DE4208584A1 - Materialaufbereiter fuer einen leitschacht, insbesondere an ballenpressen - Google Patents
Materialaufbereiter fuer einen leitschacht, insbesondere an ballenpressenInfo
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- B30B9/30—Presses specially adapted for particular purposes for baling; Compression boxes therefor
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leitschacht, insbesondere
für Ballenpressen, mit einschwenkbarem Materialaufberei
ter.
Vor allem bei Ballenpressen für Altmaterial, insbesondere
Altpapier, treten infolge der unterschiedlichen Eigen
schaften der zu verarbeitenden Sorten beim Verarbeiten
häufig Schwierigkeiten auf, die ihren Grund in der
unterschiedlichen Konsistenz der verschiedenen Sorten ha
ben. So wird beispielsweise Altpapier teils in mehr oder
weniger stark aufgelockerter Form mit geringer Schütt
dichte aber auch in Form von schwer preßbaren Materialien
mit hoher Schüttdichte angeliefert. Während Materialsor
ten mit einer geringen Schüttdichte, z. B. Wellpappe in
jeder Form, Kaufhausabfälle und Mischpapiersorten, leicht
zu verpressen sind, wobei sich Ballen mit gutem
Expansionsvermögen ergeben, bereiten Altpapiersorten mit
hoher Schüttdichte, wie Zeitungen, Zeitschriften, Akten,
Prospekte etc., die häufig sogar in gebündelter Form
vorliegen, erhebliche Probleme. Denn aufgrund des nahezu
völlig fehlenden Expansionsvermögens - z. B. lassen sich
geschichtete Zeitschriften praktisch kaum noch verdich
ten - ist ein ausreichend straffes Verschnüren der Ballen
sehr schwierig, so daß die erforderliche Formbeständig
keit sowie Transport- und Stapelfähigkeit fehlen.
Es ist bekannt, bei der Verarbeitung von schwierigen Ma
terialsorten einen Materialaufbereiter bzw. -verteiler
einzusetzen, der sich um eine horizontale oder vertikale
Achse in den Füllschacht einschwenken läßt. Die über die
Einfüllöffnung in den Schacht aufgegebenen Materialsorten
fallen von oben auf den eingeschwenkten Aufbereiter, so
daß schon durch den Aufprall ein erster Trenn- und Auf
lockerungseffekt erzielt wird. Da dort die Auftrefffläche
des Aufbereiters als Schleuderteller ausgebildet ist,
wird das auftreffende Material sodann im wesentlichen ra
dial nach außen abgeschleudert und dabei weiter aufge
lockert. Sollen hingegen in aufgelockerter Form an
gelieferte Materialsorten, z. B. Wellpappen, verpreßt wer
den, wird der Aufbereiter aus dem Schacht heraus in eine
Außerbetriebsposition geschwenkt, denn bei diesem Mate
rial ist eine derartige Aufbereitung nicht erforderlich.
Um das Ein- und Ausschwenken des Aufbereiters durch die
Füllschachtwand zu ermöglichen, ist es erforderlich, zu
vor Verriegelungen und Türen zu öffnen sowie Schieber
nach oben oder zur Seite zu ziehen. Für einen eine verti
kale Schwenkachse aufweisenden Materialaufbereiter ist es
bekannt, zusammen mit dem Aufbereiter zwei rechtwinklig
zueinander verlaufende Wände zu verschwenken. Mit dieser
Ausführung läßt sich zwar das umständliche Öffnen von
Türen und Schiebern vermeiden, jedoch mit dem Nachteil,
daß das vom Aufbereiter gegen die Füllschachtwand
geschleuderte Material den Schwenk- bzw. Schließmechanis
mus mechanisch stark beansprucht und gar beschädigt, der
daher entsprechend widerstandsfähig und damit aufwendig
ausgelegt werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebe
nen Nachteile zu vermeiden, insbesondere das Verschwenken
des Materialaufbereiters bei gleichzeitig besserem
Schutz, insbesondere gegen selbsttätiges Öffnen, zu ver
einfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine in eine
Schachtwand integrierte Schwenkplatte gelöst, die den
Materialaufbereiter trägt. Indem somit ein Teil einer
Schachtwand, insbesondere einer Seitenwand, selbst als
eine vorzugsweise um ein horizontales Schwenklager zu
verschwenkende, über beispielsweise einen Arm den
Materialaufbereiter tragende Schwenkeinheit ausgebildet
ist, bedarf es keiner ansonsten für den Durchlaß erfor
derlichen Tür und/oder Schieber mehr, vielmehr wird die
Schwenkeinrichtung vereinfacht und der Schwenkmechanismus
besser geschützt. Denn sowohl bei eingeschwenktem als
auch bei ausgeschwenktem Materialaufbereiter verschließt
die um 180° verschwenkbar als Teil der Schachtwand ausge
bildete Schwenkplatte den Öffnungsquerschnitt. Es sind
weiterhin auch keine besonderen Schließ- oder
Verriegelungsmechanismen mehr notwendig, da der - bei
einer Schwenkplatte mit horizontalem Schwenklager -
vorzugsweise am unteren Rand des Öffnungsquerschnitts an
geordnete Festanschlag aufgrund des Eigengewichts des
Aufbereiters in jeder der beiden Schwenkendlagen ein un
erwünschtes Aufschwingen der Schwenkplatte verhindert,
wobei nach der Erfindung lediglich ein Anschlag erforder
lich ist, insbesondere wenn nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung die Schwenkplatte oben und unten zumindest
über einen Teil ihrer Breite einseitig ausgeklinkt ist.
Die Ausklinkungen erlauben es der Schwenkplatte, während
der Schwenkbewegungen in beiden Richtungen den Anschlag
im Umfang der Dicke der Schwenkplatte zu überfahren.
Wenn die Schwenkplatte aus zwei einen Hohlraum einschlie
ßenden Platten besteht, von denen die mit dem Mate
rialaufbereiter verbundene Einzelplatte die andere Ein
zelplatte oben und unten zumindest streckenweise mit ih
rem Rand überragt, ergeben sich die Ausklinkungen auf
grund der unterschiedlichen Längen der Einzelplatten in
einfacher Weise von selbst beim Zusammensetzen der Ein
zelplatten, die durch Querverbinder miteinander verbunden
sein können.
Es empfiehlt sich, dem Materialaufbereiter in der aus
geschwenkten Außerbetriebslage ein Schutzgehäuse zuzuord
nen, in das er zumindest mit seinem Schleuderteller ein
tauchen kann. Das Bedienungspersonal ist somit insbeson
dere bei noch rotierendem Schleuderteller nicht gefähr
det.
Das Verschwenken des Aufbereiters läßt sich mittels eines
hydraulischen Schwenkmotors erreichen. Alternativ ließen
sich jedoch beispielsweise auch ein Getriebemotor oder
eine Zahnstange mit einem Zylinderantrieb einsetzen, oder
könnte die Schwenkplatte auch manuell mittels einer Kur
bel und einem Klinkenrad verschwenkt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in
der eine Anwendungsmöglichkeit des Gegenstandes der
Erfindung am Beispiel einer Ballenpresse in bevorzugter
Ausführung näher erläutert ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise im Längsschnitt dargestellte Sei
tenansicht einer Ballenpresse mit einer erfin
dungsgemäßen, in eine Füllschachtseitenwand
integrierten Schwenkplatte mit einem Materi
alaufbereiter;
Fig. 2 als Einzelheit einen Schnitt entlang der Linie
II-II; und
Fig. 3 die Darstellung gemäß Fig. 2 mit ausgeschwenktem
Materialaufbereiter.
Eine Ballenpresse besteht gemäß Fig. 1 im wesentlichen
aus einem Preßkasten 1 mit Preßstempel 2 nebst Stempelan
trieb 3. An den Preßkasten 1 schließt sich ein Preßkanal
4 an, dessen Querschnitt sich vom Preßkasten 1 bis zur
Austrittsöffnung 5 zum Erzeugen des erforderlichen Preß
widerstandes in geringem Maße verengt. In den Preßkasten
1 mündet von oben ein Füllschacht 6, durch den das zu
verpressende, über ein Zuführband 7 herangeführte Mate
rial unter Schwerkraftwirkung fällt. Dabei trifft es auf
einen in den Füllraum 8 des Füllschachtes 6 eingeschwenk
ten Materialaufbereiter 9. Dieser besteht im wesentlichen
aus einem um eine vertikale Achse umlaufenden, von einem
Motor 11 über ein Getriebe mit hoher Drehzahl angetriebe
nen Schleuderteller 12. Der Materialaufbereiter 9 ist
über einen Tragarm 13 mit einer in der Füllschachtseiten
wand 14 integrierten, selbst einen Teil derselben bil
denden, um eine mittige, horizontale Schwenkachse 15 in
Richtung der Pfeile 16 bzw. 17 (vgl. Fig. 2 bzw. Fig. 3)
verschwenkbaren, aus zwei mit Abstand parallel zueinan
der, einen Hohlraum 18 einschließenden Einzelplatten 19,
21 bestehenden Schwenkplatte 22 verbunden.
Das den Schleuderteller 12 des Materialaufbereiters 9
passierende Material gelangt in aufgelockerter Form in
den Preßkasten 1. Um im Preßkanal 4 einen Ballen 23 zu
bilden, sind mehrere Hübe des Preßstempels 2 erforder
lich. Bei jedem Hub werden die im Preßkanal 4 befindli
chen Ballen 23 vorgeschoben. Zwei solcher bereits fertig
gestellten Ballen sind in Fig. 1 dargestellt. Diese Bal
len sind bereits umschnürt, während ein dritter Ballen
23a gerade umschnürt wird. Zum Umschnüren des Ballens 23a
dient ein Draht 24, der mittels einer auf- und abbewegli
chen Schnürnadel 25 vom Boden des Preßkastens 1 her auf
genommen und nach oben gezogen wird. Die Verschnürtechnik
ist als solche bekannt und bedarf daher hier keiner nähe
ren Erläuterung.
Die dem Auflockern des von oben in den Füllschacht 6 auf
gegebenen Materials in den Füllraum 8 dienende, einge
schwenkte Betriebsposition I des Materialaufbereiters 9
ist in Fig. 2 dargestellt. Die über den Tragarm 13 mit
dem Materialaufbereiter 9 verbundene Einzelplatte 19 der
Schwenkplatte 22 ist länger als die in Fig. 2 außenlie
gende freie Einzelplatte 21 und überragt diese mit einem
oberen und einem unteren Rand 26 bzw. 27. Die Ein
zelplatten 19, 21 werden durch Querverbinder 28 auf Ab
stand gehalten, wobei die freie Einzelplatte 21 oben und
unten bündig mit den Querverbindern 28 abschließt, wäh
rend die Einzelplatte 19 mit ihren Rändern 26 bzw. 27
diese überragt, so daß oben und unten eine stufenartige
Ausklinkung 29 der Schwenkplatte 22 vorliegt. In der Be
triebsposition I liegt der untere Rand 27 der Einzel
platte 19 der Schwenkplatte 22 einem am unteren Rand des
die Schwenkplatte 22 aufnehmenden Außenrahmens der Füll
schachtwand 14 angeordneten Anschlag 31, dessen Breite
dem Abstand zwischen den Einzelplatten 19 und 21, also
der Dicke der Schwenkplatte 22 entspricht, von innen her
an. Die Schwenkplatte 22 wird in dieser Endschwenklage
durch das Eigengewicht des an dem Tragarm 13 nach innen
in den Füllraum 8 vorkragenden Materialaufbereiters 9
selbsttätig dicht geschlossen gehalten, ohne daß es dazu
irgendwelcher Verriegelungen bedürfte.
Durch Schwenken in Pfeilrichtung 16 mittels eines hydrau
lischen Schwenkmotors 32 wird die in der Füllschachtsei
tenwand 14 um die horizontale Schwenkachse 15 drehflügel
artig verschwenkbar gelagerte Schwenkplatte 22 um 180°
verschwenkt, so daß der Materialaufbereiter 9 von innen
nach außen in die in Fig. 3 dargestellte Außerbetriebspo
sition II gelangt. Die obere Ausklinkung 29 der Schwenk
platte 22 erlaubt dabei das Überfahren des Anschlags 29
soweit, daß bei der in Fig. 3 dargestellten zweiten
Schwenkendlage II nunmehr der gemäß Fig. 2 obere Rand 26
der Einzelplatte 19 zum unteren Rand wird und dem An
schlag 31 von außen anliegt. Auch in dieser Schwenkend
lage wird die Schwenkplatte 22 wiederum durch das Eigen
gewicht des Materialaufbereiters 9 geschlossen gehalten.
Zum Schutz des Bedienungspersonals taucht der Materi
alaufbereiter 9 mit seinem Schleuderteller 12 in der Au
ßerbetriebsposition II in ein außen an der Füllschacht
wand angeordnetes Schutzgehäuse 33 ein. Soll der Materi
alaufbereiter 9 wieder in die in Fig. 2 dargestellte Be
triebsposition I gebracht werden, braucht lediglich die
Drehrichtung des hydraulischen Schwenkmotors 32 umgekehrt
und die Schwenkplatte 22 in Pfeilrichtung 17 (vgl. Fig. 3)
verschwenkt zu werden; der Materialaufbereiter 9 ist
danach wieder einsatzbereit.
Claims (9)
1. Leitschacht, insbesondere für Ballenpressen, mit ein
schwenkbarem Materialaufbereiter, gekennzeichnet
durch eine in eine Schachtwand (14) integrierte
Schwenkplatte (22), die den Materialaufbereiter (9)
trägt.
2. Leitschacht nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
einen Endlagenanschlag (31) für die Schwenkplatte
(22) an der Schachtwand (14).
3. Leitschacht nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine horizontale Schwenkachse (15) in der Mitte
der Schwenkplatte (22).
4. Leitschacht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkplatte (22) oben und unten zumindest
über einen Teil ihrer Breite einseitig ausgeklinkt
ist.
5. Leitschacht nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet daß die Schwenkplatte
(22) aus zwei einen Hohlraum (18) einschließenden
Platten (19 bzw. 21) besteht, von denen die mit dem
Materialaufbereiter (9) verbundene Einzelplatte (19)
die andere Einzelplatte (21) oben und unten zumindest
streckenweise mit ihrem Rand (26 bzw. 27) überragt.
6. Leitschacht nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (31)
am unteren Rand eines Schachtwanddurchbruchs an
geordnet ist.
7. Leitschacht nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, gekennzeichnet durch ein Schutzgehäuse (33)
für den Materialaufbereiter (9) in der ausgeschwenk
ten Außerbetriebsposition (II).
8. Leitschacht nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, gekennzeichnet durch einen hydraulischen
Schwenkmotor (32).
9. Verwendung eines Leitschachts nach einem oder mehre
ren der Ansprüche 1 bis 8 an einer Ballenpresse mit
einem von im wesentlichen vertikalen, einander paral
lelen Seitenwänden und einem Boden begrenzten, oben
zumindest teilweise offenen Preßkasten (1), in den
der Schacht (6) mündet, und einem in dem Preßkasten
verschiebbaren Preßstempel (2).
Priority Applications (3)
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DE4208584A DE4208584C2 (de) | 1992-03-18 | 1992-03-18 | Leitschacht für eine Ballenpresse |
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1993
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Publication number | Publication date |
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DE4208584C2 (de) | 1994-02-10 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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Owner name: SVEDALA LINDEMANN GMBH, 40231 DUESSELDORF, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: METSO LINDEMANN GMBH, 40231 DUESSELDORF, DE |
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