen durch Rei
bung des Tows mit Isolatorrollen aufgebracht wer
den, wonach Weichmachertröpfchen mit Ladungen ent
gegengesetzter Polarität aufgebracht werden,
Fig. 2 eine Ladungsquelle, die eine Hochspannungsquelle
beinhaltet,
Fig. 3 eine mit elektrischen Ladungen arbeitende Verein
zelungsvorrichtung innerhalb einer Aufbereitungs
anlage für Filtertow, der eine Vorrichtung zum
Aufbringen von Weichmacher im Bereich der Raffung
des Towstreifens zu einem Strang nachgeordnet ist,
Fig. 4 Einzelheiten der Vorrichtung zum Aufbringen von
Weichmacher nach Fig. 3 in vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 eine Variante der Vorrichtung nach Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Anlage zum Aufbringen von
Ladungen auf zwei nebeneinander geführte Towstrei
fen zwecks Vereinzelung von Fäden oder Fasern,
Fig. 7 eine Draufsicht auf eine Anlage nach Fig. 6,
Fig. 8 eine Variante einer Anlage nach Fig. 6.
In Fig. 1 ist als Beispiel einer Vorrichtung gemäß der Er
findung eine Maschine zum Herstellen eines Filterstrangs für
die Herstellung von Filtern für Zigaretten oder dergleichen
rauchbaren Artikeln in einer schematischen Seitenansicht
dargestellt. Das Filtermaterial weist vereinzelbare Fäden
oder Fasern aus Celluloseacetat oder einem ähnlichen Materi
al aus Kunststoff oder Naturstoffen auf, die elektrische
Nichtleiter sind. Die Vorrichtung besteht aus zwei Hauptbau
gruppen, einem Aufbereitungsgerät 1 für in einem endlosen
Filtermaterialstreifen zugeführtes Filtertow und einem Bear
beitungsgerät 2 zur Herstellung von umhüllten Filterstäben.
Das Aufbereitungsgerät 1 weist ein Walzenpaar 3 zum fortlau
fenden Abziehen eines Einzelfäden oder Einzelfasern aufwei
senden endlosen Filtermaterialstreifens 4 (Bahn) von einem
Ballen 6 auf. Nach der Entnahme vom Ballen 6 passiert der
Filtertowstreifen auf seinem Weg zum Walzenpaar 3, auf dem
er über eine Umlenkrolle 5 geführt ist, zwei Luftdüsen 7 und
8, die zur Ausbreitung und Auflockerung des Gewebes des Fil
termaterialstreifens dienen. Dem Walzenpaar 3 folgen zwei
weitere Walzenpaare 9 und 11, zwischen denen sich eine Auf
trageinrichtung 12 zum Aufbringen von flüssigem Weichmacher,
z. B. Triacetin, auf den zwischen den Walzenpaaren 9 und 11
ausgebreiteten geführten Filtermaterialstreifen 4 und eine
Vorrichtung 15 zum Aufbringen elektrischer Ladungen befin
det. Von den einzelnen Walzen der Walzenpaare 9 und 11 ist
vorteilhafterweise jeweils eine Walze an ihrem Umfang mit
Nuten versehen, während die Gegenwalze eine glatte Oberflä
che aus elastischem Material hat. Alle Walzenpaare 3, 9 und
11 sind von einem Hauptantriebsmotor 13 über Riementrieb 13a
. . . c antreibbar. Anstelle eines Hauptantriebsmotors 13 kön
nen auch ein oder mehrere separate Antriebe für die Walzen
paare vorgesehen sein. Die Drehzahl des Walzenpaares 3 ist
kleiner als diejenige des Walzenpaares 9, so daß die Walzen
paare 3 und 9 eine Reckeinrichtung bilden. Die Drehzahl des
Walzenpaares ist über ein Getriebe 14 veränderbar, dessen
Übersetzung durch einen steuerbaren Verstellmotor 16 geän
dert werden kann. Das Geschwindigkeitsverhältnis zwischen
den Walzenpaaren 3 und 9 gibt den Grad der Reckung des Filter
materialstreifens 4 vor. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Bremswalzen 3 angetrieben. Sie können aber auch als
nicht angetriebene Schleppwalzen ausgebildet sein, die
aufgrund von Reibungsverhältnissen als Bremswalzen dienen.
Der in der Reckeinrichtung zwischen den Walzen 3, 9 und 11
ausgebreitete und gereckte Filtermaterialstreifen 4 wird der
Auftrageinrichtung 15 für elektrische Ladungen zugeführt,
die zwei aus elektrischen Nichtleitern (Isolatoren) beste
hende angetriebene Rollen 42, 43 aufweisen, die über Schlei
fer (Spitzen) 44, 46 mit Erde 47, 48 verbunden sind. Infolge
der zwischen dem bewegten Filtermaterialstreifen 4 und den
Rollen 42, 43 bestehenden Reibung werden elektrische Ladun
gen erzeugt, von denen die Ladungen einer Polarität, bei
Celluloseacetat negative Ladungen, auf dem Filtermaterial
streifen 4 verbleiben und mit ihm abgefördert werden. Infol
ge der Coulombschen Abstoßungskräfte vereinzeln die auf dem
Filtermaterial befindlichen negativen Ladungen die Einzelfä
den oder Fasern in erwünschter Weise voneinander.
Die Ladungen entgegengesetzter Polarität, bei Celluloseace
tat also positive Ladungen, werden von den negativen Ladun
gen getrennt, indem sie auf den Oberflächen der Rollen 42,
43 abgefördert werden und über die Schleifer 44, 46 zur Erde
47, 48 gelangen.
Die auf den Filtermaterialstreifen 4 aufgebrachten Ladungen
können außer zum Vereinzeln der Fäden oder Fasern des Fil
tertows zusätzlich in sehr vorteilhafter selbständig erfin
derischer Weise dazu genutzt werden, feinverteilten flüssi
gen Weichmacher, z. B. Triacetin, auf das Filtermaterial
aufzubringen. Derartiger Weichmacher, der bei anderem Fil
termaterial durch ein Lösungsmittel ersetzt werden kann,
macht die Oberfläche der Fäden oder Fasern weich, so daß
diese an ihren Oberflächen miteinander verkleben. Das sehr
gleichförmige Aufbringen des Weichmachers ist wichtig für
die Qualität der erzeugten Filter. Hierzu dient eine Dosier
vorrichtung 51, z. B. eine Dosierpumpe, die aus einem Vor
ratsbehälter 52 flüssigen Weichmacher zu einer Elektrode 53
fördert, die mit demjenigen Pol einer Ladungsquelle 54, z. B.
einer Hochspannungsquelle, verbunden ist, der Ladungen
abgibt, die bezüglich der Polarität den auf dem Filtermate
rialstreifen 4 befindlichen Ladungen entgegengesetzt sind,
in dem Beispiel also positive Ladungen. Die so (positiv)
geladenen Tröpfchen von Weichmacher (z. B. Triacetin) werden
von den (negativen) Ladungen auf den Fasern angezogen und
ergeben ein sehr homogenes Sprühbild auf dem Filtermaterial
streifen 4. Einzelheiten einer solchen elektrostatischen
Sprüheinrichtung für Filtermaterial zeigt die US-Defensiv
Publication 665476 der Official Gazette 860/3 vom 18.03.1969.
Der so aufbereitete mit Weichmacher besprühte Filtermaterial
streifen 4 wird nach Passieren eines Walzenpaares 11 aus
seiner ausgebreiteten Form in eine zusammengeraffte strang
förmige Form 10 überführt. Von dem Aufbereitungsgerät 1 ge
langt der Materialstreifen in einen Einlauftrichter 11 des
Bearbeitungsgerätes 2, in welchem er zusammengefaßt und auf
einen von einer Bobine 18 abgezogenen und mittels einer Be
leimvorrichtung 19 mit Heißschmelzkleber versehenen Umhül
lungsstreifen 21 aufgelegt wird. Der Umhüllungsstreifen 21
und der zusammengefaßte Filtermaterialstreifen 4 gelangen
auf ein Formatband 22, das beide Komponenten durch ein For
mat 23 führt, das den Umhüllungsstreifen 21 um den Filterma
terialstrang herumlegt und dabei einen endlosen Filterstrang
24 bildet. Dieser läuft mit seiner Naht an einer Kühlleiste
26 vorbei, in welcher die Klebnaht verfestigt wird. Anschlie
ßend werden von dem Filterstrang 24 mittels eines Messerappa
rates 27 fortlaufend Filterstäbe 28 abgeschnitten, die von
einem Beschleuniger 29 in eine Ablegertrommel 31 überführt
werden, in der sie in queraxialer Förderrichtung gefördert
werden. Von der Ablegertrommel 31 gelangen die Filterstäbe
zu einem Ablegerband 32, von dem aus sie einer Weiterverar
beitung oder einer Zwischenlagerung zugeführt werden.
Anstelle einer Ladungsbildung auf den Fasern oder Fäden des
Filtermaterialstreifens 4 durch Erzeugen von Reibungselek
trizität und anschließender Trennung der Ladungen können ge
mäß Fig. 2 durch eine Sprühentladung von einer mit einem
Pol einer Hochspannungsquelle 56 verbundenen spitzenförmigen
Elektrode 57 Ladungen geeigneter Polarität (positiv oder
negativ) auf einen Filtermaterialstreifen aufgebracht wer
den. Die Ladungen sind in dem Beispiel als negative Ladungen
dargestellt. Eine der Spitze 57 gegenüberliegende Gegenelek
trode 58 ist mit Erde 59 verbunden, ebenso wie der andere
Pol der Hochspannungsquelle 56.
Die Ladungsquelle gemäß der Erfindung, z. B. eine Hochspan
nungsquelle oder eine in nachgeordneten Figuren beschriebene
Ladungsquelle, kann auch in anderen Bereichen des Aufberei
tungsgerätes 1 angeordnet sein, die durch Pfeile A . . . C
bezeichnet sind.
Ein Meßgerät für die Feldstärke kann die Größe der auf dem
Filtermaterialstreifen befindlichen Ladungen erfassen und
die Ladungsabgabe der Ladungsquelle im Sinne der Einhaltung
einer gewünschten Feldstärke steuern.
Fig. 3 zeigt eine Variante des Aufbereitungsgerätes 1, bei
der die Ladungen auf das Filtermaterial in dem Bereich D
zwischen den Walzenpaaren 11 und dem Einlauftrichter 17 von
einer Ladungsquelle 61 aufgebracht werden. Eine Auftragvor
richtung 62 zum Auftragen von entgegengesetzt geladenen
Weichmachertröpfchen befindet sich in einem Bereich, in dem
der Filtermaterialstreifen 4 strangförmig zusammengefaßt
ist, was mit 10 bezeichnet ist.
Fig. 4 zeigt in vergrößertem Maßstab Einzelheiten der Be
sprühung des Filtermaterialstreifens 4 mit geladenen Weich
machertröpfchen. Eine Dosierpumpe 63 fördert über Leitungen
64, 66 und 67 flüssigen Weichmacher zu Düsen 68, 69, 71 in
einer ringförmigen Elektrode 72, die mit dem positiven Pol
einer Ladungsquelle 73 verbunden ist. Die durch die Düsen
ausströmenden Weichmachertröpfchen werden positiv geladen
und von den negativen Ladungen auf dem Strang 10 angezogen.
Infolge der symmetrischen Anordnung der Düsen können fein
verteilte Nebel 74, 76 und 77 erzeugt und damit das Filter
material sehr homogen besprüht werden. Selbstverständlich
ist die Anordnung von mehr oder weniger Zufuhrdüsen möglich,
die vorteilhaft symmetrisch zu dem Filtermaterialstrang 10
angeordnet sind.
Fig. 5 zeigt eine Variante der Fig. 4, bei der der Strang
10 rohrförmig ausgebildet ist. Im Inneren des Rohres 10 be
findet sich ein perforiertes Rohr 78, aus dem flüssiger
Weichmacher mit einer positiven Ladung austritt und in Form
eines Nebels 79 von innen auf die Rohrwände des Filtermate
rialstreifens gelangt. Durch das Aufbringen von Weichmacher
von innen und außen wird ein sehr gutes homogenes Ergebnis
erzielt. Selbstverständlich lassen sich in den Zwischenräu
men zwischen den Düsen 68, 69, 71 weitere nicht dargestellte
Düsen anordnen, so daß die Weichmachernebel die Außenfläche
des Stranges 100 praktisch lückenlos einnebeln.
Fig. 6 und 7 zeigen eine selbständig erfinderische Anwen
dung der Erfindung auf eine Filtertowaufbereitung, durch die
die Fäden oder Fasern von zwei Streifen 4a, 4b von Filterma
terial bearbeitet werden können. Die Streifen 4a, 4b können
gemäß der Erfindung gegenüber der derzeitigen Praxis in Rich
tung senkrecht zur Förderrichtung schmal ausgebildet sein
(was natürlich auch für die Varianten der Fig. 1 bis 5
gilt), weil Anordnungen 81a, 81b zum Aufbringen von elektri
schen Ladungen die Vereinzelung der Fasern oder Fäden, z. B.
in Celluloseacetatstreifen (Filtertow), übernehmen. Diese
vorteilhafte Art der Vereinzelung ist sonst nur durch eine
sehr breite Ausbreitung des Filtermaterialstreifens zu errei
chen, die aus Platzgründen Probleme verursacht, wenn zwei
oder mehr Materialstreifen zusammen aufbereitet und anschlie
ßend zu Filtersträngen geformt werden sollen. Die Anordnun
gen 81a, 81b können als Entladungsstäbe (Corona-Entladungen)
ausgebildet sein, wie sie von der Firma Haug GmbH & Co. KG,
Echterdingen, DE, unter der Typenbezeichnung ALSA 030-500
vertrieben werden. Als Gegenelektrode kann die untere geer
dete Walze des Walzenpaares 9 dienen. Es ist auch möglich,
eine besondere Gegenelektrode vorzusehen.
Die Entladungsstäbe 81a, 81b werden von Aufladegeräten 82a,
82b, etwa vom Typ AG-3/7612 der Firma Haug, mit elektrischer
Energie versorgt.
Die mit den elektrischen Ladungen auf den Streifen 4a, 4b
verbundenen elektrischen Feldstärken können von Meßgeräten
83a, 83b, etwa vom Typ Stato 11/7209 der Firma Haug, erfaßt
werden.
Die Ausgangssignale der Meßgeräte 83a, 83b können Ver
gleichsgliedern 84a, 84b zugeführt werden, denen außerdem
Sollwerte von Sollwertgebern 86a, 86b zuführbar sind.
Durch die Regelkreise für die Feldstärken können die Verein
zelungskräfte für die Fäden oder Fasern der Filtermaterial
streifen 4a, 4b auf konstanten Werten gehalten werden, die,
bei entsprechender Einstellung der Sollwertgeber, auch un
terschiedlich sein können. Ein derartiger Betrieb ist vor
allem dann vorteilhaft, wenn sich die aufzubereitenden Fil
termaterialstreifen 4a, 4b voneinander unterscheiden, z. B.
aus unterschiedlichem Material bestehen. In diesem Fall kann
vermieden werden, daß für jeden Streifen ein gesteuert an
treibbares Walzenpaar 9 und 3 vorgesehen sein muß, weil de
ren Funktion, zumindest zum Teil, von den unterschiedlichen
Vereinzelungskräften der unterschiedlichen von den Anordnun
gen 81a und 81b aufgebrachten elektrischen Ladungen übernom
men werden.
Fig. 8 zeigt eine Variante, bei der eine für beide Anord
nungen 81a, 81b gemeinsame Gegenelektrode 87 in der Mitte
zwischen den beiden Filtermaterialstreifen 4a, 4b angeordnet
ist.
Die Anordnungen 81a, 81b können an unterschiedlichen Stellen
der Aufbereitungsanlage 1 vorgesehen sein. Es können ihnen
auch Besprühvorrichtungen für feinverteilte Tröpfchen von
Weichmacher mit entgegengesetzter elektrischer Ladung nach
geordnet werden, wie anhand der Fig. 1, 3, 4 und 5 darge
stellt.
Bei den gezeigten Beispielen werden Celluloseacetatstreifen
negativ aufgeladen. Es ist aber durch Einsatz entsprechender
Ladungsquellen auch möglich, positive Ladungen aufzubringen.
In diesem Fall sind die Weichmachertröpfchen negativ aufzu
laden.
Claims (21)
1. Verfahren zum Behandeln mindestens einer Bahn von Fäden
aufweisendem Filtermaterial (Tow) für Zigarettenfilter, da
durch gekennzeichnet, daß die Filtermaterialbahn während
ihrer Förderung mit elektrischen Ladungen beaufschlagt wird,
durch deren Einfluß die Fäden vereinzelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die elektrischen Ladungen von einer Ladungsquelle mittels
einer Sprühentladung auf die Filtermaterialbahn aufgebracht
werden, deren Abstoßungskräfte die Fäden voneinander tren
nen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sprühentladung zwischen Metallspitzen er
folgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der von
einer Ladungsquelle abgegebenen und auf die Filtermaterial
bahn übernommenen Ladungen auf einen konstanten Wert gere
gelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
elektrische Ladungen, deren Abstoßungskräfte die Fäden von
einander trennen, durch Reibung zwischen der bewegten Fil
termaterialbahn und mindestens einem Isolator sowie nach
folgender Trennung der Ladungen auf das Filtermaterial auf
gebracht werden.
6. Verfahren insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
elektrischen Ladungen einer bestimmten Polarität beaufschlag
te Filtermaterialbahn während ihrer Förderung besprüht wird
mit feinverteilten Weichmacherpartikeln, die mit elektri
schen Ladungen der entgegengesetzten Polarität beaufschlagt
sind.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Filtermaterialbahn zu einem Strang zusammengefaßt wird
und daß der Weichmacher von außen, vorzugsweise aus mehreren
verteilten Quellen, aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und/oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Filtermaterialbahn rohrförmig geformt wird
und daß der Weichmacher von innen auf das Filtermaterial
aufgebracht wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Ströme von flüs
sigem Lösungsmittel vor dem Aufbringen der elektrischen La
dungen dosiert werden.
10. Verfahren insbesondere nach einem oder mehreren der vor
hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere,
vorzugsweise zwei Bahnen aus Filtermaterial gefördert wer
den, auf die Ladungen von Ladungsquellen zum Vereinzeln der
Fäden aufgebracht werden, und daß die Größen der Ladungen
jeweils auf einen konstanten Wert geregelt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die von den Ladungen erzeugten Feldstärken im Bereich der
einzelnen Filtermaterialbahnen erfaßt werden und die Ener
giezufuhr zur Ladungsquelle zwecks Konstanthaltens vorgege
bener Feldstärken (Ladungen) in den Bereichen der einzelnen
Filtermaterialbahnen gesteuert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 und/oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Feldstärken (Ladungen) auf unterschiedli
che Werte geregelt werden, wenn die Filtermaterialien in den
einzelnen Filtermaterialbahnen unterschiedlich sind.
13. Vorrichtung zum Behandeln mindestens eines Streifens
von Fäden aufweisendem Filtermaterial (Tow) für Zigaretten
filter, gekennzeichnet durch eine Anordnung (15) zum Auf
bringen elektrischer Ladungen auf den Filtermaterialstreifen
(4; 4a, 4b) während seiner Förderung zwecks Vereinzelung der
Fäden.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine
Ladungsquelle (56), vorzugsweise eine Hochspannungsquelle,
mit Sprühelektroden (57, 58) für das Aufbringen von Ladungen
auf den Filtermaterialstreifen (Fig. 2).
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 und/oder 14, gekennzeich
net durch mindestens einen Regelkreis (81a . . . 86a, 81b . . .
86b) zum Konstanthalten der Größe der auf den Filtermaterial
streifen (4; 4a, 4b) abgegebenen elektrischen Ladungen (elek
trischen Feldstärken) (Fig. 6 bis 8).
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine
Anordnung (42 . . . 48) zum Erzeugen von Ladungen auf dem Fil
termaterialstreifen (4) durch Reibung zwischen dem Filterma
terialstreifen und einem Isolator (42, 43) und nachfolgendes
Trennen der Ladungen, wobei die Ladungen nicht erwünschter
Polarität fortlaufend abgefördert werden (Fig. 1).
17. Vorrichtung, insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche 13 bis 16, gekennzeichnet durch
eine Vorrichtung (12) zum Beaufschlagen des mit Ladungen
einer bestimmten Polarität aufweisenden Filtermaterialstrei
fens (4) während seiner Förderung mit Partikeln von Weichma
cherflüssigkeit, die Ladungen der entgegengesetzten Polari
tät haben (Fig. 3 bis 5).
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine
Vorrichtung (62) zum Beaufschlagen des zu einem Strang (100)
zusammengefaßten Filtermaterialstreifens (4) von außen
und/oder innen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, gekennzeichnet durch eine
Dosiereinrichtung (63) zum dosierten Zuführen von Weichma
cherflüssigkeit zu der Vorrichtung (62).
20. Vorrichtung insbesondere nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche 13 bis 19, gekennzeichnet durch
mehrere, vorzugsweise zwei Filtermaterialstreifen (4a, 4b) ,
auf die Ladungen von Ladungsquellen (81a, 81b) aufbringbar
sind, und durch Regelanordnungen (82a . . . 86a, 82b . . . 86b)
zum Konstanthalten der elektrischen Ladungen (elektrischen
Feldstärken) in den Bereichen der einzelnen Filtermaterial
streifen.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, gekennzeichnet durch Re
gelanordnungen zum Konstanthalten der elektrischen Ladungen
(elektrischen Feldstärken) auf unterschiedlichen Werten in
den Bereichen der einzelnen Filtermaterialstreifen (4a, 4b) ,
wobei die unterschiedlichen Werte vorzugsweise in Abhängig
keit von unterschiedlichen Filtermaterialien vorgebbar (86a,
86b) sind.
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