DE19834332A1 - Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines Behältnisses - Google Patents
Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines BehältnissesInfo
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Abstract
Ein Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines Behältnisses, insbesondere einer Tankentlüftungsanlage, umfassend einen Tank, ein Adsorptionsfilter, das mit dem Tank über eine Anschlußleitung verbunden ist und eine Belüftungsleitung aufweist, ein Tankentlüftungsventil, das mit dem Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung verbunden ist, wobei man mittels einer Druckquelle einen Druck in das Behältnis einbringt, und aus dem Druckverlauf und/oder dem geförderten Volumenstrom auf das Vorhandensein eines Lecks schließt und wobei man zur Bestimmung des Druckverlaufs und/oder des geförderten Volumenstroms die wenigstens eine Betriebskenngröße der Druckquelle beim Einbringen des Drucks erfaßt und hieraus auf das Vorhandensein eines Lecks schließt, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die wenigstens eine Betriebskenngröße der Druckquelle bei einem Einbringen des Drucks nur in einem vorgebbaren Zeitintervall (DELTAt¶m¶) erfaßt und durch Extrapolation des dabei erfaßten Zeitverlaufs der wenigstens einen Betriebskenngröße auf das Vorhandensein eines Lecks schließt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung der
Funktionsfähigkeit eines Behältnisses, insbesondere
einer Tankentlüftungsanlage, umfassend einen Tank, ein
Adsorptionsfilter, das mit dem Tank über eine Tank
anschlußleitung verbunden ist und eine Belüftungs
leitung aufweist, ein Tankentlüftungsventil, das mit
dem Adsorptionsfilter über eine Ventilleitung verbunden
ist, wobei man mittels einer Druckquelle einen Druck in
das Behältnis einbringt und aus dem Druckverlauf
und/oder dem geförderten Volumenstrom auf das Vorhan
densein eines Lecks schließt, und wobei man zur
Bestimmung des Druckverlaufs und/oder des geförderten
Volumenstroms wenigstens eine Betriebskenngröße der
Druckquelle beim Einbringen des Drucks erfaßt und
hieraus auf das Vorhandensein eines Lecks schließt.
Ein derartiges Verfahren geht beispielsweise aus der
DE 196 36 431.0 sowie aus der DE 198 09 384.5 hervor.
Die Prüfung der Funktionsfähigkeit, die immer nur dann
erfolgt, wenn das Fahrzeug stoppt, erfordert bei einem
Fahrzeug mit einem sehr großen Tankvolumen, beispiels
weise einem Tankvolumen von 80 bis 100 Litern eine
Prüf-, Meß- oder Diagnosezeit von 5 Minuten oder mehr.
Eine derartig lange Prüf- oder Diagnosezeit ist
unerwünscht, da während dieser Zeit nicht sicherge
stellt ist, daß der Prüfvorgang auf irgendeine Weise
nachteilig beeinflußt wird. Die Prüfung auf Funktions
fähigkeit erfolgt bei einem Stillstand des Fahrzeugs.
Wird beispielsweise eine Prüfung bei einem kurzen Stopp
des Fahrzeugs, beispielsweise an einer Ampelanlage oder
dergleichen, in Gang gesetzt, so reicht in den meisten
Fällen die Zeit, in der das Fahrzeug stoppt nicht aus,
um eine vollständige Prüfung der Funktionsfähigkeit der
Tankentlüftungsanlage vorzunehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Prüfung der Funktionsfähigkeit eines Behältnisses,
insbesondere einer Tankentlüftungsanlage, der gattungs
gemäßen Art derart weiterzubilden, daß die Prüf- oder
Diagnosezeit wesentlich verkürzt wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Prüfung der
Funktionsfähigkeit eines Behältnisses, insbesondere
einer Tankentlüftungsanlage der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die
wenigstens eine Betriebskenngröße der Druckquelle bei
Einbringen des Drucks nur in einem vorgebbaren Zeit
intervall erfaßt und durch Extrapolation des dabei
erfaßten Zeitverlaufs der wenigstens einen Betriebs
kenngröße auf das Vorhandensein eines Lecks schließt.
Durch die Erfassung der wenigstens einen Betriebskenn
größe in dem vorgebbaren Zeitintervall und durch die
Extrapolation des dabei erfaßten Zeitverlaufs dieser
Betriebskenngröße und das Schließen auf das Vorhanden
sein eines Lecks aufgrund der extrapolierten Daten,
wird eine deutliche Verkürzung der Prüf- oder Diagnose
zeit erzielt, wobei durch die Extrapolation dennoch
eine zuverlässige Prüfung der Funktionsfähigkeit des
Behältnisses, insbesondere der Tankentlüftungsanlage
möglich ist.
Vorzugsweise beträgt das Zeitintervall etwa 30 bis 60
Sekunden. Es hat sich gezeigt, daß innerhalb eines
solchen Zeitintervalls eine für eine zuverlässige
Extrapolation hinreichende Datenmenge erfaßbar ist.
Rein prinzipiell wäre es dabei möglich, die eine oder
mehrere Betriebskenngrößen der Druckquelle vorweg
anhand eines Vergleichslecks zu erfassen und in einem
Speicher abzulegen und in späteren Messungen erfaßte
Betriebskenngrößen mit diesen, in dem Speicher abgeleg
ten Betriebskenngrößen zu vergleichen und so auf das
Vorhandensein eines Lecks zu schließen. Hierdurch kann
zwar verhältnismäßig genau auf das Vorhandensein eines
Lecks geschlossen werden, es ist jedoch nicht möglich,
beispielsweise Alterungseffekte der Tankentlüftungs
anlage oder des Kraftfahrzeugs oder weitere die Messung
beeinflussende Größen wie Temperatur, Luftdruck der
Atmosphäre und dergleichen, durch ein solches Verfahren
zu berücksichtigen.
Deshalb sieht eine besonders vorteilhafte Lösung, die
insbesondere unterschiedliche Betriebszustände des
Fahrzeugs, insbesondere auch alterungsbedingte Be
triebszustände, berücksichtigt, vor, daß abwechselnd
die Tankentlüftungsanlage und ein Referenzleck mit
Überdruck beaufschlagt werden und daß die Betriebskenn
größen der Druckquellen beim Einbringen des Drucks in
die Tankentlüftungsanlage und beim Einbringen in das
Referenzleck erfaßt und miteinander verglichen werden
und hieraus auf ein Leck geschlossen wird.
Das Vorsehen eines Referenzlecks hat den großen
Vorteil, daß zum einen nicht repräsentative Vergleichs-
Betriebskenngrößen für ein vorhandenes Leck in einem
Speicher abgelegt werden müssen und der Speicher daher
entfallen kann, und daß zum anderen sämtliche Betriebs
zustände des Fahrzeugs, Temperatur, Alterung und
dergleichen, mitberücksichtigt werden.
Was die Anordnung des Referenzlecks betrifft, so sind
hier die unterschiedlichsten Ausführungsformen denkbar.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, die
insbesondere eine "echte" Referenzmessung in dem oben
angegebenen Sinne ermöglicht, sieht vor, daß das
Referenzleck parallel zur Tankentlüftungsanlage
angeordnet ist.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß
das Referenzleck durch gesteuertes teilweises Öffnen
des Tankentlüftungsventils simuliert wird. Hierdurch
kann ein zusätzlicher Referenzleckzweig in der Tank
entlüftungsanlage entfallen. Durch das angesteuerte
teilweise Öffnen des Tankentlüftungsventils können auf
besonders vorteilhafte Weise darüber hinaus beliebige
Leckgrößen realisiert werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind
Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbei
spiele.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 der charakteristische zeitliche Verlauf des
Motorstroms einer zur Prüfung einer Tank
entlüftungsanlage verwendeten Überdruckpumpe
und
Fig. 2 schematisch eine Tankentlüftungsanlage, bei
welcher das von der Erfindung Gebrauch
machende Verfahren zur Anwendung kommt.
Eine Tankentlüftungsanlage eines Kraftfahrzeugtanksy
stems, dargestellt in Fig. 2, umfaßt einen Tank 10, ein
Adsorptionsfilter 20, beispielsweise ein Aktivkohlefil
ter, das mit dem Tank 10 über eine Tankanschlußleitung
12 verbunden ist und eine mit der Umgebung verbindbare
Belüftungsleitung 22 aufweist, sowie ein Tankentlüf
tungsventil 30, das einerseits mit dem Adsorptions
filter 20 über eine Ventilleitung 24 und andererseits
mit einem Saugrohr 40 einer (nicht dargestellten)
Brennkraftmaschine über eine Ventilleitung 42 verbunden
ist.
Durch Verdunstung entstehen in dem Tank 10 Kohlen
wasserstoffe, die sich in dem Adsorptionsfilter 20
anlagern. Zur Regenerierung des Adsorptionsfilters 20
wird das Tankentlüftungsventil 30 geöffnet, so daß
aufgrund des in dem Saugrohr 40 herrschenden Unter
drucks Luft der Atmosphäre durch das Adsorptionsfilter
20 gesaugt wird, wodurch die in dem Adsorptionsfilter
20 angelagerten Kohlenwasserstoffe in das Saugrohr 40
gesaugt und der Brennkraftmaschine zugeführt werden.
Um die Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage
diagnostizieren zu können, ist eine Pumpe 50 vor
gesehen, die mit einer Schaltungseinheit 60 verbunden
ist. Der Pumpe 50 nachgeschaltet ist ein Umschaltventil
70, beispielsweise in Form eines 3/2-Wegeventils.
Parallel zu diesem Umschaltventil 70 ist in einem
parallelen Zweig 80 ein Referenzleck 81 angeordnet. Die
Größe des Referenzlecks 81 ist so gewählt, daß sie der
Größe des zu erfassenden Lecks entspricht (zwischen
0,3 mm und 0,8 mm).
Es versteht sich, daß das Referenzleck 81 beispiels
weise auch Bestandteil des Umschaltventils 70 sein
kann, etwa durch eine Kanalverengung oder dergleichen,
so daß in diesem Falle ein zusätzlicher Referenzteil
entfallen kann (nicht dargestellt).
Die Prüfung der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungs
anlage ist in der DE 196 36 431.0 sowie in der
DE 198 09 384.5, auf die vorliegend vollinhaltlich
Bezug genommen wird, ausführlich beschrieben. Es wird
hierbei durch Erfassung des dem Pumpenmotor zuzuführen
den Motorstroms imot festgestellt, ob der durch die
Druckquelle 50 in die Tankentlüftungsanlage einzubrin
gende Förderstrom von dem Förderstrom abweicht, der bei
Einbringen des Überdrucks über das Referenzleck 81
vorhanden ist. Ist dies der Fall, liegt ein Fehler vor.
In Fig. 1 ist der zeitliche Verlauf des Stroms imot, der
sich bei angelegter Spannung an der Druckquelle 50,
d. h. an der Überdruckquelle ergibt, schematisch
dargestellt.
Der dargestellte Verlauf entspricht dem zeitlichen
Verlauf des Motorstroms imot einer funktionsfähigen
Tankentlüftungsanlage. In dem mit I dargestellten
Zeitabschnitt befindet sich das Umschaltventil 70 in
der in Fig. 1 dargestellten, mit I gekennzeichneten
Stellung. In dieser Stellung des Umschaltventils 70
wird ein Förderstrom durch die Druckquelle 50 über das
Referenzleck 81 in die Tankentlüftungsanlage einge
bracht. Dabei stellt sich ein zeitlich im wesentlichen
konstanter Strom imot ein, wie es in Fig. 1 schematisch
dargestellt ist. Sobald das Umschaltventil 70 von der
Stellung I in die Stellung II umgeschaltet wird,
beaufschlagt die Druckquelle 50 die Tankentlüftungs
anlage mit einem Überdruck. Beim Umschalten nimmt
zunächst der Motorstrom imot schnell ab und anschließend
mit zunehmender Zeit kontinuierlich - etwa dem Verlauf
einer e-Funktion entsprechend - zu, bis er einen Wert
erreicht, der bei dichtem Tank über dem sich in
Stellung I des Umschaltventils 70 ergebenden Motor
stroms imot liegt. Dieser in Fig. 1 dargestellte zeitli
che Verlauf ist charakteristisch für eine funktions
fähige Tankentlüftungsanlage.
Der Überdruck wird dabei in einer Stellung II des
Umschaltventils 79 in die Tankentlüftungsanlage
eingebracht.
Bei großen Tankvolumina von etwa 80 bis 100 Litern
erfordert eine derartige Prüfung der Funktionsfähigkeit
der Tankentlüftungsanlage eine Meßzeit von etwa 5
Minuten.
Um die Meßzeit erheblich zu verkürzen, wird nun eine
Messung nur in dem in Fig. 1 mit Δtm bezeichneten
Zeitintervall vorgenommen. Die Meßwerte, die dabei in
der Schaltstellung II des Umschaltventils 70 erfaßt
werden, werden als Grundlage für eine Extrapolation des
zeitlichen Verlaufs des Motorstroms imot für ein Zeit
intervall ΔtE verwendet. Der extrapolierte Verlauf ist
dabei in Fig. 1 in einer gestrichelten Linie darge
stellt. Der Verlauf der Kurve in der Schaltstellung II
des Umschaltventils 70 entspricht weitestgehend dem
einer e-Funktion, so daß eine Extrapolation mit
hinreichender Genauigkeit ohne weiteres möglich ist. Es
wird sodann in der Schaltungseinheit 60 überprüft, ob
die extrapolierten Werte in dem Extrapolations-Zeit
intervall ΔtE den in Schaltstellung I des Umschaltven
tils 70 erfaßten Schwellenwert des Motorstroms imot,S
überschreiten. Wenn dies der Fall ist, wird auf eine
funktionsfähige Tankentlüftungsanlage geschlossen. Ist
dies nicht der Fall, muß von einer Leckage ausgegangen
werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit eines
Behältnisses, insbesondere einer Tankentlüftungs
anlage, umfassend einen Tank (10), ein Adsorp
tionsfilter (20), das mit dem Tank (10) über eine
Anschlußleitung (12) verbunden ist und eine
Belüftungsleitung (22) aufweist, ein Tankentlüf
tungsventil (30), das mit dem Adsorptionsfilter
über eine Ventilleitung (24) verbunden ist, wobei
man mittels einer Druckquelle (50) einen Druck in
das Behältnis einbringt, und aus dem Druckverlauf
und/oder dem geförderten Volumenstrom auf das
Vorhandensein eines Lecks schließt und wobei man
zur Bestimmung des Druckverlaufs und/oder des
geförderten Volumenstroms die wenigstens eine Be
triebskenngröße der Druckquelle (50) beim Ein
bringen des Drucks erfaßt und hieraus auf das
Vorhandensein eines Lecks schließt, dadurch
gekennzeichnet, daß man die wenigstens eine
Betriebskenngröße der Druckquelle (50) bei einem
Einbringen des Drucks nur in einem vorgebbaren
Zeitintervall (Δtm) erfaßt und durch Extrapolation
des dabei erfaßten Zeitverlaufs der wenigstens
einen Betriebskenngröße auf das Vorhandensein
eines Lecks schließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintervall (Δtm) 30 bis 60 Sekunden
beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man abwechselnd das Behältnis und
ein zu diesem parallel geschaltetes Referenzleck
(81) mit Druck beaufschlagt und daß man die
wenigstens eine Betriebskenngröße der Druckquelle
beim Einbringen des Drucks in das Behältnis sowie
beim Einbringen des Drucks in das Referenzleck
(81) erfaßt und miteinander vergleicht und hieraus
auf ein Leck schließt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Betriebskenngröße
die Stromaufnahme der Druckquelle (imot) und/oder
die Drehzahl der Druckquelle und/oder die an der
Druckquelle anliegende Spannung verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Referenzleck (81)
zur Tankentlüftungsanlage parallel zuschaltbar
ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Referenzleck (81)
durch gesteuertes teilweises Öffnen des Tank
entlüftungsventils (30) simuliert wird.
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FR2781881B1 (fr) | 2003-10-17 |
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