DE3700805A1 - Faserverstaerkter verbundwerkstoff auf der basis von wolframschwermetall - Google Patents
Faserverstaerkter verbundwerkstoff auf der basis von wolframschwermetallInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen faserverstärkten Verbund
werkstoff auf der Basis einer Wolframschwermetallegie
rung, insbesondere für eine Verwendung als Metallkern in
Wuchtgeschossen. Ferner betrifft sie ein Verfahren zur
Herstellung eines solchen Werkstoffs.
Heute übliche Wuchtmunition besteht zumeist aus einem
gestreckten Metallkern, einem Treibkäfig, mit dessen
Hilfe die Gasdrücke auf den Metallkern übertragen
werden, und einer in einer Hülse angeordneten Pulver
ladung.
Um eine möglichst hohe Wirkung im Ziel zu erreichen,
müssen an den Metallkern verschiedene Anforderungen
gestellt werden. Zum einen muß ein solcher Kern über
eine hohe Masse verfügen, was bei vorgegebenen geome
trischen Abmessungen gleichzeitig eine hohe Dichte
bedeutet, zum anderen muß der Metallstab eine ent
sprechende Festigkeit und ein gutes Verformungsvermögen
aufweisen. In heute gebräuchlichen Werkstoffen lassen
sich diese Forderungen nicht in jedem Fall vereinigen.
Es ist bekannt, für solche Zwecke höchstfeste Stähle,
abgereichertes Uran oder aber Wolframschwermetallegie
rungen einzusetzen. Letztere weisen bis zu 97 Gewichts-%
Wolfram und bis zu 7 Gewichts-% Eisen-Nickel auf. Die
Eisen-Nickel-Matrix verringert dabei aufgrund ihres
vergleichsweise niedrigen spezifischen Gewichts die
Dichte des Gesamtsystems.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Werkstoff bereit
zustellen, dessen Dichte in etwa derjenigen des quasi
homogenen Wolframschwermetalls entspricht und der
zugleich eine möglichst hohe Festigkeit und gute Ver
formungseigenschaften aufweist. Insbesondere soll durch
die Erfindung ein Werkstoff bereitgestellt werden, der
eine Erhöhung der Durchschlagskraft von Wuchtgeschossen
bei gleichzeitiger Beibehaltung der äußeren Abmessungen
ermöglicht. Ferner soll durch die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Werkstoffs
bereitgestellt werden.
Die Erfindung löst die erste Aufgabe durch einen
Werkstoff, mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1; vorteilhafte Weiterbildungen dieses Werk
stoffs sind in den weiteren Ansprüchen 2 bis 4 an
gegeben. Die zweite Aufgabe wird durch ein Herstellungs
verfahren gelöst, dessen kennzeichnende Merkmale im
Patentanspruch 5 angegeben sind und das in den An
sprüchen 6 bis 13 weitergebildet wird.
Der erfindungsgemäße Werkstoff weist dabei zum einen die
Besonderheit auf, daß Stäbe bzw. Fasern aus einer
Wolframschwermetallegierung, die als Verstärkungsfasern
in Form von Langfasern dienen, ihrerseits durch die
langgestreckten, unidirektional angeordneten Wolframkörner
Komponenten enthalten, die in ihrer Wirkung derjenigen
von unidirektionalen Kurzfasern entsprechen. Zum anderen
weist bei dem erfindungsgemäßen Werkstoff die metallische
Matrix erstmals eine Dichte auf, die derjenigen des
Fasermaterials zumindest gleichkommt, wodurch die Gesamt
dichte des Werkstoffs eine bei derartigen Werkstoffen
bisher nicht erreichbare Größenordnung besitzt.
Im folgenden soll die Herstellung des Werkstoffs gemäß
der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert
werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Form für die
Herstellung des erfindungsgemäßen Werkstoffs
und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die gleiche An
ordnung.
In den Figuren sind gleiche Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Ausgangsbasis für die Herstellung des erfindungsgemäßen
Werkstoffs bildet dabei eine Wolframschwermetallegierung,
die zunächst auf sintertechnischem Wege hergestellt
wird. Diese Legierung weist im Fall des hier beschriebe
nen Ausführungsbeispiels der Erfindung einen Wolframan
teil von etwa 93 Gewichts-% und etwa 7 Gewichts-%
Eisen-Nickel auf. Nach dem Sinterprozeß liegen bei
dieser Legierung die Wolframteilchen zunächst globular
verteilt in der Eisen-Nickel-Matrix vor. Diese Wolfram
schwermetallegierung wird nunmehr einer Formänderung
unterzogen, die im Fall des hier beschriebenen Aus
führungsbeispiels der Erfindung mehr als 95% beträgt
und die in diesem Fall mit Hilfe des Reduzierverfahrens
aufgebracht wird, bei dem durch vier konzentrisch
angeordnete, mit einer konischen Innenfläche versehene
Werkzeuge eine Durchmesserreduktion bewirkt wird.
Als Folge dieser Formänderung werden die Wolframkörner
in Richtung des Materialflusses gestreckt. Hierbei
bilden sich die zunächst globularen Wolframkugeln zu
Kurzfasern aus, die unidirektional in dem Wolframschwer
metallhalbzeug angeordnet sind. Diese Kurzfasern
erreichen dabei ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser
von 30 : 1 bis 50 : 1.
Neben der Erzeugung der unidirektional angeordneten
Kurzfasern steigt durch die Formänderung, die in diesem
Fall bei Raumtemperatur durchgeführt wird, die Festig
keit des Werkstoffs um mehr als 50% an, wobei seine
Verformungsfähigkeit nur geringfügig abnimmt.
Das umgeformte Wolframschwermetall wird nach der Er
zeugung der Kurzfasern in vorgegebene Längen abgetrennt.
Die einzelnen kurzfaserverstärkten Wolframdrähte werden
in Bündeln zusammengefaßt, so daß, wenn das Gesamtsystem
betrachtet wird, die Wolframdrähte die Eigenschaften von
unidirektionalen Langfasern aufweisen.
Diese Wolframfasern 1 werden, wie in den Fig. 1 und 2
dargestellt, in eine zylindrische Form 2 eingelegt, die
in diesem Fall aus einem austenitischen Stahl besteht
und deren Enden verschließbar sind. Die zwischen den
Wolframfasern 1 befindlichen Hohlräume werden nun mit
einem Material aufgefüllt, dessen Dichte der der Wolfram
schwermetallegierung vergleichbar oder, wenn möglich,
höher ist. Hierfür eignet sich insbesondere reines
Wolfram in Pulverform. Dieses Wolframpulver 3 wird mit
Hilfe der Rütteltechnologie in die Zwischenräume
zwischen den Fasern eingebracht.
Der Verdichtungsvorgang erfolgt anschließend dadurch,
daß das gebündelte Fasermaterial zusammen mit der
Pulvermatrix unter hydrostatische Spannung gebracht
wird. Diese hydrostatischen Spannungen werden im Falle
des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfin
dung durch Strangpressen erzeugt. Sie führen dazu, daß
aufgrund von Kaltverschweißvorgängen sowohl die Pulver
partikel untereinander als auch die Pulverpartikel mit
den Langfasern verschweißen und somit ein kompakter
Körper, der frei von inneren Fehlern ist, erzeugt wird.
Die Umformungen sollten zweckmäßigerweise bei tiefen
Temperaturen, jedoch nicht höher als 600°C, durch
geführt werden, um eine Faserschädigung zu vermeiden.
Eine Faserschädigung bedeutet hierbei schon, daß
innerhalb der Langfaser der Kurzfaseranteil durch Er
holungs- oder Rekristallisationsvorgänge in seinen Eigen
schaften verändert wird.
Nach dem Erkalten des Verbundes und dem Entfernen der
Form 2 liegt der Verbundkörper fertig für eine Ver
wendung als Metallkern in einem Wuchtgeschoß vor.
Claims (13)
1. Faserverstärkter Verbundstoff auf der Basis einer
Wolframschwermetallegierung, insbesondere für eine
Verwendung als Metallkern in Wuchtgeschossen, da
durch gekennzeichnet, daß in einer Matrix (3) aus
einem Metallpulver, dessen Dichte derjenigen der
Wolframschwermetallegierung zumindest gleichkommt,
Fasern (1) aus einer Wolframschwermetallegierung
eingebettet sind, die ihrerseits ein Gefüge auf
weisen, das langgestreckte, unidirektional angeord
nete Wolframkörner enthält.
2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Matrix (3) aus Wolframpulver besteht.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fasern (1) aus einer Legierung
bestehen, bei der die Wolframkörner in einer
Eisen-Nickel-Matrix eingebettet sind.
4. Werkstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Länge zu
Durchmesser der Wolframkörner zwischen etwa 30 : 1
und 50 : 1 liegt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Werkstoffes nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- a) es wird eine Wolframschwermetallegierung herge stellt, in der Wolframkörner in globularer Form in einer Matrix liegen,
- b) durch eine Verformung mit einem Umformgrad von mindestens 90, vorzugsweise mehr als 95%, werden aus dieser Legierung Fasern (1) erzeugt, in denen die Wolframkörner in lamellarer, unidirektional angeordneter Form liegen,
- c) die Fasern (1) werden in eine Hohlform (2) eingelegt,
- d) die Zwischenräume zwischen den Fasern (1) werden mit einem Metallpulver (3) verfüllt, dessen Dichte mindestens der Dichte der Wolframschwer metallegierung entspricht,
- e) die Fasern (1) sowie die Pulvermatrix (3) werden so stark verdichtet, daß die Pulverpartikel (3) sowohl untereinander als auch mit den Fasern (1) verschweißen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangswerkstoff für die Fasern (1) eine
gesinterte Wolframschwermetallegierung mit einem
Anteil von etwa 93 Gewichts-% Wolfram und etwa 7
Gewichts-% Eisen-Nickel verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgangslegierung mittels Reduzier
verfahren mit einer Formänderung von mehr als 95%
kaltverfestigt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wolframkörner nach dem
Umformprozeß ein Verhältnis von Länge zu Durchmesser
zwischen etwa 30 : 1 und 50 : 1 aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zwischenräume zwischen den
Fasern (1) mit Wolframpulver verfüllt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdichtung der Fasern (1)
sowie der Pulvermatrix (3) durch hydrostatisches
Strangpressen erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtung bei einer Temperatur von weniger
als 600°C durchgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verdichtung in einer zylin
drischen Form (2) erfolgt, deren Enden verschließbar
sind.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form (2) aus einem austenitischen Stahl
besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873700805 DE3700805A1 (de) | 1987-01-14 | 1987-01-14 | Faserverstaerkter verbundwerkstoff auf der basis von wolframschwermetall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873700805 DE3700805A1 (de) | 1987-01-14 | 1987-01-14 | Faserverstaerkter verbundwerkstoff auf der basis von wolframschwermetall |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3700805A1 true DE3700805A1 (de) | 1990-03-08 |
DE3700805C2 DE3700805C2 (de) | 1992-02-27 |
Family
ID=6318768
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873700805 Granted DE3700805A1 (de) | 1987-01-14 | 1987-01-14 | Faserverstaerkter verbundwerkstoff auf der basis von wolframschwermetall |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3700805A1 (de) |
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