DE4202129A1

DE4202129A1 - Kompakter ladungskoerper und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE4202129A1
Application number: DE19924202129
Authority: DE
Inventors: Heinz Chem Ing Jaskolka; Eckhard Dipl Phy Rahnenfuehrer
Original assignee: Rheinmetall GmbH
Current assignee: Rheinmetall W&M GmbH
Priority date: 1992-01-27
Filing date: 1992-01-27
Publication date: 1993-07-29
Anticipated expiration: 2012-01-28
Also published as: DE4202129B4

Description

Die Erfindung betrifft einen kompakten Ladungskörper für Munition. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines entsprechenden Ladungskörpers.

Zur Beschleunigung großkalibriger Geschosse werden Treibladungspulver (TLP) mit hohem Energieinhalt benötigt. Da die spezifische Energie von Treibladungspulver auf etwa 5000 J/g limitiert ist, läßt sich der Energieinhalt nur durch Massenzuwachs bei der TLP-Menge erhöhen. Bei Verwendung von ungepreßtem konventionellen Schüttpulver liegt die maximale Ladedichte derzeit bei ca. 0,8 g/cm³.

Aus der EP 00 86 382 B1 ist es beispielsweise bekannt, durch Anwendung von äußerem Druck auf das in die Patronenhülse eingebrachte Schüttpulver dieses bis zu einer Ladedichte zwischen 1,0 und 1,5 g/cm³ zusammenzupressen. Nachteilig ist bei diesem Verfahren unter anderem, daß die Herstellung entsprechender kompakter Ladungskörper außerordentlich aufwendig ist. Außerdem wird bei Verwendung konventioneller Pulverarten (Mehrloch-, Röhrchenpulver etc.) beim Preßvorgang die Abbrandoberfläche wesentlich verkleinert, so daß es häufig zu einem undefinierten Abbrandverhalten kommt.

Aus der US-PS 40 94 248 ist ferner bekannt, zur Erhöhung der Ladungsdichte die gesamte Ladung aus länglichen polygonal geformten Mehrlochpulverkörnern zusammenzusetzen. Dieses Verfahren besitzt ebenfalls den großen Nachteil, daß die Laborierung entsprechender Munition sehr zeitaufwendig ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen kompakten Ladungskörper für Munition anzugeben, der einfach aufgebaut ist, eine hohe Ladedichte besitzt und der eine optimale Ausnutzung des Ladungsraumvolumens in der Patronen hülse gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung geben die Unteransprüche 2 und 3 wieder.

Anspruch 4 offenbart ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung kompakter Ladungskörper.

Der Erfindung liegt also im wesentlichen der Gedanke zugrunde, den kompakten Ladungskörper nicht nachträglich, also z. B. durch Pressen in der Patronenhülse, aus vielen einzelnen TLP-Körnern aufzubauen, sondern direkt als einheitlichen Block herzustellen. Dieser kompakte Ladungskörper wird dann ähnlich wie bekannte Mehrloch-TLP in Längsrichtung mit Löchern (Anzündkanälen) versehen.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Hilfe von Figuren erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ladungskörpers;

Fig. 2 die Verwendung des Ladungskörpers gemäß Fig. 1 in einer Treibladungshülse; und

Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ladungskörpers und dessen Verwendung bei einem flügel stabilisierten Geschoß.

In Fig. 1 ist mit 1 ein kompakter im wesentlichen zylinderförmiger Ladungskörper bezeichnet. Die äußere Form des Ladungskörpers 1 ist dabei bereits an die den Ladungskörper 1 (nach der Laborierung der Munition) umgebenden Munitionsteile angepaßt. Der kompakte Ladungskörper 1 weist ferner eine Vielzahl von Löchern 2 auf, die als Zündkanäle dienen und deren Achsen 3 etwa parallel zur Munitionslängsachse 5 (vgl. Fig. 2) ausgerichtet sind.

Fig. 2 zeigt die Verwendung des erfindungsgemäßen Ladungskörpers 1 in einer Treibladungshülse 4, z. B. von zweiteiliger Munition (Geschoß und Treibladung werden getrennt geladen).

Ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt Fig. 3. Dabei sollen die Zwischenräume zwischen den Flügeln 7 eines Leitwerks 6 möglichst optimal durch erfindungsgemäße Ladungskörper 8 ausgefüllt werden. Die entsprechenden Ladungskörper 8 mit den Anzündkanälen 9 werden daher im Bereich des Leitwerks 6 keilförmig ausgestaltet.

Bezugszeichenliste

1 Kompakter Ladungskörper
2 Löcher, Anzündkanäle
3 Achsen der Löcher
4 Treibladungshülse, Munitionsteil 5 Munitionslängsachse
6 Flügelleitwerk
7 Flügel
8 kompakter Ladungskörper
9 Löcher, Anzündkanäle

Claims

1. Kompakter Ladungskörper (1, 8) für Munition, dadurch gekennzeichnet, daß der kompakte Ladungskörper (1, 8) aus einem einheitlichen Block besteht, dessen äußere Form an die den Ladungskörper (1, 8) nach der Laborierung der Munition umgebenden Munitionsteile (4, 6) angepaßt ist, und daß der kompakte Ladungskörper (1, 8) eine Vielzahl von Löchern (2, 9) aufweist, die als Zündkanäle dienen und deren Achsen (3) etwa parallel zur Munitionslängs achse (5) ausgerichtet sind.

2. Kompakter Ladungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungskörper (1) einen im wesentlichen zylindrischen Aufbau besitzt.

3. Kompakter Ladungskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungskörper (8) einen im wesentlichen keilförmigen Aufbau besitzt.

4. Verfahren zur Herstellung des kompakten Ladungskörpers nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der kompakte Ladungskörper (1, 8) bereits vor der Munitionslaborierung als einheitlicher Block hergestellt wird, dessen äußere Form an die ihn nach der Laborierung umgebenden Munitionsteile (4, 6) angepaßt ist.