DE4207568C2 - Überstrom-Detektorschaltung für eine Leistungshalbleiteranordnung - Google Patents
Überstrom-Detektorschaltung für eine LeistungshalbleiteranordnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Überstrom-Detektorschaltung
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, das heißt eine
Überstrom-Detektorschaltung für eine Leistungshalbleiteranordnung,
wie sie in Schaltnetzteilen, Wechselrichtern
zur Steuerung von Motoren und Steuerungen für die elektrische
Anlage von Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Überstrom-Detektorschaltung,
wie sie vorzugsweise in einem Leistungs-IC verwendet
wird, das eine Leistungshalbleiteranordnung, ihre Steuerschaltung
und ihre Überstrom-Schutzschaltung auf einem einzigen
Chip integriert enthält.
Leistungshalbleiteranordnungen wie bipolare Sperrschicht-
Leistungstransistoren, Leistungs-MOSFETs (Metalloxid-Halbleiter-
Feldeffekt-Transistoren oder IGBTs (bipolare Transistoren
mit isoliertem Gate) werden zur Steuerung hoher Spannungen
und großer Ströme in Schaltnetzteilen, Wechselrichtern
zur Motorsteuerung und bei elektrischen Elementen der
Kraftfahrzeugtechnik wie Solenoiden, Lampen und Gleichstrommotorschaltern
verwendet. Diese Leistungs-Halbleiter
weisen einen sicheren Arbeitsbereich (SOA =
Safe Operation Area) in Abhängigkeit von der Höhe ihres Ausgangsstroms
und dessen Stromflußdauer auf. Wenn ein diesen
sicheren Arbeitsbereich übersteigender Strom für eine merklich
lange Zeit fließt, oder ein ungewollter Überstrom infolge
des Kurzschlusses einer Last fließt, wird die Leistungshalbleiteranordnung
überhitzt, was zu einem thermischen
Zusammenbruch führt. Um dies zu verhindern, sind
diese Leistungshalbleiteranordnungen mit einer Schutzschaltung
versehen, die den Ausgangsstrom und die Temperatur
der Halbleiteranordnung überwacht und den
Strom begrenzt oder unterbricht, falls ein Überstrom oder
eine Überhitzung festgestellt wird.
Fig. 3 zeigt eine herkömmliche Schaltung, die in der Druckschrift:
D. L. Zaremba Jr., "Electro Mini/Micro Northeast
Conf. Rec.", E. 10.4.1 - E. 10.4.4 (1986) offenbart ist. In
dieser Darstellung ist ein n-Kanal Leistungs-MOSFET 1 als Leistungshalbleiteranordnung
zwischen ein Stromspiegelelement
2 und einen Stromfühler geschaltet. Die Drainelektroden
der beiden Elemente 1 und 2 sind zusammengeschlossen
und als ein erster Hauptanschluß 3 (nachfolgend als Drainanschluß
3 bezeichnet) herausgeführt. Die Gateelektroden
der beiden Elemente 1 und 2 sind zusammengeschlossen und
als Gateanschluß 5 herausgeführt. Die Sourceelektroden der
beiden Elemente 1 und 2 sind gesondert als ein zweiter
Hauptanschluß 4 (nachfolgend als Sourceanschluß 4 bezeichnet)
bzw. als ein Stromspiegelanschluß 6 herausgeführt. Der
Drainanschluß 3 ist mit dem Anschluß höheren Potentials
(positive Seite) einer Stromquelle 8 über eine Last 7 verbunden,
während der Sourceanschluß 4 mit dem Anschluß niedrigeren
Potentials (negative oder Masse-Seite) der Stromquelle
8 verbunden ist. Ein Hauptstrom I, der von der
Stromquelle 8 dem MOSFET 1 über die Last 7 geliefert wird,
wird auf diese Weise durch ein Steuersignal gesteuert, das
von einer Treiberschaltung 9 an den Gateanschluß 5 angelegt
wird.
Eine Überstrom-Detektorschaltung 11 enthält einen Meßwiderstand
12, eine Konstantspannungsquelle 13 und einen
Komparator 14. Der Meßwiderstand 12 ist zwischen den Sourceanschluß
4 und den Stromspiegelanschluß 6 geschaltet, so
daß ein Nebenschlußstrom i, der mittels des Stromspiegelelements
2 in einem bestimmten Verhältnis von dem Hauptstrom
I abgezweigt wird, durch den Meßwiderstand 12 fließt.
Die Konstantspannungsquelle 13, deren negative Seite
mit dem Sourceanschluß 4 verbunden ist, erzeugt eine bestimmte
Bezugsspannung Es. Der Komparator 14, dessen Eingangsanschlüsse
mit der positiven Seite der Konstantspannungsquelle
13 und dem Stromspiegelanschluß 6 verbunden
sind, vergleicht den Potentialabfall E über dem Meßwiderstand
12, der von dem Nebenschlußstrom i verursacht
wird, mit der Bezugsspannung Es. Das Ausgangssignal des
Komparators 14 wird über die Steuerschaltung 10 und die
Treiberschaltung 9 auf den Gateanschluß 5 rückgekoppelt.
Bei der in vorstehend beschriebener Weise aufgebauten
Schaltungsanordnung mit dem Leistungs-MOSFET 1 und der
Überstrom-Detektorschaltung 11 kann die Höhe des Hauptstroms
I durch Messen der Potentialdifferenz E über dem
Meßwiderstand 12, die von dem Nebenschlußstrom i hervorgerufen
wird, quantitativ gemessen werden. Dies beruht darauf,
daß der Nebenschlußstrom i, der durch das Stromspiegelelement
2 fließt, in einem festen Verhältnis (z. B.
1/10 000) von dem Hauptstrom I durch den Leistungs-MOSFET 1
abgezweigt wird.
Fig. 2 ist eine charakteristische graphische Darstellung,
die den Zusammenhang zwischen dem Nebenschlußstrom i und
der Potentialdifferenz E über dem Meßwiderstand 12 wiedergibt.
Diese Graphik entspricht einem Fall, bei dem das Verhältnis
i/I = 1/10 000 und der Widerstand des Meßwiderstands 12
500 Ω beträgt. Die Bezugsspannung Es der Konstantspannungsquelle
13 kann wie folgt bestimmt werden. Nimmt man
an, daß die obere Grenze des Hauptstroms I im sicheren Arbeitsbereich
(SOA) I = 2 A beträgt, dann ist der zugehörige
Nebenschlußstrom i = 200 µA (=1/10 000). In Fig. 2 entspricht
demnach der Nebenschlußstrom i einem Punkt P₁, bei
dem die Potentialdifferenz E = 0,1 V ist. Wenn also die Bezugsspannung
Es der Konstantspannungsquelle 13 auf 0,1 V
eingestellt ist, kann eine Überschreitung des zulässigen
Hauptstroms I mittels des Komparators 14 festgestellt werden,
wenn die Spannung E die Bezugsspannung Es von 0,1 V
überschreitet. Auf diese Weise kann die Überhitzung des
Leistungs-MOSFET unterdrückt werden und ein Zusammenbruch
des Leistungs-MOSFETs kann dadurch verhindert werden,
daß ein Überstrom-Detektorsignal Vo an die Steuerschaltung
10 geliefert wird, wenn der Komparator feststellt,
daß die Voraussetzung E - Es < 0 erfüllt ist, so
daß die Steuerschaltung 10 die Spannung am Gateanschluß 5
des Leistungs-MOSFET 1 über die Treiberschaltung 9 so steuert,
daß ein Schutzeingriff erfolgt, entweder durch Begrenzung
oder durch Unterbrechung des Hauptstroms I.
Bei dieser herkömmlichen Schaltung könnte man einen größeren
wirtschaftlichen Vorteil erwarten, wenn die gesamte in
Fig. 3 gezeigte Schaltung in einem einzigen Leistungs-IC-
Chip integriert wäre. In einem solchen Fall hätten aber
Streuungen der Offsetspannung des Komparators einen größeren
Einfluß auf die Überstrom-Detektorfunktion der Überstrom-
Detektorschaltung. Streuungen der Offsetspannung von
Komparatoren, wie sie bei zur Herstellung von Leistungs-ICs
geeigneten Herstellungsverfahren auftreten, belaufen sich
normalerweise auf etwa ±10 mV, was ±20 µA oder ±10%
Fehler bei der Meßgenauigkeit des gemessenen Stroms i gemäß
Fig. 2 entspricht. Versucht man dagegen, Komparatoren mit
geringerer Offsetspannungsstreuung herzustellen, dann
ergibt sich ein neues Problem insofern, als das Verfahren
zur Herstellung solcher Komparatoren nicht dem Herstellungsverfahren
des Leistungs-IC entspricht und daß die Herstellung
solcher Komparatoren in einem gesonderten Verfahren
einen wirtschaftlichen Nachteil darstellt.
Der nachteilige Effekt einer Streuung der Offsetspannung
des Komparators 14 kann auch auf andere Weise reduziert
werden, indem man nämlich den Widerstand des Meßwiderstands
12 deutlich erhöht, so daß der Spannungsabfall an dem Widerstand,
der von dem Nebenschlußstrom i herrührt, erheblich
ansteigt. Eine Erhöhung des Widerstands beeinflußt aber das
Teilungsverhältnis des Nebenschlußstroms i zum Hauptstrom I
und führt damit nicht zu einer Verbesserung der Meßgenauigkeit
eines Überstroms.
Aus der Veröffentlichung: Schultz, Warren: "Funktion und Anwendung von SENSEFETs"
in: Der Elektroniker, 1988, Nr. 12, S. 36 bis 45, ist eine Überstrom-Detektorschaltung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt. Der dort zur Stromabtastung
eingesetzte Leistungs-MOSFET teilt den Laststrom in einen Leistungsteil und
einen Abtastteil auf, wobei zur Stromabtastung ein Widerstand eingesetzt wird. Die am
Widerstand abfallende Spannung wird an einen Komparator angelegt, an dessen anderem
Anschluß eine Bezugsspannung angelegt ist. Auch hier treten die vorstehend bereits
erläuterten Probleme auf.
Aus der EP 0 353 039 A1 ist eine Überstrom-Detektorschaltung bekannt, bei der zur
Source-Drain-Strecke eines Leistungstransistors eine Reihenschaltung aus der Source-
Drain-Strecke eines Stromspiegel-Transistors und einem Widerstand parallel geschaltet ist.
Der im Stromspiegel-Transistor fließende Strom ist somit um ein Vielfaches geringer als
der Stromfluß im Leistungstransistor. Zur Erhöhung der Erfassungsgenauigkeit ist eine
Referenzschaltung mit einem kompensierenden Transistor vorgesehen, der einen, einen
festen Bruchteil des Hauptstroms darstellenden Stromfluß in einem Referenzwiderstand
erzwingt. Die an den beiden Widerständen auftretenden Potentiale werden an einen
Komparator zur Abgabe eines Strombegrenzungssignals bei Überstrom angelegt.
Aus der DE 38 21 065 A1 ist eine Schutzschaltung für einen Leistungs-MOSFET bekannt,
bei der mit einem Überwachungstransistor ein Meßwiderstand verbunden ist. Die am
Meßwiderstand abfallende Spannung wird an einen Monitor-Transistor zur Verringerung
der Gate-Spannung des Leistungs-MOSFETs bei Überstrom angelegt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Überstrom-Detektorschaltung
zu schaffen, die die nachteilige Auswirkung
der Offsetspannungsstreuung eines Komparators auf die Genauigkeit
der Überstrommessung vermeidet. Ferner soll die
Überstrom-Detektorschaltung mit einem Verfahren herstellbar
sein, das dem Herstellungsverfahren des Leistungs-IC angepaßt
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Überstrom-Detektorschaltung
gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Da bei der erfindungsgemäßen Lösung die Konstantstromquellenschaltung
den Nebenschlußstrom, der proportional zu einem
Anstieg des Hauptstroms anzusteigen tendiert, konstant
hält, wird der Spannungsabfall an der Konstantstromquellenschaltung
größer als der an dem Meßwiderstand der herkömmlichen
Schaltung nach Fig. 3. Dies verringert den nachteiligen
Einfluß einer Offsetspannungsstreuung auf die Genauigkeit
der Überstromermittlung um einen Betrag, der dem
Anstieg der Spannung an der Konstantstromquellenschaltung entspricht,
da die Änderung der Offsetspannung
konstant gehalten wird. Folglich wird mit
der Erfindung eine Überstrom-Detektorschaltung geschaffen,
die einen geringeren Überstrom-Detektorfehler als
die bekannte Schaltung aufweist. Da ferner Offsetspannungsstreuungen
gleicher Höhe wie bei der bekannten Schaltung erlaubt sind,
ist kein teuerer Komparator
erforderlich, so daß eine billige, sehr genaue Überstrom-
Detektorschaltung geschaffen wird.
Wenn ein MOSFET des Verarmungstyps als Konstantstromeinrichtung
verwendet wird, kann die Auswirkung der Änderung
der Offsetspannung von dem
herkömmlichen Wert von 7% auf 3% reduziert werden, da der
Nebenschlußstrom innerhalb eines Bereichs jenseits der Abschnürspannung
des MOSFET leicht konstant gehalten werden
kann. Da ferner eine Überstrom-Detektorschaltung auf einem
einzigen Chip integriert mit einem Leistungs-MOSFET unter
Verwendung eines Leistungs-IC-Herstellungsverfahrens leicht
ausgebildet werden kann, ist die vorliegende Erfindung
wirtschaftlich vorteilhaft.
Wenn ein MOSFET des Anreicherungstyps als Konstantstromquellenschaltung
verwendet wird und sein Gateanschluß mit einer
Gatevorspannungsschaltung verbunden wird, wird nicht nur
der nachteilige Effekt der Streuung oder Änderung der Offsetspannung
des Komparators verringert, sondern
auch die Temperaturabhängigkeit der Überstrommessung, die
von Temperaturänderungen der Schaltungselemente herrührt,
kann korrigiert werden. Daher kann eine Halbleiterleistungsvorrichtung
oder ein Leistungs-IC mit einer sehr
genauen Überstrom-Detektorschaltung realisiert werden.
Da die Konstantstromquellenschaltung Streuungen der Offsetspannung
kompensiert, kann ohne Beeinträchtigung der Genauigkeit der Überstrommessung ein
Komparator verwendet werden, der mit einem dem Herstellungsprozeß
für den Leistungs-IC entsprechenden Herstellungsverfahren
hergestellt werden kann.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend in
Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltbild einer ersten Ausführungsform einer
Überstrom-Detektorschaltung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine graphische Darstellung, die eine Spannungs-
Strom-Kennlinie eines Meßwiderstands der Überstrom-
Detektorschaltung von Fig. 3 darstellt,
Fig. 3 ein Schaltbild einer Anordnung einer herkömmlichen
Überstrom-Detektorschaltung,
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Spannungs-Strom-
Kennlinie einer Konstantstromquellenschaltung der Überstrom-
Detektorschaltung von Fig. 1, und
Fig. 5 ein Schaltbild einer zweiten Ausführungsform einer
Überstrom-Detektorschaltung gemäß der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Schaltbild einer ersten Ausführungsform
einer Überstrom-Detektorschaltung gemäß der Erfindung.
In den Zeichnungen sind für Teile, die solchen der
herkömmlichen Detektorschaltung entsprechen, gleiche Bezugszahlen
verwendet. Diese Teile werden nicht noch
einmal erläutert.
In Fig. 1 enthält eine Überstrom-Detektorschaltung 21 eine
Konstantstromquellenschaltung 22 und einen Beurteilungsabschnitt
23. Die Konstantstromquellenschaltung 22 verwendet in dieser
Ausführungsform einen MOSFET des Verarmungstyps, dessen
Drainanschluß mit einem Stromspiegelanschluß 6 eines Leistungs-
MOSFET 1 verbunden ist und dessen Sourceanschluß und
Gateanschluß gemeinsam an einen Sourceanschluß 4 als einen
zweiten Hauptanschluß des Leistungs-MOSFET 1 angeschlossen
sind. Der Beurteilungsabschnitt 23 enthält einen Komparator
14 und eine Konstantspannungseinrichtung 13. Der nicht-invertierende
und der invertierende Eingangsanschluß des Komparators
14 sind mit dem Stromspiegelanschluß 6 bzw. mit dem
positiven Anschluß der Konstantspannungseinrichtung 14 verbunden.
Der negative Anschluß der Konstantspannungseinrichtung
13 ist mit dem Sourceanschluß 4 verbunden. Der Komparator
13 vergleicht die Potentialdifferenz E über der Konstantstromquellenschaltung
22 mit einer vorbestimmten Bezugsspannung,
Es, die anfänglich in der Konstantspannungseinrichtung
13 eingestellt wurde, und gibt ein Überstrom-Detektorsignal
Vo, das der Differenz zwischen den beiden
Spannungen entspricht, an eine Steuerschaltung 10 ab, wenn ein
Überstrom festgestellt wird, so daß die Steuerschaltung 10
eine an einen Gateanschluß 5 über eine Treiberschaltung 9
angelegte Treiberspannung zur Regulierung des Überstroms
steuert.
Fig. 4 zeigt eine Spannungs-Strom-Kennlinie, die die Arbeitsweise
der Konstantstromquellenschaltung 22 in der Überstrom-Detektorschaltung
21 verdeutlicht. Die Konstantstromquellenschaltung
22 enthält den MOSFET des Verarmungstyps, dessen
Funktion es ist, den Nebenschlußstrom i als einen
Drainstrom im Bereich jenseits der Abschnürspannung Po auf
einem konstanten Wert zu halten.
Ein Arbeitspunkt P₂, der so bestimmt wird, daß die Potentialdifferenz
E über der Konstantstromquellenschaltung 22 0,1 V
wird, wenn der Nebenschlußstrom i=200 µA beträgt, stellt
einen Arbeitszustand ein, der dem des Meßwiderstands 12 der
in Fig. 3 gezeigten bekannten Detektorschaltung entspricht.
In diesem Fall wird die Konstantstromquellenschaltung 22 so betrachtet,
als entspräche ihr ein Ersatzwiderstand von 500 Ω.
Der Komparator 14 vergleicht also die Potentialdifferenz
E über der Konstantstromquellenschaltung 22 mit der Bezugsspannung
Es und gibt die Überstrom-Detektorspannung Vo an
die Steuerschaltung 10 ab, wenn ein Überstrom auftritt, wodurch
der Hauptstrom gesteuert wird.
Wenn der durch den Leistungs-MOSFET fließende Hauptstrom I
ansteigt, tendiert der Nebenschlußstrom i dazu, ebenfalls
anzusteigen. In diesem Fall nimmt aber der Ersatz- oder Innenwiderstand
der Konstantstromquellenschaltung 22 zu, was den
Anstieg des Nebenschlußstroms unterdrückt und ihn konstant
hält. Demzufolge steigt die Potentialdifferenz E über der
Konstantstromquellenschaltung 22 als Folge eines Überstroms
scharf an. Im Gegensatz dazu ändert sich die Streuung der
Offsetspannung im Komparator 14 nicht. Deshalb steigt die
Potentialdifferenz zwischen der gemessenen Spannung E und
der Bezugsspannung Es scharf an, und die Überstrom-Detektorspannung
Vo, die dieser Differenz entspricht, wird zur
Steuerung des Überstroms an die Steuerschaltung 10 übertragen.
Bei dieser Ausführungsform ist der Grad des Anstiegs
der Potentialdifferenz E an der Konstantstromquellenschaltung
22 größer als der Grad des Anstiegs des Nebenschlußstroms
i. Daher kann der nachteilige Einfluß der Offsetspannungsstreuung
des Komparators 14 auf die Genauigkeit der
Überstromerfassung reduziert werden.
Als nächstes sollen die Ergebnisse eines Experiments erläutert
werden, das unter Verwendung eines Prototyps einer
Überstrom-Detektorschaltung mit dem oben erwähnten Aufbau
durchgeführt wurde. Überstrom-Detektortests wurden für 200
Leistungs-IC-Chips ausgeführt, von denen jedes integriert
den Leistungs-MOSFET 1, die Steuerschaltung 10 und die
Treiberschaltung 9 zusammen mit der Überstrom-Detektorschaltung
21enthielt. Das Verhältnis der Standardabweichung
zum Mittelwert der gemessenen Überströme wurde ermittelt
und mit dem verglichen, das für die in Fig. 3 gezeigte
bekannte Schaltung erhalten wurde. Dies Verhältnis betrug
für den Leistungs-IC der vorliegenden Ausführungsform der
Erfindung etwa 3%, während dasjenige bei der bekannten
Schaltung etwa 7% betrug. Das Experiment bewies damit, daß
der Einfluß der Streuung der Offsetspannung auf die Genauigkeit
der Überstromerfassung auf weniger als die Hälfte,
nämlich von 7% auf 3% reduziert wurde, obwohl in dem Beurteilungsabschnitt
23 ein Komparator 14 benutzt wurde, der
mit dem gleichen Herstellungsverfahren wie der Leistungs-IC
hergestellt wurde. Darüberhinaus bewies die Prototypschaltung,
daß die Überstrom-Detektorschaltung unter Verwendung
des Herstellungsverfahrens für den Leistungs-IC in ähnlicher
Weise wie der herkömmliche Meßwiderstand 12 integriert
werden konnte, was einen positiven wirtschaftlichen
Gewinn darstellt.
Fig. 5 ist ein Schaltbild einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung. Es unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
in folgendem. Eine Konstantstromquellenschaltung 32
besteht aus einem MOSFET des Anreicherungstyps, dessen
Drainanschluß mit dem Stromspiegelanschluß 6 verbunden
ist und dessen Sourceanschluß mit dem Sourceanschluß 4
des Leistungs-MOSFET 1 verbunden ist. Sein Gateanschluß
ist mit dem Gateanschluß eines MOSFET 42 des Anreicherungstyps
verbunden, der eine Gatevorspannungsschaltung 41 bildet.
Diese Gatevorspannungsschaltung 41 enthält zusätzlich
zu dem MOSFET 42 eine Konstantspannungsquelle 43, eine Zener-
Diode 46 sowie Widerstände 44 und 45, wie es in Fig. 5
dargestellt ist. Die Gatevorspannungsschaltung 41 erfaßt
die Änderung des Nebenschlußstroms i, der durch Drain und
Source des MOSFET 42 des Anreicherungstyps fließt, als eine
Änderung der Gatevorspannung des MOSFET 42 des Anreicherungstyps,
und hält den Nebenschlußstrom i durch Korrektur
seiner Abweichung auf einem konstanten Wert. Die Temperaturabhängigkeit
des Nebenschlußstroms i, die von Temperaturänderungen
der Schaltungskomponenten herrührt, kann dadurch
korrigiert werden, daß diese Bestandteile auf einem
einzigen Chip einschließlich der Gatevorspannungsschaltung
41 integriert werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß es sich bei den oben beschriebenen
Schaltungen lediglich um Ausführungsbeispiele
der Erfindung handelt, an denen mannigfache Abänderungen
möglich sind. Obwohl die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
beispielsweise in Anwendung auf eine sogenannte Niedrigpegel-Schaltung
des Schaltertyps beschrieben sind,
bei der die Leistungs-Halbleiteranordnung mit dem Anschluß
niedrigeren Potentials (Masseseite) und die Last 7 mit dem
Anschluß höheren Potentials der Stromquelle
8 verbunden sind, ist die Erfindung nicht auf diese
Anwendung beschränkt. Sie kann auch auf eine Schaltung des
auf der Seite hohen Potentials angeordneten Schaltertyps oder eine Brückenschaltung angewendet
werden, und zwar im wesentlichen in gleicher Weise,
wie die obigen Ausführungsformen.
Obwohl ferner die Ausführungsbeispiele
unter Bezug auf einen n-Kanal-Leistungs-
MOSFET beschrieben wurden, kann die Überstrom-Detektorschaltung
gemäß der Erfindung auch für p-Kanal-Leistungs-Halbleiteranordnungen
und andere Leistungshalbleiteranordnungen
wie IGBTs und bipolare Sperrschichtleistungstransistoren
angewendet werden.
Claims (5)
1. Überstrom-Detektorschaltung zum Erfassen eines Überstromwertes eines
Hauptstroms in einer Leistungs-Halbleiteranordnung (1), die einen ersten und einen
zweiten Hauptanschluß (3, 4) für eine Leistungs-Halbleiterstrecke aufweist, durch die der
Hauptstrom fließt, einen Stromspiegelanschluß (6) als Ausgang für eine Nebenschluß-
Halbleiterstrecke, durch die ein vom Hauptstrom abgezweigter, einen Bruchteil desselben
darstellender Nebenschlußstrom fließt, und einen Steueranschluß zur Steuerung des Haupt-
und des Nebenschlußstroms,
mit einer zwischen den zweiten Hauptanschluß (4) und den Stromspiegelanschluß (6) geschalteten Impedanz, die vom Nebenschlußstrom durchflossen wird und einen entsprechenden Spannungsabfall hervorruft, und
mit einem Komparator (14), der den Spannungsabfall mit einer Bezugsspannung (Es) vergleicht und bei einem Wert des Spannungsabfalls, der dem Überstromwert entspricht, ein Überstrom-Signal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impedanz aus einer Konstantstromquellenschaltung (22, 32, 42, 43) besteht, die so dimensioniert ist, daß bei beginnendem Überstrom kleine Änderungstendenzen des Nebenschlußstroms zu großen Änderungen des Spannungsabfalls führen.
mit einer zwischen den zweiten Hauptanschluß (4) und den Stromspiegelanschluß (6) geschalteten Impedanz, die vom Nebenschlußstrom durchflossen wird und einen entsprechenden Spannungsabfall hervorruft, und
mit einem Komparator (14), der den Spannungsabfall mit einer Bezugsspannung (Es) vergleicht und bei einem Wert des Spannungsabfalls, der dem Überstromwert entspricht, ein Überstrom-Signal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Impedanz aus einer Konstantstromquellenschaltung (22, 32, 42, 43) besteht, die so dimensioniert ist, daß bei beginnendem Überstrom kleine Änderungstendenzen des Nebenschlußstroms zu großen Änderungen des Spannungsabfalls führen.
2. Überstrom-Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konstantstromquellenschaltung einen MOSFET (22) des Verarmungstyps
enthält, dessen Gate- und Sourceanschlüsse gemeinsam mit dem zweiten
Hauptanschluß (4) verbunden sind und dessen Drainanschluß mit dem Stromspiegelanschluß
(6) verbunden ist.
3. Überstrom-Detektorschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konstantstromquellenschaltung einen ersten MOSFET (32) des
Anreicherungstyps aufweist, dessen Sourceanschluß mit dem zweiten Hauptanschluß (4)
verbunden ist, dessen Drainanschluß mit dem Stromspiegelanschluß (6) verbunden ist und
dessen Gateanschluß mit einer Gatevorspannungsschaltung (41) verbunden ist, die an den
Gateanschluß eine Vorspannung liefert.
4. Überstrom-Detektorschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gatevorspannungsschaltung einen zweiten MOSFET (42) des
Anreicherungstyps, dessen Sourceanschluß mit der Source des ersten Anreicherungs-
MOSFET (32) verbunden ist und dessen Gate mit dem Gate des ersten Anreicherungs-
MOSFET (32) verbunden ist, einen Widerstand (45), dessen eines Ende mit einem Drainanschluß
des zweiten Anreicherungs-MOSFET (42) in einer solchen Weise verbunden ist,
daß der zweite Anreicherungs-MOSFET und der Widerstand eine Reihenschaltung bilden,
und eine Konstantspannungsquelle (43) aufweist, die parallel zu dieser Reihenschaltung
geschaltet ist.
5. Überstrom-Detektorschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Eingangsanschluß des Komparators (14)
mit dem Stromspiegelanschluß (6) verbunden ist, daß eine Konstantspannungseinrichtung
(13) zwischen einen zweiten Eingangsanschluß des Komparators (14) und den zweiten
Hauptanschluß (4) geschaltet ist, die die Bezugsspannung (Es) an den Komparator (14)
anlegt, und daß der Komparator beurteilt, daß der Hauptstrom einen Überstromwert
aufweist, wenn die Potentialdifferenz an der Konstantstromquellenschaltung die vorbestimmte
Bezugsspannung übersteigt.
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