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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung mit zumindest einem schaltbaren Planetengetriebe zum Realisieren verschiedener Betriebsweisen. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit der Anordnung.
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Beispielsweise aus der Druckschrift
DE 42 06 100 B4 ist ein schaltbares Planetengetriebe bekannt. Um bei dem Planetengetriebe verschiedene Betriebsweisen durch entsprechende Schaltvorgänge zu realisieren, sind mehrere Schaltelemente den Elementen des Planetengetriebes zugeordnet. Als Schaltelemente werden kraft- oder formschlüssig Kupplungen vorgesehen, die über einen Betätigungsmechanismus betätigt werden, um das jeweilige Elemente des Planetengetriebes, wie z.B. ein Hohlrad, ein Sonnenrad oder einen Planetenradträger, mit dem Gehäuse oder einem weiteren Element des Planetenradträgers zu verbinden. Durch das Betätigen bzw. Schalten der Schaltelemente werden vorbestimmte Betriebszustände bei dem Planetengetriebe realisiert. Als Betriebszustand kann beispielsweise ein Sperrbetrieb realisiert werden, bei dem zwei Elemente des Planetengetriebes mit dem Gehäuse verbunden werden und somit das Planetengetriebe blockiert wird. Eine andere Betriebsweise ist beispielsweise das Realisieren eines Unter- oder Übersetzungsbetriebes, bei dem ein Element als Antrieb und ein weiteres Element als Abtrieb des Planetengetriebes dienen, wobei zwischen dem Antrieb und dem Abtrieb eine Untersetzung oder Übersetzung realisiert, wird, indem das dritte Element des Planetengetriebes durch ein betätigtes Schaltelement blockiert wird. Eine weitere Betriebsweise ist beispielsweise ein Freilaufbetrieb, bei dem ohne Lastübertragung ein freies Drehen der Elemente des Planetengetriebes realisiert wird. Schließlich kann bei dem Planetengetriebe auch ein Summier- oder Verteilerbetrieb realisiert werden, bei dem das Planetengetriebe je nach Anbindung der Elemente als Summier- oder Verteilergetriebe genutzt wird.
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Bei der Verwendung von Kupplungen als Schaltelemente ergibt sich eine besonders konstruktiv aufwändige Bauweise bei dem Planetengetriebe, da die Kupplung mehrere Bauteile umfasst. Neben der konstruktiv aufwändigen Bauweise ergeben sich auch ein hoher Bauraumbedarf und hohe Herstellungskosten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung und ein Fahrzeug mit der Anordnung zu beanspruchen, welche konstruktiv einfach aufgebaut und kostengünstig sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 bzw. 20 gelöst, wobei sich vorteilhafte und beanspruchte Weiterbildungen aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie den Zeichnungen ergeben.
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Somit wird eine Anordnung mit zumindest einem schaltbaren Planetengetriebe zum Realisieren verschiedener Betriebsweisen vorgeschlagen. Um eine besonders konstruktiv einfache und kostengünstige Ausführung zu realisieren, ist vorgesehen, dass dem Planetengetriebe zum Ändern der jeweiligen Betriebsweise zumindest ein magnetorheologisches Schaltelement oder dergleichen zugeordnet ist.
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Das magnetorheologische Schaltelement umfasst eine magnetorheologische Flüssigkeit (MRF), welche als Suspension von magnetisch polarisierbaren Partikeln bezeichnet wird, die in einer Trägerflüssigkeit fein verteilt sind. Die magnetorheologische Flüssigkeit verfestigt sich beim Anlegen eines Magnetfelds. Die Partikel werden polarisiert und bilden Ketten in Richtung der Feldlinien. Durch die Ausrichtung der Partikel wird die Suspension mit steigender Feldstärke dickflüssiger. So kann eine magnetorheologische Flüssigkeit in einem Magnetfeld drastisch, schnell und reversibel verändert werden.
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Auf diese Weise wird quasi ein magnetorheologisch schaltbares Planetengetriebe realisiert, bei dem durch eine entsprechende Zustandsänderung bei der magnetorheologischen Flüssigkeit ein Schaltvorgang bei dem Planetengetriebe konstruktiv einfach und kostengünstig ausgelöst wird. Somit können bei der erfindungsgemäßen Anordnung verschiedene Betriebsweisen besonders einfach realisiert werden.
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Als magnetorheologisches Schaltelement sind verschiedene Ausführungen denkbar. Vorzugsweise kann als magnetorheologisches Schaltelement eine magnetorheologische Flüssigkeit in einem abgeschlossenen Bereich mit zumindest einer zugeordneten ansteuerbaren Spule zum zeitweisen Erzeugen eines Magnetfeldes vorgesehen werden. Durch die Bestromung der Spule wird ein entsprechendes Magnetfeld erzeugt, welches den Zustand der magnetorheologischen Flüssigkeit verändert. Je nach Höhe des angelegten Stromes und der dadurch erzeugten Stärke des Magnetfeldes kann die magnetorheologische Flüssigkeit zwischen dem Zustand flüssig und fest gesteuert bzw. geregelt werden. Auf diese Weise kann das Planetengetriebe der vorgeschlagenen Anordnung elektrisch geschaltet werden. Die stufenlose Regelung zwischen den verschiedenen Zuständen der magnetorheologischen Flüssigkeit kann demzufolge durch die Regelung des anliegenden Stromes an der Spule ermöglicht werden.
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Bei der vorgeschlagenen Anordnung kann zum elektrischen Schalten des Planetengetriebes vorsehen sein, dass der abgeschlossene Bereich des magnetorheologischen Schaltelements einem Element des Planetengetriebes zum Sperren oder zum Freigeben oder zum Verbinden mit einem weiteren Element des Planetengetriebes zugeordnet ist. Somit wird der abgeschlossene Bereich mit der darin enthaltenen magnetorheologischen Flüssigkeit derart einem Element des Planetengetriebes zugeordnet, dass entweder die Drehbewegung des Elements gesperrt oder freigegeben wird. Ferner ist es möglich, dass der Bereich derart angeordnet ist, dass zwei Elemente des Planetengetriebes miteinander verbunden werden können, indem die magnetorheologische Flüssigkeit in dem abgeschlossenen Bereich eine drehfeste Verbindung zwischen den beiden Elementen realisiert. Neben den vorgenannten Zuständen ist es möglich, dass durch entsprechende Ansteuerung des Stromes an der zugeordneten Spule auch Zwischenzustände realisiert werden, sodass z.B. ein Element nicht vollständig drehfest ist, sondern mit vorbestimmtem Widerstand noch drehbar ist. Auf diese Weise ist mit der vorgeschlagenen Anordnung eine besonders vielseitige Ansteuerbarkeit bzw. Schaltbarkeit bei dem Planetengetriebe möglich.
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Vorzugsweise können dem Planetengetriebe der vorgeschlagenen Anordnung ein erstes magnetorheologisches Schaltelement und ein zweites magnetorheologisches Schaltelement zugeordnet werden. Es ist denkbar, dass weitere magnetorheologische Schaltelemente zum Erweitern der Funktion bei dem Planetengetriebe vorgesehen werden. Hierbei ist es denkbar, dass das erste magnetorheologische Schaltelement mit seinem ersten abgeschlossenen Bereich und mit seiner ersten ansteuerbaren Spule einem Hohlrad als Element des Planetengetriebes zugeordnet ist, während das zweite magnetorheologische Schaltelement mit seinem zweiten abgeschlossenen Bereich und mit seiner ansteuerbaren Spule einem Planetenradträger als Element des Planetengetriebes zugeordnet werden. Somit kann das Hohlrad drehbar oder drehfest mit dem Gehäuse je nach gewünschter Betriebsweise geschaltet werden. Mit dem zweiten magnetorheologischen Schaltelement ist es beispielsweise möglich den Planetenradträger drehfest oder drehbar gegenüber dem Gehäuse zu schalten, um bestimmte Betriebsweisen bei dem Planetengetriebe zu realisieren. Es ist auch denkbar, dass mit dem zweiten magnetorheologischen Schaltelement der Planetenradträger mit z.B. dem Hohlrad verbindbar ist. Auf diese Weise sind weitere Funktionen bei dem Planetengetriebe schaltbar.
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Die abgeschlossenen Bereiche der magnetorheologischen Schaltelemente können durch entsprechende Spalte bzw. Ausnehmungen zwischen dem Gehäuse und dem entsprechenden Element des Planetengetriebes oder auch zwischen zwei Elementen vorgesehen werden. Eine besonders konstruktiv einfache Ausführung des geschlossenen Bereiches wird dadurch realisiert, dass zum Begrenzen der Bereiche jeweils die vorgesehene Lagerung des jeweiligen Elementes genutzt wird. Demzufolge wird der jeweils abgeschlossene bzw. abgedichtete Bereich oder Raum bzw. Spalt jedes magnetorheologischen Schaltelements zwischen den Lagerbereichen des Elements und des Gehäuses gebildet, wobei in dem Raum auch Wälzkörper oder dergleichen sowie besondere Konturen, z.B. Sternkonturen oder dergleichen vorgesehen werden können. In dem abgeschlossenen Bereich jedes Schaltelementes ist die magnetorheologische Flüssigkeit enthalten, welche sich durch Anlegen eines Magnetfeldes bezüglich seiner rheologischen Eigenschaften verändert.
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Bezüglich der Ansteuerung der Spulen wird vorgesehen, dass diese derart bestromt werden, um eine ausreichend hohe Haltekraft zu erreichen, um daraus ein Sperrmoment an dem jeweiligen Element aufzubringen oder abzubauen. Dadurch kann die angesteuerte Spule dazu verwendet werden, um auch Zustandsübergänge ineinander übergehen zu lassen, wodurch ein sehr komfortables Schalten unter Last möglich ist. Darüber hinaus kann das Planetengetriebe als Bremse verwendet werden, wenn im Durchgangsbetrieb ein Bremsmoment auf das magnetorheologische Schaltelement zwischen dem Element und dem Gehäuse aufgebracht wird.
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Es ist auch denkbar, dass zumindest einem der magnetorheologischen Schaltelemente ein Dauermagnet bzw. ein Permanentmagnet zugeordnet ist. Ein Permanentmagnet zeichnet sich dadurch aus, dass kontinuierlich ein Magnetfeld erzeugt wird. Dies hat zur Folge, dass das Magnetfeld des Permanentmagneten auch bei unbestromter Spule des jeweiligen magnetorheologischen Schaltelements anliegt und das zugeordnete Element des Planetengetriebes gegenüber dem Gehäuse sperrt oder mit einem anderen Element verbindet. Erst wenn die zugeordnete Spule bestromt wird, wird das Magnetfeld des Permanentmagneten kompensiert. Die vorbeschriebene Wirkung der bestromten Spulen wird somit umgekehrt, wenn ein Permanentmagnet zusätzlich vorgesehen ist.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführung der vorgeschlagenen Anordnung liegt darin, wenn das Planetengetriebe als schaltbares Übersetzungsgetriebe bei einem Fahrzeug ausgeführt ist. Beispielsweise kann das schaltbare Planetengetriebe der vorgeschlagenen Anordnung zumindest zwei Gänge bei einem Elektrofahrzeug abbilden. Zudem ist es möglich, dass im Sperrbetrieb das Planetengetriebe den Antriebsstrang des Fahrzeuges sperrt und somit das Fahrzeug gegen Wegrollen sichert, welches die Funktion einer herkömmlichen Parksperre ersetzt. Durch den Freilaufbetrieb kann der Antriebsstrang vom Motor abgekoppelt werden und somit ein Segelbetrieb des Fahrzeuges ermöglichen. Bei Fahrzeugen mit mehreren Motoren kann bei Bedarf auf diese Weise ein Antriebsmotor abgekoppelt werden und muss nicht mitgeschleppt werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass das Planetengetriebe als Bremse verwendet wird, indem im Sperrbetrieb ein Element nicht komplett gesperrt, sondern lediglich abgebremst wird.
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Eine andere bevorzugte Ausführung der vorgeschlagenen Anordnung wird dadurch erreicht, dass das Planetengetriebe als Parksperre des Fahrzeuges ausgeführt ist. Dies kann, wie beschrieben, in Kombination mit dem Übersetzungsgetriebe oder auch als separate Parksperrenaktuatorik ausgeführt sein.
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Demzufolge beansprucht ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung auch ein Fahrzeug mit der vorbeschriebenen Anordnung in den verschiedenen vorbeschriebenen und weiteren Ausführungsvarianten, indem das Fahrzeug mit der Anordnung als Übersetzungsgetriebe und/oder Parksperre ausgeführt ist.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine erste mögliche Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einem schaltbaren Planetengetriebe; und
- 2 eine zweite mögliche Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung.
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In den 1 und 2 sind beispielhaft zwei mögliche Ausführungsvarianten einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einem schaltbaren Planetengetriebe zum Realisieren verschiedener Betriebsweisen dargestellt.
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Um eine besonders einfache und kostengünstige Schaltbarkeit des Planetengetriebes bei der vorgeschlagenen Anordnung zu realisieren, ist vorgesehen, dass dem Planetengetriebe zum Ändern der jeweiligen Betriebsweise zumindest ein magnetorheologisches Schaltelement 1, 2, 2A zugeordnet ist.
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Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsvariante ist als magnetorheologisches Schaltelement 1, 2, 2A eine magnetorheologische Flüssigkeit 3, 4, 4A in einem abgeschlossenen Bereich 5, 6, 6A mit zumindest einer zugeordneten ansteuerbaren Spule 7, 8, 8A zum zeitweisen Erzeugen eines Magnetfeldes vorgesehen.
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Unabhängig von den jeweiligen Ausführungsvarianten ist der abgeschlossene Bereich 5, 6, 6A der magnetorheologischen Schaltelemente 1, 2, 2A einem Element des Planetengetriebes zum Sperren oder zum Freigeben oder zum Verbinden mit einem weiteren Element des Planetengetriebes zugeordnet. Als Element des Planetengetriebes ist beispielhaft ein mit Planetenrädern 9 in Eingriff stehendes Sonnenrad 10 und ein die Planetenräder 9 lagernder Planetenradträger 11 sowie ein mit den Planetenräder in Eingriff stehendes Hohlrad 12, 12A vorgesehen.
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Die beiden beispielhaft dargestellten Ausführungsvarianten gemäß 1 und 2 sind exemplarisch mit einem Minus-Planetenradsatz als Planetengetriebe dargestellt. Es ist jedoch ohne weiteres denkbar, dass auch ein Plus-Planetenradsatz als Planetengetriebe oder auch ein Planetengetriebe mit einem Stufenplaneten bei der vorgeschlagenen Anordnung zum Einsatz kommt.
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Ein erstes magnetorheologisches Schaltelement 1 mit seinem ersten abgeschlossenen Bereich 5 und seiner ersten ansteuerbaren Spule 7 ist dem Hohlrad 12, 12A als Element des Planetengetriebes zugeordnet, während ein zweites magnetorheologisches Schaltelement 2, 2A mit seinem zweiten abgeschlossenen Bereich 6, 6A und mit seiner zweiten ansteuerbaren Spule 8, 8A dem Planetenradträger 11 als Element des Planetengetriebes zugeordnet ist.
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In 1 ist die erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt, bei der der erste abgeschlossene Bereich 5 des ersten magnetorheologischen Schaltelements 1 zwischen einem Gehäuse 13 und dem Hohlrad 12 sowie einer gehäuseseitigen Lagerung 14 des Hohlrades 12 gebildet ist. Demzufolge wird der Bereich 5 bzw. der Spalt mit der enthaltenen magnetorheologischen Flüssigkeit 3 durch eine Wand des Gehäuses 13 und dem Hohlrad 12 sowie der gehäuseseitigen Lagerung 14 begrenzt. Im bestromten Zustand der ersten Spule 7 des ersten magnetorheologischen Schaltelements 1 wird das Hohlrad 12 drehfest mit dem Gehäuse 13 verbunden.
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Der zweite abgeschlossene Bereich 6 des zweiten magnetorheologischen Schaltelements 2 wird zwischen dem Hohlrad 12 und dem Planetenradträger 11 sowie der planetenträgerseitigen Lagerung 18 des Hohlrades 12 gebildet. Demzufolge wird der Bereich 6 bzw. der Spalt mit der enthaltenen magnetorheologischen Flüssigkeit 4 durch den Planetenradträger 11 und durch das Hohlrad 12 sowie durch die planetenträgerseitige Lagerung 18 begrenzt. Im bestromten Zustand der zweiten Spule 8 des zweites magnetorheologischen Schaltelements 2 ist das Hohlrad 12 drehfest mit dem Planetenradträger 11 verbunden.
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2 zeigt die zweite Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der im Unterschied zur ersten Ausführungsvariante gemäß 1 das zweite magnetorheologische Schaltelement 2A nicht zwischen dem Planetenradträger 11 und dem Hohlrad 12 zum drehfesten Verbinden angeordnet ist, sondern zwischen dem Planetenradträger 11 und dem Gehäuse 13, sodass der Planetenradträger 11 mit dem Gehäuse 13 im geschalteten Zustand drehfest verbindbar ist. Hierzu wird der zweite abgeschlossene Bereich 6A des zweiten magnetorheologischen Schaltelements 2A zwischen dem Gehäuse 13 und dem Planetenradträger 11 sowie einer gehäuseseitigen Lagerung 15 des Planetenradträgers 11 gebildet. Demzufolge wird der Bereich 6A bzw. der Spalt mit der enthaltenen magnetorheologischen Flüssigkeit 4A durch eine Wand des Gehäuses 13 und dem Planetenradträger 11 sowie der gehäuseseitigen Lagerung 15 begrenzt. Im bestromten Zustand der zweiten Spule 8A des zweiten magnetorheologischen Schaltelements 2A wird der Planetenradträger 11 drehfest mit dem Gehäuse 13 verbunden.
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Ein weiterer Unterschied bei der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 im Gegensatz zur ersten Ausführungsvariante liegt darin, dass das Hohlrad 12A entsprechende axiale Fortsätze aufweist und somit neben dem Sonnenrad 10 und dem Planetenradträger 11 ebenfalls als Abtrieb oder Antrieb einsetzbar ist.
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Bei der ersten Ausführungsvariante gemäß 1 wird zum Realisieren eines Sperrbetriebes bzw. zum Blockieren des Planetengetriebes die erste Spule 7 des ersten magnetorheologischen Schaltelements 1 und die zweite Spule 8 des zweiten magnetorheologischen Schaltelements 2 bestromt, demzufolge sind die beiden Schaltelemente 1 und 2 geschlossen, sodass der Planetenradträger 11 und das Hohlrad 12 über das zweite magnetorheologische Schaltelement 2 miteinander verbunden sind, wobei zusätzlich durch das erste magnetorheologische Schaltelement 1 das Hohlrad 12 mit dem Gehäuse 13 verbunden ist. Auf diese Weise ist das Planetengetriebe blockiert.
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Bei der zweiten Ausführungsvariante wird der Sperrbetrieb ebenfalls im bestromten Zustand der ersten Spule 7 des ersten magnetorheologischen Schaltelements 1 und durch die Bestromung der zweiten Spule 8A des zweiten magnetorheologischen Schaltelements 2A erreicht, da über das erste magnetorheologische Schaltelement 1 das Hohlrad 12A mit dem Gehäuse 13 verbunden ist, während über das zweite magnetorheologische Schaltelement 2A der Planetenradträger 11 ebenfalls mit dem Gehäuse 13 verbunden ist. Demnach ist auch bei der zweiten Ausführungsvariante das Planetengetriebe in diesem Zustand blockiert. Unabhängig von den Ausführungsvarianten ist der Sperrbetrieb beispielsweise zum Realisieren eines Parksperrenmechanismus bei einem Fahrzeug nutzbar. Dieses kann in Kombination mit weiteren Übersetzungen als Übersetzungsgetriebe oder separat als Parksperrenaktuatorik ausgeführt sein.
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Bei der ersten Ausführungsvariante und der zweiten Ausführungsvariante wird ein Unter- oder Übersetzungsbetrieb dadurch realisiert, dass das erste magnetorheologische Schaltelement 1 geschlossen bzw. geschaltet ist, wobei die erste Spule 7 des ersten magnetorheologischen Schaltelements 1 bestromt ist und das Hohlrad 12 mit dem Gehäuse 13 verbindet, während das zweite magnetorheologische Schaltelement 2, 2A nicht geschaltet bzw. offen ist, wobei die zweite Spule 8, 8A in diesem Fall unbestromt ist. Beispielsweise kann als Antrieb das Sonnenrad 10 und als Abtrieb der Planetenradträger 11 verwendet werden, um eine Untersetzung zu realisieren, während ein Übersetzungsbetrieb realisiert wird, wenn Antrieb und Abtrieb vertauscht wird.
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Wenn bei der ersten Ausführungsvariante das erste magnetorheologische Schaltelement 1 geöffnet ist und somit die erste Spule 7 unbestromt ist und das zweite magnetorheologische Schaltelement 2 geschlossen ist und somit die zweite Spule 8 bestromt ist, wird zwischen Antrieb und Abtrieb eine 1:1 Übersetzung und somit der Durchgangsbetrieb realisiert.
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Wenn dagegen bei der zweiten Ausführungsvariante das erste magnetorheologische Schaltelement 1 geöffnet ist und somit die erste Spule 7 unbestromt ist und das zweite magnetorheologische Schaltelement 2A geschlossen ist und somit die zweite Spule 8A bestromt ist, wird ein alternativer Abtriebspfad im Rahmen des Unter- oder Übersetzungsbetriebes bei der der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Anordnung realisiert.
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Schließlich sind zum Realisieren eines Freilaufbetriebes bei der ersten Ausführungsvariante sowohl das erste magnetorheologische Schaltelement 1 als auch das zweite magnetorheologische Schaltelement 2 geöffnet und somit die erste Spule 7 und die zweite Spule 8 unbestromt.
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Bei der zweiten Ausführungsvariante gemäß 2 wird in diesem Zustand, wenn beide magnetorheologische Schaltelemente 1, 2A geöffnet sind und die erste Spule 7 und die zweite Spule 8A unbestromt sind im Gegensatz zur ersten Ausführungsvariante ein Summier- oder Verteilerbetrieb realisiert, sodass das Planetengetriebe entweder als Summiergetriebe oder als Verteilergetriebe verwendet werden kann. Bei einem Summiergetriebe werden zwei Elemente als Antrieb und ein Element als Abtrieb verwendet, während bei einem Verteilergetriebe ein Element den Antrieb bildet und zwei Elemente des Planetengetriebes den Abtrieb bilden.
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Bezugszeichen
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- 1
- erstes magnetorheologisches Schaltelement
- 2, 2A
- zweites magnetorheologisches Schaltelement
- 3, 4, 4A
- magnetorheologische Flüssigkeit
- 5
- erster abgeschlossener Bereich
- 6, 6A
- zweiter abgeschlossener Bereich
- 7
- erste Spule
- 8, 8A
- zweite Spule
- 9
- Planetenräder
- 10
- Sonnenrad
- 11
- Planetenradträger
- 12, 12A
- Hohlrad
- 13
- Gehäuse
- 14
- gehäuseseitige Lagerung des Hohlrades
- 15
- gehäuseseitige Lagerung des Planetenradträgers
- 16
- Permanentmagnet
- 17,17A
- Permanentmagnet
- 18
- planetenradträgerseitige Lagerung des Hohlrades
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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