DE4205904A1 - Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen farbspritzen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich­ tung zum elektrostatischen Farbspritzen eines Werk­ stücks mit einer direkt an eine Hochspannung angeleg­ ten elektrisch leitenden Farbe unter Verwendung einer Zerstäubungsdrehkopf-Spritzpistole.

Ein bekanntes Verfahren zum Anlegen einer Hochspannung an elektrisch leitende Farbe beim elektrostatischen Farbspritzen eines Werkstücks, zum Beispiel einer Fahrzeugkarosserie, ist beispielsweise das sogenann­ te Spannungsblock- oder Spannungssperrverfahren. Bei diesem Verfahren wird zunächst Farbe in ein Zwischen­ reservoir eingeleitet, welches gegenüber Masse elek­ trisch isoliert ist. Anschließend wird die Farbe aus dem Zwischenreservoir über eine Farbleitung einer Spritzpistole zugeleitet, die auf hohem Potential liegt, um dadurch das Werkstück elektrostatisch mit Farbe zu spritzen.

Wird als Spritzpistole bei diesem Verfahren eine einen drehbaren Becher (entsprechend einem Zerstäubungs-Drehkopf) aufweisende Dreh-Zerstäubungs-Spritzpistole verwendet, so hat Farbe auf Wasserbasis, die als elektrisch leitende Farbe eingesetzt wird, die Neigung, an dem drehenden Becher in Form eines darauf verblei­ benden trockenen Films haften zu bleiben. Dieser trockene Film trennt sich dann von dem drehenden Be­ cher ab und haftet an dem zu spritzenden Werkstück, so daß ein Lackierungsfehler entsteht.

In der japanischen Patentveröffentlichung 2-57 994 beispielsweise ist ein Verfahren beschrieben, bei dem einem drehbaren Teil intermittierend eine Reini­ gungsflüssigkeit zugeführt wird, um den drehbaren Becher zu reinigen oder zu waschen, während ein Werkstück elektrostatisch mit Farbe gespritzt wird.

Allerdings wird bei dem bekannten Verfahren die Rei­ nigungsflüssigkeit intermittierend dem Drehteil zu­ geführt. Deshalb entsteht ein unerwünschter Elektri­ zitätsstrom durch die Reinigungsflüssigkeit, wenn eine Hochspannung direkt an die auf Wasserbasis her­ gestellte Farbe gelegt wird, um mit einer solchen Farbe das Werkstück zu spritzen. Die an die Wasser­ basis-Farbe angelegte Spannung ist folglich instabil, und das elektrostatisch gespritzte Werkstück leidet unter Qualitätsschwankungen, die zurückzuführen sind auf eine schwankende Wirksamkeit beim Aufbringen der Farbe auf das Werkstück. Ferner wird die an die Far­ be angelegte Spannung stark verringert, so daß die elektrostatische Farbspritzung nicht durchgeführt werden kann.

In der oben genannten Druckschrift ist weiterhin offenbart, daß die Ablagerung eines durch die Farbe entstandenen trockenen Films an der inneren Umfangs­ wand des drehbaren Bechers verhindert wird, indem eine Farbzuführleitung und eine Wasserzuführleitung zum Waschen des drehbaren Bechers gekoppelt sind, wobei Reinigungsflüssigkeit über ein Wasserzuführ­ ventil und die Wasserzuführleitung an den drehbaren Becher geführt wird.

Allerdings kann ein Spitzenabschnitt der Außenflä­ che der Wasserzuführleitung nicht gereinigt werden, und die Reinigungsflüssigkeit gelangt intermittierend an den drehbaren Becher. Dementsprechend verdampft Wasser oder Feuchtigkeit an dem Spitzenabschnitt und der Außenfläche der Wasserzuführleitung unter gleich­ zeitigem Trocknen, während die Zufuhr der Reinigungs­ flüssigkeit zu dem drehbaren Becher gestoppt ist. Dadurch können sich feste Stoffe, zum Beispiel ein trockener Film, aus der Farbe bilden. Dies führt zu dem Problem, daß die Feststoffe schließlich auf das Werkstück gelangen. Man kann also keinen kon­ tinuierlichen Farbspritzvorgang mit der auf Wasser­ basis hergestellten Farbe durchführen, was einer gewünschten Massenproduktion, die auch das elektro­ statische Farbspritzen umfaßt, entgegensteht.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum elektrostatischen Farbspritzen eines Werkstücks mit elektrisch leitender Farbe an­ zugeben, bei dem bzw. bei der ein Zerstäubungsdreh­ kopf wirksam gereinigt werden kann und bei Anlegen einer Hochspannung an die Farbe ein unerwünschter Stromfluß durch die Reinigungsflüssigkeit verhindert werden kann.

Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zum elektro­ statischen Farbspritzen eines Werkstücks mit einer Doppelleitung, die eine Leitung zum Zuführen einer Farbe auf Wasserbasis zu der Spritzpistole und eine Leitung zum Zuführen einer Reinigungsflüssigkeit enthält. Dabei kann die Ausbildung eines Trocken­ films an einem Anschluß der Farbzuführleitung ver­ hindert werden.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Ansprüchen an­ gegeben, wobei die abhängigen Ansprüche vorteilhaf­ te Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung angeben.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfin­ dung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zei­ gen:

Fig. 1 eine Vertikal-Schnittansicht einer Spritzpistole einer elektrostatischen Farbspritzvorrichtung zum Durchführen eines elektrostatischen Farbspritzver­ fahrens gemäß einer ersten Ausführungs­ form der Erfindung,

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer elektro­ statischen Farbspritzanlage,

Fig. 3 ein Impulsdiagramm zum Erläutern des Betriebs der elektrostatischen Farb­ spritzvorrichtung, mit der das elektro­ statische Farbspritzverfahren ausge­ führt wird, und

Fig. 4 ein Impulsdiagramm zum Erläutern des Betriebs der elektrostatischen Farb­ spritzvorrichtung zum Durchführen einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrostatischen Farbspritzverfahrens.

Fig. 2 zeigt eine elektrostatische Farbspritzvorrichtung 10 zum Durchführen des erfindungsgemäßen elektrostati­ schen Farbspritzverfahrens. Die elektrostatische Farb­ spritzvorrichtung 10 besitzt einen geerdeten Farb­ wechselventilmechanismus 12 mit einem ersten Spülven­ til 14 zum Steuern der Zufuhr von Luft (A), Wasser (W) und Reinigungs- oder Waschflüssigkeit (S) oder der­ gleichen, und mehreren Farbventilen 16a bis 16c, über die elektrisch leitende Farbe unterschiedlicher Farb­ töne geliefert werden. An den Farbwechselventilmechanis­ mus 12 ist eine Speiseleitung 20 mit einer elektrisch isolierenden Leitung 17 aus einem Harz, beispielsweise Polytetrafluorethylen (PTFE) und einem Sperrventilme­ chanismus 18, der die Leitung 17 beinhaltet, gekoppelt, wobei diese Teile zumindest in einem Teil der Speise­ leitung vorgesehen sind.

Der Blockierventilmechanismus 18 besitzt zwei Wechsel- oder Umschaltventile 22a und 22b. Der Blockierventil­ mechanismus 18 wird so betätigt, daß das Umschaltven­ til 22a an seiner Einlaßseite entweder den Farbwechsel­ mechanismus 12 oder ein zweites Spülventil 24 auswählt, wobei letzteres die Zufuhr von Luft (A), Wasser (W) und einer Reinigungsflüssigkeit (S) steuert. Der Blockierventilmechanismus 18 ist über die Speiseleitung 20 mit einem Zwischenreservoir 26 verbunden. Das Zwi­ schenreservoir 26 enthält eine erste Zylinderkammer 30, die von einem Kolben 28 abgeteilt wird, und es dient zum Einspritzen von auf Wasserbasis hergestell­ ter, elektrisch leitender Farbe und Reinigungs- oder Waschflüssigkeit. Außerdem ist eine zweite Zylinder­ kammer 32 für die Luftzufuhr vorgesehen. Eine Luft­ quelle 34 steht mit der zweiten Zylinderkammer 32 über ein Durchflußsteuerventil 36 und ein EIN/AUS-Ven­ til 38 in Verbindung. Die Luftquelle 34 ist über einen Booster 40 mit einer Farbdurchflußsteuerein­ richtung 42 verbunden, um den Luftdruck zu steuern. Die Farbdurchflußsteuereinrichtung 42 hat die Aufga­ be, den Durchsatz der elektrisch leitenden Farbe zu steuern. Das Umschaltventil 22b ist über eine Ab­ laufleitung 44 an einen Ablauf-Flüssigkeitstank 46 gekoppelt.

Über eine Zuführleitung 48 steht eine Spritzpistole 52 mit der ersten Zylinderkammer 30 des Zwischenre­ servoirs 26 in Verbindung. Außerdem besitzt die Spritz­ pistole 52 ein Ablaufventil 54 und ein Auslöseventil 55 und ist mit einer nicht dargestellten Hochspannungs-Ein­ richtung gekoppelt.

Wie in Fig. 1 gezeigt ist, enthält die Spritzpistole 52 ein Gehäuse 53, welches etwa die Form eines Zylinders hat und an einer Seite einen relativ kleinen Durchmes­ ser besitzt, außerdem einen drehbaren Becher (Zerstäu­ bungsdrehkopf) 56 in Form eines Kegels. In dem Gehäu­ se 53 befinden sich ein Luftmotor 58, ein Lagerteil 60, welches den Luftmotor 58 fixiert, ein Innenrohr oder eine Innenleitung (innerer Weg) 62 zum Zuführen elektrisch leitender Farbe zu dem drehbaren Becher 56, ein Außenrohr oder eine Außenleitung (Außenweg) 64, in welchem die Innenleitung 62 enthalten ist, und die als Waschweg zum Zuführen von Reinigungsflüssig­ keit zum Reinigen oder Waschen des drehbaren Bechers 56 dient, ein Drehglied 66, das in sich die Außenlei­ tung 64 aufnimmt und mittels Gewinde in den drehbaren Becher 56 eingeschraubt und mit diesem gekoppelt ist, ein Auslöseventil 55, mit dessen Hilfe eine Nadel 68 die Innenleitung 62 zu öffnen und zu Verschließen vermag, und ein Ablaufventil 54, mit welchem eine Nadel 72 elektrisch leitende Farbe, die mit Druck von einem mit der Zuführleitung 48 in Verbindung stehenden Anschlußport 70 geliefert wird, nach außen ablassen kann. Die Innenleitung 62 und die Außenlei­ tung 64 sind zueinander koaxial und bilden eine Doppelleitung. Ein drittes Spülventil (Ventilmecha­ nismus) 73 zum Steuern der Zufuhr von Luft (A), Wasser (W) und Reinigungsflüssigkeit (S) oder der­ gleichen ist über eine Leitung 80 mit der Außenlei­ tung 64 verbunden.

Ein Spitzenabschnitt (Mündung) 76 der Innenleitung 62 steht in Richtung auf den drehbaren Becher 56 vor und steht über eine Mündung 74 der Außenleitung 64 als Weg für die Zufuhr der Reinigungsflüssigkeit vor. Ein Port 78 zum Entfernen der Farbe auf Wasser­ basis, welches mit der Innenleitung 62 verbunden ist, ist an einen Altflüssigkeitstank 79 gekoppelt.

Im folgenden soll anhand des in Fig. 3 dargestell­ ten Zeitdiagramms die Betriebsweise der den oben erläuterten Aufbau aufweisenden elektrostatischen Farbspritzvorrichtung in Verbindung mit dem ersten Ausführungsbeispiel des elektrostatischen Farbspritz­ verfahrens erläutert werden.

Zunächst wird von einem Farbventil 16a des Farbwech­ selventilmechanismus 12 unter Druck stehende, elek­ trisch leitende Farbe eines gegebenen Farbtons über die Leitung 20 in die erste Zylinderkammer 30 des Zwischenreservoirs 24 geleitet. Weiterhin wird die Farbe über die Zuführleitung 48 der Spritzpistole 52 zugeführt. Nach dem Laden der Spritzpistole 52 mit Farbe wird das Auslöseventil 55 betätigt, damit die Nadel 68 die Innenleitung 62 verschließt, und es wird das Ablaufventil 54 betätigt, damit die Na­ del 72 das Auslaßport 78 öffnet. Nachdem die Spritz­ pistole 52 mit Farbe geladen ist, wird das Ablauf­ ventil 54 geschlossen.

Wenn die Umschaltventile 22a, 22b des Sperrventil­ mechanismus 18 umgeschaltet werden, wird das zwei­ te Spülventil 24 betätigt, um den Sperrventilme­ chanismus 18 zu waschen oder zu reinigen. Anschließend wird das zum Reinigen des Sperrventilmechanismus 18 verwendete Wasser sowie die Reinigungsflüssigkeit über die Ablaßleitung 44 in den Altflüssigkeitstank 46 abgeleitet. Dann wird der Sperrventilmechanismus 18 getrocknet, so daß der Farbwechselventilmechanis­ mus 12 und das Zwischenreservoir 26 elektrisch voneinan­ der isoliert sind.

Dann wird von der Luftquelle 34 mit Hilfe des Strö­ mungssteuerventils 36 und des EIN-AUS-Ventils 38 An­ triebsluft in die zweite Zylinderkammer 32 des Zwi­ schenreservoirs 26 eingeleitet, um den Kolben 28 in Richtung auf die erste Zylinderkammer 30 zu bewegen. Als Folge wird von dem Anschlußport 70 eingeleitete, elektrisch leitende Farbe bei Betätigung des Auslöse­ ventils 56 über die Innenleitung 62 aus dem Spitzen­ abschnitt 76 ausgestoßen, wobei eine Hochspannung an die Farbe angelegt ist. Zu dieser Zeit wird der Luftmotor 58 betätigt, damit er das Drehglied 66 in Drehung versetzt. Folglich dreht sich auch der mit dem Drehglied 66 gekoppelte drehbare Becher 56. Auf diese Weise wird ein nicht dargestelltes Werk­ stück mit Hilfe der Spritzpistole 52 gespritzt durch einen Sprühstrahl unter Ausnutzung des synergetischen Effekts des elektrischen Feldes hoher Stärke, welches in dem Raum rund um die Farbe, an die direkt eine Hochspannung angelegt ist, existiert, und die Dre­ hung des Drehglieds 66.

Das Anlegen der Hochspannung an die Farbe wird ein­ gestellt, nachdem das Werkstück fertiggespritzt ist. Das dritte Spülventil 73 wird betätigt, um in die Leitung 80 Reinigungsflüssigkeit einzuleiten. Dann wird die Reinigungsflüssigkeit von dem Anschluß 74 der Außenleitung 64 über die Außenleitung 64 dem inne­ ren Umfangsabschnitt des drehbaren Bechers 56 zugelei­ tet, um durch Waschen die Farbe zu entfernen, die an dem inneren Umfangsabschnitt des drehbaren Bechers gelangt ist. Außerdem kann auch der äußere Umfangsab­ schnitt des Spitzenabschnitts 76 der Innenleitung 62, der vor die Mündung 74 der Außenleitung 64 vorsteht, von der Reinigungsflüssigkeit gewaschen werden. Der Waschvorgang wird über eine gegebene Zeitspanne hin­ weg durchgeführt, so daß man verhindern kann, daß Farbe an den drehbaren Becher 56 und den Spitzenab­ schnitt 76 gelangt und eintrocknet.

Nach Beendigung des Waschvorgangs wird das dritte Spülventil 73 betätigt, um für eine bestimmte Zeit­ spanne der Leitung 80 trockene Luft zuzuführen und das Innere der Außenleitung 64 zu trocknen. Der nächstfolgende elektrostatische Farbspritzvorgang wird entsprechend der oben erläuterten Prozedur durchgeführt.

Bei der vorliegenden Ausführungsform wird, nachdem der drehbare Becher 56 von der aus der Leitung 80 in die Außenleitung 64 eingespeisten Reinigungs­ flüssigkeit gewaschen ist, Treiberluft in die Leitung 80 gegeben, um die Außenleitung 64 zu trocknen. Deshalb ist es möglich, wirksam einen unerwünschten Stromfluß zu vermeiden, der mögli­ cherweise durch die Außenleitung 64 fließt, wenn die Hochspannung an die der Innenleitung 62 zuge­ führte elektrisch leitende Farbe angelegt wird. Als Ergebnis läßt sich eine vorbestimmte Hoch­ spannung zuverlässig an die Farbe in der Innen­ leitung 62 anlegen. Weiterhin läßt sich der Pro­ zeß des elektrostatischen Farbspritzens eines (nicht gezeigten) Werkstücks mit der Farbe bei Drehung des drehbaren Bechers 56 mit hoher Genauig­ keit und Wirksamkeit durchführen.

Im folgenden soll unter Bezugnahme auf das in Fig. 4 dargestellte Zeitdiagramm ein zweites Ausführungs­ beispiel des elektrostatischen Farbspritzverfahrens beschrieben werden.

Ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform wird zu­ nächst in den ersten Zylinder 30 des Zwischenreser­ voirs 26 elektrisch leitende Farbe eines gegebenen Farbtons eingespeist, die von einem Farbventil 16a des Farbwechselventilmechanismus 12 geliefert wird. Weiterhin wird die Farbe über eine Zuführleitung 48 solange der Spritzpistole 52 zugeführt, bis diese vollständig mit Farbe gefüllt ist. Dann wird der Sperrventilmechanismus 18 umgeschaltet, um den Farbwechselventilmechanismus 12 elektrisch von dem Zwischenreservoir 26 zu isolieren.

Dann wird Treiberluft aus der Luftquelle 34 in die zweite Zylinderkammer 32 des Zwischenreservoirs 26 geleitet. Außerdem wird eine Hochspannung direkt an die elektrisch leitende Farbe gelegt. Dadurch wird ein nicht dargestelltes Werkstück mit der elektrisch leitenden Farbe durch einen elektrostatischen Farb­ spritzvorgang gespritzt. Das Anlegen der Hochspan­ nung an die Farbe wird beendet, nachdem auch der elektrostatische Farbspritzvorgang beendet ist. Dementsprechend wird ein drittes Spülventil 73 be­ tätigt, um während einer gegebenen Zeitspanne den drehbaren Becher 56 zu waschen.

Nach dem Waschen des drehbaren Bechers 56 wird das dritte Spülventil 73 betätigt, um für eine vorbe­ stimmte Zeitspanne aus der Leitung 80 trockene Luft unter einem gegebenen Druck an die Außenleitung 64 zu geben, um dadurch die in der Außenleitung 64 verbliebene Reinigungsflüssigkeit über den drehba­ ren Becher 56 nach außen zu leiten. Wenn die trockene Luft auf einen Druck zwischen 5 und 10 k/cm² einge­ stellt wird, wie es bei normalen Luftblasen der Fall ist, erhöht sich die Zuführgeschwindigkeit der Reinigungsflüssigkeit auf 2.000 (cc/min) oder mehr. Allerdings ist die Menge der Reinigungsflüssigkeit, die von dem drehbaren Becher abgegeben werden kann, normalerweise auf 300 bis 700 (cc/min) gemäß der Zuführgeschwindigkeit der Farbe eingestellt. Es gibt die Möglichkeit, daß die nicht von dem dreh­ baren Becher 56 nach außen abgegebene Reinigungs­ flüssigkeit zurück in eine nicht dargestellte Tur­ bine des Luftmotors 58 gelangt, beispielsweise in einem Zustand, in welchem eine Hochspannung an die Reinigungsflüssigkeit gelegt wird. Demzufolge kann sich die Turbine nicht mit einer vorbestimmten Dreh­ zahl drehen. Im schlimmsten Fall dreht sich die Tur­ bine überhaupt nicht.

Deshalb wird beim vorliegenden Ausführungsbeispiel trockene Luft bei relativ niedrigen Drücken von 0,2 bis 0,7 (kg/cm²) benutzt, um die Reinigungs­ flüssigkeit aus der Außenleitung 64 auszutreiben, so daß es möglich ist, die in der Außenleitung 64 verbliebene Reinigungsflüssigkeit staufrei und zu­ verlässig über den drehbaren Becher 56 auszutragen.

Dann wird von der Leitung 80 aus trockene Luft un­ ter Drücken von 5 bis 7 (kg/cm²) in die Außen­ leitung 64 eingespeist, um das Innere der Außen­ leitung 64 zu trocknen. Danach erfolgt entsprechend der oben beschriebenen Prozedur der nächste elektro­ statische Farbspritzvorgang.

Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, wird, nachdem der drehbare Becher 56 mit der aus der Lei­ tung 80 in die Außenleitung 64 eingespeisten Rei­ nigungsflüssigkeit gewaschen ist, trockene Luft in die Außenleitung 64 geleitet, um deren Inneres zu trocknen. Wenn deshalb die Hochspannung direkt an die der Innenleitung 62 zugeführte elektrisch leitende Farbe gelegt wird, läßt sich ein uner­ wünschter Stromfluß durch die Außenleitung 64 wirk­ sam vermeiden. Demzufolge kann eine gegebene Hoch­ spannung zuverlässig an die in der Innenleitung 62 befindliche elektrisch leitende Farbe gelegt werden. Das elektrostatische Farbspritzen eines (nicht ge­ zeigten) Werkstücks mit Farbe läßt sich durch das Rotieren des drehbaren Bechers 56 mit hoher Genauig­ keit und Effizienz ausführen. Wenn die zuzuführende trockene Luft auf einen relativ hohen Druck einge­ stellt wird, nachdem die in der Außenleitung 64 verbliebene Reinigungsflüssigkeit ausgetrieben ist, läßt sich die Zeit zum Trocknen der Außenleitung 64 leicht reduzieren.

Das elektrostatische Farbspritzverfahren gemäß der Erfindung weist folgende Vorteile auf:

Nach dem Abschluß des elektrostatischen Farbspritz­ vorgangs wird über eine zum Waschen dienende Lei­ tung Reinigungsflüssigkeit einem rotierenden Zer­ stäubungskopf derart zugeführt, daß der Kopf ge­ waschen wird. Dann, nachdem das Reinigen des Kopfs beendet ist, wird die Leitung getrocknet. Deshalb läßt sich zuverlässig ein unerwünschter Stromfluß durch die Leitung beim Anlegen einer Hochspannung an die elektrisch leitende Farbe beim nächsten elektrostatischen Farbspritzvorgang zuverlässig ver­ meiden. Man kann also eine vorbestimmte Hochspan­ nung zuverlässig an die Farbe anlegen, so daß sich der elektrostatische Farbspritzvorgang mit hoher Genauigkeit und Effizienz durchführen läßt.

Nachdem der oben erläuterte Reinigungsvorgang ab­ geschlossen ist, wird zum Austreiben der in der Leitung verbliebenen Reinigungsflüssigkeit als erstes Luft unter relativ niedrigem Druck verwen­ det. Dadurch läßt sich vermeiden, daß verbliebene Reinigungsflüssigkeit aus dem rotierenden Zer­ stäubungskopf nach außen gelangt, im Gegensatz zu der Verwendung von Hochdruck. Außerdem ist es mög­ lich, einen Rückfluß von Reinigungsflüssigkeit in beispielsweise eine Motorturbine zu vermeiden. Dementsprechend läßt sich eine vorbestimmte Hoch­ spannung einsetzen, und der elektrostatische Farb­ spritzvorgang läßt sich mit hoher Genauigkeit und Effizienz durchführen.

Bei der erfindungsgemäßen elektrostatischen Farb­ spritzvorrichtung besitzt eine Spritzpistole eine Innenleitung zum Zuführen von Farbe auf Wasserba­ sis zu einem rotierenden Zerstäubungskopf, außer­ dem eine Reinigungsflüssigkeits-Zuführleitung zum Reinigen des rotierenden Zerstäubungskopfs und einer Mündung der Innenleitung. Die Mündung der Innenleitung steht in Richtung auf den rotieren­ den Zerstäubungskopf derart vor, daß sie sich vor die Außenleitung erstreckt. Deshalb können an die Mündung der Innenleitung gelangte Stoffe, beispiels­ weise Farbe, zuverlässig mit der aus einer Mündung der Außenleitung ausgetragenen Reinigungsflüssig­ keit entfernt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zum elektrostatischen Farbspritzen eines Werkstücks mit elektrisch leitender Farbe, umfassend die Schritte:

• - Farbspritzen des Werkstücks mit der elektrisch leitenden Farbe, die direkt an eine Hochspannung angelegt ist, mit Hilfe einer Zerstäubungsdreh­ kopf-Spritzpistole, um elektrostatisch Farbe auf das Werkstück aufzubringen,
• - Zuführen einer Reinigungsflüssigkeit zu dem Zer­ stäubungsdrehkopf über eine Reinigungsleitung (64) nach Beendigung der Farbspritzarbeiten, um den Zerstäubungsdrehkopf zu waschen,
• - Trocknen der Leitung (64), nachdem der Zerstäubungs­ drehkopf gewaschen ist, und
• - Durchführen des nächsten elektrostatischen Farb­ spritzvorgangs, nachdem die Leitung (64) getrock­ net worden ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach dem Waschen des Zerstäubungsdrehkopfs (56) der Leitung (64) trockene Luft zugeführt wird, um die Leitung zu trocknen.

3. Verfahren zum elektrostatischen Farbspritzen eines Werkstücks mit elektrisch leitender Farbe, um­ fassend folgende Schritte:

• - Farbspritzen des Werkstücks mit einer elektrisch leitenden Farbe, an die direkt eine Hochspannung angelegt ist, mit Hilfe einer Zerstäubungsdreh­ kopf-Spritzpistole (52), um das Werkstück elektro­ statisch mit Farbe zu spritzen,
• - Zuführen einer Reinigungsflüssigkeit zu dem Zer­ stäubungsdrehkopf (56) über eine Reinigungslei­ tung (64), nachdem der elektrostatische Farbspritz­ vorgang abgeschlossen ist, um dadurch den Zerstäu­ bungsdrehkopf (56) zu waschen,
• - Zuführen von Luft unter gegebenen Druck zu der Leitung (64), nachdem der Zerstäubungsdrehkopf gewaschen worden ist, um dadurch in der Leitung (64) verbliebene Reinigungsflüssigkeit auszutreiben,
• - Zuführen von unter höherem als dem gegebenen Druck stehender Luft zu der Leitung, um die Leitung (64) zu trocknen, und
• - Ausführen des nächsten elektrostatischen Farbspritz­ vorgangs, nachdem die Leitung getrocknet ist.

4. Vorrichtung zum Zuführen von Farbe auf Wasser­ basis, an die direkt eine Hochspannung angelegt ist, zu einer Spritzpistole (52), um ein Werkstück elektro­ statisch mit Farbe zu spritzen, umfassend:

• - eine Innenleitung (62) zum Zuführen der Farbe zu der Spritzpistole, und
• - eine Außenleitung (64) zum Zuführen von Reinigungs­ flüssigkeit, mit der ein Zerstäubungsdrehkopf ge­ waschen wird,

wobei die Innenleitung (62) in Richtung auf den Zer­ stäubungsdrehkopf (56) gerichtet ist und mit einer Mündung (76) über eine Mündung (74) der Außenleitung (64) vorsteht.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der die Außen­ leitung (64) mit einem Ventilmechanismus gekoppelt ist, mit dessen Hilfe selektiv die Reinigungsflüssigkeit zum Reinigen des Zerstäubungsdrehkopfs (56) und zum Trocknen der Außenleitung (64) verwendete trockene Luft zuführbar sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Ventilmechanismus zum selektiven Zu­ führen trockener Luft unter gegebenem Druck einer­ seits und trockener Luft unter einem den gegebenen Druck übersteigenden Druck, andererseits, zu der Außenleitung (64).