DE4206100B4

DE4206100B4 - Schaltbares Planetengetriebe

Info

Publication number: DE4206100B4
Application number: DE4206100A
Authority: DE
Inventors: Franz Dipl.-Ing. Forster (Fh)
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde Material Handling GmbH
Priority date: 1992-02-27
Filing date: 1992-02-27
Publication date: 2004-09-16
Anticipated expiration: 2012-02-28
Also published as: GB2264758B; JPH0626555A; GB9303878D0; FR2688851A1; FR2688851B1; GB2264758A; US5397281A; DE4206100A1

Abstract

Schaltbares Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, mindestens einem auf einem Steg gelagerten Planetenrad und einem drehbaren Hohlrad, das mit einem drehfesten oder drehbaren Getriebebauteil kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite des Hohlrades (5), die dem Getriebebauteil zugewandt ist, eine drehfest mit dem Hohlrad (5) verbundene, kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung angeordnet ist, die mittels eines innerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Getriebebauteil oder einem damit drehfest verbundenen Bauteil bringbar ist, wobei an der dem Steg (4) zugewandte Stirnseite des Hohlrades (5) eine zweite kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung vorgesehen ist, die mittels eines zweiten innerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Steg (4) oder einem damit verbundenen Bauteil bringbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein schaltbares Planetengetriebe mit einem Sonnenrad mindestens einem auf einem Steg gelagerten Planetenrad und einem drehbaren Hohlrad, das mit einem drehfesten oder drehbaren Getriebebauteil kuppelbar ist.
Planetengetriebe werden in vielfältigen Ausführungsformen eingesetzt. Insbesondere in Fahrzeugantrieben zur Untersetzung in mehreren Stufen zwischen einem hochdrehenden Motor und einem erheblich niedriger drehenden Abtriebselement, z. B. einem Fahrzeugrad, erweisen sich Planetengetriebe als zweckmäßig, weil platzsparend. Auch in Baumaschinen, die mit hydrostatischen Getrieben versehen sind, werden verstärkt Planetengetriebe, insbesondere unter Last schaltbare Planetengetriebe, verwendet, um beim Betrieb der Baumaschine im Straßenverkehr zufriedenstellende Fahrgeschwindigkeiten zu ermöglichen. Höhere Fahrgeschwindigkeiten sind nämlich bei alleinigem Einsatz des für den Baustellenbetrieb erforderlichen hydrostatischen Getriebes in der Regel nicht erreichbar.
Zum Erreichen der verschiedenen Schaltzustände sind meist Kupplungs- bzw. Bremslamellen vorgesehen, mit deren Hilfe die drehbaren Bauteile des Planetengetriebes mit anderen Getriebebauteilen gekuppelt werden. Solche Getriebebauteile können feststehend oder drehbar sein. Ein feststehendes Getriebebauteil ist das Getriebegehäuse. Drehbare Getriebebauteile sind z. B. der Steg oder das Sonnenrad des Planetengetriebes. Drehbare Getriebebauteile können auch einem nachgeschaltetem Stirnrad- oder Planetengetriebe angehören.
Kuppelt man das drehbare Hohlrad mir dem drehbaren Sonnenrad, so erhält man eine Durchtrieb-Schaltung. Wird darüber hinaus das Hohlrad durch Kuppeln mit dem Getriebegehäuse gegen Drehung fixiert, so erhält man eine Brems-Schaltung.
Bei angetriebenem Sonnenrad und feststehendem Steg kann am drehbaren Hohlrad ein Drehmoment abgegriffen werden. Bei angetriebenem Sonnenrad und feststehendem Hohlrad (das Hohlrad ist in diesem Fall verdrehtest mit dem Getriebegehäuse gekuppelt) kann am drehbaren Steg ein Drehmoment abgegriffen werden. Diese beiden Schaltungen sind Untersetzungs-Schaltungen, wobei die letztgenannte Variante (Abtrieb über den drehbaren Steg) in der Praxis häufiger genutzt wird, während auf die erste Variante meist verzichtet wird. Sind sowohl der Steg als auch das Hohlrad frei drehbar, so befindet sich das Planetengetriebe in Freilauf-Schaltung.
Die Betätigung der Kupplungs- bzw. Bremslamellen erfolgt in der Regel hydraulisch, wozu oft ein erheblicher konstruktiver und montagetechnischer Aufwand erforderlich ist. Darüber hinaus bestimmt die Anordnung und Betätigung der Lamellen maßgeblich die Abmessungen des Planetengetriebes.

Die US 2 254 335 hat ein schaltbares Planetengetriebe zum Gegenstand, bei dem das Sonnenrad des Planetengetriebes mittels einer Kupplung mit dem Hohlrad und mittels einer Bremse mit dem Gehäuse in Wirkverbindung bringbar ist. Die Betätigungseinrichtung für die Kupplung ist als Kolben ausgebildet, der in einem mit dem Hohlrad drehfest verbundenen Bauteil angeordnet ist. Die Betätigungseinrichtung der Bremse weist einen Kolben auf, der im Gehäuse angeordnet ist. Mit einem derartigen Planetengetriebe können mehrere Schaltstellungen erzielt werden. Bei geschlossener Kupplung und gelöster Bremse wird ein Direktdurchtrieb erzielt. Bei geöffneter Kupplung und geschlossener Bremse wird eine Untersetzung mittels des Planetengetriebes erzielt. Ein Freilauf kann bei geöffneter Kupplung und gelöster Bremse erzielt werden. Durch die Anordnung der Betätigungseinrichtungen der Kupplung und der Bremse weist das Planetengetriebe in axialer Richtung einen hohen Bauraumbedarf auf.

Aus der DE-PS 824 304 ist ein schaltbares Planetengetriebe bekannt, bei dem eine mit dem Sonnenrad verbundene Ankerplatte vorgesehen ist, die mit zwei elektromagnetischen Kupplungen zusammenwirkt. Eine erste Kupplung ist im Getriebegehäuse des Planetengetriebes angeordnet. Eine zweite Kupplung ist mit dem Hohlrad verbunden.

Die DE-OS 1 430 702 zeigt ein zweigängiges Planetengetriebe, bei dem die Betätigungseinrichtung der Kupplungen zur Schaltung des Planetengetriebes in einem Gehäusebauteil angeordnet sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Planetengetriebe der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das platzsparend aufgebaut ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass an der Stirnseite des Hohlrades, die dem Getriebebauteil zugewandt ist, eine drehfest mit dem Hohlrad verbundene, Kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung angeordnet ist, die mittels eines innerhalb des Hohlrades angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Getriebebauteil oder einem damit drehfest verbundenen Bauteil bringbar ist, wobei an der dem Steg zugewandten Stirnseite des Hohlrades eine zweite kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung vorgesehen ist, die mittels eines zweiten innerhalb des Hohlrades angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Steg oder einem damit verbundenen Bauteil bringbar ist. Der Betätigungsmechanismus für die drehfeste Verbindung des Hohlrades mit einem dafür vorgesehenen Getriebebauteil ist innerhalb des Hohlrades angeordnet. Durch die zweite Kupplung ergibt sich eine weitere Schaltmöglichkeit. Wird nämlich das Hohlrad sowohl mit dem Getriebegehäuse als auch mit dem Steg verbunden, so wird eine Brems-Schaltung erzielt. Ein derart aufgebautes Planentengetriebe hat einen geringeren Platzbedarf als ein herkömmliches Planetengetriebe.

Wenn gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen schaltbaren Planetengetriebes das Getriebebauteil am Getriebegehäuse gebildet oder an diesem drehfest befestigt ist, ergibt sich die Möglichkeit zwischen den Betriebszuständen Freilauf und Untersetzung zu schalten.

Es ist günstig, wenn der Betätigungsmechanismus jeder Kupplung jeweils mindestens eine Ringnut in der Stirnseite des Hohlrades aufweist, in der ein federkraftbelasteter, axial beweglicher Ringkolben angeordnet ist, der eine hydraulisch beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzte wirksame Kolbenfläche aufweist. Bei einem derartigen Betätigungsmechanismus, der einfach herstellbar ist und nur wenige Einzelteile aufweist, sind die Betätigungsmechanismen der beiden Kupplungen räumlich zusammengefasst. Es versteht sich von selbst, dass zur Erlangung der verschiedenen Schaltzustände des schaltbaren Planetengetriebes die Kolbenflächen der beiden Ringkolben getrennt voneinander hydraulisch beaufschlagbar sind. Die Beaufschlagung der Ringkolben durch Federkraft erfolgt beispielsweise durch Tellerfedern. Es ist aber auch möglich, mehrere am Umfang verteilte Axialbohrungen anzubringen, die Ringnuten miteinander verbinden und in denen jeweils Druckfedern angeordnet sind, die die beiden Ringkolben gegeneinander verspannen (auseinanderdrücken).

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß ebenfalls dadurch gelöst, dass an der Stirnseite des Hohlrades, die dem Getriebebauteil zugewandt ist, eine drehfest mit dem Hohlrad verbundene, kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung angeordnet ist, die mittels eines innerhalb des Hohlrades angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Getriebebauteil oder einem damit drehfest verbundenes Bauteil bringbar ist, wobei das Getriebebauteil aus einer mit dem Sonnenrad drehfest verbundenen, sich radial in den Bereich des Hohlrades erstreckenden Bremsscheibe besteht und der Betätigungsmechanismus der Kupplung eine Ringnut in der Stirnseite des Hohlrades aufweist, in der ein in Richtung der Bremsscheibe federkraftbelasteter und axial beweglicher Ringkolben angeordnet ist, der eine hydraulisch beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzt wirksame Kolbenfläche aufweist, wobei auf der den Ringkolben entgegengesetzten Seite der Bremsscheibe eine drehfest mit dem Hohlrad verbundene ringförmige Anschlagscheibe vorgesehen ist.

In Weiterbildung der Erfindung ist für diese Ausführungsform vorgesehen, daß eine zweite kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung vorgesehen ist, die mittels eines außerhalb des Hohlrades angeordneten Betätigungsmechanismus Eingriff mit dem Hohlrad oder einem damit verbundenen Bauteil bringbar ist.

Es ist dabei günstig, wenn der Betätigungsmechanismus der zweiten Kupplung eine Ringnut in einem gehäusefesten, einer Stirnseite des Hohlrads gegenüber liegenden Bauteil aufweist, in der ein in Richtung des Hohlrades federkraftbelasteter und axial beweglicher Ringkolben angeordnet ist, der eine hydraulisch beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzt wirksame Kolbenfläche aufweist und der ringförmigen Anschlagscheibe gegenüberliegend angeordnet ist

Bei dem im erfindungsgemäßen Planetengetriebe vorgesehenen Kupplungen kann es sich sowohl um formschlüssige Kupplungen handeln, r. B. Klauenkupplungen, als auch um kraftschlüssige Kupplungen, z. B. Reiblamellen. Die letztgenannte Art von Kupplungen ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn jeweils die Kupplung unter Last schaltbar ist.

Der beschriebene Erfindungsgegenstand läßt sich in vielfältiger Weise nutzen, unabhängig davon, wie der Antrieb des Planetengetriebes erfolgt Beispielsweise kann hierzu ein Elektromotor vorgesehen sein. Es ist besonders günstig, wenn eingangsseitig des schaltbaren Planetengetriebes ein hydrostatischer Axialkolbenmotor vorgesehen ist, dessen Welle das Sonnenrad bildet. Auf diese Weise kann Druckmittel aus dem hydraulischen Kreislauf zur Beaufschlagung der Ringkolben herangezogen werden.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in der Figur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert Dabei zeigen:
1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgetriebes;
2 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schaltgetriebes.
Das erfindungsgemäße schaltbare Planetengetriebe sei in beiden gezeigten Ausführungsformen durch einen hydrostatischen Axialkolbenmotor 1 in Schrägscheibenbauweise angetrieben und als Radantrieb eines Fahrzeugs vorgesehen.
Die Abtriebswelle des Axiatkolbenmotors 1 ist als Sonnenrad 2 der ersten Stufe eines zweistufigen Planetengetriebes ausgebildet. Auf dem Sonnenrad 2 wälzen Planetenräder 3 ab, die auf einem Steg 4 gelagert sind und in Eingriff stehen mit einem Hohlrad 5. Der Steg 4 ist drehfest mit einem Sonnenrad 6 der zweiten Stufe des Planetengetriebes verbunden. Das Sonnenrad 6 der zweiten Stufe wirkt mit Planetenrädern 7 zusammen, die in einem an einem Radnabenträger 8 innenseitig angeformten Hohlrad 9 abwälzen und auf einem Steg 10 gelagert sind, der als Abtrieb dient und als Radnabe 11 ausgebildet ist. Zwischen der Radnabe 11 und dem Rad- nabenträger 8 ist ein Lager 12 angeordnet
Das Getriebegehäuse des schaltbaren Planetengetriebes wird gebildet vom Nabenträger 8 und einem Teil des damit verflanschten Gehäuses des Axialkolbenmotors 1.
Das Hohlrad 5, das drehbar im Getriebegehäuse angeordnet ist, weist an seinen beiden Stirnseiten jeweils eine axiale Ringnut auf, in der ein Ringkolben 13 bzw. 14 axial beweglich ist. Die Ringnuten sind über mehrere am Umfang verteilte Axialbohrungen miteinander verbunden, in denen sich jeweils eine Druckfeder 15 befindet. Die Druckfedern 15 verspannen die Ringkolben 13 und 14 gegeneinander. An jedem Ringkolben 13 bzw. 14 ist eine Kolbenfläche 16 bzw. 17 gebildet Der Raum vor der Kolbenfläche 16 bzw. 17 ist über eine Bohrung 18 bzw. 19 im Hohlrad 5 an eine Ringkammer 20 bzw. 21 angeschlossen, die mit Hilfe dreier am Außenumfang des Hohlrades 5 voneinander beabstandeter Dichtringe 22, 23 und 24 zwischen dem Außenumfang des Hohlrades 5 und einem dazu korrespondierenden Innenum durchmesser des Getriebegehäuses gebildet sind Zwischen den Dichtringen 22 und 23 befindet sich die Ringkammer 20, in der die Bohrung 18 mündet Zwischen den Dichtringen 23 und 24 befindet sich die Ringkammer 21, in der die Bohrung 19 mündet.
Jede Ringkammer 20 bzw. 21 ist an eine Druckmittelquelle angeschlossen. Die Ringkammern 20 und 21 können gemeinsam oder getrennt voneinander mit Druckmittel beaufschlagt werden Somit können die Ringkolben 13 und 14 gemeinsam oder getrennt voneinander entgegen der Kraft der Druckfeder 15 durch Beaufschlagung der Kolbenfläche 16 bzw. 17 axial nach innen bewegt werden,
An Stelle von in Ringnuten angeordneten Ringkolben ist es auch möglich, mehrere am Umfang verteilte, durchgehende Axialbohrungen vorzusehen, in denen jeweils zwei Kolben gegenüberliegend angeordnet sind. zwischen denen sich eine Druckfeder befindet Allerdings gestaltet sich dann die Zufuhr von Druckmittel zu den Kolbenflächen, die entgegengesetzt der Federkraft wirksam sind, schwieriger.
Das Hohlrad 5 weist an den Stirnseiten axiale Fortsätze 5a und 5b auf, die an den Innenseiten mit einer Keilverzahnung versehen sind, in denen jeweils eine oder mehrere Kupplungslamellen 25a bzw. 25b verdrehtest und axial beweglich sind. Zur Außenseite hin sind jeweils ringförmige Anschtagscheiben 26a bzw. 26b vorgesehen. Die Kupplungslamellen 25a bzw. 25b verhindern eine Rotation der Ringkolben 13 bzw. 14 in der Ringnut. Wenn allerdings die Ringkolben 13 und 14 mit einer Verdrehsicherung in den Ringnuten angeordnet sind, kann auf die Kupplungslamellen 25a und 25b verzichtet werden, insbesondere dann, wenn die Ringkolben 13 und 14 an den äußeren Stirnseiten mit Reibflächen versehen sind.
Die durch den Ringkolben 13 beaufschlagten Kupplungslamellen 25a und die Anschlagscheibe 26a wirken mit einer oder mehreren drehfest und axial beweglich mit dem Steg 4 verbundenen Kupplungslamellen 27a zusammen.
Die durch den Ringkolben 14 beaufschlagten Kupplungslamellen 25b und die Anschlagscheibe 26b wirken mit einer oder mehreren drehfest und axial beweglich mit dem Getriebegehäuse verbundenen Kupplungslamellen 27b zusammen.
Das erfindungsgemäße schaltbare Getriebe funktioniert wie folgt: Im drucklosen Zustand der Ringkammern 20 und 21 sind durch die Kraft der Druckfedern 15 die Ringkolben 13 und 14 nach außen gefahren und die Kupplungslamellen im Eingriff miteinander. Das Hohlrad 5 ist damit sowohl gegenüber dem Getriebegehäuse als auch gegenüber dem Steg 4 fixiert Das schaltbare Planetengetriebe befindet sich in Brems-Schaltung.
Wird die Ringkammer 20 mit Druck beaufschlagt und damit durch die Bohrung 18 die Kolbenfläche 16 des Ringkolbens 13, so ist der Steg 4 drehbar und das Planetengetriebe (genauer gesagt, die erste Stufe) befindet sich in Untersetzungs-Schaltung.
Wird statt der Ringkammer 20 die Ringkammer 21 mit Druck beaufschlagt, so wird durch die Bohrung 18 die Kolbenfläche 16 des Ringkolbens 13 mit Druck beaufschlagt. Das Hohlrad 5 ist daher im Getriebegehäuse drehbar und die erste Stufe des Planetengetriebes befindet sich in Durchtrieb-Schaltung.
Untersetzt wird also lediglich über die zweite Stufe des Planetengetriebes.
Werden beide Ringkammern 20 und 21 mit Druck beaufschlagt, so sind sowohl das Hohlrad 5 als auch der Steg 4 frei drehbar und das Planetengetriebe befindet sich in Freilauf-Schaltung.
In 2 ist eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen schaltbaren Planetengetriebes dargestellt. Gleiche Teile wie in 1 sind mit den bereits dort verwendeten Bezugsziffern versehen.
Das Hohlrad 5 weist nur eine Ringnut mir einem darin angeordneten federkraftbelasteten Ringkolben 13a auf. Dieser Ringkolben 13a wirkt über eine Kupplungslamelle 25c mit einer auf dem Sonnenrad 2 drehfest und axial beweglich angebrachten Bremsscheibe 28 zusammen. Die bevorzugt auf beiden Seiten mit Reibbelägen versehene Bremsscheibe 28 stützt sich bei ausgefahrenem Ringkolben 13a gegen eine Anschlagscheibe 26c ab. Der Ringkolben 13a entspricht somit dem Ringkolben 13 in 1, während die Anschlagscheibe 26c der Anschlagscheibe 26a entspricht und die Kupplungslamelle 25c der Kupplungslamelle 25a von 1. In beiden Fällen kann das Hohlrad 5 mit einem drehbaren Getriebebauteil (1: Steg 4; 2: Sonnenrad 2) gekuppelt werden.
Die Fixierung des Hohlrades 5 im Getriebegehäuse erfolgt über einen der Anschlagscheibe 26c gegenüberliegenden, federkraftbeaufschlagten Ringkolben 14a, der in einer im Getriebegehäuse angeordneten Ringnut axial beweglich ist und mit einer drehfest und axial beweglich im Getriebegehäuse befestigten Kupplungslamelle 27b zusammenwirkt. Die Funktion der Kupplungslamelle 25b in 1 wird von der dem Ringkolben 14a gegenüberliegenden Seite der Anschlagscheibe 26c übernommen. Auch mir dieser Konstruktion lassen sich die bereits beschriebenen Schaltzustände erreichen.
Entgegen der Darstellung in 2 ist es auch möglich, den Ringkolben 14a in einem Zwischenflansch des Getriebegehäuses anzuordnen statt in einem Gehäuseabschnitt der Axialkolbenmaschine 1. Auf diese Weise kann eine Standard-Axialkolbenmaschine Verwendung finden.

Claims

Schaltbares Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, mindestens einem auf einem Steg gelagerten Planetenrad und einem drehbaren Hohlrad, das mit einem drehfesten oder drehbaren Getriebebauteil kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite des Hohlrades (5), die dem Getriebebauteil zugewandt ist, eine drehfest mit dem Hohlrad (5) verbundene, kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung angeordnet ist, die mittels eines innerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Getriebebauteil oder einem damit drehfest verbundenen Bauteil bringbar ist, wobei an der dem Steg (4) zugewandte Stirnseite des Hohlrades (5) eine zweite kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung vorgesehen ist, die mittels eines zweiten innerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Steg (4) oder einem damit verbundenen Bauteil bringbar ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebebauteil am Getriebegehäuse gebildet oder an diesem drehfest befestigt ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus jeder Kupplung jeweils mindestens eine Ringnut in der Stirnseite des Hohlrads (5) aufweist, in der ein federkraftbelasteter, axial beweglicher Ringkolben (13, 14) angeordnet ist, der eine hydraulische beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzt wirksame Kolbenfläche (16, 17) aufweist.
Schaltbares Planetengetriebe mit einem Sonnenrad, mindestens einem auf einem Steg gelagerten Planetenrad und einem drehbaren Hohlrad, das mit einem drehfesten oder drehbaren Getriebebauteil kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Stirnseite des Hohlrades (5), die dem Getriebebauteil zugewandt ist, eine drehfest mit dem Hohlrad (5) verbundene, kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung angeordnet ist, die mittels eines innerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus in Eingriff mit dem Getriebebauteil oder einem damit drehfest verbundenen Bauteil bringbar ist, wobei das Getriebebauteil aus einer mit dem Sonnenrad (2) drehfest verbundenen, sich radial in den Bereich des Hohlrades (5) erstreckenden Bremsscheibe (28) besteht und der Betätigungsmechanismus der Kupplung eine Ringnut im Hohlrad (5) aufweist, in der ein in Richtung der Bremsscheibe (28) federkraftbelasteter und axial beweglicher Ringkolben (13) angeordnet ist, der eine hydraulisch beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzt wirksame Kolbenfläche aufweist, wobei auf der dem Ringkolben (13a) entgegengesetzten Seite der Bremsscheibe (28) eine drehfest mit dem Hohlrad (5) verbundene ringförmige Anschlagscheibe (27b) vorgesehen ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite kraft- und/oder formschlüssig wirksame Kupplung vorgesehen ist, die mittels eines außerhalb des Hohlrades (5) angeordneten Betätigungsmechanismus Eingriff mit dem Hohlrad (5) oder einem damit verbundenen Bauteil bringbar ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus der zweiten Kupplung eine Ringnut in einem gehäusefesten, einer Stirnseite des Hohlrades (5) gegenüberliegenden Bauteil aufweist, in der ein in Richtung des Hohlrades (5) federkraftbelasteter und axial beweglicher Ringkolben (14a) angeordnet ist, der eine hydraulisch beaufschlagbare, der Wirkrichtung der Federkraft entgegengesetzt wirksame Kolbenfläche aufweist und der ringförmigen Anschlagscheibe (28) gegenüberliegend angeordnet ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung unter Last schaltbar ist.
Schaltbares Planetengetriebe nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eingangsseitig ein hydrostatischer Axialkolbenmotor (1) vorgesehen ist, dessen Welle das Sonnenrad (2) bildet.