DE4203388A1 - Anlage zur fernueberwachung von raeumen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Fernüberwachung von Räumen mit mindestens zwei Bildferngeräten, die an ein Wählnetz angeschlossen sind.

Unter Bildferngeräten sollen hier Empfangs- oder Sendege­ räte verstanden werden, die entweder nur über eine Video­ kamera oder nur über einen Bildschirm oder über beides verfügen. Im letzten Falle handelt es sich - falls auch Tonsignale übertragen werden - um Bildfernsprechgeräte.

Raumüberwachungsanlagen, bei denen an ein Wählnetz ange­ schlossene Bildfernsprechgeräte verwendet werden, sind bekannt. So wird zum Beispiel in der DE-A1-38 27 928 ein Bildfernsprechgerät beschrieben, das sich in Verbindung mit einigen Zusatzschaltungen für eine Raumüberwachung eignet. Diese Zusatzschaltungen umfassen unter anderem einen Bildspeicher, mit dessen Hilfe die Unterschiede aufeinanderfolgender Bilder der laufenden Kamera des Bild­ fernsprechgerätes überprüft werden. Überschreitet der Unterschied ein vorgegebenes Maß, wird automatisch ein Alarmsignal abgegeben. Ebenfalls automatisch kann parallel dazu über das Wählnetz eine überwachende Stelle angerufen werden.

Ein nicht unwesentlicher Nachteil dieser und ähnlicher Raumüberwachungsanlagen ist darin zu sehen, daß die Alarm­ auslösung an das Ergebnis einer automatischen Analyse der von der Kamera des Bildfernsprechgerätes aufgenommenen Sze­ nen gekoppelt ist.

Diese Szenenanalyse - im Beispiel der DE-A1-38 27 928 der Vergleich aufeinanderfolgender Bilder - kann erfahrungs­ gemäß zu einem sehr hohen Prozentsatz (in manchen Fällen bis zu 90%) zu Fehlalarmen führen. Solche Fehlalarme werden z. B. durch nicht zu langsame Änderungen der Licht­ verhältnisse im zu überwachenden Raum ausgelöst. Bei Tage z. B. durch Veränderung der Sonneneinstrahlung, weil plötzlich die Bewölkung aufreißt, bei Nacht z. B. weil die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet wird. Zwischen einer wirklichen Gefahr und einer harmlosen Änderung kann durch eine automatische Szenenanalyse nur sehr schwer unter­ schieden werden. Besonders schwierig liegt der Fall, wenn die zu beaufsichtigende Szene selbst bewegte Bilder enthält, wie z. B. spielende Kinder oder Haustiere. Für solche Fälle sind Überwachungsanlagen wie sie in der DE- A1-38 27 928 beschrieben sind, unbrauchbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Raumüber­ wachungsanlage der eingangs genannten Art anzugeben, bei der eine Szenenanalyse entfällt, um eine Gefahrensituation zu erkennen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens ein Bildferngerät

• a) Mittel enthält, die dafür vorgesehen sind, eine von einem anderen Bildferngerät über das Wählnetz über­ tragene Zeichenkombination auf eine Zugangsberechti­ gung hin zu überprüfen,
• b) Mittel enthält, die dafür vorgesehen sind, das Bild­ ferngerät in die Lage zu versetzen, automatisch aktu­ elle Daten an ein anderes Bildferngerät zu senden, sofern dessen übertragene Zeichenkombination eine Zugangsberechtigung ergeben hat.

Eine Ausgestaltung besteht darin, daß mindestens ein Bild­ fernsprechgerät Mittel enthält, die dafür vorgesehen sind, empfangene Zeichenkombinationen in Steuerimpulse für die Änderung der Position seiner Kamera umzusetzen. Anhand der Figur und anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung nun näher erläutert werden.

Die Figur zeigt schematisch ein Bildfernsprechgerät, das sich für eine Anlage nach der Erfindung eignet.

Das in der Figur abgebildete Bildfernsprechgerät 1 glie­ dert sich in zwei Gruppen 2 und 3 von Funktionseinheiten. Die Funktionseinheit 2 enthält als Untereinheiten alle Einheiten, die für ein Bildfernsprechgerät nach dem Stand der Technik erforderlich sind, nämlich eine Kamera 4, einen Monitor 5, eine Steuereinheit 6 und einen Sende- und Empfangsteil 7. Nicht eingetragen sind die Bedieneinrich­ tungen für das Bildfernsprechgerät 1, da solche Einrich­ tungen für die Erfindung von untergeordneter Bedeutung sind. Im Sende- und Empfangsteil 7 sind alle Funktionsein­ heiten zusammengefaßt, die unter anderem für die speziel­ le Ausgestaltung des Bildfernsprechgerätes noch von Bedeu­ tung sind, wie z. B. ein datenreduzierender Codierer, ein entsprechender Decodierer sowie ein Netzzugangsgerät für beide Übertragungsrichtungen.

Die Gruppe 3 von Funktionseinheiten wird zusammen mit der Steuereinheit 6 aktiviert, wenn das Bildfernsprechgerät zur Fernüberwachung eingesetzt werden soll. Die Gruppe 3 besteht aus zwei Speichern 8 und 10, einem Vergleicher 9 und einem Zeitglied 11.

Das Wählnetz selbst ist im Beispiel ein ISDN-Netz, in dem z. B. bei einem Anruf die Rufnummer des Anrufers mit an den Gerufenen übertragen wird. Dieser Umstand wird - wie wei­ ter unten noch ausführlicher dargestellt wird - für eine Überprüfung durch den gerufenen Teilnehmer ausgenutzt.

Zur Aktivierung für die Fernüberwachung wird das Bildfern­ sprechgerät 1 über das nicht gezeigte Bedienfeld in einen Zustand "Prüfbereit" geschaltet. Empfängt es in diesem Zustand einen Anruf, geht es in einen Zustand "Eingabe" über, der mit dem Setzen eines Zeitgliedes 11 beginnt und mit dessen Ablauf wieder endet. Im Zustand "Eingabe" wird die über das ISDN-Netz übertragene Rufnummer des Anrufers in den Speicher 8 eingelesen. Getrennt hiervon wird eine weitere Ziffernkombination, die der Anrufer auf seinem Gerät nach der Rufnummer einzugeben hat, ebenfalls im Speicher 8 abgelegt. Diese Ziffernkombination wird hier Eingabenummer genannt. Eingabe- und Rufnummer dienen der Prüfung, ob der Anrufer zugangsberechtigt ist oder nicht. Die Prüfung erfolgt nach Ablauf des Zeitgliedes 11 durch den Vergleicher 9, dem die beiden Nummern nacheinander zugeführt werden und der sie mit den Nummern vergleicht, die von der Steuerung 6 aus dem zweiten Speicher 10 aus­ gelesen werden. Stimmt eine der empfangenen Nummern mit den gespeicherten Nummern nicht überein, wird das Bild­ fernsprechgerät 1 wieder in den Zustand "Prüfbereit" zu­ rückgesetzt und die Verbindung ausgelöst. Anderenfalls wird das Bildfernsprechgerät 1 in einen Zustand "Senden" versetzt, in dem es die von der Kamera 5 aufgenommenen Bilder an den Anrufer überträgt.

Während des Zustandes "Senden" kann der Anrufer über seine Bedieneinrichtung auch Zeichenkombinationen eingeben, die von der Steuerung 6 als Impulse an die Kamera 5 zur Ände­ rung ihrer Position weitergegeben werden. Wird die Ver­ bindung durch den Anrufer ausgelöst, fällt das Bildfern­ sprechgerät 1 wieder in den Zustand "Prüfbereit" zurück.

Wie der bisherigen Beschreibung zu entnehmen ist, wird z. B. die Ein- und Ausgabe von Daten aus den Funktionsein­ heiten der Gruppe 3 von der Steuereinheit 6 gesteuert.

Daher muß auch die Steuereinheit 6 über Funktionen ver­ fügen, die bei einem Bildfernsprechgerät nach dem Stand der Technik nicht vorhanden sind. Da Steuereinheiten in der Nachrichtenverarbeitung in der Regel durch program­ mierbare Prozessoren realisiert werden, sind auch die Zu­ satzfunktionen der Steuereinheit 6 durch ein entsprechen­ des Zusatzprogramm realisiert. Über das Bedienfeld des Bildfernsprechgerätes 1 wird dieses Zusatzprogramm wirksam geschaltet. Das Durchlaufen unterschiedlicher Zustände des Bildfernsprechgerätes 1 ist gleichbedeutend mit dem Durch­ laufen unterschiedlicher Programmteile dieses Zusatzpro­ grammes. Ein solches Zusatzprogramm soll im folgenden skizziert werden; diese Skizzierung ist zu einem Flußdia­ gramm äquivalent. Soweit die Skizzierung bedingte Anwei­ sungen erhält, werden diese Anweisungen übergangen, wenn die Bedingung nicht erfüllt ist.

• 1. Ist die Eingabe "Prüfbereit" erfolgt? Falls nein, springe nach 1.
• 2. Wird das Gerät angerufen? Falls nein, springe nach 2. Starte das Zeitglied 11.
• 3. Lies die Rufnummer des Anrufers in eine Speicherstel­ le des Speichers 8 ein.
• 4. Warte auf eine vom Anrufer gewählte Ziffer der Ein­ gabenummer. Falls eine solche Ziffer übertragen wor­ den ist, lies sie in eine zweite Speicherstelle des Speichers 8 ein. Ist das Zeitglied abgelaufen? Falls nein, springe nach 4.
• 5. Lies die Rufnummer aus Speicher 8 aus und übertrage sie an den ersten Eingang des Vergleichers 9. Lies nacheinander alle im Speicher 10 gespeicherten Num­ mern aus und übertrage sie an den zweiten Eingang des Vergleichers 10. Prüfe, ob sich während des Auslesens der Nummern aus dem Speicher 10 einmal ein Signalwert am Ausgang des Vergleichers 9 ergeben hat, der Über­ einstimmung bedeutet. Falls das nicht der Fall ist, löse die Verbindung aus und springe nach 1.
• 6. Lies den Inhalt der zweiten Speicherstelle des Spei­ chers 8 aus und übertrage ihn an den ersten Eingang des Vergleichers 9. Lies nacheinander alle im Spei­ cher 10 gespeicherten Nummern aus und übertrage sie an den zweiten Eingang des Vergleichers 10. Prüfe, ob sich während des Auslesens der Nummern aus dem Spei­ cher 10 einmal ein Signalwert am Ausgang des Verglei­ chers 9 ergeben hat, der Übereinstimmung bedeutet. Falls das nicht der Fall ist, löse die Verbindung aus und springe nach 1.
• 7. Übertrage die von der Kamera aufgenommenen Bilder und prüfe, ob weitere, vom Anrufer kommende Ziffernkom­ binationen eingehen. Falls ja, setze diese in Steuer­ daten um und übertrage sie an die Kamera.

Claims (3)

1. Anlage zur Fernüberwachung von Räumen mit mindestens zwei Bildferngeräten, die an ein Wählnetz angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Bildfernsprechgerät

• a) Mittel (8, 9, 10) enthält, die dafür vorgesehen sind, eine von einem anderen Bildferngerät über das Wähl­ netz übertragene Zeichenkombination auf eine Zugangs­ berechtigung hin zu überprüfen,
• b) Mittel (6) enthält, die dafür vorgesehen sind, das Bildferngerät in die Lage zu versetzen, automatisch aktuelle Daten an ein anderes Bildferngerät zu sen­ den, sofern dessen übertragene Zeichenkombination eine Zugangsberechtigung ergeben hat.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Bildfernsprechgerät Mittel (6) enthält, die dafür vorgesehen sind, empfangene Zeichenkombinationen in Positionen seiner Kamera umzusetzen.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Zeichenkombinationen, die nach Ablauf eines Zeitglie­ des (11) übertragen werden, nicht mehr berücksichtigt werden oder die Verbindung nach Ablauf dieses Zeitgliedes (11) ausgelöst wird.