DE4205400A1 - Verbrauchsgegenstand - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Verbrauchsgegenstand der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art sowie ein Ver
fahren zu seiner Herstellung.
Zwar sind Zeitmesser (Uhren) heutzutage weit verbreitet.
Es gibt jedoch vielfach Umstände, bei denen eine Uhr nicht
erreichbar ist, statt dessen aber eine Ware der eingangs
genannten Art. Bei vielen Verbrauchsgütern, die einer be
schränkten Verwendungsdauer unterliegen, ist zwar ein Her
stellungsdatum angegeben, welches eine ungefähre Zeitanga
be beinhaltet. So ist auf Zeitungen und Journalen das Da
tum der Herausgabe angegeben, welches eine Orientierung
hinsichtlich des aktuellen Datums ermöglicht.
Ferner ist es für eine Vielzahl von Verbrauchsgegenständen
bekannt, an Verpackungen (beispielsweise für Lebensmittel,
Medikamente, pharmazeutische Erzeugnisse, Filmmaterialien,
Farben, Klebstoffe u. ä.) ein Prägedatum anzubringen. Die
ses Datum bezieht sich meist aber nicht auf den Zeitpunkt
der Herstellung, sondern stellt das Ende der Haltbarkeit
dar, so daß auch bei frisch verwendeten Waren keine aktu
elle Zeitangabe (und damit keine Aussage aber deren tat
sächlichen Frischegrad) herleitbar ist.
Aus der DE-OS 30 48 426 ist darüberhinaus eine Anordnung
zum Erfassen des Verwendungszustandes eines Gebrauchsgutes
bekannt. Danach ist an dem Gebrauchsgut ein Kennzeichen
angebracht, dessen Eigenschaften sich unter den Vorausset
zungen ändern, unter denen das zu kontrollierende Produkt
von seinem Gebrauchszustand in einen Nichtmehrgebrauchs
zustand überführt wird. Dieses Kennzeichen muß zwecks
Feststellung des Verwendungszustandes des Produkts mit ei
ner separaten Abfrage-Einheit verbunden werden. Die vorge
schlagene Anordnung hat den besonderen Nachteil, daß der
genaue Zeitpunkt der erstmaligen Benutzung des verbrauchs
gutes nicht erfaßbar ist und daß für eine eindeutige Zu
standsermittlung eine zusätzliche, Kosten verursachende
Analyse vorgenommen werden muß.
Desweiteren ist aus der DE-OS 30 28 808 ein Verfahren be
kannt, mit dem eine nachträgliche Bestimmung des Öffnungs
zeitpunktes einer Arzneimittel-Verpackung vorgenommen
werden kann, um den Medikamentenverbrauch zu kontrollie
ren. Die Arzneimittel-Verpackung besitzt eine Mehrzahl
einzelner, gegen die Außenluft und gegeneinander abge
schlossene Hohlräume und eine diese Hohlräume verschlie
ßende Folie. Zur Entnahme der Medikamente wird diese Folie
durchbrochen und dadurch die Möglichkeit geschaffen, daß
der Hohlraum mit der Außenluft in Kontakt kommt. Durch den
Einfluß der Außenluft wird eine in den Hohlräumen zusätz
lich vorhandene Kontrollsubstanz zeitabhängig in ihren
chemisch/physikalischen Eigenschaften verändert. Die Aus
wertung der veränderten Eigenschaften dient zur Ermitt
lung des Öffnungszeitpunktes der Arzneimittel-Verpackung.
Dieses Verfahren erfordert jedoch in nachteiliger Weise
eine aufwendige Analyse, ist darüberhinaus nur mit erheb
lichen Sachverstand durchführbar und ist deshalb für einen
universellen Gebrauch denkbar ungeeignet.
Bei keiner der bekannten Lösungen ist eine Aussage über
den Frischegrad der betreffenden Waren ohne die Zuhilfe
nahme zusätzlicher Vorrichtungen möglich.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Formen der Kenn
zeichnung von Verbrauchgütern besitzen gemeinsam den
wesentlichen Nachteil, daß die Kennzeichnung ungeeignet
ist, den Aktualitätsgrad von Verbrauchsgegenständen mit
besonders engem Zeitbereich zwischen Herstellung und ihrem
Verbrauch für den Verbraucher in ausreichendem Maße dar zu
stellen.
Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Verbrauchsgegen
stand mit zeitlich eng begrenztem Verwendungsbereich so
auszubilden, daß daraus eine Zeitangabe abgeleitet werden
kann und somit beispielsweise auch der momentane Aktua
litäts- oder Frischegrad des Verbrauchsgegenstandes ohne
zusätzliche Hilfsmittel erschließbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die Dar
stellung des momentanen Aktualitätsgrades eines Ver
brauchsgegenstandes mit begrenztem Aktualitätsbereich
in vorteilhafter Weise und besonders kostengünstig vorge
nommen werden kann, wenn im Verlauf der Herstellung des
Verbrauchsgegenstandes an diesem ein Zeitgeber angeordnet
wird, wobei dieser Zeitgeber während des Herstellungspro
zesses zur Zeitanzeige konfigurierbar ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
an den Zeitgeber wegen des eng begrenzten Aktualitäts
bereichs des Verbrauchsgegenstandes keine besonderen
Genauigkeitsanforderungen gestellt, so daß Zeitgeber ver
wendet werden können, die, insbesondere durch Verzicht auf
externe Stellmöglichkeiten, einen einfachen Aufbau und
eine geringe Bauhöhe besitzen. Sie sind dadurch äußerst
kostengünstig herstellbar und können ohne besonderen Auf
wand während des Herstellungsvorgangs des Verbrauchs
gegenstandes an diesem an geeigneter Stelle angeordnet
werden. Darüberhinaus ist der Zeitgeber nur für eine
geringe Betriebsdauer ausgelegt, so daß in vorteilhafter
Weise der Energiebedarf für den Betrieb des Zeitgebers
äußerst klein gehalten werden kann. Mit dem Herstel
lungszyklus des Verbrauchsgegenstandes wird der Zeitgeber
in einer korrekten Zeitanzeigeposition auch gleichzeitig
in Betrieb gesetzt.
Der Zeitgeber ist in vorteilhaften Ausführungsformen der
Erfindung mit einer digitalen oder einer analogen Anzeige
ausgerüstet. Der Zeitgeber mit digitaler Anzeige weist ei
nen durch Taktgeber gesteuerten Zähler auf. Die Steuerlei
tungen am Eingang eines Zählers weisen jeweils über
brückbare Kontaktbereiche auf. Ein Überdrucken dieser Kon
taktstellen in bestimmten Steuerleitungen mit einer leit
fähigen Druckfarbe ermöglicht es auf einfache Weise, den
Zähler (und damit die entsprechende Anzeige) am Ende des
Herstellungsprozesses für den Verbrauchsgegenstand auf die
Uhrzeit zum Herstellungszeitpunkt einzustellen. Auf dem
Display wird zusätzlich die aktuelle Uhrzeit angezeigt.
Auf diese Weise läuft der Zeitgeber mit seiner Herstellung
zeitsynchron. Mit der fortschreitenden Herstellung einer
großen Zahl von Serienprodukten wird die Zeitkonfiguration
der Zeitgeber der aktuellen Zeit jeweils nachgeführt.
Bei Verwendung eines Zeitgebers mit analoger Anzeige wird
der Verbrauchsgegenstand bereits während des Herstellungs
prozesses mit einem einfachen Zifferblatt versehen, in
dessen Zentrum am Ende des Herstellungsprozesses ein mit
Zeigern versehenes Analog-Uhrenmodul der aktuellen
Tageszeit entsprechend positioniert und mittels eines
Schaltvorgangs in Betrieb gesetzt wird. Die Inbetriebnahme
des Analog-Uhrenmoduls erfolgt in günstiger Weise durch
Auftrennen oder Schließen einer, von außen am Modul
zugänglichen Kontaktbrücke. Gleichzeitig erfolgt ein
Markieren des Zeitpunktes der Inbetriebnahme auf dem Zif
ferblatt. Damit kann in günstiger Weise die aktuelle Uhr
zeit und der seit Herstellung des Verbrauchsgegenstands
verstrichene Zeitraum abgelesen werden.
Nach einer weiteren günstigen Ausführungsform der
Erfindung ist der Zeitgeber als ein auf chemischer Basis
arbeitendes System ausgebildet, das eine mit einer
Zeitskala versehende Anzeigebahn aufweist. Die Anzeigebahn
ist mit einer Substanz präpariert, welche geeignet ist,
bei Zuführen einer weiteren Substanz einen chemischen Pro
zeß einzuleiten. Beide Substanzen sind so gewählt, daß bei
chemischer Reaktion ein deutlich zu erkennender Farbumsch
lag eintritt, der sich längs der Anzeigebahn fortsetzt.
Anzeigebahn und Zeitskala sind mittels Druck- und/oder
Klebetechnik am Verbrauchsgegenstand anbringbar. Die
zusätzliche, den Farbumschlag auslösende Substanz wird am
Ende des Herstellungsprozesses des Verbrauchsgegenstandes
an der dem Herstellungszeitpunkt entsprechenden Stelle in
die Anzeigebahn eingebracht. Dadurch ist auf vorteilhafte
Weise nach Ende des Herstellungsprozesses sowohl der
Herstellungszeitpunkt als auch die aktuelle Tageszeit
bequem ablesbar. Die Anzeigebahn des Zeitgebers ist sowohl
gestreckt als auch in Bogenform ausgebildet an dem
Verbrauchsgegenstand anbringbar.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist
der Zeitgeber als ein auf physikalischer Grundlage
arbeitendes System ausgebildet. Die Zeitanzeige erfolgt in
vorteilhafter Weise durch eine gefärbte Flüssigkeit,
welche aus einem Überdruckbehälter durch eine mäanderför
mig gestaltete Kapillare in einen Ausgleichbehältnis
transportiert wird. Der Flüssigkeitstransport ist durch
Aufheben der Abgeschlossenheit des Systems gegenüber der
Atmosphäre, vorzugsweise im Bereich des Ausgleichs
behälters auslösbar. Die mäanderförmige Kapillare ist
gestreckt oder auf einer Kreisbahn angeordnet. Die Mäan
derform der Kapillare ist für die Vergrößerung des reali
sierbaren Zeitbereichs von Vorteil. Eine parallel zur
Anzeigebahn angeordnete Zeitskala ermöglicht auf vor
teilhafte Weise die Anzeige des Herstellungszeitpunktes
und der aktuellen Tageszeit.
Als Verbrauchsgegenstände mit zeitlich eng begrenztem Ak
tualitätsbereich sind vorzugsweise Presse-Erzeugnisse, wie
Tageszeitungen, oder Produkte mit ausgewiesener Frische-
Garantie mit einem Zeitgeber der vorab beschriebenen Art
ausgerüstet. Bei Tageszeitungen ist die Anordnung des
Zeitgebers auf der Titelseite im Kopf in der Nähe der Dat
umsangabe besonders günstig. Es ist jedoch auch ohne be
sonderer Aufwendungen möglich, den Zeitgeber auf ausgewähl
ten Innenseiten der Tageszeitung geeignet zu plazieren und
führt zu einer Erhöhung des Gebrauchswertes des Drucker
zeugnisses. Bei Verbrauchsgegenständen mit einem gewissen
"Frische-Image", vorzugsweise Milchprodukte, ist das An
bringen des Zeitgebers auf der Oberseite der entsprechen
den Behältnisse von Vorteil, da der Zeitgeber sofort im
Blickfeld des Verbrauchers liegt und somit auf einfache
Weise (neben des eigentlichen Zwecks der Aktualitätsangabe
des Produkts) eine Werbefunktion in Form der Erinnerung an
Pausenzeiten u.ä. übernommen werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zu
sammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen digitalen Zeitgeber in schematisierter
Darstellung,
Fig. 2 einen auf chemischer Basis arbeitenden Zeitge
ber in schematisierter Darstellung,
Fig. 3 einen auf physikalischer Basis arbeitenden
Zeitgeber in schematisierter Darstellung,
Fig. 4 eine vorteilhafte Weiterbildung des in Fig. 2
gezeigten Zeitgebers in schematisierter Dar
stellung,
Fig. 5 einen Zeitgeber mit analoger Anzeige in schema
tisierter Darstellung,
Fig. 6 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
in schematisierter Darstellung sowie
Fig. 7 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung in schematisierter Darstellung.
Der in Fig. 1 dargestellte Zeitgeber 1 besteht aus einem
kompakten digitalen Uhrenmodul 15 geringer Bauhöhe, das
einen durch einen Taktgeber 17 gesteuerten Zähler 3 und
ein mit diesem verbundenen Display 4 aufweist. Die ein
zelnen Steuerleitungen 5 des Additionseingangs 21 des Zäh
lers 3 besitzen überbrückbare Kontaktstellen 6, die durch
eine leitfähige Bedruckung verbindbar ausgebildet sind.
Während des Herstellungsprozesses des Verbrauchsgegenstan
des wird der Zeitgeber 1 an diesem angebracht und zum
Zeitpunkt des Herstellungsendes durch leitende Bedruckung
zweier Kontaktpaare 6 in Betrieb gesetzt. Die Überbrückung
18 der Additionseingänge "1" und "4" setzt den Zähler 3
auf den Herstellungs-Endzeitpunkt 5:00 Uhr, der im
Display-Abschnitt 19 angezeigt wird. Von diesem Zeitpunkt
ausgehend, wird im Display-Abschnitt 20 die aktuelle
Tageszeit dargestellt. Durch einfachen Vergleich ist der
Aktualitätsgrad des Verbrauchsgegenstandes ablesbar. Um
die Herstellungskosten für das digitale Uhrenmodul 15
besonders gering zu halten, besitzt der Zeitgeber 1
keinerlei externe Betätigungsmittel und nur eine in volle
Stunden geteilte Zeitanzeige.
Die in den Fig. 2 und 4 dargestellten Zeitgeber 1
arbeiten als chemisches System und bestehen im wesent
lichen aus einer Anzeigebahn 11, der in geeigneter Weise
eine Zeitskala 9 zugeordnet ist. Die Bestandteile 9 und 11
des Zeitgebers 1 werden an dem Verbrauchsgegenstand
während dessen Herstellung durch Druck- und/oder Klebe
technik im Bereich des späteren Blickfeldes des Verbraucher
befestigt. Die Anzeigebahn 11 besteht aus einem vlies
ähnlichen Material, das mit einer Substanz getränkt ist.
Diese Substanz löst im Zusammenwirken mit einem zusätz
lichen Stoff eine, mit einem deutlich erkennbaren Far
bumschlag begleitete chemische Reaktion aus. Am Ende des
Herstellungsprozesses des Verbrauchsgegenstandes wird der
Zusatzstoff an dem der aktuellen Uhrzeit (24:00 Uhr)
Injektionspunkt 8 in die Anzeigebahn 11 eingebracht und
die Anzeigebahn 11 gleichzeitig durch eine Trennstelle 7
in zwei Abschnitte geteilt. Dadurch kann sich in vor
teilhafter Weise der durch die chemische Reaktion aus
gelöste Farbumschlag nur in einer Richtung ausbreiten. Das
Ende 12 des Farbumschlagbereiches 10 ermöglicht im
Vergleich mit der nebenliegend angeordneten Zeitskala 9
das gleichzeitige Feststellen der aktuellen Uhrzeit und
des Aktualitätsgrads des Verbrauchsgegenstandes. Die
Zeitskala 9 besitzt dem Zweck angepaßt nur eine relativ
grobe 1,5-Stunden-Teilung. In einer günstigen Weiter
bildung des Zeitgebers 1 sind, wie in Fig. 4 schematisch
dargestellt, Anzeigebahn 11 und Zeitskala 9 kreisförmig
ausgebildet und vermitteln dem ablesenden Verbraucher in
stärkerem Maße den Eindruck einer Uhr im herkömmlichen
Sinne. Bei chemisch arbeitenden Zeitgebern wird vorzugs
weise ein chromatografisches Verfahren eingesetzt, bei dem
eine punktförmig aufgetragene farblich abstechende chemi
sche Substanz mit einem Trägermedium langsam in einer vor
gegebenen Richtung fortbewegt wird.
In Fig. 3 ist eine auf physikalischer Grundlage arbei
tende Zeitgeber 1 dargestellt, der als Überdrucksystem
gegenüber der Atmosphäre ausgebildet ist. In einem Druck
behälter 22 befindet sich eine gefärbte Flüssigkeit. An
den Druckbehälter 22 ist eine mäanderförmige Kapillare 23
angeschlossen, die ihrerseits in einem Ausgleichsbehälter
24 mündet. Die Kapillare 23 ist auf einer gestreckten
Anzeigebahn 11 angeordnet und wird von der Flüssigkeit
langsam in Richtung des Ausgleichbehälters 24 durchströmt,
wenn dieser durch Einstechen oder Einreißen mit der ihn
umgebenden Atmosphäre verbunden wird. Dies erfolgt bei
Beginn des Herstellungsprozesses. Durch Gestaltung des
Mäanders kann der, durch die aus dem Druckbehälter 20
strömende Flüssigkeit markierte Zeitbereich auf der
Anzeigebahn 11 produktbezogen in geeigneter Weise festge
legt werden. Zeitgeber 1 und Zeitskala 9 werden drucktech
nisch an dem Verbrauchsgegenstand befestigt und sind in
Längsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet, um durch
diese relative Positionierung den Herstellungszeitpunkt
(21.00 Uhr) und die aktuelle Tageszeit (etwa 9.00 Uhr)
angeben zu können.
Ein Ausführungsbeispiel eines Zeitgebers 1 mit analog an
zeigendem Uhrenmodul 14 ist in Fig. 5 schematisch darge
stellt. Während der Herstellung des Verbrauchsgegenstandes
wird das Zifferblatt 13 drucktechnisch angebracht und am
Ende der Herstellung das Uhrenmodul 14 innerhalb des Zif
ferblattes 13 geeignet plaziert. Durch gleichzeitiges
Auftrennen einer elektrischen Brücke 16 wird das Modul 13
in Betrieb gesetzt und dieser Zeitpunkt durch eine
Markierung 19 bleibend fixiert. Damit sind auf einfache
Weise Herstellungszeitpunkt, aktuelle Zeit und Aktuali
tätsgrad ablesbar.
Die Zeitanzeige erfolgt auch hier im Stundentakt. In Fig.
6 ist ein Verbrauchsgegenstand 2 in Form einer mit einem
Zeitgeber 1 versehenen Tageszeitung dargestellt. Der Zeit
geber 1 ist als chemisch arbeitendes System ausgebildet
und befindet sich auf der Titelseite der Tageszeitung 2
oberhalb der Datumsangabe. Die Zeitung wurde 26. Januar
1992 um 0:00 Uhr gedruckt. Durch den seit Druck der Zei
tung 2 in Betrieb befindlichen Zeitgeber 1 wird der Leser
ständig über die aktuelle Tageszeit informiert. Durch sei
ne Flexibilität ist der auf chemischer Basis arbeitende
Zeitgeber 1 für eine Verwendung bei Druckerzeugnissen be
sonders geeignet, da er ohne spezielle Vorkehrungen den
technologischen Bedingungen des Druckvorganges genügt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zeitgebers 1 mit
analoger Anzeige ist, wie in Fig. 7 schematisch darge
stellt, auf der Oberseite 21 der Verpackung eines Molke
reiprodukts 2 angeordnet. Der Zeitgeber 1 besteht aus dem
Zifferblatt 13 und dem Uhrenmodul 14 (genauer dargestellt
in Fig. 5) und wird in zwei unterschiedlichen Arbeitsgän
gen während des Herstellungszyklus des Verbrauchsgegen
standes 2 zusammengesetzt. Am Ende des Herstellungszyklus
wird das Uhrenmodul in Gang gesetzt und dieser Zeitpunkt
gleichzeitig am Zifferblatt markiert. Die Markierung 19
zeigt dem Verbraucher für den vorliegenden Fall an, daß
das Produkt 2 um 4.00 Uhr morgens hergestellt worden ist
und daß es sich um eine frische, zum gegenwärtigen Zeit
punkt etwa vier Stunden alte Ware handelt. Der Zeitgeber 1
kann darüberhinaus auch an dem Verschluß von Mehrwegfla
schen angeordnet werden und gleichzeitg dazu genutzt wer
den, um in werbewirksamer Weise auf Pausenzeiten o. ä. hin
zuweisen.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Insbesonder
können die Zeitgeber auch aus Elementen bestehen, welche
zu vorgegebenen Zeitpunkten einen Farbumschlag ausführen,
wobei dieser Farbumschlag beispielsweise wiederum in Zu
ordnung zu einer Zeitskala erfolgt.
Claims (18)
1. Verbrauchsgegenstand mit begrenztem Verwendungs- bzw.
Aktualitätszeitraum, vorzugsweise eine regelmäßig erschei
nende Druckschrift oder kurzfristig zu verzehrendes Le
bensmittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrauchsgegenstand einen mit diesem fest verbun
denen Zeitgeber (1) aufweist, dessen Energiequelle und/oder
Zeitanzeigebereich an die Verwendungs- bzw. Aktualitäts
dauer des Verbrauchsgegenstands angepaßt ist.
2. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (1) mit
einem Uhren-Modul (14, 15) versehen ist, welches eine ana
loge und/oder digitale Anzeige aufweist und insbesondere
nicht mit Betätigungsmitteln zur Veränderung der Uhrzei
tanzeige versehen ist.
3. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (1) als
chemisches System ausgebildet ist.
4. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (1) als
ein auf physikalischer Grundlage arbeitendes System aus
gebildet ist.
5. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitanzeige mittels
Farbumschlags durch chemische Reaktion an einer, eine
Zeitskala (9) aufweisenden Anzeigebahn (11) erfolgt, wel
che insbesondere eine sich auf chromatografischer Basis
fortbewegende Kennzeichnung zur Zeitanzeige aufweist.
6. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (1) als
Überdrucksystem ausgebildet ist und einen, mit einer
gefärbten Flüssigkeit gefüllten Behälter (22) und einen,
mit diesem über eine mäanderförmig ausgebildete Kapillare
(23) verbundenen Ausgleichsbehälter (24) aufweist.
7. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitgeber (1) durch
Aufheben seiner Abgeschlossenheit gegenüber der Atmosphäre
aktivierbar ausgebildet ist.
8. Verbrauchsgegenstand nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Zeitskala (9) geradlinig erstreckt.
9. Verbrauchsgegenstand nach einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zeitskala als Zifferblatt (13) ausgebildet ist.
10. Verbrauchsgegenstand nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zeitgeber (1) im Kopf einer Tageszeitung (2), insbe
sondere in der Nähe der Datumsangabe, angeordnet ist.
11. Verbrauchsgegenstand nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zeitgeber (1), auf einem folienförmigen Träger ange
ordnet ist, der gleichzeitig als Werbeträger dient.
12. Verfahren zur Herstellung eines Verbrauchsgegenstan
des nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbrauchsgegenstand durch Aufkleben oder sonsti
ges Anheften mit einem eine Anzeige aufweisenden Zeitgeber
versehen wird, wobei zum Zeitpunkt der Herstellung des Ge
brauchsgegenstandes (2) zur Erzielung von Synchronität
seiner Anzeigemittel mit der aktuellen Zeit konfiguriert
und dabei mit diesem fest verbunden wird, wobei die Be
triebszeit des Zeitgebers aufgrund einer Energiequelle an
die übliche Verwendungs- bzw. Aktualitätsdauer des Ver
brauchsgegenstands angepaßt ist.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Konfiguration des Zeit
gebers zur Synchronisation mit der aktuellen Zeit durch
geeignete relative Positionierung eines analogen Zeitzei
gers mit einer Zeitskala erfolgt oder im Falle eines einen
Zähler aufweisenden elektronischen Zeitgebers durch Erzeu
gung bzw. Zerstörung von Schaltbrücken welche den aktuel
len Zählzustand des Zähler beeinflussen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Zeitge
ber mit seiner Verbindung mit dem Verbrauchsgegenstand in
Betrieb gesetzt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß das Inbe
triebsetzen des elektronisches arbeitenden Zeitgebers (1)
durch Unterbrechung einer elektrisch leitenden Brücke (16)
oder durch elektrisch leitende Überbrückung einer Trenn
stelle (6) erfolgt, die insbesondere die Verbindung zu ei
ner elektrischen Energiequelle herstellt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die Inbe
triebsetzung des chemisch betriebenen Zeitgebers (1) durch
Zuführen einer zusätzlichen Substanz erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Herstel
lung der Zeitskala (9, 13) durch Bedrucken des Verbrauchs
gegenstandes (2) oder seiner Verpackung erfolgt.
18. Verbrauchsgegenstand nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrisch leitende
Überbrückung von Kontaktbereichen (6) durch eine leitfähi
ge Bedruckung erfolgt.
Priority Applications (7)
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DE4205400A DE4205400A1 (de) | 1992-02-20 | 1992-02-20 | Verbrauchsgegenstand |
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