Verbrauchsgegenstand
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs l angegebenen Art sowie einen nach dem Ver¬ fahren hergestellten Gebrauchsgegenstand.
Es ist bekannt, bei Verbrauchsgütern (beispielsweise bei Lebensmitteln, Medikamenten, Pharmazeutika, Filmmateriali-
en, Farben, Klebstoffen u.a.), die einer beschränkten Ver¬ wendungsdauer unterliegen., oder deren Verpackung, das Her¬ stellungsdatum aufzudrucken. Außerdem wird auch auf Zei- tungen und Journalen das Datum der Herausgabe angegeben, welches eine Orientierung hinsichtlich des aktuellen Dat¬ ums ermöglicht.
Ferner ist bei vielen Verbrauchsgegenständen ein Verfalls¬ datum angebracht, welches das Ende der Haltbarkeit angibt, aus dem aber auch bei frisch verwendeten Waren keine aktu¬ elle Zeitangabe (und damit keine Aussage über deren tat¬ sächlichen Frischegrad) herleitbar ist.
Aus der DE-OS 30 48 426 ist darüberhinaus ein Verfahren zum Erfassen des aktuellen Zustandes eines Gebrauchsgutes bekannt. Danach ist an dem Gebrauchsgut eine Kennzeichnung angebracht, deren Eigenschaften sich unter den Vorausset¬ zungen ändern, unter denen das zu kontrollierende Produkt- von seinem Gebrauchszustand in einen nicht-mehr-gebrauchs- fähigen Zustand übergeht. Diese Kennzeichnung muß dabei zwecks Feststellung des Verwendungszustandes des Produkts mit einer separaten Abfrage-Einheit verbunden werden. Die bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß der genaue Zeit¬ punkt der erstmaligen Benutzung des Verbrauchsgutes nicht erfaßbar ist und daß für eine eindeutige Zustandsermitt- lung eine zusätzliche, Kosten verursachende Analyse vorge¬ nommen werden muß.
Des weiteren ist aus der DE-OS 30 28 808 ein Verfahren bekannt, mit dem eine nachträgliche Bestimmung des öff- nungsZeitpunktes einer Arzneimittel-Verpackung vorgenommen
werden kann, um den Medikamentenverbrauch zu kontrollie ren. Die Arzneimittel-Verpackung besitzt eine Mehrzah einzelner, gegen die Außenluft und gegeneinander abgesch lossene Hohlräume und eine diese Hohlräume verschließend Folie. Zur Entnahme der Medikamente wird diese Foli durchbrochen und dadurch die Möglichkeit geschaffen, da der Hohlraum mit der Außenluft in Kontakt kommt. Durch de Einfluß der Außenluft wird eine in den Hohlräumen zusätz lich vorhandene Kontrollsubstanz zeitabhängig in ihre chemisch/physikalischen Eigenschaften verändert. Di Auswertung der veränderten Eigenschaften dient zur Ermitt lung des Öffnungszeitpunktes der Arzneimittel-Verpackung Dieses Verfahren erfordert jedoch in nachteiliger Weis eine . *.ιfwendige Analyse, ist darüberhinaus nur mit erheb lichem Sachverstand durchführbar und ist deshalb für eine universellen Gebrauch denkbar ungeeignet.
Bei keiner der bekannten Lösungen ist eine Aussage übe den Frischegrad der betreffenden Ware ohne Zuhilfenahm einer zusätzlichen Vorrichtung möglich.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Mittel zur Kenn zeichnung von Verbrauchgütern weisen insgesamt den Nach teil auf, daß diese ungeeignet sind, den Aktualitätsgra von Verbrauchsgegenständen insbesondere mit besonder engem Zeitbereich zwischen Herstellung und ihrem Verbrauc für den Benutzer klar, eindeutig und überprüfbar darzu stellen.
Ausgehend von den Mängeln des Standes der Technik lieg der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ver
sehen eines Verbrauchsgegenstands mit Zeitgeber für einen zeitlich begrenzten Verwendungsbereich so auszubilden, daß. eine Zeitangabe abgeleitet werden kann, aus der auch der momentane Aktualitäts- oder Frischegrad des Verbrauchs¬ gegenstandes ohne zusätzliche Hilfsmittel erschließbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Der Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß die Dar¬ stellung des momentanen Aktualitätsgrades eines Ver¬ brauchsgegenstandes mit begrenztem Aktualitätsbereich in vorteilhafter Weise und besonders kostengünstig erfolgen kann, wenn in zeitlich engem Zusammenhang mit der Herstel¬ lung des Verbrauchsgegenstandes an diesem ein Zeitgeber angeordnet wird und dieser Zeitgeber während des Herstel¬ lungsvorgangs zur Zeitanzeige konfigurierbar ist.
Durch den dauernd möglichen Vergleich mit der aktuellen Zeit kann die Ganggenauigkeit des Zeitgebers auch in solchen Fällen kontrolliert werden, wenn die Frische des Gebrauchsgegenstands selbsttätig aufgrund des Ablaufs einer vorgegebenen Zeitdauer (Zustand eines Zeitzählers, der bei der Konfiguration des Zeitgebers mit Zählerstand "0" gestartet wurde) kontrolliert werden soll, wenn nämlich nach Erreichen eines vorgegebenen Zählerstands durch den Zeitgeber ein Anzeigemittel aktivier wird, welcher auch die Anzeige für die aktuelle Zeit ansteuert. Durch Vergleich der bei Null gestarteten Zeitanzeige mit der aktuellen Zeit ist in einem solchen Fall stets eine
Kontrolle des Zeitgebers und der diesen beeinflussende Zeitnormale möglich.
An den Zeitgeber werden wegen des vielfach begrenzte Aktualitätsbereichs des Verbrauchsgegenstandes üblicher weise keine besonderen Genauigkeitsanforderungen gestellt so daß Zeitgeber verwendet werden können, die, insbeson dere durch Verzicht auf externe Stellmöglichkeiten, eine einfachen Aufbau und eine geringe Bauhöhe besitzen. Si sind dadurch äußerst kostengünstig herstellbar und könne ohne besonderen Aufwand während des Herstellungsvorgang des Verbrauchsgegenstandes an diesem an geeigneter Stell angeordnet werden. Darüberhinaus ist der Zeitgeber be vielen Anwendungsfällen nur für eine geringe Betriebsdaue auszulegen, so daß in vorteilhafter Weise der Energiebe darf für den Betrieb des Zeitgebers äußerst klein gehalte werden kann. Mit dem Herstellungszyklus des Verbrauchs gegenstandes wird der Zeitgeber in einer korrekten Zeitan zeigeposition auch gleichzeitig in.Betrieb gesetzt.
Der Zeitgeber ist bei vorteilhaften Ausführungsfermen de Erfindung mit einer digitalen und/oder einer ^analoge Anzeige ausgerüstet. Der Zeitgeber mit digitaler Anzeig weist dabei bevorzugt einen durch Taktgeber gesteuerte Zähler auf. Die Steuerleitungen an Eingang des Zähler weisen dabei bevorzugt jeweils überbrückbare Kontakt bereiche auf. Ein Überdrucken dieser Kontaktstellen i bestimmten Steuerleitungen, beispielsweise mit einer leit fähigen Druckfarbe, ermöglicht es auf einfache Weise, de Zähler (und damit die entsprechende Anzeige) am Ende de Herstellungsvorgangs für den Verbrauchsgegenstand auf di (Uhr)zeit zum HerstellungsZeitpunkt einzustellen.
Auf dem Display wird zusätzlich die aktuelle Uhrzeit ange¬ zeigt. Auf diese Weise läuft der Zeitgeber beginnend mit- seiner Herstellung zeitsynchron. Mit der fortschreitenden Herstellung einer großen Zahl von Serienprodukten wird dann die Zeitkonfiguration der Zeitgeber der aktuellen Zeit jeweils nachgeführt.
Bei Verwendung eines Zeitgebers mit analoger Anzeige wird der Verbrauchsgegenstand bereits während des Herstellungs- prozesses mit einem einfachen Zifferblatt versehen, in dessen Zentrum am Ende des Herstellungsprozesses ein mit Zeigern versehenes Analog-Uhrenmodul der aktuellen Tages¬ zeit entsprechend positioniert und mittels eines Schalt¬ vorgangs in Betrieb gesetzt wird. Die Inbetriebnahme des Analog-Uhrenmoduls erfolgt in günstiger Weise durch Auf¬ trennen oder Schließen einer, von außen am Modul zugäng¬ lichen Kontaktbrücke. Gleichzeitig erfolgt ein Markieren* des Zeitpunktes der Inbetriebnahme auf dem Zifferblatt. Damit kann in günstiger Weise die aktuelle Uhrzeit und der seit Herstellung des Verbrauchsgegenstands verstrichene Zeitraum abgelesen werden.
Durch die Möglichkeit der Konfiguration des Zeitgebers im zeitlichen Zusammenhang mit der Herstellung des damit zu versehenden Gebrauchsgegenstands kann ersterer insbeson¬ dere günstig auch an dessen besondere Eigenschaften in zeitlicher Hinsicht angepaßt werden. So kann beispiels¬ weise durch eine Überbrückung von Teilerstufen im Fre¬ quenzteiler des Zeitgebers dessen Laufgeschwindigkeit und damit auch dessen zeitliche Auflösung beeinflußt werden. Weiterhin können zusätzliche Anzeigemittel aktiviert wer-
den, welche von entsprechenden Sensoren betätigt werden wenn der Gegenstand schädlichen Einflüssen ausgesetzt ist Durch die Konfiguration beim Anbringen auf der Ware i Zeitpunkt der Herstellung oder Verpackung können ein heitlich konfektionierte Zeitgeber jeweils beim Anbringe an die jeweiligen Eigenschaften der damit zu versehende Waren angepaßt werden.
Nach einer weiteren günstigen Ausführungsform der Erfin düng ist der Zeitgeber als ein auf chemischer Basis arbei tendes System ausgebildet, das eine mit einer Zeitskal versehende Anzeigebahn aufweist. Die Anzeigebahn ist mi einer Substanz präpariert, welche geeignet ist, be Zuführen einer weiteren Substanz einen chemischen Proze einzuleiten. Beide Substanzen sind so gewählt, daß be chemischer Reaktion ein deutlich zu erkennender Farbu schlag eintritt, der sich längs der Anzeigebahn fortsetzt Anzeigebahn und Zeitskala sind mittels Druck- und/ode Klebetechnik am Verbrauchsgegenstand anbringbar. Di zusätzliche, den Farbumschlag auslösende Substanz wird a Ende des Herstellungsprozesses des Verbrau -isgt.g nstande an der dem Herstellungszeitpunkt entsprechenden itelle i die Anzeigebahn eingebracht. Dadurch ist auf vorteilhaft Weise nach Ende des Herstellungsprozesses sowohl de Herstellungszeitpunkt als auch die aktuelle Tageszei bequem ablesbar. Die Anzeigebahn des Zeitgebers ist sowoh gestreckt als auch in Bogenform ausgebildet an de Verbrauchsgegenstand anbringbar.
Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfin dung ist der Zeitgeber als ein auf physikalischer Grund
läge arbeitendes System ausgebildet. Die Zeitanzeige erfolgt dabei in vorteilhafter Weise durch eine gefärbte' Flüssigkeit, welche aus einem Überdruckbehälter durch eine mäanderförmig gestaltete Kapillare in einen Ausgleich- behältnis transportiert wird. Der Flüssigkeitstransport ist durch Aufheben der Abgeschlossenheit des Systems ge¬ genüber der Atmosphäre, vorzugsweise im Bereich des Aus¬ gleichsbehälters auslösbar. Die mäanderförmige Kapillare ist gestreckt oder auf einer Kreisbahn angeordnet. Die Mäanderform der Kapillare ist für die Vergrößerung des realisierbaren Zeitbereichs von Vorteil. Eine parallel zur Anzeigebahn angeordnete Zeitskala ermöglicht auf vor¬ teilhafte Weise die Anzeige des HerstellungsZeitpunktes und der aktuellen Tageszeit.
Als Verbrauchsgegenstände mit zeitlich eng begrenztem Ak¬ tualitätsbereich sind vorzugsweise Presse-Erzeugnisse, wie Tageszeitungen, oder Produkte mit ausgewiesener Frische- Garantie mit einem Zeitgeber der vorab beschriebenen Art versehen. Bei Tageszeitungen ist die Anordnung des Zeit¬ gebers auf der Titelseite im Kopf in der Nähe der Datums¬ angabe besonders günstig. Es ist edoch auch ohne besonde¬ re Aufwendungen möglich, den Zeitgeber auf ausgewählten Innenseiten der Tageszeitung geeignet zu plazieren und führt zu einer Erhöhung des Gebrauchswertes des Drucker¬ zeugnisses.
Bei Verbrauchsgegenständen mit einem besonderen "Fri¬ sche-Image", vorzugsweise Milchprodukte, ist das Anbringen des Zeitgebers auf der Oberseite der entsprechenden Be¬ hältnisse von Vorteil, da der Zeitgeber sofort im Blick-
feld des Verbrauchers liegt und somit auf einfache Weis (neben des eigentlichen Zwecks der Aktualitätsangabe de Produkts) eine Werbefunktion in Form der Erinnerung a Pausenzeiten u.a. übernommen werden kann.
Insbesondere wird der Zeitgeber mindestens teilweise durc Aufdrucken oder durch Transfer, insbesondere von eine Folienträger, gegebenenfalls auch durch gleichzeitige oder sequentielles Auftragen von mehreren Schichten , auf gebracht.
Bei einer bevorzugten Ausführung ist die Anzeige - ins besondere in Form von Strich-Codes, die als mit elektro nischen Mitteln verstellbare Anzeigemittel - maschinen lesbar ausgeführt. . Damit kann auch mit mechanische Mitteln (beispielsweise bei automatischen Warenverteil systemen) jederzeit der Zustand der betreffenden Ver brauchsgegenstände automatisch (ohne menschliches Zutun) kontrolliert werden. Durch die mitgeführte Zeitanzeig kann dabei auch gleichzeitig durch Vergleich mit de aktuellen Zeit festgestellt werden, ob der mit dem Gegen stand verbundene Zeitgeber seit Konfiguration korrek gelaufen ist.
Bei der weiteren Ausgestaltung des Zeitgebers bestehe eine Reihe weiterer vorteilhafter Möglichkeiten: so kan die Anzeige aus Flächenteilen oder Segmenten bestehen, welche ihre Reflektions- bzw. Absorptionsfähigkeit ode Färbung in Abhängigkeit von einer angelegten elektrische Spannung ändern. Damit kann die vorhandene Energiequell weitgehend geschont werden und es ergeben sich lang Benutzungsdauern.
Zur Warenüberwachung ist der Zeitgeber vorzugsweise min¬ destens mit einem zusätzlichen Anzeigelement versehen,' dessen Eingang mit dem Ausgang eines Speicherelements ver¬ bunden ist, welches seinerseits von einer Schwellwert- Schaltung gesetzt wird, wenn das Ausgangssignal eines Sensorelements, das mit dem Eingang der Schwellwert¬ schaltung verbunden ist, einen vorgegebenen Wert über bzw. unterschreitet. Das Sensorelement spricht dabei bevorzugt auf Temperatur, Feuchtigkeit, Druck- oder Massekräfte, Strahlung und/oder chemische Eigenschaften des umgebenden Mediums an.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 einen digitalen Zeitgeber in schematisierter Darstellung,
Figur 2 einen auf chemischer Basis arbeitenden Zeitge¬ ber in schematisierter Darstellung,
Figur 3 einen auf physikalischer Basis arbeitenden Zeitgeber in schematisierter Darstellung,
Figur 4 eine vorteilhafte Weiterbildung des in Figur 2 gezeigten Zeitgebers in schematisierter Dar- Stellung,
Figur 5 einen Zeitgeber mit analoger Anzeige in schema tisierter Darstellung,
Figur 6 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindun in schematisierter Darstellung sowie
Figur 7 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform de Erfindung in schematisierter Darstellung.
Der in Figur 1 dargestellte Zeitgeber 1 besteht aus eine kompakten digitalen Uhrenmodul 15 geringer Bauhöhe, da einen durch einen Taktgeber 17 gesteuerten Zähler 3 un ein mit diesem verbundenen Display 4 aufweist. Die ein zelnen Steuerleitungen 5 des Additionseingangs 21 des Zäh lers 3 besitzen überbrückbare Kontaktstellen 6, die durc eine leitfähige Bedruckung verbindbar ausgebildet sind Während des Herstellungsprozesses des Verbrauchsgegenstan des wird der Zeitgeber 1 an diesem angebracht und zu Zeitpunkt des Herstellungsendes durch leitende Bedruckun zweier Kontaktpaare 6 in Betrieb gesetzt. Die Überbrückun 18 der Additionseingange "1" und "4" setzt den Zähler auf den Herstellungs-Endzeitpunkt 5:00 Uhr, der i Display-Abschnitt 19 angezeigt wird. Von diesem Zeitpunk ausgehend, wird im Display-Abschnitt 20 die aktuell Tageszeit dargestellt. Durch einfachen Vergleich ist de Aktualitätsgrad des Verbrauchsgegenstandes ablesbar. U die Herstellungskosten für das digitale Uhrenmodul 1 besonders gering zu halten, weist der Zeitgeber 1 keiner lei externe Betätigungsmittel auf und hat nur eine i volle Stunden geteilte Zeitanzeige.
Die in den Figuren 2 und 4 dargestellten Zeitgeber 1 arbeiten als chemisches System und bestehen im wesent¬ lichen aus einer Anzeigebahn 11, der in geeigneter Weise eine Zeitskala 9 zugeordnet ist. Die Bestandteile 9 und 11 des Zeitgebers 1 werden an dem Verbrauchsgegenstand während dessen Herstellung durch Druck- und/oder Klebe¬ technik im Bereich des späteren Blickfeldes des Verbraucher befestigt. Die Anzeigebahn 11 besteht aus einem vlies¬ ähnlichen Material, das mit einer Substanz getränkt ist. Diese Substanz löst im Zusammenwirken mit einem zusätz¬ lichen Stoff eine, mit einem deutlich erkennbaren Far¬ bumschlag begleitete chemische Reaktion aus. Am Ende des Herstellungsprozesses des Verbrauchsgegenstandes wird der Zusatzstoff an dem der aktuellen Uhrzeit (24:00 Uhr) Injektionspunkt 8 in die Anzeigebahn 11 eingebracht und die Anzeigebahn 11 gleichzeitig durch eine Trennstelle 7 in zwei Abschnitte geteilt. Dadurch kann sich in vor¬ teilhafter Weise der durch die chemische Reaktion aus¬ gelöste Farbumschlag nur in einer Richtung ausbreiten. Das Ende 12 des Farbumschlagbereiches 10 ermöglicht im Vergleich mit der nebenliegend angeordneten Zeitskala 9 das gleichzeitige Feststellen der aktuellen Uhrzeit und des Aktualitätsgrads des Verbrauchsgegenstandes. Die Zeitskala 9 besitzt dem Zweck angepaßt nur eine relativ grobe 1,5-Stunden-Teilung. In einer günstigen Weiter¬ bildung des Zeitgebers l sind, wie in Figur 4 schematisch dargestellt, Anzeigebahn 11 und Zeitskala 9 kreisförmig ausgebildet und vermitteln dem ablesenden Verbraucher in stärkerem Maße den Eindruck einer Uhr im herkömmlichen Sinne. Bei chemisch arbeitenden Zeitgebern wird vorzugs¬ weise ein chromatografisches Verfahren eingesetzt, bei dem
eine punktförmig aufgetragene farblich abstechende chemi sche Substanz mit einem Trägermedium langsam in einer vor gegebenen Richtung fortbewegt wird.
In Figur 3 ist eine auf physikalischer Grundlage arbei tende Zeitgeber 1 dargestellt, der als Überdrucksyste gegenüber der Atmosphäre ausgebildet ist. In einem Druck behälter 22 befindet sich eine gefärbte Flüssigkeit. A den Druckbehälter 22 ist eine mäanderförmige Kapillare 2 angeschlossen, die ihrerseits in einem Ausgleichsbehälte 24 mündet. Die Kapillare 23 ist auf einer gestreckte Anzeigebahn 11 angeordnet und wird von der Flüssigkei langsam in Richtung des Ausgleichbehälters 24 durchströmt wenn dieser durch Einstechen oder Einreißen mit der ih umgebenden Atmosphäre verbunden wird. Dies erfolgt be Beginn des Herstellungsprozesses. Durch Gestaltung de Mäanders kann der, durch die aus dem Druckbehälter 2 strömende Flüssigkeit markierte Zeitbereich auf de Anzeigebahn 11 produktbezogen in geeigneter Weise festge legt werden. Zeitgeber 1 und Zeitskala 9 werden drucktech nisch an dem Verbrauchsgegenstand befestigt und sind i Längsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet, um durc diese relative Positionierung den HerstellungsZeitpunk (21.00 Uhr) und die aktuelle Tageszeit (etwa 9.00 Uhr angeben zu können.
Ein Ausführungsbeispiel eines Zeitgebers 1 mit analog an zeigendem Uhrenmodul 14 ist in Figur 5 schematisch darge stellt. Während der Herstellung des Verbrauchsgegenstande wird das Zifferblatt 13 drucktechnisch angebracht und a Ende der Herstellung das Uhrenmodul 14 innerhalb des Zif
ferblattes 13 geeignet plaziert. Durch gleichzeitiges Auftrennen einer elektrischen Brücke 16 wird das Modul 13 in Betrieb gesetzt und dieser Zeitpunkt durch eine Markierung 19 bleibend fixiert. Damit sind auf einfache Weise Herstellungszeitpunkt, aktuelle Zeit und Aktuali¬ tätsgrad ablesbar.
Die Zeitanzeige erfolgt auch hier im Stundentakt. In Figur 6 ist ein Verbrauchsgegenstand 2 in Form einer mit einem Zeitgeber 1 versehenen Tageszeitung dargestellt. Der Zeit¬ geber l ist als chemisch arbeitendes System ausgebildet und befindet sich auf der Titelseite der Tageszeitung 2 oberhalb der Datumsangabe. Die Zeitung wurde 26. Januar 1992 um 0:00 Uhr gedruckt. Durch den seit Druck der Zei- tung 2 in Betrieb befindlichen Zeitgeber 1 wird der Leser ständig über die aktuelle Tageszeit informiert. Durch sei¬ ne Flexibilität ist der auf chemischer Basis arbeitende Zeitgeber 1 für eine Verwendung bei Druckerzeugnissen be¬ sonders geeignet, da er' ohne spezielle Vorkehrungen den technologischen Bedingungen des Druckvorganges genügt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zeitgebers 1 mit analoger Anzeige ist, wie in Figur 7 schematisch darge¬ stellt, auf der Oberseite 21 der Verpackung eines Molke- reiprodukts 2 angeordnet. Der Zeitgeber 1 besteht aus dem Zifferblatt 13 und dem Uhrenmodul 14 (genauer dargestellt in Figur 5) und wird in zwei unterschiedlichen Arbeitsgän¬ gen während des Herstellungszyklus des Verbrauchsgegen¬ standes 2 zusammengesetzt. Am Ende des Herstellungszyklus wird das Uhrenmodul in Gang gesetzt und dieser Zeitpunkt gleichzeitig am Zifferblatt markiert. Die Markierung 19
zeigt dem Verbraucher für den vorliegenden Fall an, da das Produkt 2 um 4.00 Uhr morgens hergestellt worden is und daß es sich um eine frische, zum gegenwärtigen Zeit punkt etwa vier Stunden alte Ware handelt. Der Zeitgeber kann darüberhinaus auch an dem Verschluß von Mehrwegfla schen angeordnet werden und gleichzeitg dazu genutzt wer den, um in werbewirksamer Weise auf Pausenzeiten o. . hin zuweisen.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nich auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlic anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Insbesonde können die Zeitgeber auch aus Elementen bestehen, welch zu vorgegebenen Zeitpunkten einen Farbumschlag ausführen wobei dieser Farbumschlag beispielsweise wiederum in Zu ordnung zu einer Zeitskala erfolgt.
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