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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichmässig verteilten Zuführen von Flockmaterial bei elektrostatischen Beflockungseinrichtungen für insbesondere faden- oder garnförmiges Material, wobei das Flockmaterial einem Vorratsbehälter an dessen unterem Ende fortlaufend entnommen und in aufgelockertem Zustand auf einem schräg nach oben zur Beflockungskammer führenden Abschnitt eines umlaufenden Transportbandes aufgestreut wird.
Bei Beflockungseinrichtungen obiger Art ist es bekannt, die unverdichtete Flockenmasse mittels einer rotierenden Abzugswalze und einer mit ungefähr vierfacher Geschwindigkeit laufenden Schleuderwalze nach unten auf das Transportband zu schleudern.
Mit derartigen Einrichtungen kann jedoch keine besondere Gleichmässigkeit des Auftrages der Flockenmasse auf dem Transportband erreicht werden, da eine unverdichtete Flockenmasse kein einheitliches Schüttgewicht aufweist und die Abzugswalzen daher unterschiedliche Mengen an Flocken pro Umdrehung erfassen. Ein gleichmässiger Belag auf dem Transportband ist jedoch wesentlich, insbesondere bei einer nachfolgenden elektrostatischen Beflockung eines faden- oder garnförmigen Materials, da es sonst zu einer unterschiedlichen Beflockungsdichte der beflockten Fäden kommt. Bei der Weiterverarbeitung der beflockten Fäden führen bereits geringe Abweichungen in der Flockdichte zu Banden- oder Streifenbildung die besonders nach dem Färben des Flockgarns deutlich sichtbar wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das in den Vorratsbehälter aufgegebene Flockmaterial dem zur elektrostatischen Beflockungskammer führenden Transportband so zuzuführen, dass es darauf auch wirklich gleichmässig verteilt gelangt, also Dichte-Schwankungen des Flockmaterials weitestgehend vermieden werden. Das wird erfindungsgemäss im wesentlichen dadurch erreicht, dass das Flockmaterial im Vorratsbehälter durch Vibration gleichmässig verdichtet, von der so darin entstehenden verdichteten Flocksäule unten abgezogen und sodann schräg nach oben über den schräg nach oben verlaufenden Abschnitt des Transportbandes geschleudert wird.
Danach ist also erste Voraussetzung für die gleichmässig verteilte Zufuhr des Flockmaterials zum Transportband, dass das Flockmaterial in einem vibrierenden Füllschacht des Vorratsbehälters in einen gleichmässig verdichteten Zustand gelangt wodurch Schwankungen im Schüttgewicht egalisiert werden. Hievon wird es alsdann unterseitig fortlaufend in Form einer dünnen Schicht abgeschält bzw. abgezogen, um alsdann über das Transportband geworfen zu werden, auf dem es sich gleichmässig verteilt absetzt, mithin mit überall gleichmässiger Dichte in die elektrostatische Beflockungskammer gelangt.
Zur Durchführung des erfindungsgemässen Flockverteilverfahrens wird von einer Vorrichtung ausgegangen, die aus einer mit an Hochspannung anzulegenden, ober- und unterhalb der durchlaufenden, zu beflockenden Fadengruppe angeordneten Elektroden versehenen Beflockungskammer, einem vorgeschalteten Vorratsbehälter für das Flockmaterial und einem letzteres zur Beflockungskammer schräg nach oben fordernden endlos umlaufenden Transportband besteht.
Erfindungsgemäss wird dabei vorgesehen, dass der Vorratsbehälter in einem in Vibration zu versetzenden Füllschacht endet, dass die Schleuderwalze im Durchmesser wesentlich grösser ist, im gleichen Richtungssinn mit der Entnahmewalze umläuft und mit feinen Nadeln besetzt ist, dass von der Schleuderwalze ein zur Beflockungskammer schräg aufwärts führender Schleuderschacht tangential abzweigt, dessen oberer Schrägbodenteil von dem hier entsprechend schräg geführten Abschnitt des Transportbandes gebildet ist. Der Speisezylinder und der Schleuderzylinder laufen dabei gleichsinnig um, wobei ihr Antrieb vorteilhaft über stufenlos regelbare Getriebe erfolgt.
Weitere Merkmale nach der Erfindung seien an Hand eines Ausführungsbeispieles beschrieben, das in der Zeichnung dargestellt ist, die eine mit der neuen Flockverteilvorrichtung versehene elektrostatische Beflockungseinrichtung in grösstenteils schematischer Ansicht zeigt.
Die abgebildete elektrostatische Beflockungseinrichtung besteht im wesentlichen aus der Beflockungskammer --1--, der vorgeschalteten Klebemittelauftragseinrichtung --2-- und Brems- bzw. Förderwalzenanordnung--3--für die von dem nicht dargestellten Spulenablaufgatter kommende, zu beflockende Fadenschar--4--sowie dem Flockmaterialvorratsbehälter--5--und der zwischen letzterem
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das an negatives Hochspannungspotential angelegt ist. Über dieser unteren Siebelektrode läuft das aus Glasgewebe bestehende Transportband--9--, das über die Umlenkwalzen--10, 11, 12--endlos geführt und vorzugsweise mit stufenlos regelbarer Geschwindigkeit in Pfeilrichtung--13--anzutreiben ist.
Zwischen den beiden Elektroden--7, 8--läuft die zu beflockende Fadenschar--4--hindurch, die sich zuvor beim Passieren des mit Umlenk-und Abquetschwalzen--14 bzw. 15--versehenen Klebemittelbehülter--16- mit einer entsprechenden Klebemittelschicht überzogen hat. Von der Beflockungskammer--l--gelangt die Fadenschar --4-- zu einer nicht dargestellten, mit ensprechenden Förder- und Umlenkwalzen ausgerüsteten sowie mit Trockenumwälzluft arbeitenden Trockenvorrichtung, die sie nach hinreichender Trocknung verlässt, um anschliessend auf einem nachgeschalteten Spulengatter aufgewickelt zu werden.
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Der Flockmaterialvorratsbehälter--5--geht in einen über einen Tombakschlauch --5'-- od. dgl. beweglich angeschlossenen Füllschacht --17-- über, der durch den an ihm angreifenden Rüttelexzenter --18-- eines nicht weiter dargestellten Rüttelantriebes in Vibrationen zu versetzen ist. An dem unteren Ende des Füllschachtes --17-- ist ein als Nadelwalze ausgebildeter Speisezylinder--19--vorgesehen, der in Pfeilrichtung --20-- mit vergleichsweise niedriger Umlaufgeschwindigkeit anzutreiben ist.
Der mit den Nadeln - 19'-- versehene Speisezylinder --19-- ist in seinem unteren Teil durch das Gehäuseblech --21--
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Geschwindigkeit umlaufender sowie gleichfalls mit feinen Nadeln --22'-- versehener Schleuderzylinder - zugeordnet, der von dem zylindrischen Gehäuse --23-- umgeben ist. Von dem Zylindergehäuse - zweigt tangential der zur Beflockungskammer-l-schräg aufwärts führende Schleuderschacht --24-- ab, dessen oberer Schrägbodenteil von dem hier entsprechend schräg geführten Abschnitt --9'-- des endlos umlaufenden Transportbandes --9-- gebildet wird.
Der Schleuderschacht --24-- ist zur Beflockungskammer--l--hin zunehmend verbreitert und an seiner Einmündungsstelle in die Beflockungskammer--l--von zur unteren Kammerelektrode--8--gehörigen Drähten--8'--durchsetzt.
Der Schleuderzylinder--22--wird in Umlaufrichtung--25--, also gleichsinnig zum Speisezylinder - angetrieben, allerdings mit wesentlich grösserer Drehzahl, die beispielsweise zwischen 300 bis 400 Umdr/min beträgt. Der Durchmesser des Schleuderzylinders-22-kann etwa 300 mm betragen. Die an den Zylindern --19,22-- befindlichen Nadeln --19' bzw. 22'-- können mit mehr oder weniger tiefem Eingriff fingerartig zwischeneinander greifen, wozu der Abstand zwischen den Zylinderachsen--19"bzw.
22"--vorzugsweise verstellbar ist. Wie die Praxis aber gezeigt hat, ist es in vielen Fällen zweckmässiger, den
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einem stufenlos regelbare Antrieb versehen, um ihre Drehzahl der jeweils zur Verarbeitung gelangenden Flockmaterialbeschaffenheit in der bestmöglichen Weise anpassen zu können.
Das Flockmaterial wird möglichst kontinuierlich, d. h. in kleinen Portionen fortlaufend in den Vorratsbehälter --5-- eingefüllt. Von hier aus gelangt es in dessen Füllschacht--17--, wo es durch dessen Rüttelbewegungen gleichmässig verdichtet wird. Von der so entstehenden, gleichmässig dichten Flocksäule wird das Flockmaterial dann unterseitig von den Nadeln-19'-der Speisewalze-19-fortlaufend in dünner Schicht abgeschält bzw. abgefräst. Um die Flockmenge je nach Schnittlänge und Faserstärke verändern zu können, kann die Drehzahl des Speisezylinders--19--entsprechend einreguliert werden.
Die Nadelwalze bzw. der Speisezylinder --19-- schält somit aus der im Vibrierschacht-17-befindlichen Flockensäule eine bestimmte, immer gleichbleibende Flockmaterialmenge pro Zeiteinheit ab. Sie wird dem Schleuderzylinder --22-- zugeführt, dessen Nadeln --22'-- das Flockmaterial von der Speisewalze--19--abzieht und es mit hinreichender Geschwindigkeit im Schleuderschacht--24--entgegen der Schwerkraft schräg nach oben über das Transportband schleudert. Der grösste Teil des Flockmaterials setzt sich dabei in gleichmässig verteilter Form auf dem entsprechend schräg verlaufenden Abschnitt--9'--des Transportbandes--9--ab, während
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--8'-- inFadenschar --4-- beschleunigt wird.
Die auf dem Glasgewebe-Transportband--9--sich in gleichmässiger Verteilung absetzenden Flockteilchen werden, sobald sie in den Einflussbereich des Hochspannungsfeldes in der Beflockungskammer--l--gelangen, ebenfalls auf die Fadenschar--4--hin beschleunigt. Diejenigen Flockteilchen, die auf die Fadenschar auftreffen bzw. in unmittelbarer Nähe daran vorbeizufliegen versuchen, werden von den auf Erdpotential liegenden Fäden angezogen und in deren Klebemantelschicht verankert. Die
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wo sie umgepolt und dadurch von oben nach unten beschleunigt werden, mithin von oben kommend in die Klebemantelschicht der Fadenschar eindringen.
Diese Vorgänge wiederholen sich in der Beflockungskammer --l-- so lange, bis die Fäden ordnungsgemäss beflockt, also mit einer gleichmässigen Flockmaterialdichte versehen sind, um alsdann in die nachgeschaltete Trockenkammer zu gelangen.