DE4208638A1 - Spindelpresse - Google Patents
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- B30B—PRESSES IN GENERAL
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- B30B1/188—Presses, using a press ram, characterised by the features of the drive therefor, pressure being transmitted directly, or through simple thrust or tension members only, to the press ram or platen by screw means driven by a continuously rotatable flywheel with a coupling arranged between the flywheel and the screw
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spindelpresse mit einer drehbar
gelagerten Spindel, einem in einer Drehrichtung ununterbrochen
umlaufenden Schwungrad und einer druckmittelbetätigten
Reibungskupplung, über deren Kupplungsscheibe zum Arbeitshub die
reibschlüssige Verbindung der Spindel mit dem Schwungrad
herstellbar ist.
Eine derartige Kupplungs-, Spindelpresse ist durch die DE-AS 28 37 253
bekanntgeworden. Das Schwungrad wird von einem senkrechten
Elektromotor über einen Flachriemen dauernd in gleicher
Drehrichtung umlaufend angetrieben. Für jeden einzelnen
Arbeitshub wird die Spindel mit der Reibungskupplung an das
Schwungrad angekuppelt, wobei die Kupplung über einen Ringkolben
hydraulisch beaufschlagt wird. Nach dem Ankuppeln dreht sich die
Spindel. Sie treibt den Schlitten nach unten, bis das Obergesenk
auf das Untergesenk aufschlägt und den Schmiedewerkstoff bzw.
das Werkstück verformt.
Die hierfür notwendige Umformenergie liefert das Schwungrad, das
dabei an Drehzahl verliert. Der Umformvorgang endet, wenn
zwischen Ober- und Untergesenk eine bestimmte Preßkraft
entstanden ist. Diese läßt sich durch Einstellen des
hydraulischen Drucks in der Kupplung vorwählen, weil der Öldruck
das übertragbare Kupplungsdrehmoment bestimmt und sich das
Drehmoment zur Preßkraft direkt proportional verhält. Tritt nun
diese vorgewählte Preßkraft gegen Ende des Unformvorgangs auf,
rutscht die Kupplung durch; dann nämlich, wenn die Preßkraft
über die Gewindeschräge ein Moment an der Spindel erzeugt,
welches größer ist als das eingestellte Kupplungsmoment. Dabei
wird automatisch ein Kupplungsventil aufgesteuert, so daß sich
die Kupplung öffnet; während sich das Schwungrad ununterbrochen
weiterdreht, werden Kupplungsscheibe, Spindel und Schlitten auf
Stillstand verzögert. Dabei werden allerdings aufgrund der
gespeicherten Federenergie der Spindel und des Pressenständers
die Spindel und die Kupplungsscheibe sogleich wieder in den
Gegendrehsinn beschleunigt. Weiterhin werden die Rückzugzylinder,
bevor der untere Umkehrkehrpunkt erreicht ist, auf Hochdruck
geschaltet, so daß der Schlitten - nach vollendetem
Umformvorgang - sofort nach oben angetrieben wird. Kurz vor der
oberen Totpunktlage werden Schlitten und Spindel mit Hilfe der
Rückzugzylinder abgebremst und in die vorgegebene Startposition
gefahren, aus der der nächste Hub eingeleitet wird. In dieser
Position (Bremsstellung) sind die Hydroventile zu den Rückzug
zylindern geschlossen und die Kupplung ist geöffnet. Zur
Hubeinleitung müssen daher zunächst die Rückzugzylinder über die
Hydroventile auf Niederdruck gesteuert und die Kupplung über
hydraulischen Druck geschlossen werden.
Da die zum Rückhub des Schlittens in die Rückzugzylinder zu
legende bzw. von diesen aufzubringende Antriebsleistung sehr
hoch ist und ca. 60% der Gesamt-Antriebsleistung ausmacht,
beansprucht die zum Rückhub benötigte Hydraulik nicht nur sehr
viel Platz, sondern es ist auch ein entsprechend großer
Herstellungsaufwand, zumal auch in Anbetracht der häufig sehr
aufwendigen, aufstellungsspezifischen Rohrleitungen,
erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungs-
Spindelpresse der eingangs genannten Art zu verbessern,
insbesondere den Gesamtwirkungsgrad zu erhöhen und zusätzlich
den Fertigungs-, Montage- und Betriebsaufwand sowie den
Platzbedarf zu verringern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Werkzeugschlitten zum Gewichtsausgleich an Luftzylinder
angeschlossen und die Spindel mit einem Rückdrehantrieb versehen
ist. Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich durch
einen pneumatischen Gewichtsausgleich der Werkzeugschlitten
quasi schwimmend halten läßt, so daß nur noch kleine
Flächenpressungen vorliegen und von den Zahnflanken der Spindel
kaum noch ein Gewicht aufgenommen werden muß. Der pneumatische
Gewichtsausgleich läßt sich daher bei einer Kupplungs-
Spindelpresse erfindungsgemäß mit einem direkt auf die Spindel
einwirkenden Rückdrehantrieb kombinieren.
Die Spindel läßt sich dabei vorteilhaft mit einem Hydromotor
verbinden und von diesem somit antreiben, der - da die Spindel
relativ leicht ist und keine ansonsten auf die Zahnflanken
einwirkenden Reibungskräfte überwunden werden müssen - mit einer
sehr geringen Antriebsleistung ausgelegt werden kann. Das
verringert entsprechend den Platzbedarf, z. B. läßt sich die
Hydraulik problemlos in der Bühne der Presse unterbringen, was
den Konstruktionsaufwand beträchtlich verringert, weil
aufwendige, kunden- bzw. einbauspezifische Rohrleitungen
entfallen, und gleichzeitig werden damit die Herstellkosten
herabgesetzt sowie die Montage- und Inbetriebnahmezeiten
verkürzt.
Wenn nach einem Vorschlag der Erfindung der Hydromotor
einerseits an einen Hochdruckspeicher und andererseits an einen
Niederdruckspeicher angeschlossen ist, derart, daß seine
Zulaufleitung ("P"-Anschluß) mit dem Hochdruckspeicher und
seine Arbeitsleitung ("A"- Anschluß) mit dem Niederdruckspeicher
verbunden ist, läßt sich ein von der Hochdruckseite ständig in
Aufwärtsrichtung auf die Spindel anstehendes Drehmoment
erreichen. Dieses läßt sich - sobald der Umformvorgang beendet
ist und sich die Kupplung von der Kupplungsscheibe gelöst hat -
zum Beschleunigen der Spindel nebst Kupplungsscheibe und damit
zum Zurückführen des Schlittens in seine Startposition
ausnutzen. Da während der Abwärtsbewegung des Schlittens, d. h.
beim Arbeitshub, mit der Spindeldrehung gleichzeitig die Welle
des Hydro- bzw. Rückzugantriebsmotors gedreht wird, wirkt in
diesem Fall der Hydro-Motor als Pumpe. Der Hydro-Motor saugt
dann während des Arbeitshubes Druckflüssigkeit aus dem
Niederdruckspeicher in den Hochdruckspeicher an. Diese somit aus
dem Schwungrad-Hauptantrieb in den Hochdruckspeicher
transportierte Energie steht, nachdem sich die Kupplung geöffnet
hat, sofort zum Rückhub des Schlittens zur Verfügung.
Es wird vorgeschlagen, daß der Spindel eine Bremseinheit
zugeordnet ist. Diese kann die Spindel - trotz des von der
Hochdruckseite her anstehenden, aufwärtsgerichteten Drehmomentes
- bzw. den Schlitten in der Startposition im oberen Totpunkt
halten. Die Bremseinheit vergrößert nicht das Massenträgheits
moment des Festteils (nicht abkuppelbare Schwungmassen), so daß
keine nachteiligen Auswirkungen auf die Schaltkraft und die
Druckberührzeit entstehen.
Wenn nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung eine
Bremsscheibe der Bremseinheit über einen Torsionsfederstab
formschlüssig mit der Spindel verbunden ist, wobei der Hydro-
Motor vorteilhaft auf das Kopfende des Torsionsfederstabes
aufgesetzt werden kann, läßt sich weiterhin die Energie des
Torsionsfederstabes zum Rückzughub des Schlittens ausnutzen; die
Bremsscheibe wirkt dabei als Schwungscheibe, deren
Rotationsenergie im Torsionsfederstab während des Schlags
gespeichert wird.
Der auf diese Weise erreichte, gleichzeitig auch als
Drehstoßdämpfer wirkende, aus dem Torsionsfederstab und der
Bremsscheibe (bzw. Schwungscheibe) bestehende mechanische
Drehmoment-Speicherantrieb erlaubt es gegebenenfalls, je nach
Auslegung des Torsionsfederstabes, die gesamte für den Rückhub
des Schlittens erforderliche Energie als Federenergie zu
erzeugen. Der aus dem auch als Pumpe wirkenden Hydro-Motor und
je einem Hochdruck- und einem Niederdruckspeicher bestehende
hydraulische Drehmoment-Speicherantrieb wäre dann zum Rückzug
des Schlittens nicht mehr erforderlich; er brauchte nur noch für
die Einrichtarbeit benutzt zu werden.
Es wird daher vorgeschlagen, daß in den Zuleitungen vom Hydro-
Motor zum Nieder- bzw. Hochdruck-Speicher ein Umkehrventil
angeordnet ist. Beim Einrichtbetrieb läßt sich dann die
Aufwärts- und Abwärtsbewegung durch Umschalten des als
Mehrwegeventil ausgebildeten Umkehrventils mittels des Hydro-
Motors erreichen, indem dieser vom Hochdruck-Speicher aus
angetrieben wird.
Wenngleich der Torsionsfederstab auch kürzer sein könnte,
empfiehlt es sich, daß er die Spindel in Längsrichtung
durchdringt, am Spindelfuß festgelegt und oben mit einem aus der
Spindel vorkragenden, verdickten Kopfstück unterhalb der
Bremsscheibe gelagert ist. Es ergibt sich damit eine völlig neue
Bauweise einer Kupplungs-Spindelpresse, bei der die Spindel
sozusagen über die Reibungskupplung hinaus verlängert ist,
nämlich durch den nach oben vorkragenden Torsionsfederstab.
Dieser ist am Spindelfuß festgelegt, z. B. mit einer
Vielkeilwelle in eine in die Durchgangsbohrung der Spindel
eingesetzte Buchse eingefügt, und somit unten eingespannt,
während er sich kopfseitig in der Lagerung verwinden und damit
die Federenergie erzeugen kann.
Die Bremseinheit läßt sich über eine Haltebrücke auf einem
Drehverteiler der Reibungskupplung anordnen. Der Drehverteiler
ist hohl ausgebildet und versorgt die Kupplung bzw. deren
Anpreßkolben mit Druckflüssigkeit. Die Bremseinheit kann über
eine an die Haltebrücke angreifende Drehmomentstütze gegen
Verdrehung gesichert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen des näheren erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Spindelpresse in der
Vorderansicht, im Teilschnitt dargestellt;
Fig. 2 als Einzelheit der Fig. 1 die Spindel mit durch
sie hindurchgeführten Torsionsfederstab und oben
aufgesetztem Hydro-Motor, im Teilschnitt
dargestellt;
Fig. 3 das Kopfstück der Presse gemäß Fig. 1 als
Einzelheit und im Teilschnitt dargestellt;
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung das in Fig. 2 mit "X"
gekennzeichnete Fußende der Spindel; und
Fig. 5 einen Hydraulikplan des erfindungsgemäßen
hydraulischen Drehmoment-Speicherantriebes.
Die in Fig. 1 dargestellte Spindelpresse 1 besitzt einen
mehrteiligen Maschinenkörper 2, in welchem ein Werkzeugschlitten
3 auf- und abwärts bewegbar geführt ist. Der Werkzeugschlitten 3
ist mit einer Spindelmutter 4 verbunden, die mit einer im
Maschinenkörper 2 in einem mit dem oberen Querhaupt befestigten
Axiallager drehbar gelagerten Spindel 5 zusammenwirkt, derart,
daß sich der Werkzeugschlitten 3 je nach Drehsinn der Spindel 5
über die Spindelmutter 4 entweder zum Arbeitshub in Richtung auf
das im Unterjoch 6 des Maschinenkörpers 2 angeordnete
Untergesenk 7 bewegt oder von diesem entfernt. Die Spindel 5
wird von einem Schwungrad 8 angetrieben, das ein vertikal
angeordneter Elektromotor 9 über einen Treibriemen 11 in
ständigem Umlauf hält. Zur Antriebsverbindung dient eine
Kupplungsscheibe 12, die drehfest mit der Spindel verbunden ist
und hydraulisch beaufschlagt reibungsschlüssig an das Schwungrad
8 angekuppelt wird. Damit drehen sich das Schwungrad 8 und die
Spindel 5, und der Werkzeugschlitten 3 wird mit dem Obergesenk
zur Ausführung eines Schmiedeschlages gegen das Untergesenk 7
geschlagen. In den Ständern des Maschinenkörpers 2 der Spindel
presse 1 angeordnete Luftzylinder 13 sind mit Druck beaufschlagt
und über ihre Kolbenstangen 14 am Werkzeugschlitten 3 befestigt,
so daß die axial bewegte Masse, d. h. der Werkzeugschlitten 3
nebst Spindelmutter 4 völlig gewichtsausgeglichen ist. Die Luft-
bzw. Gewichtsausgleichszylinder 13 stehen mit in den
Seitenständern untergebrachten Druckkesseln in Verbindung, so
daß keine besondere Verrohrung erforderlich ist.
Wie sich im einzelnen aus Fig. 2 ergibt, ist die mit einem
Gewindeabschnitt 15 für die Spindelmutter 4 versehene Spindel 5
hohlgebohrt, und durch die Durchgangsbohrung 16 der Spindel
erstreckt sich ein bis weit über die formschlüssig auf der
Spindel 5 festgelegte Kupplungsscheibe 12 hinausragender, die
Spindel 5 somit nach oben hin verlängernder Torsionsfederstab
17. Dieser ist an seinem unteren Ende über eine Vielkeilwelle 18
in einer vom Fußende 19 her in die Spindel 5 eingesetzten
Spindelbuchse 21 festgelegt (vergleiche Fig. 4). An seinem
oberen Ende besitzt der Torsionsfederstab 17 ein verdicktes
Kopfstück 22, das in einer Lagerbuchse 23 verdrehbar gelagert
ist. Die Lagerbuchse 23 befindet sich in einer eine Bremseinheit
24 tragenden, auf einem die hydraulischen Kolben zum Anpressen
der Kupplungsscheibe 12 an das Schwungrad 8 mit einem
Druckmittel versorgenden Drehverteiler 25 (vergleiche Fig. 3)
angeordneten Haltebrücke 26. Die Bremseinheit 24 setzt sich aus
mehreren federbelasteten, pneumatisch betätigten Einzelbremsen
27 zusammen, die mit Klemmbacken 28 eine Bremsscheibe 29
erfassen, die über den Torsionsfederstab 17 formschlüssig mit
der Spindel 5 verbunden ist.
Wenn sich der Werkzeugschlitten 3 in der Startposition, d. h. im
oberen Totpunkt befindet, halten die Klemmbacken 28 der
Bremseinheit 24 die Bremsscheibe 29 und damit die Spindel 5 in
ihrer Position fest. Dabei wirkt auf den Torsionsfederstab 17
nur das Haltemoment der Bremseinheit bzw. Bremse 24. Die
Haltebrücke 26 und damit ebenfalls die Bremseinheit 24 wird über
eine einerseits an der Haltebrücke 26 und andererseits der Bühne
32 der Spindelpresse 1 befestigte Drehmomentstütze 31
(vergleiche Fig. 3) gegen Verdrehung gesichert. Zum Arbeitshub
wird die Bremseinheit 24 gelöst und die Bremsscheibe 29
freigegeben. Am Ende des Arbeitshubes wird die Spindel 5 mit der
Kupplungsscheibe 12 entsprechend dem plastischen Umformweg des
Werkstücks und der elastischen Verformung der Maschinenteile auf
Stillstand verzögert und dann aber sogleich wieder von der
elastischen Federenergie der Maschinenteile im umgekehrten
Drehsinn beschleunigt. Die Bremsscheibe 29 wird hierbei infolge
der Befestigung über den Torsionsfederstab 17 über einen
wesentlich größeren Drehwinkel zeitverzögert, so daß die
Rotationsenergie der Bremsscheibe 29 während des Umformvorgangs
nicht zur Verfügung steht, sondern vom Torsionsfederstab 17
aufgenommen wird. Nachdem der Umformvorgang beendet ist und die
Spindel 5 den Werkzeugschlitten 3 aufwärts beschleunigt, wird
die gesamte Federenergie des Torsionsfederstabes 17 freigesetzt
und steht für den Rückhubantrieb zur Verfügung.
Auf das obere Ende des Torsionsfederstabes 17 und damit der
Spindel 5 ist weiterhin ein auch als Pumpe wirkender Hydro-
Motor 33 aufgesetzt, der über Leitungen 34, 35 an einen
Hochdruck-Speicher 36 bzw. Niederdruck-Speicher 37
angeschlossen ist, wie in dem Hydraulik-Plan gemäß Fig. 4
dargestellt wird. In der von dem Hochdruck-Speicher 36 zu der
Hydro-Pumpe 33 führenden Zulaufleitung 34 ist eine Hochdruck-
Pumpe 38 und in der von dem Hydro-Motor 33 zu dem Niederdruck-
Speicher 37 führenden Leitung 35 ist eine Niederdruck-Pumpe 39
angeordnet; außerdem sind beispielsweise noch mehrere
Rückschlagventile 41, Druckbegrenzungsventile 42 und ein als
Mehrwegeventil ausgebildetes Umkehrventil 43 vorgesehen. Die zur
Versorgung des Hydro-Motors 33 und des Drehverteilers 25
erforderlichen Hydraulik-Aggregate 44 sind auf der Bühne 32 der
Spindelpresse 1 angeordnet und über Druckmittelschläuche 45 mit
dem Drehverteiler 25 bzw. dem Hydro-Motor 33 verbunden.
Im Betrieb arbeitet die sowohl einen mechanischen Drehmoment-
Speicherantrieb - bestehend aus dem Torsionsfederstab 17 und der
Bremsscheibe 29 - als auch einen hydraulischen Drehmoment-
Speicherantrieb - bestehend aus dem Hydro-Motor 33 und dem
daran angeschlossenen Hochdruck-Speicher 36 bzw. Niederdruck-
Speicher 37 - aufweisende Spindelpresse 1 wie folgt: In der
Ausgangs- bzw. Startposition befindet sich der Werkzeugschlitten
3 im oberen Totpunkt, d. h. in seiner nach oben hochgefahrenen
Position. Die Spindel 5 wird durch die an die Bremsscheibe 29
angedrückten Klemmbacken 28 der Bremseinheit 24 bei geöffneter
Reibungskupplung, d. h. die über den Drehverteiler 25 mit
Druckmittel versorgten Kupplungszylinder sind nicht an die
Kupplungsscheibe 12 angepreßt, festgehalten. Der Elektro-Motor
9 treibt über den Treibriemen 11 das Schwungrad 8 im
Linksdrehsinn kontinuierlich an. Die Luftzylinder 13 sind mit
Druck beaufschlagt, so daß sie die axial bewegte Masse des
Werkzeugschlittens 3 und der Spindelmutter 4 völlig ausgleichen.
Der Hydro-Motor 33 ist mit seiner Leitung 34 an den Hochdruck-
Speicher 36 und mit seiner Leitung 35 an den Niederdruck-
Speicher 37 angeschlossen, so daß auf die Spindel 5 ein
Drehmoment in Aufwärtsrichtung ausgeübt wird, welches von der
Bremseinheit 24 gehalten wird.
Zum Ausführen des Arbeitshubes wird die Reibungskupplung über
hydraulischen Druck geschlossen und damit die Spindel 5 über die
Kupplungsscheibe 12 an das Schwungrad 8 angekuppelt, während
sich mit geringer Verzögerung die Bremseinheit 24 öffnet. Die
auf der Spindel 5 formschlüssig befestigte Kupplungsscheibe 12
wird über ihre Reibklötze von dem Schwungrad 8 auf Gleichlauf
beschleunigt und läuft somit kraftschlüssig mit dem Schwungrad 8
um. Dabei dreht sich die Spindel 5 aus der Spindelmutter 4
heraus, d. h. der Werkzeugschlitten 3 wird nach unten
angetrieben, bis er mit seinem Gesenk auf das Untergesenk 7
aufschlägt. Die erzeugbare Preßkraft wird dabei im wesentlichen
durch das Kupplungsmoment und damit durch den hydraulischen
Druck in den Kupplungszylindern gesteuert.
Sobald die Preßkraft über die Gewindeschrägen ein Moment an der
Spindel 5 erzeugt, welches größer ist als das eingestellte
Kupplungsmoment, beginnt die Kupplung zu rutschen. Dabei wird
automatisch das Kupplungsventil aufgesteuert. Die
Reibungskupplung öffnet sich sodann; während das Schwungrad 8
weiter rotiert, werden die Spindel 5 und die Kupplungsscheibe 12
bis zum Stillstand verzögert. Aufgrund der gespeicherten
Federenergie der Spindel 5 und des Ständers bzw. des
Maschinenkörpers 2 der Spindelpresse 1 werden die Spindel 5 und
die Kupplungsscheibe 12 nach dem Umformvorgang sogleich wieder
in den Gegendrehsinn, d. h. nach rechts beschleunigt. Dieser
Effekt und damit der Rückhub des Werkzeugschlittens 3 werden -
wie weiter vorne schon erwähnt worden ist - durch die in dem
Torsionsfederstab 17 gespeicherte Energie derart verstärkt, daß
es keines besonderen hydraulischen Rückzugzylinders mehr bedarf.
Da während der Abwärtsbewegung des Werkzeugschlittens 3 mit der
Drehung der Spindel 5 gleichzeitig die Welle des auf den
Torsionsfederstab 17 aufgesetzten Hydro-Motors 33 gedreht wird,
wirkt der Hydro-Motor 33 als Pumpe. Unterstützt von der
Niederdruck-Pumpe 39 pumpt er während des Arbeitshubes
zusätzliches Druckmittel in den Hochdruckspeicher 38. Auch diese
Energie steht, nachdem die Reibungskupplung geöffnet hat, sofort
zur Verfügung und treibt die Spindel 5 im Gegendrehsinn an, bis
die federbelasteten, pneumatisch betätigten Bremsen 27 der
Bremseinheit 24 die Bremsscheibe 29 mit den Klemmbacken 28
erfassen und die Spindel 5 mit dem Werkzeugschlitten 3 in der
vorgewählten Position, nämlich der Start- bzw. Ausgangsposition
abbremsen, aus der heraus der nächste Arbeitshub eingeleitet
werden kann. Zum Einrichtbetrieb der Spindelpresse 1 wird der
Hydro-Motor 33 im übrigen durch Umschalten des Umkehrventils 43
vom Hochdruck-Speicher 36 aus angetrieben.
Durch den der Spindel 5 zugeordneten Rückdrehantrieb, nämlich in
Form des mechanischen Drehmoment-Speicherantriebes (Torsions
federstab 17 und Bremsscheibe 29) und/oder hydraulischen Dreh
moment-Speicherantriebs (Hydro-Motor 33 sowie Hochdruck- bzw.
Niederdruck-Speicher 36, 37), steht zum Zurückführen des
Werkzeugschlittens 3 in seine Ausgangslage eine ausreichende
Energie zur Verfügung, die es unter Berücksichtigung einer
optimalen Spindelschmierung aufgrund geringster Flächenpressung
während des Auf- und Abwärtshubes erlaubt, auf aufwendige, eine
hohe Antriebsleistung benötigende Rückzugzylinder völlig zu
verzichten. Zum Gewichtsausgleich lassen sich dann Luftzylinder
15 an den Werkzeugschlitten 3 anschließen. Die Gewichtskraft auf
der Gewindeflanke ist sehr klein, wodurch sich ein kleines
Reibmoment und somit wenig Verlustarbeit infolge Reibung
erreichen lassen und die potentielle Energie ist im
pneumatischen Gewichtsausgleich gespeichert. Somit ergeben sich
nicht nur ein geringerer Montage- und Inbetriebnahmeaufwand,
sondern auch geringere Herstellkosten bei optimalem Wirkungsgrad.
Claims (9)
1. Spindelpresse mit einer drehbar gelagerten Spindel, einem in
einer Drehrichtung ununterbrochen umlaufenden Schwungrad und
einer druckmittelbetätigten Reibungskupplung, über deren
Kupplungsscheibe zum Arbeitshub die reibschlüssige Verbindung
der Spindel mit dem Schwungrad herstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugschlitten (3) zum Gewichtsausgleich an
Luftzylinder (13) angeschlossen und die Spindel (5) mit einem
Rückdrehantrieb (33; 17) versehen ist.
2. Spindelpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (5) mit einem Hydro-Motor (33) verbunden ist.
3. Spindelpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydro-Motor (33) einerseits an einen Hochdruck-
Speicher (36) und andererseits an einen Niederdruck-Speicher
(37) angeschlossen ist.
4. Spindelpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spindel (5) eine Bremseinheit (24) zugeordnet ist.
5. Spindelpresse nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bremsscheibe (29) der Bremseinheit (24) über einen
Torsionsfederstab (17) formschlüssig mit der Spindel (5)
verbunden ist.
6. Spindelpresse nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Torsionsfederstab (17) die Spindel (5) in Längsrichtung
durchdringt, am Spindelfuß (19) festgelegt und oben mit einem
aus der Spindel (5) vorkragenden, verdickten Kopfstück (22)
unterhalb der Bremsscheibe (29) gelagert ist.
7. Spindelpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremseinheit (24) über eine Haltebrücke (26) auf einem
Drehverteiler (25) der Reibungskupplung angeordnet ist.
8. Spindelpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydro-Motor (33) auf das Kopfende des
Torsionsfederstabes (17) aufgesetzt ist.
9. Spindelpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 8,
gekennzeichnet durch
ein in den Zuleitungen (34, 35) vom Hydro-Motor (33) zum Nieder-
bzw. Hochdruck-Speicher (37 bzw. 36) angeordnetes Umkehrventil
(43).
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