DE4204756A1 - Verfahren zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen raeumlichen trennung textiler gutteilstapel und dem sie umgebenden abfall - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen raeumlichen trennung textiler gutteilstapel und dem sie umgebenden abfallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen oder abschnittsweise kon
tinuierlichen räumlichen Trennung einer ein- oder mehrlagigen Gutteil- und Abfall
fraktion aus biegeschlaffem, insbesondere textilem Material. Diese beiden Fraktio
nen entstanden durch Schneid- oder Stanzverfahren eines auf einer Ebene liegenden
Lagenblocks. Das Ergebnis dieses Schneid- oder Stanzprozesses ist eine im Randbe
reich des Lagenblocks vorzugsweise unzertrennte Abfallfraktion und eine aus einem
oder mehreren Einzelstapeln bestehende und von der Abfallfraktion umschlossene
Gutteilfraktion.
Unter einem Lagenblock wird definitionsgemäß Flachmaterial verstanden, das aus
einer Lage oder mehreren übereinander geschichteten Lagen bestehen kann.
Dementsprechend entstehen nach dem Schneiden oder Stanzen dieses Lagenblocks
einlagige Gutteile oder mehrlagige Gutteilstapel. Es wird vereinbart, unter der Be
zeichnung "Stapel" auch die einlagigen Gutteile mit einzuschließen.
Nach dem Schneiden oder Stanzen des Lagenblocks mit einer automatischen Anlage
werden die dadurch aus dem Lagenblock entstandenen Gutteilstapel derzeit meist
sukzessiv von Hand entnommen und auf oder in geeignete Transportvorrichtungen
gelegt oder gehängt. Anschließend wird die Abfallfraktion manuell oder unter Ver
wendung von Transportbändern in dafür vorgesehene Behältnisse entsorgt. Diese
Abräumtätigkeiten sind zum einen sehr arbeitsintensiv und zum anderen stellen sie
für das Personal eine hohe körperliche Belastung dar, da sie mit sehr langen Greif
wegen verbunden ist. Vielfach besteht zudem die Schwierigkeit, die Gutteilstapel
schnell zu identifizieren. Deshalb ist es wünschenswert, diesen Arbeitsgang kosten
günstig zu automatisieren.
Es ist aus Veröffentlichungen bekannt, einzelne Gutteilstapel mit koordinatenge
steuerten Vorrichtungen (siehe z. B. Patentschrift DD 2 70 234 A1) zu entnehmen.
Dabei werden Greifelemente an die Flanke der Gutteilstapel herangeführt und durch
die Bewegung eines Oberteils gegen ein Unterteil die Gutteilstapel mit einem
Schließelement eingeklemmt. Bekannt sind auch Verfahren (siehe Patentschriften
DD 2 70 235 A1 und DD 2 70 240 A1) zur Positionierung und Aktivierung von Grei
fern sowie dem Transport der erfaßten Gutteilstapel zu einer Ablageposition. Gemäß
diesen Verfahren werden die Gutteilstapel nacheinander vom Tisch entfernt. Nach
teilig bei diesen Verfahren ist insbesondere der große Steuerungsaufwand.
In der Patentschrift DD 2 70 234 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben, mit der eine
seitliche Gutteilstapelentnahme möglich sein soll. Allerdings sind die aus einem La
genblock geschnittenen oder gestanzten Gutteilstapel fast immer vollständig von Ab
fall umgeben. Deshalb ist der seitliche Zugriff auf die Gutteilstapel nur dann
möglich, wenn der Abfall an der Zugriffstelle vorher entfernt wurde. Aus diesem
Grund muß beim Schneiden oder Stanzen für eine zusätzliche Abfallzerteilung
gesorgt werden. Dies führt insbesondere beim Schneiden zu einer Verlängerung des
Produktionsprozesses und zu einer Erhöhung der Betriebsmittelkosten. Ein weiterer
Nachteil dieses Abräumkonzeptes ergibt sich aus der Notwendigkeit, auch Abfallsta
pel einzeln und gezielt entfernen zu müssen, was eine zeitliche Verlängerung des Ab
räumprozesses bedingt.
In der Patentschrift DD 2 70 239 A1 wird eine Vorrichtung für einen Greifer be
schrieben, der vertikal von oben in die Trennfuge eindringt. Da beim Schneiden bzw.
Stanzen kein Materialabtrag in der Trennfuge erfolgt, ist deren Breite praktisch Null.
Um das Eindringen einer solchen Vorrichtung zu ermöglichen, muß sie sehr genau
positioniert werden. Üblicherweise werden dazu die Datensätze, die auch von der
automatischen Zuschneide- bzw. Stanzanlage genutzt werden, verwendet. Da der in
die Trennfuge eindringende Greifer eine gewisse Breite besitzt, verdrängt er den zu
greifenden Gutteilstapel und die Abfallfraktion um ein entsprechendes Maß. Dies
führt zu einer Verschiebung der Materialfraktionen und damit einer Abweichung der
Ist-Position der Trennfuge von der durch die Datensätze bekannten Soll-Position.
Verbunden mit dem in den angegebenen Patentschriften nicht berücksichtigten Pro
blem der in den Trennfugen insbesondere bei großen Lagenblockhöhen auftretenden
Haftkräfte, die ohne zusätzliche Vorrichtungen und Verfahrensschritte bei deren
Überwindung weitere Deformationen und Verschiebungen der beiden Materialfrak
tionen verursachen, konnte die Funktionssicherheit einer solchen Vorrichtung in der
Praxis bis heute nicht nachgewiesen werden.
Bekannt sind zudem Vorrichtungen, die die Gutteilstapel aus der sie umgebenden
Abfallfraktion herauslösen sollen, indem sie diese mit Hubstößeln auf einem geson
derten Abräumtisch von unten anheben (siehe Patentschrift DD 2 70 233 A1, DD 2 70 236 A1
und DD 2 70 237 A1). Nach einem in der Patentschrift DD 2 70 238 A1 be
schriebenen Verfahren erfolgt die Aktivierung der Hubstößel und die anschließende
Entnahme der Gutteilstapel von diesen wiederum mit an deren Flanke herangeführ
ten Greifern. Nachteilig wirken sich hier die Notwendigkeit eines besonderen Ab
räumtisches und die aufwendige Steuerung der Hubstößel auf einen wirtschaftlichen
Einsatz aus. Fraglich scheint auch bei diesem Verfahren und den Vorrichtungen die
Erfüllung der praktischen Funktionssicherheit aufgrund der auftretenden Haftkräfte
und der fehlenden Maßnahmen zu deren Überwindung.
Ein wesentlicher Nachteil bei allen angeführten Verfahren und Vorrichtungen liegt in
dem benötigten zeitlichen Aufwand infolge des sukzessiv erfolgenden Zugriffs auf die
einzelnen Gutteilstapel. Deshalb können nur durch den gleichzeitigen Einsatz
mehrerer dieser Vorrichtungen die Taktzeiten der automatischen Zuschneide- oder
Stanzanlagen und somit die Produktionsleistung erreicht werden. Nach dem heutigen
Stand der Technik sind damit hohe finanzielle Investitionen verbunden, die eine wirt
schaftliche Nutzung fraglich machen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die räumliche Trennung der durch
Schneid- oder Stanzverfahren aus einem aus ein- oder mehrlagigem biegeschlaffem,
insbesondere textilem Material bestehenden Lagenblock entstandenen und auf einer
Auflagefläche liegenden Gutteil- und Abfallfraktion durch ein kontinuierliches oder
abschnittsweise kontinuierliches Verfahren zu ermöglichen, um so auf die individu
elle Herauslösung einzelner Gutteilstapel aus der sie umschließenden Abfallfraktion
verzichten zu können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patent
anspruch 1 bzw. im Patentanspruch 8 gekennzeichneten Merkmale grundsätzlich ge
löst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen festgelegt.
Vor allem in Zuschneidereien textilverarbeitender Betriebe mit Zuschneide- bzw.
Stanzautomaten kann durch die Erfindung die Weiterbehandlung der Gutteilstapel
maschinell erfolgen, indem eine Möglichkeit geschaffen wird, die separierte Gutteil
fraktion mit einem Transportband nachfolgenden Fertigungsstationen selbsttätig zu
zuführen.
Die räumliche Trennung der Gutteilfraktion und der Abfallfraktion bietet im Ab
räumbereich eine wesentliche Arbeitserleichterung für die Arbeitskräfte, da das ver
tikale Ausheben mitunter schwerer Gutteilstapel, die sich vielfach zudem in einem
größeren Abstand von der Kante der Auflagefläche befinden und ein erhebliches
Rumpfbeugen erfordern, nicht mehr notwendig ist. Es kann somit ein Beitrag zur
Humanisierung des Arbeitsplatzes geleistet werden. Außerdem werden dadurch, daß
einzelne Gutteilstapel bei einer nachfolgenden individuellen Handhabung von einer
schmalen Abräumfläche zu entnehmen sind, die Greifwege und damit auch die Ab
räumzeit wesentlich verkürzt. Ebenfalls wird das Identifizieren der Gutteilstapel ver
einfacht.
Die grundlegende Wirkung der Erfindung besteht darin, eine Randseite der Abfall
fraktion einzuspannen und diese sowie die Gutteilfraktion in etwa parallel zur durch
das Schneid- oder Stanzverfahren erzeugten Trennfläche derart auseinander zu be
wegen, daß ein Spreizbereich entsteht. Im Anschluß daran erfolgt eine kontinuierli
che oder abschnittsweise kontinuierliche räumliche Trennung der beiden Material
fraktionen im Spreizbereich dadurch, daß eine Relativbewegung zwischen dem La
genblock und dem Spreizbereich stattfindet, wobei die räumliche Trennung, falls er
forderlich, von einer Trennhilfe unterstützt vorgenommen wird, so daß sich letztlich
die beiden Materialfraktionen einander nicht mehr berühren.
Nach der vollständigen oder abschnittsweisen Beendigung des Schneid- bzw. Stanz
prozesses sollen der Lagenblock und die Einspannvorrichtung so zueinander geführt
werden, daß eine Randseite der Abfallfraktion zwischen die Einspannelemente zu
liegen kommt. Dies erfolgt einerseits dadurch, daß der Lagenblock durch die Bewe
gung der Auflagefläche der in diesem Arbeitsschritt stationären Einspannvorrichtung
zugeführt wird, wofür sich das im Zuschneide- bzw. Stanzbereich vielfach eingesetzte
umlaufende Band eignet. Andererseits ist es möglich, die Einspannvorrichtung an
den Lagenblock zu bringen. Hierfür wird vorgeschlagen seitlich des Zuschneide- bzw.
Stanzbereichs Führungen anzubringen, auf denen die Einspannvorrichtung mit ge
eigneten Antriebselementen verfahren wird. Zur korrekten Lageerkennung des
Rands der Abfallfraktion relativ zur Einspannvorrichtung empfiehlt sich der Einsatz
von Schaltern oder Sensoren, z. B. einer Lichtschranke, die bei Unterbrechung als
Folge der Lagenblockerkennung ein elektrisches Signal zur Ansteuerung der Ein
spannelemente initiiert. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, mit dem oberen Ein
spannelement die Zustellungsbewegung auszuführen.
In Zuschneidereien textilverarbeitender Betriebe werden oftmals mehrere Aufträge
und Konfektionsgrößen unterschiedlicher Menge in einem Lagenblock kombiniert.
Deshalb kann ein einziger Lagenblock abschnittsweise, terrassenartig verschiedene
Lagenhöhen besitzen. Aus diesem Grund und auch deshalb, weil es bei der Durch
führung des räumlichen Trennverfahrens zu Faltungen der Abfallfraktion und somit
zu Verdickungen kommen kann, sollte die Einspannung hinsichtlich des Abstands der
Einspannelemente über die ganze Einspannbreite variabel sein. Dies wird erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß das oder die oberen Einspannelemente von der
Lagenhöhe der Abfallfraktion gegen eine oder mehrere fest am Rahmen der Ein
spannvorrichtung angebrachte Rückstellfedern ausgelenkt werden und sich so deren
Abstand vom unteren Einspannelement vergrößert. Es ist erfindungsgemäß auch
möglich, das obere Einspannelement mit einem nachgiebigen, flexiblen Oberflächen
material oder mit einem aufgeblasenen Schlauch zu versehen. Auf eine sensorielle
Erfassung der Lagenhöhe zur Steuerung der Einspannvorrichtung kann in diesen
Fällen verzichtet werden.
Nach der Einspannung der Abfallfraktion gilt es, im folgenden Verfahrensschritt
einen Spreizbereich zur räumlichen Trennung der beiden Materialfraktionen zu
schaffen. Dies geschieht erfindungsgemäß auf unterschiedliche Weise.
In einer ersten Variante wird die eingespannte Abfallfraktion nach oben angehoben.
Um zu vermeiden, daß die Abfallfraktion während dieses Spreizvorganges gezerrt
wird, sollte die Bewegung der Einspannvorrichtung entlang einer Bahnkurve erfolgen
oder bei einer linearen Bewegung der Einspannvorrichtung nach oben, muß gleich
zeitig der geschnittene oder gestanzte Lagenblock durch das Verfahren der Auflage
fläche zur Einspannvorrichtung hin bewegt werden. Die Gutteilstapel werden in die
sem Fall in der Ebene des Lagenblocks weitertransportiert.
Die zweite Variante zur Schaffung eines Spreizbereichs ergibt sich dadurch, daß die
beiden Materialfraktionen beim Verfahren der Auflagefläche zwecks Zuführung des
Randbereichs der Abfallfraktion zur Einspannvorrichtung über eine dazwischen an
gebrachte glatte Zwischenfläche geschoben werden, deren eine, der Einspannvorrich
tung zugewandte Seite nach der Erfassung der Abfallfraktion nach unten geklappt
wird. Damit haben die einzelnen Gutteilstapel die Möglichkeit, wie auf einer Rutsche
nach unten auf eine vorzugsweise als Transportband ausgebildete Gutteilablage zu
gleiten. Für die klappbare Zwischenfläche ist auch ein umlaufendes Band einsetzbar,
wodurch das Gleiten vermieden und eine fast durchgängige Förderung der Material
fraktionen erzielt wird. Die Abfallfraktion wird in diesem Fall in der Ebene des La
genblocks weitertransportiert.
Es ist erfindungsgemäß auch möglich, die eingespannte Abfallfraktion durch eine
lagenparallele oder schräg nach oben führende Bewegung der Einspannvorrichtung
über einen auflagefreien Bereich zu ziehen. Dabei werden das untere und das oder
die oberen Einspannelemente gemeinsam mit dem sie verbindenden Rahmen auf
Führungen mit geeigneten Antrieben bewegt. Gleichzeitig sollte der Vorschub der
Auflagefläche für den geschnittenen bzw. gestanzten Lagenblock erfolgen. Es wird
vorgeschlagen, beide Bewegungen zu synchronisieren. Durch eine schräg nach oben
führende Bewegung der Einspannvorrichtung ist es möglich, die Neigung der nach
unten gleitenden Gutteilstapel kleiner zu wählen, was sich positiv auf die Beibehal
tung ihres Ordnungszustands auswirken kann.
Im nachfolgenden Verfahrensschritt erfolgt die räumliche Trennung der beiden Ma
terialfraktionen über die gesamte Länge des geschnittenen bzw. gestanzten Lagen
blocks kontinuierlich oder abschnittsweise kontinuierlich, wenn der gesamte Lagen
block größer als der Zuschneide- bzw. Stanzbereich ist und deshalb das Schneiden
bzw. Stanzen sukzessiv vorgenommen wird. Die Relativbewegung zwischen dem La
genblock und dem Spreizbereich kann während des Zuschneidens bzw. Stanzens ge
stoppt und anschließend fortgesetzt werden. Eine Wiederholung der vorherigen Ver
fahrensschritte ist nicht erforderlich.
Die Relativbewegung zwischen dem Lagenblock und dem Spreizbereich erfolgt ent
weder dadurch, daß die Auflageflächen des geschnittenen bzw. gestanzten Lagen
blocks sowie der räumlich getrennten Materialfraktionen bei örtlich stationärem
Spreizbereich bewegt werden oder der Spreizbereich bei unbewegter Auflagefläche
des geschnittenen oder gestanzten Lagenblocks verschoben wird. Ausgehend von der
durch die Einspannvorrichtung erfaßten Randseite der Abfallfraktion erstreckt sich
die auszuführende Relativbewegung zwischen dem Lagenblock und dem Spreizbe
reich über die gesamte Länge des Lagenblocks. Erfindungsgemäß wird deshalb vor
geschlagen, die Abfallfraktion mit der Einspannvorrichtung auf eine vorzugsweise als
Transportband ausgeführte Abfallablage entweder über die gesamte Länge des La
genblocks oder zumindest soweit zu ziehen, bis durch das Eigengewicht der Abfall
fraktion zwischen dieser und der Ablage ausreichende Haftreibungskräfte bestehen
und damit der Weitertransport sichergestellt ist. Es ist erfindungsgemäß auch mög
lich, die Einspannelemente als Rollen oder Umlenkprofile mit Gurtbändern auszu
führen und diese mit einer gegenläufigen, vorzugsweise synchronen Drehbewegung
anzutreiben, so daß die Abfallfraktion sowohl eingespannt als auch beidseitig geför
dert wird. Es wird zudem vorgeschlagen, die Einspannvorrichtung mit Klemmelemen
ten und Rollen oder Umlenkprofilen mit Gurtbändern zu versehen. Mit den
Klemmelementen wird die Randseite der Abfallfraktion erfaßt und durch die Ein
spannrollen geführt, die dann die Einspannung und die Förderung bei der räumlichen
Trennung über die gesamte Länge des Lagenblocks vornehmen.
Da die Haftkräfte in den Schnitt- oder Stanzfugen zwischen den Gutteilstapeln und
der Abfallfraktion die räumliche Trennung der beiden Materialfraktionen behindern,
ist es vorteilhaft, Trennhilfen vorzusehen, die entweder die Gutteilfraktion niederhal
ten, falls die Abfallfraktion nach oben abgehoben wird, oder die Gutteilfraktion nach
unten ausdrücken, falls die Abfallfraktion in etwa lagenparallel weitergeführt wird.
Für eine kostengünstige Ausführung sprechen ungesteuerte und kontinuierlich wir
kende Elemente, die im Spreizbereich über die gesamte Lagenbreite angebracht sind.
Die Trennhilfeelemente bestehen erfindungsgemäß z. B. aus Fingern, die durch ihr
Eigengewicht oder zusätzlich mit Federn belastet wirken oder aus Düsen, durch die
Druckluft strömt. Da sie die Gutteil- und Abfallfraktion gleichermaßen belasten,
müssen sie entsprechend der auftretenden Haftkräfte ausgelegt sein. Günstig ist des
halb der Einsatz flexibler Trennhilfeelemente, die von der Abfallfraktion verdrängt
werden können, wie z. B. hängende Metallbänder, Federborsten oder an Fäden ange
brachte Kugeln. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, ein oder mehrere Trennhilfe
elemente zu verwenden, die gezielt und ausschließlich auf die Gutteilfraktion wirken.
Hierfür eignen sich besonders Hubstößel mit Rollen- oder Gleitfuß. Zur Steuerung
dieser Elemente wird vorgeschlagen, die Geometriedaten der automatischen Zu
schneide- bzw. Stanzanlage zu verwenden und daraus mit einem Programm die not
wendigen Steuerbefehle für die Hubstößel zu erstellen.
Im folgenden soll nun ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einigen Ausfüh
rungsvarianten näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2 und Fig. 3 den schematischen Ablauf einer Vorgangsfolge zur räumlichen
Trennung zweier Materialfraktionen,
Fig. 4 die schematische Darstellung einer Verfahrensalternative zu der in Fig. 2 aus
geführten,
Fig. 5 die schematische Darstellung einer Verfahrensalternative bei stationärer Auf
lagefläche der beiden räumlich zu trennenden Materialfraktionen,
Fig. 6 und Fig. 7 den schematischen Ablauf der Vorgangsfolge als Alternative zu den
in Fig. 2 und Fig. 3 dargestellten,
Fig. 8 die schematische Darstellung einer Verfahrensalternative zu der in Fig. 6 dar
gestellten,
Fig. 9 die schematische Darstellung einer Einspannvorrichtung in Seitenansicht zur
Durchführung des in Fig. 2 ausgeführten Vorgangs,
Fig. 10 die schematische Darstellung einer Einspannvorrichtung in Seitenansicht zur
Durchführung des in Fig. 3 ausgeführten Vorgangs,
Fig. 11 die schematische Darstellung einer Einspannvorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 12 die schematische Darstellung gesteuerter Kraftübertragungselemente,
Fig. 13 die schematische Darstellung eines gesteuerten und über die Breite des La
genblocks verfahrbar angeordneten Kraftübertragungselementes.
Allen möglichen Ausführungen der Vorrichtung zur kontinuierlichen bzw. ab
schnittsweise kontinuierlichen räumlichen Trennung der biegeschlaffen Gutteilfrak
tion (3) von der sie umgebenden Abfallfraktion (Z), deren Entstehung durch Schneid-
oder Stanzverfahren erfolgte, ist zu eigen, daß sie ein unteres (10 bzw. 38) und oberes
Einspannelement (11) zur Erfassung der vorderen Randseite der Abfallfraktion (43)
besitzen. Diese Elemente einschließlich der sie zusammen- bzw. auseinanderführen
den Stellelemente (12) sind an einem gemeinsamen Rahmen (13 bzw. 49) ange
bracht. Diese Einspannvorrichtung wird im folgenden allgemein mit 9 bezeichnet.
Der Abstand der beiden Einspannelemente (10, 38 bzw. 11) ist so bemessen, daß je
der ein- oder mehrlagig geschichtete Lagenblock (1), der üblicherweise bei automati
schen Zuschneide- oder Stanzanlagen verarbeitet wird, von der Einspannvorrichtung
(9) erfaßt werden kann.
Im ersten Verfahrensschritt zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweisen kontinuierli
chen räumlichen Trennung zweier Materialfraktionen werden der vordere Rand der
Abfallfraktion (43) und die Einspannvorrichtung (9) zusammengeführt. Dies kann
erfindungsgemäß in unterschiedlichen Varianten erfolgen.
In den in Fig. 1 bis Fig. 4 und Fig. 6 bis Fig. 8 dargestellten Ausführungsvarianten
wird der auf einer Auflagefläche (5) liegende und geschnittene bzw. gestanzte Lagen
block (1) durch die Drehung der Umlenkrolle (7) zur Einspannvorrichtung (9) hin
gefördert. Die Auflagefläche (5) ist dabei häufig ein Borstenband (6), das aus einem
oder auch mehreren Segmenten bestehen kann oder ein den Schneid- oder Stanz
werkzeugen nachgebendes flexibles Material. Es ist ebenfalls möglich, zwischen den
Zuschneide- bzw. Stanzbereich und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein zusätzli
ches Übergabeband einzusetzen.
Bei der sich zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweisen kontinuierlichen räumlichen
Trennung eignenden Ausführungsvariante für einen stationären Borstentisch (8) muß
die Einspannvorrichtung (9) der vorderen Randseite der Abfallfraktion (43) zu
geführt werden. Dies wird durch die Anbringung der Einspannvorrichtung (9) an ei
nem Rahmen (13) möglich, der über einen Verfahrschlitten (13a), eine Führung (15)
und ein Verbindungselement (71) an dem Verfahrschlitten (46) befestigt ist und mit
diesem auf einer Führung (47) durch das Kraftübertragungselement (48) linear oder
entlang einer Bahnkurve so bewegt wird, daß eine Übergabefläche (26) die vordere
Randseite der Abfallfraktion (43) auf das untere Einspannelement (38) führt.
Durch die Relativbewegung der beiden Materialfraktionen (2 und 3) einerseits und
der Einspannvorrichtung (9) andererseits wird die vordere Randseite der Abfallfrak
tion (43) je nach Ausführungsvariante nach dem Verlassen der Auflagefläche (5)
über verschiedene Flächen (23 / Fig. 2, Fig. 4, Fig. 6; 40 / Fig. 6; 261 Fig. 5, Fig. 6; 441
Fig. 2, Fig. 8) geschoben, bis sie auf dem unteren Einspannelement (10 bzw. 38) zu
liegen kommt. Eine entsprechend glatte Oberflächenbeschaffenheit der Übergabe
flächen (23, 26 und 44) sowie der Zwischenfläche (40) verhindert Stauungen. Es ist
allerdings auch möglich, anstelle der Zwischenfläche (40) sowie gegebenenfalls der
Übergabefläche (23) ein umlaufendes Band einzusetzen, das durch einen zusätzli
chen Motor oder über eine Verbindung mit der Umlenkrolle (7) angetrieben wird, so
daß für den Lagenblock (1) eine nahezu durchgängige Förderung vorliegt.
Bei den in Fig. 5 bis Fig. 8 sowie Fig. 11 dargestellten Ausführungsvarianten erfüllt
das untere Einspannelement (10), im Gegensatz zu den in Fig. 1 bis Fig. 4 sowie Fig.
9 und Fig. 10 gezeigten, gleichzeitig die Funktion als Umlenkrolle (27) für die Ablage
der Abfallfraktion (29) und wird mit 38 bezeichnet.
Ein optischer Sensor (42) registriert den zugeführten Lagenblock (1) und wirkt direkt
oder über eine zusätzliche Steuerung auf die Stellelemente (12), die sich seitlich der
Ablage (29) befinden und das obere Einspannelement (11) gegen das untere (10 bzw.
38) führen, um so die vordere Randseite der Abfallfraktion (43) einzuspannen.
Im darauffolgenden Verfahrensschritt wird ein Spreizbereich zur räumlichen Tren
nung der beiden Materialfraktionen (2 und 3) geschaffen. Dies ist erfindungsgemäß
in unterschiedlichen Varianten möglich.
Fig. 1 bis Fig. 5 und Fig. 8 zeigen Ausführungsvarianten, bei denen der Abstand zwi
schen der von der Einspannvorrichtung (9) erfaßten vorderen Randseite der Abfall
fraktion (43) und der Umlenkrolle (7) vergrößert wird. Dazu wird der Rahmen (13)
direkt - siehe Fig. 1 - oder über einen fest mit ihm verbundenen Verfahrschlitten (13a
/Fig. 2 bis Fig. 5) auf einer Führung (15) mit dem Kraftübertragungselement (14)
linear oder entlang einer Bahnkurve verfahren.
In den in Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellten Ausführungsvarianten erfolgt die Anhebung
des unteren Einspannelements (10) bzw. der Übergabefläche (44 / Fig. 2 und Fig. 3),
auf die Höhe der Abfallablage (29). Die sich dadurch zwischen der Übergabefläche
(23) und der Übergabefläche (24) ergebende Lücke wird durch eine Übergabefläche
(16) geschlossen, wodurch sich eine lagenparallele Führung der Gutteilfraktion (3)
realisieren läßt, indem eine über das untere Einspannelement (10) gespannte Feder
(72) die Übergabefläche (16) bewegt.
Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsvariante wird die Einspannvorrichtung (9)
soweit in etwa vertikal, bzw. bei der in Fig. 8 dargestellten in etwa horizontal, bewegt,
daß für die räumliche Trennung der Gutteilfraktion (3) ein ausreichender Freiraum
vorhanden ist.
In Fig. 6 und Fig. 7 ist für diesen Verfahrensschritt eine alternative Variante darge
stellt. Ein Gelenk (70) verbindet die Zwischenfläche (40) mit einem Stellelement
(41). Durch die Stellungsänderung des Stellelements (41) klappt die Zwischenfläche
(40), die mit einem Scharnier (39) mit der Übergabefläche (23) verbunden ist, einsei
tig nach unten bis sie auf der Übergabefläche (24) zu liegen kommt.
Die in Fig. 1 bis Fig. 4 exemplarisch gezeigte Rolle (45) wirkt auf den Lagenblock (1)
und begrenzt den Spreizbereich. Erfindungsgemäß ist es möglich, die Rolle (45) mit
einem nicht dargestellten Motor oder über ein nicht dargestelltes Kraftübertra
gungselement vorzugsweise durch die Umlenkrolle (7) anzutreiben oder aber durch
die Bewegung des Lagenblocks (1) frei laufen zu lassen.
Für den Verfahrensschritt der kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen
räumlichen Trennung der beiden Materialfraktionen (2 und 3) entlang des Lagen
blocks sind ebenfalls unterschiedliche Varianten möglich.
In den in Fig. 1 bis Fig. 3 und Fig. 5 bis Fig. 8 gezeigten Ausführungsvarianten erfolgt
die räumliche Trennung erfindungsgemäß dadurch, daß das obere als Rolle bzw. als
Umlenkprofil (11b) ausgebildete Einspannelement (11) und das untere als Rolle bzw.
als Umlenkprofil (10b) ausgebildete Einspannelement (10 bzw. 38) in eine gegenläu
fige, vorzugsweise synchrone Drehbewegung versetzt werden und somit die einge
spannte Abfallfraktion (2) zwischen den beiden hindurchfördern. Gleichzeitig wird
entweder - siehe Fig. 1 bis Fig. 3 und Fig. 6 bis Fig. 8 - das Borstenband (6) sowie die
Ablage für die Gutteilfraktion (28), die vorzugsweise als an der Rolle (25) umgelenk
tes Transportband ausgeführt wird, und die Abfallfraktion (29) oder - siehe Fig. 5
der Rahmen (13), an dem sowohl die Einspannvorrichtung (9) als auch die Abfallab
lage (29) angebracht ist, über das Verbindungselement (71) mit dem Verfahrschlitten
(46), auf der Führung (47) linear oder entlang einer Bahnkurve längs des Lagen
blocks (1) durch das Kraftübertragungselement (48) angetrieben bewegt. Die Abfall
ablage (29) kann alternativ durch ein - nicht gezeigtes - pneumatisches System ersetzt
werden.
In dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel treibt der Motor (18) das untere
Einspannelement (10) an. Über das Getriebe (17) und dem Zahnriemen (19) wird
das obere Einspannelement (11) in eine entgegengesetzt rotierende Bewegung ver
setzt. Da der Lagenblock (1) unterschiedliche Lagenhöhen besitzen kann und deshalb
der Abstand des oberen und unteren Einspannelements (11 und 10 bzw. 38) variiert,
wird der Zahnriemen (19) mit der Feder (22) und einem auf einer Führung (21) be
weglichen Verfahrelement (20) gespannt. Der Antrieb der beiden erfindungsgemäß
als Transportband ausgebildeten Ablagen für die Abfallfraktion (29) und die
Gutteilfraktion (28) wird mit dem Motor (33) und dem Kraftübertragungselement
(32) auf deren jeweilige Umlenkrollen (30 und 31) vorgenommen.
Sind das untere Einspannelement (10) und die Umlenkrolle der Auflagefläche für die
Abfallfraktion (27) in dem diese beiden Funktionen erfüllenden Einspannelement
(38) kombiniert, dann wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den kompletten Antrieb
mit einem einzigen Motor (33) vorzunehmen und auf den Motor (18) zu verzichten.
Dazu übersetzt, wie in Fig. 11 dargestellt, das Kraftübertragungselement (50) die
Bewegung der Abfallablage (29) sowie der Umlenkrolle (38) auf das aus den beiden
Zahnscheiben (51) bestehende Getriebe (17). Das Kraftübertragungselement (52)
treibt über die Zahnriemenübersetzung (54) das Kraftübertragungselement (55) an
und dieses wirkt auf das obere Einspannelement (11).
Eine weitere Variante ist in Fig. 4 dargestellt. Die von dem als Klemmelement (11a)
ausgebildeten oberen Einspannelement (11) und dem als Klemmelement (10a) aus
gebildeten unteren Einspannelement (10) eingespannte Randseite der Abfallfraktion
(43) wird durch die Verbindung des Rahmens (13) mit dem Verfahrschlitten (13a)
von dem Kraftübertragungselement (14) auf einer Führung (15) linear oder entlang
einer Bahnkurve auf die Abfallablage (29) gezogen.
Die Einspannvorrichtung (9) ist bei der Ausführung der Einspannelemente (11, 10
bzw. 38) als Rollen erfindungsgemäß so gestaltet, daß unterschiedliche Lagenhöhen
des Lagenblocks (1) und eventuell auftretende Faltungen der Abfallfraktion (2) bei
der räumlichen Trennung durch einen variablen Abstand des oberen Einspannele
ments (11) und des unteren Einspannelements (10 bzw. 38) ausgeglichen werden.
Dazu ist das obere Einspannelement (11), wie in Fig. 11 gezeigt, über den Schwenk
arm (57) mit der Halterung (56) verbunden und schwenkt über die Drehachse A nach
oben. Dabei muß der Schwenkarm (57) gegen die Kraft der Feder (58) wirken, die
mit dem Bolzen (59) drehbar an der Halterung (56) angebracht ist. Mit der Verstell
schraube (60) wird die Feder (58) mit einer geeigneten Vorspannkraft belastet. An
der Halterung (56) sind Umlenkrollen (53) für das Kraftübertragungselement (52) so
befestigt, daß es möglich ist, den Antrieb des oberen Einspannelements (11) ohne
zusätzliche Vorrichtungen, wie bereits beschrieben, durch die bewegte Abfallablage
(29) erfolgen zu lassen und ein variabler Abstand zwischen den beiden Einspannele
menten (11 bzw. 38) durch die Stellelemente (12) herzustellen.
Bei den Einspannelementen (10 und 11) der Einspannvorrichtung (9) sind erfin
dungsgemäß auch Klemmelemente (10a bzw. 11a) mit Rollen (10b bzw. 11b) kombi
nierbar. Die Klemmelemente (10a bzw. 11a) erfassen, wie in Fig. 9 gezeigt, die Rand
seite der Abfallfraktion (43) durch die Bewegung der Stellelemente (12). Nach der
Schaffung des Spreizbereichs werden die Klemmelemente (10a bzw. 11a) durch die
Stellelemente (74) so bewegt, wobei vorgeschlagen wird, die Bahnkurve mit Steuer
kurven (73) vorzugeben, daß sie die Abfallfraktion (2) nicht mehr einspannen. Dem
gegenüber werden die Rollen (10b bzw. 11b) durch die Stellelemente (12) einander
zugeführt. Die Rollen (10b bzw. 11b) fördern sodann die Abfallfraktion (2). Dieser
Vorgang ist in Fig. 10 dargestellt. Es wird vorgeschlagen, die sich zwischen den Rol
len und den Klemmelementen (10a bzw. 11a) bildenden Freiräume jeweils durch ein
flexibles Band (10c bzw. 11c) zu schließen. Das Band (10c bzw. 11c) wird durch eine
höhere Haftreibung zur Rolle (10b bzw. 11b) gegenüber der Haftreibung zum
Klemmelement (10a bzw. 11a) angetrieben und in eine umlaufende Bewegung ver
setzt.
Zur räumlichen Trennung der beiden Materialfraktionen (2 und 3) wird erfindungs
gemäß eine Trennhilfevorrichtung (34) vorgeschlagen, die, wie in Fig. 1 dargestellt,
im Spreizbereich zwischen der Auflagefläche (5) und der Einspannvorrichtung (9)
angebracht ist. Diese besteht aus mehreren nebeneinander auf einer Traverse (61)
angebrachten Trennhilfeelementen (35), die durch ihr Eigengewicht oder zusätzli
chen Elementen, wie beispielsweise Federn (37), über geeignete Kontaktelemente
(36) ungesteuert und kontinuierlich auf die beiden Materialfraktionen (2 und 3) wir
ken. Es empfiehlt sich, die ungesteuerten Trennhilfeelemente (35) möglichst dicht
aneinander zu reihen und hinsichtlich ihrer Materialeigenschaften so flexibel zu ge
stalten, daß sie durch die Einspannung der Abfallfraktion (2) und der dadurch aufge
brachten Gegenkraft verdrängt werden und somit verstärkt auf die Gutteilfraktion (3)
wirken können. Die ungesteuerte Trennhilfe kann auch mit einem über Düsen einge
brachten Luftstrom erfolgen.
Es ist ebenfalls möglich, mit gesteuerten Trennhilfeelementen (62) gezielt auf die
auszustoßenden oder niederzuhaltenden Gutteilstapel (4) zu wirken. Fig. 12 zeigt
hierzu mehrere nebeneinander an der Traverse (61) angebrachte Hubzylinder (62),
die, falls sich an ihrem Kraftangriffspunkt ein Gutteilstapel (4) befindet, eine Kraft
übertragen (62a) oder anderenfalls keine Kraft übertragen (62b). Die über eine Ver
sorgungsleitung (63) mit einem Medium, z. B. Druckluft, betriebenen Hubzylinder
(62) werden individuell mit den Steuerventilen (64) über die zentrale Steuerung (65)
geschaltet. Zur Differenzierung der beiden Materialfraktionen (2 und 3) sind über
eine Schnittstelle (66) die der automatischen Zuschneide- bzw. Stanzanlage für das
von diesen bewerkstelligte Trennverfahren vorliegenden Daten oder die mit einem
Schnitt- bzw. Stanzbilderstellungssystem erzeugten Informationen nutzbar. Eine
sensorielle Erfassung der jeweils am Kraftangriffspunkt eines Trennhilfeelements
(62) sich befindlichen Materialfraktion (2) oder (3) ist somit nicht notwendig. Es ist
außerdem möglich, ein oder mehrere Trennhilfeelemente (62) auf einem oder meh
reren Verfahrschlitten (67) anzubringen, wie in Fig. 13 dargestellt, die sich mit dem
oder den Verfahrschlitten (67) auf einer Führung (69) durch ein Kraftübertragungs
element (68) angetrieben bewegen.
Claims (20)
1. Verfahren zur kontinuierlichen oder abschnittsweise kontinuierlichen räumlichen
Trennung der durch Schneid- oder Stanzverfahren aus einem aus ein- oder
mehrlagigem biegeschlaffem, insbesondere textilem Material bestehenden La
genblock entstandenen und auf einer Auflagefläche liegenden, netzartig zusam
menhängenden sowie im Randbereich des Lagenblocks vorzugsweise unzertrenn
ten Abfallfraktion und der aus einem oder mehreren Einzelstapeln bestehenden -
von der Abfallfraktion umschlossenen - Gutteilfraktion, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) eine Randseite der Abfallfraktion eingespannt wird,
- b) durch eine in etwa parallel zur durch das Schneid- oder Stanzverfahren er zeugten Trennfläche stattfindende Relativbewegung zwischen der Abfallfraktion und der Gutteilfraktion beginnend an der eingespannten Randseite der Abfall fraktion ein Spreizbereich entsteht, so daß sich die Abfallfraktion und die Gut teilfraktion partiell nicht mehr berühren,
- c) eine Relativbewegung zwischen dem Lagenblock und dem Spreizbereich statt findet, so daß eine räumliche Trennung der beiden Materialfraktionen entlang des Lagenblocks erfolgt und sich die beiden Materialfraktionen sodann einander nicht mehr berühren,
- d) die räumliche Trennung der beiden Materialfraktionen im Spreizbereich, falls erforderlich, von einer Trennhilfe unterstützt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von Einspannele
menten erfaßte Abfallfraktion nach oben von der Auflagefläche abgehoben wird
während die Gutteilfraktion durch ihr Eigengewicht sowie, falls erforderlich, von
einer Trennhilfe unterstützt bevorzugt in der Ebene des ursprünglichen Lagen
blocks verbleibt und dadurch eine Spreizung erwirkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von Einspannele
menten erfaßte Abfallfraktion über eine auflagefreie Strecke in der Ebene des
ursprünglichen Lagenblocks transportiert wird während die Gutteilfraktion durch
ihr Eigengewicht sowie, falls erforderlich, durch eine Trennhilfe unterstützt eine
Bewegung schräg nach unten ausführt und dadurch eine Spreizung erwirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von Einspannele
menten erfaßte Abfallfraktion nach oben von der Auflagefläche abgehoben wird
während die Gutteilfraktion durch ihr Eigengewicht sowie, falls erforderlich,
durch eine Trennhilfe unterstützt eine Bewegung schräg nach unten ausführt und
dadurch eine Spreizung erwirkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagenblock über
eine Strecke in der Ebene des ursprünglichen Lagenblocks oder schräg nach
oben transportiert wird, bis Einspannelemente eine Randseite der Abfallfraktion
erfassen und sodann ein Spreizbereich vorzugsweise durch teilweises Abklappen
einer Auflagefläche geschaffen wird, so daß die Gutteilfraktion durch ihr Eigen
gewicht sowie, falls erforderlich, durch eine Trennhilfe unterstützt auf dieser lie
gen bleibt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbe
wegung zwischen dem Lagenblock und dem Spreizbereich durch Verschieben des
Lagenblocks erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbe
wegung zwischen dem Lagenblock und dem Spreizbereich durch Verschieben der
Einspannvorrichtung erfolgt.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein oberes Einspannelement (11) vorzugsweise
durch eine lineare, zur Lagenebene in etwa senkrechte Bewegung mit einem
Stellelement (12) derart gegen ein unteres Einspannelement (10) geführt wird,
daß Abfallfraktionen (2) von unterschiedlicher Höhe vorzugsweise über die ge
samte Lagenbreite eingespannt werden können und ein Spreizbereich entweder
dadurch geschaffen wird, daß Antriebselemente (14, 48) diese Einspannvorrich
tung (9) mittels Führungen (15, 47) oder einem Schwenkarm bewegen bzw. eine
Zwischenfläche (40) in ihrer Stellung geändert wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ein
spannelement (11) und das untere Einspannelement (10) als Klemmelemente
ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ein
spannelement (11) und das untere Einspannelement (10) als Rollen oder Um
lenkprofile von Gurtbändern ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das obere
Einspannelement (11) und das untere Einspannelement (10) sowohl Klemmele
mente (10a bzw. 11a) als auch Rollen bzw. Umlenkprofile (10b bzw. 11b) für
Gurtbänder (10c bzw. 11c) besitzt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Rol
len (10b bzw. 11b) bzw. die Gurtbänder (10c bzw. 11c) des oberen und unteren
Einspannelementes (11 und 10) durch ein Antriebselement (18), ein Getriebe
(17) und Übertragungselemente (19) derart in eine gegenläufige, vorzugsweise
synchrone, Drehbewegung versetzt werden, daß die Abfallfraktion (2) zwischen
beiden Einspannelementen (10 und 11) eingespannt und hindurchgefördert wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abfallfraktion
(2) entweder auf einer vorzugsweise als Transportband ausgeführten Auflageflä
che (29) zu liegen kommt oder durch ein pneumatisches System abgesaugt wird
und die Gutteilfraktion (3) vorzugsweise auf einer als Transportband ausgeführ
ten Auflagefläche (28) zu liegen kommt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, 10, 11 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Umlenkrolle oder ein Umlenkprofil (27) eines zum Weitertransport der Abfall
fraktion (2) dienenden Förderbandes (29) gleichzeitig das untere Einspannele
ment (10) bildet.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8 sowie 10 und 14, dadurch gekennzeichnet, daß das
obere Einspannelement (11) über einen Schwenkarm (57) mit einer als Hal
terung und Antrieb dienenden Welle (54) derart verbunden ist, daß eine Auslen
kung des Einspannelementes (11) relativ zur Welle (54) durch unterschiedliche
Stapelhöhen der Abfallfraktion (2) gegen die Federkraft einer an einem Rahmen
(56) mit einem Bolzen (59) drehbar angebrachten Druckfeder (58) erfolgt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 8 sowie 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das
obere Einspannelement (11) aus einer Rolle mit flexiblem Oberflächenmaterial,
einem über einer Welle aufgeblasenen Schlauch oder mehreren nebeneinander
angeordneten Rollen besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß eine angetrie
bene oder freilaufende Rolle (45), z. B. durch ihr Eigengewicht oder durch Fe
derelemente, vorzugsweise über die gesamte Lagenbreite auf den Lagenblock (1)
wirkt und so den Spreizbereich begrenzt sowie, falls erforderlich, die Abfallfrak
tion (2) im Spreizbereich spannt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere un
gesteuerte, kontinuierlich, z. B. mit Eigengewicht, Federstößel oder Druckluft
wirkende Trennhilfeelemente (35), nebeneinander über die gesamte Lagenbreite
an einem Rahmen (34) angebracht sind und zur Überwindung der in den Trenn
fugen auftretenden Haftkräfte und somit zur räumlichen Trennung der beiden
Materialfraktionen (2 und 3) beitragen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die pneuma
tisch oder mechanisch wirkenden Trennhilfeelemente (35) durch eine Steuerung
(65), vorzugsweise pneumatisch oder elektromagnetisch betätigt, gezielt nur auf
die Gutteilfraktion (3) wirken.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere
Trennhilfeelemente (62) durch ein mit einer Steuerung (65) verbundenes An
triebselement (68) auf einer Linearachse (69) mit einem oder mehreren Füh
rungsschlitten (67) vorzugsweise in der Ebene des ursprünglichen Lagenblocks
(1) und senkrecht zu dessen Bewegungsrichtung verfahren werden und gezielt
nur auf die Gutteilfraktion (3) wirken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924204756 DE4204756A1 (de) | 1992-02-18 | 1992-02-18 | Verfahren zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen raeumlichen trennung textiler gutteilstapel und dem sie umgebenden abfall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924204756 DE4204756A1 (de) | 1992-02-18 | 1992-02-18 | Verfahren zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen raeumlichen trennung textiler gutteilstapel und dem sie umgebenden abfall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4204756A1 true DE4204756A1 (de) | 1993-05-13 |
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ID=6451916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924204756 Withdrawn DE4204756A1 (de) | 1992-02-18 | 1992-02-18 | Verfahren zur kontinuierlichen bzw. abschnittsweise kontinuierlichen raeumlichen trennung textiler gutteilstapel und dem sie umgebenden abfall |
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Country | Link |
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