DE4203803A1 - Schaltschuetz - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schaltschütz mit einer Kon
taktanordnung, deren bewegliche Kontakte an einer Schaltbrücke
angeordnet sind, die über einen Federbügel, der eine Kontakt
feder und die Schaltbrücke umgibt, form- und kraftschlüssig
mit einem Antrieb verbunden ist und der ein Dämpfungskörper
aus einem Drahtgeflecht zugeordnet ist.
Das Einsatzgebiet von Schaltschützen in Niederspannungsschalt
anlagen ist das ferngesteuerte häufige Ein- und Ausschalten
elektrischer Verbraucher. Als wichtiges Qualitätsmerkmal sol
cher Schaltschütze gilt ihre elektrische Lebensdauer. Solche
Schaltschütze schalten im allgemeinen den Nennstrom der Ver
braucher bis zu etwa 1 oder auch 2 Millionen Schaltspiele.
Neben der Funktionssicherheit und der hohen elektrischen Le
bensdauer ist für den Hersteller solcher Schaltschütze die
Wirtschaftlichkeit seines Produktes und damit der notwendige
Materialeinsatz von Bedeutung. Neben der Schützmechanik sind
die Edelmetall-Schaltstücke, die im allgemeinen aus Silber
werkstoffen bestehen, ein wichtiger Kostenfaktor. Es wird des
halb angestrebt, durch konstruktive Maßnahmen die Belastung
der Kontakte so gering wie möglich zu halten und damit Kon
taktmaterial einsparen zu können. Beim Schalten elektrischer
Verbraucher tritt eine Belastung der Kontakte sowohl beim Ein
schalt- wie auch beim Ausschaltvorgang auf. Wesentlich für den
Einschaltabbrand sind Prellvorgänge an den Kontakten. Die an
der Schaltbrücke angeordneten beweglichen Kontakte heben dabei
nach der ersten Kontaktgabe kurzzeitig wieder von den festen
Kontakten ab und ziehen dabei Lichtbögen, die das Kontaktmate
rial an den Kontaktauflageflächen abbrennen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Ausfüh
rungsform des Schaltschützes anzugeben, bei der die Zeitdauer
des Prellvorganges begrenzt und damit die Lichtbogenbelastung
und der Abbrand der Kontakte entsprechend vermindert wird.
Es ist bekannt, daß das Einschaltprellen der Schützkontakte
von mehreren mechanischen Größen, beispielsweise der Masse,
Schließgeschwindigkeit, Kontaktkraft, mechanischer Steifig
keit sowie der Reibung beeinflußt wird. Kurze Prellzeiten
bei der Kontaktberührung erhält man mit einer ausreichenden
Kontaktkraft. In einer bekannten Ausführungsform eines Schalt
schützes mit einer Kontaktanordnung, deren bewegliche Kontakte
an einer Schaltbrücke angeordnet sind, deren Bewegung beim
Ein- und Ausschalten von einem Antrieb über einen Federbügel
übertragen wird, der eine Kontaktfeder und die Schaltbrücke
umgibt, ist zwischen der Schaltbrücke und dem Federbügel eine
Blattfeder vorgesehen. Diese Blattfeder wirkt zwar als Stoß
dämpfer beim Schaltvorgang, sie hat jedoch praktisch keine
Wirkung auf die Zeitdauer des Prellvorganges. Außerdem ist bei
diesem Schütz nachteilig die erhöhte Ausfallrate durch Bruch
der Blattfeder (Erk und Schmelzle: Grundlagen der Schaltgerä
tetechnik, Springer-Verlag Berlin-Heidelberg-New York (1974),
Seite 269, Bild 10.18).
In einem weiteren bekannten Schaltschütz mit an einer Kontakt
brücke gegen schraubenförmige Kontaktfedern relativ bewegbar
angeordneten beweglichen Kontakten und mit einer an der Füh
rung der Kontakte in der Schaltbrücke wirksamen Dämpfungsan
ordnung ist als Dämpfungskörper ein Drahtgeflecht vorgesehen.
Dieser komprimierbare Dämpfungskörper ist im Kontaktträger
innerhalb der Windungen der Kontaktfeder angeordnet. In dieser
Ausführungsform muß somit die größere Kontaktkraft beim Ein
schalten des Schaltschützes vom Antrieb überwunden werden.
Eine Erhöhung der Kontaktkraft mit einer entsprechenden Lei
stungsanpassung des Antriebs, beispielsweise eines Magnetan
triebs, bedeutet jedoch einen verhältnismäßig großen Aufwand
(DE-AS 23 15 456).
Die Lösung der genannten Aufgabe besteht gemäß der Erfindung
im kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1. Beim Einschalten
wird die Kontaktfeder zusammengedrückt. Der Dämpfungskörper
hat keinen Einfluß auf die Kontaktkraft der Kontaktfeder, da
es lediglich als Kopplungsglied dient, das die Kontaktkraft
auf die Schaltbrücke überträgt. In einer besonders vorteilhaf
ten Ausführungsform kann der Dämpfungskörper als Drahtkissen
gestaltet sein, das in das obere Ende des Federbügels einge
paßt ist.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
Bezug genommen, in der ein Ausführungsbeispiel eines Schalt
schützes gemäß der Erfindung schematisch veranschaulicht ist.
In der dargestellten Ausführungsform enthält ein Schaltschütz
eine Kontaktanordnung 2 mit zwei festen Kontakten 4 und 6 so
wie zwei beweglichen Kontakten 5 und 7, die über eine Schalt
brücke 8 miteinander verbunden sind. Für die Bewegung der
Schaltbrücke 8 ist ein Magnetantrieb 10 vorgesehen, der im we
sentlichen aus einem ruhenden Magnetjoch 11, einer Magnetspule
12 und einem beweglichen Magnetanker 13 besteht. Die Bewegung
des Magnetankers 13 wird durch eine form- und kraftschlüssige
Verbindung auf die Schaltbrücke 8 übertragen. Zu diesem Zweck
ist am Magnetanker 13 ein Brückenträger 15 befestigt, der über
einen Federbügel 16 mit der Kontaktbrücke 8 kraftschlüssig
verbunden ist. Der Federbügel 16 enthält eine Kontaktfeder 17,
deren Federkraft als Kontaktkraft für die beweglichen Kontakte
5 und 7 dient und die zwischen dem unteren Ende des Federbü
gels 16 und einem Gegenlager 18 eingespannt ist. Die Kontakt
brücke 8 ist zwischen der Stirnfläche des Kontaktträgers 15
und dem Federbügel 16 derart eingespannt, daß seine Enden mit
den beweglichen Kontakten 5 und 7 eine geringe Schwenkbewegung
ausführen können. Mit einem Steuerimpuls auf die Magnetspule
12, beispielsweise durch einen Schaltbefehl einer Fernsteue
rung, wird der Magnetanker 13 und damit die Kontaktbrücke 8
angezogen und die Kontakte 4 und 5 sowie 6 und 7 werden ge
schlossen. Gemäß der Erfindung ist nun zwischen der oberen
Flachseite der Kontaktbrücke 8 und der inneren Oberfläche am
oberen Ende des Federbügels 16 ein Dämpfungskörper 20 aus ei
nem Drahtgeflecht, insbesondere einem Drahtgeflecht aus rost
freiem Stahl, angeordnet, das sich hemmend auf die Bewegung
der Kontaktbrücke 8 auswirkt und vorzugsweise aus einem Draht
kissen bestehen kann.
Die Wirkung dieses Dämpfungskörpers 20 beim Einschaltvorgang
kommt nun dadurch zustande, daß beim Berührungsstoß der Kon
taktbrücke 8 auf die Festkontakte 4 und 6 aufgrund elasti
scher/plastischer Verformung der Kontakte 4 bis 7 etwa 0,5 µs
lang ein elektrischer-mechanischer Kontakt besteht. Während
dieser Zeit bewegt sich der Federbügel 16 in Schließrichtung
nach unten weiter und preßt den Dämpfungskörper 20 zusammen.
Durch die Trägheitsbewegung des Federbügels 16 wird somit wäh
rend eines kurzen Zeitbereiches von beispielsweise etwa 0,5
bis 1 ms eine Zusatzkontaktkraft über den Dämpfungskörper 20
auf die Schaltbrücke 8 übertragen. Der technische Effekt die
ses Dämpfungskörpers 20 besteht nun darin, daß der Federbügel
16 nach dem stärksten Zusammendrücken des Dämpfungskörpers
20 in Öffnungsrichtung praktisch nicht beschleunigt wird und
deshalb ein ständiger Kraftkontakt zwischen dem Federbügel 16,
dem Dämpfungskörper 20 und der Schaltbrücke 8 besteht.
Ein weiterer Vorteil ist in der guten mechanischen Beständig
keit eines Drahtdämpfungskissens gesehen, das bis zu etwa
2 000 000 Schaltspielen seine dämpfende Wirkung behält.
Claims (2)
1. Schaltschütz mit beweglichen Kontakten, die an einer
Schaltbrücke angeordnet sind, die über einen Federbügel, der
eine Kontaktfeder und die Schaltbrücke umgibt, form- und
kraftschlüssig mit einem Antrieb verbunden ist, und mit einem
Dämpfungskörper aus einem Drahtgeflecht zur Hemmung der Bewe
gung der Schaltbrücke, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Dämpfungskörper (20) zwischen dem
Federbügel (16) und der Schaltbrücke (8) angeordnet ist.
2. Schaltschütz nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen als Drahtkissen gestalteten Dämpfungskörper (20).
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- 1992-02-10 DE DE19924203803 patent/DE4203803C2/de not_active Expired - Fee Related
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