DE4316275C2 - Leistungs-MOSFET-Schaltung mit Überlastschutz, welche nicht nach dem Stromspiegelprinzip arbeitet - Google Patents
Leistungs-MOSFET-Schaltung mit Überlastschutz, welche nicht nach dem Stromspiegelprinzip arbeitetInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine MOS-Leistungsschaltung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, die gegen einen Lastkurzschluß ge
schützt ist. Aus der DE 38 21 065 C2 ist bereits eine derartige Leistungs-
MOSFET-Schaltung mit Überlastschutz bekannt, die einen MOS Lei
stungstransistor, dessen Drain mit einem Drain-Anschluß, dessen Source
mit einem Source-Anschluß und dessen Gate mit einem Gate-Anschluß
verbunden sind, einen MOS Transistor, dessen Drain mit dem Drain des
MOS Leistungstransistors und dessen Gate mit dem Gate-Anschluß ver
bunden ist, und einen bipolaren Transistor enthält, dessen Kollektor mit
dem Gate-Anschluß, dessen Emitter mit dem Source-Anschluß und des
sen Basis mit dem Source-Bereich des MOS Transistors verbunden sind.
Hier handelt es sich um eine Stromspiegelschaltung mit Stromerfassungs
widerstand, wobei der Stromerfassungswiderstand zwischen die Basis
und den Emitter des bipolaren Transistors geschaltet ist.
Eine weitere Leistungs-MOSFET-Schaltung mit Überlastschutz ist aus der
JP 64-68005 A bekannt, welche ebenfalls mit einer Stromspiegelschaltung
arbeitet.
Der innere Aufbau dieser Leistungs-MOSFET-Schaltung ist in Fig. 1A
dargestellt, wobei die Fig. 1B die zugehörige I-V (Strom-Span
nungs-)Charakteristik zeigt. Entsprechend Fig. 1A enthält die Lei
stungs-MOSFET-Schaltung einen Leistungs-MOSFET FET₁, einen MOS
FET FET₂ und einen Bipolar-Transistor Tr₁. Die Wirkungsweise dieser
Leistungs-MOSFET-Schaltung wird nachfolgend näher beschrieben. Der
Leistungsverbrauch innerhalb des Chips durch den Leistungs-MOSFET
FET₁ ist durch die Größe der Drain-Source-Spannung VDS dieses MOS
FET′s und des Drain-Stromes ID bestimmt. Erreicht der detektierte Lei
stungsverbrauch einen vorbestimmten Wert, so wird die Gate-Source-
Spannung VGS abgeschaltet, was zum Abschalten dieses Leistungs-MOS
FET FET₁ führt. Das bedeutet, daß die Leistungs-MOSFET-Schaltung in
nerhalb eines sicheren Betriebsbereichs ungestört arbeiten kann und
gleichzeitig gegen thermische Zerstörung geschützt ist.
Es kann somit verhindert werden, daß die Leistungs-MOSFET-Schaltung
durch Auftreten besonderer Lastbedingungen zu stark erwärmt und damit
zerstört wird.
Die Fig. 2 zeigt schematisch den Einsatz der oben beschriebenen Lei
stungs-MOSFET-Schaltung 7 zum Treiben einer Last-RL. Genauer gesagt
ist in Fig. 2A ein Schaltungsdiagramm dieser Lasttreiberschaltung dar
gestellt, während die Fig. 2B die zugehörige I-V (Strom-Span
nungs-)Charakteristik der Leistungs-MOSFET-Schaltung 7 zeigt. Ent
sprechend der Fig. 2A ist der Drain-Anschluß dieser MOSFET-Schaltung
7 über die Last RL mit einer nicht dargestellten Spannungsversorgung zur
Lieferung einer Spannung VDD verbunden, während ein Source-Anschluß
der Schaltung 7 geerdet ist. Ein Gate-Anschluß der Schaltung 7 ist über ei
nen Widerstand RIN an eine Gate-Treiberspannung VIN gelegt.
Tritt im Bereich der Last RL ein Überlast-Zustand auf, beispielsweise ein
Kurzschluß, so wird der Arbeitspunkt dieser Schaltung gemäß Fig. 2B
auf einen Punkt "0" zurückgenommen, da dann die Spannung VDD der
Spannungsversorgung praktisch direkt am Drain-Anschluß der Lei
stungs-MOSFET-Schaltung 7 liegt. Dieser neue Arbeitspunkt "0" befindet
sich innerhalb des sicheren Betriebsbereichs, der durch die punktierte Li
nie in Fig. 2B markiert ist, so daß die Leistungs-MOSFET-Schaltung 7
wirksam geschützt wird.
Die oben beschriebene Leistungs-MOSFET-Schaltung 7 mit Lastschutz
funktion weist jedoch einige Nachteile auf.
Da ist wesentlich die Tatsache, daß gemäß dem Schaltungsdiagramm nach
Fig. 1A der Drain-Anschluß D des Leistungs-MOSFET′s FET₁ über eine
Reihenschaltung der Widerstände R₁ und R₂ mit dem Source-Anschluß S
dieses MOSFET′s FET₁ verbunden ist, und zwar auch dann, wenn dieser
MOSFET FET₁ infolge des Abschaltens der Gate-Spannung ausgeschaltet
ist. Daher kann auch in diesem Zustand ein Strom I₂ vom Drain-Anschluß
D über die Widerstände R₁ und R₂ zum Source-Anschluß S fließen. Im Er
gebnis wird somit ein großer Leckstrom für den Fall erhalten, daß die Lei
stungs-MOSFET-Schaltung 7 ausgeschaltet ist, was zu einem höheren
Leistungsverbrauch führt.
Eine andere konventionelle Leistungs-MOSFET-Schaltung mit Überlast
schutz, die in einer Stromdetektorschaltung verwendet wird, ist aus der
US 4,553,084 bekannt.
Die Fig. 3 zeigt den Aufbau dieser Lastschutzschaltung, während in
Fig. 4 eine I-V-Charakteristik der Leistungs-MOSFET-Schaltung 10A dar
gestellt ist, die in der Lastschutzschaltung (siehe Kurve 20) verwendet
wird. Darüber hinaus sind weitere I-V-Charakteristika erläutert. Wie die
Fig. 4 erkennen läßt, wird der Drain-Strom der Leistungs-MOSFET-
Schaltung 10A auf einen Spitzen-Drain-Strom IDP begrenzt, wenn bei die
ser Lastschutzschaltung eine Last 12 kurzgeschlossen wird.
Bei dieser Lastschutzschaltung bestimmt sich der Leistungsverbrauch
des Leistungs-MOSFET′s 10A durch das Produkt aus dem den MOSFET
10A durchfließenden Strom und einer an ihn angelegten Spannung, so daß
sich ein hoher Leistungsverbrauch ergibt, wenn die angelegte Spannung
ansteigt und der Stromwert konstant bleibt. Der sichere Betriebsbereich
wiest daher eine charakteristische Kurve auf, die in ihrem rechten Teil ab
gesenkt ist. Da, wie bereits erwähnt, der Stromwert am Spitzenstromwert
IDP (siehe Fig. 4) konstant bleibt, wenn die Last 12 kurzgeschlossen ist,
wird die Spannung VDD der Spannungsversorgung direkt an die Lei
stungs-MOSFET-Schaltung 10A angelegt. Der Leistungsverbrauch P des
MOSFET′s 10A bei kurzgeschlossener Last wird dann durch die folgende
Gleichung definiert:
P = IDP × VDD.
Der sich ergebende Leistungsverbrauch P nimmt einen sehr hohen Wert
an, wodurch eine sehr hohe Wärmemenge entstehen kann. Da jedoch die
Leistungs-MOSFET-Schaltung auch bei einer derart hohen Wärmebela
stung sicher arbeiten soll, muß sie entsprechend groß ausgelegt werden,
was oftmals zu Beeinträchtigungen hinsichtlich der Freiheitsgrade bei der
Wärmeableitung führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine MOS-Leistungshalbleiter-
Schaltung mit Schutzfunktion zu schaffen, die einen verringerten Lei
stungsverbrauch und damit eine geringere Wärmeentwicklung beim Auf
treten eines abnormalen Betriebszustandes aufweist, beispielsweise bei
einer kurzgeschlossenen Last.
Eine derartige MOS-Leistungsschaltung läßt sich dann z. B. auch im inne
ren Bereich eines Kraftfahrzeugs verwenden.
Die gestellte Aufgabe wird gelöst durch eine MOS-Leistungsschaltung mit
den Merkmalen des Anspruchs 1.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung nä
her beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1A ein Schaltbild einer konventionellen MOS Leistungshalbleiter-
Schaltung,
Fig. 1B die I-V(Strom-Spannungs-)Charakteristik der Schaltung nach
Fig. 1A,
Fig. 2A eine Schaltungsanordnung einer Lasttreiberschaltung schema
tisch mit der konventionellen MOS Leistungshalbleiter-Schaltung nach
Fig. 1A,
Fig. 2B die I-V-Charakteristik dieser Lasttreiberschaltung nach Fig.
2A,
Fig. 3 ein Schaltbild einer anderen konventionellen Stromdetektor
schaltung mit einer MOS Leistungshalbleiter-Schalteinrichtung,
Fig. 4 verschiedene I-V(Strom-Spannungs-) Charakteristika herkömmli
cher Schaltungen im Vergleich mit einer erfindungsgemäßen Schaltung,
Fig. 5A ein Schaltbild einer MOS Leistungshalbleiter-Schaltung 100
nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 5B die I-V(Strom-Spannungs-) Charakteristik dieser ersten MOS
Leistungshalbleiter-Schaltung,
Fig. 6A ein Schaltbild einer anderen MOS Leistungshalbleiter-Schal
tung 200 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 6B ein Schaltbild einer abgewandelten Form der zweiten MOS Lei
stungshalbleiter-Schaltung 250 nach der Erfindung,
Fig. 7 ein Schaltbild einer dritten MOS Leistungshalbleiter-Schaltung
300 nach der Erfindung,
Fig. 8A ein Schaltbild einer vierten MOS Leistungshalbleiter-Schaltung
400 nach der vorliegenden Erfindung,
Fig. 8B ein Schaltbild einer abgewandelten vierten MOS Leistungshalb
leiter-Schaltung 450 nach der Erfindung,
Fig. 9 ein Schaltbild einer fünften MOS Leistungshalbleiter-Schaltung
500 nach der Erfindung, und schließlich
Fig. 10 ein Schaltbild einer sechsten MOS Leistungshalbleiter-Schal
tung 600 nach der Erfindung.
Die Fig. 5A zeigt eine Schaltungsanordnung einer MOS Leistungshalblei
ter-Schaltung 100 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Gemäß Fig. 5A enthält die erste MOS Leistungshalbleiter-Schaltung 100
einen ersten MOS Leistungstransistor 101, einen MOS Transistor 102, ei
nen Transistor 103 vom Bipolartyp und einen Widerstand 104 mit einem
Widerstandswert RB, wobei der Widerstand 104 zwischen dem Source-An
schluß des MOS Transistors 102 und dem Basisanschluß des Transistors
103 vom Bipolartyp liegt. Der MOS Transistor 101 kann beispielsweise ei
nen Leistungs-MOSFET (metal oxide-semiconductor field-effect tran
sistor) oder ein IGBT sein (insulated gate bipolar transistor). Ferner kann
der MOS Transistor 102 ein Vertikal-MOSFET, Lateral-MOSFET, ein Verti
kal-IGBT, ein Lateral-IGBT oder ein TFT (Dünnfilmtransistor) sein. Als
Transistor 103 vom Bipolartyp kann ein bipolarer Transistor oder ein bipo
larer Transistor vom TFT Typ zur Anwendung gelangen.
Bei dieser Schaltung sind jeweils ein Drain-Anschluß und ein Gate-An
schluß des MOS Leistungstransistors 101 mit einem Drain-Anschluß und
einem Gate-Anschluß des MOS Transistors 102 verbunden. Der Kollektor
des bipolaren Transistors 103 ist mit den Gate-Anschlüssen des MOS Lei
stungstransistors 101 und des MOS Transistors 102 verbunden. Der
Emitter dieses bipolaren Transistors 103 ist mit dem Source-Anschluß des
MOS Leistungstransistors 101 verbunden. Die Basis des bipolaren Tran
sistors 103 liegt über dem Widerstand 104 am Source-Anschluß des MOS
Transistors 102. Die Schaltungselemente 101 bis 104 bilden die oben be
schriebene erste MOS Leistungsschaltung 100 mit drei Anschlüssen D, S
und G, an die vorbestimmte Spannungen VDS und VGS gelegt werden, wie
nachfolgend noch beschrieben wird.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 5A wird nachfolgend der Betrieb der er
sten MOS Schaltung 100 näher beschrieben.
Liegt keine Gate-Spannung VGS am Gate-Anschluß G der ersten MOS Lei
stungsschaltung 100, und sind daher der MOS Leistungstransistor 101
und der MOS Transistor 102 ausgeschaltet, so fließt kein Strom vom
Drain-Anschluß D der ersten MOS Leistungsschaltung 100 zu deren
Source-Anschluß S, da kein Stromweg zwischen diesem Drain-Anschluß D
und dem Source-Anschluß S vorhanden ist. Das bedeutet, daß die erste
MOS Leistungsschaltung 100 einen kleineren Leckstrom aufweist, als der
Leckstrom der zuerst genannten konventionellen MOS Leistungsschal
tung gemäß Fig. 1A. Dadurch läßt sich der Leistungsverbrauch der er
sten MOS Leistungsschaltung 100 nach der Erfindung im Ausschaltzu
stand beträchtlich reduzieren, und zwar im Vergleich zur konventionellen
MOS Leistungsschaltung.
Der weitere Betrieb der ersten MOS Leistungsschaltung 100 wird nachfol
gend genauer unter Bezugnahme auf das in der Fig. 5B gezeigte I-
V(Strom-Spannungs-)Diagramm erläutert. Es sei darauf hingewiesen, daß
verschiedene Ströme und Spannungen ID, IB, IG, VDS, VB, VGS, VF und
VIN an verschiedenen Punkten des Schaltungsdiagramms nach Fig. 5A
vorhanden sind, wobei ein Symbol RIN den Widerstandswert eines Ein
gangswiderstands repräsentiert.
Wird der MOS Leistungstransistor 101 gemäß der I-V-Charakteristik von
Fig. 5B im linearen Bereich betrieben, so gilt die folgende Gleichung (1):
ID=K VDS (VGS-VT) (1)
Hierin sind das Symbol K eine Konstante, das Symbol VT die Schwellen
spannung des MOS Leistungstransistors 101, ID der Drain-Strom, VDS
die Drain-Source-Spannung und VGS die Gate-Source-Spannung.
Im folgenden sei angenommen, daß der Einschaltwiderstandswert des
MOS Transistors 102 beträchtlich niedriger ist als der Widerstandswert
RB des Widerstands 104, nämlich vernachlässigbar kleiner, und daß fer
ner die Vorwärtsvorspannung zwischen der Basis und dem Emitter des bi
polaren Transistors 103 mit VF bezeichnet ist. In diesem Fall gilt die nach
folgende Gleichung (2):
VB=VF+IB RB = VDS (2)
Ist der genannte bipolare Transistor 103 aus Silizium (Si) hergestellt, so
liegt die typische Schwellenspannung VF im folgenden Bereich:
VF = 0,4 bis 0,7 V.
Soll anhand der obigen Gleichung (2) der Basisstrom IB ermittelt werden,
so ergibt sich nach Umstellung folgende Gleichung (3):
1B = (VDS-VF)/RB (3)
Wird der Stromverstärkungsfaktor des bipolaren Transistors 103 mit β be
zeichnet, so ergibt sich unter Verwendung des Ausdrucks
IG = β × IB
folgende Gleichung (4):
VIGS = VIN - RIN IG
VIGS = VIN - β RIN IB
VIGS = VIN - β × (VDS- VF) × RIN/RB (4)
VIGS = VIN - β RIN IB
VIGS = VIN - β × (VDS- VF) × RIN/RB (4)
Aufgrund der obigen Gleichungen (1) und (4) wird als I-V-Charakteristik
des linearen Betriebsbereichs diejenige gemäß Fig. 5B erhalten. Mit an
deren Worten ist diese lineare I-V-Charakteristik durch folgende Glei
chung (5) definiert:
Liegt im Gegensatz dazu die Drain-Source-Spannung VDS der ersten MOS
Leistungsschaltung 100 hoch, so gelangen die Betriebsbedingungen so
wohl vom MOS Leistungstransistor 101 als auch vom MOS Transistor 102
in den Sättigungszustand (siehe Fig. 5B). Als Ergebnis davon wird der
Drain-Strom ID konstant.
Die Spitzen-Drain-Spannung VDS-P unter der Bedingung, daß der Drain-
Strom ID ein Spitzen-Drain-Strom ID-P ist, berechnet sich anhand der fol
genden Gleichung (6):
Erhöht sich entsprechend der I-V-Charakteristik von Fig. 5B die Drain-
Spannung VDS der ersten MOS Leistungsschaltung 100, so erhöht sich
auch der Drain-Strom ID dieser Schaltung 100 ähnlich, so daß nach eini
ger Zeit ein Spitzen-Drain-Strom ID-P bei einer bestimmten Drain-Span
nung VDS-P (also bei der Spitzen-Drain-Spannung) erreicht wird. Wird die
Drain-Spannung VDS weiter vergrößert, und zwar in Richtung auf die Ver
sorgungsspannung VDD, so verringert sich der Drain-Strom ID wieder. Mit
anderen Worten weist die erste MOS Leistungsschaltung 100 eine negative
Widerstandscharakteristik auf, so daß trotz Erhöhung der Drain-Span
nung VDS der Drain-Strom ID vermindert wird. Im Anschluß daran wird
der Drain-Strom ID im wesentlichen konstant (Sättigungsbetriebsbe
reich).
Wie sich aus der obigen Beschreibung der negativen Widerstandscharak
teristik der ersten MOS Leistungsschaltung 100 ergibt, läßt sich bei Erhö
hung der Versorgungsspannung VDD über die Spitzen-Drain-Spannung
VDS-P hinaus der MOS Leistungstransistor 101 vor elektrischer Zerstö
rung bewahren, wenn eine nicht dargestellte Last des Leistungstransis
tors 101 kurzgeschlossen ist, ähnlich wie das bei der konventionellen MOS
Leistungsschaltung gemäß Fig. 1A der Fall ist. Wird also die Last kurzge
schlossen und wird die Versorgungsspannung VDD direkt an die erste
MOS Leistungsschaltung 100 gelegt, so wird der Arbeitspunkt dieser Lei
stungsschaltung 100 zu einem Punkt "C" verschoben. Da sich dieser Ar
beitspunkt "C" innerhalb des sicheren Betriebsbereichs der ersten MOS
Leistungsschaltung 100 befindet, läßt sich der MOS Leistungstransistor
101 sehr gut gegen hohe Drain-Ströme (im Falle eines Kurzschlusses)
schützen, und damit auch gegen eine zu hohe Wärmebelastung.
Nachfolgend soll ein Vergleich mit den übrigen I-V-Kurven in Fig. 4 erfol
gen. Die I-V-Kurve (Strom-Spannungs-Charakteristik) der ersten MOS
Leistungsschaltung 100 ist mit dem Bezugszeichen 50 in Fig. 4 versehen.
Das Bezugszeichen 20 kennzeichnet die I-V-Charakteristik der konventio
nellen (Stromspiegeltyp)-Lastschutzschaltung gemäß Fig. 3, während
das Bezugszeichen 30 die I-V- Charakteristik einer konventionellen MOS
Leistungsschaltung (nicht dargestellt) kennzeichnet, die keine Schutz
funktion besitzt. Wie anhand der Kurven 20, 30 und 50 zu erkennen ist, er
gibt sich bei der ersten MOS Leistungsschaltung 100 nach der vorliegen
den Erfindung während des Lastkurzschlusses eine erheblich verringerte
Leistungsaufnahme im Vergleich zu den beiden anderen konventionellen
Schaltungen. Das bedeutet, daß der gesamte "sichere" Bereich der ersten
MOS Leistungsschaltung 100 auf einen schmalen Bereich eingestellt wer
den kann, wobei sich die Schaltung 100 kompakter ausbilden läßt, und
wobei sich mehr Freiheitsgrade beim Auslegen der Schaltung ergeben.
Der Bereich mit negativer Widerstandscharakteristik in der Strom-Span
nungskurve 50 gemäß Fig. 5B wird bei der ersten MOS Leistungsschal
tung 100 durch den gewählten Aufbau gemäß Fig. 5A realisiert. Bevor der
Drain-Strom ID den Spitzen-Drain-Strom ID-P erreicht, sind die Ein
schaltwiderstandswerte der MOS Transistoren 101 und 102 niedrig. Dann
wird der bipolare Transistor 103 eingeschaltet, nachdem der Drain-Strom
ID den Spitzenwert ID-P erreicht hat, wonach die Drain-Spannung VDS
über die Spitzen-Drain-Spannung VDS-P hinaus erhöht wird. Dieses Ver
halten läßt sich anhand der oben beschriebenen Gleichung (5) nachprü
fen, und zwar mit Blick auf die quadratische Funktion (VDS²) der Drain-
Spannung VDS auf der rechten Seite der Gleichung.
Liegt ein normaler Lastzustand vor, so muß die erste MOS Leistungsschal
tung 100 eine hinreichende Stromtreiberfähigkeit aufweisen. Dies bedeu
tet unter Bezugnahme auf die I-V-Charakteristik gemäß Fig. 5B, daß so
wohl der Spitzen-Drain-Strom ID-P als auch die Spitzen-Drain-Spannung
VDS-P hoch gewählt werden müssen, um diese hinreichende Stromtrei
berfähigkeit zu erhalten. Um die hohe Spitzen-Drain-Spannung VDS-P
einstellen zu können, wird der Widerstandswert RB des Widerstands 104
groß gewählt, zum Beispiel mehrere hundert Ohm bis etwa 1 Kilo-Ohm, wie
sich leicht anhand der oben beschriebenen Gleichung (6) erkennen läßt.
Wird also der Widerstandswert RB des Widerstands 104 entsprechend ge
wählt, so weist die erste MOS Leistungsschaltung 100 eine hinreichend
gute Stromtreiberfähigkeit bezüglich der normalen Lastsituation auf und
kann darüber hinaus vor Zerstörung bewahrt werden, wenn eine abnor
male Lastsituation eintritt, beispielsweise ein Kurzschluß.
Im nachfolgenden wird die Funktion des Widerstandes 104 innerhalb der
ersten MOS Leistungsschaltung 100 näher betrachtet. Die Funktion des
Widerstandes 104 dient zur Begrenzung des Stroms IB, der durch den MOS
Transistor 102 hindurchfließt. Dieser Strom IB ist nicht proportional zum
Strom ID des MOS Leistungstransistors 101. Diese Funktion ist vollstän
dig verschieden von derjenigen der Stromspiegeltyp-Schutzschaltung.
Aus der JP 2-226407 A (1990) ist zwar bereits ein Leistungs-MOSFET mit
Überstrom-Schutzfunktion bekannt, wobei ein Widerstand Ra zwischen
dem Source-Anschluß eines Stromspiegeltyp-MOSFET′s M2 und der Basis
eines Bipolartransistors T1 (siehe dortige Fig. 6) liegt. Dieser Widerstand
Ra hat eine vollständig andere Funktion und Wirkung als die des oben be
schriebenen Widerstandes 104, der in der ersten MOS-Leistungsschal
tung 100 zum Einsatz kommt. Der Leistungs-MOSFET gemäß Fig. 6 dient
vielmehr zur Bildung einer Schaltung vom Stromspiegeltyp. Dieser Wider
stand ist so gewählt, daß der Strom i, der durch den Stromspiegel-MOSFET
M2 hindurchfließt, direkt proportional zum Strom I ist, der durch den
Haupt-MOSFET M1 hindurchfließt, wenn der Bipolartransistor T1 einge
schaltet ist. Mit anderen Worten wird der Widerstand Ra dazu verwendet,
den Arbeitspunkt des Bipolartransistors T1 einzustellen und einen siche
ren bzw. stabilen Betrieb des Bipolartransistors T1 zu gewährleisten. Wird
der Widerstandswert dieses Widerstandes Ra jedoch sehr groß, so ist der
Strom i nicht direkt proportional zum Strom I. Daher läßt sich kein Strom
spiegelbetrieb durchführen. Der Widerstandswert des Widerstandes Ra
muß mit anderen Worten auf einen kleinen Wert eingestellt sein, um nicht
die Eigenschaften der oben erläuterten Stromspiegelschaltung zu beein
trächtigen.
Im Gegensatz dazu wird bei der ersten MOS Leistungsschaltung 100 nach
der Erfindung keine Stromspiegelschaltung eingesetzt. Der Widerstands
wert des Widerstandes 104 kann daher frei bestimmt und auf große Werte
eingestellt werden, beispielsweise auf Werte von mehreren hundert Ohm
bis zu einem Kilo-Ohm, abhängig von den Erfordernissen der Stromtrei
berfähigkeit (siehe Gleichung 6).
Der oben beschriebene Leistungs-MOSFET gemäß Fig. 6 der JP 2-
226407 A bildet demgegenüber eine Überstrom-Schutzschaltung vom
Stromspiegeltyp. Fließt ein Überstrom durch den Haupt-MOSFET M1,
durch den der Bipolartransistor T1 eingeschaltet werden kann, so tritt ein
Spannungsabfall über dem Widerstand Ri auf. Demzufolge entsteht eine
Differenz zwischen der Gate-Spannung des Haupt-MOSFET′s M1 und der
Gate-Spannung des Stromspiegel-MOSFET′s M2, die nur zu einer Begren
zung des Stroms I führt, welcher durch den Haupt-MOSFET M1 hindurch
fließt. Das bedeutet, daß die I-V-Charakteristik dieser Überstromschutz
schaltung vom Stromspiegeltyp mit der I-V-Charakteristik 20 gemäß Fig.
4 übereinstimmt. Mit anderen Worten weist die I-V-Charakteristik 20 der
Überstrom-Schutzschaltung vom Stromspiegeltyp gemäß Fig. 6 der her
kömmlichen Anordnung einen völlig unterschiedlichen Verlauf von der I-
V-Charakteristik 50 des vorliegenden Ausführungsbeispiels auf.
Wie sich aus der vorangegangenen Beschreibung ergibt, ist es bei der MOS
Leistungsschaltung 100 nach dem vorliegenden ersten Ausführungsbei
spiel der Erfindung nur erforderlich, für den MOS Transistor 102 zu for
dern, daß er einen hinreichend kleinen Einschaltwiderstandswert aufwei
sen soll, und zwar im Vergleich zum Widerstandswert RB des Widerstan
des 104. Der MOS Transistor 102 kann somit eine unterschiedliche Struk
tur gegenüber dem MOS Leistungstransistor 101 aufweisen. Beispielswei
se kann der MOS Leistungstransistor 101 durch einen Vertikal-DMOS
(doppelt diffundierter Metall-Oxid FET Halbleiter) gebildet sein, während
der MOS Transistor 102 beispielsweise ein lateraler MOSFET sein kann.
Im Hinblick auf eine Vereinfachung der Herstellungsschritte können aber
auch beide MOS Transistoren 101 und 102 eine Halbleiterstruktur vom
selben Typ aufweisen.
Die Fig. 6A zeigt den Schaltungsaufbau einer weiteren MOS Leistungs
schaltung 200 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
Ein Vergleich mit der ersten MOS Leistungsschaltung 100 nach Fig. 5A
zeigt, daß bei der zweiten MOS Leistungsschaltung 200 anstelle des Wider
standes 104 eine Diode 106 vorgesehen ist.
Nachfolgend wird der Betrieb der zweiten MOS Leistungsschaltung 200
näher beschrieben. In Übereinstimmung mit der oben definierten Glei
chung (6) läßt sich die Spitzen-Drain-Spannung VDS-P auf der Grundlage
der Vorwärtsspannung VF steuern, die zwischen der Basis und dem Emit
ter des bipolaren Transistors 103 liegt, und zwar in ähnlicher Weise, wie
dies zuvor mit dem Widerstandswert RB des Widerstandes 104 durchge
führt worden ist. Im Ergebnis weist somit die zweite MOS Leistungsschal
tung 200 dieselben Betriebseigenschaften wie die erste MOS Leistungs
schaltung 100 auf.
Die Fig. 6B zeigt eine gegenüber der zweiten MOS Leistungsschaltung
200 abgewandelte MOS Leistungsschaltung 250 auf. Bei dieser abgewan
delten MOS Leistungsschaltung 250 sind zwei Dioden 106A und 106B in
Reihe zueinander geschaltet, wobei die Reihenschaltung dieser Dioden
zwischen der Basis des bipolaren Transistors 103 und dem Source-An
schluß des MOS Transistors 102 liegt.
Bei der zweiten MOS Leistungsschaltung 200 entspricht die Vorwärtsvor
spannung VF1 einer Spannung, die dadurch erhalten wird, daß zu einer
zwischen Anode und Kathode der einzigen Diode 106 angelegten Vorwärts
vorspannung die Vorwärtsvorspannung zwischen Basis und Emitter des
Transistors 103 hinzuaddiert wird. Da die Spitzen-Drain-Spannung VDS-P
groß wird, weist die zweite MOS Leistungsschaltung 200 eine hinrei
chende Stromtreiberfähigkeit in Bezug auf den normalen Lastzustand auf.
Bei der modifizierten zweiten MOS Leistungsschaltung 250 werden zwei in
Reihe geschaltete Dioden 106A und 106B anstelle der einzigen Diode 106
in der Schaltung 200 verwendet, so daß sich jetzt eine noch bessere Strom
treiberfähigkeit ergibt, im Vergleich zu der genannten zweiten MOS Lei
stungsschaltung 200.
Die Fig. 7 zeigt den Schaltungsaufbau einer anderen MOS Leistungs
schaltung 300 nach einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Diese dritte MOS Leistungsschaltung 300 ist so konstruiert,
daß der Source-Anschluß des MOS Transistors 102 direkt mit der Basis
des bipolaren Transistors 103 verbunden ist, und daß ferner ein Emitter
widerstand 108 mit einem Widerstandswert RE zwischen dem Emitter des
bipolaren Transistors 103 und dem Source-Anschluß des MOS Leistungs
transistors 101 liegt.
Die I-V-Charakteristik dieser dritten MOS Leistungsschaltung 300 ist
ähnlich zu derjenigen der ersten MOS Leistungsschaltung 100 (siehe Fig.
4). Es sei darauf hingewiesen, daß der Spitzen-Drain-Strom ID-P und die
Spitzen-Drain-Spannung VDS-P durch Variation des Widerstandswerts
RE des Emitterwiderstandes 108 gesteuert werden. Die dritte MOS Lei
stungsschaltung 300 kann somit eine hinreichende Stromtreiberfähigkeit
bezogen auf den normalen Lastzustand aufweisen und ist ebenfalls wirk
sam geschützt gegenüber schädlichen Überströmen, und zwar bei geeigne
ter Auslegung des Widerstandswerts RE dieses Emitterwiderstandes 108.
Wird keine Gate-Spannung an den Gate-Anschluß G dieser dritten MOS
Leistungsschaltung 300 angelegt, werden sowohl der MOS Leistungstran
sistor 101 als auch der MOS Transistor 102 ausgeschaltet. In diesem Fall
existiert kein Stromweg vom Drain-Anschluß D zum Source-Anschluß S
dieser dritten MOS Leistungsschaltung 300, ähnlich wie dies bei der er
sten MOS Leistungsschaltung 100 der Fall war. Die Folge davon ist ein re
duzierter Leistungsverbrauch im Ausschaltzustand, da der Leckstrom be
trächtlich herabgesetzt wird, und zwar im Vergleich zu konventionellen
MOS Leistungsschaltungen.
Die Fig. 8A zeigt den Schaltungsaufbau einer vierten MOS Leistungs
schaltung 400, während die Fig. 8B den Schaltungsaufbau einer gegen
über der vierten MOS Leistungsschaltung 400 modifizierten MOS Lei
stungsschaltung 450 nach der Erfindung zeigt.
Wie diese Schaltungsdiagramme gemäß den Fig. 8A und 8B erkennen
lassen, kann eine Vorwärtsvorspannung VF3 oder VF4 zwischen Emitter
und Basis des bipolaren Transistors 103 mit gewünschter Größe angelegt
werden, und zwar durch Verwendung einer einzelnen Diode 109 (Fig. 8A),
oder durch Verwendung einer Serienschaltung von zwei Dioden 109A und
109B (Fig. 8B). Die einzelne Diode 109 oder die Reihenschaltung aus den
Dioden 109A und 109B liegt also zwischen dem Emitter des bipolaren
Transistors 103 und dem Source-Anschluß des MOS Leistungstransistors
101. Die vierte MOS Leistungsschaltung 400 und die modifizierte vierte
MOS Leistungsschaltung 450 weisen somit ähnliche Eigenschaften wie die
erste MOS Leistungsschaltung 100 auf, nämlich im wesentlichen diejeni
ge, daß sie keinen Leckstrom haben und eine hohe Stromtreiberfähigkeit
besitzen.
Die Fig. 9 zeigt den Aufbau einer anderen MOS Leistungsschaltung 500
in Übereinstimmung mit einem fünften bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Bei dieser fünften MOS Leistungsschaltung
500 kommen sowohl eine Basisdiode 106 und ein Emitterwiderstand 108
bei dem bipolaren Transistor 103 zum Einsatz. Dieses Ausführungsbei
spiel entspricht also einer Kombination aus dritter MOS Leistungsschal
tung 300 gemäß Fig. 7 und vierter MOS Leistungsschaltung 400 gemäß
Fig. 8A. Eine Modifikation dieser fünften MOS Leistungsschaltung 500
kann dadurch erfolgen, daß die Basisdiode 106 und der Emitterwider
stand 108 durch einen Basiswiderstand bzw. eine Emitterdiode (nicht im
einzelnen dargestellt) ausgetauscht werden. Beim fünften Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 9 liegt die Basisdiode 106 zwischen der Basis des bi
polaren Transistors 103 und dem Source-Anschluß des MOS Transistors
102, während der Emitterwiderstand 108 zwischen dem Emitter des bipo
laren Transistors 103 und dem Source-Anschluß des MOS Leistungstran
sistors 101 liegt. Diese fünfte MOS Leistungsschaltung 500 und deren mo
difizierte Form weisen dieselben Vorteile wie die Leistungsschaltung nach
dem ersten Ausführungsbeispiel auf und darüber hinaus den weiteren
Vorteil eines höheren Auslegungs-Freiheitsgrades im Vergleich zu den an
deren Schaltungen.
Die Fig. 10 zeigt den Schaltungsaufbau einer weiteren MOS Leistungs
schaltung 600 in Übereinstimmung mit einem sechsten Ausführungsbei
spiel der vorliegenden Erfindung.
Diese sechste MOS Leistungsschaltung 600 gleicht mehr oder weniger der
oben beschriebenen konventionellen Leistungsschaltung gemäß Fig. 1A,
wobei jedoch Unterschiede vorhanden sind, die nachfolgend beschrieben
werden. Zunächst ist bei dieser Schaltung das eine Ende des Basiswider
standes 614 nicht direkt mit dem Drain-Anschluß D der MOS Leistungs
schaltung 600 verbunden, sondern über einen zweiten MOS Transistor
612 mit diesem Drain-Anschluß D. Der MOS Leistungstransistor 610, der
erste MOS Transistor 611, der bipolare Transistor 613 und ein weiterer Wi
derstand 615 sind so zusammengeschaltet, wie die entsprechenden Schal
tungselemente der konventionellen MOS Leistungsschaltung gemäß Fig.
1A.
Im Vergleich zur Fig. 1A liegt jedoch abweichend zwischen dem dortigen
FET 2 und dem dortigen FET 1 der FET 612, dessen Drain-Anschluß mit
dem Drain-Anschluß des Elements 610 verbunden ist, und wobei der
Source-Anschluß des FET′s 612 mit dem einen Ende des Widerstandes 614
verbunden ist, dessen anderes Ende am Widerstand 615 bzw. an der Basis
des Transistors 613 liegt.
Liegt bei der sechsten MOS Leistungsschaltung 600 keine Gate-Vorspan
nung am Gate-Anschluß G an, so ist der zweite MOS Transistor 612 ausge
schaltet, was zur Folge hat, daß kein Leckstrom vom Drain-Anschluß D
zum Source-Anschluß S der Schaltung 600 fließt. Dadurch läßt sich der
Leistungsverbrauch der Schaltung 600 gegenüber der konventionellen
MOS Leistungsschaltung erheblich verringern, und zwar infolge des stark
reduzierten Leckstroms im Ausschaltzustand.
Wie zuvor im einzelnen beschrieben wurde, weisen die MOS Leistungs
schaltungen nach der vorliegenden Erfindung eine Strom- Spannungscha
rakteristik auf, die teilweise ein negatives Widerstandsverhalten besitzt.
Darüber hinaus befinden sich in allen Signalwegen vom Drain-Anschluß
zum Source-Anschluß MOS Transistoren, was weitere Vorteile mit sich
bringt. Zunächst weisen dadurch die MOS Leistungsschaltungen eine ver
besserte Stromtreiberfähigkeit bezogen auf den normalen Lastzustand
auf, während sich andererseits dadurch die Drain-Ströme bei einem ab
normalen Lastzustand erheblich reduzieren lassen, beispielsweise bei
kurzgeschlossener Last. Die MOS Leistungsschaltungen lassen sich somit
kontinuierlich innerhalb des normalen Betriebsbereichs betreiben, und
zwar selbst dann, wenn ein Lastkurzschluß vorliegt. Sind die MOS Lei
stungsschaltungen ausgeschaltet, so weisen sie darüber hinaus infolge
des erheblich reduzierten Leckstroms eine wesentlich verminderte Lei
stungsaufnahme auf.
Claims (12)
1. MOS Leistungsschaltung mit Lastkurzschlußschutz, die einen MOS
Leistungstransistor (101; 610), dessen Drain mit einem Drain-Anschluß
(D), dessen Source mit einem Source-Anschluß (S) und dessen Gate mit ei
nem Gate-Anschluß (G) verbunden sind, einen MOS Transistor (102; 612),
dessen Drain mit dem Drain des MOS Leistungstransistors (101; 610) und
dessen Gate mit dem Gate-Anschluß (G) verbunden ist, und einen bipola
ren Transistor (103; 613) enthält, dessen Kollektor mit dem Gate-An
schluß (G), dessen Emitter mit dem Source-Anschluß (S) und dessen Basis
mit dem Source-Bereich des MOS Transistors (102; 612) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem zwischen dem Source-Bereich
des MOS Transistors (102; 612) und dem Source-Anschluß (S) liegenden
Basis-Emitter-Zweig des bipolaren Transistors (103; 613) eine Strombe
grenzungseinrichtung befindet, die nicht nach dem Stromspiegel
prinzip arbeitet.
2. MOS Leistungsschaltung (100) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung durch einen Widerstand (104)
zwischen dem Source-Bereich des MOS Transistors (102) der Basis
des bipolaren Transistors (103) mit einem Widerstandswert (RB)
gebildet ist, wobei der MOS Transistor einen hinreichend kleinen
Einschaltwiderstand im Vergleich zum Widerstandswert (RB)
aufweist. (Fig. 5)
3. MOS Leistungsschaltung (100) nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Widerstandswert (RB) des Widerstands (104) im Bereich
von etwa 100 Ohm bis etwa 1 Kilo-Ohm liegt.
4. MOS Leistungsschaltung (200, 250) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung ein Vorwärtsvor
spannungs-Steuerelement (106; 106A, 106B) zwischen dem Source-Be
reich des MOS Transistors (102) und der Basis des bipolaren Transistors
(103) ist, um eine Vorwärtsvorspannung (VF1, VK2) zu steuern, die zwi
schen Basis und Emitter des bipolaren Transistors (103) anliegt.
5. MOS Leistungsschaltung (200, 250) nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Vorwärtsvorspannungs-Steuerelement entweder
durch eine einzelne Diode (106) (Fig. 6A) oder durch eine
Reihenschaltung von Dioden
(Fig. 6B) (106A, 106B) gebildet ist.
6. MOS Leistungsschaltung (300) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung ein Widerstand (108)
zwischen dem Emitter des bipolaren Transistors (103) und dem Source-
Anschluß (S) ist, um sowohl einen Spitzen-Drain-Strom (ID-P) der MOS Lei
stungsschaltung (300) als auch ihre Spitzen-Drain-Spannung (VDS-P) zu
steuern. (Fig. 7)
7. MOS Leistungsschaltung (400, 450) nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung ein Vorwärtsvor
spannungs-Steuerelement (109; 109A, 109B) zwischen dem Emitter des
bipolaren Transistors (103) und dem Source-Anschluß (S) ist, um eine
Vorwärtsvorspannung (VF3, VF4), die zwischen Basis und Emitter des bi
polaren Transistors (103) anliegt, zu steuern.
8. MOS Leistungsschaltung (400, 450) nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Vorwärtsvorspannungs-Steuerelement durch ei
ne einzelne Diode (109) (Fig. 8A) oder durch eine Reihenschaltung von Dioden
(109A, 109B) (Fig. 8B) gebildet ist.
9. MOS Leistungsschaltung (500) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung aus einer Diode (106)
zwischen dem Source-Bereich des MOS Transistors (102) und der Basis
des bipolaren Transistors (103) und einem Widerstand (108) zwischen dem
Emitter des bipolaren Transistors (103) und dem Source-Anschluß (S) be
steht. (Fig. 9)
10. MOS Leistungsschaltung (500) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung aus einem Widerstand
(108) zwischen dem Source-Bereich des MOS Transistors (102) und der
Basis des bipolaren Transistors (103) und einer Diode (106) zwischen dem
Emitter des bipolaren Transistors (103) und dem Source-Anschluß (S) be
steht.
11. MOS Leistungsschaltung (600) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strombegrenzungseinrichtung aus einem ersten Wider
stand (614) zwischen dem Source-Bereich des MOS-Transistors (612) und
der Basis des bipolaren Transistors (613), und zusätzlich aus einem MOS
Transistor (611), dessen Drain mit dem Drain des MOS Leistungstran
sistors (610), dessen Gate mit dem Gate-Anschluß (G) und dessen Source
mit der Basis des bipolaren Transistors (613) verbunden ist, sowie aus ei
nem zweiten Widerstand (615) zwischen der Basis und dem Emitter des bi
polaren Transistors (613) besteht. (Fig. 10)
12. MOS Leistungsschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der MOS Leistungstransistor (101; 610) ein
Leistungs-MOSFET oder ein IGBT (bipolarer Transistor mit isoliertem Ga
te), der MOS Transistor (102; 612) durch einen vertikalen MOSFET, einen
lateralen MOSFET, einen vertikalen IGBT, einen lateralen IGBT oder
durch einen MOSFET vom TFT-Typ (Dünnfilmtransistor) gebildet, und der
bipolare Transistor (103; 613) ein bipolarer Dünnfilmtransistor ist.
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