-
Aus einem Stück gezogener Deckel für Brotkästen, Kekskästen u. dgl.
mit abgerundeten Ecken. Die Erfindung betrifft einen aus einem Stück gezogenen Kastendeckel
aus lackiertem, plattiertem oder mit einem anderen i: berzug versehenem Blech, insbesondere
die Gestaltung des gerollten Randes. Bei bekannten Ausführungen wird der Deckelrand,
der eine Drahteinlage enthält oder ohne eine solche ausgeführt wird, durch Umrollen
des unteren Randes des gezogenen Deckels nach außen hin gebildet. Dieser Anordnung
haftet der Mangel an, daß die eingerollte Blechkante nicht dicht schließend an der
Deckelwandung anliegt. Dies gibt dem Deckel ein unschönes Aussehen. Von größerem
Nachteil ist der Umstand, daß in den so gebildeten Spalt schon während der Herstellung
Staubteilchen eindringen, die die Ausführung eines sauberen Lacküberzuges unmöglich
machen. Auch verschließt der Lacküberzug beim Lackieren nicht den Spalt, so daß
in diesen auch beim Gebrauch Schmutz eindringt. Vor allem aber besteht dadurch die
Gefahr, daß beim Abwaschen des Kastens Wasser in den umgerollten Rand eindringt
und diesen durch Rostbildung zerstört. Deckel aus plattiertem Blech leiden bei dieser
Gestaltung ferner an dem Übelstande, daß die geschnittene Kante infolge der durch
den Spalt eindringenden Feuchtigkeit stark rostet. Bei galvanisierten Deckeln macht
die Entfernung der Säure -aus der durch das Umrollen gebildeten Rille Schwierigkeit.
Man hat daher vielfach die umgerollte Außenkante nachträglich zusammengedrückt.
Damit ist aber der Nachteil
verbunden, daß der Überzug durch das
nachträgliche Zusammendrücken der Außenkante leicht beschädigt wird und dann unschön
aussieht.
-
Die Erfindung besteht darin, daß der Rand nicht nach außen umgerollt
ist, sondern nach innen, und zwar ist er zunächst von der senkrechten Deckelwand
etwa in einem rechten Winkel nach außen umgebogen und darauf nach innen gerollt,
so daß der so gebildete Wulst nicht über die senkrechte Deckelwand nach innen vorragt.
Bei dieser Anordnung ist der Eintritt von Feuchtigkeit in die durch das Rollen gebildete
Rille nicht zu befürchten, da siech der Spalt nicht nach oben, sondern zur Seite,
und zwar nach dem Kasteninnern hin öffnet.
-
Bei solchen Deckeln, bei denen die Kante durch Ausschneiden und Zusammenbiegen
gebildet wird, der Rand also nicht völlig geschlossen verläuft, hat man den unteren
Rand schon nach innen gerollt, um. an den zusammengelöteten Ecken einen vollkommenen
Schluß des Randes zu erzielen. Die Anwendung dieses Gedankens bei gezogenen Deckeln
mit völlig geschlossen verlaufendem Rande war bisher nicht möglich. Denn da bei
gezogenen Deckeln mit dem Rollen des Randes an den Ecken eine starke Stauchung des
Metallei verbunden ist, gelang es nicht, die Bildung von Falten zu vermeiden. Dies
gelingt bei der neuen Anordnung dadurch, daß der durch das Ziehen gestauchte Rand
zunächst nach außen umgebogen, also gestreckt, und danach erst nach innen gerollt
wird. Da die Kante des gerollten Deckelrandes denselben Umfang besitzt wie vor dem
Rollen, tritt ein Stauchen während des Rollens und die damit verbundene Faltenbildung
nicht ein.
-
Auch hat man bei kreisrunden Blechgefäßen u. dgl. bereits den Rand
nach innen umgebördelt. Indessen hat man in diesen Fällen den Rand nicht vorher
nach außen umgebogen, so daß eine starke Stauchung des Metallei eintritt. Ein derartiger
Rand mag sich bei Blechgefäßen von kreisrunder Form, also von verhältnismäßig schwacher
Krümmung, vielleicht herstellen lassen. Er würde sich aber wegen der Stauchung bei
solchen Gefäßen nicht ausführen lassen, bei denen lediglich die Ecken abgerundet
und nach einem kleinen Radius gekrümmt sind.
-
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des neuen Deckels
und zum Vergleich die alten Bauarten. Abb. i ist ein Querschnitt durch den Kasten
und den Deckel, Abb. 2 ein in größerem Maßstabe gezeichneter Schnitt durch den Deckelrand;
Abb.3 ein Grundriß von Abb. z zur Darstellung der Ecke, während die Abb. 4 und 5
die bekannten Ausführungen zeigen.
-
Wie sich aus Abb.4 ergibt, ist der Rand des Deckels a im allgemeinen
nach außen um die Drahteinlage b umgebördelt. An der Stelle c entsteht dabei ein
Spalt, der auch beim Lackieren durch den Lacküberzug niemals völlig geschlossen
wird. Wenn man den Rand tiefer nach innen einwalzt, so wird der Übelstand nur vergrößert,
da dann geradezu eine Schmutz und Wasser sammelnde Rinne entsteht. Ähnlich liegen
die Verhältnisse bei der bekannten Ausführung nach Abb. 5. Auch hier entsteht ein
nach oben offener Spalt c, der der Feuchtigkeit und dem Schmutz den Zutritt gestattet.
-
Bei der neuen Anordnung nach den Abb. i bis -; wird der Deckelrand
zunächst bei e nach außen etwa rechtwinklig umgebogen und dann erst um die Drahteinlage
b gerollt. Die Kante des Bleches wird zweckmäßig möglichst tief zwischen die Drahteinlage
und den nach außen umgebördelten Teil e gedrückt. Durch die neue Anordnung wird
die Entstehung eines nach oben offenen Spalts oder einer Rinne an der Stelle c'
vermieden. Der Spalt c` schließt sich wegen des genauen Aufeinanderliegens der Blechkante
und des umgebördelten Teiles e beim Lackieren vollkommen. Auch ist die Entstehung
einer das Wasser fangenden Rinne an der Stelle c' vermieden.
-
Die Herstellung erfolgt in der Weise, daß der Rand zunächst an den
Ecken des Deckels nach außen umgebördelt und nach innen gerollt wird. Nachdem die
Ecken gerollt sind, werden die Seiten in entsprechender Weise nach außen umgebördelt
und nach innen gerollt. Enthält der Deckel keine Drahteinlage, so ändert sich die
Form des gerollten Teiles des Randes nicht. Wie Abb. i zeigt, ist von gleichen Erwägungen
ausgehend auch der Wulst des Kastens nach innen umgerollt und nicht in der bisher
üblichen Weise nach außen.