DE4200188A1 - Klebstoff - Google Patents
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09J—ADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
- C09J103/00—Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Medicinal Preparation (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft Klebstoffe und insbesondere Kleb
stoffgemische auf der Basis wasserlöslicher klebender
Polymere und deren Verwendung als Tapetenklebstoff.
Wasserlösliche Klebstoffe zur Verwendung als Tapetenkleb
stoffe sind allgemein bekannt. Ursprünglich beruhten
derartige Klebstoffe auf Stärke, in den letzten Jahren
wurden jedoch klebende Polymere auf Cellulosebasis
entwickelt und fanden breite Anwendung. Diese Cellulose
stoffe, gewöhnlich Celluloseether, bilden sehr gute Tapeten
kleister, sind jedoch problematisch bezüglich der Lösung des
Celluloseethers in Wasser bei der Bildung des Kleisters.
Große Celluloseetherteilchen lösen sich nämlich in Wasser
nur langsam auf. Werden andererseits aber die Celluloseether
zu sehr feinen Teilchen vermahlen, zeigen diese die Tendenz
zum Zusammenbacken und zur Bildung von Klumpen, die sich
wiederum nur langsam auflösen.
Üblicherweise löst man dieses Problem dadurch, daß man die
Celluloseetherpulver teilweise vernetzt und sie mit einem
Stoff vermischt, der den pH des Wassers ansteigen läßt,
wodurch die Vernetzungen abgebaut werden. Zur Anhebung des
pH werden gewöhnlich Natriumkarbonat oder -bikarbonat
verwendet.
Einerseits wird durch die teilweise Vernetzung vermieden, daß
sich unmittelbar nach Einsetzen des Lösungsprozesses Klumpen
bilden, und andererseits wird durch das Natriumkarbonat oder
-bikarbonat der pH soweit angehoben, daß die teilweise
Vernetzung allmählich wieder abgebaut wird, wodurch dann der
Celluloseether in Lösung gehen kann.
Es wurde auch vorgeschlagen, die Viskosität des Tapeten
kleisters durch Einarbeiten von überaus stark wasserauf
nehmenden Stoffen zu erhöhen. Diese Stoffe ("Superabsorber")
stellen gewöhnlich stärker vernetzte Celluloseether dar, die
hohe Mengen des zur Verfügung stehenden Wassers aufnehmen,
wobei lediglich das zur Eindickung des sich lösenden
Polymers benötigte interstitielle Wasser zurückbleibt. Bei
dieser Art von Klebstoff ist die Konzentration an dem sich
lösenden Polymer tatsächlich höher, weshalb auch die
Scheinviskosität höher ist. Vorgeschlagen wurden auch sich
rascher lösende Tapetenkleister, sog. "Instant"-Kleister.
Diese sind jedoch keine eigentlichen "Instant"-Kleister,
d. h. sofort lösliche Kleister, da sie erst 3-15 Minuten
nach dem Mischen gebrauchsfertig sind.
In der DE-A-31 03 338 wurde ferner vorgeschlagen, schnell
lösliche Kleister dadurch herzustellen, daß man sehr fein
verteilten, faktisch pulverförmigen, wasserlöslichen Cellu
loseethern in einem Granulator Wasser zusetzt, um die Korn
größe der Teilchen zu erhöhen. Gewöhnlich wird diesen sehr
fein verteilten Teilchen ein Feuchtigkeitsgehalt von 40%
zugesetzt, wonach diese granuliert und gewöhnlich bis zu
einem Restfeuchtigkeitsgehalt von 10% getrocknet werden. Die
granulierten, einen Feuchtigkeitsgehalt von 10% aufweisenden
Celluloseether können mit Hilfe einer Tablettenpresse
tablettiert werden.
Die Erfindung stellt ein Klebstoffgemisch bereit, das eine
Trockenmischung aus einem wasserlöslichen klebenden Polymer
und einem in Anwesenheit von Wasser unter Freisetzung eines
Gases reagierenden Produkt darstellt.
Unter dem Ausdruck "trocken" wird hier ein Feuchtigkeits
gehalt verstanden, der so gering ist, daß eine merkliche
Reaktion im Produkt vor dem Eintauchen des Gemischs in
Wasser verhindert wird.
Der Feuchtigkeitsgehalt der Mischung liegt unter 1% bzw.
unter 0,75% oder 0,5%, insbesondere unter 0,25% oder unter
0,2% oder unter 0,15% oder unter 0,1% oder unter 0,05%.
Alle Prozentangaben bedeuten hier Gewichtsprozente.
Das in Anwesenheit von Wasser reagierende Produkt kann aus
zwei Komponenten gebildet werden und kann außerdem noch eine
trockene Säurekomponente und ein Karbonat oder Bikarbonat
umfassen. Die Säure kann ausgewählt werden unter Zitronen-,
Sulphamid- und Weinsäure. Das Karbonat oder Bikarbonat ist
vorzugsweise Natriumkarbonat, es kann aber auch ein Kalium-,
Lithium- oder Ammoniumsalz sein.
Das klebende Polymer kann ein Cellulosederivat, eine Stärke,
modifizierte Stärke oder eine Mischung aus beidem oder mehreren
derartigen Komponenten sein. Das Cellulosederivat kann ein
Celluloseether, vorzugsweise Methyl-, Carboxymethyl-,
Hydroxyethylmethyl-, Ethylhydroxyethyl- oder Hydroxy
propylmethylcellulose sein. Das Cellulosederivat kann
leicht vernetzt sein, damit es bei einem pH von über 8
löslich ist und um die Lösung in Wasser zu verzögern. Die
Vernetzung kann durch Glyoxaladditionen erfolgen. Es kann
ein Überschuß der basischen Komponente, wie z. B. des
Karbonats gegenüber der Säurekomponente vorliegen, um einen
pH von mindestens 8 in der Lösung nach dem Lösen zu
gewährleisten. Vorzugsweise liegt der pH in einem Bereich
zwischen 8 und 9,5.
Bestimmte Celluloseether können vernetzt sein, um ihre
Wasserunlöslichkeit und die Bildung von Superabsorbern zu
gewährleisten. Bestimmte Celluloseether können auch nur
teilweise vernetzt sein, um das Einsetzen der Lösung während
des Eintauchens in Wasser zu verzögern. Einige oder alle
Celluloseether können in Form von Granulat oder Pulver
vorliegen.
Das Klebstoffgemisch kann zu Tabletten verpreßt werden. Im
Falle von Tabletten beträgt der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt
der Mischung vorzugsweise weniger als 0,25%. Die Preßbelas
tung sollte einen Wert von ca. 10 000 N/cm2 nicht über
steigen. Die Tabletten sollten in trockener Athmosphäre
verpreßt und unmittelbar danach vorzugsweise in einer
feuchtigkeitsundurchlässigen Verpackung luftdicht einge
schlossen werden. In einer einzigen Verpackung kann eine
größere Zahl von Tabletten eingeschlossen werden oder diese
kann in Form einer Blisterpackung mit einer Vielzahl von
Vertiefungen vorliegen, wobei jede Vertiefung eine Tablette
enthält. Der wasserlösliche Klebstoff kann auch ein
Gemisch aus Klebstoffen auf Cellulose- und Stärkebasis
darstellen.
Die Tabletten können eine Größe aufweisen, bei der sie im
Falle der Mischung mit einem Wasservolumen von jeweils
200 ml, 250 ml, 300 ml, 330 ml, 350 ml, 500 ml, 1 l, 2 l und
5 l, 0,3 l, 0,6 l, 1,1 l, 2,3 l oder 4,5 l einen entsprechenden
Tapetenklebstoff von zufriedenstellender Qualität ergeben.
Die Tablette kann Würfel-, Parallelepiped- oder Scheibenform
aufweisen. Der Querschnitt einer scheibenförmigen Tablette
kann kreisförmig oder oval sein. Die Tablette kann Mittel
zum Abbau wie Stärke, einen Superabsorber, Kieselerde oder
Talk enthalten. Außerdem kann sie ein oder mehrere
Bindemittel wie ein Leichtöl oder Stärke enthalten.
In den beigefügten Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Tablettier
verfahrens,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Blisterpackung mit
einer Vielzahl von Vertiefungen,
Fig. 3 die Abhängigkeit der Gebrauchseigenschaften von der
Lagerungsdauer und
Fig. 4 die Abhängigkeit der Viskosität von der Lagerungs
dauer.
Fig. 1 zeigt einen Haufen 1 der Trockenmischung, die in eine
mit 2 bezeichnete Presse gegeben wird. Diese umfaßt eine
Matrize 3, in die das Pulver 4 gegeben wird, und einen
Kolben 5, der auf das Pulver gepreßt wird, wodurch man eine
Tablette 6 erhält. Unmittelbar nach ihrer Herstellung werden
die Tabletten in die einzelnen Vertiefungen 7, 8 usw. der
Blisterpackung abgelegt, wonach diese mit einer Deckschicht
abgedichtet wird. Gewöhnlich wird die Blisterpackung aus
wasserundurchlässigem Kunststoff hergestellt. Außerdem
können Bruchlinien wie z. B. in Form der gestrichelten Linien
9 und 10 vorgesehen sein, damit jede Tablette einzeln der
Blisterpackung entnommen werden kann.
In einer ersten Testserie wurden vier Formulierungen in
Pulverform gemischt. Die Daten zu den einzelnen Mischungen
sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Die Bezeichnung B2/15 steht für Celacol HPM 15000 P (100
mesh), eine Hydroxypropylmethylcellulose mit einer
Teilchengröße von unter 150 µm und einer Viskosität in
2%iger wäßriger Lösung von 15 000 mPas, ermittelt mit Hilfe
eines Ostwald-Viskosimeters, das auf 20°C eingestellt wurde.
C/A bedeutet Zitronensäure. Das Verhältnis Na2CO3 : NaHCO3 :
Zitronensäure betrug in allen Fällen 1 : 11 : 7. A250
bedeutet feinverteilte Carboxymethylcellulose als Super
absorber, die ca. 50mal mehr, als ihrem eigenen Gewicht
entspricht, an deionisiertem Wasser zu absorbieren vermag.
HPM 30 000 bedeutet Hydroxypropylmethylcellulose von einem
Molekulargewicht, bei dem sich bei einer 1%igen Lösung in
deionisiertem Wasser eine Viskosität von zwischen 1300 und
1700 mPas ergibt, gemessen mit Hilfe eines Ostwald-
Viskosimeters, das auf 20°C eingestellt wurde. Aus Tabelle 1
geht hervor, daß alle vier Formulierungen sich überaus rasch
auflösen und sich innerhalb von 2-5 min eindickten. Wurde
das Pulver in Wasser geschüttet, und zwar in einer Normmenge
von 298 g Pulver auf 100 cm3 Wasser, schäumte das Pulver auf
und löste sich sehr rasch, was aus Tabelle 1 zu ersehen ist.
Mit den Pulverformulierungen aus Tabelle 1 wurden bezüglich
der Steuerung ihres Wassergehalts keine Versuche durch
geführt. Versuche wurden jedoch durchgeführt zur
Formulierung von Tabletten aus den Formulierungen 2, 3,
und 4. 8 g Pulver wurden zu diesem Zweck in eine Tablettier
presse gegeben und unter einem Druck von 30 000 N/cm2
tablettiert. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, wurden zwar
Tabletten erhalten, jedoch mit undeutlichen Kanten. Wurden
diese Tabletten in Wasser gegeben, begannen sie sich aufzu
lösen, bildeten jedoch ein klumpiges Gemisch mit
gelähnlichem Aussehen, was die vollständige Auflösung
verhinderte. Die Tabletten waren daher teilweise brauchbar,
jedoch ist die Effektivität der Verwendung dieser Formu
lierung in Tablettenform unzureichend.
Infolge der Widersprüche im Zusammenhang mit der Erziehung
der in Tabelle 1 angeführten Daten wurde eine weitere
Testserie durchgeführt, bei der sämtliche pulverförmigen
Komponenten zuerst 24 Stunden lang bei 40°C getrocknet und
dann über Kieselerde als Trocknungsmittel gelagert wurden.
Es wurde außerdem beschlossen, das Natriumbikarbonat
wegzulassen und Natriumkarbonat zu verwenden, da Natrium
bikarbonat dazu tendiert, feuchter zu sein als Natriumkarbo
nat. Für den Ausgangsstoff wurde wasserfreie Zitronensäure
verwendet.
Die verwendeten Formulierungen sind in Tabelle 2
zusammengefaßt. Celacol WA bedeutet dabei schwach mit
Glyoxal vernetztes Hydroxypropylmethylcellulosepulver mit
einer Viskosität in 2%iger wäßriger Lösung zwischen 11.500
und 16 000 mPa · s, gemessen mit Hilfe eines Ostwald-Viskosi
meters, das auf 20°C eingestellt wurde. B.U. bedeutet
Hydroxypropylmethylcellulose mit extrem kleiner Teilchen
größe und einer Viskosität in 2%iger wäßriger Lösung von
68 000 und 92 000 mPa · s, ermittelt mit Hilfe eines
Ubbelohde-Viskosimeters, das auf 20°C eingestellt wurde. C/A
bedeutet Zitronensäure. Die Tabletten wurden diesmal unter
einer Preßbelastung von 50 000 N/cm2 hergestellt.
Das Ergebnis der Einhaltung sehr geringer Feuchtigkeits
gehalte war eine starke Verbesserung der Lösungseigen
schaften der Tabletten, und zwar selbst nach mehrtägiger
Lagerung, was aus Tabelle 2 hervorgeht.
Aus Tabelle 2 geht ferner hervor, daß die Viskosität mit
Ausnahme der Formulierung B2/15 nach dem Eindicken sehr
günstig war. Ausgehend von der Erkenntnis, daß sich durch
Änderung des Feuchtigkeitsgehalts eine erhebliche Wirkung
auf die Tablettiereigenschaften der Mischung erzielen
lassen, wurde eine weitere Testserie durchgeführt.
Zur Erforschung der Wirkung des Feuchtigkeitsgehalts auf die
tablettierten Formulierungen wurde aus einem Ausgangs
gemisch aus 45 g Celacol WA, 18 g wasserfreie Zitronensäure,
30 g Natriumkarbonat und 0,1 g Leichtöl eine Serie von
Tabletten hergestellt. Sämtliche pulverförmigen Komponenten
wurden 24 Stunden lang bei 40°C getrocknet und über
Kieselerde als Trocknungsmittel gelagert. Die Tabletten
wurden dann in drei Partien aufgeteilt. Die erste umfaßte 16
Tabletten und wurde unmittelbar nach Herstellung in
einzelnen verschweißten Polyethylenbeuteln luftdicht
abgepackt. Die zweite Partie umfaßte wiederum 16 Tabletten.
Diese wurden bei Raumtemperatur äquilibriert, bis sich ein
Feuchtigkeitsgehalt im Bereich von 1-2% einstellte, wonach
die Tabletten wieder in einzelnen Polyethylenbeuteln
verschweißt wurden. Die dritte Partie, die 15 Tabletten
umfaßte equilibrierte man bei Raumtemperatur bis zu einem
Feuchtigkeitsgehalt von über 3%, wonach diese Tabletten
ebenfalls in einzelnen Polyethylenbeuteln verschweißt
wurden.
Sämtliche Tabletten ließ man unangetastet. Einige Tabletten
aus jeder Partie wurden in Intervallen von ca. einer Woche
im Verlaufe von 6 oder 7 Wochen und zwei Tabletten nach
Lagerung im Labor im Verlaufe von 10 bzw. 11 Wochen auf ihre
Gebrauchseigenschaften hin getestet.
Für die Testzwecke wurde jede Tablette dem jeweiligen
Beutel, nachdem man ihn aufgeschnitten hatte, mit einer
Pinzette entnommen. Danach wurde sie in deionisiertes Wasser
bei 20°C getaucht, so daß die Konzentration der Klebstoff
komponente der Tablette im Wasser 2% betrug. Die Gebrauchs
eigenschaften der Tabletten wurden ermittelt, indem man den
Prozentsatz an Tabletten feststellte, die nach 2 Minuten
noch nicht aufgelöst waren. Geeignete Tabletten zerfallen
und lösen sich gewöhnlich in weniger als 1 Minute auf.
Fig. 3 zeigt die Gebrauchseigenschaften von drei Partien von
Tabletten in Abhängigkeit von der Lagerungsdauer. Es kann
festgestellt werden, daß Tabletten mit einem Anfangs
feuchtigkeitsgehalt von unter 0,5% im Verlaufe von 5 Wochen
ausgezeichnetes Gebrauchsverhalten zeigen. Nach 12 Wochen
fällt dieses allerdings langsam auf ca. 75% ab. Die
Gebrauchseigenschaften von Tabletten mit einem Anfangs
feuchtigkeitsgehalt von 1 bis 2% fällt von der ersten
Woche an im Verlaufe von 7 Wochen ziemlich kontinuierlich ab
und nach 11 bis 12 Wochen sprunghaft auf ein Plateau
zwischen ca. 15 und 55%.
Vergleicht man damit Tabletten mit einem Anfangsfeuchtig
keitsgehalt von über 3%, so stellt man bereits nach einer
Woche Verpackung im verschweißten Beutel schlechte
Gebrauchseigenschaften fest, die sich bei weiterer Lagerung
noch weiter verschlechtern, so daß nach 10 bis 11 Wochen das
Gebrauchsverhalten auf unter 25% abgesunken ist.
Außerdem wurde die Viskosität der Lösung 8 Minuten nach
Eintauchen der Tablette in Wasser mit Hilfe eines
Brookfield-Viskosimeters gemessen. Die Ergebnisse der Tests
an den Tabletten mit einem Ausgangsfeuchtigkeitsgehalt von
unter 0,5% sowie von über 3% sind Fig. 4 dargestellt. Daraus
geht hervor, daß die Viskosität der aus Tabletten mit einem
Ausgangsfeuchtigkeitsgehalt von unter 0,5% bereiteten
Lösungen gewöhnlich in der Größenordnung von 13 000 mPas
liegt, jedoch nach 11 Wochen auf ca. 11 000 abfällt. Dagegen
variiert die Viskosität von Lösungen von Tabletten mit einem
Ausgangsfeuchtigkeitsgehalt von über 3% nie sehr stark und
bewegt sich immer in einem Bereich von 5500 bis 7000 mPas.
Es wurde festgestellt, daß die Verminderung der Gebrauchs
eigenschaften der Tabletten mit ihrem Unvermögen zu
zerfallen und der Entwicklung eines schleimigen Films um die
teilweise zerfallenen Tabletten zusammenhängt, was eine
weitere Auflösung der Tabletten bzw. ihrer abgebrochenen
Stücke verhindert.
Tabelle 3 und 4 illustrieren die Viskosität nach 8 Minuten
bei Verwendung von Tabletten mit einem Anfangsfeuchtigkeits
gehalt von unter 0,5% (Tabelle 3) und mit einem Anfangs
feuchtigkeitsgehalt von über 3% (Tabelle 4). Fig. 4 beruht
auf den in den Tabellen 3 und 4 enthaltenen Daten.
Feuchtigkeitsgehalt <0,5% | |
Wochen | |
Viskosität (mPas) | |
1 | |
13 000 | |
2 | 13 200 |
3 | 12 100 |
4 | 12 400 |
5 | 13 000 |
10 | 10 000 |
11 | 9 300 |
Feuchtigkeitsgehalt <3% | |
Wochen | |
Viskosität (mPas) | |
1 | |
6 050 | |
2 | 6 100 |
3 | 5 700 |
4 | 5 900 |
5 | 6 200 |
10 | 6 500 |
11 | 6 100 |
Zur weiteren Erforschung des Feuchtigkeitsgehalts der
Tabletten wurde der genaue Feuchtigkeitsgehalt der übrigen
Tabletten der drei Partien von Tabletten gemessen. Zuerst
wurde abgekratzes Material von jeder Tablette gemessen,
bevor diese in Polyethylenbeutel luftdicht verpackt wurde,
und schließlich wurden die Tabletten unmittelbar nach ihrer
Entnahme aus den verschweißten Beuteln auf ihren Feuchtig
keitsgehalt hin geprüft. In Tabelle 5 sind die Ergebnisse
der restlichen Tabletten aus allen drei Partien zusammenge
faßt, wobei I den Ausgangsgehalt und F den Endgehalt an
Feuchtigkeit nach Belassen der Tabletten in den
verschweißten Beuteln während der in der Spalte "Wochen"
angegebenen Zeitdauer bedeuten.
Aus Tabelle 5 geht hervor, daß aufgrund des Eindringens von
Feuchtigkeit durch die Beutelwand hindurch infolge Diffusion
es zu einem allmählichen Anstieg des Feuchtigkeitsgehalts
kommt. Ferner ist festzustellen, daß dieser bei überaus
trockenen Tabletten prozentual stärker ansteigt als bei den
feuchteren Tabletten. Die Tabellen 6 bis 8 enthalten die
Ergebnisse bezüglich der Gebrauchseigenschaften in
Abhängigkeit von der Lagerungsdauer, ausgedrückt als
Prozentanteil der nach 2 Minuten aufgelösten Tabletten.
Feuchtigkeitsgehalt <5% | |
Wochen | |
Gebrauchseigenschaften | |
1 | |
100 | |
2 | 100 |
3 | 100 |
4 | 100 |
5 | 95 |
6 | 95 |
10 | 75 |
11 | 70 |
Feuchtigkeitsgehalt 1-2% | |
Wochen | |
Gebrauchseigenschaften | |
1 | |
100 | |
2 | 95 |
3 | 95 |
4 | 90 |
5 | 80 |
6 | 80 |
10 | 50 |
11 | 50 |
Feuchtigkeitsgehalt <3% | |
Wochen | |
Gebrauchseigenschaften | |
1 | |
45 | |
2 | 45 |
3 | 40 |
4 | 40 |
5 | 40 |
6 | - |
10 | 25 |
11 | 20 |
Aus Tabelle 6 geht hervor, daß die Gebrauchseigenschaften
der anfänglich sehr trockenen Tabletten nach 4 Wochen sich
zu verschlechtern beginnen, was einem Feuchtigkeitsgehalt
von ca. 0,24% entspricht. Aufgrund dieser Tatsache wurde
festgestellt, der bevorzugte maximale Feuchtigkeitsgehalt
der Tabletten dieser speziellen Formulierung 0,25% nicht
überschreiten sollte.
Da die der Formulierung zur Freisetzung des Gases
zugesetzten Komponenten die Endviskosität der Lösung
beeinflussen können, ist es wünschenswert, Gemische aus
einem Cellulosederivat und Stärke zu verwenden. In einem
weiteren Test wurden daher 6 g granulierte Carboxymethyl
cellulose mit einem Molekulargewicht, das eine Viskosität
von 2 000 mPas, gemessen mit Hilfe eines Ostwald-Viskosi
meters, das auf 25°C eingestellt wurde, bei einer 1%igen
Lösung in deionisiertem Wasser, ergab, mit 2 g mit kaltem
Wasser verrührter Stärke Maisstärke, 0,5 g wasserfreier
Zitronensäure und 0,75 g Natriumkarbonat vermischt. Auf
diese Weise erhielt man leicht zerfallende Tabletten, die in
der daraus erhaltenen Lösung eine hohe Viskosität aufwiesen.
Claims (17)
1. Klebstoffmischung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
trockene Mischung aus einem wasserlöslichen klebenden
Polymer und einem in Anwesenheit von Wasser unter Frei
setzung eines Gases reagierenden Produktes darstellt.
2. Klebstoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie ferner Wasser in einer Menge von weniger
als 0,05 oder weniger als 0,1 oder weniger als 0,15 oder
weniger als 0,2 oder weniger als 0,25 oder weniger als 0,5
oder weniger als 1 Gew.% enthält.
3. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das in Anwesenheit von Wasser
reaktionsfähige Produkt aus zwei Komponenten gebildet ist.
4. Klebstoffmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der beiden Komponenten eine trockene Säurekompo
nente und die andere Komponente ein Karbonat oder Bikarbonat
ist.
5. Klebstoffmischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säurekomponente ausgewählt wird unter Zitronen-,
Sulphamid- und Weinsäure.
6. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Karbonat oder Bikarbonat das
Salz eines alkalischen Stoffes der Gruppe Natrium, Kalium,
Lithium oder Ammonium ist.
7. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klebstoffmischung ausgewählt wird
unter:
- i) Cellulosederivaten, vorzugsweise einem Cellulose
ether, ferner bevorzugt ausgewählt unter:
- a) Methylcellulose
- b) Carboxymethylcellulose
- c) Hydroxyethylmethylcellulose
- d) Ethylhydroxyethylcellulose und
- e) Hydroxypropylmethylcellulose
- ii) Stärke
- iii) modifizierten Stärken und
- iv) Gemischen aus zwei oder mehreren derartigen Kleb stoffmischungen.
8. Klebstoffmischung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Celluloseether enthält, der schwach vernetzt
ist, damit er bei einem pH von mindestens 8, vorzugsweise
jedoch in einem Bereich von 8 bis 9,5 löslich ist.
9. Klebstoffmischung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie einen Überschuß an Karbonat oder Bikarbonat enthält,
um in der Lösung nach dem Auflösen einen pH von mindestens 8
zu gewährleisten.
10. Klebstoffmischung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Celluloseether
enthält, wobei ein Teil des Celluloseethers so vernetzt ist,
daß er wasserunlöslich ist und einen Superabsorber bildet.
11. Tablette, dadurch gekennzeichnet daß sie eine trocken
verpreßte Mischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10
ist.
12. Tablette nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
sie unter einer Preßkraft von höchstens 10 000 N/cm2
verpreßt wurde.
13. Tablette nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine solche Größe aufweist, daß sie
beim Mischen mit einem Wasservolumen von 200 ml, 250 ml,
300 ml, 330 ml, 500 ml, 1 l, 2 l oder 5 l jeweils einen
Tapetenklebstoff von zufriedenstellender Qualität ergibt.
14. Tablette nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein oder mehrere Bindemittel,
insbesondere ein Leichtöl, enthält.
15. Tablette nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Kieselerde oder Talk enthält.
16. Packung mit einer Vielzahl von Tabletten nach einem der
Ansprüche 11 bis 15.
17. Packung in Form einer Blisterpackung mit einer Vielzahl
von Vertiefungen, wobei jede dieser Vertiefungen eine
einzige Tablette nach einem der Ansprüche 11 bis 15 enthält.
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