DE420410C

DE420410C - Glimmentladungsstrecke

Info

Publication number: DE420410C
Application number: DEK89571D
Authority: DE
Original assignee: KOHL HUTH GmbH; RUDOLF HEINRICH GEFFCKEN
Current assignee: KOHL HUTH GmbH; RUDOLF HEINRICH GEFFCKEN
Priority date: 1924-05-10
Filing date: 1924-05-10
Publication date: 1925-10-26

Description

Es ist bekannt, daß bei Glimmentladungen eine Erwärmung der Elektroden auftritt. Nach, der Erfindung wird diese Erscheinung dadurch nutzbar gemacht., daß die Elektroden nach Art von thermischen Relais oder thermischen Anzeigeinstrumenten eine derartige Aus bildung erhalten, daß sie bei Temperaturänderungen infolge der Entladung" eine Bewegung ausführen, weiche entweder unmittel-

xo bar als Signal dient -oder zur Steuerung von elektrischen Vorgängen benutzt wird. Man stellt zu diesem Zweck die betreffenden Elektroden z. B. aus Metallen mit verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten her oder bildet sie als Hitzdrähte aus. Ferner können die Elektroden in bekannter Weise so ausgebildet werden, daß an ihnen eine besonders starke Wärmeentwicklung erfolgt.

Eine Anordnung gemäß <ier Erfindung gej stattet demnach in einfachster Weise, Änderungen des Entladungsvorganges zu beobachten.

Da bekanntlich eine Glimmen tladungsstrecke bei geeigneter Schaltung an sich als hochempfindliches Relais dienen kann, gewinnt die Erfindung eine wichtige praktische Bedeutung, wenn die Elektrodenbewegung zur Bewegung von Kontakten verwendet wird. Eine derartige erfindungsgemäße Elektrodenausbildung gestattet es, auch stärkere Ströme

ohne Zuhilfenahme eines empfindlichen elektromagnetischen Relais zu schalten.

Das Schließen oder Öffnen der Kontakte infolge der Elektrodenbewegung kann unter Benutzung der thermischen Trägheit der Elektroden in beliebiger Zeitverteilung, gegebenenfalls· periodisch erfolgen.

Bekanntlich hängt der Entladungszustand einer Glimmentladungsstrecke unter anderem to vom Abstand der Elektroden, von der Größe der mit Glimmlicht bedeckten Fläche der Kathode und von der Stellung der Elektroden zueinander ab. Daher werden in einer weiteren Ausführungsform nach der Erfindung die bewegten Elektroden so^ausgebildet^ daß ihre Bewegung; ^Einfluß, ajji.den. Entladungszustänif' jTafT^Auf diese Weise kann z. B. durch Bewegung von Elektroden das Anwachsen des Entladungsstromes bei steigender Spannung unterstützt und auf diese Weise die bekannte Wirkung der GUmmentladungsstrecke als Spannungsausgleich.erhöht werden.

In der Abbildung ist eine Ausführungsfonn einer Glimmlichtröhre gemäß der Erfindung dargestellt. In einem mit verdünnten Gasen gefüllten Entladungsgefäß α ist eine Anode b, eine Kathode c, welche aus zwei Metallen mit. verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten, hergestellt sein kaiuij und ein Kontakt d in üblicher Weise mit Quetschfuß e eingeschmolzen. Tritt nun eine Entladung zwischen Kathode und Anode auf, so erwärmt sich die Kathode, biegt sich infolge des ungleichen Ausdehnungskoeffizienten der beiden Kathodenmetalle etwas durch, berührt den Kontakt d und kann so einen beliebigen Stromkreis schließen. Die Anordnung kann auch so getroffen sein, daß der Kontakt bei d normal geschlossen ist und durch die Bewegung der Elektrode einen Stromkreis öffnet. Ebenso kann durch Bewegung der Kathode ein Kontakt zwischen Anode und Kathode herbeigeführt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Glimmentladungsstrecke, dadurch gekennzeichnet, rlaft die Elektroden derart ausgebildet sind, daß sie infolge der durch die Entladung an ihnen verursachten Temperaturänderungen ihre Lage "oder Form ändern.

2. Glimmentladungsstrecke nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage- oder Formveränderungen der Elektroden an sich als optisches Signal dienen.

3. Glimmentladungsstrecke nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden mit Kontakten ver-

.. sehen sind, welche infolge der Lage oder . Formveränderung der Elektroden geöffnet oder geschlossen, werden und so Signaloder Steuerstromkreise in Tätigkeit gesetzt werden, oder der Stromkreis der Röhre selbst geöffnet oder geschlossen wird.

4. Glimmentladungsstrecke nach Anspruch ι oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Lage oder Formveränderung der Elektroden eine Änderung der Entladung durch die Röhre erfolgt.

5. Glimmentladungsstrecke nach Anspruch ι oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Elektroden aus Metallen von verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten bestehen.

6. Glimmentladungsstrecke nach Anspruch ι oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenbewegungen infolge der thermischen Trägheit in beliebiger Zeitverteilung und gegebenenfalls periodisch erfolgen.