DE4203099A1 - Verfahren und vorrichtung zur tankfuellstandserkennung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur tankfuellstandserkennungInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Erkennen des Füllstandes von Kraftstoff im Tank eines Kraft
fahrzeugs.
Jedes Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor verfügt über einen
Tankfüllstandssensor, bei dem es sich in der Regel um eine
Einrichtung handelt, die den Stand eines Schwimmers im
Kraftstofftank überprüft und abhängig vom Schwimmerstand ein
Signal ausgibt.
Zahlreiche Kraftfahrzeuge verfügen über Steuergeräte, in de
nen Betriebsgrößensignale einer digitalen Datenverarbeitung
unterzogen werden. Zu diesem Zweck müssen die Sensoren, de
ren Signale verarbeitet werden sollen, über Leitungen dem
Steuergerät zugeführt werden, und die meisten dieser Signale
müssen digitalisiert werden, da sie zunächst als Analogsig
nale vorliegen. Wegen des Aufwandes, der mit der Leitungs
führung und der Digitalisierung verbunden ist, bemüht man
sich, mit sowenig Signalen wie möglich auszukommen. Das Sig
nal vom Füllstandssensor ist ein solches, von dessen Verar
beitung in einem Steuergerät man typischerweise absieht. Es
wäre aber für verschiedene Zwecke, z. B. in Zusammenhang mit
an einer Tankentlüftungsanlage ausgeführten Funktionen von
Nutzen, den Tankfüllstand in etwa zu kennen.
Wird ein eine interessierende Betriebsgröße betreffendes
Signal einem Steuergerät nicht zugeführt, bemüht man sich,
den aktuellen Wert der interessierenden Betriebsgröße mög
lichst gut aus Werten anderer Betriebsgrößen abzuschätzen,
zu denen das Steuergerät Signale erhält. Im vorliegenden
Fall kann es sich dabei nur um Signale handeln, die vom Tank
und/oder der mit ihm verbundenen Tankentlüftungsanlage stam
men.
Bei Fahrzeugen mit Tankentlüftungsanlage ist es Pflicht,
dieselbe auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen, d. h. zu un
tersuchen, ob die Anlage dicht und nicht verstopft ist. Ge
mäß einem Forderungs-Vorschlagskatalog der Kalifornischen
Umweltbehörde (CARB) aus dem Jahr 1989 soll eine Überprüfung
dadurch erfolgen, daß bei Erfülltsein gewisser Bedingungen,
die ein Gasen des Kraftstoffs sehr wahrscheinlich machen,
eine Magerkorrekturprüfung mit Hilfe eines Lambdareglers
ausgeführt wird. Ist tatsächlich eine Magerkorrektur erfor
derlich, wird angenommen, daß Kraftstoffdampf ordnungsgemäß
durch die Tankentlüftungsanlage bis ins Saugrohr des Kraft
fahrzeugs gelangte, so daß die Anlage als dicht und nicht
verstopft beurteilt wird.
Aus US-A-49 62 744 ist ein Verfahren bekannt, das einen im
Adsorptionsfilter einer Tankentlüftungsanlage angeordneten
Temperatursensor nutzt, um Temperaturänderungen auszuwerten,
wie sie beim Adsorbieren und Desorbieren von Kraftstoff wäh
rend eines Tankvorgangs bzw. bei anschließendem Regenerieren
in einem Adsorptionsfilter auftreten. Die ermittelten Tempe
raturänderungen werden mit vorgegebenen Werten verglichen,
um dadurch festzustellen, ob die Anlage dicht und nicht ver
stopft ist.
Aus DE-A-40 03 751 ist eine Tankentlüftungsanlage bekannt,
die über einen Tank mit Tankdrucksensor, ein Adsorptionsfil
ter, das mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung verbun
den ist, und eine durch ein Absperrventil verschließbare Be
lüftungsleitung aufweist, und ein Tankentlüftungsventil ver
fügt, das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung
verbunden ist. Die so aufgebaute Tankentlüftungsanlage wird
zum Feststellen von Funktionsfähigkeit so betrieben, daß das
Absperrventil geschlossen und dann die Anlage über das Tank
entlüftungsventil mit Hilfe des Unterdrucks im Saugrohr aus
gepumpt wird. Wenn ein vorgegebener Unterdruck nicht er
reicht wird, wird die Anlage als nicht funktionsfähig beur
teilt.
In der zu einer Voranmeldung gehörenden, nicht vorveröffent
lichten Schrift DE-A-41 11 361 ist ein Verfahren zum Über
prüfen der Dichtheit einer Tankentlüftungsanlage beschrie
ben, das nicht mit dem eben genannten Druckvergleich, son
dern mit Druckgradientenvergleichen arbeitet. Hierzu werden
der Druckaufbaugradient beim Auspumpen der Anlage und/oder
der Druckabbaugradient bei ganz abgeschlossener Anlage nach
dem Auspumpen derselben ermittelt. Wenn mindestens einer der
Gradienten nicht einer vorgegebenen Bedingung genügt, wird
die Anlage als nicht funktionsfähig beurteilt.
Der gesamte Stand der Technik gibt keinen Hinweis darauf,
wie mit Hilfe von Signalen, die an einem Tank und/oder einer
Tankentlüftungsanlage gemessen werden, der Füllstand von
Kraftstoff im Tank erkannt werden könnte.
Es bestand das Problem, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum mittelbaren Erkennen des Füllstandes von Kraftstoff im
Tank eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß
- - beurteilt wird, ob der Tank eine vorgegebene Dichtheit mindestens erreicht und ob der Kraftstoff weniger gast als es einem vorgegebenen Wert entspricht, und dann, wenn diese Bedingungen erfüllt sind, der Füllstand dadurch erkannt wird, daß
- - das Tankvolumen einem Druckänderungsablauf unterzogen wird;
- - aus mindestens einer erzielten Druckänderung und einer zu dieser gehörenden Zeitspanne der zugehörige Wert einer Druckänderungsgradientengröße bestimmt wird; und
- - aus einem bekannten Zusammenhang zwischen Druckänderungs gradientgröße und Füllstand der aktuelle Wert des letzteren abgeschätzt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch folgende Funk
tionsgruppen gekennzeichnet:
- - eine Tankdichtheits-Prüfeinrichtung;
- - eine Ausgas-Prüfeinrichtung zum Prüfen, ob der Kraftstoff im Tank gast;
- - eine Auspump/Ablaufsteuerungs-Einrichtung, um den Tank einem Änderungsablauf zu unterziehen;
- - eine Gradientenermittlungseinrichtung zum Ermitteln des Wertes einer Druckänderungsgradientengröße aus mindestens einer Druckänderung und einer zu dieser gehörenden Zeitspan ne; und
- - eine Füllstand-Ausgabeeinrichtung, die die Signale von der Tankdichtheits-Prüfeinrichtung, der Ausgas-Prüfeinrichtung und der Gradientenermittlungseinrichtung erhält, um den ak tuellen Wert des Füllstandes mit Hilfe eines bekannten Zu sammenhangs zwischen Druckänderungsgradientengröße und Füll stand dann aus zugeben, wenn der Tank ausreichend dicht ist und der Kraftstoff ausreichend wenig gast.
Die Tankdichtheitsprüfung kann auf beliebige Art und Weise
erfolgen, also z. B. durch eine Temperaturprüfung, eine
Druckprüfung oder eine Magerkorrekturprüfung bei Vorliegen
gewisser Bedingungen, die ein Gasen des Kraftstoffs vermuten
lassen. Von besonderem Vorteil ist es, eine Druckprüfung zu
verwenden, da beim erfindungsgemäßen Verfahren der Füllstand
letztendlich aus einem bekannten Zusammenhang zwischen einer
Druckänderungsgradientengröße und dem Füllstand mit Hilfe
des aktuellen Wertes der Druckänderungsgradientengröße be
stimmt wird. Da für diese Bestimmen somit eine Druckmessung
erfolgen soll, ist es von Vorteile, eine solche auch bei der
Tankdichtheitsprüfung einzusetzen.
Von besonderem Vorteil ist es, zunächst den Druckänderungs
gradienten beim Aufbauen von Unterdruck im Tank und dann den
Druckänderungsgradienten bei Abbau des Unterdrucks im Tank
zu ermitteln und ausreichende Dichtheit des Tanks mit Hilfe
des Quotienten aus diesen beiden Gradienten zu bestimmen.
Ein Beispiel zum Ermitteln der Tankdichtheit auf diese Weise
wird weiter unten kurz angegeben. Eine detaillierte Be
schreibung mit zahlreichen Varianten findet sich in einer
Parallelanmeldung. Als Druckänderungsgradientengröße zum
letztendlichen Ermitteln des Füllstandes wird vorzugsweise
das Produkt aus den beiden Gradienten zu verwendet.
Das Erfülltsein der Bedingung des ausreichend wenig gasenden
Kraftstoffs könnte mit Hilfe eines besonderen Gassensors
überprüft werden. Einfacher ist es jedoch, hierzu das übli
che Verfahren der Magerkorrekturprüfung durch einen Lambda
regler anzuwenden.
Es kann zuerst auf ausreichende Dichtheit und ausreichend
wenig gasenden Kraftstoff geprüft werden, um den weitern
Ablauf zum Bestimmen des Füllstandes nur dann auszuführen,
wenn diese Bedingungen erfüllt sind, oder es kann zunächst
der Füllstand bestimmt werden und das Ergebnis wird notfalls
verworfen, wenn eine anschließende Prüfung der genannten Be
dingungen ergibt, daß diese nicht erfüllt sind.
Fig. 1 Blockdiagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens
und einer Vorrichtung zum Erkennen des Füllstands von Kraft
stoff im Tank eines Kraftfahrzeugs durch Erzeugen von Druck
änderungen in einer Tankentlüftungsanlage und durch Auswer
ten von Druckänderungsgradienten;
Fig. 2a und 2b Diagramme betreffend die Werte von Unter
druckänderungsgradienten (a) bzw. Quotienten aus solchen
Gradienten (b) in Abhängigkeit von verschiedenen Füllständen
eines Tanks;
Fig. 3 Flußdiagramm zum detaillierten Erläutern eines er
sten Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Erkennen des
Füllstandes von Kraftstoff im Tank eines Kraftfahrzeugs; und
Fig. 4 Teilflußdiagramm, das den Verfahrensablauf zwischen
den Marken A und B im Diagramm von Fig. 3 ersetzt und damit
zum Veranschaulichen eines zweiten Ausführungsbeispiels
dient.
Wenn im folgenden von Gradienten des Unterdruckaufbaus und
-abbaus die Rede ist, wird hierunter fast immer der Betrag
des Gradienten verstanden. Lediglich die Fig. 2a und 2b be
treffen Gradienten unter Berücksichtigung ihres Vorzeichens.
Die in Fig. 1 u. a. dargestellte Tankentlüftungsanlage weist
einen Tank 10 mit Differenzdruckmesser 11, ein mit dem Tank
über eine Tankanschlußleitung 12 verbundenes Adsorptionsfil
ter 13 mit Belüftungsleitung 14 mit eingefügtem Absperrven
til AV und ein Tankentlüftungsventil TEV auf, das in eine
Ventilleitung 15 eingesetzt ist, die das Adsorptionsfilter
13 mit dem Saugrohr 16 eines Verbrennungsmotors 17 verbin
det. Das Tankentlüftungsventil TEV und das Absperrventil AV
werden von Signalen angesteuert, wie sie von einem Ablauf
steuerblock 19 ausgegeben werden. Das Tankentlüftungsventil
TEV wird auch abhängig vom Betriebszustand des Motors 17 an
gesteuert, was jedoch in Fig. 1 nicht veranschaulicht ist.
Im Abgaskanal 30 des Motors 17 ist ein Katalysator 20 mit
davor befindlicher Lambdasonde 21 angeordnet. Diese gibt ihr
Signal an einen Lambdaregelungsblock 22, der daraus ein
Stellsignal für eine Einspritzeinrichtung 23 im Saugrohr 16
bestimmt und außerdem ein Magerkorrektursignal MK ausgibt.
Das Diagramm von Fig. 2a veranschaulicht Unterdruck-Ände
rungsgradienten, wie sie mit einem 2,5 l-Sechszylinder-Motor
im Leerlauf bei ganz geöffnetem Tankentlüftungsventil an
einem Tank mit 80 l Fassungsvermögen für unterschiedliche
Füllstände gemessen wurden. Für jeden Füllstand sind zwei
Paare von Meßwerten mit jeweils kurzen Strichen eingetragen.
Die durchgezogenen Striche betreffen dabei Messungen für den
Druckabbaugradienten (oben) und den Druckaufbaugradienten
(unten) für eine funktionsfähige Tankentlüftungsanlage,
während die gestrichelten Striche die entsprechenden Werte
für eine Anlage mit einem Leck von 2 mm Durchmesser darstel
len. Fig. 2b zeigt für jedes Gradientenpaar aus Fig. 2a den
Quotient Abbaugradient/Aufbaugradient.
Die Funktionsblöcke in Fig. 1 zum Erkennen des Füllstandes
von Kraftstoff im Tank eines Kraftfahrzeugs sind die folgen
den: ein Ablaufsteuerblock 19, ein Abbaugradienten-Ermitt
lungsblock 24.1, ein Aufbaugradienten-Ermittlungsblock 24.2,
eine Kennlinientabelle 31, ein Tankdichtheits-Prüfblock 32,
ein Ausgas-Prüfblock 33, ein UND-Block 34 und ein Sample/
Hold-Block 35. Der Ablaufsteuerblock 19 veranlaßt einen Ab
lauf zum Ermitteln des Füllstandes FS, sobald ein mit der
Drosselklappe 28 des Motors zusammenwirkender Leerlaufsig
nalgeber 27 Leerlauf anzeigt. Er beendet den Ablauf, sobald
der Leerlaufzustand verlassen wird oder vom Lambdaregelblock
22 ein Magerkorrektursignal MK ausgegeben wird. Während des
Prüfablaufs steuert der Ablaufsteuerblock das Absperrventil
AV und das Tankentlüftungsventil TEV in vorgegebener Weise
an, wie es weiter unten anhand des Flußdiagramms von Fig. 3
für ein Ausführungsbeispiel beschrieben wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Ablaufsteuerblock 19 ge
wünschtenfalls auch weitere Signale auswerten kann, z. B. ein
Fahrsignal, das Stillstand oder langsame Fahrt des zugehöri
gen Fahrzeugs anzeigt. Wenn die eben genannten Bedingungen
erfüllt sind, ist anzunehmen, daß der Kraftstoff im Tank
nicht oder kaum bewegt wird und infolgedessen der Kraftstoff
im Tank kaum gast und kaum schwappt. Ein Schwappen des
Kraftstoffs führt zu unerwünschten Änderungen am Drucksensor
11 durch Verkleinern und Vergrößern des mit dem Drucksensor
in Verbindung stehenden Gasvolumens durch den sich bewegen
den Kraftstoff. Auch das Leerlaufsignal deutet auf ein
stillstehendes Fahrzeug hin. Weiterhin zeigt das Leerlauf
signal an, daß ausgeprägter Unterdruck im Saugrohr 16 be
steht, was gewährleistet, daß ein großes Pumpvermögen zum
Erzeugen von Unterdruck in der Tankentlüftungsanlage be
steht. Außerdem lassen sich dann leicht definierte Verhält
nisse für die Saugleistung einstellen. Auf die Leerlaufbe
dingung kann allerdings verzichtet werden, wenn das Verfah
ren zum Feststellen des Füllstandes dauernd überprüft, wie
viel Gas durch das Tankentlüftungsventil strömt und dann
einen ermittelten Druckaufbaugradienten mit Hilfe des ermit
telten Gasdurchsatzes und eines vorgegebenen Durchsatzes auf
diesen vorgegebenen Durchsatz normiert. Die durch das Tank
entlüftungsventil strömende Gasmenge ist mit Hilfe des
Unterdrucks im Saugrohr 16 und mit Hilfe des Tastverhältnis
ses und der Durchströmungskennlinie des Tankentlüftungsven
tils bestimmbar. Dabei kann der Unterdruck im Saugrohr 16
entweder gemessen werden oder aus der Stellung der Drossel
klappe 28 und der Drehzahl des Motors 17 bestimmt werden.
Mit Hilfe des im Aufbaugradienten-Ermittlungsblock 24.2 er
mittelten Aufbaugradienten + für den Unterdruck im Tank
wird im Kennlinienblock 21 der Füllstand FS aus der dort ab
gespeicherten Tabelle einer (FS-+)-Kennlinie ausgelesen,
der dann dauernd an den Sample/Hold-Block 35 ausgegeben wird
und von diesem übernommen wird, wenn der UND-Block 34 ein
Triggersignal an den Triggereingang T des Sample/Hold-Blocks
gibt. Dieses Triggersignal wird dann geliefert, wenn sowohl
der Tankdichheits-Prüfblock 32 wie auch der Ausgas-Prüfblock
33 jeweils ein Signal hohen Pegels ausgeben. Der Tankdicht
heits-Prüfblock 32 gibt das Signal hohen Pegels dann aus,
wenn der vom Abbaugradienten-Ermittlungsblock 24.1 ermittel
te Abbaugradient - unter einem vorgegebenen Schwellenwert
-_SW bleibt. Der Ausgas-Prüfblock 33 gibt in entsprechen
der Weise das Signal hohen Pegels aus, wenn der vom Lambda
regelblock 22 gelieferte Magerkorrekturwert MK unter einem
vorgegebenen Magerkorrekturschwellenwert MK_SW bleibt.
Zu Beginn des Verfahrens von Fig. 3 wird das Absperrventil
AV geschlossen (Schritt s1), der Tankdifferenzdruck pA wird
gemessen (Schritt s2), und das Tankentlüftungsventil TEV
wird geöffnet und eine Zeitmessung gestartet (Schritt s3).
In einer Schleife wird dann untersucht, ob die Lambdarege
lung 22 eine Magerkorrektur vornehmen muß, die größer ist
als eine Schwelle (Schritt s4), und ob eine vorgegebene
Zeitspanne Δt abgelaufen ist (Schritt s5). Ist eine Mager
korrektur erforderlich, die stärker ist als eine Schwellen
magerkorrektur, wird das Ende des Verfahrens ab einer Marke
B erreicht. Diese Schwellenmagerkorrektur kann bei 5 bis
10 %, also bei deutlich erkennbaren Effekten liegen. Es hat
sich gezeigt, daß der Gradient für den Aufbau von Unterdruck
im Tank kaum von ausgasendem Kraftstoff beeinflußt wird,
wenn sich dieses Gasen durch Magerkorrektur bis zur genann
ten Größenordnung bemerkbar macht.
Wenn die Schleife mit den Schritten s4 und s5 wegen abgelau
fener Zeitspanne Δt verlassen wird, wird der zu diesem Zeit
punkt vorliegende Unterdruck p gemessen (Schritt s6), und es
werden die Druckdifferenz Δp=p-pA und der Druckaufbau
gradient p+=Δp/Δt berechnet (Schritt s7). Dieser Druck
aufbaugradient ist ein Maß für den Füllstand im Tank, vor
ausgesetzt, daß außer der bereits in Schritt s4 überprüften
Bedingung des nichtgasenden Kraftstoffs auch noch die Bedin
gung erfüllt ist, daß der Tank ausreichend dicht ist.
Anstatt die eben genannten Schritte s4 bis s6 zu durchlau
fen, kann so vorgegangen werden, daß abgefragt wird, ob eine
vorgegebene Druckdifferenz erreicht wurde.
Die eben genannte Dichtheitsprüfung erfolgt in Schritten s8
bis s14, die vorzugsweise erst dann abläuft, was in Fig. 3
nicht dargestellt ist, wenn der in Schritt s3.6 gemessene
Unterdruck einen Mindestwert, z. B. -15 hPa, erreicht hat. In
Schritt s8 wird das Tankentlüftungsventil TEV geschlossen,
und eine neue Zeitmessung wird gestartet. Sobald eine ge
setzte Zeitspanne Δt abgelaufen ist (Schritt s9), wird der
dann vorliegende Unterdruck pE im Tank gemessen (Schritt
s10), und das Tankentlüftungsventil wird wieder geöffnet
(Schritt s11). Nach dem Schließen des Tankentlüftungsventils
in Schritt s8 baut sich der Unterdruck nur sehr langsam ab,
wenn die Anlage dicht ist und der Kraftstoff nicht gast. Um
zu überprüfen, ob die letztgenannte Bedingung erfüllt ist,
wird in einem dem Schritt s4 entsprechenden Schritt s12
überprüft, ob nach dem erneuten Öffnen des Tankentlüftungs
ventils in Schritt s11 eine Magerkorrektur über einer
Schwellenmagerkorrektur erforderlich ist. Ist dies der Fall,
wird wieder die Marke B erreicht. Andernfalls werden die
Druckdifferenz Δp=pE-p und der Druckabbaugradient
-=Δp/Δt berechnet (Schritt s13). Wenn der Druckabbaugra
dient nicht kleiner ist als ein Schwellenwert (Schritt s14),
wird erneut die Marke B erreicht. Eigentlich wird an dieser
Stelle noch eine Fehlermeldung ausgegeben, die anzeigt, daß
der Tank undicht ist, jedoch kommt es in Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung auf Details einer Dichtheitsprü
fung nicht an, weswegen diesbezüglich das Verfahren von Fig.
3 sehr einfach ausgestaltet ist und auch der Hinweis auf
eine Fehlermeldung nicht eingezeichnet ist.
Stellt sich in Schritt s14 heraus, daß der Tank ausreichend
dicht ist, wird in einem Schritt s15 der in Schritt s7 be
rechnete Druckaufbaugradient + verwendet, den Füllstand FS
aus einer (FS-+)-Kennlinie zu bestimmen, die auf einem
Prüfstand für die vorliegende Tankentlüftungsanlage appli
ziert wurde.
Zum Beenden des Verfahrens wird nach Durchlaufen der vor
stehend mehrfach genannten Marke B das Absperrventil AV ge
öffnet (Schritt s16). Dieses Ventil bleibt dann bis zur
nächsten Füllstandsmessung oder auch bis zu einer Tankdicht
heitsprüfung geöffnet, falls letztere mittels einer Druck
prüfung ausgeführt wird.
Die zwischen den Marken A und B von Fig. 3 ausgeführten Ver
fahrensschritte s14 und s15 können durch die Variante gemäß
Fig. 4 mit Schritten s4.1 bis s4.3 ersetzt werden. Diese
Variante nutzt die aus dem Diagramm von Fig. 2A abgeleiteten
Verhältnisse gemäß Fig. 2B und führt zu genaueren Meßergeb
nissen, allerdings mit etwas erhöhtem Rechenaufwand.
In einem Schritt s4.1 wird der anhand von Fig. 2B erläuterte
Quotient -/+ gebildet. Zusätzlich wird die Summe aus Ab
baugradient - und Aufbaugradient + gebildet, wodurch sich
der Einfluß des Tankfüllstandes auf diese Gradienten nicht
heraushebt, wie beim Quotienten, sondern noch verstärkt. Der
Quotient ist demgemäß ein sehr gutes Maß, um Dichtheit des
Tanks unabhängig vom Füllstand zu beurteilen, während die
Summe ein sehr gutes Maß zum Ermitteln des Füllstandes ist.
Ein ähnlich gutes Maß zum Abschätzen des Füllstandes ist das
Produkt aus den Gradienten, jedoch hängt dieses stärker von
kleinen Undichtheiten ab als die Summe.
In Schritt s4.2 wird der Quotient mit einem Schwellenwert
verglichen. Ist der Quotient nicht kleiner als der Schwel
lenwert, bedeutet dies Undichtheit der Anlage, weswegen ein
Ablauf erfolgt, wie er weiter oben im Anschluß an Schritt
s14 für den Fall einer undichten Anlage erläutert wurde. Ist
die Anlage dagegen dicht, wird in Schritt s4.3 der Füllstand
aus der Summe S mit Hilfe einer FS-S-Kennlinie bestimmt, die
ebenso wie die Kennlinie von Schritt s15 zuvor auf einem
Prüfstand appliziert wurde.
Es wird darauf hingewiesen, dar statt des Quotienten Abbau
gradient/Aufbaugradient auch der Kehrwert dieses Quo
tienten verwendet werden kann. Dann muß auch die Schwellen
wertabfrage in Schritt s4.2 umgekehrt werden.
Für die Erfindung wesentlich ist bei den vorgenannten Aus
führungsbeispielen lediglich die Tatsache, daß der Füllstand
aus dem Aufbaugradienten oder dem Quotienten aus Druckabbau
gradienten und Druckaufbaugradient, also allgemein gespro
chen einer Druckänderungsgradientengröße, bestimmt wird,
wenn zuvor sichergestellt wurde, oder anschließend sicherge
stellt wird, daß der Kraftstoff ausreichend wenig gast und
der Tank ausreichend dicht ist. Die Verfahren sind insofern
vorteilhaft, als für die Dichtigkeitsprüfung und die Füll
standsbestimmung Druckmeßwerte verwendet werden. Bei der
Variante gemäß Fig. 4 werden für die Füllstandsbestimmung
die identischen Meßwerte verwendet wie für die Dichtigkeits
prüfung, nur einmal als Summe und das andere Mal als Quo
tient. Die Füllstandsbestimmung erfordert demgemäß bei be
reits getätigter Dichtigkeitsprüfung lediglich z. B. eine
Summation oder Multiplikation bereits vorhandener Werte und
ein Auslesen des Füllstandes aus einer Kennlinie, die ent
weder als Tabelle oder in Form einer Gleichung vorliegt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Erkennen des Füllstandes von Kraftstoff
im Tank eines Kraftfahrzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - beurteilt wird, ob der Tank eine vorgegebene Dichtheit mindestens erreicht und ob der Kraftstoff weniger gast als es einem vorgegebenen Wert entspricht, und dann, wenn diese Bedingungen erfüllt sind, der Füllstand dadurch erkannt wird, daß
- - das Tankvolumen einem Druckänderungsablauf unterzogen wird;
- - aus mindestens einer erzielten Druckänderung und einer zu dieser gehörenden Zeitspanne der zugehörige Wert einer Druckänderungsgradientengröße bestimmt wird; und
- - aus einem bekannten Zusammenhang zwischen Druckänderungs gradientgröße und Füllstand der aktuelle Wert des letzteren abgeschätzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Druckänderung in Form eines Unterdruckaufbaus bei einem
Tank mit Tankentlüftungsanlage dadurch erfolgt, daß
- - ein Absperrventil in der Entlüftungsleitung eines mit dem Tank verbundenen Adsorptionsfilter geschlossen wird und
- - ein Tankentlüftungsventil in der Ventilleitung zwischen dem Adsorptionsfilter und dem Saugrohr des Verbrennungsmo tors des Kraftfahrzeugs geöffnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Druckänderung in Form eines Unterdruckabbaus bei einem
Tank mit Tankentlüftungsanlage dadurch erfolgt, daß
- - ein Absperrventil in der Belüftungsleitung eines mit dem Tank verbundenen Adsorptionsfilters geschlossen wird;
- - ein Tankentlüftungsventil in der Ventilleitung zwischen dem Adsorptionsfilter und dem Saugrohr des Verbrennungsmo tors des Kraftfahrzeugs so lange geöffnet wird, bis minde stens ein vorgegebener Druck erreicht ist; und
- - dann das Tankentlüftungsventil wieder geschlossen wird, woraufhin sich der Unterdruck im Tank abbaut.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der beim Unterdruckaufbau auftretende Aufbaugradient ermit
telt und als Druckänderungsgradientengröße zum Bestimmen des
Füllstandes verwendet wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der beim Unterdruckaufbau auftretende Aufbaugradient er mittelt wird;
- - der beim Unterdruckabbau auftretende Abbaugradient ermit telt wird; und
- - der Aufbau- und der Abbaugradient in solcher Weise mitein ander mathematisch verknüpft werden, daß sich der Einfluß des Füllstandes möglichst stark bemerkbar macht, und diese Verknüpfungsgröße als Druckänderungsgradientengröße zum be stimmen des Füllstandes verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufbau- und der Abbaugradient betragsmäßig addiert wer
den, und diese Summe als Druckänderungsgradientengröße ver
wendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der beim Unterdruckabbau auftretende Abbaugradient ermittelt
wird und dann aufausreichende Dichtheit des Tanks geschlos
sen wird, wenn dieser Abbaugradient unter einem vorgegebenen
Schwellenwert bleibt.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ab dem Schließzeitpunkt des Tankentlüftungsventils mindes
tens eine Betriebsgröße des Kraftfahrzeugs überprüft wird,
deren Meßwerte anzeigen, ob sich das Fahrzeug und damit der
Inhalt des Tanks bewegt, und das Verfahren ohne Ergebnis
abgebrochen wird, wenn der Meßwert der Betriebsgröße größer
ist als ein vorgegebener Schwellenwert.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der beim Unterdruckaufbau auftretende Aufbaugradient er mittelt wird;
- - der beim Unterdruckabbau auftretende Abbaugradient ermit telt wird;
- - der Quotient aus Aufbau- und Abbaugradient ermittelt wird; und
- - dann auf Dichtheit des Tanks geschlossen wird, wenn dieser Quotient eine vorgegebene Beziehung zu einem vorgegebenen Schwellenwert einhält.
10. Vorrichtung zum Erkennen des Füllstandes von Kraft
stoff im Tank eines Kraftfahrzeugs,
gekennzeichnet durch:
- - eine Tankdichtheits-Prüfeinrichtung (24.1, 32);
- - eine Ausgas-Prüfeinrichtung (22, 33) zum Prüfen, ob der Kraftstoff im Tank gast;
- - eine Auspump/Ablaufsteuerungs-Einrichtung (19), um den Tank einem Änderungsablauf zu unterziehen;
- - eine Gradientenermittlungseinrichtung (24.2, 31) zum Er mitteln des Wertes einer Druckänderungsgradientengröße aus mindestens einer Druckänderung und einer zu dieser gehören den Zeitspanne; und
- - eine Füllstand-Ausgabeeinrichtung (34, 35), die die Signa le von der Tankdichtheits-Prüfeinrichtung, der Ausgas-Prüf einrichtung und der Gradientenermittlungseinrichtung erhält, um den aktuellen Wert des Füllstandes mit Hilfe eines be kannten Zusammenhangs zwischen Druckänderungsgradientengröße und Füllstand dann auszugeben, wenn der Tank ausreichend dicht ist und der Kraftstoff ausreichend wenig gast.
Priority Applications (7)
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